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Veröffentlicht am 16.06.2018

Ein wunderschöner Roman

Träume, die ich uns stehle
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Dieses schöne Buch stand schon etwas länger auf meiner Wunschliste. Meine Neugier darauf konnte vor allem das wunderschöne Cover wecken, da war es bei mir wirklich Liebe auf den ersten Blick. Auch der ...

Dieses schöne Buch stand schon etwas länger auf meiner Wunschliste. Meine Neugier darauf konnte vor allem das wunderschöne Cover wecken, da war es bei mir wirklich Liebe auf den ersten Blick. Auch der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb. Von Lily Oliver hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Träume, die ich uns stehle“ sollte also mein erstes Werk von ihr sein.

Nach einen schlimmen Unfall befindet sich Lara im Krankenhaus und ist dort Patientin in der psychiatrischen Abteilung. Sie hat keine Erinnerung mehr an die letzten zwei Jahre und leidet zudem an einer Art Redezwang. Manchmal kann Lara einfach nicht aufhören zu reden, die Worte wollen aus ihrem Mund heraus und lassen sich nicht stoppen. Zuhören hört ihr schon längst keiner mehr, außer ihr Therapeut Martin, bei dem sie in Behandlung ist. Dann aber findet Lara Thomas. Bei ihm kann sie ihre Verzweiflung loswerden, bei ihm fühlt sie sich geborgen. Aber ist das, was sie tut, auch wirklich richtig? Schließlich kann Thomas sich nicht gegen ihren Redefluss wehren, da er im Koma liegt. Trotzdem beginnt Lara sich immer wieder zu Thomas auf die Intensivstation zu schleichen und bemerkt nach kurzer Zeit etwas ganz Erstaunliches: Thomas reagiert auf ihre Stimme! Lara beschließt, Thomas eine Geschichte zu erzählen, eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihm. Diese wird für beide immer realer und Lara gewinnt zunehmend den Eindruck, dass sie und Thomas etwas verbindet. Allerdings sieht die Wahrheit ganz anders aus...


Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, lese ich immer sehr gerne. Die verschiedensten Krankheitsbilder sind mir mittlerweile schon untergekommen, manche wirklich gut und realistisch dargestellt, andere leider eher weniger.

In „Träume, die ich uns stehle“ wird Laras Krankheit in meinen Augen erstklassig und absolut authentisch von der Autorin beschrieben. Ich kann zwar keine Vergleiche aus dem wirklichen Leben ziehen, da ich mit dem Thema Amnesie zum Glück noch nie in der Realität in Berührung gekommen bin, hatte hier aber dennoch sofort den Eindruck, dass Lily Oliver Laras Zustand sehr realistisch darstellt.

Lara war mir auf Anhieb sympathisch. Es fiel mir anfangs zwar ein wenig schwer, wirklichen Zugang zu ihr zu finden, da sie psychisch sehr angegriffen ist. Allerdings hat mich dieser Aspekt überhaupt nicht gestört, im Gegenteil. Dadurch, dass Lara einem zuerst noch etwas unnahbar und irgendwie auch geheimnisvoll erscheint, übt das Buch schon gleich zu Beginn an eine richtige Sogwirkung auf einen aus, die auch das ganze Buch über bestehen bleibt.

Man versteht erst so nach und nach die verschieden Zusammenhänge und ist wie Lara eine lange Zeit am rumrätseln, was genau eigentlich bei diesem schlimmen Unfall passiert ist und wieso dieser dazu geführt hat, dass Lara keinerlei Erinnerungen mehr an ganze zwei Jahre hat. Irgendwie eine furchtbare Vorstellung, oder? Wie hilflos und ängstlich man sich da fühlen muss. Ich kann mir so etwas ja kaum vorstellen und möchte auch niemals erfahren, wie sich so etwas anfühlt. Lara aber befindet sich leider in so einer Lage. Sie leidet nicht nur unter dem Verlust ihrer Erinnerungen, sie muss auch lernen, ihre Worte unter Kontrolle zu bringen. Diese verlangen oft urplötzlich danach, hinausgelassen zu werden und das so stark, dass Lara sie nicht stoppen kann. Schon verständlich, dass andere Menschen, die Lara nicht kennen, sie für vollkommen verrückt halten.

