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Veröffentlicht am 02.10.2021

Spannend, magisch, witzig und charmant! Ein tolles Buch!

Die Geister der Pandora Pickwick
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Da mir die zwei vorherigen Bücher von Christina Wolff richtig gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich euch ihren neuen Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Die Geister der Pandora Pickwick“ ...

Da mir die zwei vorherigen Bücher von Christina Wolff richtig gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich euch ihren neuen Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Die Geister der Pandora Pickwick“ war ich tierisch gespannt!

Fanny liebt den Antiquitätenladen „Pandora‘s Antiques“ ihrer Tante Harriet, an keinen anderem Ort ist sie lieber als in diesem kleinen Raritätengeschäft mit seinem vielen wunderbaren kuriosen Krimskrams. Sie freut sich daher riesig auf die Sommerferien, die sie bei ihrer Tante verbringen darf. Doch irgendetwas geht in dem Laden nicht mit rechten Dingen zu. Dinge verschwinden auf rätselhafte Weise, Möbel, die gerade abgewischt wurden, werden plötzlich wieder von einer dicken Staubschicht überzogen und nachts sind seltsam rumpelnde und polternde Geräusche zu hören. Als Fanny ihrer Tante von ihren Beobachtungen berichtet, reagiert diese ziemlich merkwürdig. Sie verschweigt ihrer Nichte eindeutig etwas, nur was? Als Fanny schließlich herausfindet, was es mit „Pandora‘s Antiques“ wirklich auf sich hat, kann sie es zunächst gar nicht fassen. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Dies war also mein drittes Werk aus der Feder von Christina Wolff und auch mit diesem hat mich die deutsche Autorin nicht enttäuschen können. Für mich persönlich ist es sogar das bisher beste Buch der Autorin. Mir hat „Die Geister der Pandora Pickwick“ einfach genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine spannende und geisterstarke Abenteuergeschichte, die mit viel Herz und Humor geschrieben ist, voller Geheimnisse, Wunder und außergewöhnlicher Charaktere steckt und ein einmaliges britisches Flair verströmt. Nicht zu vergessen die traumhaften Illustrationen von der Florentine Prechtel, an denen ich mich gar sattsehen konnte. Meine Erwartungen konnten wirklich mehr als erfüllt werden, mein Lesevergnügen war einfach perfekt.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Die Handlung konnte mich von den ersten Zeilen an in ihren Bann ziehen und begeistern, der Schreibstil der Autorin hat sich mal wieder locker-leicht und angenehm für mich lesen lassen und unsere Hauptprotagonistin Fanny war mir auf Anhieb sympathisch. Für mich kam von Anfang an so eine richtige Wohlfühlstimmung auf. Und da sich zu dieser auch noch ein fesselnder Lesesog dazugesellt hat, dem ich mich kaum mehr entziehen konnte, wollte ich aus dem Buch am liebsten gar nicht mehr auftauchen. Für meinen Geschmack habe ich es leider viel zu schnell durchgelesen.

Als Leserinnen verschlägt es uns gleich zu Beginn in den Antiquitätenladen von Tante Harriet, in welchem wir uns dann auch die meiste Zeit über aufhalten werden – was mich sehr gefreut hat. Mit „Pandora‘s Antiques“ hat die Christina Wolff ein tolles Setting erschaffen. Der Laden wird so schön gemütlich und magisch beschrieben und versprüht eine herrlich geheimnisvolle Atmosphäre; solche Schauplätze liebe ich einfach. Die weiteren Orte, an die es uns noch verschlagen wird, fand ich aber auch große Klasse. Kulissenmäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen.

Mit den Charakteren hat mich Christina Wolff ebenfalls überzeugen können. Sie wurden allesamt mit viel Liebe ausgearbeitet und besitzen teils äußerst amüsante und schräge Eigenheiten, mit denen sie uns Leser
innen verzaubern und bestens unterhalten.
Da hätten wir zum einen unsere 12-jährige Hauptprotagonistin Fanny, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Fanny habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre abenteuerlustige, neugierige und liebenswerte Art total gerne und habe mich dank der authentischen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.

