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Veröffentlicht am 31.08.2022

Ein richtig toller Kinderkrimi!

Gangster müssen clever sein
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Da Kirsten Boie schon seit langem zu meinen absoluten Lieblingskinderbuchautorinnen zählt und ich wahnsinnig gerne Detektivgeschichten lese, stand für mich sofort fest, dass ich ihr neues Werk „Gangster ...

Da Kirsten Boie schon seit langem zu meinen absoluten Lieblingskinderbuchautorinnen zählt und ich wahnsinnig gerne Detektivgeschichten lese, stand für mich sofort fest, dass ich ihr neues Werk „Gangster müssen clever sein“ unbedingt lesen muss. Als ich dann las, dass es sich bei dem Buch um eine Fortsetzung von ihren beiden Kinderkrimis „Der Junge, der Gedanken lesen konnte" und „Entführung mit Jagdleopard“ handelt, ist meine Vorfreude nur noch größer geworden.

Niemals hätte Valentin damit gerechnet, dass er sich kurz nach seinem ersten Kriminalfall erneut auf Diebessuche begeben würde. Dass Kinder Verbrechen aufklären, passiert doch sonst eigentlich nur in Filmen und Büchern und nicht im echten Leben! Manchmal scheint es dann wohl aber doch zu passieren und zu Valentins Freude scheint er eines dieser glücklichen Kinder zu sein. Wie gut, dass er für Frau Jelkovic beim Dromarkt zum richtigen Zeitpunkt einkaufen war und dort Jamie-Lee und ihre reiche Freundin Fee getroffen hat. Er und sein Freund Mesut wären sonst vielleicht nie mit dem Einbruchdiebstahl bei der Milliardärsfamilie Ranzmeier in Berührung gekommen. Als Valentin erfährt, dass bei Fee zu Hause eingebrochen wurde, steht für ihn natürlich sofort fest, dass er den Fall lösen muss. Er, Mesut, Jamie-Lee und Fee beginnen umgehend mit ihren Ermittlungen. Eine spannende und gefährliche Verbrecherjagd beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, beschert uns Kirsten Boie mit ihrem neuen Kinderkrimi einen Folgeband von zwei ihrer vorherigen Werke. Valentin aus „Der Junge, der Gedanken lesen konnte" und Jamie-Lee aus „Entführung mit Jagdleopard“ schlüpfen erneut beide in die Rollen der Hauptfiguren und Ich-Erzähler und berichten uns im Wechsel von den Geschehnissen. Da mir beide Vorgänger unheimlich gut gefallen haben, habe mich sehr darüber gefreut, dass Kirsten Boie sie in „Gangster müssen clever sein“ zusammenführt und fortsetzt. Bei mir war es allerdings nun schon wieder ein ganzes Weilchen her, dass ich Valentin und Jamie-Lee auf ihren Erlebnissen begleitet habe – meine Erinnerungen waren daher leider nicht mehr frischesten. Da zum Glück aber alles Wichtige kurz erklärt wird, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten der Handlung zu folgen. Meinem Empfinden nach lässt sich das Buch sogar ohne jegliches Vorwissen problemlos lesen, kann ich aber dennoch nur raten, zuerst zu den den beiden vorherigen Bänden zu greifen – ich denke, dass die Lesefreude dann um einiges größer ist.

Was mein Leseerlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich mir definitiv nicht zu viel von dem Buch versprochen habe. Mir hat „Gangster müssen clever sein“ mal wieder vor Augen geführt, dass Kirsten Boie eindeutig zurecht zu meinen liebsten Kinderbuchautorinnen gehört. Ihr ist in meinen Augen ein weiterer wundervoller Detektivroman geglückt, der die Herzen aller Spürnasen höher schlagen lässt und eine perfekte Mischung aus spannend, lustig und nachdenklich enthält.

Geschildert wird die Handlung, wie gesagt, abwechselnd aus den Perspektiven von Valentin und Jamie-Lee in der Ich-Form. Ich mochte die zwei bereits in den vorigen Bänden total gerne und auch dieses Mal waren sie mir auf Anhieb sympathisch. Beide sind liebenswert und aufgeweckt und da sowohl ihre Charakterdarstellung als auch ihre Sprache jederzeit vollkommen authentisch wirken, wird sich die Zielgruppe, sprich Jungen und Mädchen ab 10 Jahren, garantiert prima mit ihnen identifizieren können.
Kirsten Boie versteht sich einfach bestens darin, aus dem Blickwinkel von jungen Kindern zu schreiben. Auch hier ist ihr dieser kindlicher Erzählton und die moderne Ausdrucksweise abermals hervorragend gelungen, mich zumindest hat sie gänzlich überzeugen können. Super fand ich auch, dass die gelegentlichen Schimpfwörter nicht ausgeschrieben werden. Da ich Kraftausdrücke überhaupt nicht gerne in Kinderbüchern sehe, habe ich mich über die Abkürzungen wirklich sehr gefreut.

