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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2019

Herrlich humorvoll, super spannend und richtig genial! Ein toller Auftakt!

Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache
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Sieht das Cover nicht genial aus? Also mir gefällt es richtig gut, es macht einfach auf den ersten Blick deutlich, dass man es hier mit einer abenteuerlichen, actionreichen und fantasievollen Geschichte ...

Sieht das Cover nicht genial aus? Also mir gefällt es richtig gut, es macht einfach auf den ersten Blick deutlich, dass man es hier mit einer abenteuerlichen, actionreichen und fantasievollen Geschichte zu tun bekommen wird. Ich bin ja eigentlich nicht so der große Fantasyleser, aber hier sprach mich einfach alles sofort an. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen, ich war schon so gespannt, was mich in „Die Legende von Greg“ wohl erwarten wird!

Greg dachte immer, dass er ein ganz normaler Junge wäre. Langweilig, pummelig, etwas verfressen und ziemlich uncool. Als sein Vater aber von einem furchtbaren Bergtroll entführt wird, erfährt Greg, was er in Wirklichkeit ist. Greg ist ein Zwerg und stammt von einem uralten Zwergenvolk ab. Und nicht nur das: Sein bester Freund Edwin ist ein Elf! Gregs Leben wird ab dem Moment völlig auf den Kopf gestellt werden. Er wird in den Untergrund Chicagos reisen, wo die Zwerge leben. Er wird erfahren, dass Zwerge und Elfen sich hassen und sogar ein Krieg zwischen den verfeindeten Völkern droht. Auf Greg wartet ein großes Abenteuer: Die Zwergenausbildung, die sprechende Axt Aderlass, die große Frage, ob er überhaupt noch mit Edwin befreundet sein kann (er ist schließlich ein Elf) und dann wäre da natürlich noch sein Vater. Wird es Greg gelingen, seinen Vater wiederzufinden?

Ich wusste hier schon nach den ersten Seiten, dass mir das Buch genau das bescheren würde, was ich mir erhofft hatte: Eine fesselnde und ziemlich abgedrehte Story voller Action, Abenteuer, Witz und Charme. Schon das erste Kapitel hat mich so mitgerissen und bestens unterhalten – ich wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es dann einfach erst einmal nicht getan und über 100 Seiten in einem Rutsch gelesen. Schon auf diesen passiert eine Menge und auch auf den weiteren Seiten geht es durchweg temporeich und spannend zu.
Das Buch liest sich zudem dank des humorvollen, jugendlichen und locker-leichten Schreibstils von Chris Rylander echt klasse. Hinzu kommt, dass die Kapitel eine perfekte Länge haben, was mich sehr gefreut hat. Ich bin überhaupt kein Fan von langen Kapiteln.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist der Humor. Dieser war auf jeden Fall absolut meiner, meine Gesichtsmuskeln waren hier äußerst aktiv. Zu Beginn zwar etwas mehr, aber auch im Verlaufe des Buch gab es für mich ständig Gründe zum Schmunzeln und Grinsen.

Mit am besten unterhalten hat mich der liebe Greg, aus dessen Sicht wir hier alles in der Ich-Perspektive erfahren. Greg ist einfach spitze, ich fand ihn so klasse! Er ist super witzig und so sympathisch. Das Komische ist nur, dass Greg irgendwie kaum jemand leiden kann. An seiner Schule ist er der totale Außenseiter und wird von einigen sogar ziemlich übel gehänselt. Zum Glück hat Greg aber in Edwin einen tollen besten Freund gefunden, der ihn vor den Mobbingattacken seiner Mitschüler beschützt. Edwin ist, im Gegensatz zu Greg, sehr beliebt in der Schule, schert sich aber überhaupt nicht darum, was die anderen von ihm denken, wenn er sich mit dem pummeligen und manchmal sehr merkwürdig riechenden Greg abgibt.

Greg ist eben einfach anders. Er wird auch noch erfahren, wie anders er wirklich ist. Dass seine Familie irgendwie nicht normal ist, wusste Greg schon immer. Ist ja schon sehr seltsam, dass allen in der Familie Belmont seit Urzeiten an Donnerstagen schlimme Dinge passieren, oder? Ein Donnerstag, an dem etwas Gutes geschieht und man mal so richtig Glück hat? Ein Ding der Unmöglichkeit in Gregs Familie.
Neben diesen verfluchten Donnerstagen, wäre da dann noch Gregs Vater, der schon etwas strange drauf ist. Er hegt eine große Liebe für Tees und Naturprodukte, die er selbst herstellt und in seinem Laden verkauft. Ich kann euch ja schon mal verraten, dass die Teesorten sehr...ähm, gewöhnungsbedürftig sind. Also mein Fall wären sie ganz sicher nicht. :D
Die Bioseifen von Gregs Dad übrigens auch nicht. Wer will bitte schön nach einer Mischung aus gepökeltem Schweinefleisch und isländischem Moor riechen? Also ich irgendwie nicht. ;)
Greg benutzt die Seifen seines Dads aber, daher riecht er eben manchmal etwas komisch. Für manche Jugendliche ein gefundenes Fressen für Sticheleien und Beleidigungen. Mir tat Greg richtig leid. Er ist so ein prima Kerl, aber dennoch ist er total unbeliebt an seiner Schule.