Sobald ich Lara ein bisschen näher kennengelernt habe, konnte ich mich ohne Probleme in sie hineinversetzen und habe sie immer mehr in mein Herz geschlossen. Wir erfahren die Geschichte überwiegend aus ihrer Sicht, bekommen aber auch einige Kapitel aus der Perspektive von Thomas zu lesen. Da er im Koma liegt, sind sein Anteile immer recht kurz gehalten. Aber auch in diesem kurzen Erzählpassagen gelingt es einem als Leser, sich ein Bild von dem jungen Mann zu machen und ihn gern zu haben. Zumindest war es bei mir so. Ich fand es richtig interessant mitzuverfolgen, wie ein Komapatient seine Umgebung wahrnimmt. Thomas mag zwar ans Bett gefesselt im Koma liegen und den Anschein erwecken, nichts davon mitzubekommen, was um ihn herum geschieht. Dieser Eindruck täuscht aber, denn Thomas spürt durchaus, dass da jemand ist, der mit ihm spricht und ihn berührt. Dieser jemand ist Lara. Auf ihre Stimme reagiert er, was Lara auch nicht verborgen bleibt. Verwirrt und unsicher, wie sie ist, beginnt sie schließlich anzunehmen, dass Thomas auf ihre Stimme reagiert, weil er sie kennt. Kann das sein? Sind sie und Thomas sich schon mal begegnet? Sind sie Freunde? Vielleicht sogar mehr als Freunde? Ist die Liebesgeschichte, die Lara da erzählt, etwa wahr und gar nicht ihrer Fantasie entsprungen?

Wie Lara, so tappen auch wir Leser bis zum Schluss zum Dunklen. Ich habe beim Lesen immer wieder Theorien aufgestellt, wie wohl alles zusammenhängen könnte, musste diese aber immer wieder verwerfen. So etwas liebe ich ja in Büchern, ständig von geschickt platzierten Wendungen überrascht zu werden und immerzu am Rumrätseln zu sein. Ihr auch? Dann kann ich euch das Buch wirklich sehr ans Herz legen. Ganz besonders das Ende konnte mich begeistern, mit diesem hätte ich überhaupt nicht gerechnet.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Es war zwar schon ein bisschen anders als von mir erwartet, weniger romantisch, dafür deutlich tiefgründiger und spannender, aber es war auf keinen Fall schlecht anders, eher im Gegenteil. :D
Zwischendurch haben sich manche Stellen leider ein wenig gezogen. Diese hätten vielleicht etwas weniger ausführlich sein können. Durch den wunderbar flüssigen und wirklich tollen Schreibstil der Autorin liest sich das Buch jedoch echt klasse, auch die etwas langatmigen Stellen. Diese halten sich auch in Grenzen, allzu sehr gestört haben sie mich nicht.

Ich denke, dass das Buch nicht jedermanns Sache sein wird. Man muss sich schon auf die Handlung und die Charaktere einlassen können. Gelingt einem das, so wird man von dem Buch herrliche Lesestunden beschert bekommen. Bei mir war dies der Fall. Lily Oliver ist hier eine alles andere als typische Liebesgeschichte gelungen. „Träume, die ich uns stehle“ ist mal etwa komplett anderes und in meinen Augen wurde hier eine tolle Idee sehr gelungen umgesetzt.

Fazit: Nun habe ich also mein erstes Buch von Lily Oliver gelesen und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Mir hat „Träume, die ich uns stehle“ sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr emotional, tiefgründig, sie stimmt einen extrem nachdenklich und nimmt einen mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit ihrem wunderschönen und sehr fesselnden Schreibstil beschreibt Lily Oliver ein alles andere als leichtes und sehr ernstes Thema auf eine sehr einfühlsame und gefühlvolle Weise, die einen mitten ins Herz trifft. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.06.2018

Hat mir leider nicht so gut gefallen

Agalstra
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Aufmerksam geworden auf das Buch bin ich durch das coole Cover. Als ich das erste Mal im Internet auf „Agalstra“ gestoßen bin, wusste ich noch gar nicht, wie witzig das Buch aufgemacht ist. Mir hat schon ...

Aufmerksam geworden auf das Buch bin ich durch das coole Cover. Als ich das erste Mal im Internet auf „Agalstra“ gestoßen bin, wusste ich noch gar nicht, wie witzig das Buch aufgemacht ist. Mir hat schon allein die Illustration, die so etwas Geheimnisvolles an sich hat, richtig gut gefallen. Als das Buch dann aber bei mir eintraf und ich sah, wie lustig das Cover gestaltet ist, verliebte ich mich nur mehr in die Aufmachung. Ich war schon richtig gespannt was mich zwischen den Buchdeckeln erwarten wird und hoffte sehr, dass das tolle Cover hält, was es verspricht.


