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Veröffentlicht am 13.09.2024

Eine wunderschöne, starke Graphic Novel im Tagebuchformat!

Regenbogentage
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Tuva ist zwölf Jahre alt und lebt in Norwegen bei ihrem Vater. Ihr Papa ist ziemlich cool (trotz seines lahmes Humors) und immer für seine heranwachsende Tochter da, mit tollen Playlists und weltbester ...

Tuva ist zwölf Jahre alt und lebt in Norwegen bei ihrem Vater. Ihr Papa ist ziemlich cool (trotz seines lahmes Humors) und immer für seine heranwachsende Tochter da, mit tollen Playlists und weltbester Lasagne inklusive. Am letzten Tag der Sommerferien sitzt Tuva in ihrem Spielhaus und schreibt all die Dinge auf, die sie im neuen Schuljahr erleben möchte. Für die Siebte hat sie sich eine Menge vorgenommen: Ein ganzes Tagebuch vollschreiben und malen, einen coolen Style zulegen, mit ihren Freundinnen Bao und Linnéa die beste Base im ganzen Wald bauen...und sich verlieben (vielleicht). Doch bereits am ersten Schultag merkt Tuva, dass sich etwas verändert hat. Linnéa verhält sich irgendwie merkwürdig und als sie ihre beiden Freundinnen endlich in ihr Geheimnis einweiht, können diese es zuerst gar nicht glauben: Linnéa hat seit den Ferien einen Freund! Plötzlich hat sie viel weniger Zeit für Tuva und Bao, ist ständig nur am Chatten und findet ihre Spiele im Wald kindisch. Jungs, Schminke und Shoppen sind jetzt bei ihr angesagt. Während Bao genervt von dem Ganzen ist, findet Tuva das mit dem Verlieben ziemlich spannend. Vor allem, als ein neues Mädchen in ihren Jahrgang kommt: Mariam. Tuva mag Mariam auf Anhieb, sie ist nett, hübsch, hat den gleichen Musikgeschmack...Tuva kann auf einmal nur noch an Mariam denken und fühlt sich ganz anders, wenn sie in ihrer Nähe ist. Hat sie sich etwa in Mariam verliebt?

Bereits vor drei Jahren ist das hier vorliegende Buch erschienen, aber irgendwie ist es bisher völlig an mir vorbeigegangen. Erst vor kurzem, seit mich das Comicfieber gepackt hat, bin ich darauf aufmerksam geworden – zum Glück! Diese Graphic Novel wurde definitiv zu Recht vielfach ausgezeichnet. Die norwegische Autorin und Illustratorin Nora Dåsnes legt mit „Regenbogentage“ ein beeindruckendes Debüt vor, an dem man auf keinen Fall vorbeigehen sollte.

Nora Dåsnes hat es geschafft, eine der schwierigsten Lebensphasen treffend und authentisch darzustellen. Mit bemerkenswerter Leichtigkeit und klugem Humor erzählt sie in „Regenbogentage“ von diesem merkwürdigen Dazwischen-Alter, dieser verrückt-verwirrenden Zeit des Erwachsenwerdens, in der man mit einem Bein noch in der Kindheit steht und mit dem anderen schon in der Teenagerwelt. Wenn man sich hin und her gerissen fühlt zwischen den vertrauten kindlichen Beschäftigungen und den neuen aufregenden Dingen wie Make-up, Klamotten und dem Verliebtsein.
Genau von dieser Unsicherheit, wer man eigentlich ist und sein möchte, handelt dieser grafische Coming-out-of-Age-Roman im Tagebuchformat.

In ihrem farbenfrohen Tagebuch schreibt die 12-jährige Tuva über all das, was sie denkt, fühlt, erlebt und beschäftigt. Dies liest sich so erfrischend ehrlich und echt, lustig und bewegend, dass es nicht nur junge Leserinnen in den Bann zieht. Für Kinder sind Tuvas Einträge überaus wertvoll und bestärkend, für Erwachsene wiederum sind sie ein Nostalgietrip in die eigene Fast-schon-Teenie-Zeit. Es fällt leicht, sich in Tuva hineinversetzen und mit ihr mitzufühlen. Alles ist einfach wie aus dem Leben gegriffen, sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch. Vor allem die Darstellung der Diversität ist besonders gelungen. Dass sich Tuva in ein Mädchen verliebt, ihr Vater alleinerziehend ist und ihre Freundinnen unterschiedliche Hautfarben ist hier etwas ganz Normales und wird völlig selbstverständlich in die Geschichte eingebunden.

