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Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein wunderbares Kinderbuch, große Leseempfehlung!

Leo und Lucy 1: Die Sache mit dem dritten L
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Bei dem Kinderroman „Leo und Lucy“ stand für mich sehr schnell fest, dass ich ihn lesen möchte. Der Klappentext sprach mich direkt an und auch das Cover gefiel mir auf den ersten Blick richtig gut. Bei ...

Bei dem Kinderroman „Leo und Lucy“ stand für mich sehr schnell fest, dass ich ihn lesen möchte. Der Klappentext sprach mich direkt an und auch das Cover gefiel mir auf den ersten Blick richtig gut. Bei diesem Buch war ich mir wirklich ziemlich sicher, dass es komplett meinen Geschmack treffen wird. Ich ließ es also sehr gerne bei mir einziehen.

Als Leo zu seinem 12. Geburtstag nicht das coole neue Skateboard geschenkt bekommt, das er sich so sehr von seiner Mutter gewünscht hat, ist er am Boden zerstört. Doch dann erfährt er kurz darauf, was man bei dem Vorlesewettbewerb seiner Schule gewinnen kann: Ein XW90 – das Skateboard seiner Träume! Für Leo steht sofort fest, dass er bei dem Wettbewerb mitmachen muss. Das Problem dabei ist nur: Er ist der schlechteste Leser von ganz Köln-Chorweiler. Seine Leseschwäche wird ihn aber nicht von seinem Vorhaben abhalten. Und er ist zudem auch nicht auf sich alleine gestellt: Er hat Lucy an seiner Seite, seine weltbeste Freundin, die in einem Rollstuhl sitzt und auf die er sich immer verlassen kann. Bis zum Wettbewerb müssen allerdings erst noch so einige Abenteuer gemeistert werden – gemeinsam mit Lucys Hund Blumenkohl und dem etwas komischen Cornelius aus ihrer Klasse.

Da „Leo und Lucy“ vor allem Fans der „Rico & Oskar“ - Reihe ans Herz gelegt wird (zu denen ich zweifellos gehöre) und der Klappentext einfach so gut klang, muss ich gestehen, dass ich mir recht viel von dem Buch erhofft habe. Hinzu kamen natürlich die bisherigen Rezensionen, die es inzwischen zu dem Titel gibt und die insgesamt ausgesprochen positiv sind.
Langer Rede, kurzer Sinn: Ich bin total begeistert von meinem ersten Werk aus der Feder von Rebecca Elbs! In meinen Augen ist der deutschen Autorin mit „Leo und Lucy: Die Sache mit dem dritten L“ ein rundum gelungener Serienstart geglückt, bei welchem es sich zugleich auch noch um ein zauberhaftes Kinderbuchdebüt handelt. Ich habe eine wunderschöne Zeit mit den vielen liebenswürdigen Charakteren verbracht und freue mich jetzt schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihnen. Zu meiner großen Freude habe ich in der neuen Vorschau des Carlsen Verlags entdeckt, dass der zweite Teil bereits im nächsten Frühjahr erscheinen soll. Also für mich steht definitiv fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde; auf die Fortsetzung bin ich schon tierisch gespannt.

Aber zurück zum ersten Band. Ich hatte einen prima Einstieg in die Geschichte. Die Handlung konnte mich von Beginn an in ihren Bann ziehen und begeistern und auch von dem Schreibstil war ich auf Anhieb ganz angetan. Die Sprache ist schön locker-leicht und mitreißend und vollkommen passend für die Zielgruppe. Der Altersempfehlung vonseiten des Verlags schließe ich mich daher auf jeden Fall an. Für geübte Leserinnen ab 10 Jahren bietet sich das Buch ideal zum Selberlesen an und da wir beide Geschlechter in den Hauptrollen vertreten haben, ist es für Mädchen und Jungen gleichermaßen gut geeignet.

Mit Leo und Lucy hat die Autorin zwei großartige Identifikationsfiguren für die Zielgruppe erschaffen. Die beiden sind absolute Sympathieträger und wirken durchgehend völlig lebensecht. Ich habe dieses aufgeweckte Duo sofort in mein Herz geschlossen und obwohl ich einige Jährchen älter bin als sie, habe ich mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können. Vor allem bei Leo ist mir das hervorragend gelungen. Ihn würde ich als unseren eigentlichen Hauptprotagonisten bezeichnen, da wir die Geschichte ausschließlich aus seiner Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und von ihm somit ein besonders genaues Bild erhalten. Seine Empfindungen und Gedanken werden auf eine sehr einfühlsame und authentische Weise dargestellt, sodass es einem wirklich spielend leicht gelingt, sich in ihn hineinzufühlen und sein Innenleben stets nachzuvollziehen.

