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Veröffentlicht am 11.12.2023

Eine atemberaubend schöne Schmuckausgabe des berühmten Weihnachtsklassikers

Eine Weihnachtsgeschichte
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Der alte Geschäftsmann Ebenezer Scrooge liebt vor allem eins: Geld. Weihnachten dagegen ist ihm absolut zuwider. Er kann mit diesem Fest nichts anfangen, hält es für ausgemachten Humbug und gönnt sich ...

Der alte Geschäftsmann Ebenezer Scrooge liebt vor allem eins: Geld. Weihnachten dagegen ist ihm absolut zuwider. Er kann mit diesem Fest nichts anfangen, hält es für ausgemachten Humbug und gönnt sich selbst und anderen nichts. Während alle Menschen guter Laune sind und feiern, sitzt er jedes Jahr an Heiligabend einsam und mürrisch in seinem großen dunklen Haus. Doch dann taucht die Gestalt seines verstorbenes Geschäftspartners Marley auf und kündigt ihm für die Weihnachtsnacht den Besuch von drei weiteren Geistern an. Jeder von ihnen nimmt ihn auf eine Reise durch die Zeit mit, in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Scrooge erkennt mit Schrecken seine Fehler, er kommt zur Besinnung und schwört, ab jetzt ein besserer Mensch zu sein.

Charles Dickens’ „A Christmas Carol“ ist wohl eine der bekanntesten Weihnachtsgeschichten aller Zeiten. Wer hat nicht schon von ihm gehört? Von dem alten geizigen Ebenezer Scrooge. Seine wundersame Wandlung von einem knauserigen und hartherzigen Weihnachtshasser zu einem mitfühlenden und großzügigen Menschen berührt und fasziniert noch heute. Die Erzählung ist ein Plädoyer für Nächstenliebe und Menschlichkeit und erinnert uns daran, worum es an Weihnachten wirklich geht. Es ist ein Klassiker, den einfach jeder kennen sollte, ganz egal ob als Buch, Hörspiel, Verfilmung oder Theaterstück. Ich liebe diese geisterhafte Weihnachtsgeschichte über alles und besitze sie mittlerweile in den verschiedensten Ausführungen. Und die prachtvolle Schmuckausgabe aus dem Woow Books Verlag ist mit Abstand meine schönste.

Lisa Aisato hat die Erzählung auf eine atemberaubende Art und Weise zum Leben erweckt. Sie gilt definitiv zurecht als Norwegens beliebteste und bekannteste Illustratorin, es gibt wohl kaum jemanden, der Gefühle und Emotionen so gut und berührend darstellen kann wie sie.
Ihre ausdrucksstarken und atmosphärischen Bilder, die meist eine ganze Seite einnehmen, fangen die Stimmung des Textes und den weihnachtlichen Zauber perfekt ein. Zu Beginn sind sie recht düster gehalten und schaffen eine schaurig-schöne Atmosphäre, sie werden aber niemals zu finster und unheimlich. Die anfängliche Kälte wird zunehmend von warmen Farbtönen abgelöst, die verbitterte Miene von Scrooge wird freundlicher, neue Lebenslust und Weihnachtsfreude beginnt aus seinen Augen zu strahlen und die grimmige Mimik des Geizhalses verwandelt sich in das Gesicht eines glücklichen alten Mannes. Lisa Aisatos Bilder sind einfach wieder echte Kunstwerke und gemeinsam mit der großartigen Übersetzung von Gabriele Haefs machen sie dieses Buch zu einem literarischen Hochgenuss.

Fazit: Der Woow Books Verlag hat mit seiner traumhaft illustrierten Ausgabe von Charles Dickens’ zeitlosen Weihnachtsklassiker ein wahres Schmuckstück erschaffen. Ein kostbarer Bücherschatz, der Jung und Alt ein unvergesslich schönes Leseerlebnis beschert. Ich bin total verliebt in dieses Buch und habe es einfach nur zutiefst genossen, die mir so wohlvertraute weihnachtliche Geistergeschichte noch einmal ganz neu zu entdecken. Von mir gibt es eine große Herzensempfehlung und nur zu gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Ein zauberhaftes Weihnachtsabenteuer voller Freundschaft, Wärme, Glitzer und Magie!

