Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2023

Ein toller Auftakt! Spannend, mystisch, magisch. Und nicht nur für Pferdefans.

Die Pferde aus Galdur - Der goldene Gefährte
0

Da ich die Bücher von der Sabine Giebken immer sehr gerne lese und eine große Leidenschaft für Pferderomane hege, war sofort klar, dass ich den Auftakt ihrer neuen Buchreihe unbedingt haben muss. Auf ...

Da ich die Bücher von der Sabine Giebken immer sehr gerne lese und eine große Leidenschaft für Pferderomane hege, war sofort klar, dass ich den Auftakt ihrer neuen Buchreihe unbedingt haben muss. Auf „Die Pferde aus Galdur – Der goldene Gefährte“ habe ich mich sehr gefreut!

Die 12-jährige Fenja lebt gemeinsam mit ihrer Familie auf einem Pferdegestüt in Island und möchte nirgendwo anders wohnen. Sie liebt ihren Heimatort mit seinen uralten Vulkanhügeln, magischen Nebeln und mythischen Geschichten, seiner wunderschönen rauen Natur. Und den Pferden natürlich. Pferde bedeuten Fenja alles, vor allem der kupferfarbene Rotfuchs Baldur liegt ihr sehr am Herzen. Wobei ihr als Tochter eines Züchters natürlich klar ist, dass man sich eigentlich niemals in ein Pferd verlieben darf, schließlich verkaufen sie einen Großteil ihrer Islandpferde. Doch dann versucht jemand eines nachts Baldur zu stehlen. Ist es etwa der mysteriöse Mitternachtsreiter, von dem ihre Amma ihr erzählt hat? Oder steckt das verborgene Volk dahinter, um das sich zahlreiche Mythen ranken? Als das Mädchen Elva, die zu dem unsichtbaren Volk gehört, auf ihrem Hof auftaucht, beginnt sich Fenja mit ihr anzufreunden und merkt schnell, dass sie ganz anders ist als sie sich das Huldufólk immer vorgestellt hat. Ehe es sich Fenja versieht, steckt sie mittendrin in einem ganz besonderen und geheimnisvollen Abenteuer...

Island, Pferde, jede Menge Geheimnisse und ein Hauch Magie – all das ist einfach genau mein Ding. Auf das neue Werk von Sabine Giebken war ich daher äußerst gespannt und habe mir dementsprechend viel erhofft. Rein optisch hat das Buch schon mal vollends bei mir punkten können. Das Cover finde ich bildschön gestaltet und der passende Farbschnitt ist ein echter Hingucker. Das Buch besticht allerdings nicht nur mit seiner äußeren Erscheinung – auch der Inhalt kann überzeugen. Mir jedenfalls hat Sabine Giebken mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe tolle Lesestunden bereiten können. Der Einstieg fiel mir dank des locker-leichten Schreibstils sehr leicht und ich war direkt angetan von der Geschichte.

Schon der kurze Prolog macht neugierig auf mehr und verspricht viel Pferdeliebe, gepaart mit Spannung und einer Prise Mystery. Geschrieben ist der gesamte Roman aus der Sicht von Fenja in der Ich-Perspektive. Mit ihr hat die Autorin eine sehr willensstarke Protagonistin erschaffen, die man als Leserin schnell ins Herz schließt. Sie kann zwar ein ganz schöner Sturkopf sein, aber gerade das macht sie so echt und sympathisch. Ich mochte unsere 12-jährige Ich-Erzählerin auf Anhieb und habe ihr Verhalten jederzeit nachvollziehen können. So konnte ich nur zu gut verstehen, dass sie sich auf die Sommerferien nicht so wirklich freut und ziemlich allein gelassen fühlt. Ihre große Schwester zieht weg, ihre beste Freundin reist den ganzen Sommer über durch Europa und ihr Vater hat mal wieder eines ihrer Pferde verkauft, welches ihr besonders viel bedeutet hat.
Die Story beginnt also mit einer etwas niedergeschlagenen Stimmung, aber keine Sorge, so bleibt es nicht. Fenja besitzt trotz allem eine sehr humorvolle Art und ist nicht auf den Mund gefallen, sodass es auch viele heitere Stellen gibt, die einen schmunzeln lassen.
Die weiteren Charaktere sind ebenfalls facettenreich und lebensnah gezeichnet und sorgen sowohl für unterhaltsame Szenen als auch für Rätselhaftigkeiten. Vor allem „die Verborgene“ Elva, die plötzlich auftaucht und mit der sich Fenja anfreunden wird, ist eine mysteriöse Figur. Sie ist zwar freundlich, aber wirklich einschätzen kann man sie bis zum Schluss nicht.