Neben unseren Hauptprotagonisten dürfen wir im Verlauf des Buches noch vielen weiteren interessanten Charakteren begegnen, die ebenfalls lebensnah ausgearbeitet wurden und mit ihren jeweiligen Eigenschaften und teils recht schrägen Besonderheiten für lauter schöne Lesemomente sorgen. Zu meiner großen Freude sind viele alte Bekannte aus den Vorgängern erneut mit von der Partie wie die Milliardärstochter Fee, Jamie-Lees großer Bruder Chucky und Valentins bester Freund Mesut. Ein paar neue Gesichter dürfen wir aber natürlich ebenfalls kennenlernen wie beispielsweise den Sänger Baron Rockety Smith, der mit seinem Song „No one but you and your bandana“ mal einen One-Hit-Wonder hatte und jetzt eine Biografie über sich herausgebracht hat. Über Rockety habe ich öfters sehr amüsiert, aber auch die anderen Figuren haben mir immerzu viele Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Gemeinsam mit den vielen verschiedenen Charakteren erlebt man als Leser
innen eine sehr aufregende und spaßige Zeit voller Rätselhaftigkeiten, Überraschungen und fesselnder Ermittlungsarbeiten. Für Detektivliebhaberinnen ist dieses Buch zweifellos ein echter Leckerbissen und die ideale Lektüre. Die Handlung lädt durchweg zum Mitfiebern und Mitraten ein; auch mich, als Erwachsene, haben die Ereignisse von Anfang bis Ende packen und bestens unterhalten können, sodass ich aus den Seiten am liebsten gar nicht mehr auftauchen wollte.
Was genau wir Leser
innen mit den vier unterschiedlichen Freunden auf ihrer Einbrecherjagd alles erleben werden und ob es ihnen gelingen wird, den Fall zu lösen, werde ich euch hier natürlich nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Valentin, Jamie-Lee, Mesut und Fee sind jedenfalls ziemlich pfiffige Kinder und ergeben zusammen ein tolles Team, so viel sei noch gesagt.

Also mich hat Kirsten Boie handlungstechnisch vollauf begeistern können. So hat mir nicht nur der kriminalistische Anteil richtig gut gefallen – auch die pädagogisch wertvolle Portion fand ich klasse. Die Story vermittelt so einige wichtige und aktuelle Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, soziale Unterschiede, familiäre Probleme, kulturelle Vielfalt und Armut. Die Geschichte spielt wahrlich in keiner heilen Welt und veranschaulicht realistisch und kindgerecht die krassen Gegensätze zwischen den verschiedenen Lebensbedingungen unserer Heldinnen. Während Fee in einer riesigen luxuriösen Villa lebt, wohnen Valentin und Jamie-Lee in einem Hochhausviertel, welches nicht zu den besten Ecken der Stadt gehört. Auch das Alkoholproblem von Jamie-Lees Mutter kommt erneut zur Sprache, allerdings hat sich diesbezüglich ordentlich was getan – im positiven Sinne – , was mich sehr für Jamie-Lee gefreut hat.
Mit der Einbindung der Medien hat das Buch ebenfalls bei mir punkten können. Natürlich besitzen unsere jungen Spürnasen Smartphones und benutzen sie bei der Aufklärung ihres Falls, sie setzen sie aber sinnvoll ein, sodass das Internet und Co. nicht überhand nehmen. Mit Valentin haben wir zudem einen Bücherwurm mit an Bord, der seine Nase besonders gerne in Krimis steckt und daher inzwischen eine Menge detektivisches Wissen angesammelt hat.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich bin dank der mitreißenden Handlung, den ständigen wechselnden Erzählperspektiven und den kurzen Kapiteln nur so durch die Seiten geflogen und da mich auch die Auflösung zufriedenstellen konnte, habe ich das Buch glücklich wieder zuklappen können.

Fazit: Ein herrlicher Krimigenuss für Jung und Alt!
Kirsten Boie ist mit „Gangster müssen clever sein“ eine wunderbare Detektiv- und Freundschaftsgeschichte voller Spannung, Witz und Charme gelungen, die ich jedem Krimifan, egal ob Groß oder Klein, nur ans Herz legen kann. Mir hat es ungeheuer viel Vergnügen bereitet, mich gemeinsam mit unseren cleveren Held
innen in ein turbulentes und unterhaltsames Abenteuer zu stürzen und sie auf ihren spannenden Ermittlungen zu begleiten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Ein wundervolles Bilderbuch!

