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Veröffentlicht am 22.01.2022

Wundervoll und märchenhaft und traumhaft schön illustriert!

Mio, mein Mio
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Astrid Lindgren zählt seit meiner Kindheit zu meinen absolut Lieblingsautorinnen; ich kenne und liebe alle ihre Bücher. So habe ich natürlich auch „Mio, mein Mio“ in meiner Jugendzeit gelesen. Da dies ...

Astrid Lindgren zählt seit meiner Kindheit zu meinen absolut Lieblingsautorinnen; ich kenne und liebe alle ihre Bücher. So habe ich natürlich auch „Mio, mein Mio“ in meiner Jugendzeit gelesen. Da dies nun aber schon eine ganze Weile her ist, war es dringend mal wieder an der Zeit für einen Reread. Als ich hörte, dass die Verlagsgruppe Oetinger Anfang dieses Jahres eine farbig illustrierte Neuauflage von „Mio, mein Mio“ herausbringen wird, stand für mich augenblicklich fest, dass ich meine Erinnerungen an die spannenden Abenteuer von Prinz Mio mit dieser Ausgabe auffrischen möchte.


Der neunjährige Waisenjunge Bo Vilhelm Olsson, genannt Bosse, ist bei Pflegeeltern aufgewachsen, führt bei ihnen allerdings kein schönes Leben. Er fühlt sich von ihnen ziemlich unerwünscht und sehnt sich nach einer liebevollen Familie, nach Zuneigung und Geborgenheit. Eines Tages wird sein großer Wunsch endlich wahr werden: Auf wundersame Weise gelangt er in das Land der Ferne, wo der König – sein Vater – schon auf ihn wartet. Bosse ist fortan Prinz Mio und wird in dem Jungen Jum-Jum und dem weißen Pferd Miramis echte Freunde und treue Gefährten finden. Endlich ist Mio glücklich und wird geliebt und alles könnte so schön sein, wäre da nicht der böse Ritter Kato mit dem steinernen Herzen, der das Land bedroht und vor dem sich alle fürchten. Es ist nun an Mio, den Kampf gegen ihn aufzunehmen und das Königreich zu befreien. Gemeinsam mit Jum-Jum und Miramis begibt er sich auf die gefährliche Reise zu der Burg des Ritters.


„Mio, mein Mio“ - dieses Buch ist zweifellos zurecht zu so einem großen Klassiker geworden, auch wenn es im Vergleich zu vielen anderen Werken von Astrid Lindgren leider nicht so bekannt ist. Finde ich sehr schade, in meinen Augen ist der schwedischen Autorin mit „Mio, mein Mio“ ein echtes Meisterwerk gelungen. Allerdings muss ich nun zu meiner Schande gestehen, dass ich mich an die genaue Handlung nur noch recht vage erinnern konnte. Das ist mir sofort aufgefallen, als ich es mir dieses Woche mit der Neuausgabe gemütlich gemacht und mit dem Schmökern losgelegt hatte. Ein Reread war also wirklich längst mal wieder fällig!


Nun ist mir die Erzählung also endlich wieder präsent und was soll ich sagen, ich liebe sie jetzt nur noch mehr als vorher. Ich habe in all den Jahren tatsächlich vergessen, wie großartig dieses Buch ist. Die Geschichte ist so herrlich märchenhaft und zeitlos und steckt voller Spannung, Poesie und Tiefgang. Sie ist an vielen Stellen ziemlich traurig und düster, zugleich ist sie aber auch sehr hoffnungsvoll und herzerwärmend. Sie handelt von Familie, Freundschaft, Tapferkeit und Mut, von Zusammenhalt, Einsamkeit, Liebe und Vertrauen und davon, niemals die Hoffnung und den Glauben an sich selbst zu verlieren und über sich selbst hinauszuwachsen.

Mir hat es unglaublich viel Vergnügen bereitet, Mio und seinen Freund Jum-Jum nach langer Zeit mal wieder auf ihrer abenteuerlichen und gefahrvollen Reise zu begleiten und mich dabei von der poetischen Sprache und einzigartigen Atmosphäre verzaubern zu lassen. Und da diese Ausgabe zudem noch traumhaft schön illustriert ist, war mein Leseerlebnis wahrlich ein ganz besonderes.