Gestalterisch sind der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt. Die 256 Seiten sind eine kunterbunte, stimmige Mischung aus lauter verschiedenen Stilrichtungen wie handgeschriebene Fließtexte, Kritzeleien, Steckbriefe, Listen, Chatverläufe, Comicsequenzen, großformatige Bilder und noch mehr. Das Buch ist dadurch enorm abwechslungsreich und wird an keiner Stelle langweilig, sodass es sich – auch dank der wunderbaren Übersetzungsarbeit von Katharina Erben – im Nu wegliest und leider viel zu schnell wieder vorbei ist.

Fazit: „Regenbogentage“ ist eine einfühlsame und unterhaltsame, starke Graphic Novel über Freundschaft, die erste Verliebtheit und alles dazwischen. Ermutigend, inspirierend und so bunt und aufregend wie das echte Leben. Ein wunderschöner Tagebuch-Comic ab 10 Jahren – nicht nur für Kinder unbedingt lesenswert! Ich bin begeistert von diesem Buch und kann es kaum erwarten, mehr von Nora Dåsnes zu lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Eine spannende Abenteuergeschichte voller Geheimnisse und Überraschungen!

Freya und das Vermächtnis der Strandpiraten
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Seit dem Tod ihrer Eltern, lebt die 12-jährige Freya bei ihrer Granny, die eine Ferienpension an der Strandpromenade des kleinen Städtchens Edge betreibt. Im Sommer wird das „Bright und Breezy“ seinem ...

Seit dem Tod ihrer Eltern, lebt die 12-jährige Freya bei ihrer Granny, die eine Ferienpension an der Strandpromenade des kleinen Städtchens Edge betreibt. Im Sommer wird das „Bright und Breezy“ seinem Namen absolut gerecht und wimmelt nur so von Urlaubsgästen. Im Winter dagegen ist keines der Zimmer belegt. Freya kann ihren Heimatort während der Nebensaison nicht ausstehen, wenn alles dunkel, kalt und so unheimlich still ist. Doch dann taucht zu ihrer Überraschung mitten Februar eine geheimnisvolle Frau in der Pension auf und bittet um ein Zimmer. Wenig später zeigt sich, dass sie die Strandpromenade kaufen möchte, um sie zu modernisieren. Das wäre das Aus für das B&B! Freya ist entsetzt und beginnt mit vielen weiteren Einheimischen zu protestieren. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lin und dem Jungen Teddy findet sie schließlich heraus, worauf es ihre Besucherin wirklich abgesehen hat: Den angeblichen Schatz, der vor vielen Jahren von Piraten in den Tiefen von Edges Höhlen versteckt worden sein soll. Für Freya und ihre Freunde steht sofort fest, dass sie der Frau zuvorkommen müssen. Ob es ihnen wohl rechtzeitig gelingen wird, das Gold zu finden?

Nachdem mir Fiona Longmuirs Debütroman „Auf der Suche nach Emily McCrae“ ausgesprochen gut gefallen hat, war ich auf ihr neues Kinderbuch „Freya und das Vermächtnis der Strandpiraten“ sehr gespannt. Schon allein die Optik ließ mein Herz höher schlagen. Verena Körting hat uns mal wieder ein herrlich stimmungsvolles Cover gezaubert, das mit seiner mysteriösen Ausstrahlung sofort neugierig auf die Geschichte dahinter macht. Es passt zudem sehr schön zum Vorgänger, allerdings haben die beiden Bücher, bis auf das Setting, inhaltlich nichts miteinander gemein.

Fiona Longmuir entführt uns erneut in den beschaulichen schottischen Küstenort Edge, der der perfekte Schauplatz für eine klassische Abenteuergeschichte ist. Es gibt finstere unterirdische Höhlen und verwinkelte Schmugglertunnel, verborgene Piratenschätze und einen alten Leuchtturm – die Autorin versteht es wieder meisterlich, eine fesselnde Atmosphäre zu kreieren und ihre Leser*innen direkt in das Geschehen hineinzuziehen. Man riecht die salzige Seeluft regelrecht und meint die frostige Februarbrise zu spüren.