Der Geschichte haftet von Beginn an etwas sehr Geheimnisvolles und Magisches an und bleibt stets abwechslungsreich und aufregend, sodass es zu keiner Zeit langweilig wird. Mich zumindest haben die Ereignisse durchgehend mitgerissen und wunderbar unterhalten.
Toll fand ich auch die Pferdemomente, die sehr gefühlvoll und authentisch beschrieben werden. Man merkt auf jeden Fall wieder sehr, dass Sabine Giebken eine Expertin ist und ihr Herz für diese Tiere schlägt, insbesondere für Islandpferde, über die man hier eine Menge lernt. Fachliche Begriffe fließen dabei gekonnt in die Handlung ein, was sich auch für Nicht-Kenner verständlich und interessant liest.

Auch beim Setting wird deutlich, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Ihre bildlichen und realistischen Beschreibungen erwecken Islands malerische raue Landschaft im Kopf zum Leben, sodass man direkt das Gefühl hat die nordische klare Luft zu riechen und gemeinsam mit Fenja durch die einsamen isländischen Weiten zu reiten. Man erfährt zudem viel über Islands Mythologie wie dem unsichtbaren Volk, was dem Ganzen noch einmal einen ganz besonderen Zauber verleiht.

Das Ende verschont uns erfreulicherweise vor einem fiesen Cliffhanger und ist sogar recht abgeschlossen, lässt einen aber dennoch voller Vorfreude auf den nächsten Band zurück.

Fazit: Mit ihrem neuen Pferdeschmöker ist Sabine Giebken ein vielversprechender Reihenauftakt gelungen, der Lust auf mehr macht und nicht nur pferdeverrückte Leser
innen ab 10 Jahren fesselt und begeistert. „Die Pferde aus Galdur – Der goldene Gefährte“ ist ein spannendes und magisches Abenteuer vor der traumhaften Kulisse Islands. Es ist das perfekte Lesefutter für Pferdefans und für alle, die gerne mystische Geschichten lesen und das Setting Island lieben. Mir hat dieses Buch großen Spaß gemacht, ich kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2023

Ein echter Volltreffer!

Was Wanda will
0

Zu den Büchern von der Lena Hach greife ich immer richtig gerne. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der diesjährigen Herbstvorschau des Mixtvision Verlags ihren neuen Kinderroman „Was ...

Zu den Büchern von der Lena Hach greife ich immer richtig gerne. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der diesjährigen Herbstvorschau des Mixtvision Verlags ihren neuen Kinderroman „Was Wanda will“ erspähte. Cover, Titel und Klappentext sprachen mich direkt an, sodass schnell klar war, dass ich das Buch lesen möchte.

Wanda will nur Eines: Sie will unbedingt einen ganz besonderen und sehr wertvollen Tennisball stehlen, der sich gut gesichert hinter den Glaswänden einer Vitrine in einer großen Stadtvilla befindet. Kein leichtes Unterfangen, aber was Wanda will, das bekommt Wanda auch. Der verbrecherische Coup ist bereits geplant, nur das richtige Team fehlt noch. Wanda begibt sich an ihrer neuen Schule auf die Suche nach Einzelgängerinnen und wird schnell fündig. Denn Wanda hat ein Gespür für Außenseiterinnen, auch wenn diese manchmal gar nicht so offensichtlich sind. Da wäre zum Beispiel der gewitzte Meister, der im Rollstuhl sitzt oder Kai, der eine echte Sportskanone ist. Insgesamt fünf Mitschülerinnen hat Wanda auserkoren, die alle außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen und die gemeinsam mit ihr – Organisationstalent und Mastermind Wanda – ein perfektes Team ergeben. Nun kann eigentlich nichts mehr schiefgehen...Oder?

