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Veröffentlicht am 20.10.2021

Skurril, schaurig-schön & einzigartig. Eine zauberhafte Coraline-Schmuckausgabe

Coraline
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Vor über zehn Jahren habe ich „Coraline“ das erste Mal gelesen und auch der Film von Tim Burton ist mir bekannt. Beides konnte mich damals richtig begeistern. Da ich seitdem aber nicht mehr in die Geschichte ...

Vor über zehn Jahren habe ich „Coraline“ das erste Mal gelesen und auch der Film von Tim Burton ist mir bekannt. Beides konnte mich damals richtig begeistern. Da ich seitdem aber nicht mehr in die Geschichte von „Coraline“ eingetaucht war, waren meine Erinnerungen an die Handlung nicht mehr die frischesten. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr eine farbig illustrierte Schmuckausgabe dieses modernen Kinderbuchklassikers herauskommen wird, wusste ich sofort, dass es nun endlich mal an der Zeit für ein Reread ist und ich diesen unbedingt mit dieser Schmuckedition machen möchte. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.

Coraline Jones ist mit ihren Eltern vor kurzem in eine neue Wohnung gezogen, die sich in einem düsteren alten Haus befindet. Da noch Ferien sind, ihre Eltern mal wieder keine Zeit für sie haben und es draußen regnet, langweilt sich Coraline entsetzlich. Sie beginnt kurzerhand ihr neues Zuhause zu erkunden und lernt dabei ihre ziemlich seltsamen, schrulligen Nachbarn kennen.
Aber nicht nur die Nachbarn sind merkwürdig – auch die Entdeckung, die Coraline noch machen wird, ist sonderbar: Eine verschlossene Tür. Als sie sie mit einem rostigen alten Schlüssel öffnet, blickt sie auf eine blanke Ziegelwand. Warum wurde die Tür zugemauert? Was verbirgt sich dahinter? Als sich der Durchgang nachts plötzlich öffnet und Coraline hindurchgeht, landet sie in einer fremden, völlig verdrehten Welt. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich sowohl an das Buch als auch den Tim Burton-Film von „Coraline“ nur noch recht dunkel erinnern können. Was mir aber nur zu gut im Gedächtnis geblieben ist: Die große Skurrilität der Story und die unheimliche und teils recht beklommene Stimmung; vor allem der Film hatte mir lauter kalte Rückenschauer beschert. Fand ich damals richtig klasse, ich stehe einfach total auf verrückte und schauerliche Geschichten.
Nach über zehn Jahren bin ich nun also endlich wieder in Neil Gaimans kultigen Fantasy-Grusel-Schmöker abgetaucht und auch dieses Mal hat mich der ausgefallene Ideenreichtum von Neil Gaiman und das gänsehautmäßige Ambiente der Erzählung in helle Begeisterung versetzen können. Ich muss nur sagen, dass ich ein wenig mit der Altersempfehlung hadere. Für manche 10-jährige Kids mag das Buch bestimmt schon etwas sein, allerdings würde ich persönlich davon abraten, es Kindern in die Hand zu geben, die sich schnell fürchten, da der Gruselfaktor der Geschichte ziemlich hoch ist. Das muss man wohl einfach individuell entscheiden. Vom Schreibstil her ist „Coraline“ aber auf jeden Fall für Leser*innen ab 10 Jahren geeignet, dieser ist sehr leicht und flüssig.

Mir, als Erwachsene, hat es auch beim erneuten Lesen jede Menge Freude bereitet die aufgeweckte Coraline auf ihrem spannenden Abenteuer zu begleiten und mich von der düsteren Atmosphäre und dem schrägen Einfallsreichtum der Geschichte verzaubern zu lassen. Mit „Coraline“ hat Neil Gaiman zweifellos ein ganz besonderes und ungewöhnliches Werk geschrieben, welches garantiert nicht jedermanns Sache sein wird, da es wirklich sehr fantasievoll und recht absonderlich ist. Wenn man sich aber auf die ganzen Verrücktheiten einlässt, beschert einem das Buch ein unvergessliches und wundervolles Leseerlebnis voller kurioser Charaktere, amüsanter Dialoge und Wunder.