Auch die unterschiedlichen Charaktere sind prima getroffen. Freya ist eine sympathische und liebenswerte Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt und die uns zeigt, dass es sich lohnt, mutig zu sein und sich seinen Ängsten zu stellen. Der Roman ist durchgehend aus ihrer Sicht in der dritten Person geschrieben, sodass man sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen kann. Freya versetzen gleich mehrere Dinge in Panik wie dunkle Orte oder vor mehreren Menschen zu sprechen. Im Verlauf wird sie jedoch über sich selbst hinauswachsen und für das einstehen, was ihr wichtig ist. Es ist richtig schön mitzuerleben, wie sich Freya weiterentwickelt und wie sie gemeinsam mit Lin und Teddy ein unschlagbares Team ergibt. Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen werden hier großgeschrieben und auch Diversität ist völlig selbstverständlich ein Teil der Geschichte, ohne ein Thema daraus zu machen.

Die Spannung kommt bei dem Ganzen natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Die Handlung ist durchweg abwechslungsreich und interessant, sodass es zu keiner Zeit langweilig wird. Vor allem die zweite Hälfte des Buches, in dem man die Kinder auf ihrer Schatzsuche begleitet, sorgt für ein eifriges Mitfiebern und versprüht tolle Fünf Freunde-Vibes. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen, auch als Erwachsener hat man seine helle Freude daran. Die 224 Seiten sind dank der wunderbaren Übersetzungsarbeit von Bianca Dyck und den kurzen Kapitel im Nu vorbei und das runde, abgeschlossene Ende lässt vermuten, dass es sich auch dieses Mal um einen Einzelband handelt.

Fazit: Für alle, die nicht genug von Edge bekommen können, gibt es nun endlich neues Lesefutter von Fiona Longmuir: „Freya und das Vermächtnis der Strandpiraten“ ist eine spannende und rasante, zeitgenössische Abenteuergeschichte à la Enid Blyton voller Geheimnisse und Überraschungen. Die ideale Lektüre für alle Mystery-Fans ab 10 Jahren. Ich habe auch das zweite Kinderbuch von Fiona Longmuir mit Begeisterung gelesen und hoffe sehr, bald wieder von ihr zu hören. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Ein weiterer wundervoller Folgeband, der den Vorgängern in nichts nachsteht!

Ein Mädchen namens Willow 5: Schattenzeit
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Als Willow, Valentina, Gretchen und Lotti durch Zufall einen geheimnisvollen Zettel finden, sind sie sofort Feuer und Flamme. Bei ihrem Fund handelt es sich um einen Hinweis auf einen Schatz, den ihre ...

Als Willow, Valentina, Gretchen und Lotti durch Zufall einen geheimnisvollen Zettel finden, sind sie sofort Feuer und Flamme. Bei ihrem Fund handelt es sich um einen Hinweis auf einen Schatz, den ihre Hexenvorfahrinnen vor vielen Jahren für sie versteckt haben. Die vier Freundinnen möchten den Schatz natürlich unbedingt finden, allerdings stellt sich schnell heraus, dass dies kniffliger und gefährlicher ist als gedacht und ihr sonst so redseliges Hexenbuch Grimmor keine große Hilfe ist. Die Mädchen müssen während ihrer Suche nicht nur viel Mut und Köpfchen zeigen und ihr magisches Können unter Beweis stellen – sie bekommen es auch mit einem unerwarteten Gegner zu tun. Als dann auch noch ein seltsamer Junge mit einer Geige im Wald auftaucht und ein kleiner frecher Waldgeist Unruhe stiftet, wird den Junghexen klar, dass der Schatz überaus wertvoll sein muss. Ob sie ihn wohl rechtzeitig finden werden?

Mit „Schattenzeit“ geht die Erfolgsserie „Ein Mädchen namens Willow“ bereits in die fünfte Runde und es empfiehlt sich, die vier Vorgänger zu kennen. Zwingend erforderlich ist es jedoch nicht, das Buch lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Mir ist diese Kinderbuchreihe inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Die ersten vier Bände habe ich geliebt, sodass ich es kaum erwarten konnte, mich auf den fünften Band zu stürzen. Ein Jahr habe ich mich gedulden müssen und das Warten hat sich wie immer mehr als gelohnt!