Merle und ihr kleiner siebenjähriger Bruder Felix sollen an einem Theater-Workshop in einer alten Burg teilnehmen. Eigentlich kann Merle das Theaterspielen nicht leiden, aber Ferien in einer Burg reizen das Mädchen dann doch. Zudem handelt sich bei besagter Burg um Burg Hohenhartt, die eine wichtige Rolle in dem Leben ihrer verstorbenen Mutter gespielt hat. Vielleicht kann Merle ja endlich mehr über deren Vergangenheit in Erfahrung bringen. Leider sind die anderen Kinder, die an dem Workshop teilnehmen, nicht wirklich nett zu Merle und Felix. Puh, wie sollen die beiden das nur die ganze Zeit mit diesen Blödis aushalten? Doch zum Glück finden sich unter den Kindern dann doch noch zwei, mit denen sich die Geschwister recht gut verstehen. Zusammen mit den beiden, Wladimir und Jannis heißen sie, sollen die Merle und Felix ein Theaterstück einstudieren. Sie sollen es selbst schreiben und dann auf die Bühne bringen, alles andere als einfach. Das Ganze gestaltet sich dann auch als ein Wettbewerb, denn die anderen Teilnehmer bilden die Gegengruppe. Wer das bessere Theaterstück aufführt, gewinnt und erhält als Preis topmoderne Smartphones! Neben dem Proben beschäftigt Merle aber noch etwas ganz anderes: Woher kommt dieses unheimliche Wispern? Ein Geist? Und was hat es mit diesen merkwürdigen Kostümen auf sich, auf die die Kinder stoßen? Diese umgibt ein Geheimnis, haben sie vielleicht sogar magische Kräfte? Und was hat es mit dem Burgherren auf sich? Wieso bekommt Merle immer eine richtige Gänsehaut, wenn sie ihm begegnet?


Leider, leider hat mir das tolle Cover hier zu viel versprochen. Mich konnte „Agalstra“ nicht so wirklich überzeugen, was an mehreren Dingen lag.


Zum einen bin ich einfach mit dem Schreibstil nicht warm geworden. Er liest sich zwar recht flüssig, nur war er mir zu gewollt poetisch. Ich kann es nicht besser beschreiben, mir lag diese Art zu schreiben einfach nicht. Er war stellenweise zwar auch recht humorvoll, was ich immer sehr gerne habe, nur war der Humor leider nicht so ganz mein Geschmack. Vielleicht sagt er der Zielgruppe, Kinder ab 10 Jahren, mehr zu. So bezeichnet Merle ihre Zimmergenossinnen als „Pissikacki“. Kinder werden es vielleicht amüsant finden, ich jedenfalls fand diese Bezeichnung ziemlich albern und auch nicht so wirklich gut geeignet für ein Kinderbuch.


Tja, und die Handlung: Diese fand ich sehr wirr und leider auch nicht spannend. Manche Szenen waren zwar etwas aufregender, aber für mich hielt sich die Spannung dennoch sehr in Grenzen. Den Punkt mit der fehlenden Spannung konnte ich eher noch verschmerzen, wobei mich dies schon enttäuscht hat, da das Cover und der Klappentext in meinen Augen schon einen packenden Kinderroman versprechen.

Was mich beim Lesen sehr gestört hat, war diese verwirrende Handlung. Verstanden habe ich sie zwar letztendlich, auch die Auflösung, aber wie das Ganze aufgebaut wurde, mit den Rückblenden, den Theaterproben und dem zu abrupten Ende, dies alles hat mir doch sehr den Lesespaß geraubt.


Der Anfang des Buches ging allerdings noch. Dieser hat mir noch recht gut gefallen. Allerdings flachte das Buch dann immer mehr für mich ab. Vielleicht habe ich mir durch das Cover auch einfach zu viel versprochen und bin deswegen nun so enttäuscht.


Ebenfalls schade fand ich, dass das Buch kaum Illustrationen besitzt. Ich hatte da durch die witzige Gestaltung des Covers schon mit ein paar mehr Bildern gerechnet. Leider befinden sich nur ab und an mal kleine Zeichnungen von Federn zwischen den Absätzen und größere Bilder, wenn ein neuer Teil beginnt. Insgesamt ist das Buch in drei Teile unterteilt.


Was mir an dem Buch gefallen hat, waren die schwarzen Seiten zwischendurch. So ganz den Sinn dabei habe ich zwar nicht verstanden, aber es bringt auf jeden Fall Abwechslung rein und sieht cool aus.

Auch die Charaktere fand ich recht gelungen und sympathisch. Sowohl die Protagonistin Merle als auch die Nebencharaktere. Da wir es hier auch mit Jungen und Mädchen zu tun bekommen, eignet sich das Buch für beide Geschlechter. Ich denke schon, dass auch Jungen gefallen an dem Buch finden können, obwohl die eigentliche Hauptfigur ein Mädchen ist.


Vielleicht haben Kinder hier wirklich mehr Spaß beim Lesen als ich. Vielleicht empfinden sie die Geschichte ja auch als weniger verwirrend. Mein Fall war das Buch leider nicht, da konnte selbst der Nymphensittich, der eine kleine Minirolle in dem Buch spielt, nicht groß was dran ändern. Als großer Vogelfreund, insbesondere von Sittichen, freut es mich immer sehr, wenn diese in Büchern vorkommen.


In meinen Augen wurde hier Potenzial verschenkt. Das Setting ist klasse, Bücher, die in Burgen spielen, standen schon immer ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Wenn nur das drumherum nicht stimmt, kann auch ein tolles Setting nicht dazu beitragen, dass einem das Buch gefällt.


