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Veröffentlicht am 01.08.2023

Berührend, ehrlich, wunderschön und wichtig! Ich liebe diese Graphic Novel.

Everything is okay
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Von Debbie Tung habe ich bereits ihre ersten beiden Comicbücher „Quiet Girl“ und „Book Love“ gelesen und absolut geliebt. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass der Loewe Verlag auch ihr drittes ...

Von Debbie Tung habe ich bereits ihre ersten beiden Comicbücher „Quiet Girl“ und „Book Love“ gelesen und absolut geliebt. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass der Loewe Verlag auch ihr drittes Werk „Everything is okay“ auf Deutsch herausbringen wird. Das Buch musste ich natürlich unbedingt haben.

Debbie ist eine kreative und introvertierte junge Frau, die viel über alles nachdenkt. In der letzten Zeit ist nur irgendwie alles grau und zu laut in ihrem Kopf, ihre düsteren Gedanken und Ängste sind überall. Debbie hat immer öfters das Gefühl, in ihrer Trauer und ihren Selbstzweifeln zu versinken und nicht gut genug zu sein. Sie fühlt sich verloren und hoffnungslos und völlig vom Leben überfordert. Am liebsten würde sie den ganzen Tag im Bett verbringen, weil ihr einfach die Kraft fürs Aufstehen fehlt. Was stimmt bloß nicht mit ihr? Sie hat einen Job, ein Zuhause und einen verständnisvollen Freund. Warum also können alle unbeschwert durchs Leben gehen, nur sie nicht? Debbie erkennt schließlich, dass es so nicht weitergehen kann und sagt dem schwarzen Monster in ihrem Kopf den Kampf an. Stück für Stück wird alles wieder leichter, die dunklen Wolken verziehen sich und ihre Welt wird endlich wieder bunter.

Dies war also mein drittes Buch von Debbie Tung und was soll ich sagen, ich liebe es. Wie schon in „Quiet Girl“ und „Book Love“ so habe ich mich auch hier in sehr vielen Dingen wiederfinden können und richtig verstanden gefühlt. Und ich gehe fest davon aus, dass es nicht nur mir so ergehen wird.

Die englische Illustratorin und Comiczeichnerin Debbie Tung widmet sich diesmal einem sehr sensiblen Thema, welches leider nach wie vor viel zu tabuisiert ist: Depressionen und Angststörungen. Authentisch und eindringlich, aber auch mit viel Empathie und einem genau richtigen Maß Humor berichtet Debbie Tung aus ihrem Leben und gibt uns sehr persönliche Einblicke in ihr Inneres. Sie beschreibt die vielen negativen Gedanken, die mit einer Depression einhergehen: Die großen Selbstvorwürfe und Versagensängste; diese ständige Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Trauer und Niedergeschlagenheit, das Gefühl, dass man nichts auf die Reihe bekommt und völlig überfordert mit allem ist; die Angst davor sich anderen mitzuteilen und nicht ernst genommen zu werden...
Es ist nicht leicht über psychische Probleme zu sprechen, ich kenne das nur zu gut von mir selbst. Über so etwas wie Erkältungen lässt sich ohne weiteres reden, die kennt und versteht jeder. Bei einer Depression sieht das aber ganz anders aus, solche Erkrankungen sind für viele nicht nachvollziehbar und werden oft heruntergespielt. Ich halte dieses Comicbuch daher für unheimlich wichtig! Es hilft Nicht-Betroffenen dabei, depressive Menschen mit mehr Verständnis zu begegnen. Für Betroffene wiederum ist es ein echter Kraft- und Trostspender, da es zeigt, dass es okay ist, nicht okay zu sein, dass man nicht alleine damit ist und niemals aufgeben darf. Denn neben den dunklen und schlechten Tagen enthält diese Graphic Novel auch viele Lichtblicke und positive Momente.

Unsere Protagonistin Debbie wird schließlich noch erkennen, dass sie Hilfe braucht und beginnt mit einer Therapie. Sie wird lernen, sich anderen gegenüber zu öffnen und selbst mehr zu lieben und wertzuschätzen. So schmerzlich und düster es zu Beginn ist, so hoffnungsvoll ist es zum Ende hin. Es ist bewegend, ermutigend und wundervoll Debbie auf ihrem Weg aus ihrer Dunkelheit zu begleiten. Frei von Stolpersteinen ist er natürlich nicht, aber Debbie wird es immer besser gelingen mit ihren Gefühlen umzugehen, Rückschläge zu akzeptieren und die schweren Zeiten zu überstehen.