Alles Lametta – Zwei Mädchen bringen Weihnachten zum Glitzern
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Das Waisenmädchen Bianca Claus lebt alleine unter eine Brücke in London und verabscheut Weihnachten aus tiefstem Herzen. Alle haben an diesem Tag einen Ort oder eine Familie und feiern glücklich zusammen, ...

Das Waisenmädchen Bianca Claus lebt alleine unter eine Brücke in London und verabscheut Weihnachten aus tiefstem Herzen. Alle haben an diesem Tag einen Ort oder eine Familie und feiern glücklich zusammen, nur sie nicht. Sie kauert einsam und frierend unter ihrer zugigen Brücke und zählt die Sekunden rückwärts, bis dieser furchtbare Tag endlich vorbei ist. Dieses Jahr jedoch wird ihre Zählerei von einer geheimnisvollen alten Frau unterbrochen, die genauso weißes Haar hat wie sie und ihr eine leuchtend rote Weihnachtskugel schenkt. Diese rätselhafte Begegnung wird Biancas Leben komplett verändern. Zuerst trifft sie auf das besitzerlose Pferd Rudy, das zu einem treuen Kameraden wird, und nur kurz darauf lernt sie das Mädchen Rinki kennen, die sie zu einem Pfeffernuss-Picknick einlädt. Die beiden Mädchen werden sehr schnell die besten Freundinnen und treffen sich fortan jedes Jahr an Weihnachten zu einem Picknick. Einige Jahre später schlägt sich Bianca als Kutscherjunge durchs Leben, doch sie wird schließlich enttarnt und landet an Bord eines Schiffes. Hier trifft sie auf den freundlichen Küchenjungen Santa und das Wichtelmädchen Carol. Mit der Elfe reist sie an den Nordpol zu den anderen Elfen und sieht ihre Chance gekommen, sich ihren großen Traum endlich zu verwirklichen: Sie möchte jedem Kind auf der Welt ein Weihnachtsgeschenk machen. Gemeinsam mit ihren Freunden schmiedet sie einen Plan und begibt sich mit einem Schlitten auf eine abenteuerliche Reise...

Als großer Weihnachtsfan habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen! Hinter dem wunderschönen Cover, das uns die Sarah Warburton gezaubert hat, schlummert definitiv mehr als nur ein süßes, glitzerndes Weihnachtsmärchen.
„Alles Lametta“ ist eine erfrischend-originelle Neuinterpretation über die Entstehung des Weihnachtsmannes, die glücklich, nachdenklich und manchmal auch traurig macht, die einen zum Lachen bringt, fesselt, berührt und ermutigt und für ein wohlig-warmes Weihnachtsgefühl beim Lesen sorgt.

Rasant und mit viel Herz und Humor erzählt Sibéal Pounder von wahrer Freundschaft, Träume, Feminismus, Kampfgeist und Entschlossenheit. Und von Lametta. Die Geschichte zeigt, dass mutige Mädchen alles erreichen und sein können, wenn sie fest an sich glauben und niemals aufgeben. So wie Bianca Claus, die starke Heldin in diesem Buch. Es ist einfach großartig, sie auf ihrer Reise zu begleiten, die in den düsteren Straßen des viktorianischen Londons beginnt und bis zum Nordpol führt, ins wundersame Dorf der Elfen. Auf ihrer Mission erlebt sie die unglaublichsten Dinge und trifft auf lauter außergewöhnliche Persönlichkeiten, die man – wie sie selbst – einfach alle lieben muss. Sogar den fiesen Mister Krampus muss man irgendwie mögen (na ja, oder vielleicht auch nicht).
Die Charaktere, die Sibéal Pounder erschaffen hat, sind wirklich einzigartig und bezaubernd und machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Ulkige Elfen, die alle Carol heißen; fliegende Pferde; ein sprechender Tannenbaum…Nicht zu vergessen Rinki, die genauso mutig und entschlossen ist wie Bianca. (Die innige Freundschaft der beiden Mädchen und ihre traditionellen Pfeffernuss-Picknicks habe ich richtig geliebt.)

Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Mich hat es fasziniert zu sehen, auf was für tolle Ideen die Autorin gekommen ist und wie sie alles zu einer runden und stimmigen Geschichte verwoben hat. Eine Geschichte, bei der die Seiten nur so dahinfliegen und die garantiert auch jeden Grinch in Weihnachtsstimmung versetzen wird.

Fazit: „Alles Lametta“ ist ein spannendes, köstliches und magisches Abenteuer voller Freundschaft, Wärme, Glitzer und Weihnachtszauber. Ein herrlicher Lesegenuss für Jung und Alt und die perfekte Lektüre für alle ab 9 Jahren, die Weihnachten lieben. Ich bin begeistert von diesem winterlich-weihnachtlichen Kinderbuch, ich kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Eine zauberhafte winterliche Muminsgeschichte

Die Mumins und der erste Schnee
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Während es draußen kalt ist und die Welt im Schnee versinkt, halten die Mumins ihren langen Winterschlaf. Immer von November bis April schlafen sie, denn so haben es auch schon ihre Vorfahren gemacht. ...

Während es draußen kalt ist und die Welt im Schnee versinkt, halten die Mumins ihren langen Winterschlaf. Immer von November bis April schlafen sie, denn so haben es auch schon ihre Vorfahren gemacht. Doch dieses Jahr wird Mumin in einer frostigen Winternacht plötzlich wach und kann nicht wieder einschlafen. Alle aus seiner Familie schlummern friedlich in ihren Betten und Mumin fühlt sich schrecklich allein. Im Morgengrauen beschließt er, sich draußen umzuschauen. Ganz fasziniert betrachtet er die verschneite, einsame Landschaft um sich herum. Außer ihm scheint niemand sonst wach zu sein, doch dann kommt plötzlich seine Freundin Too-ticki aus dem Wald angestapft. Wenig später begegnen die beiden auch der kleinen Mü, die in wilder Fahrt den Hang auf einem Silbertablett herabsaust. Ihr folgen nach und nach weitere, völlig unterschiedliche Wesen, der Hunger und die Kälte treibt sie ins Mumintal. Der freundliche Mumin lädt sie alle zu sich ins warme Muminhaus ein und teilt die Marmeladenvorräte der Familie mit ihnen. Obwohl seine Gäste teils etwas sonderbar sind, gewährt er ihnen den ganzen Winter Unterschlupf und erlebt dabei so manches kleine Abenteuer. Als die Muminmutter schließlich erwacht, beginnt der Schnee draußen bereits zu schmelzen und Mumin freut sich auf den Frühling.

Alex Haridi und Cecilia Davidsson ist es mal wieder prima gelungen, eine Mumingeschichte von Tove Jansson für eine jüngere Leserschaft vereinfacht nachzuzählen. Ohne dass der mumintypische Charme verloren geht, wurde der Originaltext so gekürzt und verändert, dass auch junge Kinder der Handlung folgen können. Für geübte Zuhörerinnen ab 4 Jahren ist das Buch in meinen Augen gut geeignet und wird für einen herrlichen gemütlichen Vorlesespaß sorgen.
Spannend, liebevoll und mit feinem Humor erzählen die beiden schwedischen Autor
innen von Freundlichkeit, Gastfreundschaft, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Auch dieses Muminabenteuer ist somit unterhaltsam und lehrreich zugleich und erwärmt einem trotz Schnee, Eis und Kälte das Herz.

Maya Janssön hat das verschneite Mumintal und seine einzigartigen, charmanten Bewohner*innen mit ihren stimmungsvollen Illustrationen zu Leben erweckt. Die gelungene Mischung aus farbenfrohen Bildern und schwarz-weiß Zeichnungen fangen den Zauber des Winters und die Stimmung der Erzählung gekonnt ein und schaffen eine wundervolle winterliche Atmosphäre.