Bereits das Cover und der Titel machen einen sofort neugierig auf den Inhalt. Man beginnt sich unweigerlich zu fragen, welche Bedeutung die ganzen Kritzeleien wohl haben und wer diese Wanda ist und was sie will. Beides ist auf jeden Fall geschickt gewählt und in Kombi mit dem Klappentext sehr vielversprechend. Ich zumindest hatte hohe Erwartungen und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Für mich hat sich auch dieses Werk von Lena Hach als ein echtes Highlight entpuppt. Ich bin super in das Buch gestartet und habe es mit dem größten Genuss in einem Zug verschlungen.

Aber von vorne. Als Leser
in erfährt man gleich zu Beginn, dass die Hauptprotagonistin Wanda etwas plant und alle an der Nase herumführen wird. Was aber hat sie vor? Und wieso spielt sie nicht mit offenen Karten? Das wissen wir ebenso wenig wie die anderen Figuren in diesem Buch. Das Herumrätseln wird also schon mit den ersten Zeilen gelungen weitergeführt, sodass man von Anfang an Feuer und Flamme für die Geschichte ist.
Geschrieben ist der Roman von einem allwissenden Erzähler, der nicht nur die Sicht von Wanda schildert, sondern im Verlauf auch ihre fünf Mitstreiterinnen zu Wort kommen lässt. Dabei wird schnell deutlich, dass jeder von ihnen ganz anders ist als zunächst gedacht.

Mit den Charakteren hat die Lena Hach mal wieder eine wahre Glanzleistung vollbracht. Wir bekommen es mit einer ziemlich bunten Truppe aus Schüler
innen zu tun, die mit wenigen Worten wunderbar treffend beschrieben werden. Sechs Jugendliche, die aus irgendwelchen Gründen Außenseiter sind und unterschiedlicher kaum sein könnten, die durch Wanda aber zusammengeführt werden und gemeinsam ein unschlagbares Team ergeben. Jeder von ihnen kann etwas, besitzt ein besonderes Talent, das bei Wandas Vorhaben hilfreich ist. Es ist einfach toll und auch höchst amüsant mitzuerleben wie diese ungewöhnliche Gruppe zueinanderfindet und lernt zusammenarbeiten und sich gegenseitig zu vertrauen. Wie zwischen diesen ungleichen Einzelkämpfern eine ungeahnte Verbundenheit und Freundschaft entsteht.
Sehr cool ist auch, wie man stückchenweise mehr über die Sechs erfährt und dabei immer wieder überrascht wird. Vor allem Wanda, die plötzlich da ist und kurz darauf wieder spurlos verschwindet, ist bis zum Schluss eine mysteriöse Figur. Ich hatte irgendwann eine Vermutung, was es in etwa mit ihr auf sich haben könnte, die sich am Ende auch bestätigt hat, allerdings hat dies in keinster Weise mein Lesevergnügen beeinträchtigt.

Handlungstechnisch hat mich das Buch auf jeden Fall gänzlich überzeugen können. Die Story ist clever aufgebaut und durchweg spannend und unterhaltsam. Und obwohl der Coup schon irgendwie sehr haarsträubend ist und auch ernste Themen angesprochen werden, kommt die Geschichte dennoch lebensnah und locker-leicht daher.
Ebenso großartig ist die Diversität, die auf eine natürliche und unaufdringliche Art und Weise vermittelt wird. So sitzt der Meister im Rollstuhl und ganz nebenbei wird kurz erwähnt, dass Wanda auf Mädchen steht.

Während man im ersten Teil Wandas waghalsigen Plan kennenlernt, geht es im zweiten um die Durchführung. Dass dabei, trotz guter Organisation, ordentlich was schiefgeht, ist klar, aber was genau und ob das Ganze dennoch gelingen wird, wird hier nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden. Man mag das Buch jedenfalls nicht mehr aus der Hand legen und fliegt dank des angenehmen Schreibstils und den vielen kurzen Kapiteln nur so durch die Seiten.