Ein Blick durchs Schlüsselloch
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Ich liebe die Bilder von Lisa Aisato. Meine Freude war daher groß als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein neues Bilderbuch von ihr im Woow Books Verlag erscheinen wird. „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ musste ...

Ich liebe die Bilder von Lisa Aisato. Meine Freude war daher groß als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein neues Bilderbuch von ihr im Woow Books Verlag erscheinen wird. „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Dicht gedrängt in einem Fahrstuhl stehen sechzehn Menschen. Kurz bevor sich die Aufzugtüren schließen, schleicht sich noch heimlich ein weiterer Passagier mit ein und begleitet die Truppe an Nachbarn unbemerkt zu ihren Wohnungen. Jedem einzelnen von ihnen folgt er, luschert durch die Schlüssellöcher ihrer Haustüren und sieht, wer sie in Wirklichkeit sind. So beobachtet er, dass Carl, ein älterer Herr in seriöser Kleidung nur mit Teddy im Arm und seinem Daumen im Mund glücklich einschlafen kann. Kurt, der stets eine muffelige Miene zur Schau trägt, tanzt liebend gerne Cha-Cha-Cha und Susann hegt eine große Schwäche für bunte Lollis. Die freundlich lächelnde Stewardess, der adrett gekleidete Typ mit Grinsegesicht, der Herr mit der großen Haartolle – jeder von ihnen hat seine Geheimnisse und der ungesehene Fahrgast kennt sie alle.

Sieht das Cover nicht entzückend aus? Also um mich war es sofort geschehen, als ich es zum ersten Mal in der Vorschau sah. Schon damals wusste ich einfach, dass ich von dem neuen Werk von Lisa Aisato begeistert sein werde und es ein fester Bestandteil meiner Bilderbuchsammlung werden wird. Inzwischen habe ich es gelesen und tja, was soll ich sagen, ich bin wie von mir erwartet vollkommen verzaubert von dem Buch; vor allem in die vielen großartigen Illustrationen bin ich total verliebt.

Von der Innengestaltung könnte ich euch nun endlos etwas vorschwärmen. Lisa Aisato, die definitiv zurecht zu Norwegens beliebtesten und bekanntesten Illustratorinnen zählt, hat das Buch mit vielen farbenprächtigen, meist seitenübergreifenden Bildern versehen, die zum Hineinträumen, Schmunzeln und langen Betrachten einladen und die voller bezaubernder und witziger Details stecken. Sie harmonieren stets einfach nur perfekt mit dem Geschehen im Text und erzählen mit ihm gemeinsam eine Geschichte, die nicht nur jede Menge Spaß macht, sondern die auch wachrüttelt und nachdenklich stimmt.

Geschrieben ist die Erzählung in Reimform und wie die Zeichnungen, so sind auch die Verse äußerst amüsant und teils auch ziemlich bissig. Meinen Geschmack hat der Humor komplett getroffen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ihn jüngere Kinder schon verstehen werden. Für mich persönlich ist „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ fast schon eher ein Bilderbuch für Erwachsene, um ehrlich zu sein. Als Vorlesebuch für die ganze Familie ist es in meinen Augen aber dennoch sehr gut geeignet. Der Altersangabe vonseiten des Verlags mit ab 4 Jahren kann ich mich zwar nicht so wirklich anschließen, aber etwas ältere Kinder müssten den Sarkasmus und die Botschaft der Geschichte meinem Empfinden nach erfassen können und werden ganz bestimmt jede Menge Freude dabei haben, den lustigen Versen zu lauschen und die vielen bunten Bilder zu bestaunen.

