Sieht das Cover nicht genial aus? Also mir gefällt es richtig gut, es macht einfach auf den ersten Blick deutlich, dass man es hier mit einer abenteuerlichen, actionreichen und fantasievollen Geschichte zu tun bekommen wird. Ich bin ja eigentlich nicht so der große Fantasyleser, aber hier sprach mich einfach alles sofort an. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen, ich war schon so gespannt, was mich in „Die Legende von Greg“ wohl erwarten wird!
Greg dachte immer, dass er ein ganz normaler Junge wäre. Langweilig, pummelig, etwas verfressen und ziemlich uncool. Als sein Vater aber von einem furchtbaren Bergtroll entführt wird, erfährt Greg, was er in Wirklichkeit ist. Greg ist ein Zwerg und stammt von einem uralten Zwergenvolk ab. Und nicht nur das: Sein bester Freund Edwin ist ein Elf! Gregs Leben wird ab dem Moment völlig auf den Kopf gestellt werden. Er wird in den Untergrund Chicagos reisen, wo die Zwerge leben. Er wird erfahren, dass Zwerge und Elfen sich hassen und sogar ein Krieg zwischen den verfeindeten Völkern droht. Auf Greg wartet ein großes Abenteuer: Die Zwergenausbildung, die sprechende Axt Aderlass, die große Frage, ob er überhaupt noch mit Edwin befreundet sein kann (er ist schließlich ein Elf) und dann wäre da natürlich noch sein Vater. Wird es Greg gelingen, seinen Vater wiederzufinden?
Ich wusste hier schon nach den ersten Seiten, dass mir das Buch genau das bescheren würde, was ich mir erhofft hatte: Eine fesselnde und ziemlich abgedrehte Story voller Action, Abenteuer, Witz und Charme. Schon das erste Kapitel hat mich so mitgerissen und bestens unterhalten – ich wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es dann einfach erst einmal nicht getan und über 100 Seiten in einem Rutsch gelesen. Schon auf diesen passiert eine Menge und auch auf den weiteren Seiten geht es durchweg temporeich und spannend zu.
Das Buch liest sich zudem dank des humorvollen, jugendlichen und locker-leichten Schreibstils von Chris Rylander echt klasse. Hinzu kommt, dass die Kapitel eine perfekte Länge haben, was mich sehr gefreut hat. Ich bin überhaupt kein Fan von langen Kapiteln.
Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist der Humor. Dieser war auf jeden Fall absolut meiner, meine Gesichtsmuskeln waren hier äußerst aktiv. Zu Beginn zwar etwas mehr, aber auch im Verlaufe des Buch gab es für mich ständig Gründe zum Schmunzeln und Grinsen.
Mit am besten unterhalten hat mich der liebe Greg, aus dessen Sicht wir hier alles in der Ich-Perspektive erfahren. Greg ist einfach spitze, ich fand ihn so klasse! Er ist super witzig und so sympathisch. Das Komische ist nur, dass Greg irgendwie kaum jemand leiden kann. An seiner Schule ist er der totale Außenseiter und wird von einigen sogar ziemlich übel gehänselt. Zum Glück hat Greg aber in Edwin einen tollen besten Freund gefunden, der ihn vor den Mobbingattacken seiner Mitschüler beschützt. Edwin ist, im Gegensatz zu Greg, sehr beliebt in der Schule, schert sich aber überhaupt nicht darum, was die anderen von ihm denken, wenn er sich mit dem pummeligen und manchmal sehr merkwürdig riechenden Greg abgibt.
Greg ist eben einfach anders. Er wird auch noch erfahren, wie anders er wirklich ist. Dass seine Familie irgendwie nicht normal ist, wusste Greg schon immer. Ist ja schon sehr seltsam, dass allen in der Familie Belmont seit Urzeiten an Donnerstagen schlimme Dinge passieren, oder? Ein Donnerstag, an dem etwas Gutes geschieht und man mal so richtig Glück hat? Ein Ding der Unmöglichkeit in Gregs Familie.
Neben diesen verfluchten Donnerstagen, wäre da dann noch Gregs Vater, der schon etwas strange drauf ist. Er hegt eine große Liebe für Tees und Naturprodukte, die er selbst herstellt und in seinem Laden verkauft. Ich kann euch ja schon mal verraten, dass die Teesorten sehr...ähm, gewöhnungsbedürftig sind. Also mein Fall wären sie ganz sicher nicht. :D
Die Bioseifen von Gregs Dad übrigens auch nicht. Wer will bitte schön nach einer Mischung aus gepökeltem Schweinefleisch und isländischem Moor riechen? Also ich irgendwie nicht. ;)
Greg benutzt die Seifen seines Dads aber, daher riecht er eben manchmal etwas komisch. Für manche Jugendliche ein gefundenes Fressen für Sticheleien und Beleidigungen. Mir tat Greg richtig leid. Er ist so ein prima Kerl, aber dennoch ist er total unbeliebt an seiner Schule.
Als sein Vater entführt wird und Greg erfährt, dass er in Wahrheit ein Zwerg ist, wird sich sein Leben allerdings schlagartig ändern. Mit ihm zusammen werden wir in die Zwergenwelt unter Chicago reisen und ein phantastisches und magisches Abenteuer erleben.
Die Zwergenwelt wird großartig beschrieben. Pures Kopfkino sag ich euch. Ich konnte mir dank der anschaulichen Beschreibungen des Autors von allem ein ganz genaues Bild machen und wurde von der Atmosphäre, die durch das atemberaubende Setting entsteht, komplett verzaubert.
Total klasse fand ich auch die Darstellungen der Zwerge. Hach, manche sind so herrlich schrullig. Wie oben bereits erwähnt, in diesem Buch herrschte bei mir immer wieder ein großer Schmunzelalarm.
Allein schon die Kapitelüberschriften sind teilweise so lustig! Wenn man die liest, kann man es wirklich gar nicht mehr abwarten, sich auf die jeweiligen Kapitel zu stürzen, da man unbedingt wissen möchte, was diese skurrile Formulierungen wohl zu bedeuten haben.
Was genau Greg alles in seinem neuen Leben als Zwerg erleben wird und ob er seinen Vater finden wird, werde ich hier natürlich nicht verraten. Auch, was es mit dem magischen Trank Galdervatn und der mächtigen Axt Aderlass auf sich hat, werde ich nicht erzählen. Und ob Greg weiterhin mit Edwin befreundet sein kann, obwohl dieser ein Elf ist, nun, auch darüber werde ich hier schweigen. Wenn ihr auf all das gerne Antworten haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es wirklich sehr empfehlen. Wer gerne Fantasybücher liest, die humorvoll, warmherzig, urkomisch und absolut fesselnd sind, der wird von „Die Legende von Greg“ ganz bestimmt begeistert sein.
Vom Verlag wird dieser schöne Reihenauftakt vor allem Percy Jackson-Fans empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich gerne an. Ich bin mich ziemlich sicher: Wer Percy liebt, der wird auch Greg lieben. Ich jedenfalls tue es. :D
Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der einen durchweg mitfiebern lässt und große Lust auf mehr macht! Mich hat der erste Band von „Die Legende von Greg“ bestens unterhalten. Das Buch handelt von Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen, von magischen Wesen, Geheimnissen und jeder Menge Abenteuer und Gefahren. Die Story ist durchweg spannend und rasant und so herrlich humorvoll und schräg. Ich kann dieses zwergisch coole Buch wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!