Als sein Vater entführt wird und Greg erfährt, dass er in Wahrheit ein Zwerg ist, wird sich sein Leben allerdings schlagartig ändern. Mit ihm zusammen werden wir in die Zwergenwelt unter Chicago reisen und ein phantastisches und magisches Abenteuer erleben.
Die Zwergenwelt wird großartig beschrieben. Pures Kopfkino sag ich euch. Ich konnte mir dank der anschaulichen Beschreibungen des Autors von allem ein ganz genaues Bild machen und wurde von der Atmosphäre, die durch das atemberaubende Setting entsteht, komplett verzaubert.
Total klasse fand ich auch die Darstellungen der Zwerge. Hach, manche sind so herrlich schrullig. Wie oben bereits erwähnt, in diesem Buch herrschte bei mir immer wieder ein großer Schmunzelalarm.
Allein schon die Kapitelüberschriften sind teilweise so lustig! Wenn man die liest, kann man es wirklich gar nicht mehr abwarten, sich auf die jeweiligen Kapitel zu stürzen, da man unbedingt wissen möchte, was diese skurrile Formulierungen wohl zu bedeuten haben.

Was genau Greg alles in seinem neuen Leben als Zwerg erleben wird und ob er seinen Vater finden wird, werde ich hier natürlich nicht verraten. Auch, was es mit dem magischen Trank Galdervatn und der mächtigen Axt Aderlass auf sich hat, werde ich nicht erzählen. Und ob Greg weiterhin mit Edwin befreundet sein kann, obwohl dieser ein Elf ist, nun, auch darüber werde ich hier schweigen. Wenn ihr auf all das gerne Antworten haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es wirklich sehr empfehlen. Wer gerne Fantasybücher liest, die humorvoll, warmherzig, urkomisch und absolut fesselnd sind, der wird von „Die Legende von Greg“ ganz bestimmt begeistert sein. 
Vom Verlag wird dieser schöne Reihenauftakt vor allem Percy Jackson-Fans empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich gerne an. Ich bin mich ziemlich sicher: Wer Percy liebt, der wird auch Greg lieben. Ich jedenfalls tue es. :D

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der einen durchweg mitfiebern lässt und große Lust auf mehr macht! Mich hat der erste Band von „Die Legende von Greg“ bestens unterhalten. Das Buch handelt von Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen, von magischen Wesen, Geheimnissen und jeder Menge Abenteuer und Gefahren. Die Story ist durchweg spannend und rasant und so herrlich humorvoll und schräg. Ich kann dieses zwergisch coole Buch wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein magisch schöner Hörspaß für Jung und Alt!

Die Magischen Sechs - Madame Esmeraldas Geheimnis
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Schon beim ersten Band der Magischen Sechs habe ich mir beides zugelegt: Buch und Hörbuch. Bei dieser Reihe sind einfach beide Fassungen großartig! Die Bücher sind wundervoll illustriert und die Hörbücher ...

Schon beim ersten Band der Magischen Sechs habe ich mir beides zugelegt: Buch und Hörbuch. Bei dieser Reihe sind einfach beide Fassungen großartig! Die Bücher sind wundervoll illustriert und die Hörbücher werden erstklassig von Simon Jäger vorgelesen. Da mir die Lesung von Band 1 so unheimlich gut gefallen hatte, ließ ich nur zu gerne auch das Hörbuch vom zweiten Teil bei mir einziehen.

Das Leben des Mädchens Leila war nicht immer einfach gewesen. Sie wuchs in einem Waisenhaus auf, an welches sie leider nicht die besten Erinnerungen hat. Zum Glück wurde sie eines Tages von den beiden herzensguten Mr Vernons adoptiert. Seit kurzem hat die Familie sogar Zuwachs bekommen: Carter. Leila und Carter und noch vier weitere Kinder bilden zusammen eine besondere Gruppe: Die Magischen Sechs. Zusammen haben sie schon ein fantastisches Abenteuer erlebt und das nächste wird nicht lange auf sich warten lassen. Als die berühmte Hellseherin Madame Esmeralda in Mineral Wells auftaucht, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Vor allem das Leben von Leila wird vollkommen auf den Kopf gestellt werden. Madame Esmeralda scheint tatsächlich zu wissen, wer Leilas leibliche Eltern sind. Aber kann das wirklich stimmen? Irgendetwas hat die Hellseherin zu verbergen, da sind sich die Magischen Sechs sicher. Dank ihrer bewundernswerten Freundschaft, ihren tollen Talenten und magischen Fähigkeiten werden sie ganz bestimmt hinter ihr Geheimnis kommen. Oder?

Den zweiten Band hatte ich erst vor kurzem gelesen, die Story war also noch sehr präsent in meinem Kopf. Ob mir das Hören dadurch langweilig wurde? Nö, definitiv nicht! Mir hat das Hörbuch wunderschöne Hörstunden beschert. Ich war hier wie gebannt am Lauschen, Langeweile kam für mich an keiner Stelle auf. Die Handlung ist einfach so mitreißend und liebenswert-witzig und wird so super von Simon Jäger vorgelesen – man kann da gar nicht anders als ohne Ende mitzufiebern und vor sich hin zu schmunzeln, auch wenn man die Geschichte schon kennt.