„Ein Blick durchs Schlüsselloch“ führt uns wunderbar vor Augen, dass wir Menschen unser wahres Ich in der Regel hinter einer Fassade verstecken und nach außen hin meist vorgeben, jemand anderes zu sein. Viele von uns lassen sich von dem Aussehen täuschen und bewerten andere nach deren äußerem Auftreten – gerade wir Erwachsene sind sehr gut darin, vorschnell über andere zu urteilen und sie anhand der Kleidung, der Frisur oder der Hautfarbe in Schubladen zu stecken.
Auch die 16 Fahrstuhlinsassen, die wir in diesem Buch kennenlernen dürfen, haben ihre Geheimnisse und sind zu Hause, wenn sie glauben alleine zu sein, eine andere Person als in der Öffentlichkeit. Dank unseres neugierigen Ich-Erzählers werden wir aber darüber in Kenntnis gesetzt, was die sechzehn Aufzugpassagiere zu verbergen haben und erfahren dabei ganz unglaubliche Dinge. Wer aber ist dieser vorwitzige Erzähler, der die Nachbarn in ihren Wohnungen durchs Schlüsselloch beobachtet und uns Leser
innen ihre Heimlichkeiten offenbart? Darüber werden wir bis zum Schluss im Unklaren gelassen, erst auf den letzten Seiten erfahren wir, wer dieser mysteriöse Unbekannte ist. Eine herzallerliebste Auflösung, mir hat sie ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Über den netten Gag ganz am Ende habe ich mich ebenfalls prächtig amüsiert. Unser Hauptprotagonist hat sogar der Autorin dieses Buches einen Besuch abgestattet und natürlich verrät er uns Leser*innen auch bei ihr, was sie zu verheimlichen hat. Hier in meiner Rezension aber werdet ihr die Antwort darauf, wie es bei Lisa Aisato zu Hause ausschaut, nicht erhalten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Fazit: Ein herrlicher Bilderbuchgenuss für Jung und Alt!
Lisa Aisato ist mit „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ ein wundervolles Bilderbuch gelungen, das voller Geheimnisse und erstaunlicher Enthüllungen steckt, mit viel Humor und Fantasie erzählt wird und traumhaft schön illustriert ist. Es öffnet Augen und regt zum Nachdenken an, lässt einen gleichzeitig aber auch immerzu breit schmunzeln. Ich kann „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Berührend, emotional, witzig und mitreißend. Ein wundervolles Debüt!

Birdie und ich
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Als ich den Jugendroman „Birdie und ich“ zum ersten Mal in der Vorschau des dtv Verlags sah, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Cover und Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen und da ...

Als ich den Jugendroman „Birdie und ich“ zum ersten Mal in der Vorschau des dtv Verlags sah, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Cover und Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen und da die englische Ausgabe ausgesprochen positive Rezensionen erhalten hat, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.

Nachdem ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, ziehen die 12-jährige Jack und ihr 9-jähriger Bruder Birdie zu ihrem Onkel Carl. Dieser ist jedoch recht unzuverlässig und kümmert sich nicht so um die Geschwister, wie er eigentlich sollte. Die zwei werden schließlich von ihrem anderen Onkel Patrick abgeholt und sollen fortan bei ihm leben. Patrick ist das genaue Gegenteil von Carl. Er ist recht schroff und wortkarg, statt Fastfood gibt es bei ihm nur gesundes Essen und mit dem Schuleschwänzen ist es ab jetzt ebenfalls vorbei. Zudem hält er überhaupt nichts von Birdies glitzernder Kleidung und dessen Leidenschaft für Nagellack und Doktor Pepper-Lipgloss. Patrick verbietet Birdie schließlich sich so bunt zu kleiden und zwingt ihn dazu, normale Klamotten zu tragen. Für Jack steht schnell fest, dass sie und Birdie zu ihrem alten Zuhause zurückkehren müssen, wo sich die Sachen ihrer verstorbenen Mutter befinden. Werden die beiden den Trost bekommen, den sie brauchen? Werden sie einen Ort finden, zu dem sie gehören?

Als ich mit dem Lesen begann, ist mir schon nach wenigen Zeilen klar geworden, dass mich mein Riecher mal wieder nicht im Stich gelassen hat und ich mit „Birdie und ich“ einen Roman in Händen halte, den ich von der ersten bis zur letzten Seiten liebe werde. Und tja, was soll ich sagen, meine anfängliche Vermutung hat sich als goldrichtig erwiesen! Mich hat die US-amerikanische Autorin J. M. M. Nuanez mit ihrem Debüt auf ganzer Linie überzeugen können. In meinen Augen hat sie hat die schmale Gratwanderung zwischen Tragik und Komik hervorragend gemeistert und mit „Birdie und ich“ eine Story aufs Papier gebracht, die schmerzlich, bewegend und witzig zugleich ist, von Anfang bis Ende mitreißt und voller wichtiger Themen und Werte steckt.

Verlust, Trauer und Veränderung, Identität, Mobbing, Akzeptanz und Toleranz, Familie, Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt – von all diesen Dingen handelt die Geschichte unter anderem. In dem Buch schlummert wirklich eine Menge, es wirkt aber an keiner Stelle zu überladen, und obwohl es so viele schwere Themen beinhaltet, wird die Stimmung niemals zu bedrückend. Vom Verlag wird „Birdie und ich“ für Leserinnen ab 11 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich auf jeden Fall an. Mädchen und Jungen ab diesem Alter werden mit den ernsteren Szenen meiner Ansicht nach problemlos klarkommen und mit Jack, unserer 12-jährigen Hauptfigur, werden sie sich garantiert sehr gut identifizieren können.