Nach etwas längerer Zeit habe ich mal wieder daneben gegriffen. Ich kann das Buch leider nicht so wirklich weiterempfehlen, aber dies ist ja auch nur meine Meinung. Vielleicht kann „Agalstra“ andere Leser mehr begeistern.


Fazit: Leider hat das tolle Cover für mich nicht das gehalten, was es mir versprochen hat. Mir hat es an Spannung gefehlt, der Schreibstil lag mir nicht und die Handlung war mir zu wirr. Pluspunkte sind die sympathischen Charaktere, das Setting und auch die angenehm große Schrift. Mich konnte das Buch leider nicht so wirklich überzeugen, besonders das Ende hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Schade, aber meinen Geschmack hat „Agalstra“ leider nicht getroffen. Ich kann hier nur 2 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Ein wunderschöner Jugendroman, welchem viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte!

Mein Herz in allen Einzelteilen
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Als mir dieses Buch das erste Mal begegnete, konnten das hübsche Cover und der sehr vielversprechend klingende Klappentext meine Neugier sofort wecken. Hier wusste ich einfach vom ersten Moment an, dass ...

Als mir dieses Buch das erste Mal begegnete, konnten das hübsche Cover und der sehr vielversprechend klingende Klappentext meine Neugier sofort wecken. Hier wusste ich einfach vom ersten Moment an, dass „Mein Herz in allen Einzelteilen“ ganz genau das Richtige für mich sein wird. Von der Autorin Julie Buxbaum hatte ich bisher noch nichts gelesen, dieses Buch sollte also mein erstes Werk von ihr sein.

Die 16-jährige Kit zählt zu den Beliebten an ihrer Schule, daher haben sich ihre Wege mit denen von Außenseiter und Sonderling David bisher auch eher selten gekreuzt. Dann aber kommt Kits Vater bei einem Autounfall ums Leben und für die 16-jährige ändert sich alles. Es gelingt ihr nicht, ihr bisheriges Leben normal fortzusetzen. Sie erträgt die Nähe und die Gespräche ihrer Freunde derzeit nicht mehr, daher beschließt sie eines Tages, sich in der Mittagspause zu David an den Tisch zu setzen. David hat das Asperger-Syndrom, wodurch er vieles anders wahrnimmt als normale Menschen und große Schwierigkeiten damit hat, soziale Kontakte zu knüpfen. Er wirkt auf andere durch seine schonungslose Ehrlichkeit recht seltsam, weswegen er von seinen Mitschülern auch gemieden wird. Kit jedoch tun gerade Davids ehrliche Worte gut. Auch in den nächsten Tagen setzt sie sich zu ihm an den Tisch. Die zwei verbindet recht schnell eine wunderbare Freundschaft, die beiden dabei helfen wird, diese schwierige Zeit zu überstehen.

Bei diesem schönen Buch habe ich leider ein klein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Nachdem ich aber erst einmal reingefunden habe, wollte ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegen. Schon witzig, wie das manchmal so sein kann: Am Anfang dachte ich tatsächlich noch, nee, dieses Buch ist wohl eher doch nichts für mich, dann aber konnte es mich immer mehr begeistern, sodass es letztendlich sogar zu einem Highlight für mich wurde.

Mein Eindruck ist ja, dass dem Buch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Im Internet begegnet man diesem eher wenig, was wirklich unendlich schade ist, da sich zwischen den hübschen Buchdeckeln ein wahres Schätzchen verbirgt.

Wie man dem Klappentext entnehmen kann, handelt es sich bei „Mein Herz in allen Einzelteilen“ um ein eher ernsteres Jugendbuch. Es spricht viele wichtige Themen an, geht sehr in die Tiefe und stimmt einen nachdenklich. Ich kann das Buch daher denjenigen ganz besonders ans Herz legen, die gerne tiefgründige und berührende Jugendromane lesen.

Das Buch ist jedoch nicht nur ernst. Überhaupt nicht, es gibt auch jede Menge zum Schmunzeln und Lachen, was in erster Linie an David liegt.
David ist wohl der eigentliche Star in diesem Buch. Wir erfahren die Geschichte zwar auch aus der Sicht von Kit, aber mir persönlich haben die Kapitel aus Davids Perspektive deutlich besser gefallen. Wie im Klappentext erwähnt wird, hat David das Asperger-Syndrom, was ihn bei anderen zu einem richtigen Sonderling, ja, sogar Freak, abstempelt. David gelingt es nicht, die Reaktionen und Gefühle seiner Mitmenschen zu erfassen, er hat kein Gespür dafür, wie seine Worte auf andere wirken. David ist immer schonungslos ehrlich, was natürlich nicht bei jedem gut ankommt. Kit aber, die durch den Unfalltod ihres Vaters gerade in ein tiefes Loch gefallen ist, braucht gerade das: Jemand, der ehrlich zu ihr ist, sie nicht wie ein rohes Ei behandelt und rundheraus sagt, was einem gerade durch den Kopf geht.