Neil Patrick Harris ist mit dem zweiten Abenteuer der Magischen Sechs in meinen Augen eine richtig tolle Fortsetzung gelungen. Der Schreibstil ist wieder so schön locker-leicht und humorvoll, die Charaktere wurden wieder hervorragend ausgearbeitet und die Story reißt einen von den ersten Hörminuten an mit und fesselt einen bis zum Schluss.

Wie ich schon in meiner Rezension zum Buch meinte, hat mir wieder ganz besonders gut gefallen, dass sich der Autor hier selbst mit einbringt und uns Leser bzw. Zuhörer direkt anspricht. Ich persönlich liebe so etwas in Büchern immer sehr.

Der Erzählerwechsel ist auch in der Fortsetzung wieder prima gelungen. Allerdings wechselt sich der Autor hier nicht mit Carter mit dem Erzählen ab, sondern mit Leila. Sie ist in diesem unsere Hauptprotagonistin, aus ihrer Sicht in der dritten Person erfahren wir den Großteil der Story. Mir hat es richtig gut gefallen, dass der Fokus dieses Mal nicht auf Carter, sondern auf Leila liegt. Carter mag ich echt wahnsinnig gerne, aber ich fand es einfach so interessant, endlich mehr über Leila und ihre Vergangenheit zu erfahren. Aus dem Vorgängerband wissen wir, dass Leila aus einem Heim stammt und von den beiden liebendwürdigen Mr Vernons adoptiert wurde. In diesem Band werden wir nun mit mehr Details versorgt. Es wird erzählt, wie aus Leila so eine professionelle Entfesslungskünstlerin wurde, wie sie von dem Waisenhaus zu ihren Adoptivpapas gelangt ist und dass sie die Besitzerin eines geheimnisvollen Schlüssels ist, der einzige Gegenstand, den ihre leiblichen Eltern ihr hinterlassen haben.
Leila muss man, wie Carter, sofort ins Herz schließen. Das trifft aber eigentlich auf alle Charaktere zu. Na ja, die Bösewichte natürlich nicht, die hat man natürlich nicht lieb. Die beiden herzlichen Mr Vernons aber und die Magischen Sechs, die eine so herrlich verrückte Truppe sind, die muss einfach gernhaben.

Böse Figuren begegnen uns natürlich auch in diesem Band, so viel kann ich euch ja schon mal verraten. Spannend und geheimnisvoll geht es hier auf jeden Fall zu, sehr sogar. Und witzig, magisch und warmherzig auch! Wie der erste Band, so erzählt auch der zweite eine so schöne Geschichte über Freundschaft, Familie, Mut, Zusammenhalt und Ehrlichkeit sowie über Abenteuer, Geheimnisse und Magie. In meinen Augen eine bezaubernde Mischung, die nicht nur Kinder ab 10 Jahren begeistern wird. Die Magischen Sechs sind auf jeden Fall auch für deutlich ältere Zuhörer absolut hörenswert!

Was uns in diesem Band übrigens auch wieder erwartet, sind jede Menge coole Anleitungen zu Zaubertricks sowie versteckte Rätsel und Morsecodes. Da muss ich nur sagen, dass, wenn man diese Tricks wirklich selbst mal ausprobieren möchte, die Bücher deutlich besser geeignet sind. Simon Jäger liest die Anleitungen zwar klasse und sehr verständlich vor, nur gehen bei dem Hörbuch eben leider die Zeichnungen verloren, die die Anweisungen begleiten. Wer sich also gerne am Zaubern versuchen möchte, sollte sich zu dem Hörbuch vielleicht auch noch das Buch zulegen.
Bei den Rätseln und Morsecodes sieht es genauso aus. Bei denen sogar ganz besonders. So etwas lässt sich eben nur sehr schwer zum Hören umsetzen.

Was in den Hörbüchern natürlich auch leider fehlt, sind die zauberhaften Illustrationen von Lissy Marlin und Kyle Hilton, die die Geschichte nur noch lebendiger und atmosphärischer werden lassen.
Die grandiose Vortragsweise von Simon Jäger macht die fehlenden Bilder in meinen Augen aber allemal wett. Wie schon den Auftakt, so liest Simon Jäger auch die Fortsetzung grandios! Es macht so enorm viel Spaß ihm hier zu lauschen. Simon Jäger hat eine wunderbar angenehme und sehr wandelbare Stimme. Er betont alles immer so witzig und genau richtig, hach, einfach klasse!