Jack, aus deren Sicht alles authentisch in der Ich-Perspektive geschildert wird, mochte ich vom ersten Moment an unheimlich gerne. Sie ist so eine Protagonistin, die man als Leser
in einfach sofort gernhaben muss. Sie ist sympathisch, verantwortungsbewusst und klug und liebt Wörter und Bücher, sie ist eine aufmerksame Beobachterin und die wohl tollste große Schwester, die es gibt. Ich fand es herzerwärmend zu sehen, wie sehr Jack ihren kleinen 9-jährigen Bruder Birdie liebt und unterstützt und sich für ihn einsetzt, wie sie ihn versteht, tröstet und immer für ihn da ist. Die Geschwisterbeziehung der beiden wird wundervoll und mit ganz viel Liebe und Zärtlichkeit beschrieben, mich hat die innige Bindung der beiden tief berührt.

Auch Birdie hat sich mit seiner süßen und bezaubernden Art direkt in mein Herz geschlichen. Ich musste öfters sehr über ihn schmunzeln, habe gleichzeitig aber auch zutiefst mit ihm mitgelitten. Mir tat es richtig weh mitzuerleben, dass er nicht der sein darf, der er sein möchte und kaum jemand aus seinem Umfeld Verständnis für ihn aufbringt. In der Schule wird er von seinen Mitschülerinnen gemobbt, weil er gerne glitzernde und schrille Klamotten trägt und sich schminkt; von den Lehrerinnen wird er aufgrund seines Äußeren ständig abgemahnt und auch sein Onkel Patrick zeigt sich kaum tolerant und verbietet seinem Neffen, sich so mädchenhaft zu kleiden.
Mir persönlich hat es ausgesprochen gut gefallen, wie die Autorin Birdies Geschlechtsidentität mit eingebunden hat. Sie wird mit viel Feingefühl und – soweit ich das beurteilen kann – sehr realistisch behandelt und sie vermittelt eine starke Message: Es ist okay, nicht zu wissen wie man sich sexuell identifiziert, es okay, anders zu sein.
Ein weiterer und ganz anderer Aspekt, der mich begeistern konnte, sind Jacks Beobachtungen, die sie in ihrem Notizbuch festhält und von denen wir im Verlauf der Geschichte einige zu lesen bekommen. Ich fand Jacks Notizen echt klasse. Sie bringen eine tolle Abwechslung mit ein und machen dieses Buch nur noch einzigartiger.

Neben Jack und Birdie dürfen wir noch viele weitere interessante Charaktere kennenlernen, die ebenfalls glaubhaft ausgearbeitet wurden. Da wären zum Beispiel die zwei grundverschiedenen Onkels unserer Geschwister, die beide äußerst schrullige Persönlichkeiten sind, das Herz aber am rechten Fleck tragen; die Imbissbesitzerin Rosie, die Onkel Carls große Liebe ist; und Janet, Jacks beste und schräge Freundin, die ich ganz besonders gerne mochte.

Gemeinsam mit den vielen unterschiedlichen Charakteren erlebt man als Leser*in eine sehr emotionale Zeit, in der unter anderem eine nicht ganz perfekt durchdachte Flucht, ein Heiratsantrag, Honey Bunny Buns und Wolfstage große Rollen spielen werden.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse durchweg packen und mitreißen können, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb kurzer Zeit mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen beendet habe.

Fazit: Fesselnd, unterhaltsam, ehrlich und berührend. Eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte über Trauer, Freundschaft und Familie und den Mut, zu sich selbst zu stehen.
J. M. M. Nuanez ist mit „Birdie und ich“ ein ganz besonderer Debütroman gelungen, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Geschichte ist großartig geschrieben und mit vielen außergewöhnlichen Charakteren gespickt, sie steckt voller Herz, Humor und mutmachender Botschaften und ist traurig und hoffnungsvoll zugleich. Ich habe Jack und Birdie nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Ein neues tolles Hexenabenteuer voller Spannung, Fantasie und Magie!

Ein Mädchen namens Willow 3: Flügelrauschen
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Da ich die Kinderbücher von der Sabine Bohlmann immer sehr gerne lese und die ersten beiden Bände ihrer Willow-Serie echte Highlights für mich waren, habe ich mich riesig gefreut als ich hörte, dass es ...