Schon rein optisch ist das Buch ein echtes Highlight. Das Cover ist mal wieder der reinste Blickfang und verlockt einen dazu, sofort in die Geschichte dahinter einzutauchen. Das Innenleben ist ebenfalls traumhaft gestaltet, angefangen bei der doppelseitigen detailreichen Karte von Willows Wald bis zu den atmosphärischen schwarz-weiß Illustrationen von Simona Ceccarelli, die das Erzählte auf eine magische Weise untermalen.

Auch der Inhalt begeistert von der ersten Seite an. Mit ihrem bildhaften Schreibstil gelingt es Sabine Bohlmann wie gewohnt meisterlich, ihre Leser*innen direkt in den Bann zu ziehen und die Welt von Willow lebendig werden zu lassen. Gemeinsam mit Willow und ihren drei Hexenfreundinnen begibt sich auf eine abenteuerliche und mitunter auch gefährliche Schatzsuche, voller Rätsel und Geheimnisse, Wunder und Magie. Themen wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen spielen dabei eine wichtige Rolle und auch die Liebe zur Natur ist jederzeit spürbar. Es macht einfach wieder großen Spaß, die vier Mädchen zu begleiten, ihre Entschlossenheit und tiefe Verbundenheit mitzuerleben und durchweg mit ihnen mitzufiebern.
Mit Willow, Valentina, Gretchen und Lotti hat die Autorin wundervolle Protagonistinnen erschaffen und auch die Nebencharaktere, egal vertraute oder neue Gesichter, sind mit viel Liebe ausgearbeitet und unvergesslich.

Die poetischen Zeilen zu Beginn eines jeden Kapitels runden das Ganze perfekt ab und verleihen der Geschichte einen zusätzlichen mystischen Zauber. Trotz seiner stattlichen 368 Seiten ist das Buch viel zu schnell wieder vorbei und nun heißt es hoffen, dass dies nicht der letzte Band ist und es zeitnah weitergeht.

Fazit: Sabine Bohlmann und Simona Ceccarelli haben uns mal wieder ein wunderschönes Kinderbuch gezaubert, das zum Versinken und Nicht-mehr-auftauchen-wollen einlädt und nicht nur Kinder ab 10 Jahren begeistert. „Schattenzeit“ ist ein spannendes, herzlich-charmantes und magisches Abenteuer über die Kraft der Freundschaft, die Wunder der Natur und den Glauben an sich selbst. Für alle Hexenfans und Waldfreunde und diejenigen, die gerne fantasievolle Geschichten lesen. Für mich war auch dieser Band ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe mich beim Lesen nur noch mehr in diese bezaubernde Reihe verliebt und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Willow und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Absolut bezaubernd!

Mina und der Trau-dich-Zauber
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Mitten im Wald, auf dem Ast einer großen, alten Eiche, lebt ein kleines Blattmädchen namens Mina gemeinsam mit ihren Eltern. Obwohl sie das allerwinzigste Blatt auf dem Baum ist, hat sie das lauteste Lachen ...

Mitten im Wald, auf dem Ast einer großen, alten Eiche, lebt ein kleines Blattmädchen namens Mina gemeinsam mit ihren Eltern. Obwohl sie das allerwinzigste Blatt auf dem Baum ist, hat sie das lauteste Lachen und das breiteste Grinsen und entdeckt überall etwas, das ihr Spaß macht. Mina liebt nichts mehr, als Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen, den ganzen Tag über mit ihrem besten Freund, dem Eichhörnchen und ihrer Familie zu spielen und ihre Krabblerfreundinnen zum Fliegenpilz-Kaffeeklatsch einzuladen. Doch als es kühler wird und der Wind ein ungewohntes Frösteln mit sich bringt, beginnt sich das trubelige Leben im Baum zu verändern. Die kalte Jahreszeit naht und mit ihr auch der Umzug von Minas Familie in ihr Winterquartier. Mina beunruhigt das Ganze so sehr, dass sie nachts nicht schlafen kann. Sie möchte nicht fort an einen fremden Ort, die Eiche ist ihr doch ihr Zuhause und das soll sie auch bleiben! Eines Morgens ist es schließlich so weit und ihre Eltern machen sich fertig aufzubrechen. Mina aber weigert sich sie zu begleiten. Ihre Eltern drängen sie nicht und geben ihr die Zeit, selbst zu entscheiden, wann sie bereit ist. Obwohl sie als Allerletzte übrigbleibt und der Baum still, einsam und kalt ist, klammert sich Mina weiter hartnäckig an ihren Ast. Weit unten auf dem Waldboden sieht sie das freundlich leuchtende Eichelhäuschen ihrer Eltern. Da erkennt Mina, was sie wirklich glücklich macht und nimmt all ihren Mut zusammen.