Ein weiterer Pluspunkt in diesem Buch ist die originelle Innengestaltung. Die Geschichte wird von vielen witzigen Skizzen von Antonia Christofori begleitet, die die Story perfekt ergänzen und das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis machen.

Fazit: Mit ihrem neuen Kinderkrimi hat die deutsche Autorin Lena Hach mal wieder einen echten Volltreffer gelandet! Was „Was Wanda will“ ist eine mitreißende und abwechslungsreiche Ganoven-Geschichte mit einem genial-verrückten Plan, unvergesslichen Charakteren und jeder Menge Spannung, Witz und Pfiff. Rasant und raffiniert erzählt, humorvoll aufgelockert mit Sketchnotes und alles gekonnt auf den Punkt gebracht. Das beste Lesefutter für alle ab 11 Jahren. Also ich bin begeistert, ich kann das Buch nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2023

Eine warmherzige Gespenstergeschichte mit wichtigen Botschaften & wunderschönen Illustrationen

Das Gespenst will bleiben
0

Da ich ein großer Fan von Gespenstergeschichten bin, war meine Neugier sofort geweckt als ich zum ersten Mal von „Das Gespenst will bleiben“ hörte. Sowohl das niedliche Cover als auch der Klappentext ...

Da ich ein großer Fan von Gespenstergeschichten bin, war meine Neugier sofort geweckt als ich zum ersten Mal von „Das Gespenst will bleiben“ hörte. Sowohl das niedliche Cover als auch der Klappentext haben mich direkt angesprochen und neugierig auf den Inhalt gemacht. Es war somit schnell klar, dass ich das Buch haben muss.

Levi zieht mit seiner Familie in ein neues Haus und ist begeistert. Er hat nun endlich ein eigenes Zimmer, es gibt ein zweites Klo, sodass er nicht mehr warten muss, bis sein Papa fertig geduscht hat, und im Garten ist genug Platz für ein richtiges Trampolin. Aber nicht nur das: In dem Haus wohnt schon jemand. Es fällt zunächst niemandem auf, doch dann begegnet Levi ihm: Einem echten Gespenst! Der Rest der Familie ist überhaupt nicht angetan von ihrem fremden Mitbewohner, auch Kater Herr Schnurre kann das Gespenst nicht leiden. Eigentlich ist das Gespenst total lieb und freundlich, nur leider eben auch anders. Es benutzt keine Türen, es geistert nachts herum, es versteckt Dinge...Levis Familie ist schnell klar, dass dieses blasse Wesen weg muss und tun alles Mögliche, damit es von alleine geht. Zunächst bitten sie es höflich darum zu gehen, danach machen sie ordentlich Krach, um es zu verscheuchen und schließlich versuchen sie sogar, es zu erschrecken. Doch ohne Erfolg. Dem Vater kommt schließlich eine neue Idee. Sie räumen die Sachen von dem Gespenst einfach vor das Haus, mit einem Schild, auf dem „Zu verschenken“ steht. Jetzt versteht das Gespenst, dass es wirklich unerwünscht ist und geht fort. Während sich Levis Familie freut, hat der Junge ein ziemlich schlechtes Gefühl. Er wird immer trauriger, nichts macht ihm mehr Spaß. Levi findet, dass sie das Gespenst nicht hätten vertreiben dürfen und sie sich bei ihm entschuldigen müssen. Als auch der Rest der Familie ihren Fehler erkennt, machen sie sich auf die Suche nach dem Gespenst. Ob sie es wohl wiederfinden werden?

Ein hinreißendes Bilderbuch über die Angst vor dem Unbekannten, Freundschaft, Güte und Akzeptanz hat die britische Autorin und Illustratorin Jess Rose da gezaubert. „Das Gespenst will bleiben“ ist definitiv viel mehr als nur eine süße Halloweengeschichte mit Geisterspuk und ohne Gruselfaktor. Es ist ein wunderbares und wertvolles Buch, das zu gemeinsamen Gesprächen anregt und einen das ganze Jahr hindurch begleiten kann. Es geht darum, anderen mit Freundlichkeit, Respekt und Verständnis zu begegnen, auch wenn sie anders sind; um das Einsehen und Wiedergutmachen seiner Fehler. Es zeigt, dass es sich lohnt, offen für Neues zu sein und Veränderungen zuzulassen, dass aus Fremden Freunde werden können und aus Freunden eine Familie. Zudem bietet es Stoff für Diskussionen: Was bedeutet Heimat? Warum machen uns unbekannte Dinge Angst? Wie fühlt es sich an, ausgeschlossen zu sein und wie dazugehören?