Ich fand es wahnsinnig spannend, Davids Gedankengänge mitzuverfolgen. Da ich mit dem Asperger-Syndrom bisher kaum in Berührung gekommen bin – sei es in der Realität oder durchs Lesen – kann ich nicht sagen, ob Davids Besonderheit wirklich realistisch dargestellt wird. Ich jedenfalls habe sie als sehr authentisch empfunden. David ist ein einzigartiger Charakter, den man durch seine ehrliche, liebe und ja, auch total süße Art, einfach sofort ins Herz schließen muss. Ich habe mich teilweise köstlich über seine Bemerkungen und Gedanken amüsiert, wobei man über so etwas ja eigentlich nicht lachen sollte. Schließlich hat David durch sein Anderssein ein alles andere als leichtes Leben. Irgendwie habe ich mich beim Lesen fast schon geschämt, dass ich über manche von Davids Äußerungen und Gedanken so grinsen oder schmunzeln musste, es ließ sich aber einfach nicht vermeiden.

Neben David habe ich auch Kit auf Anhieb gemocht. Sie ist ebenfalls ein wundervoller Charakter und richtig sympathisch. Auch die Beschreibungen über sie habe ich als absolut realistisch empfunden. Ich habe zum Glück noch nie einen geliebten Menschen auf eine so tragische Weise verloren, wie es bei Kit der Fall ist, kann mir aber nur zu gut vorstellen, wie schlimm und schwer es ist, mit diesem großen Verlust klarzukommen.

David und Kit haben es also beide momentan nicht leicht, wobei David es ja (leider) gar nicht anders kennt. Die beiden verbindet etwas, als Leser spürt man einfach sofort, dass es zwischen David und Kit harmoniert und das sich zwischen den beiden auch mehr entwickeln kann als nur Freundschaft.

Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam und wirklich wunderschön, wie Kit und David sich näher kommen, sich immer besser kennenlernen und gemeinsam diese schwierige Zeit durchstehen.

Das Buch ist trotz der ernsten Themen nicht bedrückend und düster. Traurig ist es stellenweise schon, aber durch Davids liebe Art und den humorvollen Schreibstil bekommt das Buch eine gewisse Leichtigkeit.
Mir hat „Mein Herz in allen Einzelteilen“ wundervolle Lesestunden beschert. Für mich hat hier einfach alles gestimmt. Die Geschichte braucht zwar ein klein wenig, um in Fahrt zu kommen, dann aber schöpft sie ihr Potenzial wirklich perfekt aus.
Besonders das Ende fand ich sehr gelungen. Dieses kam absolut überraschend für mich. So etwas liebe ich ja in Büchern, wenn man es nicht mit vorhersehbaren Momenten und Enden zu tun bekommt, sondern diese tollen Aha-Momente erlebt.

Fazit: Ich kann das Buch wärmstens empfehlen! Es scheint wirklich ein Geheimtipp zu sein, denn wie oben bereits erwähnt, ist mein Eindruck, dass das Buch eher unbekannt ist. Daher: Unbedingt lesen, es lohnt sich wirklich! „Mein Herz in allen Einzelteilen“ ist ein unglaublich liebenswerter, einfühlsamer, wunderschöner und zu Herzen gehender Roman mit ganz besonderen Protagonisten, tollen Nebencharakteren und einer wundervollen Geschichte. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und hoffe wirklich sehr, dass dem Buch noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden wird, denn diese verdient es ganz klar. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.06.2018

Gefühlvoll, tiefgründig und authentisch

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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Von der Autorin Jennifer E. Smith habe ich nun schon einige Bücher gelesen und alle haben sie mir sehr gut gefallen. Auf ihren neuen Roman „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ war ich daher auch schon richtig ...

Von der Autorin Jennifer E. Smith habe ich nun schon einige Bücher gelesen und alle haben sie mir sehr gut gefallen. Auf ihren neuen Roman „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ war ich daher auch schon richtig gespannt. Sowohl das hübsche Cover als auch der sehr vielversprechend klingende Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher stand für mich auch sofort fest, dass ich das neue Buch von Jennifer E. Smith unbedingt lesen muss.