Von den vielen farbigen, größtenteils ganzseitigen Illustrationen des schwedischen Kinderbuchillustrators Johan Egerkrans könnte ich euch nun endlos etwas vorschwärmen. Ich mag natürlich auch die Zeichnungen von der Ilon Wikland in der alten Ausgabe richtig gerne, aber die von Johan Egerkrans haben mich dann doch noch mal eine Ecke mehr begeistern können. Ihm ist es hervorragend gelungen, diese besondere dunkle Stimmung der Geschichte einzufangen und in seinen vielen ausdrucksstarken und fantasievollen Bildern wiederzugeben. Ob die Illustrationen, die voller Düsterkeit stecken und etwas Bedrohliches ausstrahlen oder die farbenfrohen und deutlich fröhlicheren Zeichnungen – allesamt veranschaulichen sie die jeweiligen Szenen rundum perfekt. Es ist einfach die reinste Freude die Bilder zu betrachten und sich in sie hineinzuträumen.


Ich kann nun jedem, der „Mio, mein Mio“ noch nicht kennt, nur ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern. Diesen wunderbaren Kinderbuchklassiker, der uns Leser*innen an lauter tolle Orte mitnimmt und mit vielen außergewöhnlichen Charakteren gespickt ist, sollte man in meinen Augen unbedingt gelesen haben.


Fazit: Eine fantastische und märchenhafte Geschichte voller Poesie und Abenteuer.
Auf die zauberhafte Neuausgabe von „Mio, meim Mio“ habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Ich hatte unheimlich viel Freude dabei, den tapferen Prinz Mio und seinen treuen Freund Jum-Jum nach etwas längerer Zeit endlich mal wieder auf ihrer Heldenreise zu begleiten und die Geschichte dank der vielen wunderschönen und kunstvollen Bilder von Johan Egerkrans auf eine neue Art und Weise zu erleben. Ich kann diese Ausgabe nur empfehlen und vergebe liebend gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Einfühlsam, berührend, lehrreich und tiefgründig. Ein wunderbares Buch!

16 x zum Himmel und zurück
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Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm der Verlagsgruppe Oetinger, ist mir „16 x zum Himmel und zurück“ sofort ins Auge gesprungen. Das hübsche Cover gefiel mir auf Anhieb und da mich der Klappentext ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm der Verlagsgruppe Oetinger, ist mir „16 x zum Himmel und zurück“ sofort ins Auge gesprungen. Das hübsche Cover gefiel mir auf Anhieb und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, zögerte ich gar nicht lange und packte das Buch auf meine Leseliste.

Der größte Hund der Welt ist die Deutsche Dogge. Wüstenheuschrecken häuten sich mehrmals am Tag. Arachitbutyrophobie bedeutet, dass man Angst davor hat, dass Erdnussbutter am Gaumen kleben bleibt...Über solche Sachen denkt der 12-järhige Pelle gerne und oft nach. Fakten über die verrücktesten Dinge in seinem Kopf aufzulisten ist so viel leichter als über Papa nachzudenken.
Vor einem Jahr ist Pelles Vater an Krebs gestorben. Seitdem ist alles anders und Pelle möchte am liebsten einfach nur noch unsichtbar sein.
Als sich der Todestag des Papas zum ersten Mal jährt, wird Pelles Leben vollkommen auf den Kopf gestellt werden. Er bekommt von seiner Mama einen Schuhkarton mit 16 Briefen – geschrieben von seinem Vater – und auf allen Zetteln steht eine Aufgabe für Pelle. Pelle ist fest entschlossen alle Aufgaben zu erfüllen. Viele kleine Abenteuer erwarten ihn, er wird neuen tollen Menschen begegnen und endlich lernen den Tod seines Vaters zu akzeptieren.

Schon als ich mir damals das erste Mal den Klappentext durchlas, wusste ich, dass mir „16 x zum Himmel und zurück“ gefallen wird. Der Inhalt klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Tja, und wisst ihr was? Ich habe mit meiner Vermutung vollkommen richtig gelegen: Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Marlies Slegers wundervolle Lesestunden bescheren können. Der niederländischen Autorin ist es in meinen Augen großartig gelungen, eine schwierige Thematik auf eine sanfte und leichte Art und Weise jungen Leserinnen näherzubringen. Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Die Erzählung ist allerdings etwas anspruchsvoller ist und besitzt viel Tiefgang – man sollte daher auf jeden Fall schon geübt im Lesen sein und emotionale und nachdenkliche Bücher mögen.
Besonders nahelegen kann ich das Buch allen – sowohl Kindern als auch Jugendlichen und Erwachsenen – die gerade eine wichtige Person in ihrem Leben verloren haben. Diejenigen werden sich in den Hauptprotagonisten Pelle garantiert am besten hineinfühlen können und aus Erlebnissen viel Trost und Kraft schöpfen.