Großartig sind auch wieder die liebevollen Zeichnungen von Debbie Tung. Diese sind wie gewohnt so ausdrucksstark, dass viele Worte gar nicht vonnöten sind und verschiedene Szenen über mehrere Panels hinweg auch völlig ohne Text auskommen. Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung von Debbies Fortschritten. Die Bilder sind überwiegend in schwarz-weiß gehalten, aber immer, wenn unsere Protagonistin etwas Schönes erlebt und einen Schritt in die richtige Richtung macht, gibt es farbige Illustrationen. Eine wirklich tolle Idee! Also ich bin begeistert, wie Debbie Tung dieses schwierige Thema umgesetzt hat und hoffe sehr, dass diese Graphic Novel von vielen Menschen gelesen werden wird.

Fazit: „Everything is okay“ ist ein ehrliches, einfühlsames und tröstliches Buch, das berührt, Mut macht und Hoffnung schenkt. Debbie Tung erzählt von ihren eigenen Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen, von den Höhen und Tiefen des Lebens und ihrem steinigen Weg zur Genesung. Es ist ein wichtiges Buch für alle, die selbst gerade dunkle Zeiten durchstehen und für all diejenigen, die betroffene Menschen besser verstehen möchten. Ich kann diese wunderschöne Graphic Novel jedem nur ans Herz legen, in meinen Augen darf sie in keinem Bücherregal fehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Ein zauberhaftes Bilderbuch

Das Dings
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Bei diesem Bilderbuch war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich Klappentext ebenfalls sofort ansprach, war schnell klar war, dass ich das Dings kennenlernen möchte.

Eines Tages ist ein merkwürdiges ...

Bei diesem Bilderbuch war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich Klappentext ebenfalls sofort ansprach, war schnell klar war, dass ich das Dings kennenlernen möchte.

Eines Tages ist ein merkwürdiges Dings plötzlich da und liegt genau dort wo es hingeplumpst ist, ohne sich zu rühren oder einen Mucks von sich zu geben. Vier Jemande, die sich vorher noch nie begegnet waren, finden dieses undefinierbare Objekt und bestaunen es fasziniert. Keiner von ihnen weiß, was es ist oder was es macht, sie sind sich aber einig, dass es wunderschön ist. Da Brummel findet, dass es einsam wirkt, schlägt Romp spontan vor, ihm Gesellschaft zu leisten. Die Vier legen sich neben das Dings und beginnen am nächsten Morgen weiter zu rätseln, was ihre Entdeckung wohl sein könnte. Es hat sich über Nacht nicht verändert, liegt immer noch bewegungslos und still da. Da Flick, Purzel, Brummel, Romp weiterhin ratlos sind, beschließen sie dem Dings erst einmal ein Schutzdach zu bauen. Das Ganze bleibt natürlich nicht unbemerkt. Immer mehr Neugierige finden sich ein und machen das Dings zu einer richtigen Attraktion. Bald geht es zu wie auf einem Rummel; Würstchenbuden, Hamburgerstände und Tische mit Souvenirs werden aufgestellt, sogar in den Medien wird über das Dings berichtet. Doch nicht alle freuen sich über diese neue Touristensensation. Manche verurteilen das Dings, finden es gefährlich und meinen, dass es weg muss. Während sich die Leute überall auf der Welt über das Dings streiten, verschwindet dieses ganz unauffällig, „entplumpst“ genauso plötzlich wie es gekommen ist. Mit dem Jahrmarkt ist es jäh vorbei, doch es ist nicht alles genau wie früher. Flick, Purzel, Brummel, Romp sind nun Freunde und gehen mit dem Versprechen auseinander, sich eines Tages wiederzutreffen.

Was für ein ungewöhnliches, feinsinniges und inspirierendes Bilderbuch. Ich hatte mir ja schon gedacht, dass sich es bei „Das Dings“ um eine sehr facettenreiche Geschichte handelt, aber dass sie so tiefgründig ist, hätte ich dann irgendwie doch nicht erwartet. Simon Puttock und Daniel Egneus haben mit ihrem Gemeinschaftswerk etwas Besonderes erschaffen, ein sehr wichtiges Buch, das eine Menge Stoff zum Philosophieren und Miteinanderreden bietet.

Mit wenigen Worten und auf eine nachdenklich stimmende Weise erzählt Simon Puttock die Geschichte von diesem sonderbaren Dings, das eines Tages ganz plötzlich da ist und sehr unterschiedlich von der Gesellschaft aufgenommen wird. Vier völlig ungleiche tierische Wesen, die es als erstes entdecken, begegnen diesem fremden Etwas aufmerksam, freundlich und mutig, respektieren und umsorgen es. Unter den späteren Schaulustigen zeigen sich manche ebenfalls interessiert, sind zugleich aber auch vorsichtig und halten Abstand. Und dann gibt es noch die Skeptiker, die das Dings aus Angst vor dem Fremdartigen ablehnen und als gefährlich bezeichnen und gar nicht erst den Versuch unternehmen, es kennenzulernen.
Die verschiedenen Sichtweisen und Reaktionen, die das Dings unter den Tieren hervorruft, dieses Bilden von Gemeinschaften und teils ziemlich ablehnende Verhalten, erleben wir nur zu oft auch im echten Leben. Junge Kinder kennen so etwas vermutlich bisher eher weniger, aber die Botschaft wird auch für sie verständlich sein. Dieses Buch wirbt für Toleranz und Akzeptanz und zeigt, wie wichtig Neugier und Offenheit für das Unbekannte ist.

Toll ist auch, wie viel Raum die Erzählung für eigene Gedanken lässt. Wie die Figuren in dem Buch, so fragt man sich auch als Leserin und Zuhörerin, was es mit diesem Dings eigentlich auf sich hat. Was genau ist es? Wo kommt es her? Gehört es jemanden? Und warum ist es auf einmal wieder verschwunden? Aber nicht nur speziell auf das Dings bezogen liefert die Geschichte viel Spekulations- und Diskussionsmaterial – allgemein beginnt man zu grübeln: Was machen unerwartete Situationen mit uns? Wie reagieren wir selbst, wenn wir auf etwas Unbekanntes stoßen? Helfen wir einer Person, die wir nicht kennen und nicht verstehen? Sind wir freundlich zu ihr? Und wie wirkt sich unser Verhalten auf andere aus?

Um was es sich bei dem Dings handelt, wird nicht geklärt, aber darauf kommt es auch gar nicht an. Es geht um die vier Jemande, um Flick, Purzel, Brummel, Romp, die durch das Dings zusammengeführt werden. Die anfangs Fremde sind und am Ende Freunde. Der Schluss zeigt somit sehr schön, dass es sich lohnt, offen und neugierig für Neues zu sein, dass unvorhergesehene Momente und gemeinsame Erlebnisse unser Leben sehr bereichern können.

Zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren ist das Buch in meinen Augen gut geeignet. Die kurzen Sätze wurden liebevoll von Fabienne Pfeiffer übersetzt und lassen sich angenehm vortragen und dass ein bestimmter Satz öfters wiederholt wird, wird bei den jungen Zuhörerinnen garantiert gut ankommen – so etwas macht den Kleinen immer Spaß.

Genauso kreativ und zauberhaft wie der Text ist auch die fröhlich-bunte Bildwelt, die der schwedische Illustrator Daniel Egnéus geschaffen hat. Mit wunderschönen zarten Farben und teils ziemlich witzigen Details untermalt er das Erzählte gekonnt. Mich persönlich hat nur das Aussehen des Dings ein wenig irritiert, da es etwas an einen Micky Maus-Kopf erinnert, aber abgesehen davon mochte ich die Zeichnungen sehr. Egnéus abstrakter Stil ist wirklich einzigartig und irgendwie auch magisch und passt perfekt zu dieser besonderen Geschichte.

Fazit: „Das Dings“, geschrieben von Simon Puttock und illustriert von Daniel Egnéus, ist eine poetische, tiefsinnige und fantasievolle Geschichte über den Umgang mit unerwarteten Situationen und fremdartigen Dingen, über Mitgefühl, Offenheit und unverhoffte Freundschaften. Es ist ein außergewöhnliches und wunderbares Buch, das zum Nachdenken anregt und große und kleine Leser
innen ab 4 Jahren mit vielen ausdrucksstarken Illustrationen verzaubert. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Ein Feuerwerk an fantasievollen Ideen! Genauso großartig wie der erste Band.

Peanut Jones und die zwölfte Pforte
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Endlich geht es mit Peanut Jones weiter! Da der erste Band ein absolutes Highlight für mich war, musste ich natürlich auch den zweiten unbedingt lesen. Auf die Fortsetzung habe ich mich riesig gefreut!

Die ...

Endlich geht es mit Peanut Jones weiter! Da der erste Band ein absolutes Highlight für mich war, musste ich natürlich auch den zweiten unbedingt lesen. Auf die Fortsetzung habe ich mich riesig gefreut!

Die 12-jährige Peanut Jones ist immer noch auf der Suche nach ihrem Vater, der vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat sie im Kampf gegen Mr. White auch noch ihren magischen Bleistift Plumbum verloren, mit dem man nach Chroma, der Stadt der Bilder, gelangen kann. Leider häufen sich die schlechten Nachrichten. Überall auf der Welt zerfallen plötzlich wertvolle Gemälde zu Staub. Peanut, ihr ängstlich-nerdiger Klassenkamerad Rockwell und ihre brillante kleine Schwester Little-Bit sind sich sicher, dass dahinter nur der böse Mr. White stecken kann. Dieser verfolgt nach wie vor den schrecklichen Plan, das farbenfrohe Chroma auszuradieren und somit die Kreativität aller Menschen zu zerstören. Das darf auf gar keinen Fall passieren! Die drei Kinder finden einen Weg zurück nach Chroma, wo sie sich dem Widerstand gegen Mr. White anschließen. Werden sie ihn aufhalten können? Was hat es mit dieser mysteriösen zwölften Pforte auf sich? Werden Peanut, Rockwell und Little-Bit sie rechtzeitig finden? Und wird ihre Suche nach dem verschwundenen Vater endlich erfolgreich sein?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Teil der Peanut Jones-Reihe. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, den vorherigen Band gelesen zu haben ehe man zur Fortsetzung greift. Da die Bände aufeinander aufbauen, macht es in meinen Augen mehr Sinn, wenn man sie in der chronologischen Reihenfolge liest.

Nachdem ich den ersten Teil so geliebt habe, bin ich mit entsprechend hohen Erwartungen in das Buch gestartet. Bereits nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde.
Rob Biddulph hat mal wieder meisterhafte Arbeit geleistet und mit „Peanut Jones und die zwölfte Pforte“ einen würdigen Nachfolger erschaffen, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Der Einstieg fiel mir sehr leicht und einmal mit dem Lesen angefangen, habe ich nicht mehr damit aufhören können.

Die Handlung setzt ziemlich direkt an den vorherigen Band an und man ist schnell wieder mittendrin im Geschehen. Gemeinsam mit der 12-jährigen Peanut Jones, ihrer superschlauen kleinen Schwester Little-Bit und ihrem besten Freund Rockwell begibt man sich als Leserin schon nach kurzer Zeit auf eine neue actionreiche Mission, die uns nicht nur zurück in die Bilderstadt Chroma führen wird, sondern auch noch an andere interessante Orte wie Paris und New York. Langeweile kommt auf den gut 336 Seiten an keiner Stelle auf. Es passiert einfach ständig irgendetwas, sodass die Geschichte durchweg aufregend und abwechslungsreich ist. Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen und über den Einfallsreichtum von Rob Biddulph kann man abermals nur staunen. Ich fand es toll zu sehen, auf was für verrückte und originelle Ideen der britische Autor und Künstler wieder gekommen ist und wie es ihm erneut gelungen ist, Kunst erlebbar zu machen. So begegnet man zum Beispiel den wohl genialsten Superheldinnen überhaupt wie Möbel-Man oder Multifunktionale-Taschenmesser-Maid. Wie cool ist das bitte? Rob Biddulph muss Chroma selbst mal einen Besuch abgestattet haben und im Regenbogensee geschwommen sein. Ein Bad in diesem magischen See beflügelt schließlich die Fantasie und dieser sind in diesem Buch wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Auch mit den verschiedenen Charakteren kann die Story überzeugen. Sie sind liebevoll und vielfältig gestaltet, jeder von ihnen ist auf seine Art und Weise einzigartig. Man muss sie einfach alle gernhaben (bis auf die Bösewichte natürlich), vor allem Peanut, Rockwell und Little-Bit schleichen sich sofort in das Leserherz. Es macht einfach nur großen Spaß, dieses sympathische und gewitzte Trio zu begleiten, zusammen mit den dreien auf alte Bekannte und neue Gesichter zu treffen und mit ihnen mitzufiebern und herumzurätseln.

Was dieses Buch wirklich zu etwas ganz Besonderem macht, ist die wunderschöne Bildwelt, die Rob Biddulph erschaffen hat. Die Geschichte wird von zahlreichen zweifarbigen Illustrationen begleitet, die mit viel Liebe zum Detail gezeichnet sind und das Geschehen perfekt untermalen. Die Bilder sind einfach herrlich und außergewöhnlich und machen dieses Buch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Enden tut die Geschichte mit einem geheimnisvollen Epilog, sodass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen möchte. Hoffentlich müssen wir uns auf diesen nicht allzu lange gedulden, ich bin so gespannt wie es wohl weitergehen wird!

Fazit: Mit dem zweiten Band seiner Peanut-Jones-Reihe hat Rob Biddulph ein weiteres Kunstwerk geschaffen, das vor Kreativität nur so sprüht und nicht nur Kinder ab 9 Jahren fesselt und begeistert, sondern auch Erwachsene. „Peanut Jones und die zwölfte Pforte“ ist ein spannendes, witziges und magisches Abenteuer und ein Buchschatz für alle, die gerne zeichnen und phantastische Geschichten mögen. Wunderbar geschrieben und großartig illustriert, ein buntes Feuerwerk an fantasievollen Ideen! Ich habe auch diesen Band innerhalb kurzer Zeit verschlungen und jede einzelne Seite genossen und geliebt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Ein echtes Highlight für mich!

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Als ich zum ersten Mal von „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ hörte, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Schnell den Klappentext gelesen und es war klar, dass ich das Buch lesen muss. ...

Als ich zum ersten Mal von „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ hörte, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Schnell den Klappentext gelesen und es war klar, dass ich das Buch lesen muss. Und da es ungekürzt von einem meiner liebsten Sprecher gelesen wird, ließ ich kurzerhand auch noch das Hörbuch bei mir einziehen.

Da die Eltern von Edith White Tierforscher sind und viel in der Welt herumreisen, lebt die Elfjährige meist in dem St.-Montefiore-Mädcheninternat. Eigentlich sollten ihre Eltern sie für die Sommerferien abholen, doch als Edie als letzte Schülerin immer noch auf ihr Eintreffen wartet, ahnt sie Übles. Haben sie sie etwa vergessen? Zum zweiten Mal in diesem Jahr? Die Schuldirektorin eröffnet dem Mädchen schließlich, dass die Eltern im Dschungel verschollen sind. Edie muss die Ferien daher bei ihrem Onkel verbringen, der Tierarzt ist und in einem weit abgelegenen Teil des New Forest Nationalparks eine eigene Praxis betreibt. Von dem Onkel hat Edie bisher noch nie gehört, er wiederum scheint überhaupt keine Lust zu haben sie kennenzulernen. Während er anfangs offen zeigt, dass er sie nicht haben will, macht er aus seiner Arbeit ein ziemlich großes Geheimnis. Edie entdeckt schließlich, dass die Patienten ihres Onkels keine normalen Tiere sind, sondern magische und mythische Geschöpfe wie Pegasi, Drachen und Einhörner. Doch nicht nur das – Edie findet auch noch heraus, was die Ursache für ihre ständigen schlimmen Kopfschmerzen ist: Sie kann gedanklich mit Tieren kommunizieren. Ihre unglaubliche Gabe ist für ihren Onkel unschätzbar wertvoll und hilfreich. Er nimmt sie deswegen auf seine Reise in den Himalaja mit, um einer schwer kranken Yeti-Familie zu helfen. Die beiden sind jedoch nicht die Einzigen, die die Yetis finden möchten. Das fiese Syndikat ist hinter diesen kostbaren Fabelwesen her und macht gnadenlos Jagd auf sie. Ein gefährliches und unvergessliches Abenteuer beginnt...

Auf das Kinderbuchdebüt von Luke Gamble war ich wirklich unheimlich gespannt. Der Klappentext klang einfach so gut und nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Meine Erwartungen waren dementsprechend natürlich hoch und was soll ich sagen, sie wurden voll und ganz erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen! Für mich hat sich „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ als ein echtes Hör- und Lesehighlight entpuppt. Der Einstieg fiel mir spielend leicht und ich war sofort Feuer und Flamme für die Geschichte.

Luke Gamble versteht es wirklich fabelhaft, uns Leserinnen und Zuhörerinnen von Beginn an in seinen Bann zu ziehen. Sein lebendiger und flüssiger Schreibstil liest sich sehr angenehm und reißt einen direkt mit, sodass die Seiten nur so dahin fliegen.
Auch die Charaktere tragen mit ihren verschiedenen Eigenschaften dazu bei, dass man sich in der Geschichte durchweg wohlfühlt. Edie, aus deren Sicht der Großteil der Handlung geschildert wird, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein sehr liebenswertes 11-jähriges Mädchen, sie ist mutig, entschlossen und klug, man muss sie einfach sofort gernhaben. Edies Onkel dagegen ist zunächst ein ziemlicher Griesgram und recht verschlossen, allerdings zeigt sich noch, dass er das Herz am rechten Fleck trägt und man beginnt auch ihn immer mehr zu mögen.
Die weiteren Figuren wurden ebenfalls authentisch und facettenreich gestaltet und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie sehr schnell ins Herz schließt (abgesehen vielleicht von den Bösewichten). Es macht einfach nur großen Spaß, sie alle zu begleiten und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Gemeinsam mit Edie verschlägt es uns bereits im zweiten Kapitel zu ihrem Onkel, der weit abgelegen mitten in einem großen Wald lebt. In gut der ersten Hälfte des Buches halten wir uns bei ihm in seiner Tierstation auf, in der zweiten werden wir auf eine abenteuerliche Rettungsaktion in den Himalaja mitgenommen. Der Autor beschreibt die Schauplätze dabei so anschaulich, dass man alles bildlich vor Augen hat und es sich oft so anfühlt, als wäre man selbst vor Ort. Auf den Vorsatzpapieren befinden sich zudem noch zwei detailreiche Karten – sowohl vom Grundstück des Onkels, als auch von der Reiseroute durch den Himalaja – sodass man das Setting noch besser nachvollziehen kann.

Langeweile kommt auf den gut 368 Seiten an keiner Stelle auf. Es passiert einfach ständig etwas Aufregendes, sodass man mit dem Lesen/Hören gar nicht mehr aufhören mag. Vor allem der zweite Teil des Buches lässt einen ordentlich mitfiebern und ist stellenweise richtig dramatisch. Die Ereignisse beim Onkel sind da noch vergleichsweise ruhig, aber keineswegs abwechslungslos. So erhält man beispielsweise gute Einblicke in die Aufgaben eines Tierarztes und erfährt eine Menge interessante Dinge über mythische Kreaturen wie Pegasi und Einhörner. Man merkt auf jeden Fall sehr, finde ich, dass der Autor diesen Beruf selbst mit viel Liebe und Leidenschaft ausübt, wobei es sich bei seinen Patienten natürlich um keine Fabelwesen handelt.
Wunderschön sind auch die Szenen, in denen Edie ihre außergewöhnliche Gabe kennenlernt. Ihre Gespräche mit den Tieren lesen sich berührend und herzerwärmend und sehr oft auch höchst unterhaltsam. Ich zum Beispiel habe mich über die lichtverehrenden Motten köstlich amüsiert, was hauptsächlich der herrlichen Vortragsweise von Simon Jäger zu verdanken war.

Sprecher Simon Jäger hat wie gewohnt einen grandiosen Job gemacht. Er erweckt dieses fantasievolle Abenteuer mit seiner großen Stimmvielfalt zum Leben und beschert uns über acht Stunden lang den allerschönsten Hörgenuss. Jeder Figur, ob Mensch oder Tier, verleiht er ihre eigene Stimme und setzt die Geschichte perfekt in Szene. Es ist einfach jedes Mal das reinste Vergnügen, seiner wohlklingenden Stimme zu lauschen.

Ich kann es jetzt kaum erwarten, mich auf den zweiten Band zu stürzen. Im Englischen wird er voraussichtlich noch diesen Herbst erscheinen und da hoffe ich nun sehr, dass wir uns auf die deutsche Übersetzung nicht allzu lange gedulden müssen. Ich bin so gespannt wie es mit Edie und Co. weitergehen wird!

Fazit: Mit seinem Kinderbuchdebüt ist dem britischen Autor Luke Gamble ein wunderbarer Reihenauftakt gelungen, in welchem er seine Leserinnen in eine Welt voller fantastischer Wesen entführt. „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ ist ein fesselndes, witziges und magisches Abenteuer mit einer starken Heldin, unvergleichlichen Charakteren und einer spannenden Rettungsmission. Ein Feuerwerk an tollen Ideen! Es verzaubert große und kleine Tierliebhaberinnen ab 10 Jahren und ist das perfekte Lesefutter für alle Fans von „Dr. Doolittle“ und „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Ich kann sowohl das Buch als auch das Hörbuch nur empfehlen, ich bin begeistert von dieser zauberhaften Geschichte und der großartigen Sprecherleistung von Simon Jäger. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2023

Ein echtes Highlight für mich!

Die Gesellschaft der geheimen Tiere (Teil 1)
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Als ich zum ersten Mal von „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ hörte, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Schnell den Klappentext gelesen und es war klar, dass ich das Buch lesen muss. ...

Als ich zum ersten Mal von „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ hörte, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Schnell den Klappentext gelesen und es war klar, dass ich das Buch lesen muss. Und da es ungekürzt von einem meiner liebsten Sprecher gelesen wird, ließ ich kurzerhand auch noch das Hörbuch bei mir einziehen.

Da die Eltern von Edith White Tierforscher sind und viel in der Welt herumreisen, lebt die Elfjährige meist in dem St.-Montefiore-Mädcheninternat. Eigentlich sollten ihre Eltern sie für die Sommerferien abholen, doch als Edie als letzte Schülerin immer noch auf ihr Eintreffen wartet, ahnt sie Übles. Haben sie sie etwa vergessen? Zum zweiten Mal in diesem Jahr? Die Schuldirektorin eröffnet dem Mädchen schließlich, dass die Eltern im Dschungel verschollen sind. Edie muss die Ferien daher bei ihrem Onkel verbringen, der Tierarzt ist und in einem weit abgelegenen Teil des New Forest Nationalparks eine eigene Praxis betreibt. Von dem Onkel hat Edie bisher noch nie gehört, er wiederum scheint überhaupt keine Lust zu haben sie kennenzulernen. Während er anfangs offen zeigt, dass er sie nicht haben will, macht er aus seiner Arbeit ein ziemlich großes Geheimnis. Edie entdeckt schließlich, dass die Patienten ihres Onkels keine normalen Tiere sind, sondern magische und mythische Geschöpfe wie Pegasi, Drachen und Einhörner. Doch nicht nur das – Edie findet auch noch heraus, was die Ursache für ihre ständigen schlimmen Kopfschmerzen ist: Sie kann gedanklich mit Tieren kommunizieren. Ihre unglaubliche Gabe ist für ihren Onkel unschätzbar wertvoll und hilfreich. Er nimmt sie deswegen auf seine Reise in den Himalaja mit, um einer schwer kranken Yeti-Familie zu helfen. Die beiden sind jedoch nicht die Einzigen, die die Yetis finden möchten. Das fiese Syndikat ist hinter diesen kostbaren Fabelwesen her und macht gnadenlos Jagd auf sie. Ein gefährliches und unvergessliches Abenteuer beginnt...

Auf das Kinderbuchdebüt von Luke Gamble war ich wirklich unheimlich gespannt. Der Klappentext klang einfach so gut und nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Meine Erwartungen waren dementsprechend natürlich hoch und was soll ich sagen, sie wurden voll und ganz erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen! Für mich hat sich „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ als ein echtes Hör- und Lesehighlight entpuppt. Der Einstieg fiel mir spielend leicht und ich war sofort Feuer und Flamme für die Geschichte.

