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Veröffentlicht am 08.04.2019

Spannend, lustig, fröhlich und wunderbar sommerlich!

Wir Buddenbergs - Abenteuer machen keine Ferien
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Sieht das Cover nicht wunderbar fröhlich und herrlich farbenfroh aus? Mir persönlich gefällt das Cover von Band 3 der „Wir Buddenbergs“- Reihe am besten, es macht einfach so gute Laune. Da mir die ersten ...

Sieht das Cover nicht wunderbar fröhlich und herrlich farbenfroh aus? Mir persönlich gefällt das Cover von Band 3 der „Wir Buddenbergs“- Reihe am besten, es macht einfach so gute Laune. Da mir die ersten beiden Bände dieser wundervollen Kinderbuchreihe unheimlich gut gefallen haben, war meine Vorfreude auf das dritte Buddenberg-Abenteuer groß. Die Reihe ist so schön, die kunterbunten Cover versprechen da eindeutig nicht zu viel; im Innenteil der Bücher geht es genauso lebhaft und lustig zu. Ich war nun sehr gespannt, was mich im dritten Band wohl erwarten wird.

Die Familie der neunjährigen Mia ist wohl die trubeligste Patchworkfamilie, die man sich vorstellen kann. Was man bei den Buddenbergs wirklich vergeblich sucht, ist Langeweile, Ruhe und Ordnung. Bei den Buddenbergs ist einfach immer etwas los. Eine verpeilte Mutter, jede Menge Kinder, ein ziemlich tolpatschiger Vater, ein grummeliger Opa, der voller Geheimnisse steckt – kein Wunder, dass der Campingurlaub das reinste Abenteuer wird. Zu Beginn der Ferien aber freut sich Mia noch auf einen ganz normalen Urlaub. Allerdings startet dieser schon chaotisch, ehe sich der VW-Bus überhaupt in Bewegung setzt. Nach einer langen Fahrerei (Mama Buddenberg braucht wirklich ganz dringend ein Navi in ihrem Auto!) kommt die Familie endlich an ihrem Ziel an: Ein Campingplatz direkt an einem wunderschönen See. Herrlich! Mia und Lisbeth werden sehr schnell Freundschaft mit dem Jungen Liam schließen und zusammen werden sie versuchen, dass Geheimnis des Sees zu lüften. Und nicht nur das: Opa Buddenberg benimmt sich seit ihrer Ankunft ziemlich merkwürdig. Was hat ihr Opipi nur zu verbergen? Eines ist mal sicher: Langweilig werden diese Sommerferien ganz bestimmt nicht werden!

Auf den dritten „Wir Buddenbergs“- Band habe ich mich zurecht so gefreut. Antje Herden ist hier erneut eine zauberhafte Fortsetzung gelungen, welche einen bestens unterhält, durchweg mitfiebern lässt und große Lust auf mehr macht!

Kennt ihr denn überhaupt schon die Buddenbergs, die wohl trubeligste und chaotischste Patchworkfamilie, die es gibt? Meiner Meinung sollte man die Bekanntschaft von Mia und ihrer Familie lieber in Band 1 machen und nicht in einem der Folgebände. Die Bücher erzählen zwar recht eigenständige Geschichten, dennoch ist es in meinen Augen besser und auch sinnvoller, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, um dem Geschehen in den weiteren Bänden problemlos folgen zu können. Zudem ist der Lesespaß dann auch einfach höher.

Mein Lesevergnügen jedenfalls war hier absolut perfekt! Ich habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen und hatte jede Menge Spaß dabei. Langeweile kam bei mir definitiv an keiner Stelle auf. Die Handlung ist spannend und abenteuerlich, sie ist witzig, warmherzig, wunderbar sommerlich und ein bisschen gruselig. Zumindest ich habe einige Szenen als schön schaurig empfunden, sodass ich beim Lesen sogar eine leichte Gänsehaut bekommen habe. :D

Erzählt wird wieder alles aus der Sicht der neunjährigen Mia in der Ich-Perspektive. Mia habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen, sie ist so ein fröhliches und sympathisches Mädchen. Genauso ist es auch bei den restlichen Buddenbergs: In dieser Familie sind einfach alle Familienmitglieder so herzlich und liebenswert, da kann man gar nicht anders, als sie vom ersten Moment an gern zu haben.

Im zweiten Band durften wir ja Weihnachten zusammen mit den Buddenbergs verbringen. In Band 3 heißt es nun: Hurra, Sommerferien! Auf geht‘s an den See zum Campingurlaub! Mein Tipp: Das Buch eignet sich am besten für die warme Jahreszeit, denn es verströmt ein herrliches Sommerfeeling. Mich konnte es allerdings sogar jetzt schon, im April, so richtig schön in Sommerstimmung versetzen.

