Cover-Bild Stamped - Rassismus und Antirassismus in Amerika
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783423640831
Jason Reynolds, Ibram X. Kendi

Stamped - Rassismus und Antirassismus in Amerika

Jugendbuchausgabe des National-Book-Award-Gewinners "Gebrandmarkt" von Ibram X. Kendi
Anja Hansen-Schmidt (Übersetzer), Heike Schlatterer (Übersetzer)

Von Amerikas Anfängen bis Barack Obama

Mehr als 150 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei in den USA herrscht in vielen Bereichen des Lebens immer noch keine Gleichberechtigung zwischen Schwarz und Weiß. Wo liegen die Wurzeln des Rassismus? Wie kommt es, dass er wie ein Stachel tief in der Seele der USA sitzt? Anschaulich und fundiert erzählen Jason Reynolds und der Historiker Ibram X. Kendi die Geschichte des Rassismus und Antirassismus in Amerika. Sie zeigen, wie rassistisches Denken immer auch als Rechtfertigung für weiße Privilegien eingesetzt wurde, und geben eindrucksvolle Beispiele des Antirassismus. Ein zorniges Buch, manchmal hoffnungsvoll, immer engagiert, fesselnd und unterhaltsam.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2021

Ein großartiges und wichtiges Buch!

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Als man mir „Stamped“ ans Herz legte und als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und nahm das Angebot an. Ich finde die Thematik, die das Buch behandelt, immens wichtig und hatte ...

Als man mir „Stamped“ ans Herz legte und als Rezensionsexemplar anbot, zögerte ich keine Sekunde lang und nahm das Angebot an. Ich finde die Thematik, die das Buch behandelt, immens wichtig und hatte mir eh fast vorgenommen mehr darüber zu lesen. Für mich kam dieser Titel also genau zur richtigen Zeit. Ein weiterer Grund für meine sofortige Zusage ist der Autor. Die Bücher von Jason Reynolds habe ich vor einiger Zeit für mich entdeckt; mich konnten meine bisherigen Werke aus seiner Feder allesamt begeistern. Auf „Stamped“ war ich daher äußerst gespannt.

„Bevor wir anfangen, sollten wir etwas klären: Das ist kein Geschichtsbuch.“ Mit diesen Worten beginnt Jason Reynolds seine Erzählung und auch im Verlauf des Buches wird er immer wieder betonen: „Das ist kein Geschichtsbuch.“ Natürlich geht es in „Stamped“ um Geschichte und ja, es werden auch Dinge genannt, die man in typischen Geschichtsbüchern findet wie Jahreszahlen, Verträge und Kriege. Es ist aber dennoch kein Geschichtsbuch, zumindest nicht so eines, wie wir es aus der Schule kennen. Ihr wisst schon, diese meist total langweilig geschriebenen Bücher, in denen lauter Namen und Daten fallen, die man sich für Tests und Klausuren versucht einzuprägen, die kurz danach aber schon wieder aus dem Gedächtnis verschwunden sind. So ein Buch ist „Stamped“ wirklich nicht. Ja, es handelt von der Vergangenheit, aber es hilft uns dabei die Gegenwart besser zu verstehen. Mit diesen treffenden Worten beschreibt die Autorin und Journalistin Alice Hasteres dieses Buch in einem Vorwort.

Mit „Stamped“ ist Jason Reynolds ein ganz besonderes und eindrucksvolles Sachbuch gelungen, bei welchem es sich um eine vereinfachte Zusammenfassung von Ibram X. Kendis preisgekrönten und komplexen Werk „Gebrandmarkt“ handelt. Auf gut 600 Seiten hat der Historiker Ibram X. Kendi über die Geschichte des Rassismus und Antirassismus in Amerika geschrieben und da es ihm ein großes Anliegen war, dass diese bedeutende Thematik jungen Leserinnen nähergebracht wird, hat er den Kinder- und Jugendbuchautor Jason Reynolds darum gebeten, sein Buch in eine einfache und jugendliche Sprache zu übertragen – was ihm in meinen Augen ausgezeichnet gelungen ist.