Wenn man mich nun fragt, was ich eher empfehlen würde, Buch oder Hörbuch, würde meine Antwort lauten: Beides. Ja, ich kann mich einfach nicht entscheiden, ich finde beide Arten, die Geschichten kennenzulernen, so toll. Nur, wie oben bereits erwähnt: Wenn man gerne zaubern und die Rätsel und Codes knacken möchte, dann würde ich schon das Buch mehr empfehlen. Aber wisst ihr was? Macht es doch einfach wie ich: Legt euch beides zu, die Bücher und die Hörbücher! :D

Fazit: Ein magisch schöner Hörspaß für Jung und Alt! Neil Patrick Harris ist mit dem zweiten seiner zauberhaften Kinderbuchreihe eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die einen von den ersten Hörminuten an mitreißt, durchweg mitfiebern lässt und große Lust auf mehr macht! Die Geschichte enthält neben dem Witz und der Spannung viele tolle Werte und Botschaften und wird einfach nur perfekt von Simon Jäger vorgelesen. Es ist die reinste Freude, ihm hier zu lauschen. Ich habe die Magischen Sechs bei ihrem zweiten Abenteuer nur zu gerne auch noch mal über das Hören begleitet. Ich kann das Hörbuch absolut empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.08.2019

Mitreißend, emotional, humorvoll und wunderschön! Eine tolle Fortsetzung!

Maybe Now
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Als ich hörte, dass Colleen Hoover eine Fortsetzung zu „Maybe Someday“ geschrieben hat, war meine Freude riesengroß! Colleen Hoover zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich liebe ...

Als ich hörte, dass Colleen Hoover eine Fortsetzung zu „Maybe Someday“ geschrieben hat, war meine Freude riesengroß! Colleen Hoover zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich liebe ihre Bücher und „Maybe Someday“ gehört definitiv zu meinen CoHo-Favoriten. Auf „Maybe Now“ habe ich mich wirklich schon riesig gefreut, ich war schon so gespannt auf Maggies Geschichte!

Kurze Info: Normalerweise mache ich das ja nicht, aber da meine Rezension so schrecklich lang geworden ist (bin einfach so schlecht im Kurzfassen, räusper) habe ich den Inhalt nun nicht in meinen Worten zusammengefasst. Da verweise ich jetzt einfach mal auf den Klappentext vom Verlag. :D

Sieht das Cover nicht toll aus? Also mir gefällt es richtig gut, ich steh total auf Streifen und mag die Kombi weiß-rosa unheimlich gerne. Super finde ich auch, dass das Cover so ein typisches Colleen Hoover-Cover ist. Die Fortsetzung passt optisch perfekt zum Vorgängerband und zu dem Zwischenband „Maybe Not“.

Zur Story muss ich allerdings sagen, dass sie mich leider nicht so mega doll begeistern konnte, wie es sonst bei den Büchern von Colleen Hoover der Fall ist. Leider gab es hier zwei Dinge, die mich ein bisschen gestört haben, sodass das Buch nicht das von mir erhoffte Highlight wurde. Begeistert bin ich aber natürlich dennoch. Colleen Hoover ist hier eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die mir herrliche Lesestunden beschert hat. Ich würde hier auch dringend raten, zuerst zum ersten Band zu greifen und danach erst zum zweiten. In meinen Augen ist der Lesespaß deutlich höher, wenn man „Maybe Someday" zuerst liest.

Ich komme dann einfach mal zuerst zu den Dingen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Zuerst muss sagen, dass ich etwas enttäuscht davon bin, welche Rolle Maggie hier einnimmt. Eigentlich soll dieser Band ihre Geschichte erzählen. Ja, eigentlich. Klar, wir erfahren natürlich schon so einiges über sie, aber irgendwie hatte ich erwartet, dass der Fokus der Handlung deutlich mehr auf Maggie liegt. Ich finde sogar, dass man von Sidney und Ridge mehr zu lesen bekommt als von Maggie und Jake. Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe mich richtig über das Wiedersehen mit Sidney und Ridge gefreut. Ich habe die beiden im ersten Band so unglaublich liebgewonnen! Da „Maybe Now“ nur als Maggies Geschichte betitelt wird, hatte ich einfach mit mehr Maggie gerechnet. Besonders Jake kam mir zu kurz. In ihn wird Maggie sich verlieben und wie sie, so habe auch ich Jake sofort in mein Herz geschlossen. Über ihn hätte ich sehr gerne mehr zu lesen bekommen.
Worüber ich auch gerne mehr erfahren hätte, ist Maggies Bucket List. Wie viele Menschen, die todkrank sind und keine hohe Lebenserwartung haben, hat auch Maggie eine Liste mit Dingen, die sie in ihrem Leben gerne noch tun möchte. Natürlich spielt das Abarbeiten der Liste hier eine Rolle, allerdings nicht so sehr, wie in manch anderen Büchern. Gefühlt habe ich zwar schon ziemlich viele Bücher solcher Art gelesen, aber da ich solche Geschichten über alles liebe, hätte es mich hier echt gefreut, wenn das Augenmerk der Handlung mehr auf Maggies Liste gelegen hätte.

Der zweite Punkt, der mich ein bisschen gestört hat, ist das Ende. Das war mir persönlich einfach ein wenig zu kitschig. Süß und wunderschön ist es zwar, nur fand ich es dann doch etwas zu übertrieben. Aber ich spreche da auch nur für mich, so mancher wird das Ende bestimmt ganz anders empfinden.