Was mir das Buch auch beschert hat, ist mega gute Laune. Ganz besonders den sechsjährigen Zwillingen Lukas und Luis gelingt es immer wieder mir ein breites Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Die beiden sind so süß, ganz besonders Luis mit seinem niedlichen Sprachfehler.
Allerdings tragen natürlich auch die anderen Buddenbergs stets dazu bei, dass ich aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herauskomme. So amüsiere ich mich immer köstlich über Klaus, einer der vielen Väter, der einfach nur der totale Tolpatsch ist. Super finde ich auch den Großvater, genannt Opipi. Dieser kann zwar ziemlich muffelig und geheimnistuerisch sein, aber er ist ein ganz lieber und herzensguter Opa. Opipi ist wirklich klasse!

Neben der tollen Ausarbeitung der Charaktere konnte mich Antje Herden auch mit dem Setting hellauf begeistern. Durch die anschaulichen Beschreibungen hatte ich beim Lesen tolle Bilder im Kopf und habe plötzlich eine unbändige Lust auf Campingurlaub am See verspürt. :D
Super fand ich auch die Karte von dem See samt Campingplatz, die wir im Buch zu sehen bekommen. Diese stammt aus Mias Lebensatlas, einer Art Tagebuch. In diesem befinden sich ganz viele Zeichnungen, welche wir Leser zum Glück sehen dürfen. Das Buch ist wundervoll illustriert, ich mag die Illustrationen von Florentine Prechtel wahnsinnig gerne. Sie sind so liebevoll gezeichnet und stecken voller süßer Details, sodass man auch nach mehrmaligen Betrachten stets auf etwas Neues stößt.

Ich kann die Familie-Buddenberg-Bücher wirklich nur empfehlen. Allen voran natürlich Kindern ab 8 Jahren. Für diese Altersklasse bietet sich die Reihe prima zum Selberlesen an. Die Schrift ist schön groß, die Kapitel angenehm kurz und der Schreibstil ist sehr einfach gehalten. Da die Handlung sehr mitreißend und lustig ist, werden garantiert auch Lesemuffel hier die reinste Freude beim Lesen haben.
Erwachsenen kann ich die Reihe aber auch sehr ans Herz legen. In meinen Augen sind die Abenteuer der Buddenbergs für Jedermann, egal ob Jung oder Alt, Mädchen oder Junge, absolut lesenswert!

Fazit: Mit „Wir Buddenbergs – Abenteuer machen keine Ferien“ ist Antje Herden erneut eine wundervolle Fortsetzung gelungen, welche richtig gute Sommerlaune und große Lust auf mehr macht. Ich habe diese chaotische, verrückt-liebenswerte Familie schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Da hoffe ich wirklich sehr, dass wir noch viele weitere Abenteuer mit ihnen erleben dürfen. Der dritte Band ist einfach so toll, da würde man am liebsten direkt zum nächsten Band greifen. Man ist hier immerzu am mitfiebern und schmunzeln und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und hatte so viel Spaß dabei! Wer die Buddenbergs noch nicht kennt, sollte dies schleunigst ändern! Ich kann den dritten Band wärmstens empfehlen, vor allem für den Sommer, und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Zuckersüß und so witzig!

Grüne Gurken
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Als ich das erste Mal über „Grüne Gurken“ gestolpert bin, war mein erster Gedanke: Das ist ja mal ein origineller Titel! Grüne Gurken, also, ich finde ihn genial. Meine Neugier konnte der Titel jedenfalls ...

Als ich das erste Mal über „Grüne Gurken“ gestolpert bin, war mein erster Gedanke: Das ist ja mal ein origineller Titel! Grüne Gurken, also, ich finde ihn genial. Meine Neugier konnte der Titel jedenfalls sofort wecken. Auch das witzige Cover gefiel mir auf Anhieb richtig gut. Schnell den Klappentext gelesen und ich wusste: Dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Ich ließ Grüne Gurken daher sehr gerne bei mir einziehen.

Lotte ist vor kurzem mit ihren Eltern nach Berlin-Kreuzberg gezogen, worüber die 14-jährige alles andere als glücklich ist. Ihr fällt es schwer, sich in ihrem Zuhause einzuleben, viel lieber wäre sie in ihrem kleinen Dorf in Hessen geblieben, bei ihrem besten Freund David. Die Sommerferien werden garantiert die furchtbarsten ihres Lebens werden, da ist sich Lotte sicher. Mit dieser Vermutung soll sie aber falsch liegen. Ihr Berlin-Abenteuer soll an dem Tag beginnen, als sie eine plötzliche Lust auf Fertigmilchreis überfallen wird. Sie landet kurz darauf im Späti, dem Kiosk gegenüber. Ehe es sich Lotte versieht, steht sie plötzlich hinter dem Verkaustresen und soll auf den Laden aufpassen. Dieser Freitagabend soll alles verändern. Lotte wird einen Job im Späti bekommen, sie lernt den Kioskbesitzer Yunus näher kennen sowie seine Freundin Miri. Und dann ist da noch Vincent von Grüne Gurken, der jeden Montag in den Kiosk kommt, um genau 10 grüne Gurken zu kaufen. Lotte verguckt sich sofort in ihn und aus einem leichten Verknalltsein wird sehr schnell mehr werden. Aber ob der Grüne-Gurken-Käufer auch wirklich der Richtige für sie ist?