Fazit: „Die Mumins und der erste Schnee“ ist eine zauberhafte Wintergeschichte zum Schmunzeln und Nachdenken. Ein zeitloses und wunderschön illustriertes Bilderbuch für Jung und Alt und die perfekte Lektüre für die kalte Jahreszeit. Ich bin auch von dieser Mumins-Nacherzählung für Kinder ab 4 Jahren ganz begeistert, ich kann sie nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Ein wundervolles weihnachtliches Kinderbuch

Unser Weihnachtswunderhaus
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Pia und ihre Mutter verbringen Weihnachten immer irgendwo im Ausland, das ist ihre Tradition. Doch dieses Jahr hat das Mädchen gar keine Lust zu verreisen. Sie möchte statt Dubai, Strand und Palmen viel ...

Pia und ihre Mutter verbringen Weihnachten immer irgendwo im Ausland, das ist ihre Tradition. Doch dieses Jahr hat das Mädchen gar keine Lust zu verreisen. Sie möchte statt Dubai, Strand und Palmen viel lieber mal ein ganz normales Weihnachtsfest zu Hause feiern. Schön gemütlich in ihrer kleinen Wohnung, mit allem was dazugehört wie ein eigener Tannenbaum, Kerzen und ganz viel Schnee. Vor allem nach weiße Weihnachten sehnt sich Pia und zwar so sehr, dass sie sich seit Wochen nichts anderes wünscht. Doch die Wettervorhersagen machen nur wenig Hoffnung, dass ihr großer Weihnachtswunsch wahr werden wird. Doch dann, pünktlich am 24. Dezember, beginnt es tatsächlich endlich zu schneien. Dicke weiße Flocken fallen vom Himmel und es werden immer mehr und mehr. Es dauert nicht lange und ihr Mietshaus versinkt unter einer dichten Schneedecke, der Verkehr ist lahmgelegt und dann fällt auch noch der Strom aus. Pia bekommt ein richtig schlechtes Gewissen. Wegen ihr kann nun niemand zu seinen Verwandten fahren und statt warmen Gänsebraten und festlichem Lichterglanz wird es kalte Käsebrote und Notbeleuchtung geben. Die Stimmung im Mehrfamilienhaus sinkt unter den Gefrierpunkt. Pia muss Weihnachten unbedingt retten! Gemeinsam mit den anderen Kinder aus dem Haus setzt sie alles daran, dass es trotz allem noch ein schönes Fest werden wird.

Ein wundervolles weihnachtliches Kinderbuch ab 8 Jahren hat uns die Annette Moser hier gezaubert. Voller Wärme und in 24 Kapiteln erzählt die deutsche Autorin aus der Ich-Perspektive der jungen Pia von Zusammenhalt, Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Herzenswünschen. Also all das, was Weihnachten ausmacht.

„Unser Weihnachtswunderhaus“ ist einfach der perfekte Begleiter für die Adventszeit. Mit seiner herrlich witzig-turbulenten und vielfältigen Geschichte, den sympathischen Charakteren und den liebevollen schwarz-weiß Illustrationen von Stefanie Klaßen begeistert das Buch Jung und Alt und sorgt für einen wunderbaren, winterlich-weihnachtlichen Lesespaß. Und trotz des vielen kalten Schnees hat man die ganze Zeit ein wohlig-warmes Gefühl beim Lesen. Denn dem schneereichen Chaos gelingt das, was vorher kaum denkbar war: Die Bewohner*innen des Mehrparteienhauses werden zu einer Hausgemeinschaft, sie grüßen sich nicht nur flüchtig wie sonst, sondern reden richtig miteinander, lernen sich näher kennen und begraben dabei so manches Vorurteil. Dies mitzuerleben ist einfach nur schön und erwärmt das Herz.

Fazit: „Unser Weihnachtswunderhaus“ ist eine warmherzige, lustige und stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte, die zeigt, was an Weihnachten wirklich zählt. Ein wirklich ganz tolles Adventskalenderbuch für die gesamte Familie, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Mich hat es völlig verzaubert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Eine zauberhafte, berührende und wundervoll illusrtierte Weihnachtsgeschichte.