Zu den weiteren Figuren möchte ich eigentlich gar nicht so viel sagen – ich finde, dass man sie besser ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass ihr im Verlauf der Geschichte die Bekanntschaft von lauter großartigen und interessanten Gestalten machen dürft wie Fannys verpeilte Tante Harriet, den schrulligen Kunsthändler Mr. Pennyhold und eine einzigartige Truppe an sehr unterschiedlichen Geistern. Die Geister haben mir ganz besonders gut gefallen, vor allem den aufgeweckten Alastair fand ich spitze. Mir hat dieser junge Geist so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Der Humor kommt auf jeden Fall nicht zu kurz, sodass man insgesamt eine sehr spaßige Zeit mit dem Buch verbringt. Neben den unterhaltsamen Szenen und originellen Ideen können sich aber natürlich auch die spannungsreichen und magischen Momente sehen lassen sowie die gruseligen Elemente, Mysterien und Überraschungen. So fiebert man beispielsweise bei Fannys Geisterübungen ordentlich mit (was genau es mit diesen auf sich hat, werde ich euch hier allerdings nicht verraten, hehe). Auch das sonderbare Verhalten von Tante Harriet treibt die Handlung voran (was verschweigt sie ihrer Nichte nur?) und zum Ende hin nimmt die Story dann so richtig an Fahrt auf, sodass man gehörig ins Mitbibbern gerät. Man mag das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen, da man so gebannt von den Geschehnissen ist.

Neben der Erzählung bin ich auch von der Gestaltung des Buches völlig verzückt. Das Vorsatzpapier ist bezaubernd aufgemacht und die Geschichte wird von einigen doppelseitigen und sehr detailreichen schwarz-weiß Illustrationen begleitet, die einfach nur zum Träumen schön sind und ein ganz besonderes Ambiente schaffen. Von den Bildern hätte es liebend gerne noch ein paar geben dürfen. Ich liebe einfach den Zeichenstil von der Florentine Prechtel. Auch beim Cover hat sie mal wieder einen fabelhaften Job gemacht. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich finde, dass es ein echter Hingucker ist.

Am Ende bleiben keine Fragen offen, sodass ich davon ausgehe, dass es sich bei „Die Geister der Pandora Pickwick“ um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre aber durchaus vorhanden. Da der Hummelburg Verlag allerdings leider diesen Herbst sein letztes Programm herausgebracht hat, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass es einen zweiten Teil geben wird. Leider. Ich hätte wahnsinnig gerne noch so einige weitere Abenteuer mit Fanny und Co. erlebt.

Fazit: Ein wunderbarer Abenteuerschmöker voller Spannung, Witz und zauberhaftem Geistercharme!
Christina Wolff hat mit „Die Geister der Pandora Pickwick“ ein rundum gelungenes Kinderbuch ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich absolut beGEISTERn konnte. Die Geschichte lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, sie ist fantasievoll, atmosphärisch, ein bisschen schaurig und wunderschön illustriert. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Genauso klasse wie Band 1, diese Reihe ist so toll!

Tale of Magic: Die Legende der Magie 2 – Eine dunkle Verschwörung
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Nachdem mich Chris Colfer mit seiner Land-of-Stories-Serie so richtig aus den Socken hauen konnte, hat er mir Anfang des Jahres auch mit dem ersten Band seiner neuen Fantasyreihe „Tale of Magic“ ein echtes ...

Nachdem mich Chris Colfer mit seiner Land-of-Stories-Serie so richtig aus den Socken hauen konnte, hat er mir Anfang des Jahres auch mit dem ersten Band seiner neuen Fantasyreihe „Tale of Magic“ ein echtes Highlight bescheren können. Dem Erscheinen des zweiten Teils habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert.