Was für ein cooles Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht. Der Humor in Grüne Gurken war absolut meiner, ich hatte hier beim Lesen quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen.

Bei mir trat hier der Fall ein, der ganz klar für ein richtig gutes Buch spricht: Einmal angefangen mit dem Lesen wollte ich Grüne Gurken am liebsten gar nicht mehr aus der Hand. Ich habe das Buch dann auch richtig weggesuchtet. Der Schreibstil ist klasse, er ist spritzig-frech und jugendlich und liest sich herrlich locker-leicht.

Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen. Als groß spannend würde ich sie allerdings noch nicht einmal bezeichnen. Allzu viel passieren tut eigentlich gar nicht. Fand ich aber überhaupt nicht schlimm. Lauter überraschende Wendungen und viel Action müssen für mich gar nicht sein.
Für mich war hier alles perfekt, ich bin wirklich begeistert. Grüne Gurken war mein erstes Buch von Lena Hach und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 14-jährigen Lotte. Hach, Lotte war eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack. Für ihre tollpatschige und herrlich ironische Art habe ich sie über alles geliebt. Ich konnte mich von Anfang wunderbar in sie hineinversetzen. Sie ist einfach so schön authentisch. Besonders gut gefallen hat mir, worüber Lotte so nachdenkt. Hochbegabt ist sie nicht, sehr zum Bedauern ihrer Eltern, die sehr daran zu knabbern haben, dass ihre Tochter nicht so einen hohen IQ besitzt wie sie selber. Blöd ist Lotte aber nicht, ganz und gar nicht. Ich habe sie als ziemlich clever empfunden. Lotte macht sich über viele Dinge so ihre Gedanken und wie sie das tut ist köstlich! Breite Schmunzler sind hier garantiert, ich schwöre! :D

Die Nebencharaktere, denen wir im Verlaufe des Buches über den Weg laufen dürfen, haben mir allesamt auch richtig gut gefallen. Das Erschaffen von liebenswerten, ulkigen Charakteren hat Lena Hach definitiv voll drauf. Total super fand ich den Kioskbesitzer Yunus. Dieser ist schon ziemlich schräg. Aber mega lieb. Genauso wie Miri, seine Freundin. Die beiden sind so süß zusammen, ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen.
Wen ich ebenfalls unheimlich gerne mochte, ist Luke, auch bekannt als Vincent von Grüne Gurken. Ist das nicht mal ein cooler Adelstitel? Ihr merkt vielleicht, das Buch sprüht nur so vor lustigen Ideen. Jedermanns Sache werden sie vermutlich nicht sein, jeder hat eben so seine eigenen Vorlieben, aber mich konnten sie hellauf begeistern.

Aber zurück zu Luke. Luke ist zu Beginn der Geschichte noch der geheimnisvolle, gutaussehende Junge namens Vincent, der immer montags in Yunus Kiosk kommt, um sich seine zehn Grüne Gurken zu holen. Warum der Name Vincent, fragt ihr euch? Nun, er sieht irgendwie aus wie ein Vincent. Findet zumindest Lotte. Sie verliebt sich sofort in ihn und wie sie dann versucht, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, ist so witzig und zuckersüß.

Was mich ebenfalls begeistern konnte, ist das Setting. In Berlin war ich leider bisher erst zweimal, aber dank der anschaulichen Beschreibungen konnte ich mir von allen Orten ein ganz genaues Bild machen. Ganz besonders vom Späti, also von Yunus Kiosk. Der Späti ist einfach nur genial.

Neben den vielen humorvollen Szenen gibt es aber auch ernsthaftere, die der Handlung etwas Tiefe verleihen. So hat Lotte zum Beispiel leider nicht das beste Verhältnis zu ihren Eltern. Diese lassen Lotte deutlich spüren, dass sie enttäuscht davon sind, dass ihre Tochter nicht hochbegabt ist wie es viele in der Familie sind. Was Lotte auch sehr beschäftigt, ist der Umzug nach Berlin. Viel lieber wäre sie in Hessen geblieben, bei ihrem allerbesten Freund David. Da wird allerdings noch ein Umdenken stattfinden. Nachdem Lotte die Bekanntschaft von Yunus, Miri und Luke gemacht hat, wird sie noch merken, dass Berlin eigentlich gar nicht so übel ist.

Ein weiteres ernsteres Thema wird durch Luke ins Spiel gebracht. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich da nicht näher ins Detail gehen.

Wovon ich aber gerne noch berichten möchte, sind die farbigen Diagramme in dem Buch. Die Idee fand ich super, mir hat es total viel Spaß gemacht, mir die vielen Grafiken und Diagramme anschauen. Manche sind so witzig. Wie kommt man nur auf so etwas? Einfach nur toll.