Sterben, Verlust, Trauer und das Loslassen – dies ist die Hauptthematik des Buches. Marlies Slegers hat aber auch noch viele weitere bedeutsame Dinge in die Handlung mit einfließen lassen wie Familie, Freundschaft, die erste Liebe, Pubertät, das Anderssein und Mobbing. Die Story ist insgesamt recht ernst und an vielen Stellen auch traurig, sie wird aber niemals zu bedrückend und schmerzlich. Marlies Slegers hat es wirklich prima geschafft, all die schweren Themen in eine herzerwärmende, mutmachende und teils sogar sehr unterhaltsame Geschichte zu verpacken. Und da sich unser Protagonist Pelle, der hochbegabt ist, alles merken kann und uns an seinem beeindruckend großen Wissen aus den verschiedensten Bereichen öfters teilhaben lässt, ist das Buch auch sehr lehrreich. Sogar ich, als Erwachsene, habe dank Pelles interessanter Fakten eine Menge Neues dazu gelernt.

Mit Pelle, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, hat die Autorin einen ganz besonderen Buchhelden erschaffen. Pelle ist liebenswert, authentisch und klug und da er sich über vieles seine Gedanken macht, wirkt er oft älter als seine zwölf Jahre. Gleichzeitig besitzt er aber auch noch gewisse kindliche Züge, die einen immer wieder breit schmunzeln lassen. Also ich fand Pelle einfach nur bezaubernd; ich habe ihn sofort fest in mein Herz geschlossen und da man als Leser
in stets hautnah dran ist an seinen Empfindungen und Gedanken und sein Seelenleben unglaublich gut veranschaulicht wird, habe ich mich jederzeit mühelos in ihn hineinzuversetzen können und mit ihm mitgefühlt und mitgelitten.

Pelle macht gerade eine echt harte Zeit durch. Er musste mitansehen wie sein krebskranker Vater immer weniger wurde und schließlich gestorben ist, der Tod seines geliebten Papas hat das Leben von ihm und seiner Mutter komplett verändert, ständig bemitleiden ihn alle und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, trifft sich seine beste Freundin Eva dann auch noch auf einmal mit dem Idioten Stoß aus ihrer Klasse – ausgerechnet der Junge, den Pelle überhaupt nicht leiden kann, da dieser ihn ständig piesackt. Mir tat Pelle unendlich leid, zugleich habe ich ihn aber auch zutiefst für seine große Stärke bewundert.

Auch ins Mitfiebern bin ich beim Lesen geraten. Insgesamt wird die Geschichte zwar sehr ruhig erzählt, aber durchweg mitreißen tut sie einen dennoch. So sorgt vor allem der Schuhkarton mit den Briefen von Pelles Papa für jede Menge Spannung. Was steht wohl auf den 16 Zetteln, welche Aufgaben wird der Vater seinem Sohn stellen und was werden diese alles bewirken?
Ich habe diesen Handlungsstrang ganz gebannt verfolgt und Pelle auf seinen kleinen Abenteuern nur zu gerne begleitet. Was genau er alles erleben und welchen wunderbaren Menschen er auf seinem Weg begegnen wird, werde ich euch hier allerdings nicht verraten. Die Briefe werden auf jeden Fall dafür sorgen, dass das Leben von Pelle und seiner Mama endlich wieder lebensfroher und bunter werden wird und dies mitzuerleben, macht einen als Leser*in unheimlich glücklich.

Fazit: Eine bewegende und einfühlsame Geschichte über Trauerbewältigung, dem Erwachsenwerden und noch vielem mehr.
Marlies Slegers hat mit „16 x zum Himmel und zurück“ einen gelungenen Kinderroman über eine schwere Thematik aufs Papier gebracht, welchen ich jeden, egal ob Jung oder Alt, nur empfehlen kann. Die Geschichte ist wunderschön und genau richtig humorvoll geschrieben und mit vielen zauberhaften Charakteren gespickt; sie ist herzergreifend und stellenweise recht traurig, zugleich steckt sie aber auch voller Trost und Hoffnung und macht Mut.
Mich hat das Buch tief berührt und auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Märchenhaft, düster und magisch. Eine schöne Geschichte!