Die Figuren und deren Gespräche haben mir ganz besonders gut gefallen. Die Geschichte lebt eindeutig von den eigenwilligen Charakteren und deren Zusammenspiel. Manche Unterhaltungen, die Coraline mit ihren Eltern und den Nachbarn führt, sind einfach nur zum Schmunzeln schön; vor allem der Gag, dass sich keiner der Nachbarn Coralines Namen merken kann und sie ständig Caroline von ihnen genannt wird, hat mich bestens unterhalten.
Am meisten in mein Herz geschlossen habe ich Coraline, unsere Hauptprotagonistin und personale Erzählerin. Mit ihr hat der Autor eine tolle und starke Romanheldin erschaffen. Coraline ist für ihr Alter bemerkenswert mutig und schlau und wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Ich mochte ihre sympathische und pfiffige Art auch dieses Mal auf Anhieb und habe sie für ihre Entschlossenheit und Tapferkeit sehr bewundert. Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch, wie es Neil Gaiman gelungen ist aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens zu schreiben. Diese kindliche Sichtweise auf die Welt ist ihm in meinen Augen wirklich hervorragend geglückt.

Zur Handlung möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Stellt euch einfach darauf ein, dass ihr es bei „Coraline“ mit einer sehr atmosphärischen, fantasievollen und gruseligen Erzählung zu tun bekommen werdet, die ein wunderbar faszinierendes Verwirrspiel aus Wirklichkeit und Illusion enthält und sich auf eine eigentümliche, aber sehr kluge Weise viel mit dem Thema Ängste beschäftigt.
Und vielleicht solltet ihr euch auch besser darauf vorbereiten, dass ihr Knöpfe nach der Lektüre vermutlich mit etwas anderen Augen betrachten werdet.

Wovon ich euch aber natürlich unbedingt noch berichten muss: Die Gestaltung. Die Illustratorin und Karikaturistin Aurélie Neyret hat die Geschichte mit zahlreichen großartigen farbigen Illustrationen versehen, die allesamt einfach nur perfekt zur Handlung passen und eine geheimnisvolle, schaurig-schöne Atmosphäre schaffen. Die Bilder sind meistens ganzseitig, es gibt aber auch ein paar wenige doppelseitige und in den Genuss von paar etwas kleinere Zeichnungen, die in schwarz-weiß gehalten sind, kommen wir ebenfalls. Mir haben die Illustrationen unglaublich gut gefallen. Von denen hätte es für meinen Geschmack gerne viele mehr geben können.
Bezüglich der Bilder fand ich außerdem sehr interessant, dass die Figuren anders aussehen als im Film. So hat Coraline, wie man ja schon auf dem Cover sehen kann, weiß-blonde Haare, was ich persönlich äußerst passend finde.
Was das Cover angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Es ist sehr hochwertig verarbeitet und schimmert dank des Spotlacks ganz zauberhaft, wenn man es ins Licht hält.

Fazit: Ein herrlich skurriles und außergewöhnliches Grusel-Lesevergnügen für Jung und Alt!
Mich hat die Schmuckausgabe von „Coraline“ vollkommen verzaubern können. Mir hat es ungeheuer viel Vergnügen bereitet die Geschichte nach vielen Jahren endlich mal wieder durchzuschmökern und sie dank der traumhaft schönen Illustrationen von Aurélie Neyret auf eine ganz neue Art und Weise kennenzulernen zu dürfen. Ich kann „Coraline“ jedem nur ans Herz legen, allen voran diese Schmuckausgabe. Das Buch erzählt eine einzigartige und zeitlose Geschichte über das Stellen und Überwinden von Ängsten, Familie und Aufrichtigkeit und wird in meinen Augen zurecht als moderner Kinderbuchklassiker bezeichnet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Ein großartiges und wichtiges Buch!

Stamped - Rassismus und Antirassismus in Amerika
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Als man mir „Stamped“ ans Herz legte und als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und nahm das Angebot an. Ich finde die Thematik, die das Buch behandelt, immens wichtig und hatte ...

Als man mir „Stamped“ ans Herz legte und als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und nahm das Angebot an. Ich finde die Thematik, die das Buch behandelt, immens wichtig und hatte mir eh fast vorgenommen mehr darüber zu lesen. Für mich kam dieser Titel also genau zur richtigen Zeit. Ein weiterer Grund für meine sofortige Zusage ist der Autor. Die Bücher von Jason Reynolds habe ich vor einiger Zeit für mich entdeckt; mich konnten meine bisherigen Werke aus seiner Feder allesamt begeistern. Auf „Stamped“ war ich daher äußerst gespannt.