Fazit: Der originelle Titel und das witzige Cover versprechen hier eindeutig nicht zu viel, auch die Geschichte, die einen zwischen den Buchdeckeln erwartet, ist so klasse und lustig! Mich konnte mein erstes Buch von Lena Hach hellauf begeistern. Es ist zuckersüß, zum Schmunzeln schön und herrlich humorvoll. Ich hatte hier beim Lesen quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen und bin nur noch so durch die Seiten geflogen. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.04.2019

Ein tolles Debüt

Songbird
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Ist das Cover nicht wunderschön? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext sprach mich direkt an. Da mich zudem eine andere Bloggerin extrem neugierig auf das Buch ...

Ist das Cover nicht wunderschön? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext sprach mich direkt an. Da mich zudem eine andere Bloggerin extrem neugierig auf das Buch gemacht hatte, stand für mich sehr schnell fest: Songbird möchte ich unbedingt lesen!

Ella und Sam kennen sich schon gefühlte Ewigkeiten und sind schon fast so etwas wie Geschwister füreinander. Ella aber empfindet schon seit langem mehr für Sam. Das Blöde ist nur: Sam ist der beste Freund ihres großen Bruders. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, wird Sam ausgerechnet an Ellas Schule eine Stelle als Referendar antreten und den Sportkurs übernehmen, den Ella belegt hat. Das alleine stürzt Ella schon in ein Gefühlschaos, aber dann ist da ja auch noch die Sache mit Milo...Ella ist vollkommen überfordert und beginnt damit, ihre eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Niemand scheint zu bemerken, dass sie immer weniger wird, bis auf Sam. Er und Ella sind füreinander bestimmt, das spüren beide. Ob sie wohl, trotz der vielen Hindernisse, die es zu überwinden gilt, zueinander finden werden?

In meinen Augen ist Anna Rosina Fischer mit Songbird ein wundervolles Debüt gelungen. Ich war hier beim Lesen richtig am Staunen, dass das Buch tatsächlich das erste Werk der Autorin ist. Der Schreibstil ist einfach nur klasse, ich liebe ihn. Er liest sich so schön und super angenehm. Bei mir flogen die Seiten wirklich nur so dahin und stellenweise konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich von der Handlung so gefesselt war.
Es gab eigentlich nur einen Punkt, der mir gar nicht gefallen hat, deswegen werde ich hier leider keine 5 Sterne vergeben können.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinem negativen Kritikpunkt. Da dieses Thema im Klappentext nicht genauer benannt wird und ich niemanden spoilern möchte, werde ich den folgenden Absatz jetzt als Spoiler kennzeichnen.

>SPOILER<
Die Protagonistin Ella, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, leidet an einer Essstörung, genauer gesagt an Magersucht. Beim Namen wird die Krankheit zwar nie genannt, aber es ist offensichtlich, dass Ella ein massives Essproblem hat und immer weniger wird. Die Krankheit steht hier nicht im Vordergrund der Handlung, der Fokus liegt auf der Liebesgeschichte von Ella und Sam. Ich fand es daher okay, dass auf die Krankheit nicht allzu sehr eingegangen wird, wobei ich mir da schon ein paar Details gewünscht hätte. Obwohl wir alles aus Ellas Sicht erfahren, bekommen wir dennoch keine wirklich genauen Gründe geliefert, warum genau Ella sich so zu Tode hungert. Denn das tut sie und da kommt jetzt mein großer Kritikpunkt: Ich fand es einfach nur schlimm, dass niemand in Ellas Umfeld zu merken scheint, wie schlecht es Ella geht. Außer Sam. Er ist der Einzige, der Ella darum bittet, doch bitte endlich mehr zu essen. Aber sonst? Das habe ich einfach nicht verstanden. Wieso merken Ellas beste Freunde und vor allem ihre Eltern nichts? Sie meinen zwar öfters, dass Ella ja so dünn geworden sei, aber etwas dagegen unternehmen tun sie nicht. Okay, Ella ist 18 und kann selbst über ihr Leben bestimmen, aber trotzdem. Mir hat das wirklich gar nicht gefallen, dass Ellas Eltern ihrer Tochter einfach so dabei zusehen, wie sie hungert und immer schwächer und weniger wird. Ich finde, diesen Punkt hätte die Autorin anders angehen sollen, vor allem auch deswegen, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt.
>SPOILER ENDE<

So, das war aber auch mein einziger Grund zum meckern. Ansonsten kann ich nur sagen: Richtig, richtig gut! Den tollen Schreibstil habe ich ja bereits erwähnt, von diesem bin ich wirklich begeistert. Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die vielen liebenswerte Charaktere. Mit Ella, muss ich gestehen, bin ich nicht hundertprozentig warm geworden, aber sympathisch war sie mir dennoch. Was genau mich an Ella gestört hat, kann ich noch nicht mal so wirklich sagen. Mir hat manchmal einfach etwas der Zugang zu ihr gefehlt.