Disney – Dangerous Secrets 2: Belle und DAS ENDLOSE BUCH (Die Schöne und das Biest)
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Da mir der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Reihe so gut gefallen hat und ich sowohl den Zeichentrickfilm als auch die Realverfilmung mit Emma Watson von Disneys „Die Schöne und das Biest“ unglaublich ...

Da mir der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Reihe so gut gefallen hat und ich sowohl den Zeichentrickfilm als auch die Realverfilmung mit Emma Watson von Disneys „Die Schöne und das Biest“ unglaublich gerne mag, musste ich natürlich auch den zweiten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Belle und das endlose Buch“ war ich wahnsinnig gespannt.

Um ihren Vater zu retten, hat sich die junge Belle auf einen Handel mit dem Biest eingelassen und ist fortan eine Gefangene in seinem Schloss. Mittlerweile hat sie sich mit dessen verzauberten Bewohnern angefreundet, doch Belle ist trotz allem sehr unglücklich und wünscht sich nichts mehr als nach Hause zu ihrem geliebten Vater zurückzukehren. Ein Lichtblick ist die riesige Bibliothek des Schlosses. Als das Biest ihr offenbart, dass sie von nun an ihr gehört, kann die bücherverrückte Belle ihr Glück kaum fassen. Sie beginnt die Bibliothek näher zu erkunden und stößt dabei auf einen verborgenen Raum, in welchem sich ein geheimnisvolles Buch befindet. Es trägt den Namen Nevermore und ehe es sich Belle versieht, wird sie in dessen Seiten hineingezogen und landet in einer Welt voller Prunk und Glanz. Belle ist ganz hin und weg von dieser schillernden und prachtvollen neuen Welt, in der scheinbar all ihre Träume wahr werden können. Ist das Ganze aber überhaupt real? Kann sie den Bewohnern von Nevermore vertrauen? Viel zu spät erkennt Belle, was es mit dem Buch wirklich auf sich hat...

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich tierisch gefreut. Ich liebe einfach die Disneyfilme von „Die Schöne und das Biest“ und lese zudem total gerne Bücher, in denen bekannte Erzählungen und Märchen neu und anders erzählt werden. Ein klein wenig zu groß war meine Vorfreude wohl nur leider, denn das von mir erhoffte Highlight wurde das Buch letztendlich nicht. Trotz der leichten Schwächen, die die Story in meinen Augen hat, habe ich aber tolle Lesestunden mit dem zweiten Dangerous Secrets-Band verbracht und kann ihn sehr empfehlen, allen voran natürlich Disneyliebhaber*innen und Fans von „Die Schöne und das Biest“.

Da ich zwei Kritikpunkte an das Buch habe, komme ich als nächstes einfach mal zu diesen.
Mir persönlich hat es insgesamt ein wenig an Spannung gefehlt. Langeweile kam für zwar an keiner Stelle auf, aber ein paar mehr unerwartete Wendungen und Überraschungen hätte ich sehr schön gefunden. Teilweise war die Handlung für mich leider recht vorhersehbar.
Mein zweiter Aspekt bezieht sich auf Belle. Sympathisch war sie mir, das schon, ich habe sie sehr liebgewonnen, aber über ihre Leichtgläubigkeit habe ich mich manchmal etwas aufgeregt. Für meinen Geschmack wird Belle stellenweise zu naiv und blauäugig dargestellt.