„Bevor wir anfangen, sollten wir etwas klären: Das ist kein Geschichtsbuch.“ Mit diesen Worten beginnt Jason Reynolds seine Erzählung und auch im Verlauf des Buches wird er immer wieder betonen: „Das ist kein Geschichtsbuch.“ Natürlich geht es in „Stamped“ um Geschichte und ja, es werden auch Dinge genannt, die man in typischen Geschichtsbüchern findet wie Jahreszahlen, Verträge und Kriege. Es ist aber dennoch kein Geschichtsbuch, zumindest nicht so eines, wie wir es aus der Schule kennen. Ihr wisst schon, diese meist total langweilig geschriebenen Bücher, in denen lauter Namen und Daten fallen, die man sich für Tests und Klausuren versucht einzuprägen, die kurz danach aber schon wieder aus dem Gedächtnis verschwunden sind. So ein Buch ist „Stamped“ wirklich nicht. Ja, es handelt von der Vergangenheit, aber es hilft uns dabei die Gegenwart besser zu verstehen. Mit diesen treffenden Worten beschreibt die Autorin und Journalistin Alice Hasteres dieses Buch in einem Vorwort.

Mit „Stamped“ ist Jason Reynolds ein ganz besonderes und eindrucksvolles Sachbuch gelungen, bei welchem es sich um eine vereinfachte Zusammenfassung von Ibram X. Kendis preisgekrönten und komplexen Werk „Gebrandmarkt“ handelt. Auf gut 600 Seiten hat der Historiker Ibram X. Kendi über die Geschichte des Rassismus und Antirassismus in Amerika geschrieben und da es ihm ein großes Anliegen war, dass diese bedeutende Thematik jungen Leserinnen nähergebracht wird, hat er den Kinder- und Jugendbuchautor Jason Reynolds darum gebeten, sein Buch in eine einfache und jugendliche Sprache zu übertragen – was ihm in meinen Augen ausgezeichnet gelungen ist.

Mich haben Jason Reynolds und Ibram X. Kendi mit „Stamped“ auf ganzer Linie überzeugen können. Dieses Buch gibt einem einfach so viel mit und öffnet die Augen. Es bewegt, schockiert, informiert und reißt mit und dank der perfekt dosierten humorvollen Sprache kommt sogar der Unterhaltungswert nicht zu kurz.
Jason Reynolds versteht sich wahrlich bestens darin, jugendliche Leser
innen mit seinen direkten und anschaulichen Worten durchweg mitzureißen und ihnen ein schweres Thema auf eine leichte Weise zugänglich zu machen. Wie ich es aus meinen bisherigen Werke von ihm gewohnt bin, ist sein Schreibstil auch hier packend, authentisch, modern und lebendig, sodass er – was ja das Ziel war – allen voran Jugendliche ansprechen wird. Für Erwachsene ist „Stamped“ aber definitiv ebenfalls vollkommen lesenswert.

Aufgeteilt ist das Buch in fünf Zeitabschnitte. Vom ersten Rassisten der Welt über die Beginne der USA bis zur Jetzt-Zeit erzählt Jason Reynolds uns von der Geschichte des Rassismus und Antirassismus in Amerika, geht dabei auf relevante Ereignisse ein, stellt bedeutsame Persönlichkeiten vor und zeigt uns, welche Auswirkungen das Ganze auf unsere heutige Zeit hat.
Neben den fünf Abschnitten enthält das Buch dann auch noch ein bewegendes Nachwort sowie ein ausführliches Quellenverzeichnis, Lesetipps und ein Wortregister. Wer sich zu bestimmten Themen weiter informieren möchte, wird in diesem umfangreichen Anhang ganz bestimmt fündig werden.

Dass mir dieses Buch enorm viel neues Wissen bescheren wird, war mir vor dem Lesen bereits klar. Mit dem Thema Rassismus in den USA habe ich mich – leider – noch nicht so viel auseinandergesetzt – um ehrlich zu sein, habe ich mich generell mit Rassismus bisher viel zu wenig beschäftigt, Schande über mein Haupt. Ich habe auf den ca. 250 Seiten daher wirklich eine Menge dazugelernt und dafür bin ich diesem Buch richtig dankbar.

Fazit: Eine großartige Jugendbuchausgabe von Ibram X. Kendis erfolgreichem Werk „Gebrandmarkt“!
„Stamped“ von Jason Reynolds ist so ein Buch, bei welchem ich sehr hoffe, dass es von vielen Menschen gelesen werden wird. Es ist ein rundum gelungener Remix aus Kendis „Gebrandmarkt“, der aufklärt, fesselt und berührt und viel Stoff zum Diskutieren und Nachdenken liefert. Es ist ein wütendes, aber auch hoffnungsvolles Buch, es ist wichtig, stark, augenöffnend und motivierend und liest sich dank der lebendigen und klaren Sprache erfrischend schwungvoll, unterhaltsam und leicht. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und volle 5 und 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Ein spannender und unterhaltsamer Krimi voller Witz & Charme!

Mord im Gewächshaus
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Zu Kinder- und Jugendkrimis greife ich immer wahnsinnig gerne, vor allem für Detektivgeschichten, die uns Leserinnen ins viktorianische England mitnehmen, hege ich eine große Schwäche. Ich war daher sofort ...