Was mir in Songbird tatsächlich besser gefallen hat, waren die Nebencharaktere und nicht die Protagonistin. Auch wenn mich die Eltern bezüglich des Nichtbeachtens der Probleme ihrer Tochter echt aufgeregt haben, mochte ich sie dennoch sehr gerne. Ellas Eltern sind so witzig! Irgendwie sind sie noch so richtige Kinder, ich habe mich stellenweise köstlich über sie amüsiert. Die zwei sind einfach total süß zusammen. :D

Wen ich sofort in mein Herz geschlossen habe, ist Ellas großer Bruder Kurt. Er ist so ein Bruder, den ich mir schon immer gewünscht habe.
Ellas Freunde Milo und Emma mochte ich ebenfalls unheimlich gerne. Emma ist so herrlich quirlig und Milo fand ich einfach nur Zucker.

Auch Sam hat mein Herz im Sturm erobert. Da hätte ich es eigentlich ganz schön gefunden, wenn wir auch aus seiner Sicht ein paar Kapitel zu lesen bekommen hätten. Vermutlich hätte ich ihn dann sogar noch lieber gewonnen.

Was zu meinen Highlights zählte, war der Humor. Der war absolut meiner, ich hatte hier eine Menge Gründe zum Schmunzeln. Die Dialoge waren teilweise so schön schlagfertig, so etwas liebe ich! Allerdings ist das Buch natürlich nicht nur lustig. Nein, ganz und gar nicht. Es ist auch ziemlich ernst und spricht eine Menge schwerer Themen an. Auf Ellas Probleme bin ich ja bereits in meinem Spoiler-Absatz eingegangen, es kommen allerdings auch noch andere Themen zur Sprache, die der Handlung sehr viel Tiefe und Ernsthaftigkeit verleihen werden. So hat zum Beispiel Sam eine dunkle Vergangenheit. Und die verbotene Liebe zwischen Sam und Ella wird natürlich auch für eine Menge Probleme sorgen.

Die Liebesgeschichte von Sam und Ella hat mir persönlich sehr gut gefallen. Es ist ein ziemliches Hin und Her, was einige Leser vermutlich nervig finden werden, was ich aber gerade besonders gut fand. Ich habe es als sehr authentisch empfunden, dass in den beiden eine große Unsicherheit und das totale Gefühlschaos herrscht. Ich habe wie gebannt mitverfolgt, wie sich ihre Beziehung entwickeln wird. Romantisch, chaotisch, witzig und tieftraurig, oh ja, da verspricht der Klappentext eindeutig nicht zu viel, genau das ist die Liebesgeschichte von Ella und Sam. Sie ist emotional, gänsehautmäßig schön und dramatisch. Und ja, Klischees sind natürlich auch vorhanden. Nicht nur bezüglich der Liebesgeschichte, auch sonst hat sich die Autorin an einigen Klischees bedient. Hat mich aber überhaupt gestört, für mich haben sie hier perfekt reingepasst.

Fazit: Ein wundervolles Debüt, welches mich, bis auf einen Punkt, hellauf begeistern konnte! Romantik, Humor, Drama, Tiefgründigkeit, Freundschaft, Familie, Musik, Gefühlschaos...Das und noch so manches mehr erwartet euch in Songbird. Mir haben das wunderhübsche Cover und der Klappentext nicht zu viel versprochen, ich habe das Buch richtig weggesuchtet und hatte jede Menge Spaß dabei. Ich kann Songbird wärmstens empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.04.2019

Eine tolle Fortsetzung! Für Pferdefans ein großes Muss!

Wilde Horde 2: Pferdeflüstern
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Letztes Jahr hatte ich den ersten Band von Wilde Horde gelesen und war richtig begeistert. Dem Erscheinen der Fortsetzung habe ich daraufhin ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Nun, nach über einem Jahr ...

Letztes Jahr hatte ich den ersten Band von Wilde Horde gelesen und war richtig begeistert. Dem Erscheinen der Fortsetzung habe ich daraufhin ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Nun, nach über einem Jahr Wartezeit war es endlich so weit: Die Wilde Horde ist zurück und ich konnte mich endlich in das nächste Abenteuer mit ihnen stürzen. Ich war schon richtig gespannt, was mich im zweiten Band wohl erwarten würde.

Anfangs war Zaz ja wenig begeistert davon, dass sie ihre Ferien bei ihrer Oma verbringen soll. Anstatt in Kalifornien am Strand zu chillen, hieß es für Zaz Sommer in der Pampa, mitten im Nirgendwo, direkt am Wald. Sehr schnell musste Zaz dann aber feststellen, dass es bei ihrer Oma in der Pension Donneracker gar nicht so übel ist. Mittlerweile wünscht sie sich sogar, dass ihre Zeit in Donneracker niemals vorbeigehen wird. Der Hauptgrund ist die Stute Monsun, mit der Zaz etwas ganz Besonderes verbindet. Zaz, die eigentlich immer stolz darauf war, nicht eines dieser typischen Pferdemädchen zu sein, kann nun gar nicht mehr genug vom Reiten bekommen.
Ein weiterer Grund, warum Zaz am liebsten gar nicht mehr weg möchte, sind ihre neuen Freunde: Fee, Ann-Sophie, Lukas und Arpad. Zu fünft sind die Jugendlichen eine Bande, die Wilde Horde. Zusammen reiten sie durch den Wald und genießen den Sommer in vollen Zügen. Der schöne Frieden soll aber plötzlich vorbei sein, als ein geheimnisvoller Mann in ihrem Wald auftaucht...