An das Glück kann Alice leider nicht so wirklich glauben, dafür hat sie schon zu viel Pech in ihrem Leben gehabt. Warum sie ihrem besten Freund Teddy zum 18. Geburtstag dennoch einen Lottoschein schenkt? So richtig verstehen tut Alice ihre Entscheidung selbst nicht. Auch hätte sie nie im Leben damit gerechnet, dass Teddy etwas mit dem Schein gewinnen würde. Schließlich hat sie die Zahlen ausgesucht, sie, die doch nie im Leben Glück hat. Tja, es passiert dann aber das Unglaubliche: Teddys Geburtstagsgeschenk knackt tatsächlich den 140-Millionen-Jackpot! Zwar nicht alleine, er muss sich die Summe mit zwei weiteren glücklichen Gewinnern teilen, aber auch ein Drittel des Jackpots kann sich sehen lassen. Nun ist Teddy, der vorher nichts besessen hat, plötzlich Multimillionär. Nur ist das viele Geld auf dem Konto Fluch oder Segen? Alice jedenfalls erkennt ihren Teddy mit der Zeit gar nicht mehr wieder. Der Lottogewinn lässt ihren Freund, in den sie schon seit Jahren heimlich verliebt ist, richtig abheben. Er wird gefeiert wie ein Star, obwohl er doch gar nichts getan hat, außer den Jackpot zu knacken. Ob der altbekannte Spruch „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“ wohl jetzt für Alice wahr werden wird?

Cover und Klappentext haben mir hier eindeutig nicht zu viel versprochen, denn mir konnte „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ richtig schöne Lesestunden bescheren. Das Buch stellte sich auch als deutlich ernster und tiefgründiger heraus als erwartet, was mir ganz besonders gut gefallen hat.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Jennifer E. Smiths Schreibstil ist mir aus ihren vorherigen Romanen sehr positiv in Erinnerung geblieben und auch hier konnte er mich von den ersten Seiten an begeistern.
Das Buch beginnt mit dem Kauf des Lottoscheins. Alice, die Protagonistin, ist gerade mit ihrem Cousin Leo auf dem Weg zum Kiosk, in welchem sie besagten Schein kaufen wird, welcher nur wenige Stunden später den Jackpot knacken wird.

Es wird bereits ganz am Anfang deutlich, dass Alice in ihrem Leben schon viel durchgemacht hat. Im Abstand von 13 Monaten sind ihre Eltern verstorben, sodass sie als Kind zur Waise wurde und bei ihrem Onkel und ihrer Tante aufgewachsen ist. Ihr Cousin Leo ist mit den Jahren so etwas wie ein Bruder für sie geworden, zugleich ist er aber neben Teddy auch Alices bester Freund. Leo war somit mein Lieblingscharakter, wobei ich auch Alice auf Anhieb mochte. Das Buch wimmelt nur so von liebenswerten Charakteren, es gab fast keinen, den ich nicht sofort in mein Herz geschlossen habe. Nur Teddys Vater, diesen konnte ich überhaupt nicht leiden. Ihm ist es auch zu verdanken, dass auch Teddys Leben, ähnlich wie das von Alice, alles andere als leicht und glücklich verlaufen ist.

Das Buch befasst sich neben der eigentlichen Story – dem Lottogewinn und wie dieser das Leben der Charaktere verändert – auch mit den ernsten Themen Trauer und Verlust. Auch die Themen Freundschaft, Liebe, Familie, Hoffnung und das Finden zu sich selbst kommen hier sehr schön zur Sprache. Jennifer E. Smith ist mit ihrem neuen Werk ein sehr einfühlsamer und wirklich schöner Roman gelungen, der einem zum Nachdenken anregt, einen berührt und zugleich auch sehr gut unterhält. Denn natürlich gibt es neben den ernsteren Szenen auch welche zum Schmunzeln.

Neben den vielen tollen Themen, die dieses Buch beinhaltet und die sehr gelungen in die Geschichte eingebaut wurden, hat mir auch der Handlungsstrang mit dem Lottogewinn sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt sehr authentisch und gut nachvollziehbar, dass ein Geldsegen nicht nur Positives mit sich bringen kann. Sie zeigt auch die Schattenseiten des plötzlichen Reichtums auf und wie sehr sich ein Mensch durch einen Lottogewinn verändern kann.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich tun würde, wenn ich von einem Moment zum nächsten plötzlich mehrfache Millionärin wäre. Auf jeden Fall nicht so abheben, wie es Teddy zunächst tut. Ich glaube, da wäre ich schon vernünftiger. Wie Alice würde ich aber auch nicht handeln. Diese schlägt Teddys Angebot aus, als er ihr die Hälfte seines Gewinns anbietet. Alice ist ein unglaublich großherziger und lieber Mensch, sie habe ich wirklich sofort gemocht. Sie bereut es dann schließlich auch, das Geld nicht angenommen zu haben, allerdings auch nur, weil sie an ihren Onkel und ihre Tante denkt, die das Geld bestimmt gut gebrauchen könnten. An sich selbst denkt Alice überhaupt nicht.
Alice hätte ich es auf jeden Fall zugetraut, dass sie mit so viel Geld vernünftiger umgegangen wäre als Teddy zunächst und auf dem Boden geblieben wäre. Teddy lässt sich anfangs wie ein Star feiern, gibt Interviews, unternimmt Shopping-Orgien und steht im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit. Ich habe Teddys Veränderung mit großer Sorge verfolgt, genauso wie Alice. Diese hat ihren besten Freund mit der Zeit gar nicht wiedererkannt. Alice ist schon seit Ewigkeiten in Teddy verliebt, hat sich nur bisher nie getraut, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Sie hat es daher auch sehr getroffen, als sie gemerkt hat, dass sich durch das Geld alles zwischen ihr und Teddy verändert.