Eine letzte kleine Sache, bei der ich etwas ins Stocken und Grübeln geraten bin, bezieht sich auf eine bestimmte Szene im Buch. An alle, die gerade dabei sind, die erste Staffel von Game of Thrones zu gucken oder noch vorhaben, mit der Serie zu beginnen: Wartet besser, bis ihr Staffel 1 beendet habt, ehe ihr in dieses Buch abtaucht. Man wird hier sehr zur ersten Staffel gespoilert! Darüber wird sich nicht nur der gespoilerte Ridge, sondern bestimmt auch so manch anderer aufregen. Es gibt ja doch noch so einige, die Games of Thrones noch nicht gesehen haben. Ich zum Beispiel. Ja, jetzt ist es raus, ich kenne die Serie tatsächlich nicht, ich habe noch keine einzige Folge gesehen. Da ich es vorerst auch nicht vorhabe, hat mich dieser Spoiler nicht gestört. Allerdings fand ich es dennoch nicht gut, dass Colleen Hoover Warren etwas so Wichtiges von der Handlung verraten lässt.

So, nun aber genug gemeckert. So langsam kann man ja den Eindruck gewinnen, dass mir das Buch gar nicht so gut gefallen hat. ;)
Dann lege ich jetzt mal los mit dem Schwärmen und Seufzen.
Zum Schreibstil kann ich nur sagen: Ich liebe ihn! Er ist so mitreißend und gefühlvoll und liest sich so schön! Colleen Hoover kann einfach großartig schreiben. Wobei ich nur die deutschen Übersetzungen kenne, ich habe bisher noch kein CoHo-Roman auf Englisch gelesen (möchte es aber unbedingt noch tun). Die Übersetzungen jedenfalls finde ich klasse.

Ebenfalls ganz begeistert bin ich natürlich auch wieder von den Charakteren.
Sidney und Ridge, die beiden muss man einfach lieben. Auch wenn ich es ein wenig schade fand, dass Maggie und Jake etwas zu kurz kamen, habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, dass es wieder so viele emotionale und berührende Momente mit Sidney und Ridge gibt. Ihre Beziehung ist wirklich einzigartig. Allerdings ist sie auch nicht immer leicht. Da Ridge taub ist und Sidney die Gebärdensprache noch nicht so gut beherrscht, sind die beiden oft auf technische Hilfe (Laptops, Handys) angewiesen, damit sie kommunizieren können. Ihre Chatgespräche fand ich schon im ersten Band so toll und auch hier haben sie mich wieder vollkommen verzaubert. Super fand ich auch, dass es wieder viele Songtexte gibt, die Gott sei Dank nicht übersetzt wurden, sondern im Englischen belassen wurden. Die Songtexte sind einfach nur wunderschön und so bewegend!

Bei Maggie muss ich gestehen, dass ich bei ihr ein kleines bisschen gebraucht habe, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin. Nachdem meine kleine Anfangshürde aber überwunden war, habe ich Maggie richtig liebgewonnen. Mir tat sie so leid, dass sie an dieser schlimmen Krankheit Mukoviszidose leidet. Allerdings gelingt es Colleen Hoover mal wieder wunderbar, ein ernstes Thema auf eine locker-leichte Weise zu verpacken, sodass man trotz der ernsten Thematik so ein richtiges Wohlfühlbuch in Händen hält.

Wer hier auch wieder mit von der Partie ist, sind Brennan und...hurra!...Warren und Bridgette. Also, Ridge und Sidney mag ich wirklich mega gerne, aber Warren und Bridgette sind dann irgendwie doch meine absoluten Lieblinge. Warren ist einfach so witzig, seinen Humor feiere ich beim Lesen immer richtig. :D
Und Bridgette ist einmalig. Sie ist ein sehr spezieller Typ, nicht unbedingt sympathisch, aber irgendwie muss man sie dennoch ins Herz schließen. Ich finde Bridgette einfach nur genial. Über sie und Warren musste ich beim Lesen wirklich ständig breit schmunzeln und öfters auch laut loslachen.

Das Buch wird abwechselnd aus vier Perspektiven in der dritten Person erzählt: Sidney, Ridge, Maggie und Jake. Mir haben diese Wechsel wahnsinnig gut gefallen, da wir so von allen vier Charakteren einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.

Mein Lesevergnügen war leider hier viel zu schnell wieder vorbei. Ich habe das Buch richtig durchgesuchtet und habe die Zeit mit dieser witzig-verrückten Truppe und ihrem großen Gefühlschaos zutiefst genossen. Über ein erneutes Wiedersehen würde ich mich echt freuen. Ich glaube zwar nicht, dass es eine weitere Fortsetzung geben wird, aber hoffen tue ich es irgendwie dennoch. :D

Fazit: Emotional, romantisch, witzig und wunderschön! Eine tolle Fortsetzung, die eine so wundervolle Geschichte über die wohl coolste und ungewöhnlichste WG aller Zeiten erzählt. Auch wenn mich der zweite Band leider nicht so flashen konnte wie der erste, habe ich dennoch unvergessliche Lesestunden mit „Maybe Now“ verbracht. Ich kann das Buch absolut empfehlen (für CoHo-Fans ist es definitiv ein großes Muss!) und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Traurig-schön und wunderbar warmherzig! Ein zutiefst berührendes und ganz besonderes Buch!