Bis auf diese zwei Punkte kann ich mich aber nur positiv zu der Geschichte äußern. Den Schreibstil mochte ich auf Anhieb, er ist packend, locker-leicht und bildhaft, für mich hat er sich wunderbar lesen lassen. Super fand ich auch, dass die Kapitel angenehm kurz gehalten sind und mit der Erzählform konnte das Buch ebenfalls bei mir punkten.
Die Handlung wird größtenteils aus der Sicht von Belle in der dritten Person geschildert, es gibt aber auch einige Kapitel, die aus den Blickwinkeln von anderen Personen geschrieben sind. So übernehmen unter anderem die zwei neu eingeführten Figuren Liebe und Tod einige Erzählanteile, aber da ich nicht zu viel verraten möchte, werde ich euch über diese zwei Schwestern nichts weiter berichten. Auch über die anderen Charaktere, die sich Jennifer Donnelly ausgedacht hat, möchte ich eigentlich gar nicht groß was erzählen. Mir haben sie jedenfalls alle sehr gut gefallen. Generell muss ich sagen, dass ich die Ausarbeitung und Darstellungsweise der Figuren, allen voran die der altbekannten Gesichter aus dem Original, ausgesprochen gelungen finde – abgesehen von Belle. Das Biest aber und insbesondere die verwunschenen Bediensteten aus dem Schloss wurden von der Autorin echt klasse skizziert. Tassilo, Lumière, Herr von Unruh - alle sind sie mit von der Partie und besitzen ihren besonderen Charme aus dem Film. Die Szenen mit dieser einmaligen Truppe zählten ganz klar zu meinen Lieblingsstellen in dem Buch, mir haben sie ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich mir insgesamt etwas mehr Spannung und überraschende Twists gewünscht hätte. Trotz allem haben mich die Geschehnisse aber mitreißen und unterhalten können. Die Geschichte besitzt viel Bekanntes aus dem Disneyfilm (das Buch basiert auf der Realverfilmung mit Emma Watson), sie kann aber auch mit einer Menge eigener Ideen der Autorin aufwarten. Also mir hat Jennifer Donnellys Verknüpfung aus Alt und Neu sehr gut gefallen. Ich fand es wundervoll, dass wir in den Genuss von viel Vertrautem kommen; die Erzählung verströmt dadurch dieses einzigartige „Die Schöne und das Biest“ - Feeling, das wir alle aus dem Film kennen und lieben. Die Atmosphäre mochte ich echt gerne, sie ist dunkel und märchenhaft und einfach genau so, wie ich es mir erhofft habe.
Auch die eigenen Einfälle und neuen Handlungsstränge, die Jennifer Donnelly hinzugefügt hat, konnten mich im Großen und Ganzen begeistern. Die Idee mit dem Buch Nevermore, in welches Belle reisen wird, fand ich vom ersten Moment an richtig cool. Deren Umsetzung konnte mich zwar nicht vollends überzeugen, aber mir hat es dennoch richtig viel Vergnügen bereitet, Belle in dieses verzauberte Buch zu begleiten und in eine Welt voller Intrigen, Gefahren, mysteriöser Gestalten und finsterer Magie einzutauchen.

Fazit: Jennifer Donnelly hat mit „Belle und das endlose Buch“ eine tolle neue Version von Disneys „Die Schöne und das Biest“ aufs Papier gebracht, mit welcher sie uns einen originellen Mix aus Altbekannt und Neu beschert. Die Story ist düster, magisch und geheimnisvoll und obwohl sie mich nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich insgesamt jede Menge Spaß beim Lesen. Wer die Geschichte von „Die Schöne und das Biest“ gerne einmal anders erleben möchte, sollte den zweiten Band der „Dangerous Secrets“ - Reihe unbedingt kennenlernen. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Ein großes Muss für alle Eiskönigin- und Disney-Fans!

Disney – Dangerous Secrets 1: Iduna und Agnarr: DIE WAHRE GESCHICHTE (Die Eiskönigin)
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Da ich eine absolute Disneyliebhaberin bin und total gerne Bücher lese, in denen bekannte Disneygeschichten neu und anders erzählt werden, stand für mich sofort fest, dass ich die „Dangerous Secrets“ ...

Da ich eine absolute Disneyliebhaberin bin und total gerne Bücher lese, in denen bekannte Disneygeschichten neu und anders erzählt werden, stand für mich sofort fest, dass ich die „Dangerous Secrets“ - Reihe unbedingt kennenlernen muss. Auf den ersten Band war ich tierisch gespannt.