Wie oben bereits erwähnt, war es bei mir nun schon wieder relativ genau ein Jahr her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Als absolute Vielleserin hatte ich hier daher etwas Sorge, dass ich Einstiegsprobleme haben würde. Ich vergesse leider immer viel zu schnell wieder Details aus Büchern, besonders bei Namen schwächle ich immer ziemlich.
Als ich mit dem Lesen begonnen habe, habe ich dann auch sofort festgestellt, dass Band 2 direkt an seinen Vorgänger anschließt. Meiner Meinung nach sollte man daher ganz dringend mit Band 1 beginnen. Hier halte ich das Einhalten der chronologischen Reihenfolge schon für sinnvoll, damit man dem Geschehen problemlos folgen kann.

Ich hatte hier, obwohl so eine große Zeitspanne dazwischen lag, tatsächlich überhaupt keine Startschwierigkeiten. Als wäre eine Art Schalter umgelegt worden, war plötzlich alles aus Band 1 wieder da und ich konnte das zweite Wilde Horde-Abenteuer in vollen Zügen genießen.

Mir hat der zweite Band richtig gut gefallen, sogar noch ein bisschen besser als der erste. Quasi in einem Rutsch habe ich das Buch durchgelesen und hatte jede Menge Spaß dabei. Die Handlung ist spannend, mitreißend und lädt durchweg zum Mitfiebern ein. Der Schreibstil ist flüssig, jugendlich und locker-leicht und die Kapitel sind angenehm kurz. Bei mir flogen die Seiten wirklich nur so dahin.

Wer hier wieder ganz auf seine Kosten kommen wird, sind Pferdemädchen. Oder auch Pferdejungen, denn in meinen Augen ist diese Reihe auch für Jungs absolut lesenswert. Da wir in der Wilden Horde nicht nur Mädchen vertreten haben, sondern auch Arpad und Lukas, haben auch männliche Leser hier Charaktere, mit denen sie sich identifizieren können.

Die Pferdemomente konnten mich bereits im Reihenauftakt hellauf begeistern. Die Beziehung zwischen der Protagonistin Zaz und der Stute Monsun wird so schön und warmherzig beschrieben. Im zweiten Band allerdings liegt der Fokus mehr auf Arpad und seiner Stute Feuertanz. Auch die beiden verbindet etwas ganz Besonderes und können ohne den anderen nicht sein. Aufgrund familiärer Probleme wird Arpad in diesem Band abhauen, ohne seine Stute. Wie sich diese Trennung auf Feuertanz auswirken wird, ist so traurig, ich habe da zutiefst mit der Stute mitgefühlt. Aber keine Sorge, das Ganze wird gut ausgehen, so viel kann ich ja schon mal verraten.

Womit mich die Autorin wieder komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere. Die Protagonistin Zaz habe ich mittlerweile richtig lieb gewonnen. Im ersten Band hatte ich ein bisschen gebraucht, ehe ich mit ihr warm geworden bin, da sie mir anfangs etwas zu kratzbürstig war. Teenager eben. Zaz hat sich aber toll entwickelt und ist mir immer sympathischer geworden. Auch die restlichen Mitglieder der Wilden Horde sind mir richtig ans Herz gewachsen. Sie wirken allesamt so herrlich authentisch, sodass sich die Zielgruppe prima mit den Jugendlichen identifizieren kann. Empfohlen wird die Reihe ab 10 Jahren, was ich für angemessen halte. Da Zaz und ihre Freunde aber schon etwas älter sind, kann ich Wilde Horde auch älteren Lesern wärmstens empfehlen.

Wen ich persönlich sehr gerne mag, ist Zaz Oma Tine. Sie ist so ein herzensguter Mensch, ich bin mir sehr sicher, dass ich mich bei ihr in Donneracker richtig wohlfühlen würde. :D

Was mir wieder ganz besonders gut gefallen hat, ist die Mischung aus verschiedenen Themen, die das Buch enthält. Dieser Punkt konnte mich bereits im ersten Band begeistern. Es dreht sich hier nämlich nicht nur alles um Pferde. Es geht auch um Familiengeheimnisse, um Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt.

Bezüglich des Settings kann ich nur sagen: Klasse! Ich liebe das, wenn Bücher in Wäldern spielen. Die Atmosphäre ist dann immer eine ganz besondere, wie hier. Zudem kommt hier auch ein tolles Sommerfeeling auf.
Pferde, Sommer, Freundschaft, Abenteuer – klingt gut? Ist es auch! Ich kann Wilde Horde absolut empfehlen. Die wunderhübschen Cover versprechen da eindeutig nicht zu viel. Zu den Covern muss ich hier noch was loswerden: Ich finde sie so schön! Der Einband vom ersten Band gefällt mir persönlich besser, aber auch bei der Gestaltung von der Fortsetzung ist es bei mir große Pferdebuchcoverliebe.