Zu Kinder- und Jugendkrimis greife ich immer wahnsinnig gerne, vor allem für Detektivgeschichten, die uns Leserinnen ins viktorianische England mitnehmen, hege ich eine große Schwäche. Ich war daher sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von Myrtle Hardcastle hörte. Da mich sowohl das Cover als auch der Klappentext direkt ansprachen, zögerte ich gar nicht lange und ließ den Auftaktband bei mir einziehen.

Die 12-jährige Myrtle Hardcastle, die aus gutem Hause stammt, hegt eine große Leidenschaft für die Kriminalwissenschaft und verbringt liebend gerne ihre Zeit damit ihre Nachbarn in der beschaulichen Kleinstadt Swineburne in England zu beobachten. Als ihre Nachbarin Miss Wodehouse, eine wohlhabende Witwe, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, wittert Myrtle sofort einen spannenden Fall. Anders als die Polizei, die von einer natürlichen Todesursache ausgeht, ist Myrtle fest davon überzeugt, dass es Mord war. Sie beginnt umgehend mit ihren Ermittlungen – tatkräftig unterstützt von ihrer Gouvernante Miss Ada Judson, die ihr als Einzige Glauben schenkt. Die beiden ergeben ein tolles Team und kommen sehr schnell wichtigen Hinweisen auf die Spur. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass die Lilien von Miss Wodehouse bei dem Fall eine Rolle spielen. Ob Myrtle und Miss Judson den Mörder wohl finden werden?

Als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich mir augenblicklich ziemlich sicher, dass die Myrtle Hardcastle-Serie eine Jugendkrimi-Reihe ganz nach meinem Geschmack ist. Eine gewitzte junge Protagonistin, die sich mit Feuereifer in knifflige Ermittlungsarbeiten stürzt, ein mysteriöser Fall, der im viktorianischen England spielt – all das ist einfach genau mein Ding. Sollte es euch genauso gehen, kann ich euch nur empfehlen die zwölfjährige Myrtle Hardcastle kennenzulernen. Ich muss zwar sagen, dass mich der erste Band nicht vollends überzeugen konnte, aber begeistert bin ich dennoch von dem Buch. In meinen Augen ist Elizabeth C. Bunce mit Myrtles erstem Detektivabenteuer ein toller Serienstart geglückt, der voller Witz, Charme und Mitratespaß steckt und für Fans von spannenden Krimigeschichten die perfekte Lektüre ist.

Ich habe prima in die Handlung hineingefunden. Der flüssige und lebendige Schreibstil sagte mir vom ersten Moment an zu – für mich hat er sich sehr angenehm und leicht lesen lassen – und unsere Romanheldin Myrtle war mir auf Anhieb sympathisch. Was sie angeht, habe ich definitiv das bekommen, was ich mir erhofft habe: Eine aufgeweckte und mutige Protagonistin mit viel Herz und Verstand, die einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, viel Entschlossenheit und eine große Leidenschaft für mysteriöse Vorkommnisse besitzt. Mit ihr hat die Autorin eine reizende und einzigartige Romanheldin erschaffen. Ich mochte Myrtles pfiffige und neugierige Art unheimlich gerne und ihre humorvolle Erzählweise hat mich des öfteren sehr schmunzeln lassen. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und wie sie uns die Geschehnisse schildert, hat mich wirklich von Anfang an bestens unterhalten und begeistern können. Sehr cool fand ich auch die originelle Idee mit den Fußnoten, in denen Myrtle außergewöhnliche Begriffe näher erläutert, die im Text fallen. Da habe sogar ich, als Erwachsene, viel Neues dazu gelernt. So weiß ich nun zum Beispiel dank Myrtle was ein Vivarium ist oder um was genau es sich eigentlich bei einem Chesterfield handelt.
Neben den Begriffserklärungen macht Myrtle aber manchmal auch einfach nur eine kurze, witzige Bemerkung zur Handlung, was ich ausgesprochen amüsant fand.

Was die Nebenfiguren angeht, wurde ich ebenfalls nicht enttäuscht. Sie wurden allesamt mit viel Liebe skizziert und besitzen alle so ihre Besonderheiten, mit denen sie uns Leser
innen verzaubern und erheitern. Da hätten wir zum Beispiel Myrtles Gouvernante Miss Ada Judson, eine meiner persönlichen Lieblinge. Miss Judson ist von einem sehr ähnlichen Schlag wie Myrtle, sie ist ebenfalls die geborene Detektivin und äußerst findig. In ihr hat Myrtle zweifellos eine echte Verbündete gefunden. Anstatt sie, was wohl eigentlich ihre Aufgabe als Gouvernante gewesen wäre, davon abzuhalten rätselhafte Verbrechen aufzuklären, unterstützt sie Myrtle bei ihren Ermittlungen.