Während dieser Zeit lernt Alice den Jungen Sawyer kennen, ein weiterer wichtiger und wahnsinnig liebenswürdiger Charakter in dem Buch. Sawyer hätte ich persönlich als den besseren Freund für Alice gesehen. Sie aber hat ihr Herz an Teddy verschenkt, es ist einem als Leser eigentlich die ganze Zeit über klar, dass der arme Sawyer sich umsonst Hoffnungen bei Alice macht.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, obwohl es letztendlich doch kein 5-Sterne Buch für mich würde. Dafür ging mir die Handlung dann doch etwas zu gemächlich voran, ein klein wenig mehr Tempo hätte ich nicht schlecht gefunden. Für mich war „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ einfach ein richtig schönes Buch für zwischendurch, welches mich sehr gut unterhalten und durch die ernste Thematik auch nachdenklich gestimmt hat.
Auf die weiteren Werke der Autorin freue mich auf jeden Fall schon sehr.

Fazit: Ein wundervolles Buch über Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Trauer und die Schattenseiten, die ein Lottogewinn mit sich bringen. Gefühlvoll, tiefgründig und authentisch – ich kann „Dreizehn ist mein Glücksbringer sehr empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.06.2018

Ein wundervoller Jugendroman!

Zurück auf Gestern
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Als ich mir den Klappentext hier das erste Mal durchlas, wusste ich einfach sofort, den neuen Roman von Katrin Lankers muss ich unbedingt lesen! Teeniestory, Zeitreisen, Freundschaft – wirklich genau das ...

Als ich mir den Klappentext hier das erste Mal durchlas, wusste ich einfach sofort, den neuen Roman von Katrin Lankers muss ich unbedingt lesen! Teeniestory, Zeitreisen, Freundschaft – wirklich genau das Richtige für mich. Von Katrin Lankers habe ich leider bisher noch kein Buch gelesen. Ihre „Verrückt nach New York“- Reihe steht aber bereits komplett in meinem Regal und wird hoffentlich bald von mir gelesen werden. „Zurück auf Gestern“ sollte also mein erstes Werk von der Autorin sein und ich war schon richtig gespannt, was mich in diesem erwarten wird.

Claire und Lulu sind die allerbesten Freundinnen. Seit sie sich kennen, sind sie unzertrennlich und machen alles gemeinsam. Als Claire zu ihrem 15. Geburtstag von ihrer verstorbenen Großmutter ein Amulett geschenkt bekommt, zeigt sie dieses natürlich sofort ihrer Freundin. Was es mit diesem besonderen Schmuckstück auf sich hat, sollen die Mädchen schon sehr bald erfahren, denn bei diesem handelt es sich bei weitem nicht im ein normales Amulett. Am Abend findet die heißersehnte Schulfeier statt, auf die sich die Freundinnen schon seit Wochen gefreut haben. Doch leider folgt auf dieser ein peinlicher Zwischenfall dem nächsten und die beiden würden am liebsten im Erdboden versunken. Oder die Zeit zurückdrehen. Schade, dass dies nicht geht. Claire und Lulu staunen dann aber nicht schlecht, als sie herausfinden, dass das Zurückspringen in der Zeit doch möglich ist und zwar mit dem Anhänger! Bei diesem handelt es sich offenbar um einen Zeitumkehrer. Der kommt ja wirklich wie gerufen. Schnell ist die unerfreuliche Schulparty rückgängig gemacht und auch für andere nützliche Dinge wie das Korrigieren einer verpatzten Mathearbeit lässt sich so ein Zeitumkehrer prima einsetzen. Allerdings erhält die anfängliche Begeisterung der Mädchen sehr rasch einen Dämpfer, als sie merken, wie riskant es sein kann, in die Zeit einzugreifen. Zudem bemerken Claire und Lulu leider viel zu spät, dass jemand hinter ihrem Zeitumkehrer her ist und diesen im jeden Preis besitzen will. Die Mädchen geraten in große Gefahr, in der nicht nur ihre Freundschaft auf dem Spiel steht, sondern auch ihr Leben…

Ich wusste hier bereits nach den ersten Seiten, dass ich mal wieder den richtigen Riecher gehabt habe. Der locker-leichte, jugendliche Schreibstil der Autorin konnte mich sofort begeistern und auch die beiden Protagonistinnen schloss ich auf Anhieb in mein Herz.
Wir erfahren alles aus der Sicht von Claire in der Ich-Perspektive. Claire, gerade 15 geworden, ist sehr schüchtern, zurückhaltend und etwas tollpatschig. Lulu ist quasi das Gegenstück zu ihr, sie ist temperamentvoll, extrovertiert und immerzu zu Streichen aufgelegt. Ich mochte beide Mädchen richtig gerne, wobei ich mich aufgrund der Gemeinsamkeiten mit Claire besser identifizieren konnte.