Ich habe an vielen Stellen richtig mit Leo mitgelitten. Aufgrund seiner Legasthenie hat er es nicht leicht im Leben, allen voran in der Schule bereitet ihm seine Leseschwäche natürlich große Probleme. Trotzdem möchte er unbedingt an dem Vorlesewettbewerb teilnehmen, bei dem man das Skateboard seiner Träume gewinnen kann. Ich habe Leo sehr für seine Entschlossenheit bewundert und so gehofft, dass er den Wettbewerb gewinnen wird. Man wünscht es ihm als Leser
in einfach so sehr, schließlich möchte er das Skateboard nicht nur zu seinem eigenen Nutzen haben. Mit dem Board, das so viel besser ist als sein Schrottteil, malt sich Leo gute Chancen auf einen Sieg bei der Skatermeisterschaft aus und mit dem Preisgeld würde er Lucys größten Wunsch erfüllen: Einen coolen neuen Sportrollstuhl. Und Lucy wiederum möchte unbedingt Leo zu seinem Traum-Skateboard verhelfen.
Leo und Lucy verbindet wahrlich ein ganz besonderes Band der Freundschaft, mich hat sie tief berührt. Generell muss ich sagen, dass mir die Story viel mehr zu Herzen ging als erwartet. Rebecca Elbs greift in ihrem Debüt viele wichtige und teils auch sehr tiefgreifende Themen auf wie Behinderung, Mobbing, Ausgrenzung, Armut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Familie und Freundschaft. Erstklassig verpackt in einem spannenden und lustigen Abenteuer und vollkommen kindgerecht bringt uns die Autorin all diese Dinge näher. In diesem Kinderbuch steckt echt eine Menge, allein schon die Kapitelüberschriften vermitteln bedeutsame Botschaften. Die Dosis an Themen ist allerdings überhaupt nicht too much, ich zumindest habe die Geschichte in keinster Weise als zu überladen empfunden.

Neben Leo und Lucy haben mir auch die weiteren vielfältigen Charaktere total gut gefallen. Obwohl manche recht schräg drauf sind, wirken sie dennoch allesamt wie aus dem Leben gegriffen. Keiner von ihnen ist perfekt, auch der herzensgute Leo nicht. Alle haben sie ihre Stärken, Schwächen und Probleme und machen Fehler. Wie das alles dargestellt wird, ist einfach wundervoll, mich konnte dieser Punkt in helle Begeisterung versetzen. Die Erzählung wirkt dadurch so bewundernswert lebensnah. Wir alle treffen in unserem Leben schließlich irgendwann mal falsche Entscheidungen und niemand von uns besitzt nur starke und positive Eigenschaften.

Auch das Setting verleiht der Story enorm viel Authentizität und Echtheit. Schauplatz ist der Kölner Stadtteil Chorweiler, ein ärmeres und recht unsicheres Viertel von Köln. Die Autorin hat in ihrem Buch fraglos keine heile Welt erschaffen, in der alles eitel Sonnenschein ist. Die Handlung wird allerdings niemals zu ernst oder bedrückend, ganz im Gegenteil. Sie regt sehr zum Nachdenken an, das definitiv, gleichzeitig lässt sie einen aber auch so richtig mitfiebern und steckt voller spaßiger Momente und verrückter Ideen. So musste ich beispielsweise ständig breit schmunzeln, wenn ich über den Namen von Lucys Hund gestolpert bin. Seinen Hund Blumenkohl nennen, hach, herrlich.

Zu guter Letzt muss ich unbedingt noch kurz auf die Innengestaltung des Buches eingehen. Julia Christians hat die Erzählung mit vielen tollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die alllesamt vortrefflich zur Geschichte passen und das Leseerlebnis nur noch schöner und unterhaltsamer machen.

Fazit: Warmherzig, turbulent, witzig und tiefgründig. Eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt, Toleranz und noch so vielem mehr!
Mich hat Rebecca Elbs hat mit dem ersten Band ihrer „Leo und Lucy“ - Reihe auf ganzer Linie überzeugen können. „Leo und Lucy: Die Sache mit dem dritten L“ ist ein echtes Mutmachbuch, das voller einzigartiger Charaktere steckt, jede Menge wertvolle Themen und Botschaften vermittelt und einfach nur super viel Spaß macht. Ich hatte unheimlich viel Vergnügen beim Lesen und freue mich schon riesig auf den zweiten Band. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Eine märchenhaft schöne Wintergeschichte voller Geheimnisse, Spannung & Magie

Stella und der Mondscheinvogel
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Als ich das erste Mal über „Stella und der Mondscheinvogel“ stolperte, wusste ich sofort: Das Buch muss ich lesen! Von dem wunderhübschen Cover habe ich mich wie magisch angezogen angefühlt, es war Liebe ...