Da ich die Kinderbücher von der Sabine Bohlmann immer sehr gerne lese und die ersten beiden Bände ihrer Willow-Serie echte Highlights für mich waren, habe ich mich riesig gefreut als ich hörte, dass es dieses Jahr mit Willow und ihren Hexenfreundinnen weitergehen wird. Den dritten Band musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Was ist nur mit Lotti los? Gerade haben Willow, Valentina und Gretchen noch gemeinsam mit ihr ihren neunten Geburtstag gefeiert und nun verhält sich ihre Freundin auf einmal ganz komisch und meidet Willows Hexenwald. Warum fürchtet sich Lotti plötzlich so sehr vor dem Wald? Er will ihr doch gar nichts Böses, im Gegenteil, er wird immer schwächer und benötigt dringend die Hilfe der vier Junghexen. Und ausgerechnet jetzt möchte Willows neue Lehrerin mit der Klasse eine Projektwoche dort machen. Obwohl Willow überhaupt nicht begeistert von der Idee ist und sie eigentlich gerade ganz andere Sorgen hat, stimmt sie zu. Das Hexenmädchen erkennt dann aber sehr schnell, dass der Klassenausflug vielleicht auch die Chance für sie ist, ihren Mitschülerinnen die Wichtigkeit und Schönheit der Natur zu zeigen und ihren geliebten Wald zu retten.

Bei mir ist es nun tatsächlich schon wieder fast ein Jahr her, dass ich den zweiten Teil gelesen habe und obwohl ich mich inzwischen nicht mehr an alles erinnern konnte, habe ich mühelos in den dritten Band hineingefunden. Vermutlich kann man das Buch sogar ohne jegliche Vorkenntnisse gut lesen, allerdings kann ich jedem Neueinsteiger nur raten, die korrekte chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Das Lesevergnügen ist dann einfach deutlich höher.

Für mich hat sich das Eintauchen in die Geschichte fast so angefühlt, als würde ich nach Hause kommen. In der Welt, die die Sabine Bohlmann für ihre Willow-Serie kreiert hat, fühle ich mich einfach immer rundum wohl und die vielen außergewöhnlichen Charaktere, die darin ihr Unwesen treiben, habe ich schon längst in mein Herz geschlossen. Zu meiner großen Freude sind auch dieses Mal viele alte Bekannte aus den beiden Vorgängern mit von der Partie wie die drei Jungs Emil, Noah und Carlo, auch bekannt als die Waldschrate, und das Zauberbuch Grimmoor. Neben vertrauten Gesichtern dürfen wir aber auch einige neue Gesichter kennenlernen wie ein paar von Willows Klassenkameraden oder den Lehrer Herrn Schlöter.
Ich mochte sämtliche Figuren unheimlich gerne, vor allem unsere Hauptprotagonistin Willow und ihre drei Freundinnen haben mir erneut ganz besonders gut gefallen. Mit diesem sympathischen Junghexen-Quartett hat die Sabine Bohlmann vier absolut bezaubernde Heldinnen erschaffen, die sich mit ihren verschiedenen Eigenschaften und liebenswerten Besonderheiten einfach sofort in die Herz von uns Leser
innen schleichen.

Settingmäßig konnte das Buch ebenfalls bei mir punkten. Dank der Projektwoche von Willows Schulklasse verschlägt es uns wieder hauptsächlich in den Zauberwald unserer Romanheldin – ein magischer und märchenhafter Ort mit Eigenleben, an dem man die aufregendsten Dinge erleben kann. Abenteuer- und Naturliebhaberinnen werden in diesem Band auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Gemeinsam mit den vielen verschiedenen Figuren verbringen wir in Willows Wald eine sehr turbulente und spaßige Zeit und kommen in den Genuss von ganz viel herrlicher Natur.

Mit dem Stichwort Natur leite ich dann auch mal zur Handlung über. Die Themen Umweltschutz und Naturverbundenheit stehen auch dieses Mal sehr im Vordergrund der Geschehnisse, was mir persönlich richtig gut gefallen hat. Auf eine kindgerechte Art und Weise wird uns vor Augen geführt, wie schön und wichtig die Natur ist und dass wir Menschen unsere Wälder auf gar keinen Fall mit unserem Müll verschmutzen und krankmachen dürfen. Ich fand es so toll zu sehen, wie sehr sich unsere vier Hexenfreundinnen für Willows Wald einsetzen und was sie sich alles einfallen lassen, um ihn schützen. Der Zusammenhalt der vier Mädchen und ihre innige Verbundenheit werden einfach mal wieder großartig beschrieben, die vier verbindet wahrlich ein ganz besonderes Band der Freundschaft.