Der Hund, der sein Bellen verlor
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Als ich das erste Mal im Internet auf „Der Hund, der sein Bellen verlor“ gestoßen bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Von Eoin Colfer habe ich schon so einige Bücher gelesen ...

Als ich das erste Mal im Internet auf „Der Hund, der sein Bellen verlor“ gestoßen bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Von Eoin Colfer habe ich schon so einige Bücher gelesen (zum Beispiel seine bekannte Artemis Fowl-Reihe) und allesamt haben sie mir unheimlich gut gefallen. Dies alleine war aber natürlich nicht der Grund, warum das Buch auf meine Want-to-read-Liste wanderte. Der Klappentext klang einfach so herzallerliebst und wunderschön und in das niedliche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.

Der Vater ist mal wieder auf Tournee unterwegs, daher fahren Patrick und seine Mutter diesen Sommer alleine zum Großvater. Als ihm die Mutter während der Fahrt eröffnet, dass Patrick endlich einen Hund bekommen darf, ist er überglücklich. Einen Hund hatte sich Patrick schon immer gewünscht! Allerdings wird er auch sofort misstrauisch. Sein Vater ist doch gegen Hundehaare allergisch. Was soll mit dem Hund geschehen, wenn Dad wieder aus Australien zurück ist?
Im Tierheim entscheidet sich Patrick sofort für einen kleinen Mischlingswelpen. Er wirkt so traurig und einsam, Patrick spürt einfach, dass dieser junge Hund ein Seelenverwandter sein könnte. Von Rick, dem Tierheimbesitzer, erfährt er, dass der Welpe schon viele schlechte Erfahrungen mit Menschen machen musste und total traumatisiert ist. Er hat so viel Angst, dass er sogar aufgehört hat zu bellen.
Patrick gibt dem kleinen Hund den Namen Oz und versucht das Vertrauen von ihm zu gewinnen. Mit viel Geduld und Behutsamkeit gelingt es ihm schließlich auch, allerdings wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt werden, als Patrick erfährt, dass sich seine Eltern getrennt haben. Nun ist es an Oz, seinem Jungen sein Bellen zurückzubringen.

Ach Leute, was für ein wundervolles Buch! Meine Erwartungen wurden hier mehr als erfüllt, ich bin ganz verliebt in diese warmherzige und zu Tränen rührende Geschichte. In meinen Augen ist dieses zauberhafte Buch so ein richtiges Schätzchen, bei welchem ich sehr hoffe, dass es die Aufmerksamkeit bekommen wird, die es verdient!

Ich hatte eigentlich nur vorgehabt, abends kurz vorm Schlafengehen ein bisschen in das Buch reinzulesen, war dann aber von den ersten Seiten an so gebannt von der Handlung, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte mit dem Lesen. Ehe ich es mich versah, hatte ich das Buch zur Hälfte durch und hätte ich es, weil es schon so spät war, dem Schlaf zuliebe nicht doch schließlich beiseite gelegt, hätte ich es garantiert in einem Rutsch durchgelesen.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist traurig und wunderschön zugleich. Ich persönlich war hier beim Lesen stellenweise schon ein bisschen am überlegen, ob das Buch wirklich für Kinder ab 8 Jahren geeignet ist. Manche Szenen treffen einen sehr und lassen einen zutiefst mitleiden. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass der kleine Oz zu so einem verängstigten Welpen wurde und sogar sein Bellen verloren hat. Einfach nur schlimm, wie grausam manche Menschen zu Tieren sind. Ich hatte beim Lesen fast schon Tränen in den Augen, da ich so mit dem armen Oz mitgelitten habe. Dadurch, dass wir diese Kapitel aus seiner Sicht erfahren, bekommen wir als Leser hautnah mit, wie sehr Oz unter den Misshandlungen seiner früheren Besitzer leidet. Wie es Eoin Colfer gelungen ist, aus der Perspektive eines Hundes zu schreiben, ist einfach nur grandios! Oz Angst vor Waschmaschinen, die für ihn „viereckige Ungeheuer mit blinkenden Augen und runden Mäulern“ sind oder seine Furcht vor dem lauten Brüllen von uns Menschen – alles wird so einfühlsam und absolut authentisch und kindgerecht beschrieben.

Auch in Patricks Kapiteln gibt es so einiges, was einen traurig stimmt. Patricks Vater ist Musiker und oft auf Tourneen unterwegs und auch zu Beginn dieser Geschichte ist er mal wieder mit seiner Band auf Reisen. Anstatt also mit seinem Sohn und seiner Frau zum Großvater zu fahren, befindet er sich in Australien. Das ausweichende Verhalten der Mutter und die SMS-Nachrichten des Vaters machen uns Lesern sehr schnell deutlich, dass in der Familie etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch Patrick spürt, dass da etwas ist. Ich habe schon sehr früh geahnt, dass sich Patricks Eltern getrennt haben, sie es ihrem Sohn nur noch nicht erzählt haben. Erst später im Buch erfährt es schließlich auch Patrick und ist verständlicherweise todunglücklich.