Zum Vorlesen ab 4 Jahren ist die Geschichte in meinen Augen sehr gut geeignet. Jess Rose behandelt dieses ernste Thema auf eine sehr sanfte Art und Weise. Die Sätze sind kurz und einfach gehalten und die Botschaften deutlich. Junge Kinder werden die Aussagen der Erzählung verstehen können und garantiert viel Freude dabei haben, dieser warmherzigen Gespenstergeschichte zu lauschen. Als Vorleserin sollte man sich nur besser darauf einstellen, dass in den jungen Zuhörerinnen sofort der Wunsch erwacht, selbst so einen geisterhaften Mitbewohner zu haben wie Levis Familie. Denn wie das Cover schon zeigt, ist das Gespenst in diesem Buch keineswegs unheimlich, sondern total nett und lustig. Man muss diese freundliche durchsichtige Kerlchen einfach ins Herz schließen und über seinen gelegentlichen Schabernack schmunzeln.

Auch Levi und seine Familie werden schließlich noch merken, dass das Gespenst ihnen nichts Böses möchte und lernen es zu lieben und zu akzeptieren. Es ist bewegend zu sehen, wie der kleine Levi erkennt, dass ihr Verhalten falsch war und wie er seine Familie davon überzeugt, den Geist – nachdem sie ihn weggejagt haben – suchen zu gehen und bei sich wohnen zu lassen. Levi ist einfach ein bezaubernder Junge und ein tolles Vorbild für die Zielgruppe.

Die vielen farbenfrohen und ausdrucksstarken Illustrationen von Jess Rose untermalen das Erzählte gekonnt. Sie sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und verraten manchmal mehr als der Text. So erfährt man beispielsweise nur durch die Zeichnungen, dass die Familie einen Migrationshintergrund haben muss. Die Bilder passen einfach perfekt zur Geschichte und machen dieses Buch zu einem schaurig-schönen Erlebnis mit Halloweenstimmung.

Fazit: „Das Gespenst will bleiben“ von Jess Rose ist eine herzerwärmende, humorvolle und wunderschön illustrierte Vorlesegeschichte über Zugehörigkeit und Mitgefühl, das Überwinden von Vorurteilen und eine ungeahnte Familienzusammenführung. Ein einfühlsames und überhaupt nicht gruseliges Bilderbuch mit wichtigen Botschaften und einem liebenswerten Gespenst, das man einfach gernhaben muss. Also ich bin beGEISTert, ich kann „Das Gespenst will bleiben“ nur empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2023

Lustig, mitreißend, lebensnah und warmherzig. Ein weiterer toller Folgeband!

Leo und Lucy 3: Chaos hoch drei
0

Da mir die ersten beiden Bände der „Leo und Lucy“ – Reihe so viel Freude bereitet haben, war sofort klar, dass ich auch den dritten Band unbedingt lesen muss. Auf mein Wiedersehen mit Leo und Co. habe ...

Da mir die ersten beiden Bände der „Leo und Lucy“ – Reihe so viel Freude bereitet haben, war sofort klar, dass ich auch den dritten Band unbedingt lesen muss. Auf mein Wiedersehen mit Leo und Co. habe ich mich sehr gefreut!