Neben den pädagogisch wertvollen Aspekten kommen natürlich auch die Spannung und der Humor nicht zu kurz, sodass man beim Lesen ordentlich ins Mitfiebern und Schmunzeln gerät, und auch die Portion an fantasievollen Ideen und amüsanten Zaubereien kann sich mal wieder sehen lassen. Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf, auch mich, als Erwachsene, haben die Ereignisse durchweg packen und bestens unterhalten können.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an, ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass die Reihe auch schon für geübtere Leser
innen ab 8 Jahren geeignet ist. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und nicht zu kindlich, die Schrift ist recht groß, die Kapitel sind angenehm kurz und es gibt viele Bilder, die den Textfluss auflockern. Erfahrenere Leser*innen ab etwa 8 Jahren sollen bei der Willow-Serie in meinen Augen wirklich keine Probleme mit dem Selberlesen haben.

Auch die Gestaltung des Buches hat mich vollauf begeistern können. Simona M. Ceccarelli, der wir auch dieses traumhafte Cover zu verdanken haben, hat auch dieses Band mit vielen liebevollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die die Stimmung der Geschichte perfekt einfangen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen. Vorne im Buch befindet sich zudem noch eine doppelseitige Karte von Willows Wald, die ebenfalls eine ganz besondere Atmosphäre schafft und lauter süße Details enthält.

Fazit: Ein neues tolles Abenteuer voller starker Freundschaftsmomente und zauberhafter Hexenmagie!
Sabine Bohlmann ist mit „Flügelrauschen“ ein weiterer gelungener Folgeband geglückt, der spannend, witzig und lehrreich zugleich ist, mit viel Herz und Fantasie erzählt wird und für alle Hexen- und Naturfans ein großes Muss ist. Ich kann die Willow-Serie nur empfehlen, für mich ist sie eine richtige Wohlfühlreihe. Ich hatte auch dieses Mal jede Menge Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Junghexe Willow, ihren Freundinnen und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Warmherzig, berührend, witzig und tiefgründig. Ein großartiges Buch!

Neun Wünsche für Archie
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Da mir Helen Rutter mit ihrem Debüt „Ich heiße Billy Plimpton“ ein echtes Highlight beschert hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren zweiten Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Neun Wünsche ...

Da mir Helen Rutter mit ihrem Debüt „Ich heiße Billy Plimpton“ ein echtes Highlight beschert hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren zweiten Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Neun Wünsche für Archie“ war ich unheimlich gespannt!

Der 11-jährige Archie Crumb hat es nicht leicht. Seit sein Vater ausgezogen ist, verlässt seine Mutter kaum noch das Haus und liegt fast nur noch im Bett, sodass Archie sich um alles kümmern muss; das Geld ist knapp, da seine Mum ihren Job verloren hat; in der Schule wird Archie fies gehänselt und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, gibt ihm sein Dad auch noch ständig zu spüren, dass er nicht Teil von dessen neuer Familie ist. Zum Glück hat er Maus, seine allerbeste Freundin, die einer der wenigen Lichtblicke in seinem schweren Leben ist.
Als Archie eines Tages einen Fahrradunfall hat, soll sich alles schlagartig ändern. Vor ihm steht auf einmal sein absoluter Lieblingsfußballspieler Lucas Bailey, der ihm neun Wünsche schenkt. Archie hält das Ganze zunächst für einen Traum, muss dann aber sehr schnell feststellen, dass er nicht geträumt hat und seine Wünsche tatsächlich wahr werden! Archie ist begeistert und beginnt sich die tollsten Dinge zu wünschen. Mit der Zeit erkennt er aber, dass es an ihm alleine liegt, sein Leben zu verändern.

Wie oben bereits erwähnt, mochte ich den Debütroman von Helen Rutter wahnsinnig gerne. Von ihrem zweiten Werk habe ich mir daher natürlich enorm viel erhofft und um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten komplett erfüllt werden! In meinen Augen hat die englische Autorin die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Komik erneut mit Bravour gemeistert und eine Story aufs Paper gebracht, die tiefgründig, bewegend und witzig zugleich ist, von Anfang bis Ende mitreißt und voller origineller Ideen steckt. Mir persönlich hat Helen Rutters zweites Buch genauso gut gefallen wie ihr erstes. Ich habe eine herrliche – und leider viel zu kurze – Zeit zwischen den Seiten verbracht und kann jedem nur ans Herz legen es mir zu gleichzutun und die Geschichte von Archie Crumb kennenzulernen.