Brystal Evergreen und ihre Freunde haben die Welt gerettet und der magischen Gemeinschaft zu mehr Akzeptanz im ganzen Land verholfen. Brystal genießt nun ein hohes Ansehen und wird überall wie ein Star gefeiert, aber genießen kann sie das alles nicht. Sie hat ordentlich damit zu tun ihre vielen Pflichten als gute Fee zu erfüllen und den verschiedenen Königreichen bei ihren Problemen zu helfen. Das nächste Unheil soll zudem nicht lange auf warten sich lassen. Eines Tages taucht die mysteriöse Hexe Mistress Mara an der Akademie auf und versucht neue Schülerinnen für ihre Hexenschule zu rekrutieren. Und als wäre das nicht schon besorgniserregend genug, gerät Brystal dann auch noch in den Fokus eines jahrhundertealten Clans, der nur ein Ziel verfolgt: Sämtliche Magie im ganzen Land für immer auszumerzen.

Endlich habe ich mich auf meinen sehnsüchtig erwarteten Folgeband der Tale-of-Magic-Reihe stürzen können und tja, was soll ich sagen, auch dieser hat sich zu einem echten Highlight für mich entwickelt. Meine (äußerst hohen) Ansprüche konnten eindeutig vollends erfüllt werden. Mir hat es mal wieder wahnsinnig viel Freude bereitet in Chris Colfers märchenhafte Fantasywelt einzutauchen und mich von der Magie seiner Worte und seinem großen Ideenreichtum verzaubern zu lassen.

Ehe ich euch weiter berichte warum mir das Buch so gut gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Ich rate dringend mit dem Serienstart zu beginnen und danach erst zur Fortsetzung zu greifen. Die Bände bauen sehr aufeinander auf, es macht daher auf jeden Fall mehr Sinn sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Da mir die Geschehnisse aus dem ersten Band zum Glück noch sehr präsent waren, habe ich mühelos in den zweiten Teil hineingefunden und einmal darin versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr daraus auftauchen. Die Handlung konnte mich sofort packen und begeistern und der exzellente Schreibstil von Chris Colfer hat sich mal wieder angenehm flüssig für mich lesen lassen. Ich habe auch diesen Band regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.
Langeweile kam für mich dabei an keiner Stelle auf. Die Story kann mit jeder Menge spannungsreicher, dramatischer und unterhaltsamer Szenen aufwarten und die überraschenden Wendungen, Intrigen und Geheimnisse können sich ebenfalls sehen lassen. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man so sehr ins Mitfiebern und Mitbibbern gerät und es einfach so viel Spaß macht.
Sehr gefreut hat mich, dass auch dieser Band viele tolle Botschaften, Themen und Werte enthält wie Gleichberechtigung, Akzeptanz und Toleranz, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Verantwortung und das Hinauswachsen über sich selbst. Erstklassig verpackt in einem fesselnden Fantasyabenteuer werden all diese Dinge vermittelt und verleihen der Handlung eine genau richtige Portion Ernst und Tiefgang.

Was natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommt: Die originellen Ideen. Chris Colfer hat seiner Fantasie wahrlich mal wieder ihren freien Lauf gelassen, sein Einfallsreichtum ist einfach nur zutiefst beeindruckend. So werden wir beispielsweise an neue wundervolle Orte mitgenommen wie der Ravenchest-Schule für Hexenkunst und dürfen die Bekanntschaft neuer außergewöhnlicher Charaktere machen. Natürlich verschlägt es uns aber auch an bekannte Schauplätze und zahlreiche vertraute Gesichter dürfen wir ebenso wieder begegnen.

Mit den Figuren hat mich Chris Colfer ganz klar wieder gänzlich überzeugen können. Ob alt oder neu – allesamt wurden sie mit viel Liebe, Witz und Charme ausgearbeitet.
Mich hat es tierisch gefreut auf viele alte Bekannte aus dem Vorgänger zu treffen wie Brystal, Lucy, Emerelda, Xanthous, Mandarina und Skylene und sie im Verlauf des Buches noch besser kennenlernen zu dürfen. Klasse fand ich auch, dass neben Brystal auch Lucy dieses Mal eine große und wichtige Rolle spielt und wir neben Brystals Erzählanteilen auch viele Passagen aus ihrer Sicht zu lesen bekommen. Da hat mir vor allem der Kontrast ausgesprochen gut gefallen. Brystal ist in diesem Band um einiges ernster und verbissener drauf – der hohe Druck und die enorme Verantwortung, die auf ihren Schultern lasten, seit sie die gute Fee ist, verlangen ihr fraglos eine Menge ab. Ich habe stellenweise richtig mit Brystal mitgelitten, sie zugleich aber auch sehr für ihre große Stärke und Tapferkeit bewundert.
Lucy ist ebenfalls eine starke Persönlichkeit, allerdings ist sie ein herrlich humorvoller Typ. Ich liebe ihre lustige und einmalige Art einfach, mir hat Lucy wieder so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Auch das Setting fand ich wieder brillant. Im Erschaffen von magischen Welten ist der Chris Colfer einfach ein wahrer Meister. Dank der bildhaften Beschreibungen hatte ich beim Lesen mal wieder das reinste Kopfkino und die märchenhaft-düstere Atmosphäre hat mich von Beginn an vollkommen in ihren Bann ziehen können.