Ich liebe den Zeichenstil von Lucy Fleming und nachdem mich bereits ihre beiden Bilderbücher „Ella und der Funkelzauber“ und „Lily und der Herzenszauber“ absolut begeistert haben, durfte ihr neues Werk „Mina und der Trau-dich-Zauber“ in meiner Sammlung natürlich nicht fehlen. Schon das Cover mit seinen kuscheligen Herbst-Vibes ist einfach zum Verlieben, doch auch das, was sich dahinter verbirgt, verzaubert von der ersten Seite an.

Mit wenigen sanften Worten und farbenfrohen Bildern entführt uns Lucy Fleming in die Welt ihres kleinen aufgeweckten Blattmädchens. Mina ist eine reizende Protagonistin, die uns zeigt, dass es sich manchmal lohnt, über seinen Schatten zu springen und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Veränderungen zu akzeptieren kann ziemlich schwer sein, da man nie weiß, was sie mit sich bringen. Doch mit etwas Mut und geliebten Menschen an seiner Seite, lassen sie sich viel leichter meistern und machen oft sogar alles besser.
Lucy Fleming hat dieses große Thema gekonnt mit dem Wechsel der Jahreszeiten verbunden und kindgerecht aufbereitet. Junge Zuhörer
innen ab 4 Jahren werden Minas Sorgen und Ängste sehr gut nachvollziehen können und verstehen, dass Veränderungen zum Leben dazugehören und sie meist nur die Chance zu neuen tollen Abenteuern sind.

Untermalt wird der Text von Lucy Flemings bezaubernden, liebevollen Illustrationen. Mit ihren warmen Farbtönen und vielen Details fangen sie das bunte Waldleben und die herbstliche Stimmung perfekt ein und laden zum Verweilen, Entdecken und Wohlfühlen ein.

Fazit: Lucy Fleming hat uns mal wieder ein ganz entzückendes Bilderbuch ab 4 Jahren gezaubert, mit wunderschönen Illustrationen und einer kleinen Heldin zum Gernhaben. „Mina und der Trau-dich-Zauber“ ist eine herzerwärmende Wohlfühl-Mutmachgeschichte über die Angst vor Veränderungen und die Bedeutung von Familie. Ich bin ganz verliebt in dieses Schätzchen, mein Herz hat die kleine Mina im Sturm erobert. Von mir gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Absolute BeGEISTERung!

Geister
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Cat zieht mit ihrer Familie nach Nordkalifornien, in den nebligen Küstenort Bahía de la Luna. Der Grund dafür ist ihre kleine Schwester Maya, die an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Das ...

Cat zieht mit ihrer Familie nach Nordkalifornien, in den nebligen Küstenort Bahía de la Luna. Der Grund dafür ist ihre kleine Schwester Maya, die an der unheilbaren Krankheit Mukoviszidose leidet. Das kühle Klima am Meer soll Mayas Lungen guttun und ihr beim Atmen helfen. Statt südkalifornische Sonne nur noch Wolken, Kälte und Nebel und dann musste sie auch noch alle ihre Freunde zurücklassen – Cat ist alles andere als glücklich über den Umzug, aber sie versucht sich ihre Unzufriedenheit nicht anmerken zu lassen, sie möchte schließlich nicht egoistisch sein. Während Maya ganz begeistert von ihrem neuen Zuhause ist, möchte Cat am liebsten einfach nur weg. Vor allem diese Geistersache findet sie ziemlich unheimlich. Angeblich gibt es in Bahía de la Luna Geister geben, wie die beiden Mädchen von dem einheimischen Jungen Carlos erfahren. Maya ist sofort Feuer und Flamme und möchte den Verstorbenen schnellstmöglich begegnen. Die Zeit dafür günstig, denn der Día de los Muertos, ein traditionelles mexikanisches Fest zu Ehren der Toten, rückt immer näher. Cat möchte ihre kleine Schwester unbedingt von den Geistern fernhalten. Ob ihr das gelingen wird?