In der Lille 15 geht es mal wieder rund. Das Büdchen auf dem Dachgarten soll wegen Baufälligkeit abgerissen werden! Für das L-Team steht natürlich sofort fest, dass sie das auf keinen Fall zulassen dürfen, es muss also schleunigst ein Büdchen-Rettungsplan her. Als wäre das nicht schon genug, taucht dann auch noch Leos Vater Jon Hovemann fünf Tage früher als vereinbart auf und das, wo Mama ausgerechnet jetzt Extraschichten im Blumenladen arbeiten muss. Leo und seine beiden Freunde müssen sich nun also auch noch um ein gutes Papa-Programm kümmern. Nur was zeigt man diesem Papa, der als Astronaut schon im Universum war und die Erde von oben gesehen hat? Als dann auch noch plötzlich Hausmeister Mo verschwindet, ist das Chaos wirklich perfekt. Leo, Lucy und Luis wären aber schließlich nicht das L-Team, wenn sie nicht auch für diese Probleme kreative Lösungen finden würden.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den dritten Teil der „Leo und Lucy“ – Serie. In meinen Augen ist es nicht zwingend erforderlich, den ersten und zweiten Band zu kennen, sodass das Buch auch für Quereinsteiger geeignet ist. Da die Bücher aber aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.
Nachdem mir die beiden vorherigen Bände so gut gefallen haben, war ich sehr gespannt, wie es wohl mit dem L-Team weitergehen wird. Voller Vorfreude bin ich in das Buch gestartet und wurde abermals nicht enttäuscht. Auch der dritte Kinderroman von Rebecca Elbs kann in sämtlichen Punkten überzeugen und ist genauso herzlich, lebensnah und mitreißend wie die beiden Vorgänger.

Die deutsche Autorin greift auch diesmal viele wichtige und ernste Themen auf wie Behinderung, Legasthenie, Mobbing, Diversität, Familienprobleme und Eifersucht. Die Geschichte wirkt dabei aber in keinster Weise belehrend und ist niemals bedrückend oder traurig. Rebecca Elbs behandelt alles mit viel Empathie und Humor und ganz ohne erhobenen Zeigefinger, sodass man sich durchweg wohl beim Lesen fühlt und öfters breit am Schmunzeln ist. Vor allem die kindliche Erzählweise und die verschiedenen Charaktere tragen dazu bei, dass die Handlung nie an Leichtigkeit verliert und jede Menge Spaß macht.

Rebecca Elbs nimmt uns erneut in die Gefühls- und Gedankenwelt des 12-jährigen Leo mit und lässt ihn als Ich-Erzähler von den Ereignissen berichten. Seine Sprache ist wie gewohnt ehrlich und witzig, einfach genau so wie Kinder in dem Alter reden, und Leo selbst ist wieder liebenswert und freundlich gezeichnet und schleicht sich sofort in das Leserherz.
Auch Leos beste Freunde Lucy und Luis, mit denen er das L-Team bildet, sind so sympathisch und aufgeweckt wie man sie kennengelernt hat. Die Zielgruppe, sprich Mädchen und Jungen ab 9 Jahren, wird sich bestimmt sehr gut mit Leo, Lucy und Luis identifizieren können. Jeder der drei Kinder besitzt seine Stärken und Schwächen und hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die drei lassen sich aber nicht unterkriegen, sie sind immer füreinander da und zeigen uns, dass man zusammen stark ist und sich Probleme gemeinsam viel leichter lösen lassen als alleine.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls wieder großartig getroffen und auf ihre Art und Weise einzigartig. Neben ein paar neuen Gesichtern trifft man im Verlauf auf viele alte Bekannte wie Leos Mutter, deren neuer Freund Mo, die blöden Jungs aus dem Horror-Weg und Leos Astronauten-Vater. Letzterer spielt in diesem Band eine besonders große Rolle und wird Leos Welt gehörig durcheinanderwirbeln.

Langeweile kommt auf den gut 256 Seiten garantiert nicht auf. In der Lille 15 ist mal wieder ganz schön was los. Nicht nur der Besuch von Leos Vater sorgt für reichlich Aufregung, auch die Büdchen-Rettungsaktion und Mos plötzliches Verschwinden lassen einen ordentlich mitfiebern. Zu Beginn gilt es zudem noch einen kleinen Igel zu retten und dann wäre da auch noch die Skaterin Lotte, die Leo einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen möchte. Was genau wir aber alles mit unserem gewitzten Trio und den weiteren Figuren erleben werden, wird hier nicht verraten, das gilt es schon selbst herauszufinden.