Neben der Geschichte bin ich auch von der Gestaltung ganz hingerissen. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, ich finde es umwerfend. Die Bücher von dem Chris Colfer sind einfach allesamt die totalen Hingucker.
Der Innenteil des Buches ist aber ebenfalls wunderhübsch aufgemacht. Brandom Dorman hat auch die Kapitelanfänge in diesem Band mit zauberhaften schwarz-weiß Vignetten versehen, vorne im Buch gibt es wieder die doppelseitige Landkarte, die das Setting zeigt und das Vorsatzpapier ist traumhaft schön illustriert.

Enden tut das Buch ohne einen fiesen Cliffhanger, allerdings bleiben natürlich dennoch so einige Fragen offen, sodass man sich am liebsten sofort auf den nächsten Band stürzen möchte. Da heißt es aber leider noch ein kleines bisschen warten – die deutsche Übersetzung von Teil 3 wird voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr erscheinen. Ich freue mich schon riesig drauf!

Da ich von Chris Colfers faszinierender Welt einfach nicht genug bekommen kann und neben dem Buch erfreulicherweise auch noch das Hörbuch des zweiten Bandes bei mir einziehen durfte, habe ich es mir nach dem Lesen sofort mit dem Audiobook gemütlich gemacht. Dass mir die Story inzwischen bekannt war, hat mir dabei in keinster Weise meine Hörfreude geraubt. Rufus Beck liest einfach mal wieder fantastisch – ich staune jedes Mal aufs Neue wie vielfältig seine Stimme ist. Er ist wirklich das reinste Stimmwunder. Und für diese Reihe ist er definitiv die perfekte Wahl. Mir hat es mal wieder unglaublich viel Vergnügen bereitet seiner lebendigen und atmosphärischen Vortragsweise zu lauschen.

Fazit: Eine grandiose Fortsetzung voller Spannung, Witz, Magie und Wunder!
Chris Colfer ist mit „Eine dunkle Verschwörung“ ein rundum gelungener Folgeband geglückt, der wie sein Vorgänger ein wahres Feuerwerk an genialen Ideen enthält und voller unvergleichlicher Charaktere und magischer Orte steckt. Mir hat der zweite Teil der Tale-of-Magic-Reihe genauso gut gefallen wie der erste. Ich bin absolut begeistert von dem Buch und auch mit dem Hörbuch habe ich eine wunderbare Zeit verbracht. Sprecher Rufus Beck beschert uns mit seiner großartigen Vortragsweise mal wieder den allerschönsten Hörgenuss.
Von mir gibt es eine große Lese- und Hörempfehlung und nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Ein genialer Auftakt voller Spannung, Humor, Geheimnisse & Magie!

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Jugendroman von Kerstin Gier erscheinen wird! Wie viele andere auch liebe ich ihre Edelstein- und Silber-Trilogie. Den Auftaktband ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Jugendroman von Kerstin Gier erscheinen wird! Wie viele andere auch liebe ich ihre Edelstein- und Silber-Trilogie. Den Auftaktband ihrer neuen Fantasy-Trilogie musste ich daher selbstverständlich unbedingt lesen.