Zu den weiteren Charakteren sage ich nun mal lieber nichts. Ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr im Verlauf des Buches so einigen außergewöhnlichen Personen begegnen werdet, von denen sich manche recht ominös und verdächtig verhalten.

Die Auflösung des Mordes kam für mich dann ziemlich überraschend, was mich sehr gefreut hat. Ich liebe diese Aha-Momente zum Schluss. Mir hat das Ende richtig gut gefallen, es ist schlüssig und glaubhaft und schließt den Fall zufriedenstellend ab.

Tja, nun habe ich mich so begeistert zu dem Buch geäußert, vermutlich fragt ihr euch mittlerweile, warum es meine Erwartungen dennoch nicht erfüllen konnte. Ich hatte wirklich sehr viel Freude beim Lesen, aber irgendwie hat mich die Story nicht so fesseln können wie es bei Büchern aus diesem Genre sonst meist der Fall ist. Ich kann noch nicht mal sagen, woran genau es nun lag, denn die Handlung kann mit vielen spannenden Wendungen und Unvorhersehbarkeiten aufwarten. Mir hat insgesamt einfach etwas gefehlt, dieser letzte Funke wollte nicht überspringen. Ich werde die Reihe aber auf jeden Fall weiterverfolgen. Im Englischen gibt es bereits drei Bände und ich hoffe nun sehr, dass wir auf die deutsche Übersetzung von Band 2 nicht allzu lange warten müssen.

Fazit: Ein cleverer und charmanter Krimi für Jung und Alt!
Der US-amerikanischen Autorin Elizabeth C. Bunce ist mit dem ersten Band ihrer Myrtle Hardcastle-Reihe ein wunderbarer Auftakt geglückt, der für alle, die gerne historische Detektivgeschichten und Cozy-Crime-Romanen lesen, nur zu empfehlen ist. Vor allem Fans von Flavia de Luce, Enola Holmes und Agatha Oddly kann ich die Myrtle Hardcastle-Serie sehr ans Herz legen. Ich habe Myrtle nur zu gerne auf ihren aufregenden Ermittlungsarbeiten begleitet und freue mich schon sehr auf ihren nächsten Kriminalfall. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Warmherzig, turbulent, tiefgründig, superwitzig!

Bunte Fische überall
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Von Kathrin Schrocke hatte ich vor etwa zwei Jahren ihr Jugendbuch „Immer kommt mir das Leben dazwischen“ gelesen, welches ein richtiges Highlight für mich war. Ich war daher sofort Feuer und Flamme als ...

Von Kathrin Schrocke hatte ich vor etwa zwei Jahren ihr Jugendbuch „Immer kommt mir das Leben dazwischen“ gelesen, welches ein richtiges Highlight für mich war. Ich war daher sofort Feuer und Flamme als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Titel aus dem Mixtvision Verlag hörte, bei welchem es sich um eine überarbeitete Neuauflage des Jugendromans „Mein Leben und andere Katastrophen“ handelt. Da ich diesen noch nicht kannte und mich der Klappentext direkt ansprach, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ „Bunte Fische überall“ bei mir einziehen.

Die 13-jährige Bernadette, genannt Barnie, ist ein ganz normaler Teenager. Sie hegt eine große Sammelleidenschaft für Radiergummis, sie besitzt eine Vorliebe fürs Sealife und wenn sie an ihren Mitschüler Sergej denkt, beginnen die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu flattern. Das einzig Ungewöhnliche in ihrem Leben (zumindest aus der Sicht von so manch anderen) sind ihre Eltern. Barnie wird von zwei Vätern großgezogen, ihrem Dad und ihrem Papa. Von diesen hat sie sich zu ihrem 13. Geburtstag ein cooles iPad gewünscht, aber da die beiden schrecklich altmodisch sind, bekommt Barnie von ihnen ein Tagebuch geschenkt. Na super. Barnie ist wenig begeistert, aber sie beschließt dennoch das Notizbuch zu benutzen und ihr Leben darin festzuhalten. Und in diesem ist gerade dank des Baby-Projekts in ihrer Schule eine Menge los. Zusammen mit ihrem Schwarm Sergej soll sie sich rund um die Uhr um eine Plastikbabypuppe kümmern. Barnie ist zunächst überglücklich darüber, dass Sergey ihr Projektpartner ist, allerdings wird sich sehr schnell herausstellen, dass dieser irgendwie doch nicht so toll ist wie gedacht.