Ich hoffe nun sehr, dass es noch einen dritten Band geben wird. Angekündigt wird er leider nicht hinten im Buch und so, wie es endet, könnte die Reihe durchaus abgeschlossen sein. Hoffentlich ist dies nicht der Fall, über ein erneutes Wiedersehen mit der Wilden Horde würde ich mich sehr freuen. :)

Fazit: Mit Band 2 von Wilde Horde ist Katrin Tempel eine richtig schöne Fortsetzung gelungen, welche mich sogar noch etwas mehr begeistern konnte als der Reihenauftakt. Das Buch ist spannend, mitreißend, warmherzig, tiefsinnig und sommerlich. Es geht um Familienprobleme, Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Vertrauen und – natürlich – um Pferde. Die Pferdemomente haben mir hier ganz besonders gut gefallen, sie werden so wundervoll beschrieben. Wer gerne Pferdebücher liest, sollte sich Wilde Horde unbedingt zulegen. Allerdings ist die Reihe auch für weniger pferdebegeisterte Leser in meinen Augen absolut lesenswert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.04.2019

Absolut fesselnd und so spannend! Ganz große Leseempfehlung!

Zusammen wie Schwestern
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Gayle Forman konnte mich letztes Jahr mit ihrem Buch „Irgendwas von dir“ hellauf begeistern. Es war ein Highlight für mich, daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich in der Vorschau des Fischerverlags ...

Gayle Forman konnte mich letztes Jahr mit ihrem Buch „Irgendwas von dir“ hellauf begeistern. Es war ein Highlight für mich, daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich in der Vorschau des Fischerverlags entdeckte, dass in diesem Jahr ein neues Buch von ihr erscheinen wird. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und auch das Cover gefiel mir vom ersten Moment an richtig gut. Ich zögerte daher auch gar nicht erst, sondern packte das Buch sogleich auf meine Wunschliste.



Seit die Mutter der 16-jährigen Brit verschwunden ist und der Vater neu geheiratet hat, hat sich vieles in Brits Leben verändert. Mit ihrer neuen Stiefmutter, dem „Stiefmonster“ kommt sie überhaupt nicht gut klar und auch ihr Verhältnis zu ihrem Vater ist merklich abgekühlt. Komplett das Vertrauen zu ihm verliert sie, als er sie in die Red Rock Academy abschiebt, ein Internat für verhaltensgestörte Jugendliche. Brit kann es nicht fassen. Wie konnte ihr Vater ihr das antun? Hat er sich diese Schule eigentlich mal genauer angeschaut? Red Rock ist einfach nur schrecklich. Die Betreuer sind grausam und erfreuen sich daran, die Jugendlichen zu quälen. Die Therapiestunden sind der reinste Albtraum und die Regeln, die in dieser Anstalt herrschen, sind mehr als fragwürdig und absolut ungerecht. Viele der Mitschülerinnen sind hinterhältig und scheuen nicht davor zurück, bei jeder Kleinigkeit zu petzen. Schlechtes Essen, Beleidigungen, anstrengende Gewaltmärsche durch die glühende Hitze, so gut wie keine Privatsphäre, kaum Kontakt zur Außenwelt, Bestrafungen – so sieht Brits Leben nun aus. Die 16-jährige aber lässt sich nicht unterkriegen. Sie widersetzt sich den Regeln, sperrt sich gegen die „Therapie“ und versucht alles, um nicht durchzudrehen. Zum Glück ist sie nicht alleine. In V, Bebe, Martha und Cassie findet sie neue Freundinnen, mit ihnen zusammen lassen sich die Bedingungen in Red Rock deutlich leichter ertragen. Mit ihrer Hilfe gelingt es Brit sogar, heimlich in der Nacht abzuhauen und sich mit ihrer Band zu treffen. Und mit Jeff, dem Band-Leader, in den sich Brit ziemlich verliebt hat. Der Ausbruch soll nur schlimme Folgen haben. Nicht nur für Brit, sondern auch für ihre Mitschülerinnen.



Hui, wow, was für ein Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, mehr als das, sie wurden sogar noch übertroffen. „Irgendwas von dir“ hatte mir ja schon echt richtig gut gefallen, aber „Zusammen wie Schwestern“ konnte mich noch mal eine ganze Ecke mehr begeistern. Ich habe das Buch richtig verschlungen. Die Story ist so mitreißend und spannend! Sie ist sehr schockierend und ziemlich aufwühlend. Ich warne lieber mal vor, die Handlung hat es stellenweise echt in sich. Das Gelesene lässt einen definitiv nicht kalt, es geht unter die Haut und macht einen extremst wütend. Und fassungslos.



Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen. Gleich zu Beginn des Buches wird die Protagonistin Brit von ihrem Vater nach Red Rock gebracht, ein Internat mitten im Nirgendwo, in welchem Problemkinder „therapiert“ werden. Warum die Anführungsstriche? Nun, das, was in dieser Anstalt als Therapie angepriesen wird, ist der reinste Witz. Wie die Jugendlichen dort behandelt werden, da fehlen einem echt die Worte. Das Schreckliche daran: Solche Internate, genannt Bootcamps, gibt es in den USA wirklich. Die Autorin erklärt in einem Nachwort, wie sie auf die Idee dieses Buches gekommen ist und mit diesem Hintergrund wird „Zusammen wie Schwestern“ nur noch schockierender als es eh schon ist. Ich habe hier beim Lesen stellenweise so eine Wut empfunden! In erster Linie natürlich auf die Betreuer, die sind einfach nur krank, anders kann man es nicht sagen. Auf wen ich aber auch einen ziemlichen Unmut entwickelt habe, ist Brits Vater. Wie kann er seine Tochter nur an so einen Ort bringen? Diese Frage kann man sich aber wohl bei allen Eltern stellen, die ihre Kinder in Bootcamps abschieben. Wie kann es nur sein, dass sie nichts davon merken, wie schlimm es in solchen Internaten zugeht? Sie meinen, ihren Kindern zu helfen, aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Meiner Meinung nach müsste es viel mehr solcher Bücher wie „Zusammen wie Schwestern“ geben, damit stärker verdeutlicht wird, wie falsch solche Bootcamps sind.



Auch bei Red Rock wird uns Lesern vom ersten Moment an klar: Diese Schule gehört geschlossen, was da abgeht, ist einfach nur unfassbar. Die Jugendlichen führen in Red Rock ein Leben wie in einem Gefängnis. Wobei manche Gefängnisse vermutlich tatsächlich schöner und angenehmer sind. Also ich wäre vermutlich schon nach wenigen Tagen innerlich zerbrochen und hätte mich am liebsten nur noch heulend in eine Ecke verkrochen. Wobei diese Reaktion bestimmt bei den Betreuern die reinste Freude ausgelöst und es zudem Strafen gehagelt hätte. Schlimm, oder? Natürlich stellt die Autorin hier alles sehr krass da, aber so ähnlich geht es tatsächlich in vielen Bootcamps zu. Ich persönlich habe die Handlung als sehr realistisch und authentisch empfunden. „Zusammen wie Schwestern“ ist definitiv so ein Buch, welches einen extrem aufwühlt und noch sehr lange in einem nachklingt.



Ganz besonders gut gefallen hat mir die Protagonistin Brit, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Sie war mir auf Anhieb richtig sympathisch. Ich habe sie zutiefst für ihre Stärke, ihren Mut und ihre Entschlossenheit bewundert, vor ihr kann man wirklich nur den Hut ziehen. Genauso wie vor den Mädchen V, Bebe, Martha und Cassie, mit denen Brit sich anfreunden und mit denen zusammen sie Red Rock den Kampf erklären wird.



Die besondere Freundschaft der Mädchen und ihr Zusammenhalt wird so wundervoll dargestellt. Mir sind die Mädels richtig ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen mitgefühlt, mitgefiebert und habe beim Lesen so gehofft, dass es ihnen gelingen wird, die schlimmen Zustände, die in Red Rock herrschen, an die Öffentlichkeit zu bringen. Ob ihnen das gelingen wird? Nun, das werde ich hier natürlich verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Auch bezüglich Brits Familiensituation werde ich hier schweigen. Wird sich Brit mit ihrem Vater wieder versöhnen? Und was ist eigentlich mit ihrer Mutter geschehen? Und Jed, was ist mit ihm? Werden er und Brit zueinander finden? Ja, sehr viele Fragen, ich weiß. Kein Wunder, dass die Story so mitreißend ist, oder? :D



Auch wenn es irgendwie fast schon unangemessen klingt, da die Thematik so eine ernste ist, hat mir das Buch richtig schöne Lesestunden beschert. Bei mir bestand hier echte Suchtgefahr, ich habe die Seiten quasi inhaliert. Die Story ist einfach so fesselnd und der Schreibstil so gut, da flogen die Seiten bei mir wirklich nur so dahin. Hinzu kamen dann noch die angenehm kurzen Kapitel, was mein flottes Lesetempo nur noch gefördert hat.



Fazit: Gayle Forman ist es erneut mit einem ihrer Bücher gelungen, mir ein absolutes Highlight zu bescheren! „Zusammen wie Schwestern“ ist einfach nur wow! Das Buch ist schockierend, es ist spannend und fesselnd, es geht unter die Haut, nimmt einen emotional sehr mit, es lässt einen ohne Ende mitfiebern, Wut und Mitleid empfinden, es macht einen sprachlos und beschäftigt einen noch lange nach dem Lesen. Ich habe hier förmlich an den Seiten geklebt und konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!