Claire und Lulu verbindet eine wundervolle Freundschaft, die sich gerade in diesem Alter wohl jedes Mädchen wünscht. Die beiden bezeichnen sich selbst gerne als „Herzenszwilinge“. Zusammen lässt sich garantiert jede noch so große Hürde meistern, zumindest haben die beiden das immer angenommen. Nur hatten sie es bisher noch nie mit einem Zeitumkehrer zu tun gehabt, der das Leben der Mädchen gehörig auf den Kopf und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen soll.

Einen peinlichen Moment ungeschehen machen oder etwas Verpatztes korrigieren – wer hat nicht schon einmal davon geträumt? So ein Zeitumkehrer kann wirklich verdammt praktisch sein, das merken auch Claire und Lulu sehr schnell. Allerdings kann das Zurückspringen in der Zeit auch äußerst riskant und nicht immer von Erfolg gekrönt sein. Diese Erfahrung müssen auch die Freundinnen machen. Durch den Zeitumkehrer geraten die beiden immer wieder aneinander, zoffen sich sogar richtig und verlieren eins aus den Augen: Es ist wichtig, zu seinen Fehlern zu stehen und aus diesen zu lernen. Das Herumfuschen in der Zeit ist nicht nur riskant, sondern auch nicht richtig. Diese Botschaft, die das Buch vermittelt, hat mir besonders gut gefallen. Auch die Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Vertrauen werden richtig schön und authentisch von der Autorin beschrieben.

In meinen Augen ist Katrin Lankers hier ein wundervoller Jugendroman gelungen, der durchaus auch für Erwachsene absolut lesenswert ist. Mit den beiden Mädels werden sich auch deutlich ältere Leser wunderbar identifizieren können - wir waren ja schließlich alle mal jung ;).
Die Nebencharaktere werden auch klasse von der Autorin dargestellt. Ob die liebenswerte Mutter von Lulu mit ihrem lustigen portugiesischem Akzent, der nette Junge Tarek, der Claire Mathenachhilfe geben soll, die zickige Stiefschwester von Claire, die zum Ende hin auch mal ihre weniger biestige Seite zeigen kann und die fiese Frau Dr. No, die Mathelehrerin von Claire und Lulu – alle haben sie mir richtig gut gefallen, selbst die, die gemein und hinterhältig sind. Solche Charaktere müssen für so eine Geschichte einfach sein, sie bringen Schwung in die Handlung und machen diese spannend.

Die Spannung kommt hier auf jeden Fall nicht zu kurz. Ich war hier immerzu am Mitfiebern, habe gebannt die Zeitsprünge der Mädchen verfolgt, wollte wie sie unbedingt wissen, wie der Zeitumkehrer eigentlich genau funktioniert und wer ihn erfunden hat und besonders zum Ende hin wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch vereint gekonnt Teenieroman, Krimi und leichte Fantasyelemente, sodass wir es hier mit einer tollen Mischung zu tun bekommen, die in meinen Augen großartig gelungen ist. Auch das Thema Liebe wurde natürlich in die Handlung eingebaut, was bei mir für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt hat. Der Humor hat mir in dem Buch übrigens richtig gut gefallen, dieser war ganz genau mein Geschmack.

Ich habe an dem Buch übernimmt nichts zu bemängeln. Manche Szenen sind zwar etwas vorhersehbar, allerdings wurden auch sehr gekonnt überraschende Wendungen eingebaut, was meiner Meinung nach die vorhersehbaren Momente wieder ausgleicht. Für mich hat hier alles gestimmt: Schönes Cover, toller Schreibstil, liebenswerte Charaktere, eine humorvolle und mitreißende Story und dann auch die Botschaften, die diese enthält. Ich habe herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und kann es absolut weiterempfehlen!

Fazit: Humorvoll, spannend, liebenswert! Mich konnte das Buch von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen und mir wundervolle Lesestunden bescheren. Der Mix aus Teenieroman, Krimi und leichten Fantasyelementen ist der Autorin großartig gelungen. Auch die Charaktere haben mir richtig gut gefallen sowie die vielen tollen Themen, die die Geschichte enthält: Freundschaft, Zusammenhalt, Vertrauen und Ehrlichkeit. „Zurück auf Gestern“ ist ein richtig schöner Jugendroman, den ich absolut weiterempfehlen kann! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!