Mich haben Jason Reynolds und Ibram X. Kendi mit „Stamped“ auf ganzer Linie überzeugen können. Dieses Buch gibt einem einfach so viel mit und öffnet die Augen. Es bewegt, schockiert, informiert und reißt mit und dank der perfekt dosierten humorvollen Sprache kommt sogar der Unterhaltungswert nicht zu kurz.
Jason Reynolds versteht sich wahrlich bestens darin, jugendliche Leser
innen mit seinen direkten und anschaulichen Worten durchweg mitzureißen und ihnen ein schweres Thema auf eine leichte Weise zugänglich zu machen. Wie ich es aus meinen bisherigen Werke von ihm gewohnt bin, ist sein Schreibstil auch hier packend, authentisch, modern und lebendig, sodass er – was ja das Ziel war – allen voran Jugendliche ansprechen wird. Für Erwachsene ist „Stamped“ aber definitiv ebenfalls vollkommen lesenswert.

Aufgeteilt ist das Buch in fünf Zeitabschnitte. Vom ersten Rassisten der Welt über die Beginne der USA bis zur Jetzt-Zeit erzählt Jason Reynolds uns von der Geschichte des Rassismus und Antirassismus in Amerika, geht dabei auf relevante Ereignisse ein, stellt bedeutsame Persönlichkeiten vor und zeigt uns, welche Auswirkungen das Ganze auf unsere heutige Zeit hat.
Neben den fünf Abschnitten enthält das Buch dann auch noch ein bewegendes Nachwort sowie ein ausführliches Quellenverzeichnis, Lesetipps und ein Wortregister. Wer sich zu bestimmten Themen weiter informieren möchte, wird in diesem umfangreichen Anhang ganz bestimmt fündig werden.

Dass mir dieses Buch enorm viel neues Wissen bescheren wird, war mir vor dem Lesen bereits klar. Mit dem Thema Rassismus in den USA habe ich mich – leider – noch nicht so viel auseinandergesetzt – um ehrlich zu sein, habe ich mich generell mit Rassismus bisher viel zu wenig beschäftigt, Schande über mein Haupt. Ich habe auf den ca. 250 Seiten daher wirklich eine Menge dazugelernt und dafür bin ich diesem Buch richtig dankbar.

Fazit: Eine großartige Jugendbuchausgabe von Ibram X. Kendis erfolgreichem Werk „Gebrandmarkt“!
„Stamped“ von Jason Reynolds ist so ein Buch, bei welchem ich sehr hoffe, dass es von vielen Menschen gelesen werden wird. Es ist ein rundum gelungener Remix aus Kendis „Gebrandmarkt“, der aufklärt, fesselt und berührt und viel Stoff zum Diskutieren und Nachdenken liefert. Es ist ein wütendes, aber auch hoffnungsvolles Buch, es ist wichtig, stark, augenöffnend und motivierend und liest sich dank der lebendigen und klaren Sprache erfrischend schwungvoll, unterhaltsam und leicht. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und volle 5 und 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Ein schwungvolles, zorniges und anschauliches "Nicht-Geschichtsbuch"

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"Bevor wir anfangen, sollten wir etwas klären: Das ist kein Geschichtsbuch. Ich wiederhole, das ist kein Geschichtsbuch." Dies gleich vorweg klarzustellen ist Jugendbuchautor Jason Reynolds sehr wichtig. ...

"Bevor wir anfangen, sollten wir etwas klären: Das ist kein Geschichtsbuch. Ich wiederhole, das ist kein Geschichtsbuch." Dies gleich vorweg klarzustellen ist Jugendbuchautor Jason Reynolds sehr wichtig. Denn mit "Stamped" unternimmt er den Versuch, Ibram X. Kendis ausführliche Zusammenstellung der Geschichte des Rassismus in seinem preisgekrönten Roman "Gebrandmarkt", Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen. Um das zu erreichen, schlendert er aufgeteilt in fünf Zeitabschnitte vom ersten Rassisten der Welt über die Anfänge des jungen Amerikas bis zur heutigen Zeit und stellt dabei wichtige PolitikerInnen, AktivistInnen und Entwicklungen sprachlich lebendig und gut verständlich vor. Das vorliegende Buch ist also eine Art schwungvollerer, zorniger und anschaulicher Remix von Kendis 600-Seiten-schwerem "Gebrandmarkt" und kommt meiner Meinung nach genau zur richtigen Zeit.