Dies war also mein zweites Werk aus der Feder von Kathrin Schrocke und auch mit diesem hat mir die deutsche Autorin ein echtes Lesehighlight bescheren können. Mich hat in „Bunte Fische überall“ einfach genau das erwartet, was ich mir erhofft habe: Eine zauberhafte Teenagerstory voller Herz, Witz, Charme und Gefühlschaos und mit einer genau richtigen Portion Tiefe. Ich habe mich beim Lesen prächtig amüsiert und das vergnügte Grinsen stellenweise gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, gleichzeitig hat mich die Geschichte aber auch sehr nachdenklich gestimmt und stellenweise ziemlich erschüttert. Also in meinen Augen ist der Autorin die Mischung aus Unterhaltung und Ernsthaftigkeit hervorragend geglückt. Mit ganz viel Humor und Selbstironie bringt uns Kathrin Schrocke viele aktuelle und bedeutende Themen näher und liefert uns einen authentischen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt einer 13-jährigen Jugendlichen; sie zieht das Ganze aber niemals ins Lächerliche oder übertreibt es mit der Komik. Einzig das Babyprojekt, welches meiner Ansicht nach dann doch ein bisschen zu schräg und unrealistisch dargestellt wird (was mich aber in keinster Weise gestört hat), habe ich persönlich die Handlung als vollkommen glaubhaft und lebensnah empfunden.

Mich hat die Geschichte von Beginn an bestens unterhalten und begeistern können. Die humorvolle und selbstironische Art und Weise wie uns unsere Ich-Erzählerin Barnie die Geschehnisse schildert habe ich vom ersten Moment an geliebt und auch Barnie selbst mochte ich auf Anhieb total gerne. Sie ist ein sehr sympathisches, lustiges und aufgewecktes Mädchen, man muss sie einfach gernhaben. In mein Herz hat sie sich jedenfalls sofort geschlichen und da wir dank der gewählten Erzählform ganz nah dran sind an ihren Empfindungen und Gedanken, ist es mir, als Erwachsene, mühelos gelungen mich in unsere 13-jährige Hauptprotagonistin hineinzuversetzen.

Ich musste immerzu sehr über Barnies chaotisches Leben schmunzeln und habe beim Lesen ständig an meine eigene Teenagerzeit denken müssen. Die erste Liebe, Zoff mit der besten Freundin, peinliche Gespräche mit den Eltern – wer kennt‘s nicht? An meiner Schule gab es nur glücklicherweise nicht so ein skurriles Babyprojekt. Mitzuverfolgen wie sich Barnie und ihre Klassenkameradinnen um ihre „Babys“ kümmern und sich so als Eltern schlagen ist für uns Leserinnen zwar höchst amüsant, aber ich glaube, ich hätte es damals als 13-jährige nicht so prickelnd gefunden eine etwas längere Zeit so eine komische Plastikbabypuppe an der Backe zu haben. Aber wie gesagt, bei diesem Schulprojekt über das Lesen dabei zu sein, fand ich einfach nur köstlich. :D

Eine Sache in Barnies Leben, mit der ich ebenfalls keine eigenen Erfahrungen habe: Ihre außergewöhnliche Familienkonstellation. Barnie hat zwei Väter, bei denen sie aufgewachsen ist, und ihre leibliche Mutter sieht sie regelmäßig, da diese bei ihnen ganz in der Nähe wohnt.
Dass Kathrin Schrocke mit „Bunte Fische überall“ einen Roman über Regenbogenfamilien geschrieben hat, finde ich einfach großartig. Diversität ist ein so wichtiges Thema und sollte viel mehr in Kinder- und Jugendbüchern behandelt werden. Mittlerweile gibt es zum Glück so einige – richtig gute – Titel mit der LGBTQ-Thematik auf dem Markt, aber damals, als die alte Ausgabe von „Bunte Fische überall“ herauskam (2015), war das Buch sehr wahrscheinlich eine ziemliche Besonderheit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es damals nicht so gut ankam wie es ganz bestimmt heute der Fall sein wird. Mein Eindruck ist, dass LGBTQ-Romane inzwischen eine große Beliebtheit besitzen; ich zumindest kenne so einige, die – wie ich – sehr gerne Bücher mit queeren Figuren lesen.