Als ich das erste Mal über „Stella und der Mondscheinvogel“ stolperte, wusste ich sofort: Das Buch muss ich lesen! Von dem wunderhübschen Cover habe ich mich wie magisch angezogen angefühlt, es war Liebe auf den ersten Blick, und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Von Catherine Fisher hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Stella und der Mondscheinvogel“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Nach zwölf langen Jahren in einem Waisenhaus wurde die elternlose Stella von ihrer Großtante Grace gefunden und von ihr aufgenommen. Als die Tante verstirbt, erklärt sich ein langjähriger Freund von Stellas Vater dazu bereit, sie bei sich in Wales aufzunehmen. Auf ihrem Weg zu ihrem neuen Wohnort trifft die Waise an einem zugigen Bahnhof auf einen merkwürdigen und sehr verängstigt wirkenden Mann, der ihr ein sonderbares Paket in die Hand drückt und dann ganz plötzlich davoneilt. Als der Zug einfährt, beschließt Stella das Päckchen mitzunehmen. Auf der Zugfahrt träumt das Mädchen von ihrem neuen Leben, in einem behüteten Zuhause mit einer liebevollen Familie. Doch als sie bei der Villa ihrer neuen Vormünder ankommt, ist alles ganz anders als in ihren Vorstellungen. Das große Herrenhaus ist kalt und düster, der Hausherr und die Hausdame sind nicht anwesend und auch ihr Sohn Tomos ist nicht da. Stella wird von den wenigen Hausangestellten in Empfang genommen und erhält von ihnen auf ihre vielen Nachfragen nur ausweichende Antworten. Als sie von dem mysteriösen Verschwinden von Tomos erfährt, fasst sie schnell den Entschluss sich auf die Suche nach ihm zu machen. Sie ist dabei jedoch nicht auf sich alleine gestellt. In dem geheimnisvollen Paket hat sich ein Spielzeugvogel befunden, der auf magische Weise zum Leben erwacht ist, als Stella in zusammengebaut hat. Ein fantastisches Abenteuer beginnt…

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten ziemlich sicher, dass ich mal wieder einen absoluten Glückstreffer gelandet habe. Die Handlung, die von Beginn an so eine wundervoll märchenhafte und winterliche Stimmung verströmt, hat mich sofort in ihren Bann ziehen und verzaubern können und von dem bildlichen Schreibstil war ich auf Anhieb ganz angetan. Die Voraussetzungen, dass ich von dem Buch begeistert sein werde, standen also echt gut. Tja, und wisst ihr was? Meine anfängliche Vermutung hat sich als goldrichtig erwiesen: Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Catherine Fisher tolle Lesestunden bereiten können.

In meinen Augen hat die britische Autorin Catherine Fisher mit „Stella und der Mondscheinvogel“ ein bezauberndes Wintermärchen aufs Papier gebracht, in welchem sie uns Leser*innen in eine fantasievolle Welt voller frostiger Winterkälte, Mysterien und Magie mitnimmt. Für die dunkle Jahreszeit ist dieses Buch wahrlich ideal geeignet. Schön gemütlich eingekuschelt auf dem Sofa, mit einem warmen Getränk und einem prasselnden Feuerchen im Kamin – so lässt sich diese stimmungsvolle Erzählung definitiv am besten genießen.

Von der Atmosphäre der Geschichte könnte ich euch ohne Ende etwas vorschwärmen. Sie ist so schön düster und geheimnisvoll, ich mochte sie wirklich vom ersten Augenblick an total gerne. Vor allem ab dem Moment, wenn wir gemeinsam mit unserer Romanheldin Stella in ihrem neuen Zuhause im verschneiten Wales ankommen, habe ich das Ambiente richtig geliebt. Die große Villa namens Plas-y-Fran, die einst sehr prachtvoll gewesen sein, nun aber richtig gespenstisch wirkt, wird großartig beschrieben. Man meint die eisigen Temperaturen regelrecht spüren und das Knarzen der Dielen förmlich hören zu können. Ich bin beim Lesen des öfteren wohlig ins Erschauern geraten und habe den Auflösungen der vielen Rätselhaftigkeiten von Plas-y-Fran ganz gebannt entgegen gefiebert.