Ihr merkt, das Buch ist kein Gute-Laune-Buch. Selbst das Ende ist kein so richtiges Happy End.
Wenn ihr jetzt aber befürchtet, dass hier einer bedrückenden Szene der nächsten folgt, kann ich euch diese Sorge nehmen. Neben den traurigen Momenten gibt es auch viele, die einen glücklich machen, einen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und einen so richtig das Herz erwärmen.

Ganz besonders begeistert bin ich von der einfühlsamen Art und Weise wie Eoin Colfer die langsame Annäherung von Patrick und Oz beschreibt. Hach, so, so schön, sag ich euch!
Patrick ist so ein lieber und außergewöhnlicher Junge. Wie er langsam Vertrauen zu dem schreckhaften Oz aufbaut, ist so eindrucksvoll und berührend.
Und, Oz, ja, der ist wirklich etwas ganz Besonderes. Zu viel möchte ich ja nun nicht von der Handlung verraten, aber so viel: Oz ist ein sehr musikalischer und extrem kluger Welpe. Ich glaube, so einen Hund wie Oz wünscht sich wohl jeder, der Hunde liebt. Oz ist einfach großartig, ich habe diesen kleinen Racker so sehr in mein Herz geschlossen!

Wovon ich euch, neben der emotionalen Geschichte, auch ohne Ende etwas vorschwärmen könnte, sind die zauberhaft schönen Illustrationen von P. J. Lynch. Die Bilder sind einfach nur ein Traum! Ich bewundere solche Menschen wirklich sehr, die so toll zeichnen können. Zu meiner großen Freude kommen wir hier in den Genuss von sehr vielen Illustrationen. Ich konnte mich an den Zeichnungen gar nicht sattsehen und musste das Buch nach dem Durchlesen immer wieder noch mal in die Hand nehmen und durchblättern, um mir die wundervollen Bilder erneut anzusehen.

Für mich ist „Der Hund, der sein Bellen verlor“ ein neues Herzensbuch, das einen Ehrenplatz in meinen Regal erhalten wird. Ich kann es jedem wirklich nur ans Herz legen. Ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich bin mir sehr sicher, dass es den meisten so ergehen wird wie mir und sie sich von den ersten Seiten an in diese bewegende Geschichte verlieben werden.

Fazit: Traurig-schön und wunderbar warmherzig! Ein zutiefst berührendes und ganz besonderes Buch! Ich bin total verliebt in „Der Hund, der sein Bellen verlor“. Die emotionale und zu Herzen gehende Geschichte, die traumhaft schönen Illustrationen, die einzigartige Erzählweise, die liebenswerten Charaktere – hach, ich könnte hier wirklich ewig von dem Buch etwas vorschwärmen. Bei mir ist es hier einfach ganz große Liebe. Ich kann diese außergewöhnliche Geschichte über Freundschaft, Familie, Tierliebe, Geduld, Hoffnung und Vertrauen absolut empfehlen und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Anders als erwartet

Opa und die Nacht der Wölfe
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Beim Durchstöbern der neuen Programmvorschau des Oetinger Verlags, ist mir „Opa und die Nacht der Wölfe“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir richtig gut, diese Idee mit dem Wolfsschatten ...

Beim Durchstöbern der neuen Programmvorschau des Oetinger Verlags, ist mir „Opa und die Nacht der Wölfe“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir richtig gut, diese Idee mit dem Wolfsschatten finde ich genial. Der Klappentext sprach mich auch direkt an. Bücher, die ernste Themen wie Demenz behandeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Von Nora Alexander hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Opa und die Nacht der Wölfe“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Eigentlich wollte sich der 9-jährige Olli mit seiner Bande, den Adlern, im Park treffen. Seine Mutter besteht allerdings darauf, dass er mit seinem Opa spazieren geht. Das Bandentreffen ist wichtig, das kann Olli einfach nicht ausfallen lassen. Was nun? Soll er Opa etwa mitnehmen? Das kann doch nur peinlich werden. Ollis Opa ist nämlich anders als andere Großväter. Er isst Eis lieber mit Ketchup anstatt Erdbeersoße, er geht nachts spazieren und er vergisst ständig Dinge. Der Ausflug in den Park wird dann auch so enden, wie es sich Olli gedacht hat: Mega peinlich. In der darauffolgenden Nacht aber, eine Vollmondnacht, erfährt Olli von Opas großem Geheimnis. Immer wenn Vollmond ist, passiert mit Opa etwas ganz Erstaunliches, etwas, was eigentlich gar nicht möglich sein dürfte. Für Olli beginnt die aufregendste Nacht seines Lebens…

Dieses Buch zu bewerten fällt mir nicht leicht. Es gab zwar vieles, was ich toll fand, aber leider gab es da dann auch eine große Sache, die mir nicht gefallen hat. Ich habe hier eine etwas andere Story zu lesen bekommen, als ich erwartet hatte. Die ersten 40 Seiten konnten mich noch richtig begeistern, aber dann entwickelte sich die Geschichte in eine Richtung, die mir nicht so zugesagt hat. Es ist natürlich immer Geschmackssache, ganz bestimmt wird nicht jeder so empfinden wie ich. Mir persönlich hat dieses „Unglaubliche“, das mit Ollis Opa in Vollmondnächten passiert, nicht so gut gefallen. Das Buch ist schon etwas verrückt und merkwürdig. Normalerweise liebe ich ungewöhnliche und abgedrehte Bücher, aber hier war es einfach nicht so ganz mein Fall.