Der 18-jährige Quinn führt eigentlich das perfekte Leben. Er ist beliebt und sportlich, sieht gut aus und hat liebevolle Eltern. Sein einziges Problem scheint zurzeit nur Lilly zu sein, seine Freundin, mit der er am liebsten Schluss machen möchte. Als Quinn bei einer Party auf ein blauhaariges Mädchen trifft und kurz danach einen schweren Unfall hat, wird sich sein Leben schlagartig ändern. Nicht nur, dass er vorerst auf den Rollstuhl und Krücken angewiesen ist – er sieht auf einmal Dinge, die es gar nicht geben kann. Ist er etwa verrückt geworden?
Es wird ausgerechnet Matilda sein, das schräge Mädchen von gegenüber, in welchem er eine Verbündete findet. Sie kann das, was er eigentlich für seine Wahnvorstellungen gehalten hat, ebenfalls sehen. Matilda war nie sein Typ gewesen, das Verhältnis der beiden war schon immer ein etwas schwieriges. Das magische und unglaubliche Abenteuer, in welches die beiden nun stolpern werden, wird ihre Beziehung aber sehr verändern. Was als Freundschaft beginnt, wird schließlich noch mehr werden.

Ein neues Werk aus der Feder von Bestseller-Autorin Kerstin Gier – vermutlich brauche ich gar nicht zu erwähnen, dass ich mir enorm viel davon erhofft habe, oder? Ich liebe die Bücher von Kerstin Gier, ihr neues Buch klang einfach so gut und das Cover ist ein absoluter Traum (ich kann mich daran gar nicht sattsehen, die Eva Schöffmann-Davidov hat sich mal wieder selbst übertroffen) – also ja, man kann meine Ansprüche durchaus als ziemlich hoch bezeichnen...Und wisst ihr was? Sie konnten vollends erfüllt werden! Die Story war insgesamt zwar irgendwie anders als von mir erwartet, aber in keinster Weise schlecht anders, überhaupt nicht. Kerstin Gier hat es mal wieder geschafft und mir ein echtes Highlight beschert.

Bei mir trat von Anfang an das ein, was ganz klar für ein gutes Buch spricht: Einmal mit dem Schmökern begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich umgehend in ihren Bann ziehen und begeistern und in den brillanten Schreibstil von Kerstin Gier habe ich mich mal wieder sofort verliebt. Für mich kam von den ersten Zeilen an ein angenehm flüssiger und fesselnder Lesefluss zustande, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin und das Buch im Rekordtempo verschlungen habe.

Geschildert wird die Geschichte abwechselnd von Quinn und Matilda, jeweils in der Ich-Perspektive, und wer meinen Lesegeschmack ein bisschen näher kennt, wird wissen, dass ich total auf Sichtwechsel in Büchern stehe. Mich hat es daher sehr gefreut, dass sich Kerstin Gier für diese Erzählweise entschieden hat. In meinen Augen ist sie zudem die perfekte Wahl. Zum einen, weil das Leseerlebnis durch die zwei verschiedenen Blickwinkel äußert abwechslungsreich und mitreißend gestaltet wird, und zum anderen, weil wir so beide Hauptprotagonisten sehr genau kennenlernen dürfen.

Ich mochte sowohl Quinn als auch Matilda unheimlich gerne, muss allerdings gestehen, dass mir Quinn im ersten Moment nicht so sympathisch war. Auf mich hat er zunächst wie ein ziemlich selbstgefälliger und arroganter Teenager gewirkt, der nur zu gut weiß, dass er gut aussieht und beliebt ist. Mein erster Eindruck hat sich aber zum Glück schnell gewandelt.
Nachdem wir seinen dramatischen Unfall miterleben dürfen und Quinn danach im Krankenhaus erwacht, war ich seinem Charme im Nu verfallen. Ich habe Quinn richtig liebgewonnen, er ist stark, lustig und aufgeschlossen und verhält sich jederzeit völlig authentisch. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass sie das Verhalten der Figuren, insbesondere der beiden Hauptprotagonisten, als etwas unrealistisch empfunden haben, allerdings kann mich dem nicht anschließen. Ja, okay, die Nebencharaktere sind teils recht überspitzt gezeichnet und ziemlich schrullig drauf, aber gerade das hat mir an ihnen so gut gefallen. Ich habe mich stellenweise köstlich über die Eigenarten einiger Figuren amüsiert – vor allem die Cousine und der Cousin von Matilda haben mir so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert. Die zwei kann man wahrlich nur als schräg bezeichnen.