Handlungstechnisch bin ich eindeutig völlig auf meine Kosten genommen. Trotz der gerade mal 200 Seiten passiert in der Geschichte unglaublich viel, sodass an keiner Stelle Langeweile aufkommt und man von den Geschehnissen durchweg ganz gefesselt ist. Wieso verhält sich der Mann am Bahnhof so seltsam? Was hat es mit dem Mondscheinvogel auf sich? Aus welchem Grund leben in Plas-y-Fran nur so wenige Menschen und wo sind sind die Herrschaften des Hauses? Was ist mit Tomos geschehen? Warum erhält Stella auf ihre Nachfragen nur so flüchtige Erklärungen von den Hausangestellten? Und weshalb wurde es ihr so ausdrücklich verboten den Dachboden zu betreten?
Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man endlich die Antworten auf diese vielen rätselhaften Fragen haben möchte. Bei mir zumindest war so. Mich hat die Handlung durchgehend mitreißen können und da sich der bildhafte, packende Schreibstil angenehm flüssig für mich hat lesen lassen und die Kapitel sehr kurz sind, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Die Charaktere haben mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen. Da hätten wir zum Beispiel das Waisenmädchen Stella, unsere Hauptprotagonistin und personale Erzählerin. Stella war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte ihre aufgeweckte, etwas vorlaute und neugierige Art unheimlich gerne und habe mich jederzeit problemlos in sie hineinfühlen können. Stella ist eine starke Persönlichkeit, die sich, obwohl sie bisher kein leichtes Leben hatte, ihren Humor und Sarkasmus bewahrt hat und beeindruckend mutig, tapfer und entschlossen ist.
Mit dem Mondscheinvogel hat die Autorin ebenfalls eine einzigartige Figur erschaffen. Mich hat dieses witzig-schräge Kerlchen mit seiner faszinierenden Wunderlichkeit sofort in helle Begeisterung versetzen können.
Die weiteren Figuren bleiben etwas blass, was mich aber überhaupt nicht gestört hat. Ich habe es vollkommen stimmig für die Handlung empfunden, dass wir über sie nicht allzu viel erfahren. Und vielleicht kommt das ja auch noch. Ich habe nämlich zu meiner großen Freude entdeckt, dass es sich bei dem Buch um den Auftakt einer Reihe handelt. Obwohl das Ende recht abgeschlossen ist und die Erzählung zufriedenstellend abschließt, hat es sich für mich irgendwie dennoch so angefühlt, als wäre noch nicht alles erzählt. Ich habe daher aus Interesse mal der englischsprachigen Ausgabe von „Stella und der Mondscheinvogel“ auf Goodreads einen Besuch abgestattet und dabei erfahren, dass es bereits zwei Folgebände auf Englisch gibt. Da hoffe ich nun sehr, dass diese ebenfalls noch ins Deutsche übertragen werden. Ich bin so gespannt wie es mit Stella und Co. wohl weitergehen wird.

Fazit: Ein märchenhaft schöne Wintergeschichte voller Geheimnisse und Magie.
Mir hat Catherine Fisher hat mit ihrem Kinderroman „Stella und der Mondscheinvogel“ ein zauberhaftes Leseerlebnis bescheren können. Die Erzählung ist so herrlich düster, atmosphärisch und magisch und steckt voller wunderbarem Winterzauber und Fantasie. Sie ist einfach nur die perfekte Lektüre für die kalte Jahreszeit und definitiv nicht nur für Kinder absolut lesenswert. Ich habe Stella nur zu gerne auf ihrem großen Abenteuer begleitet und hoffe auf sehr ein baldiges Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Weihnachten mit Familie Flickenteppich

Familie Flickenteppich 4. Wir freuen uns auf Weihnachten
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Da mir die drei bisherigen Bände der Familie Flickenteppich-Serie total gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den vierten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in die Nummer ...

Da mir die drei bisherigen Bände der Familie Flickenteppich-Serie total gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den vierten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in die Nummer 11 habe ich mich tierisch gefreut.

Die schönste Zeit des Jahres beginnt demnächst und die Kinder aus der Hausnummer 11 sind schon ganz aufgeregt. Emma freut sich riesig auf Weihnachten, dieses Mal sogar ganz besonders – es wird schließlich das erste Weihnachtsfest mit der Flickenteppich-Familie sein, zu der die gesamte Nachbarschaft aus der Nr. 11 gehört. Dieses Jahr wird Weihnachten garantiert besonders toll werden. Als die Adventszeit dann endlich losgeht, wird in der Nummer 11 eifrig gebacken und gesungen, die Weihnachtsgeschenke werden vorbereitet, das Treppenhaus wird festlich geschmückt und als wäre das alles nicht schon wundervoll genug, erwarten Doris und Stella demnächst auch noch ihr Baby. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht Ben mit seinem merkwürdigen Verhalten. Er hängt nur noch mit seinem neuen Schulfreund Lasse und dessen Gang ab und scheint kein anderes Thema mehr zu kennen als die coole, aber viel zu teure Spielkonsole, die er sich so sehnlichst zu Weihnachten wünscht. Was die Weihnachtsfreude ebenfalls ein wenig trübt, ist das triste Wetter. Es will einfach nicht schneien – es regnet immer nur. Ob es am Ende wohl ein glückliches weißes Weihnachtsfest für alle Flickenteppichs geben wird?

Da es sich bei dem vierten Familie Flickenteppich-Abenteuer um einen Weihnachtsband handelt und ich eine absolute Weihnachtsliebhaberin bin, habe ich mich dieses Mal ganz besonders auf mein Wiedersehen mit der buntgemischten Hausgemeinschaft in der Nummer 11 gefreut. Weihnachten mit den Flickenteppichs – das habe ich mir einfach großartig vorgestellt.
Als ich schließlich mit dem Lesen begann, wusste ich schon nach wenigen Seiten, dass meine Vorfreude auf das Buch völlig gerechtfertigt war. Ich habe insgesamt eine wundervolle Zeit zwischen den Seiten verbracht und genau das bekommen, was ich mir erhofft habe:
Eine spannende, unterhaltsame und nachdenklich stimmende Adventsgeschichte voller Winter-Weihnachtsglücksgefühlen, die einen von Beginn an so richtig in Weihnachtsstimmung versetzt und ein herrlich modernes Bullerbü-Feeling verströmt. Ich mochte ja bereits die drei Vorgänger wahnsinnig gerne, aber der vierte Teil konnte ich mich noch einmal etwas mehr begeistern. Er ist definitiv mein Lieblingsband dieser liebenswerten Kinderbuchreihe.

Da mir die Geschehnisse aus dem Vorgänger noch sehr präsent waren, habe ich erneut mühelos in die Nummer 11 zurückgefunden und mich sofort wieder richtig heimisch dort gefühlt. Mit der Hausnummer 11 hat die Stefanie Taschinski ein ganz besonderes Mehrfamilienhaus erschaffen, voller herzlicher, hilfsbereiter und einzigartiger Bewohnerinnen, die man sofort lieben muss (bis auf das Ehepaar Neumann vielleicht, auch bekannt als die Erbsenzähler).
Da wir es in dieser Reihe insgesamt mit recht vielen Charakteren zu tun bekommen und es leider in den Büchern kein Personenregister gibt, welches Neulingen den Einstieg erleichtert, rate ich persönlich sehr, mit dem ersten Band zu starten und die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Man kann sie meinem Empfinden nach zwar auch gut unabhängig voneinander lesen, aber da die Erzählungen aufeinander aufbauen, ist die Lesefreude zweifellos um einiges höher, wenn man von Teil 1 an aufwärts liest.

Mich hat es riesig gefreut, dass auch dieses Mal sämtliche Bewohner
innen aus der Nummer 11 mit von der Partie sind und wir Leser*innen gemeinsam mit ihnen eine zauberhafte, trubelige Adventszeit erleben dürfen.
Mit den Figuren hat mich die Autorin auf jeden Fall wieder gänzlich überzeugen können. Sie wirken allesamt sehr lebensecht und sind so schön divers gestaltet. Verschiedene Generationen, Migrationshintergrund, Regenbogenfamilie, alleinerziehende Elternteile – Vielfalt wird in dieser Reihe wirklich ganz groß geschrieben und auch weitere bedeutsame Themen und Werte wie Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Familie sind wesentliche Bestandteile dieser Serie und werden auf eine kindgerechte Weise vermittelt. Besonders angetan bin ich wieder von dem Aspekt, wie uns die Autorin Diversität näherbringt. Dieses Thema ist einfach ein so wichtiges – meiner Meinung nach sollte es viel mehr Kinderbücher wie die Familie Flickenteppich-Geschichten geben.

Mit der Erzählweise hat mich Stefanie Taschinski ebenfalls wieder hellauf begeistern können. Auch dieser Band wird durchgängig aus der Sicht von Emma in der Ich-Perspektive geschildert und in meinen Augen ist es der Autorin erneut hervorragend gelungen aus dem Blickwinkel eines junges Mädchens zu schreiben. Emmas Gefühle und Gedanken werden mit viel Authentizität und Einfühlungsvermögen beschrieben, sodass es einem jederzeit spielend leicht gelingt sich in sie hineinversetzen. Besonders klasse fand ich dieses Mal, wie Emmas hibbelige Vorfreude auf Weihnachten dargestellt wird. Aus Kinderaugen erlebt man diese außergewöhnliche Zeit einfach auf eine ganz andere Weise als ein Jugendlicher oder Erwachsener. Das Öffnen der Adventskalendertürchen, das Anzünden der Kerzen des Adventskranzes, Nikolaus, das Schmücken des Tannenbaums, Heiligabend – alles ist einfach noch so schön aufregend und magisch.

Den vierten Familie Flickenteppich-Band kann man wahrlich nur als das perfekte Buch für die Adventszeit bezeichnen. Die Geschichte macht totale Weihnachtslaune und erwärmt einem so richtig das Herz. Sie ist zudem in 24 Kapitel mit einer idealen Vorleselänge unterteilt, sodass man sie, wenn mag, prima als Adventskalenderbuch nutzen kann.

Für eine tolle Weihnachtsatmosphäre sorgen dann auch die vielen farbenfrohen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl. Von ihren süßen Bildern bin ich mal wieder ganz verzückt, sie strahlen so etwas Fröhliches aus und passen einfach nur vortrefflich zur Geschichte.

Fazit: Eine wunderschöne Adventsgeschichte voller Winter-Weihnachtszauber, Spannung, Spaß und Warmherzigkeit.
Auf Weihnachten mit Familie Flickenteppich habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Ich bin vollkommen verzaubert von dem Buch. Die Geschichte ist so wunderbar weihnachtlich und winterlich und steckt voller herzerwärmender Momente. Sie ist lustig und ernst zugleich und ganz liebevoll von Anne-Kathrin Behl illustriert. Ich kann die Familie Flickenteppich-Reihe jedem echt nur ans Herz legen, ich finde sie einfach nur bezaubernd. Über einen fünften Teil würde ich mich unheimlich freuen. Band 4 erhält von mir sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.11.2021

So cool und witzig! Ein herrlicher Lesespaß mit Lachgarantie!

Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks
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Als ich das erste Mal von „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, sprach mich zwar auf den ersten Blick ...

Als ich das erste Mal von „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, sprach mich zwar auf den ersten Blick nicht so an, aber der Titel und der Klappentext dafür umso mehr. Lottie Brooks und ihr katastrophal peinliches Leben musste ich einfach unbedingt kennenlernen.

Das Leben der fast 12-jährigen Lottie ist zurzeit die reinste Katastrophe. Sie ist mit oberpeinlichen Eltern und einem supernervigen kleinen Bruder gestraft, ihre beste und einzige Freundin ist vor kurzem nach Australien ausgewandert und der Wechsel auf die weiterführende Schule rückt in großen Schritten näher. Wie soll sie die High School bitte schön ganz alleine, ohne Freundin, überleben? Sie hat die langweiligsten braunen Haare, die man sich nur vorstellen; sie läuft ständig knallrot an; sie hat keine aufregenden Hobbys und für einen BH ist sie viel zu flachbrüstig. Da hilft wohl nur noch eins: Sie muss sich komplett neu erfinden und zu einer coolen It-Girl-Lottie werden.

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Katie Kirby und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein. Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen – mir hat „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ total gut gefallen, sogar besser als erwartet. Ich habe mich beim Lesen einfach nur prächtig amüsiert und insgesamt eine wundervolle Zeit zwischen den Buchdeckeln verbracht.
Solltet ihr eine Vorliebe für Comic-Romane hegen, gerne Bücher im Tagebuchformat lesen und Geschichten mögen, die auf eine urkomische und originelle Weise von dem turbulenten Leben eines baldiges Teenagers erzählen, kann ich euch nur nahelegen Lottie Brooks kennenzulernen. Vor allem Fans von „Gregs Tagebuch“ kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Mich persönlich hat die Story vom Stil her sehr an Jeff Kinneys kultige Comic-Roman-Serie erinnert. Wie diese so steckt auch die Erzählung in „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ voller Humor und hinreißender Übertreibungen und wird von sehr einfach gezeichneten Illustrationen begleitet, die trotz ihrer Simplizität die Situationskomik der Handlung perfekt veranschaulichen.

Was die Illustrationen angeht, hatte ich beim Lesen einen ähnlichen Effekt wie ich ihn stets bei den Gregs Tagebüchern habe. Ich finde es bemerkenswert, dass die simplen Bilder die Geschehnisse so gelungen unterstreichen. Da unsere Hauptprotagonistin Lottie sehr gerne Comicfiguren zeichnet, aber noch nicht so gut darin ist, handelt es sich bei ihren Zeichnungen stets nur um Strichmännchen, also so wie auf dem Cover. Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber ich bin echt begeistert. Mich haben Lotties ulkige Strichmännchen und die zahlreichen Sprechblasen dazu bestens unterhalten und auch die vielen WhatsApp-Nachrichten und Listen fand ich klasse. Sie lockern die Erzählung ebenfalls prima auf und sorgen für lauter schöne Schmunzelmomente. Also bei mir hat die Innenaufmachung vollends punkten können.

Auch zum Schreibstil kann ich mich nur positiv äußern. Da die Geschichte ausschließlich aus Lotties Tagebucheinträgen besteht, ist die Erzählweise sehr leicht und jugendlich gehalten und somit ideal für die Zielgruppe (Leserinnen ab 10 Jahren) geeignet. Für mich, als Erwachsene, hat sie sich aber auch wunderbar lesen lassen. Und da Lottie ihre Gedanken mit viel Authentizität und Ehrlichkeit in ihrem Tagebuch niederschreibt, habe ich mich jederzeit mühelos in unsere Ich-Erzählerin hineinversetzen können und an vielen Stellen sehr mit ihr mitgefühlt und mitgelitten.
Ich habe Lottie nur zu gut verstehen können, dass sie der Wechsel auf die High School ziemlich ängstigt. Neue Umgebung, neue Mitschüler
innen und keine beste Freundin, die mit ihr gemeinsam auf die weiterführende Schule wechselt, da diese nach Australien ausgewandert ist. Hinzu kommt noch, dass es Lottie auf der Grundschule nicht leicht hatte. Ich habe es daher wirklich vollkommen nachvollziehen können, dass sie der immer näher rückende erste Schultag in Panik versetzt und sie große Sorge davor hat, keinen Anschluss in ihrer neuen Klasse zu finden und erneut zu einer Außenseiterin zu werden.

Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass neben der Komik auch die Ernsthaftigkeit und Tiefe nicht zu kurz kommen, sodass man neben dem Unterhaltungswert auch Stoff zum Nachdenken geliefert bekommt. Auf eine einfühlsame und genau richtig humorvolle Weise behandelt die Geschichte zahlreiche wichtige und teils auch ernste Themen wie Mobbing, Einsamkeit, Internetkonsum, Selbstakzeptanz, Pubertät, Liebe, Familie und Freundschaft. Lottie wird im Verlauf des Buches zudem eine bewundernswerte Entwicklung durchmachen, mit welcher uns Leser*innen eine ganz tolle Message nähergebracht wird.

Ich fand Lottie einfach zauberhaft, in mein Herz hat sie sich sofort geschlichen. Mit ihr hat die Autorin eine richtige Figur zum Liebhaben erschaffen.
Neben Lottie dürfen wir im Verlauf der Geschichte noch viele weitere Figuren kennenlernen wie ihre Eltern, ihr kleiner Bruder und die blöden Zicken Amber und Poppy. Als nett und freundlich kann man die Charaktere fraglos nicht alle bezeichnen, aber egal sympathisch oder nicht, allesamt sorgen sie mit ihren unterschiedlichen und teils sehr amüsanten Eigenschaften für ein großartiges und äußerst spaßiges Leseerlebnis.

Das Ende ist in meinen Augen ganz besonders gut gelungen. Es lässt uns mit lauter positiven und wertvollen Botschaften zurück und schließt die Erzählung absolut stimmig ab. Ich habe das Buch glücklich wieder zuklappen können und hätte mich danach am liebsten sofort auf den zweiten Band gestürzt. Leider werde ich mich da aber noch ein kleines bisschen gedulden müssen, denn die Fortsetzung wird voraussichtlich erst im nächsten Frühjahr auf Deutsch erscheinen. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall bei mir einziehen lassen, ich bin schon so gespannt wie es wohl mit Lottie Brooks weitergehen wird.

Fazit: So cool und witzig! Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt.
Katie Kirby ist mit dem ersten Band ihrer Lottie Brooks-Serie ein rundum gelungener Reihenauftakt geglückt, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Geschichte wird auf eine unglaublich lustige Weise erzählt und sprüht nur so vor Witz, Charme und Kreativität, sodass man aus dem Schmunzeln oft gar nicht mehr herauskommt, zugleich stimmt sie aber auch nachdenklich und vermittelt viele bedeutsame Botschaften und Werte wie Selbstliebe und Freundschaft.
Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen und hatte einfach nur unheimlich viel Spaß dabei. Auf mein Wiedersehen mit Lottie Brooks freue ich mich schon sehr.
Ich kann „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Packend, humorvoll, ergreifend und einfach nur wunderschön

Vielleicht nie (Vielleicht-Trilogie, Band 2)
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Da der erste Band der Vielleicht-Trilogie ein absolutes Highlight für mich war, habe ich dem Erscheinen des zweiten Teils ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf Joanas Geschichte habe ich mich tierisch ...

Da der erste Band der Vielleicht-Trilogie ein absolutes Highlight für mich war, habe ich dem Erscheinen des zweiten Teils ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf Joanas Geschichte habe ich mich tierisch gefreut.

Joanas Leben verläuft zurzeit eigentlich perfekt nach Plan: Sie studiert, jobbt nebenher, sie hat einen Freund und zwei tolle Freundinnen, mit denen sie in der besten Mädels-WG ever wohnt. Was aber keiner weiß: Es sind gar nicht ihre Pläne, die sie verfolgt. Ihre wahren Wünsche versteckt Joana hinter einer Fassade, hinter die sie niemanden blicken lässt. Doch dann taucht Kilian, der Bruder ihrer besten Freundin Karla, wieder in München auf. Er erkennt als Einziger, wie es wirklich in ihr ausschaut und wird ihr Leben dadurch völlig durcheinanderwirbeln. Joana fühlt sich vom ersten Moment an zu ihm hingezogen, aber darf sie diese Gefühle zulassen? Kilian liebt den Nervenkitzel und braucht Abenteuer, sie aber benötigt viel Sicherheit im Leben. Kann eine Liebe zwischen ihnen überhaupt funktionieren?

Nachdem wir in „Vielleicht jetzt“ die Geschichte von Brie zu lesen bekommen haben, dürfen wir nun also endlich ihre WG-Mitbewohnerin Joana genauer kennenlernen. Auf ihre Geschichte war ich wirklich wahnsinnig gespannt. Joanas Charakter fand ich im ersten Band ungemein faszinierend, da sie irgendwie so etwas Unnahbares an sich hatte. Trotz ihres manchmal ein wenig kühlen Auftretens habe ich sie aber unheimlich liebgewonnen und die Schlagabtäusche zwischen ihr und Kilian habe ich richtig gefeiert.
Ich bin also mit ziemlich hohen Erwartungen in das Buch eingetaucht und um es kurz zu machen: Sie konnten erfüllt werden! Meine Ansprüche an die Story waren zum Glück wirklich nicht zu hoch geschraubt, ich bin hellauf begeistert vom zweiten Teil der Vielleicht-Reihe. Im Vergleich zum Vorgänger finde ich die Fortsetzung zwar ein ganz klein bisschen schwächer, muss ich gestehen, aber ein Highlight ist das Buch dennoch für mich, definitiv. Ich habe mich beim Lesen einfach nur pudelwohl gefühlt und eine unvergessliche Zeit mit Joana, Kilian und den weiteren Charakteren verbracht.

Ich hatte einen super Einstieg in die Geschichte. In den Schreibstil von Carolin Wahl habe ich mich mal wieder sofort verliebt, er ist locker, leicht und mitreißend, für mich hat er sich erneut wunderbar lesen lassen. Vor allem die vielen Dialoge habe ich zutiefst genossen. Für das Schreiben von emotionalen und authentischen Gesprächen sowie unterhaltsamer Wortgefechte hat Carolin Wahl zweifellos ein wahres Händchen.
Die Handlung hat mich ebenfalls umgehend in ihren Bann ziehen und verzaubern können und obwohl sie insgesamt sehr ruhig erzählt wird, hat sie dennoch einen durchgehenden fesselnden Lesesog auf mich ausgeübt, dem ich mich kaum mehr entziehen konnte.

Ich fand es ungeheuer aufregend endlich einen ausführlichen Blick hinter Joanas toughe und auf den ersten Blick recht distanzierte Fassade werfen zu dürfen und zu erfahren, was für ein schweres Päckchen sie zu tragen hat. Ich habe in diesem Buch eine ganz andere Joana kennenlernen dürfen, eine unsichere, verletzliche und von Schuldgefühlen geplagte Joana. Da ihre Gedanken und Empfindungen mit viel Empathie und Authentizität dargestellt werden, habe ich den Schmerz und die Ängste unserer Ich-Erzählerin nur zu deutlich spüren und ihr Denken und Fühlen jederzeit komplett nachvollziehen können.
Mit Joana hat die Autorin eine großartige Romanheldin erschaffen, welche man als Leser*in nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet. Es wird kein leichter Weg sein – Joana wird so einige Rückschläge durchleben und Stolpersteine meistern müssen – aber da sie eine starke und entschlossene Persönlichkeit ist, wird sie sich davon nicht unterkriegen lassen. Mir hat die Entwicklung, die sie durchlaufen wird, überaus gut gefallen. Sie wird sehr berührend und glaubhaft geschildert, mich hat sie gänzlich überzeugen können und tief bewegt.

In meinen Augen ist es Carolin Wahl mal wieder erstklassig gelungen, schwere Themen so zu behandeln, dass die Handlung an keiner Stelle zu bedrückend und schmerzlich wird. Mit einer genau richtigen Portion an Leichtigkeit und Humor und viel Echtheit setzt sich die Autorin mit teils wirklich sehr schwierigen Themen auseinander wie Verlust, Trauerbewältigung und Zukunftsängste. Der zweite Band ist insgesamt um einiges ernster als der erste, zumindest meinen Empfinden nach, er ist trotz allem aber ein echter Wohlfühlroman, aus dem man gar nicht mehr auftauchen möchte, weil es so schön ist. So sorgen vor allem die vielen gefühlvollen und romantischen Momente zwischen Joana und Kilian für eine herrliche und völlig passende Unbeschwertheit.

Die Lovestory zwischen unseren beiden Hauptprotagonisten habe ich richtig geliebt; sie wird so zauberhaft und herzzerreißend beschrieben. Die beiden geben einfach ein so wundervolles Paar ab. Und Kilian, hach, Kilian. Er ist ein wahrer Traumtyp, er ist sympathisch, aufmerksam, schlagfertig und witzig, mein Herz hat er auch dieses Mal im Sturm erobert. So einen lieben und verständnisvollen Freund wie Kilian hätte ich auch gerne.

Mit den weiteren Charakteren hat mich Carolin Wahl ebenfalls wieder auf ganzer Linie überzeugen können. Sie wirken allesamt lebensnah und machen das Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften einfach nur perfekt. Mich hat es sehr gefreut auf lauter bekannte Gesichter aus dem Vorgänger wiederzutreffen wie Brie, Karla und Anton, fand es aber auch total schön neue Figuren kennenlernen zu dürfen.

Settingmäßig bin ich ebenfalls wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Carolin Wahl verzaubert uns auch dieses Mal mit viel tollem München-Flair und da der zweite Band im Herbst und Winter spielt, kommen wir in den Genuss einer herbstlichen und winter-weihnachtlichen Stimmung. Und – das muss ich euch unbedingt noch erzählen: Wir werden auch auf eine coole Halloweenparty mitgenommen und passenderweise habe ich diese Stelle am 31. Oktober gelesen. Ist das nicht ein ulkiger Zufall? :D

Das Ende hat mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen, mich hat es vollkommen zufriedenstellen können. Tja, und nun heißt es wieder ungeduldig hibbeln und warten bis der nächste Band rauskommt. Auf den finalen Teil freue ich mich schon sehr, ich bin so gespannt auf Karlas Geschichte!

Fazit: Packend, humorvoll, ergreifend. Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang und Herzklopfgarantie.
Carolin Wahl hat mir auch mit dem zweiten Teil ihrer New-Adult-Trilogie ein echtes Lesehighlight bescheren können. Mich hat die Handlung durchweg mitreißen und begeistern können, sie hat mich tief berührt, bestens unterhalten und rundum glücklich gemacht. Für mich war auch dieser Band, trotz der ernsten Themen, ein absolutes Wohlfühlbuch. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen!

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