Warum Weihnachtswunder manchmal ganz klein sind
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In einem ruhigen, tief verschneiten Winterwald hat es sich ein junger Waldkauz in der höchsten und schönsten Tanne gemütlich gemacht. Hoch oben, gut versteckt zwischen den Zweigen, sitzt er da, fühlt sich ...

In einem ruhigen, tief verschneiten Winterwald hat es sich ein junger Waldkauz in der höchsten und schönsten Tanne gemütlich gemacht. Hoch oben, gut versteckt zwischen den Zweigen, sitzt er da, fühlt sich sicher und geborgen und beobachtet neugierig die schneebedeckte Landschaft unter ihm. Bis zum zugefrorenen Weiher kann er sehen, in dem sich abends das Mondlicht spiegelt. Aber was ist das? Auf einmal durchbricht lautes Motorengeräusch die Stille, dem kurz darauf das Kreischen einer Motorsäge folgt. Das Käuzchen ist völlig verschreckt und kann sich vor Angst gar nicht mehr rühren. Mehrere Waldarbeiter sind gekommen und beginnen seine Tanne zu fällen. Als sie auf einen Lastwagen verladen wird, bemerken die Männer nicht, dass ein kleiner Waldkauz im Dickicht der Zweige hockt. Eine lange Reise in die Stadt beginnt, wo die Tanne festlich geschmückt auf dem Weihnachtsmarkt aufgestellt werden soll. Dort angekommen, entdeckt der Forstarbeiter Mario das entkräftete und verängstigtste Käuzchen. Ohne zu zögern nimmt er es mit nach Hause und gibt es seiner Tochter Emilia, die sich gut mit Tieren auskennt. Rührend kümmert sich das Mädchen um das kleine Vögelchen, füttert und wärmt es und päppelt es wieder auf. Ihr kleiner Gast erholt sich schnell und fühlt sich sichtlich wohl bei ihnen. Doch Emilia und Mario spüren, dass das Käuzchen Heimweh hat und beschließen, es am nächsten Tag zurück in seinen Wald zu bringen.

Was für eine zauberhafte Geschichte. Sie berührt, erwärmt das Herz und sorgt für ein wohliges Weihnachtsgefühl, stimmt aber auch nachdenklich. Sie ist allerdings nicht frei erfunden, sondern basiert auf einer wahren Begebenheit. 2020 wurde in dem großen Weihnachtsbaum, der vor dem Rockefeller Center in New York aufgestellt wurde, eine kleine verängstigte Eule gefunden und gerettet. Daran angelehnt haben Erhard Dietl und Andrea Stegmaier dieses Weihnachtsbilderbuch erschaffen, in dem sie von Not und Angst erzählen, aber auch von Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Zuversicht und vom Nach-Hause-kommen. Dies tun sie auf eine sehr liebevolle Art und Weise. Einfühlsam und verständlich beschreibt Erhard Dietl das aufregende Abenteuer des kleinen Waldkauzes, den beängstigenden Beginn, die ergreifende und Hoffnung schenkende Rettung und das wunderschöne Ende. Man fühlt und fiebert mit dem Käuzchen mit und freut sich am Schluss richtig darüber, dass es an Weihnachten wieder in seinem Wald ist.

Andrea Stegmaier hat die Geschichte mit ihrem unverkennbaren Stil zum Leben erweckt. Ihre bunten Illustrationen greifen die winterlich-weihnachtliche Atmosphäre perfekt auf, laden zum Wohlfühlen und Verweilen ein und sind genauso herzerwärmend und ausdrucksstark wie der Text.

Hinten im Buch gibt es dann noch ein paar hilfreiche Tipps, wie man sich verhalten sollte, wenn man ein Wildtier findet. Eine ganz tolle Idee!

Fazit: „Warum Weihnachtswunder manchmal ganz klein sind“ ist ein stimmungsvoll erzähltes und wunderbar illustriertes Bilderbuch ab 4 Jahren, das Jung und Alt gleichermaßen bewegt und verzaubert. Es erzählt eine berührende und warmherzige Weihnachtsgeschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht und die zeigt, dass es Weihnachtswunder wirklich gibt, mögen sie auch noch so klein sein. Ich bin begeistert von diesem Buch und kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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