Da im Klappentext nicht erwähnt wird, was genau das Geheimnis von Ollis Opa ist, habe ich mich dazu entschlossen, es auch in meiner Rezension nicht zu tun. Man kann es sich vermutlich aufgrund des Titels und des Covers denken, aber trotzdem – ich möchte auf keinen Fall spoilern. Nur so viel: Ich denke, dass Opas Geheimnis Kinder mehr begeistern wird als mich als Erwachsene. Die Zielgruppe wird es vielleicht nicht als so komisch-seltsam empfinden, eher als cool und aufregend. Cool und aufregend ist es zwar irgendwie auch, das Buch enthält einen außergewöhnlichen Mix aus Fantasy, Krimi und Abenteuer, nur war dieser letztendlich einfach nicht so meiner.

Mein einziger negativer Kritikpunkt bezieht sich eigentlich wirklich nur auf das Geheimnis von Ollis Opa, nur ist dies eben ein ziemlich großer Kritikpunkt.
Ansonsten fand ich das Buch echt gut. Es erzählt eine spannende, witzige, fantasievolle und tiefgründige Geschichte, die einen mitfiebern lässt und sehr zum Nachdenken anregt. Das Buch handelt von Demenz, Mobbing, Familie, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Abenteuer und lässt sich durch den leichten, flüssigen Schreibstil und die schön kurzen Kapitel sehr angenehm und flott lesen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die Illustrationen von Julia Christians. Jeder Kapitelanfang wird von einer ganzseitigen Illustration begleitet, die schon ein bisschen verrät, was einem im folgenden Kapitel so erwarten wird. Julia Christians hat so ihren ganz eigenen Stil, der in meinen Augen perfekt zur Geschichte passt.

Klasse fand ich auch die Kapitelüberschriften, die stets sehr witzig formuliert sind und einen wie die Bilder richtig neugierig auf die weitere Handlung machen. Hier mal ein Beispiel: „Kapitel 1 … handelt von der Farbe Rosa, einer fliegenden Vorspeise und einem Parkplatz auf dem Mond“. Klingt doch ziemlich schräg, oder? Was in dem Kapitel wohl Lustiges passieren wird? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Wovon ich auch ganz begeistert bin, ist unser Protagonist Olli. Er ist ein super lieber Kerl, den man als Leser einfach sofort ins Herz schließen muss. Wie er sich um seinen dementen Opa kümmert, ist total schön und herzerwärmend. Man merkt zwar schon, dass er manchmal ziemlich genervt ist von Opas peinlichem, kindlichen Verhalten, aber Olli hat seinen Opa natürlich dennoch unheimlich lieb und ist ihm nie lange böse. Bewundernswert fand ich, wie prima Olli mit der Erkrankung seines Großvaters umgeht. Das Leben mit Opa ist wirklich nicht leicht und ziemlich anstrengend, daher Hut ab, wie großartig es dem neunjährigen Olli gelingt, mit Opas Tics klarzukommen.

Ich war jetzt etwas länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich dem Buch geben soll. Ich habe mich schließlich für 3 entscheiden, was vielleicht schon ein bisschen hart ist. Bei 3,5 Sternen hätte ich auf den meisten Portalen (und auf meinem Blog) nur auf 4 Sterne aufrunden müssen und 4 Sterne sind mir wiederum zu viel. Aber auch wenn ich dem Buch „nur“ 3 Sterne geben werde, kann ich es dennoch empfehlen. Man sollte sich einfach selbst eine Meinung darüber bilden, die Geschmäcker sind ja bekanntermaßen sehr verschieden.
Vom Verlag wird „Opa und die Nacht der Wölfe“ für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Ab dem Alter sollten Kinder keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen eignet sich das Buch in meinen Augen aber auch wunderbar.

Fazit: Spannend, unterhaltsam, warmherzig und ziemlich anders als erwartet. „Opa und die Nacht der Wölfe“ behandelt auf eine sehr ungewöhnliche und schräge Weise das ernste Thema Demenz. Mein Fall war es leider nicht so ganz, aber ich habe dennoch sehr nette Lesestunden mit dem Buch verbracht. Die Geschichte enthält, neben dem fantasievollen Mix aus Abenteuer und Krimi, viele wichtige Werte, sodass sie einen nicht nur mitfiebern lässt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Ich war selten bei einem Buch so lange am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich nun vergeben soll. Auch wenn meine Bewertung etwas hart ausfällt, kann ich „Opa und die Nacht der Wölfe“ dennoch empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 3 von 5 Sternen!