Leider ist es aber natürlich auch heute noch, sechs Jahre später, traurige Realität, dass Regenbogenfamilien schief angesehen oder angefeindet werden. Auch Barnie muss das am eigenen Leib erfahren. Mich hat es richtig wütend gemacht und schockiert zu sehen, wie ein paar Gleichaltrige auf ihre Familiensituation reagieren und wie homophob sie sich teils dazu äußern. Ich habe da sehr mit Barnie mitgelitten. Diese ist natürlich ebenfalls äußerst bestürzt darüber, dass einige ihrer Mitschüler ihrer Familie mit so wenig Toleranz begegnen. Barnie lässt sich aber nicht unterkriegen und zeigt uns mit ihrem mutmachenden Verhalten, dass man sich niemals verbiegen lassen darf, um von anderen akzeptiert zu werden. Regenbogenfamilien sind genauso normal und selbstverständlich wie andere Familien auch, was hoffentlich irgendwann von allen toleriert werden wird.

Neben den bereits genannten Dingen konnte mich Kathrin Schrocke auch mit den Nebenfiguren überzeugen. Sie wurden allesamt glaubwürdig ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren einzigartigen und teils recht ausgefallenen Eigenschaften rundum perfekt. Besonders gut gefallen haben mir Barnies Väter. Die zwei sind so cool! Na ja, okay, sie sind auch ein wenig altmodisch, aber ich fand die beiden klasse, ich mochte sie wirklich unheimlich gerne und auch Barnies leibliche Mutter Martha habe ich sehr liebgewonnen.

Mein Lesevergnügen war leider viel zu schnell wieder vorbei. Dank der packenden Handlung, dem locker-leichten Schreibstil und den angenehm kurzen Kapiteln bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe insgesamt eine superschöne und wunderbar bunte Zeit mit dem Buch verbracht.

Fazit: Turbulent, warmherzig, superwitzig. Eine bezaubernde Teenagergeschichte, die mitreißt, nachdenklich stimmt und unglaublich viel Spaß macht!
Kathrin Schrocke hat mit „Bunte Fische überall“ einen wundervollen Jugendroman ab 12 Jahren geschrieben, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Ich bin absolut begeistert von dem Buch. Die Story sprüht nur so vor herrlichem Humor und beschert uns lauter tolles regenbogenbuntes Gefühlschaos, zugleich besitzt sie aber auch Tiefgang und vermittelt ein ganz wichtiges Thema. Ich kann „Bunte Fische überall“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Ein großartiger und fesselnder Auftakt!

Circles of Fate (1). Schicksalsfluch
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Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Marion Meister unheimlich gut gefallen haben, stellte sich mir gar nicht erst die Frage ob ich ihre neue Jugendbuchreihe kennenlernen möchte. Natürlich musste ...

Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Marion Meister unheimlich gut gefallen haben, stellte sich mir gar nicht erst die Frage ob ich ihre neue Jugendbuchreihe kennenlernen möchte. Natürlich musste ich den ersten Band ihrer vierteiligen Circles of Fate-Reihe unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die 17-jährige Lita ist ziemlich genervt von ihrer überbesorgten Mutter und fühlt sich von ihrem Kontrollzwang regelrecht erdrückt. Dass die große Angst und Sorge um ihre Tochter aber durchaus gerechtfertigt ist, wird Lita sehr bald noch erkennen. Ihr Leben wird völlig auf den Kopf gestellt werden, als ihre Mutter eines Tages entführt wird. Auf der Suche nach ihrer Mutter stürzt die 17-jährige mitten hinein in die verborgene Welt der Schicksalsweberinnen. Als Lita erfährt, dass die Oberste Weberin ihre Großmutter ist und sie selbst und ihre Mutter Hanna ebenfalls Schicksalsweberinnen sind, kann sie es gar nicht fassen. Doch warum hat ihre Mutter den Glasturm im Londoner Finanzdistrikt verlassen, in welchem der Baum Schicksals steht? Wieso hat sie all das vor ihr geheimgehalten? Lita muss Hanna unbedingt finden! Ob ihr das gelingen wird? Wird sie endlich die Wahrheit über sich selbst erfahren?

Wie oben bereits erwähnt hat mich bisher noch kein Werk von Marion Meister enttäuschen können – auch ihr neues Buch nicht. Mich hat die deutsche Autorin mit „Schicksalsfluch“ auf ganzer Linie überzeugen können. Mir hat der Reihenauftakt der Circles of Fate-Serie einfach genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine packende Story, die voller Spannung, Geheimnisse und Magie steckt und mich von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln konnte. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen und hätte danach am liebsten sofort zum nächsten Band gegriffen. Was bin ich froh, dass dieser bereits im kommenden Monat erscheinen wird und wir auf die weiteren beiden Folgebände ebenfalls nicht allzu lange warten müssen. Da der erste Band sehr offen endet und einen extrem neugierig auf die Fortsetzung macht, hibbel ich dem Erscheinen des zweiten Teils nun ganz ungeduldig entgegen.