Archie, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mit ihm hat die Autorin einen bezaubernden und starken Helden erschaffen. Archie ist ein total lieber und sympathischer Junge, man muss ihn einfach gernhaben, und da man dank der gewählten Erzählform ganz dicht dran ist an seinen Gefühlen und Gedanken und diese authentisch dargestellt werden, fühlt man sich ihm beim Lesen ungeheuer nahe. Ich habe mich jederzeit mühelos in unseren 11-jährigen Hauptprotagonisten hineinversetzen können und ihm mitgefiebert, mitgefühlt und mitgelitten.

Schon in ihrem Erstlingswerk hat Helen Rutter gezeigt, dass sie keine Scheu davor hat, über die harten Realitäten des Lebens zu schreiben und ein großes Talent dafür besitzt, diese behutsam und humorvoll zu behandeln. Dieses Mal gibt sie uns einen ehrlichen, aber völlig kindgerechten Einblick in das Leben eines Jungen, der alleine mit einem schwer depressiven Elternteil zusammenwohnt und sich mit den täglichen Herausforderungen und Sorgen auseinandersetzen muss, die damit einhergehen. Mir tat es richtig weh zu sehen, wie sehr Archie darunter leidet, dass seine Mum nichts mehr auf die Reihe kriegt und sich kaum noch um ihn kümmern kann und er ständig diese große Angst hat, dass jemand von den Zuständen bei ihm daheim erfahren könnte. Gleichzeitig habe ich ihn aber auch zutiefst für seine Stärke und Tapferkeit bewundert und fand es wunderschön mitzuerleben, wie er sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln wird.

Neben Depression und Vernachlässigung setzt sich die Erzählung noch mit so einigen weiteren schwierigen Themen auseinander wie Mobbing, Scheidung und Geldsorgen und sie zeigt auf, wie wichtig es ist um Hilfe zu bitten wenn man sie braucht. Das Buch ist stellenweise schon recht traurig und ergreifend, es wird aber niemals zu bedrückend, denn wie gesagt: Helen Rutter hat diese Gabe, ernsten Stoff mit viel Wärme und der genau richtigen Portion Witz und Leichtigkeit zu verpacken. „Neun für Wünsche Archie“ handelt zudem auch noch von vielen schönen Dingen wie Freundschaft, Geschwisterliebe, Hoffnung und der Glaube an sich selbst. Mir ist beim Lesen öfters ganz warm ums Herz geworden, vor allem die Szenen, die verdeutlichen, wie sehr Archie seine kleine Halbschwester Scadge liebt, haben mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Freundschaft zwischen Archie und Maus hat mich aber auch sehr berührt, die innige Bindung der beiden wird einfach nur wundervoll beschrieben.
Unterhaltungstechnisch bin ich ebenfalls ganz auf meine Kosten gekommen. Allein die Kapitelanfänge, die stets einen weisen Spruch des Fußballstars Lucas Bailey enthalten, auf die Archie antwortet, fand ich oft äußerst amüsant, aber auch die Handlung hat mir zahlreiche Gründe zum Schmunzeln geliefert. Archies Wünscherei wird für eine Menge Chaos und Überraschungen sorgen, so viel sei schon mal verraten, aber was genau alles passieren wird und wie Archies Wünsche lauten, werde ich euch hier nicht erzählen. Und ob bei dem Ganzen wirklich Magie mit im Spiel ist, wird hier in meiner Rezension ebenfalls ein Geheimnis bleiben. All das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Von den Nebenfiguren möchte ich euch aber noch kurz berichten. Auch diese wurden, wie unser Hauptprotagonist, mit viel Liebe ausgearbeitet und wirken wie Personen aus dem echten Leben. Mir haben sämtliche Charaktere sehr gut gefallen, auch die unsympathischen Figuren, und da mich das Ende der Geschichte ebenfalls vollends überzeugen konnte, habe ich das Buch mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen wieder zuklappen können.

Fazit: Eine großartige und herzerwärmende Geschichte, die wunschlos glücklich macht.
Der englischen Autorin Helen Rutter ist mit „Neun Wünsche für Archie“ ein weiterer zauberhafter Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, der ihrem vorherigen Werk in nichts nachsteht und den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur empfehlen kann. Das Buch steckt voller Hoffnung, Emotionen und wertvoller Botschaften und ist mit viel Herz und Humor geschrieben, es ist spannend, berührend, lustig und klug, ein bisschen magisch und trotz der schweren Themen ein echter Mutmacher mit Gute-Laune-Garantie. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in die Geschichte verliebt und Archie nur zu gerne auf seinem Weg begleitet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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