Illustriert wurde auch dieser Band von Julia Christians. Ihre vielen schwarz-weiß Zeichnungen sind wie gewohnt mit viel Witz gezeichnet und unterstreichen die Geschichte rundum perfekt.

Fazit: Rebecca Elbs hat mit dem dritten Band ihrer „Leo und Lucy“ – Reihe ein weiteres gelungenes Kinderbuch geschrieben, welches seinen beiden Vorgängern in nichts nachsteht und große und kleine Leser*innen ab 9 Jahren fesselt, berührt und begeistert. Auch „Chaos hoch drei“ ist eine warmherzige, turbulente und lustige Geschichte über das aktuelle kindliche Alltagsleben im Hochhausviertel Köln-Chorweiler und vermittelt wichtige Botschaften und Werte. Authentisch und mit einem Augenzwinkern aus Kindersicht erzählt und wundervoll illustriert. Ein tolles Freundschaftsabenteuer, das wie das Leben ist: Aufregend, bunt und voller Überraschungen. Mir hat es wieder großen Spaß gemacht, das L-Team zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein erneutes Wiedersehen mit Leo, Lucy und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2023

Für mich der schwächste Thriller der Autorin, aber dennoch gelungen

Und du wirst lächelnd sterben
0


Da ich die Erdbeerpflücker-Reihe von Monika Feth über alles liebe und ihre Romy-Bücher ebenfalls sehr gerne mag, war sofort klar, dass ich auch ihren neuen Thriller „Und du wirst lächelnd sterben“ unbedingt ...


Da ich die Erdbeerpflücker-Reihe von Monika Feth über alles liebe und ihre Romy-Bücher ebenfalls sehr gerne mag, war sofort klar, dass ich auch ihren neuen Thriller „Und du wirst lächelnd sterben“ unbedingt lesen muss. Auf das Buch war ich wahnsinnig gespannt!

Ivy befindet sich auf der Flucht. Warum oder vor wem sie flieht, weiß sie nicht. Sie weiß gar nichts mehr. Nicht wer sie ist, wie sie heißt und woher sie kommt. Da ist nur diese große Angst in ihr, die ihr sagt, dass sie unbedingt weg muss. Irgendjemand ist hinter ihr her, der sie auf keinen Fall finden darf. Orientierungslos läuft sie davon, ohne Geld, Handy und Papiere und mit Blut auf ihrem Oberkörper, das nicht ihr eigenes ist. In einem kleinen Ort findet sie schließlich in einer Pension Unterschlupf. Die freundliche Inhaberin Marleen überlässt ihr ohne Fragen zu stellen ein Zimmer und kümmert sich um sie. Sehr bald fällt Ivy ihr Vorname wieder ein und mit der Zeit kommen weitere Erinnerungen zurück. Nachts wird sie von Albträumen geplagt, Albträume über ein schreckliches Ereignis, das sie nicht hätte sehen dürfen. Was genau hat sie nur beobachtet? Wieso kann sie nicht zur Polizei gehen? Ivy fasst den Entschluss, in der Küstenstadt Heiligenhafen unterzutauchen und findet in dem Bistro eines Strandhotels Arbeit. Ob sie hier vor ihren Verfolgern sicher ist?

Als großer Fan von Monika Feths Jugendbüchern hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an ihr neues Werk. Leider muss ich sagen, dass ich ein bisschen enttäuscht wurde. Es ist kein schlechtes Buch – die deutsche Schriftstellerin hat mal wieder einen sehr facettenreichen Psychothriller geschrieben, in welchem sie ernste und aktuelle Themen aufgreift wie Gedächtnisverlust, toxische Beziehungen, sexuelle Gewalt, Machtmissbrauch und Korruption bei der Polizei. Mit ihren vorherigen Thrillern kann „Und du wirst lächelnd sterben“ in meinen Augen nur nicht mithalten.