Für alle in Arendelle ist die 16-jährige Iduna ein freundliches junges Dorfmädchen und die beste Freundin von Prinz Agnarr. Was aber niemand weiß: Iduna hütet ein dunkles Geheimnis. Sie ist eine Northuldra. Da die Menschen aus Arendelle ihrem Volk jedoch nicht trauen, es sogar missachten, muss Iduna ihre wahre Identität unbedingt geheim halten, sogar vor dem Prinzen. Agnarr weiß tatsächlich nicht, wer seine Freundin in Wirklichkeit ist und ahnt nichts davon, dass sie es war, die ihm damals im Zauberwald gerettet hat. Iduna belastet es, dass so ein großes Geheimnis zwischen ihr und Agnarr steht und als aus ihrer Freundschaft mit der Zeit Liebe wird, tut sie sich immer schwerer damit, ihre Herkunft vor ihm zu verbergen. Wird es ihr gelungen ihre Identität weiter zu verheimlichen? Wird ihr und Prinz Agnarr eine gemeinsame Zukunft vergönnt sein?

Als großer Fan der „Die Eiskönigin“ - Filme hat es mich sehr gefreut, dass uns der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Serie in das Frozen-Universum mitnimmt und neue interessante Einblicke in diese magische Welt gewährt. Das Buch widmet sich ganz den Eltern von Elsa und Anna, es ist quasi die Vorgeschichte zu den Disney-Filmen. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall sehr, die Filme gesehen zu haben, ehe man in den ersten Dangerous-Secrets-Band eintaucht – zum einen um Spoiler zu vermeiden und zum anderen, weil die Lesefreude so einfach deutlich höher ist. Meiner Ansicht nach kann man den Geschehnissen aber auch ohne jegliche Vorkenntnisse problemlos folgen.

Schon in „Die Eiskönigin II“ erfahren wir ja ein wenig über die Kindheit von Elsas und Annas Eltern. Mari Mancusi hat diese Erzählungen nun weiter ausgearbeitet und mit eigenen originellen Ideen versehen und in meinen Augen ist ihr diese Verknüpfung aus Altbekannt und Neu großartig gelungen. Mari Mancusis Einfälle harmonieren einfach perfekt zu den bereits gegebenen Informationen über das Königspaar von Arendelle und ergeben zusammen mit ihnen ein rundum stimmiges Gesamtpaket. Der Autorin ist es zudem klasse geglückt, dieses besondere magische Disney-Frozen-Feeling aus den Filmen einzufangen. Diese einzigartige Eiskönigin-Atmosphäre kommt beim Lesen wirklich richtig gut rüber, man spürt sie auf jeder einzelnen Seite. Ein bisschen irritiert haben mich allerdings ein paar Formulierungen, die für meinen Geschmack etwas zu modern für die Story sind. Da hätte ich persönlich eine andere Wortwahl irgendwie passender und besser gefunden. Groß gestört hat mich dieser Aspekt jedoch nicht. Ich mochte den Schreibstil insgesamt richtig gerne. Er ist fesselnd, leicht und bildhaft und liest sich superangenehm und da überdies die Kapitel sehr kurz gehalten sind, kommt ein wundervoller Lesefluss zustande.

Geschildert wird alles abwechselnd aus den Blickwinkeln von Iduna und Agnarr, jeweils in der Ich-Perspektive, was mir total gut gefallen hat. Wer meinen Lesegeschmack ein bisschen näher kennt, müsste wissen, dass ich Sichtwechsel in Büchern ausgesprochen gerne mag. Sie gestalten das Ganze in der Regel einfach so schön abwechslungsreich und mitreißend – so wie hier. Mich hat die Handlung von Beginn an die Seiten fesseln können, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte und innerhalb kurzer Zeit beendet habe.
Langeweile kam für mich dabei an keiner Stelle auf. Die Geschichte kann mit vielen spannungsreichen und überraschenden Szenen aufwarten, die lustigen Momente kommen ebenfalls nicht zu kurz und auch fürs Herz gibt es eine Menge; vor allem zum Ende hin wird es sehr emotional. Dank der Filme wissen wir ja, dass das Leben von Iduna und Agnarr leider äußerst tragisch endet. Zu dramatisch und gefühlvoll wird die Handlung allerdings nicht und auch die Romantik hält sich in Grenzen, schließlich handelt sich bei dem Buch um einen Roman für eine jüngere Zielgruppe. Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an, wobei ich persönlich es eher ab 11 oder 12 Jahren empfehlen würde.