Wenn Jason Reynolds schreibt "Dies ist kein Geschichtsbuch", meint er, die typischen Schulbücher mit ihrer oft leblosen Aneinanderreihung von Jahreszahlen und Namen, die sich keiner merken kann und denen eine Verbindung zum eigenen Leben fehlt. Natürlich geht es in "Stamped" auch um Geschichte - ganz vordergründig sogar. Diese ist jedoch durch Querbezüge zur Jetzt-Zeit, anschauliche Analogien, viele direkte Ansprachen des Lesers und Erinnerungshilfen sowohl sprachlich als auch konzeptionell lebendig gemacht worden, sodass beim Lesen zu jedem Zeitpunkt klar wird, wie das Vergangene mit dem zusammenhängt, was wir heute erleben und beobachten. "Stamped" ist also ein modernes Kein-Geschichtsbuch, das sich als Buch über die Gegenwart versteht, durch das wir die Tradition des Rassismus und die sich immer wiederholenden Fehler der Vergangenheit kennenlernen, um aktuelle Probleme besser verstehen und auch angehen zu können. Die deutsche Journalistin und Autorin Alice Hasters ("Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten"), von der das Vorwort zur deutschen Ausgabe stammt, formuliert es so: "Stamped" ist quasi die "Was bisher geschah"-Zusammenfassung für die gegenwärtigen politischen Diskussionen um Rassismus."


Dass Jason Reynolds es versteht, ein jugendliches Publikum pointiert, authentisch und mit treffenden Beobachtungen mitzureißen, hat er schon in seinen zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern bewiesen, von denen ich mittlerweile auch schon einige gelesen habe ("Ghost", "Asphalthelden", "Die Sache mit dem Glücklichsein"). Kein Wunder, dass es ihm auch in diesem Sachbuch gelingt, seine LeserInnen trotz des komplexen und entmutigenden Themas zu fesseln und Kampfgeist und Hoffnung in ihnen zu wecken. Auch ich war ganz hin und weg von seiner charmanten Art, die Geschichte seines Landes neu zu erzählen und habe das Buch in wenigen Stunden inhaliert. Dabei war ich immer wieder geschockt, dass mir einige wichtige Namen (z.B. Angela Davis) komplett fremd, mir die rassistischen Hintergründe von einigen Film- und Buchklassikern (z.B. "Tarzan" oder "Planet der Affen") nicht klar und meine Wissenslücken in manchen Teilen der amerikanischen Geschichte doch deutlich größer als gedacht waren. Vor "Stamped" hatte ich mir eingebildet, ich wüsste einiges über Rassismus ... ich habe mich offensichtlich geirrt und während der 256 Seiten nicht nur einiges dazugelernt, sondern auch zu vielen Themen meinen Standpunkt angepasst. Besonders Jason Reynolds Nachwort und Dank haben mich dabei sehr berührt und mir Energie gegeben, im Alltag, aber auch politisch weiterhin für Gerechtigkeit die Stimme zu erheben!


„Das ist kein Buch, das alles weiß und für alles eine Lösung parat hat. Es ist auch keine komplette Mahlzeit. Es ist mehr so ein Appetithappen. Zur Vorbereitung auf das kommende Festmahl. Damit man voller Vorfreude seinen Platz - den richtigen Platz - am Tisch einnimmt."



Meiner Meinung nach ist "Stamped" trotz (oder gerade wegen) der sehr lebendigen und einfachen Sprache auch für Erwachsene gut geeignet. Wer mehr wissen will und sich auf noch komplexerer Ebene mit dem Thema auseinandersetzen will, der sei an das Original "Gebrandmarkt: Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika" verwiesen, auf dem "Stamped" ja inhaltlich basiert. Um bei speziellen Themen weiterlesen zu können, sind in "Stamped" auch ausführliche Quellen, weiterführende Lesetipps und ein Wortregister vorhanden. Zusätzlich zum toll aufbereiteten Inhalt, den ich ja nun schon zu Genüge gelobt habe, ist auch die Gestaltung der deutschen Ausgabe des dtv Verlags ein Volltreffer. Sehr nahe am Original gehalten sieht man die schwarze Silhouette eines jungen afroamerikanischen Menschens, welcher auch auf "Gebrandmarkt" abgebildet ist, umgeben von roten Streifen auf weißem Grund, welche im Zusammenhang mit dem blauen Titel den Eindruck der amerikanischen Flagge ergeben. Von mir gibt es also eine absolut uneingeschränkte Leseempfehlung!



Fazit:


"Stamped" ist eine beeindruckende Reise durch die Geschichte der USA mit Fokus auf Rassismus, Antirassismus und deren Auswirkungen auf die heutige Zeit. Jason Reynolds schwungvollerer, zorniger und anschaulicher Jugendbuch-Remix von Kendis "Gebrandmarkt" informiert, motiviert und gibt den Leserinnen und Lesern somit eine optimale Bewertungsgrundlage für aktuelle Diskussionen.

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