Auf der Suche nach neuem Comic-Lesefutter habe ich vor kurzem die Bücher von Raina Telgemeier entdeckt und mich sofort in ihren Erzähstil und ihr Artwork verliebt. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass der Loewe Verlag mit „Geister“ ein weiteres Buch von ihr auf den deutschen Markt bringt. Und wie nicht anders zu erwarten war, habe ich es mit Begeisterung verschlungen.

Schon das Cover kommt etwas anders daher als seine Vorgänger und lässt erahnen, dass sich der Inhalt von Raina Telgemeiers autobiografischen Werken unterscheidet. Doch auch wenn die Geschichte nicht rein realistisch ist und von fiktiven Figuren handelt, ist „Geister“ ein echter Telgemeier-Comic und großes Muss für alle Fans. Und obwohl es um Geister, Krankheit und den Tod geht, ist das Buch nicht gruselig oder bedrückend, sondern unterhaltsam, lebensfroh und tröstlich.

Raina Telgemeier versteht es einfach, schwierige Themen humorvoll und sensibel zu verpacken. Mitreißend, eindringlich und mit viel Herz erzählt sie in „Geister“ von dem familiären Umgang mit Mukoviszidose und der Bedeutung von Familie. Von Verbundenheit, grenzenloser Liebe und dem Mut, seine Ängste zu überwinden. Und von Geistern natürlich. Die Autorin beweist dabei wieder einmal mehr, dass die Darstellung von Schwesternbeziehungen ihre große Stärke ist. Anders jedoch als in „Sisters“ verstehen sich Cat und Maya ziemlich gut. Obwohl es sehr belastend und bisweilen auch nervig für Cat ist, mit einer schwerkranken Schwester zusammen zu leben, wird mehr als deutlich, wie sehr sie Maya liebt und dass sie alles tun würde, um sie zu beschützen.
Soweit ich das beurteilen kann, wird Mukoviszidose sehr authentisch dargestellt und wie man dem Anhang entnehmen kann, hat Raina Telgemeier eine Menge darüber recherchiert, genauso wie über das mexikanische Fest Día de los Muertos (der Tag der Toten). Diese Mischung aus beidem ist äußerst faszinierend und interessant. Man lernt viel über diese unheilbare Krankheit, ohne dass es dröge oder lehrbuchmäßig wirkt. Gleichzeitig erhält man auch einen kleinen Einblick in die mexikanische Kultur und bekommt unweigerlich Lust darauf, sich den Disney-Film „Coco“ anzuschauen.

Auch die Figuren sind rundum gelungen und richtige Wohlfühlcharaktere. Vor allem Maya ist einfach zum Gernhaben. Trotz ihrer schweren Erkrankung, ist sie ein fröhliches und lebhaftes Mädchen und zaubert einem immerzu ein Lächeln ins Gesicht.

Neben dem Inhalt überzeugt diese Graphic Novel auch zeichnerisch auf ganzer Linie. Die wunderbaren Illustrationen von Raina Telgemeier mögen auf den ersten vielleicht etwas simpel wirken, sie sind aber enorm ausdrucksstark und fangen die Emotionen der Figuren gekonnt ein. Die Farben sind wie gewohnt kräftig und bunt, stellenweise aber auch etwas gedeckter gehalten, was perfekt zur Geschichte passt und dem Ganzen immer wieder eine tolle, leicht mystische Atmosphäre verleiht.

Fazit: „Geister“ ist eine fesselnde und starke Graphic Novel, die das Leben, Familie und Zusammenhalt feiert und nicht nur Kinder ab 10 Jahren in den Bann zieht. Berührend, magisch und trotz ernster Themen voller Leichtigkeit und Hoffnung. Ich bin mal wieder absolut beGEISTERt und kann es kaum erwarten, mehr von Raina Telgemeier zu lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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