Aber zurück zum Auftaktband. Obwohl die Handlung recht ruhig beginnt, konnte sie mich dennoch sofort in ihren Bann ziehen und mitreißen. Ich war einfach vom ersten Moment an Feuer und Flamme und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Dem relativ ruhigen Einstieg sollen dann auch sehr schnell lauter spannende und rätselhafte Geschehnisse folgen, sodass man im Nu nur noch am Mitfiebern ist und sich immerzu fragt wie wohl alles miteinander zusammenhängt.

Neben der Handlung sorgen auch die ständig wechselnden Erzählperspektiven und kurzen Kapitel dafür, dass die Geschichte eine durchgehende Sogwirkung auf einen ausübt und man nur so durch die Seiten fliegt. Mir hat die gewählte Erzählweise ausgesprochen gut gefallen. Ich bin generell einer großer Fan davon, wenn Bücher aus den Blickwinkeln mehrerer Personen geschildert werden, ich finde, dass das Leseerlebnis dadurch immer so schön abwechslungsreich und mitreißend gestaltet wird. So wie hier. Ich muss zwar gestehen, dass ich ein klein wenig gebraucht habe bis ich bezüglich der Charaktere den kompletten Durchblick hatte, aber da die Kapitelanfänge stets mit den entsprechenden Namen versehen sind und man somit immer sofort weiß wer gerade an der Reihe ist mit dem Erzählen, haben mir die vielen Sichtwechsel keinerlei Probleme bereitet.

Was den Schreibstil angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Ich mag den Sprachstil von Marion Meister total gerne, er ist leicht, lebendig und bildhaft – für mich hat er sich mal wieder superangenehm lesen lassen.

Auch mit den vielen verschiedenen Figuren hat mich die Autorin überzeugen können. Einige von ihnen bleiben meinem Empfinden nach zwar etwas blass, allerdings hat mich dies überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, ich habe es als vollkommen stimmig für die Handlung empfunden. Zudem werden ja auch noch drei weitere Bände folgen – ich gehe daher sehr davon aus, dass wir hinsichtlich der bisher weniger greifbaren Charaktere noch mit mehr Details versorgt werden.
Besonders klasse fand ich Lita, die ich als unsere eigentliche Hauptprotagonistin bezeichnen würde. Ich mochte ihre sympathische, authentische und schlagfertige Art auf Anhieb und habe mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln nachvollziehen können. So habe ich es zum Beispiel völlig verstehen können, dass die rasante Wende, die ihr Leben nach der Entführung ihrer Mutter plötzlich nimmt, sie zunächst ziemlich überfordert. Mit dem Eintritt in die Welt der Schicksalsweberinnen stürzt eine regelrechte Flut an unglaublichen Enthüllungen auf sie ein, die sie erst einmal verarbeiten muss. Lita ist aber bemerkenswert stark und lässt sich nicht unterkriegen, wofür ich sie sehr bewundert habe.
Zu den weiteren Figuren sage ich nun mal nichts weiter. Ich finde, dass man sie besser ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr im Verlauf des Buches die Bekanntschaft von so einigen sehr interessanten Personen machen werdet, die alle so ihre Besonderheiten besitzen und teils etwas sehr Mysteriöses ausstrahlen.

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten muss: Das Setting. Mit diesem hat das Buch ebenfalls gänzlich bei mir punkten können. Da ich den Schauplatz London sehr gerne mag, hat es mich richtig gefreut, dass uns Marion Meister in ihrer neuen Reihe in diese tolle Stadt mitnimmt. Und da ich auch ein großer Fan von magischen und düsteren Welten bin, bin ich kulissenmäßig definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Dank der bildlichen und stimmungsvollen Beschreibungen hat man von sämtlichen Schauplätzen das reinste Kopfkino und kommt in den Genuss einer wunderbar geheimnisvollen Atmosphäre. Mit der verborgenen Welt der Schicksalsweberinnen hat die Marion Meister einfach eine einzigartige Welt erschaffen, voller cooler Ideen, Mysterien und Gefahren.

Fazit: Ein fesselnder Auftakt, der einen durchweg in Atem hält und große Lust auf mehr macht!
Marion Meister hat mit dem ersten Band ihrer vierbändigen Circles of Fate-Reihe einen rundum gelungenen Serienstart aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich absolut begeistern konnte. Die Handlung steckt voller überraschender und spannungsreicher Wendungen und wird überaus packend erzählt, sodass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag und durchweg am Mitfiebern ist. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und kann es nun kaum mehr erwarten mich auf den zweiten Teil stürzen zu können. Ich kann „Schicksalsfluch“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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