Neben den ergänzenden Infos über Iduna und Agnarr liefert uns die Erzählung dann auch neue Erkenntnisse bezüglich Elsas magischer Kräfte. Wie diese aussehen, werde ich euch hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Wovon ich euch aber unbedingt noch kurz berichten möchte, sind die Charaktere. Mit deren Ausarbeitung hat mich die Autorin ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen können, allen voran mit Iduna und Agnarr. Die Nebenfiguren wurden aber auch wirklich prima skizziert und tragen allesamt dazu bei, dass man herrliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Fazit: Eine märchenhaft schöne Vorgeschichte zu Disneys „Die Eiskönigin“ voller wunderbarem Disney-Zauber, Geheimnisse und Magie.
Mari Mancusi hat mit dem ersten Band der „Dangerous Secrets“ - Serie einen überzeugenden Reihenauftakt aufs Papier gebracht, der große Lust auf mehr macht und für alle Frozen-Fans und Disney-Nerds ein absolutes Must-Have ist. Das Buch liefert tolle neue Einblicke in die Welt von „Die Eiskönigin“ und kann mit vielen coolen Ideen aufwarten, es ist spannend und unterhaltsam zugleich und lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein. Ich hatte unheimlich viel Freude dabei in die Geschichte einzutauchen und mich von dem Einfallsreichtum der Autorin verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Humorvoll, ehrlich, tiefgründig und warmherzig. Einfach klasse!

Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Debbie ist eine freundliche und ruhige junge Frau, die nichts mehr liebt als in Bücher einzutauchen und Zeit alleine zu verbringen. Gemütlich zu Hause auf dem Sofa sitzen, mit einem guten Buch und einer ...

Debbie ist eine freundliche und ruhige junge Frau, die nichts mehr liebt als in Bücher einzutauchen und Zeit alleine zu verbringen. Gemütlich zu Hause auf dem Sofa sitzen, mit einem guten Buch und einer warmen Tasse Tee, so schaut ein perfekter Tag für Debbie aus. Sich mit anderen Leuten treffen, neue Menschen kennenlernen, auf Partys gehen, Smalltalk machen, telefonieren – all das ist für sie ein wahres Grausen. Unter Menschen sein strengt Debbie ungeheuer an und laugt sie richtig aus. Eine lange Zeit fragt sie sich, ob mit ihr etwas nicht stimmt, aber irgendwann erkennt sie, dass mit ihr alles okay ist. Sie lernt ihre Introvertiertheit zu akzeptieren und findet Wege in der lauten Welt zurechtzukommen. Eine große Unterstützung ist ihr dabei ihr verständnisvoller Freund und späterer Ehemann Jason, der das perfekte Gegenstück zu ihr ist und sie so liebt, wie sie ist.

Ich glaube, ich habe selten ein Buch gelesen, bei welchem ich mich so gut mit der Hauptfigur identifizieren konnte wie es bei „Quiet Girl“ der Fall war.

Die Protagonistin Debbie, von der diese Graphic Novel handelt, lebt in so vielen Dingen mein Leben: Ihre Scheu und Angst davor Zeit mit anderen Menschen zu verbringen und neue Leute kennenzulernen; die viele Kraft und Energie, die es sie kostet, wenn sie sich in der lauten Welt aufhält; ihre Abneigung gegen Smalltalk, Partys, telefonieren und Gruppenarbeit; ihre ständige Sorge, dass andere sie für sonderbar halten; ihre große Leidenschaft für Bücher – That‘s me, thats‘s my live. Ich habe mich wirklich unglaublich gut in Debbie hineinversetzen können und ich gehe sehr davon aus, dass es allen anderen schüchterneren und zurückhaltenden Leser*innen ähnlich oder genauso ergehen wird. Introvertierten Personen kann ich „Quiet Girl“ definitiv ganz besonders ans Herz legen, man fühlt sich beim Lesen einfach so gut verstanden und weniger allein mit seinen Selbstzweifeln. Allen anderen kann ich diesen Comic aber natürlich ebenfalls nur empfehlen. Er hilft Außenstehenden dabei menschenscheue und sensible Menschen besser zu verstehen und taktvoll mit ihnen umzugehen.

Mich hat Debbie mit „Quiet Girl“ auf ganzer Linie überzeugen können. Ich liebe die Art und Weise, mit der die Thematik Introvertiertheit behandelt wird, ich liebe den außergewöhnlichen Zeichenstil und ich liebe Message, die die Story vermittelt. Mit viel Witz und Feingefühl gibt uns Debbie Tung einen authentischen Einblick in das Leben einer introvertierten jungen Frau und sie bringt uns eine ganz tolle und wichtige Botschaft näher: Sei stets du selbst und steh zu deinen Eigenschaften und Besonderheiten, lass dich für andere nicht verbiegen. Es ist okay, introvertiert zu sein. Es ist okay, wenn du lieber alleine bist, anstatt unter Leute zu gehen. Es ist okay, lieber zu denken statt zu reden. Du bist okay so wie du bist.

„Quiet Girl“ umfasst insgesamt drei Jahre von Debbies Leben, angefangen von ihrem letzten Collegejahr bis zu ihrem ersten Job. Es wird allerdings keine richtige fortlaufende Geschichte erzählt – der Comic enthält viele verschiedene kurze Episoden und ich habe jede einzelne von ihnen zutiefst genossen.

Für mich hat sich „Quiet Girl“ wunderbar (und leider viel zu schnell) lesen lassen. Durch den locker-leichten Erzählstil, den hohen Bildanteil und die geringe Menge an Text fliegt man einfach nur so durch die Seiten und kann gar nicht anders als den Comic in einem Rutsch wegzusuchten.

Auch mit unserer Hauptprotagonistin hat das Buch auf Anhieb bei mir punkten können. Debbie ist sympathisch, liebenswert, total buchverrückt und so echt, ich habe sie sofort fest in mein Herz geschlossen. Dass ich mich bemerkenswert gut in sie hineinfühlen konnte, habe ich euch ja bereits erzählt, ich habe mich wirklich in sehr vielen Dingen in ihr wiederfinden können.


In mir hat „Quiet Girl“ die verschiedensten Gefühle ausgelöst. An vielen Stellen habe ich richtig mit Debbie mitgelitten. Sie setzt sich selbst extrem unter Druck und macht sich ständig einen Kopf darum, was andere Menschen wohl von ihr denken. Ich fand es traurig zu sehen, dass Debbies Leben mehr ein Überleben ist und ihre Batterien so oft leer sind, weil sie meist lieber den Vorstellungen der anderen entsprechen möchte und nicht ihre eigene Wünsche und Bedürfnisse an erster Stelle setzt. Ich habe allerdings absolut nachvollziehen können, warum Debbie so handelt und empfindet, ich bin in dieser Hinsicht schließlich ganz genauso.

Neben dem Mitfühlen und Mitleiden musste ich beim Lesen aber auch öfters ziemlich breit schmunzeln. Über Debbies Begeisterung beispielsweise, wenn ein Wochenende bevorsteht, welches sie allein und lesend zu Hause verbringen kann oder wenn ihr Freund ihr neue Bücher schenkt. Auch bei den Strategien, die sie entwickelt hat, um den Alltag zu überstehen, kann man oft gar nicht anders als sich zu amüsieren. Wobei einem natürlich klar ist, dass das Ganze für Debbie alles andere als schön und angenehm ist, sondern äußerst stressig und kräftezehrend.

Also ich finde, dass es der Autorin großartig geglückt ist das Leben einer introvertierten jungen Frau auf eine humorvolle Weise darzustellen. Ich habe die Portion an Komik als genau richtig und passend empfunden.


Die zahlreichen schwarz-weiß Bilder sind ebenfalls einfach nur perfekt gelungen. Sie sind recht schlicht und simpel, zugleich aber auch beeindruckend ausdrucksvoll. Stellenweise wird die Handlung sogar ganz ohne Text von den unterschiedlich großen Panels erzählt. Die Illustrationen geben die Emotionen und Gefühle der Figuren einfach so gut wieder – Worte sind da wirklich oft gar nicht vonnöten.

Fazit: Eine wundervolle Graphic Novel über eine junge introvertierte Frau – einfühlsam, witzig, wertvoll und ehrlich.

Mir hat Debbie Tung mit „Quiet Girl“ ein echtes Highlight bescheren können. Ich bin vollkommen begeistert von den verschiedenen Erzählungen und Anekdoten aus Debbies Leben und von den vielen liebevollen und ausdrucksstarken Bildern. Egal ob introvertiert, extrovertiert oder irgendwas dazwischen – ich kann dieses Comicbuch jedem nur ans Herz legen, es steckt voller Herz, subtilem Humor und Tiefe und ist in meinen Augen etwas ganz Besonderes. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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