Aber fangen wir von vorne an. Das Cover ist recht schlicht gestaltet, fällt aber dennoch auf und ist passend fürs Genre. Es harmoniert farblich zudem sehr schön mit den anderen Jugendthrillern der Autorin, wenngleich es sich hierbei um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt. Der Einband macht auf jeden Fall neugierig auf den Inhalt, genauso wie der Titel und der Klappentext.
Auch der Einstieg in die Geschichte ist äußerst gelungen. Wir lernen unsere Hauptprotagonistin Ivy kennen und wie sie, so wissen auch wir Leser*innen zunächst nicht, wie sie heißt, was ihr widerfahren ist und wieso und vor wem sie flüchtet. Es ist nur klar, dass sie irgendetwas Traumatisches erlebt haben muss, was zu ihrer Amnesie geführt hat. Erst nach und nach kommen ihre Erinnerungen zurück und setzen sich wie bei einem Puzzle Stück für Stück zusammen.
Eigentlich die besten Voraussetzungen für einen fesselnden Thriller, aber leider hat die Autorin spannungtechnisch einiges an Potential verschenkt, indem sie auch aus dem Blickwinkel der Gegenspieler berichtet.

Wie gewohnt wechselt Monika Feth gekonnt zwischen mehreren Erzählperspektiven. Einerseits ist es interessant – und erschütternd – zu lesen, was in den Köpfen der Täter vor sich geht. Andererseits werden dadurch aber auch viele Details verraten, sodass man sich schon recht früh denken kann, was Ivy durchgemacht haben muss und warum ihre Verfolger sie unbedingt finden und zum Schweigen bringen möchten. Der weitere Verlauf ist daher etwas vorhersehbar und die Auflösung kommt nicht wirklich überraschend. Bei mir jedenfalls blieb der große Aha-Moment leider aus. Für meinen Geschmack passiert auf den gut 496 Seiten zudem zu wenig, im Mittelteil hatte die Story einige leichte Längen für mich. Erst zum Ende hin nimmt die Handlung wieder mehr an Fahrt auf und entwickelt durch die schnellen wechselnden Sichtweisen eine richtige Sogwirkung.

Abgesehen von dem fehlenden Nervenkitzel mochte ich das Buch aber sehr. Geschrieben ist es zweifellos hervorragend. Monika Feths bildlicher und angenehmer Sprachstil lässt einen voll und ganz in die Geschichte eintauchen und ihr Händchen für die Beschreibungen von Schauplätzen sorgt durchweg für eine tolle Atmosphäre. In diesem Fall kommt zudem ein gewisses Urlaubsfeeling auf, da uns die Autorin diesmal an die Ostseeküste mitnimmt.

Die Figuren sind lebensnah und vielfältig gezeichnet und auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte, haben sie mir gefallen. Vor allem Ivy ist ein wunderbarer Charakter. Sie ist freundlich, aufgeschlossen und tough und lässt sich nicht unterkriegen, mir war sie auf Anhieb sympathisch. Ich habe sie sehr für ihre Stärke und ihren Mut bewundert und ihre Flashbacks haben mich oft ziemlich schockiert. Es gibt ein paar wenige Gewaltbeschreibungen, die zwar nicht zu brutal sind, aber dennoch unter die Haut gehen. Die Triggerwarnung hinten im Buch ist meiner Ansicht nach definitiv gerechtfertigt.

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und sollte es eine Fortsetzung geben, würde ich auf jeden Fall zu ihr greifen. Ich gehe zwar davon aus, dass es sich hierbei um einen Einzelband handelt, aber da am Schluss ein paar Fragen offenbleiben, könnte es durchaus weitergehen.

Fazit: Trotz Schwächen hinsichtlich der Spannung ein gelungener abwechslungsreicher Jugendthriller mit einer starken Protagonistin, vielschichtigen Charakteren und jeder Menge Tiefgang. „Und du wirst lächelnd sterben“ ist intensiv, realistisch und voller Abgründe. Toll geschrieben und atmosphärisch dicht erzählt. Auch wenn ich mir insgesamt mehr erhofft habe, hatte ich viel Spaß beim Lesen und kann das Buch empfehlen. Wer gerne ruhige Thriller mag, sollte sich „Und du wirst lächelnd sterben“ unbedingt mal ansehen. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere