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Veröffentlicht am 16.11.2022

Ein herrlicher Lesespaß voller Spannung, Humor und Wärme!

Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche
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Da ich von „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ hellauf begeistert war, stand für mich sofort fest, dass ich auch den neuen Kinderroman von Jenny Pearson unbedingt lesen möchte. Auf „Frankie ...

Da ich von „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ hellauf begeistert war, stand für mich sofort fest, dass ich auch den neuen Kinderroman von Jenny Pearson unbedingt lesen möchte. Auf „Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“ war ich tierisch gespannt!

Der 11-jährige Frankie Davenport, der nach seinem Vater und dessen Vater benannt ist, hat einen Dad, der sich mit seinen Aktionen ständig in Schwierigkeiten bring anstatt sich einen vernünftigen Job zu suchen; er hat eine Mum, die in einem Supermarkt arbeitet und er hat eine Großmutter und einen Großvater. Was letzteres angeht, wird sich allerdings eines Tages herausstellen, dass er die ganze Zeit falsch gedacht hat. Frankie hat einen zweiten Opa – Grandpa Frank – und dieser wohnt sogar gar weit entfernt in einem Seniorenheim. Und nicht nur das: Frankie hatte auch eine Stiefoma – eine Stiefoma, die ihm ein Vermögen vererbt hat. 462.000 Pfund, wie cool ist das denn? Doch dann erfährt Frankie, dass er das Geld nicht für sich ausgeben darf, sondern dafür verwenden soll, Grandpa Frank ein schönes Leben zu machen. Es stellt sich nur schnell heraus, dass sein Opa ein totaler Griesgram ist und kein Interesse daran zu haben scheint, seinen Enkel kennenzulernen. Davon lässt sich Frankie aber nicht abschrecken. Er erstellt eine Bucket-List mit lauter genialen Dingen, die er mit seinem Opa erleben möchte und von denen er der festen Überzeugung ist, dass sie Grandpa Frank glücklich machen. Eine Fahrt in einem Heißluftballon zum Beispiel, oder ein Parkour-Kurs und Schwimmen mit Delfinen. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto näher kommen sie sich. Ob wohl auch der letzte (und kniffligste) Wunsch auf der Liste in Erfüllung gehen wird?

Dies ist mal wieder so ein Buch, bei dem mein Eindruck ist, dass es bisher leider viel zu unbekannt ist. Zumindest hier bei uns in Deutschland sind die Titel von Jenny Pearson meinem Empfinden nach noch echte Geheimtipps. Finde ich richtig schade. Also solltet ihr gerne Kinderromane lesen, die superwitzig und herzerwärmend zugleich sind und sensible Themen aufgreifen, kann ich euch die Bücher von der englischen Autorin Jenny Pearson wirklich nur ans Herz legen! Mir sind inzwischen zwei ihrer Werke bekannt und beide waren echte Highlights für mich. Ich mochte ja bereits „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ unheimlich gerne, aber „Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“ hat mir persönlich sogar noch einen Tick besser gefallen.

In meinen Augen ist Jenny Pearson die Balance zwischen Ernst und Komik erneut hervorragend geglückt. „Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“ enthält eine wundervolle Mischung aus schräger Gute-Laune-Story und bewegender Familiengeschichte und wird mit viel Wärme, Witz und Ehrlichkeit aus dem Blickwinkel eines Kindes erzählt. Ich habe das Grinsen oft gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, weil ich viele Szenen so lustig fand, manche Stellen haben mich aber auch sehr berührt und mitfühlen lassen.
Auf eine kindgerechte Art und Weise werden uns so einige wertvolle Themen und Botschaften nähergebracht wie die Bedeutung von Familie und generationsübergreifender Freundschaft, das Finden von wahrem Glück, Demenz, Zusammenhalt, familiäre Probleme und Vergebung. Die Geschichte führt uns vor Augen, wie wichtig Kommunikation untereinander ist und dass man Missverständnisse und Konflikte leicht vermeiden kann, wenn man einfach miteinander spricht und sich die Wahrheit sagt. Es zeigt uns zudem, dass Kinder oft viel klüger sind als Erwachsene und mehr vollbringen können als wir Großen.

Der 11-jährige Frankie, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, lebt in einer Familie, in der eindeutig zu wenig miteinander gesprochen wird und nicht alles rund läuft. Seine Eltern streiten sich ständig und da das Verhältnis zwischen Frank Senior und Frank Senior Senior kein gutes ist, wusste Frankie gar nicht, dass er einen zweiten Opa hat – und dieser sogar ganz in der Nähe in einem Seniorenheim lebt. Es wird sich noch was ändern, zum Positiven versteht sich, aber bis dahin dürfen wir gemeinsam mit Frankie und den weiteren Charakteren ein äußerst turbulentes Abenteuer erleben bei dem unter anderen wilde Heißluftballonfahrten, ungeplante Tauchgänge in einem Ententeich, ein Synchronschwimm-Kurs und ein paar Ganoven wichtige Rollen spielen werden.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt zwischen diesen Buchdeckeln garantiert nicht auf. Mich jedenfalls haben die Geschehnisse durchweg mitgerissen und bestens unterhalten, sodass ich aus dem Mitfiebern und Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr herausgekommen bin und das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe. Es liest sich zudem auch richtig gut und flott. Der locker-leichte Schreibstil und die kurzen Kapiteln lassen einen nur so durch die Seiten fliegen und da ständig etwas neues Aufregendes und Überraschendes passiert und die Kapitelüberschriften noch zusätzlich neugierig auf den weiteren Handlungsfortgang machen, mag man aus dem Buch wirklich gar nicht mehr auftauchen.

Neben der Geschichte hat mich Jenny Pearson auch mit den liebevoll ausgearbeiteten und teils etwas skurrilen Figuren überzeugen können. Frankie war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist liebenswert, clever und authentisch und wird sich im Verlauf der Erzählung großartig weiterentwickeln. Ich habe unseren Hauptprotagonisten im Nu fest in mein Herz geschlossen und fand es total schön zu sehen, wie er alles daran setzt, um seinen neugewonnenen Opa glücklich zu machen und wie Großvater und Enkel sich während ihrer gemeinsamen Erlebnisse immer näherkommen.
Grandpa Frank war ganz klar mein persönlicher Star in diesem Buch. Er ist zwar ein echter Miesepeter, hat das Herz aber definitiv am rechten Fleck. Ich mochte ihn wirklich vom ersten Moment an und habe mich über seine grummelige und unvergleichliche Art an vielen Stellen prächtig amüsiert.

Das Ende hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Es schließt die Geschichte gelungen und stimmig ab, sodass man das Buch glücklich und zufrieden wieder zuklappen kann.

Fazit: Ein wunderbarer Lesespaß voller Herz, Humor und Spannung und mit vielen herrlichen Verrücktheiten!
„Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“ von Jenny Pearson ist so ein Buch, bei welchem ich sehr hoffe, dass es eine große Leserschaft erhalten wird. Es erzählt einfach so eine tolle Story über Familie und Glück und bietet nicht nur Kindern ab 10 Jahren die allerbeste Leseunterhaltung, sondern auch Erwachsenen. Es ist urkomisch und ziemlich abgedreht, gleichzeitig ist es aber auch sehr warmherzig und berührend und genau richtig ernst und tiefgründig. Ich habe Frankie und seinen einmaligen Grandpa nur zu gerne auf ihren verrückten Abenteuern begleitet und musste mich für meinen Geschmack viel zu schnell wieder von ihnen verabschieden. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Eine wunderschöne Fortsetzung und ein perfekter Abschluss!

It starts with us – Nur noch einmal und für immer
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Da „Nur noch ein einziges Mal“ eines meiner Lieblingsbücher von Colleen Hoover ist, habe ich wahre Luftsprünge vor Freude gemacht als ich hörte, dass die US-amerikanische Autorin dem Wunsch vieler ihrer ...

Da „Nur noch ein einziges Mal“ eines meiner Lieblingsbücher von Colleen Hoover ist, habe ich wahre Luftsprünge vor Freude gemacht als ich hörte, dass die US-amerikanische Autorin dem Wunsch vieler ihrer Leser*innen nachgekommen ist und eine Fortsetzung zu ihrem Erfolgstitel geschrieben hat. Auf mein Wiedersehen mit Lily, Atlas und Ryan habe ich mich unglaublich gefreut!

Lily hat es geschafft: Sie hat sich von Ryle getrennt, damit ihre gemeinsame Tochter Emerson in Frieden aufwachsen kann. Da sich die zwei aber das Sorgerecht teilen, sehen sie sich mehrmals in der Woche. Obwohl das Verhältnis zwischen den beiden kein leichtes ist, kommen sie irgendwie dennoch miteinander klar, sodass die Betreuung ihrer Tochter relativ problemlos abläuft. Doch dann tritt ihre große Jugendliebe Atlas wieder in Lilys Leben. Atlas, der Lily immer noch so liebt wie am ersten Tag und auf den Ryle überhaupt nicht gut zu sprechen ist.

Mich hat bisher noch kein Werk aus der Feder von Colleen Hoover enttäuschen können und „Nur noch ein einziges Mal“ zählt zu meinen absoluten CoHo-Favoriten – ihr könnt euch daher sicherlich denken, dass ich mir von „Nur noch einmal und für immer“ gigantisch viel erhofft habe, oder? Ich hatte vor dem Lesen daher etwas Bammel, dass meine hohen Erwartungen diesmal vielleicht nicht erfüllt werden könnten. Mir ist dann aber zum Glück sehr schnell klar geworden, dass meine Sorge vollkommen unnötig war. An den ersten Band reicht der zweite in meinen Augen zwar nicht ganz heran, aber ein echtes Highlight war er dennoch für mich, definitiv. Ich war von den ersten Zeilen an völlig verzaubert von der Geschichte und habe sie von Anfang bis Ende geliebt.

Obwohl es bei mir nun schon wieder gute vier Jahre her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe und mich nicht mehr an alle Details erinnern konnte, habe ich problemlos in die Handlung hineingefunden. Meinem Empfinden nach lässt sich die Fortsetzung auch ohne die Kenntnisse aus dem Vorgänger sehr gut lesen, allerdings würde ich persönlich davon abraten. Da der zweite Band direkt an den ersten anschließt, macht es auf jeden Fall mehr Sinn, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Das Lesevergnügen ist dann einfach ein viel schöneres.
Meine Erinnerungen waren zum Glück im Nu wieder aufgefrischt, sodass ich meine Zeit mit Lily, Atlas, Ryan und Co. in vollen Zügen genießen konnte. Colleen Hoovers gefühlvoller und mitreißender Schreibstil hat sich wie gewohnt superangenehm für mich lesen lassen (ich liebe ihren Schreibstil) und die Handlung hat mich direkt in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss an die Seiten fesseln können. Eine wirklich krasse Story mit vielen Wendungen und großen Überraschungen darf man hier jedoch nicht erwarten. Der Plot wird recht ruhig erzählt und ist weniger dramatisch und aufwühlend als der erste Band. Manche mag das vielleicht stören, ich aber habe es als genau richtig und passend empfunden. Und keine Sorge, die emotionalen und herzzerreißenden Szenen kommen natürlich dennoch nicht zu kurz. Die Geschichte ist trotz des unaufgeregten Erzähltempos die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle und lässt einen durchweg mitfiebern.

Geschildert werden die Ereignisse abwechselnd von Lily und Atlas in der Ich-Perspektive. Mir haben die ständigen Sichtwechsel sehr gefallen, ich fand es unheimlich spannend mehr über die beiden zu erfahren und hautnah mitzuerleben, was sie denken und fühlen. Sehr zugesagt hat mir auch, dass die Kapitel der beiden unterschiedliche Schriftarten besitzen, sodass man immer weiß, wer gerade an der Reihe ist mit dem Erzählen.
Ich mochte Lily und Atlas bereits im ersten Teil wahnsinnig gerne und auch dieses Mal habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen. Lily ist eine so bemerkenswert starke und tapfere junge Frau und wundervolle Mutter. Sie wird in diesem Band noch einmal über sich selbst hinauswachsen und großartig weiterentwickeln. Ich habe sie für ihre Stärke erneut zutiefst bewundert und zu sehen, was für eine innige Bindung sie und ihre kleine Tochter Emerson haben, hat mich sehr gerührt.
Was Atlas angeht, könnte ich nun so richtig ins Schwärmen geraten. Wie toll und perfekt kann ein Typ bitte sein? Atlas ist so ein herzensguter und verständnisvoller Mensch, der einfach nur das Beste verdient hat. Seine Kapitel habe ich ganz besonders gerne gelesen. Wir erhalten einige interessante und bewegende Einblicke in seine Vergangenheit, sodass wir ihn noch besser kennenlernen und verstehen, warum die Beziehung zwischen ihm und Lily so einzigartig und besonders ist.

Neben Lily und Atlas dürfen wir noch auf so einige weitere bekannte Gesichter aus dem Vorgänger wiedertreffen, wir dürfen aber auch die Bekanntschaft mit neuen Figuren machen. Mir haben sämtliche Charaktere überaus gut gefallen. Authentische und unvergessliche Figuren erschaffen, von denen man einfach begeistert sein muss, hat Colleen Hoover zweifellos voll drauf. Mein heimlicher Start war der 12-jährige Theo alias Atlas’ „Therapeut“. Theo ist echt klasse, mir hat er mit seiner humorvollen Art und seinen guten Ratschlägen öfters ein breites Schmunzeln entlockt.

Das Ende hat mich ebenfalls komplett zufriedenstellen können. Es ist genau so, wie ich es mir gewünscht habe und schließt die Geschichte rundum gelungen ab, sodass ich mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder aus dem Buch auftauchen konnte.

Fazit: Herzergreifend, ehrlich, tiefgründig und romantisch. Eine wunderschöne Fortsetzung, die die Geschichte von Lily und Atlas würdig abschließt.
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut und was soll ich sagen, eindeutig zurecht! Colleen Hoover hat es mal wieder geschafft und mir ein weiteres absolutes Lesehighlight und Wohlfühlbuch beschert. „Nur noch einmal und für immer“ hat einfach alles, was eine perfekte Liebesgeschichte für mich haben muss: Spannung, Humor, Romantik, Herzschmerz, Tiefgang und ganz viele Emotionen. Ich kann „Nur noch einmal und für immer“ nur empfehlen. Es ist ein großes Muss für CoHo-Fans und für alle, die schon „Nur noch ein einziges Mal“ verschlungen und gefeiert haben. Ich habe mich von den ersten Seiten an in die Geschichte verliebt und Lily und Atlas nur zu gerne auf ihrem Weg bis zu ihrem wohlverdienten Happy End begleitet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Eine tolle Geschichte voller winterlichem Zauber, Abenteuer und Geheimnisse

Solupp 2: Winter auf Solupp
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass diesen Herbst eine Fortsetzung von „Sommer auf Solupp“ erscheinen wird. Mit dem ersten Band hat mir Annika Scheffel im letztem Jahr ein echtes Highlight geschenkt. ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass diesen Herbst eine Fortsetzung von „Sommer auf Solupp“ erscheinen wird. Mit dem ersten Band hat mir Annika Scheffel im letztem Jahr ein echtes Highlight geschenkt. Meiner Rückkehr nach Solupp habe ich daher ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert.

Der Sommerurlaub der Familie Fröhlich auf der winzig kleinen Insel Solupp liegt nun fast schon ein halbes Jahr zurück – eine viel zu lange Zeit, finden die 12-jährige Mari und ihre Geschwister Kurt und Bela. Die drei wünschen sich gerade nichts mehr, als endlich nach Solupp zurückzukehren und ihre Freunde Ema und Joon wiederzusehen. Gemeinsam gelingt es ihnen schließlich, ihre Eltern davon zu überzeugen, Solupp während des Winters einen erneuten Besuch abzustatten. Mari, Kurt und Bela freuen sich riesig und möchten am liebsten gar nicht mehr von der Insel weg. Auch Joon und Ema, die ihre neuen Freunde ebenfalls sehr vermisst haben, sind begeistert. Emas große Freude wird jedoch von Jolkas niedergeschlagener Stimmung etwas getrübt und auch das große Rätsel um ihre Herkunft lässt sie einfach nicht los. Als ihnen die alte Oona von der Geschichte der Wechselnachtwünsche erzählt, sind die Kinder direkt Feuer und Flamme. Angeblich werden ihre Wünsche an Silvester wahr, wenn es ihnen vorher gelingt, die sieben unlösbaren Aufgaben zu lösen. Die drei Geschwister, Ema und Joon setzen sofort alles daran, die Aufgaben rechtzeitig zu erfüllen. Ein neues Abenteuer und eine spannende Spurensuche beginnt…

Nachdem uns Annika Scheffel im ersten Teil während des Sommers nach Solupp mitgenommen hat, schickt sie uns diesmal in der kalten Jahreszeit auf die kleine abgelegene Insel und beschert uns ein zauberhaftes stimmungsvolles Winterabenteuer. Anders jedoch als von mir erwartet, spielt die Geschichte nicht in der Adventszeit sondern kurz danach, was mich im ersten Moment ein wenig überrascht hat. Keine Ahnung, irgendwie war ich automatisch davon ausgegangen, dass es sich bei dem Buch um einen Weihnachtsband handelt. Dass dem nun nicht so war, fand ich aber überhaupt nicht schlimm. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich zwar dennoch nicht gereicht, aber ich hatte insgesamt jede Menge Spaß beim Lesen und kann auch den zweiten Band nur wärmstens empfehlen. Man sollte jedoch besser den Vorgänger kennen, ehe man zur Fortsetzung greift. Da es nur recht wenige Rückblicke zu den Erlebnissen im Sommer gibt, wäre es definitiv sinnvoller, die korrekte chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten.

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein kleines Weilchen her ist, dass ich „Sommer auf Solupp“ gelesen habe, habe ich ohne Probleme in die Handlung hineingefunden. Der Schreibstil von Annika Scheffel sagte mir wieder direkt zu. Er ist flüssig und bildhaft und absolut passend für die Zielgruppe, sprich Leserinnen ab 10 Jahren.
Auch mit der authentischen Erzählweise hat die Geschichte bei mir punkten können. Während uns im ersten Band Mari von den Geschehnissen berichtet hat, schlüpft dieses Mal Ema in die Rolle der Hauptprotagonistin und schildert uns alles in der dritten Person.

Ema war mir mit ihrer aufgeweckten und liebenswerten Art erneut auf Anhieb sympathisch. Sie ist so eine Figur, die man einfach sofort gernhaben muss und da ihre Empfindungen und Gedanken anschaulich und glaubhaft dargestellt werden, kann man sich als Leser
in mühelos in sie hineinzuversetzen. Bei mir zumindest war es so. Ich habe Ema in diesem Band nur noch mehr in mein Herz geschlossen und ihr Fühlen, Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen können. So hatte ich vollstes Verständnis dafür, dass sie sich Sorgen um Jolka macht, die immer bedrückter und schwermütiger wirkt, und auch ihren großen Wunsch, mehr über ihre rätselhafte Vergangenheit zu erfahren, habe ich nur zu gut nachempfinden können.

Wie bereits der erste Band, so vermittelt auch der zweite viele wichtige Werte und teils ernste Themen wie Freundschaft, Familie, Liebe, Zusammenhalt, die Suche nach der eigenen Herkunft, Depression und Queerness. In meinen Augen hat die Autorin die Balance zwischen heiterer unbeschwerter Leichtigkeit und Schwere abermals gekonnt gemeistert. Die Geschichte lädt von Beginn an zum Wohlfühlen und Versinken ein und unterhält und reißt mit, zugleich bewegt sie aber auch und stimmt nachdenklich.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die innige Freundschaft zwischen den drei Fröhlich-Geschwistern, Ema und Joon veranschaulicht wird. Zu sehen, wie gern sich die Kinder haben und wie fest sie zusammenhalten, hat mir richtig das Herz erwärmt. Sehr gerührt hat mich auch die Beziehung zwischen Kurt und Joon, deren Gefühle füreinander eindeutig mehr als nur freundschaftliche sind.

Mit den Charakteren hat mich Annika Scheffel auch in diesem Band gänzlich überzeugen können. Mich hat es total gefreut auf lauter liebgewonnene Gesichter wiederzutreffen und endlich wieder mit Zeit mit ihnen zu verbringen. Mari, Kurt, der kleine süße Bela, die Eltern der drei Geschwister, Jolka, Joon – alle sind sie erneut mit von der Partie und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten für lauter schöne Lesemomente.

Zum Setting kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Die Kulisse wird einfach wieder großartig beschrieben. Man hat die eisige salzige Meeresluft und den Geruch des Winters förmlich in der Nase und meint die klirrende Kälte selbst spüren zu können. Annika Scheffel hat zweifellos ein echtes Händchen dafür, uns Leserinnen mit ihren bildlichen Beschreibungen ein wahres Kopfkino zu bescheren, sodass man sich spielend leicht nach Solupp träumen kann. Die große Sehnsucht von Familie Fröhlich nach dieser Insel kann ich wirklich nur zu gut verstehen – ich würde am liebsten auch mal Urlaub an diesem idyllischen Ort machen.

Handlungstechnisch hat mich das Buch leider nichts vollends zufriedenstellen können. Obwohl ich die Erzählung an keiner Stelle als langweilig empfunden habe und ständig etwas neues Aufregendes passiert, hat mich dieser Band irgendwie nicht so packen und verzaubern können wie der vorherige. Keine Ahnung woran es gelegen hat, denn es geht wirklich durchweg ereignisreich zu. Der Versuch der Kinder, alle sieben Aufgaben rechtzeitig zu lösen, damit ihre Wünsche in der Silvesternacht in Erfüllung gehen, lässt einen ordentlich mitfiebern und auch Ems geheimnisvolle Vergangenheit sorgt für Spannung. Irgendwie wollte bei mir der letzte Funke trotzdem nicht überspringen. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach ein wenig zu hoch – den ersten Band habe ich schließlich richtig geliebt. Aber wie gesagt, ich habe dennoch eine tolle Zeit mit dem Buch verbracht und werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Auf den dritten Band, der voraussichtlich im nächsten Frühjahr erscheinen und im Frühling spielen wird, freue ich mich schon sehr.

Fazit: Eine wunderbare Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte voller winterlichem Inselzauber, Geheimnisse und Überraschungen. Warmherzig und atmosphärisch erzählt.
Annika Scheffel ist mit „Winter auf Solupp“ ein richtig schöner Folgeband geglückt, der wie der Vorgänger ein echtes Wohlfühlbuch ist und eine gelungene Mischung aus spannend, unterhaltsam und tiefgründig enthält. Ob Jung oder Alt – ich kann das Buch nur empfehlen. Es entführt uns Leser
innen an einen ganz besonderen Ort und ist einfach die perfekte Lektüre für gemütliche kalte Wintertage. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Ein wunderbares Buch mit Gute-Laune- und Wohlfühl-Garantie!

Shortbread und Shiva
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Da ich die „Leo & Lucy“ – Reihe von der Rebecca Elbs so gerne mag, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren ersten Jugendroman „Shortbread und Shiva“ unbedingt kennenlernen möchte. Auf das Buch ...

Da ich die „Leo & Lucy“ – Reihe von der Rebecca Elbs so gerne mag, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren ersten Jugendroman „Shortbread und Shiva“ unbedingt kennenlernen möchte. Auf das Buch war ich tierisch gespannt!

Emma (auch Em oder Shortbread genannt), Shiva und Pen sind die allerbesten Freunde und einfach unzertrennlich. Mamas alte Studenten-WG in einem ehemaligen Buchladen, in der Emma mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern lebt, ist fast schon Pens zweites Zuhause, und Shivas Großmutter Amba ist für Em wie ihre eigene Oma. In der letzten Zeit ist alles nur irgendwie schrecklich kompliziert geworden. Em empfindet inzwischen nicht mehr nur Freundschaft für Shiva – sie ist eindeutig total verknallt in ihn. Shiva scheint ihre Gefühle allerdings nicht zu erwidern, schlimmer noch, er fühlt sich offenbar zu Pen hingezogen – und diese, da ist sich Em sicher, auch zu ihm. Was soll sie nur tun? Soll sie Shiva ihre Liebe gestehen? Aber was ist, wenn sie ihre Freundschaft damit kaputtmacht?

Auf das erste Jugendbuch von Rebecca Elbs habe ich mich wirklich sehr gefreut. Es klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Mir haben der Klappentext und die hübsche äußere Gestaltung zum Glück auch nicht zu viel versprochen: In meinen Augen ist Rebecca Elbs mit „Shortbread und Shiva“ ein bezaubernder Teenieroman für Leserinnen ab 12 Jahren geglückt, mit welchem sie uns eine gelungene Mischung aus unterhaltsamer Feel-Good-Story und aktuellen Themen schenkt und auch Erwachsenen eine schöne Leseunterhaltung bietet. Ich habe mich von Anfang an pudelwohl zwischen den Seiten gefühlt und sie nahezu in einem Rutsch weggeschmökert.

Geschildert wird alles aus der Sicht der 15-jährigen Emma, auch Em genannt, in der Ich-Perspektive. Mir war unsere Hauptprotagonistin mit ihrer etwas verpeilten und schüchternen Art auf Anhieb sympathisch. Mit Em hat die Autorin einfach eine echte Figur zum Gernhaben erschaffen und da ihre Empfindungen und Gedanken authentisch dargestellt werden, gelingt es einem als Leser
in spielend leicht sich in sie hineinversetzen. Bei mir zumindest war es so und ich gehe sehr davon aus, dass sich Jugendliche noch viel besser mit Em identifizieren werden als ich als Erwachsene. Ich gehöre vom Alter her ja nicht mehr so wirklich zur Zielgruppe. Da ich im Inneren aber irgendwie nach wie vor so ein richtiger Teenie bin, habe ich mich trotz allem wirklich ziemlich gut in Em hineinfühlen können.

Ems allerbeste Freunde Shiva und Pen mochte ich ebenfalls total gerne, vor allem Pen fand ich klasse. Bei Shiva habe ich ein kleines bisschen länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihm warm geworden bin, aber schließlich habe ich auch noch ihn fest in mein Herz geschlossen.
Auch die Nebencharaktere mit ihren teils etwas schrägen Eigenschaften habe ich unheimlich liebgewonnen wie Josh, der so ein toller großer Bruder ist, und Shivas Großmutter Amba, zu der unsere Ich-Erzählerin ein ganz besonderes Verhältnis hat und die quasi eine Art Ersatzoma für sie ist. Unsympathisch war mir tatsächlich niemand, wenn ich so darüber nachdenke. Es ist schon ein wirklich herrlich bunter Haufen an liebenswerten Gestalten, mit dem das Buch bestickt ist.
Super fand ich auch, wie divers die Figuren gestaltet sind. So lebt Em in einer recht ungewöhnlichen Familien-WG, Shiva ist indischer Herkunft und auch Queerness spielt eine Rolle.

Gekonnt verpackt in einer humorvollen und zuckersüßen Geschichte werden insgesamt viele wichtige und für die Zielgruppe relevante Themen aufgegriffen wie Freundschaft, die erste Liebe, Selbstfindung, Eifersucht, Schulstress und einfach all das, was so ein kompliziertes und gefühlschaotisches Teenagerleben so mit sich bringt. Mit „Shortbread und Shiva“ hat Rebecca Elbs definitiv den aktuellen Zeitgeist getroffen, ich gehe sehr davon aus, dass sich so einige in Ems Problemen, Sorgen und Wünschen und ihrem Gedanken- und Gefühlswirrwarr wiederfinden werden.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die innige Vertrautheit von Em, Shiva und Pen beschrieben wird. Ihre Blödeleien und Albereien; ihre amüsanten, aber auch tiefgründigen Gespräche; die Missverständnisse und Unstimmigkeiten zwischen ihnen – die Freundschaftsdynamik unseres Trios wird einfach wundervoll veranschaulicht. Ich habe die gemeinsamen Szenen mit den dreien wirklich sehr genossen, aber auch die Darstellungsweise von Ems Verknalltheit und ihr trubeliges Familienleben mochte ich richtig gerne.

Mit dem Setting hat die Story ebenfalls bei mir punkten können. Mit dem Schauplatz London kann man bei mir in der Regel einfach nie was verkehrt machen und wenn es sich dann auch noch um ein London in der Vorweihnachtszeit handelt, wie es hier der Fall ist, erst recht nicht. Kulissenmäßig bin ich definitiv auf meine Kosten gekommen.

Plottechnisch konnte mich das Buch leider nichts vollends überzeugen. Obwohl ich die Handlung an keiner Stelle als langweilig empfunden habe und es so einige überraschende Wendungen gibt, haben mich die Geschehnisse dennoch nicht durchgehend fesseln können. Mir hat insgesamt einfach etwas gefehlt, dieser letzte Funke wollte bei mir irgendwie nicht überspringen. Aber wie gesagt, ich bin trotzdem begeistert und hatte auch wirklich sehr viel Freude beim Lesen. So haben mich allein schon die Kapitelanfänge, die oft unnützes Wissen preisgeben, bestens unterhalten, aber auch die eigentliche Story hat mir immer wieder ein breites Schmunzeln entlockt. Das Buch hat sich zudem prima für mich lesen lassen. Rebecca hat einen locker-leichten und modernen Schreibstil, der absolut passend für die Altersklasse ist, und da die Kapitel schön kurz sind, kommt von Beginn an ein superangenehmer Lesefluss zustande.

Der Ausgang der Geschichte kam für ziemlich überraschend. Die Wende zum Ende hin, die Rebecca Elbs geschickt eingebaut hat, habe ich tatsächlich nicht kommen sehen und auch nicht erwartet. Also mich hat der Schluss zufriedenstellen können, er passt einfach ideal zum Rest der Geschichte und schließt diese stimmig ab.

Fazit: Die deutsche Autorin Rebecca Elbs beschert uns mit „Shortbread und Shiva“ einen wunderbaren leichtfüßigen Teenieschmöker ab 12 Jahren, der voller Wärme, Humor und Gefühlschaos steckt und von den ersten Seiten an zum Wohlfühlen einlädt. Ich kann das Buch nur empfehlen, es ist ein echter Gute-Laune- und Glücklich-Macher und die perfekte Lektüre für alle RomCom-Liebhaber*innen. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Eine bezaubernde Geschichte voller Magie, Witz und Wärme

Eine Weihnachtsmaus namens Miika
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Auf „Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ habe ich mich richtig gefreut. Ich liebe die Weihnachtsreihe von Matt Haig, daher stand für mich sofort fest, dass ich auch die Geschichte von Mäuserich Miika unbedingt ...

Auf „Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ habe ich mich richtig gefreut. Ich liebe die Weihnachtsreihe von Matt Haig, daher stand für mich sofort fest, dass ich auch die Geschichte von Mäuserich Miika unbedingt kennenlernen möchte. Und da der Audio Verlag zu meiner großen Freude auch zu diesem Titel eine ungekürzte Lesung mit Rufus Beck herausgebracht hat, habe ich, wie bereits bei den Vorgängern, sowohl das Buch als auch das Hörbuch bei mir einziehen lassen.

Irgendwo am nördlichsten Zipfel von Finnland, an einem Ort, den man auf keiner Landkarte finden kann, liegt ein kleines Dörfchen namens Wichtelgrund. Hier leben Wichtel, fliegende Rentiere und Elfen – und eine winzige Maus namens Miika. Von diesem kleinen Mäuserich handelt diese Geschichte.
Solange Miika sich erinnern kann, war er schon immer unscheinbar. Als die kleinste und schwächste Maus seines Wurfes wurde er immer übersehen und ist ständig zu kurz gekommen. Da er immerzu hungrig war und sich nach einem vollen Bauch sehnte, wagte er sich schließlich eines Tages in die große weite Welt hinaus. Gemeinsam mit dem Menschenjungen Nicholas, den er auf seiner Reise begleitet und dabei geholfen hat, seine wahre Berufung zu finden, ist er schließlich in Wichtelgrund gelandet. Anders jedoch als Nicholas, ist Miika noch auf der Suche nach seiner Bestimmung. In der Mäusedame Künna, der Kühnen hat er aber zumindest schon einmal eine Freundin gefunden. Miika möchte jedoch endlich allen beweisen, was wirklich in ihm steckt. Ob ihm seine neuen magischen Fähigkeiten vielleicht dabei helfen können? Miika wurde nämlich vor kurzem versehentlich von einem Wichtelmädchen verdrumwickt und ist nun halb Maus, halb magisch. Er ist sich jedoch unsicher, was er von diesem Zauber halten soll, im Gegensatz zu Künna, die unbedingt ausprobieren möchte, was Miika alles kann. Sie überredet ihn schließlich dazu, sich zusammen mit ihr zu den Trollen aufzumachen, um von ihnen den köstlichsten und stinkendsten Käse der Welt zu stehlen: Den sagenhaften, unfassbar leckeren Urga-Burga! Ein großes Abenteuer beginnt...

Bei mir ist es nun schon wieder eine ganze Weile her, dass ich die dreibändige Weihnachtsserie von Matt Haig gelesen und gehört habe und obwohl meine Erinnerungen an die genauen Ereignisse inzwischen nicht mehr die frischesten sind, habe ich völlig problemlos in „Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ hineingefunden. Meinem Empfinden nach kann man das Buch auch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen bzw. hören. Es hängt zwar mit der eigentlichen Reihe zusammen, erzählt aber dennoch eine eigenständige und in sich abgeschlossene Geschichte.

Miika, den wir in „Ein Junge namens Weihnacht“ als Nicolas’ treuen Begleiter kennenlernen durften, schlüpft hier nun also in die Rolle des Hauptprotagonisten und berichtet uns von seinen eigenen abenteuerlichen Erlebnissen. Ich mochte Miika bereits als Nebencharakter wahnsinnig gerne und auch dieses Mal hat er sich mit seiner liebenswerten Art und seiner großen Leidenschaft für Käse direkt in mein Herz geschlichen. Mit Miika hat der Matt Haig einfach eine bezaubernde Figur erschaffen, man muss diese süße und käseverrückte Maus einfach gernhaben.

Auch die weiteren Charaktere, mit denen dieses Buch bestückt ist, haben mir unheimlich gut gefallen. Ich fand es total schön lauter alte Bekannte wiederzusehen wie der Menschenjunge Nicholas, die Wahrheitselfe Pixie und Väterchen Topo. Auf ein paar neue Gesichter dürfen wir aber natürlich ebenfalls treffen wie zum Beispiel auf Künna die Kühne. Nett und sympathisch ist diese aufgeblasene und besserwisserische Mäusedame allerdings nicht, in ihr hat Miika definitiv keine gute Freundin gefunden. Was genau ich damit meine, werde ich euch hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Neben den Figuren hat mich Matt Haig auch handlungstechnisch von Anfang an begeistern können.
„Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ erzählt eine warmherzige, spannende und lustige Geschichte über Mut, wahre Freundschaft, dem Wunsch nach Zugehörigkeit, das Treffen von richtigen Entscheidungen und den Glauben an sich selbst (und natürlich auch über Käse).
Miika wird sich im Verlauf des Buches bewundernswert weiterentwickeln und über sich selbst hinauswachsen, er wird erkennen, dass Käse allein nicht alles ist, sondern was wirklich wichtig ist im Leben. Die Erzählung enthält so einige wertvolle Botschaften, liebevoll und kindgerecht verpackt in einem spannenden und magischen Abenteuer bei dem unter anderen ein Drumwick-Zauber, der köstlichste Käse der Welt und eine Horde gefährlicher Trolle wichtige Rollen spielen werden. Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Die Handlung braucht zwar ein kleines bisschen, bis sie so richtig in Schwung kommt, aber nachdem sie einmal an Fahrt aufgenommen hat, mag man aus der Erzählung wirklich gar nicht mehr auftauchen.

Die Altersangabe vonseiten des dtv Verlags liegt bei ab acht Jahren, der Audio Verlag empfiehlt das Hörbuch allerdings schon ab sechs. Also ich persönlich halte „Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ für sechsjährige Kinder für noch etwas zu früh und würde Buch und Hörbuch eher ab 8 Jahren empfehlen. Da aber natürlich jedes Kind anders ist, muss man das wohl einfach individuell entscheiden.

Illustriert wurde das Buch, wie bereits Matt Haigs vorherige Weihnachtsbücher, von Chris Mould. Er hat die Erzählung mit zahlreichen detailreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen und egal ob die kleineren oder die ganz- und doppelseitigen Bilder – alle harmonieren sie hervorragend zum Geschehen im Text und machen das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis.

Da ich, wie oben bereits erwähnt, auch dem Hörbuch gelauscht habe, bin ich neben der tollen Innengestaltung auch in den Genuss der genialen Vortragsweise von Rufus Beck gekommen. Er fängt die Stimmen der verschiedenen Charaktere mal wieder rundum gelungen ein und beschert uns mit seinem unvergleichlichen Vorlesetalent das allerschönste Hörvergnügen. Eines meiner Highlights waren die Trolle, die liest Rufus Beck echt klasse. Es ist wirklich einfach nur die reinste Freude ihm zuzuhören. Ein klein wenig schade fand ich nur, dass es keine Musik gibt, dies habe ich bereits bei den Hörbüchern der Vorgängerbände kritisiert. So ein paar weihnachtliche Klänge zwischendurch hätte ich nicht schlecht gefunden. Ich werde deswegen aber keinen Stern abziehen, es wäre für mich einfach das i-Tüpfelchen oben drauf gewesen.

Fazit: Eine zauberhafte Geschichte voller Magie, Witz und Wärme – und mit ganz viel leckerem Käse. Die perfekte Lektüre für gemütliche Wintertage in der Vorweihnachtszeit!
Matt Haig schenkt uns mit „Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ ein wunderbares Kinderbuch für Jung und Alt, in welchem er uns auf eine ganz besondere Reise in den hohen Norden Finnlands mitnimmt. Ich kann „Eine Weihnachtsmaus namens Miika“ nur empfehlen, sowohl als Buch als auch als Hörbuch. Es erzählt eine so schöne Geschichte über eine kleine Maus, die lernt an sich selbst zu glauben und den Mut findet, das Richtige zu tun. Mir hat es jede Menge Spaß gemacht, den mutigen Mäuserich Miika auf seinem großem Abenteuer zu begleiten und mich dabei von der herzerwärmenden Erzählung, Chris Moulds herrlichen Illustrationen und der großartigen Vortragsweise von Rufus Beck verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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