Luke Gamble versteht es wirklich fabelhaft, uns Leserinnen und Zuhörerinnen von Beginn an in seinen Bann zu ziehen. Sein lebendiger und flüssiger Schreibstil liest sich sehr angenehm und reißt einen direkt mit, sodass die Seiten nur so dahin fliegen.
Auch die Charaktere tragen mit ihren verschiedenen Eigenschaften dazu bei, dass man sich in der Geschichte durchweg wohlfühlt. Edie, aus deren Sicht der Großteil der Handlung geschildert wird, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein sehr liebenswertes 11-jähriges Mädchen, sie ist mutig, entschlossen und klug, man muss sie einfach sofort gernhaben. Edies Onkel dagegen ist zunächst ein ziemlicher Griesgram und recht verschlossen, allerdings zeigt sich noch, dass er das Herz am rechten Fleck trägt und man beginnt auch ihn immer mehr zu mögen.
Die weiteren Figuren wurden ebenfalls authentisch und facettenreich gestaltet und werden so liebevoll beschrieben, dass man sie sehr schnell ins Herz schließt (abgesehen vielleicht von den Bösewichten). Es macht einfach nur großen Spaß, sie alle zu begleiten und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Gemeinsam mit Edie verschlägt es uns bereits im zweiten Kapitel zu ihrem Onkel, der weit abgelegen mitten in einem großen Wald lebt. In gut der ersten Hälfte des Buches halten wir uns bei ihm in seiner Tierstation auf, in der zweiten werden wir auf eine abenteuerliche Rettungsaktion in den Himalaja mitgenommen. Der Autor beschreibt die Schauplätze dabei so anschaulich, dass man alles bildlich vor Augen hat und es sich oft so anfühlt, als wäre man selbst vor Ort. Auf den Vorsatzpapieren befinden sich zudem noch zwei detailreiche Karten – sowohl vom Grundstück des Onkels, als auch von der Reiseroute durch den Himalaja – sodass man das Setting noch besser nachvollziehen kann.

Langeweile kommt auf den gut 368 Seiten an keiner Stelle auf. Es passiert einfach ständig etwas Aufregendes, sodass man mit dem Lesen/Hören gar nicht mehr aufhören mag. Vor allem der zweite Teil des Buches lässt einen ordentlich mitfiebern und ist stellenweise richtig dramatisch. Die Ereignisse beim Onkel sind da noch vergleichsweise ruhig, aber keineswegs abwechslungslos. So erhält man beispielsweise gute Einblicke in die Aufgaben eines Tierarztes und erfährt eine Menge interessante Dinge über mythische Kreaturen wie Pegasi und Einhörner. Man merkt auf jeden Fall sehr, finde ich, dass der Autor diesen Beruf selbst mit viel Liebe und Leidenschaft ausübt, wobei es sich bei seinen Patienten natürlich um keine Fabelwesen handelt.
Wunderschön sind auch die Szenen, in denen Edie ihre außergewöhnliche Gabe kennenlernt. Ihre Gespräche mit den Tieren lesen sich berührend und herzerwärmend und sehr oft auch höchst unterhaltsam. Ich zum Beispiel habe mich über die lichtverehrenden Motten köstlich amüsiert, was hauptsächlich der herrlichen Vortragsweise von Simon Jäger zu verdanken war.

Sprecher Simon Jäger hat wie gewohnt einen grandiosen Job gemacht. Er erweckt dieses fantasievolle Abenteuer mit seiner großen Stimmvielfalt zum Leben und beschert uns über acht Stunden lang den allerschönsten Hörgenuss. Jeder Figur, ob Mensch oder Tier, verleiht er ihre eigene Stimme und setzt die Geschichte perfekt in Szene. Es ist einfach jedes Mal das reinste Vergnügen, seiner wohlklingenden Stimme zu lauschen.

Ich kann es jetzt kaum erwarten, mich auf den zweiten Band zu stürzen. Im Englischen wird er voraussichtlich noch diesen Herbst erscheinen und da hoffe ich nun sehr, dass wir uns auf die deutsche Übersetzung nicht allzu lange gedulden müssen. Ich bin so gespannt wie es mit Edie und Co. weitergehen wird!

Fazit: Mit seinem Kinderbuchdebüt ist dem britischen Autor Luke Gamble ein wunderbarer Reihenauftakt gelungen, in welchem er seine Leserinnen in eine Welt voller fantastischer Wesen entführt. „Die Gesellschaft der geheimen Tiere“ ist ein fesselndes, witziges und magisches Abenteuer mit einer starken Heldin, unvergleichlichen Charakteren und einer spannenden Rettungsmission. Ein Feuerwerk an tollen Ideen! Es verzaubert große und kleine Tierliebhaberinnen ab 10 Jahren und ist das perfekte Lesefutter für alle Fans von „Dr. Doolittle“ und „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Ich kann sowohl das Buch als auch das Hörbuch nur empfehlen, ich bin begeistert von dieser zauberhaften Geschichte und der großartigen Sprecherleistung von Simon Jäger. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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