Also mich hat Kerstin Gier mit sämtlichen Charakteren überzeugen können. Sie sind allesamt einzigartig und machen das Leseereignis mit ihren verschiedenen Eigenschaften zu einem unvergesslichen.
Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich Matilda. Matilda ist ein herzensguter Mensch, sie ist liebenswert, humorvoll und hilfsbereit. Ich habe mich sowohl in sie als auch in Quinn mühelos hineinversetzen können und richtig mit ihnen mitgefiebert und mitgefühlt.
Quinn und Matilda haben es beide gerade nicht leicht. Quinns Leben hat sich aufgrund seines schlimmen Unfalls komplett verändert, er kann keinen Pakoursport mehr machen und ist auf den Rollstuhl und Krücken angewiesen, er hat mit Sehstörungen zu kämpfen und dann wird er auch noch gezwungen zu einer total durchgeknallten Therapeutin zu gehen. Also mir tat Quinn unendlich leid.
Mit Matilda habe ich aber auch sehr mitgelitten. Sie ist mit einer supernervigen Familie und strengen Eltern gestraft und wird stets als das schwarze Schaf in der Familie bezeichnet.

Quinn und Matilda werden gleich im ersten Kapitel aufeinander treffen und es wird sofort deutlich, dass die beiden nicht das beste Verhältnis zueinander haben. Die Schlagabtäusche zwischen den beiden fand ich herrlich, mich haben sie bestens unterhalten. Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch, wie die langsame Annäherung der zwei beschrieben wird. Zunächst entwickelt sich eine wundervolle Freundschaft zwischen den beiden, aber daraus wird schließlich mehr werden. Quinn und Matilda ergeben einfach ein so tolles Team und auch als Paar fand ich sie zauberhaft. Mich hat die Liebesgeschichte gänzlich überzeugen können. Sie wird wunderschön und glaubhaft veranschaulicht und ist überhaupt nicht kitschig.

Mit den Fantasyelementen konnte das Buch ebenfalls bei mir punkten. Kerstin Gier hat das Rad zwar nicht neu erfunden, aber es sind durchaus so einige höchst originelle und richtig coole Ideen dabei, mit denen sie mich verzücken und faszinieren konnte. Also ich fand die phantastische Welt, die Kerstin Gier erschaffen hat, einfach klasse. Sie steckt voller Magie, Rätsel, Gefahren und außergewöhnlicher Geschöpfe wie Geister, Feen und sprechende Wasserspeier.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Die vielen überraschenden Wendungen und Mysterien haben mich durchweg in Atem gehalten, vor allem zum Ende hin klebte ich förmlich an den Seiten.
Humormäßig bin ich definitiv ebenfalls ganz auf meine Kosten gekommen (ich liebe einfach den Humor von Kerstin Gier).
Die Mischung aus Witz, Liebe, Fantasy und Spannung ist Kerstin Gier einfach nur mal wieder rundum gelungen. Ich habe mich pudelwohl beim Lesen gefühlt und freue mich schon diebisch auf den zweiten Band.

Nach dem Beenden des Buches hatte ich es mir dann auch noch mit dem Hörbuch gemütlich gemacht. Dass mir die Story inzwischen bekannt war, hat dabei in keinster Weise meine Hörfreude beeinträchtigt. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lauschen der ungekürzten Lesung. Jasna Fritzi Bauer, die Matildas Kapitel liest, und Timmo Niesner, der Quinns Passagen vorträgt, lesen beide absolut perfekt. In meinen Augen sind die zwei die reinsten Glückstreffer für dieses Hörbuch. Sie haben beide superangenehme und wandelbare Stimme, denen man nur zu gerne zuhört.

Fazit: Spannend, witzig, wunderbar magisch. Ein genialer Auftakt voller Überraschungen und Geheimnisse!
Kerstin Gier hat mich mit dem ersten Band ihrer neuen Jugendbuch-Trilogie vollkommen verzaubern können. Ich habe die Geschichte von den ersten Seiten an geliebt und eine großartige Zeit in ihr verbracht. Auch das Hörbuch von „Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann“ konnte mich vollauf begeistern. Ich kann sowohl Buch als Hörbuch absolut empfehlen und vergebe nur zu gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Ein weiterer wunderbarer Folgeband einer ganz besonderen Reihe!

Der Fall des verschlüsselten Briefes
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Da mir die bisherigen Bände der Enola-Holmes-Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch zum sechsten Band greifen. Auf Enolas neuen spannenden Fall war ich tierisch gespannt!

Als die junge ...

Da mir die bisherigen Bände der Enola-Holmes-Reihe so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch zum sechsten Band greifen. Auf Enolas neuen spannenden Fall war ich tierisch gespannt!

Als die junge Lady Blanchefleur del Campo auf mysteriöse Weise verschwindet, zögert Enola keine Sekunde lang und beschließt ihr Verschwinden aufzuklären – und das, obwohl auch ihr Bruder Sherlock an dem Fall arbeitet. Der berühmte Detektiv sucht allerdings nicht nur nach der vermissten Lady, er ist auch auf der Suche nach Enola. Er benötigt dringend ihre Hilfe bei der Entschlüsslung eines Briefes ihrer Mutter. Diese ist nach wie vor spurlos verschwunden. Ob der Brief wohl endlich Antwort darauf geben wird, was mit ihr geschehen ist? Und werden Sherlock und Enola das Rätsel um Lady Blanchefleur lüften können? Und was hat das alles mit ihrem Bruder Mycroft zu tun?

Bereits 2010 ist die Originalausgabe des sechsten Teils erschienen und eigentlich sollte es sich bei diesem um das Finale der Reihe handeln. Ich hatte mich daher schon darauf eingestellt, dass es für mich nun das letzte Mal sein wird, dass ich mich mit der kleinen Schwester von Sherlock Holmes in ein aufregendes Abenteuer stürzen werde. Zu meiner großen Freude habe ich dann aber gesehen, dass es mit Enola Holmes nun doch weitergehen wird. Über diese Neuigkeit freue ich mich gerade wirklich diebisch! Im Englischen gibt es den siebten Band sogar schon und auf Amazon habe ich gerade eben entdeckt, dass die deutsche Ausgabe dort bereits angekündigt wird. Sie soll voraussichtlich im März 2022 erscheinen und für mich steht natürlich fest, dass ich sie bei mir einziehen lassen werde. Die Enola-Holmes-Reihe ist einfach einzigartig, wer sie noch nicht kennt und gerne in Detektivromane eintaucht, hat eindeutig etwas verpasst. Also ich kann jedem Krimi- und allen voran Sherlock-Holmes-Fan nur nahelegen die Abenteuer der gewieften Enola kennenzulernen. Man sollte allerdings mit dem Auftaktband beginnen und die Bände in der chronologischen Reihenfolge lesen. Die Fälle sind zwar größtenteils in sich abgeschlossen, bauen aber dennoch aufeinander auf. Es ist daher definitiv besser und sinnvoller, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

Da mir die Geschehnisse aus den Vorgängern noch recht präsent waren und ich mich vor allem an die Handlung des fünften Teils noch sehr gut erinnern konnte, habe ich problemlos in die Welt von Enola Holmes zurückgefunden und mal wieder eine tolle Zeit darin verbracht. In meinen Augen ist Nancy Springer mit „Der Fall des verschlüsselten Briefes“ eine weitere wundervolle Detektivgeschichte geglückt, mit der sie, würde es sich hier wie eigentlich ursprünglich geplant, um das Finale handeln, ihre Enola-Holmes-Serie rundum gelungen abschließt. Auch dieser Band beschert uns den allerschönsten Krimispaß und klärt alle offenen Fragen am Schluss zufriedenstellend auf. Bis auf den Aspekt, dass mein Lesevergnügen leider mal wieder viel zu schnell wieder vorbei war (die Bücher sind einfach viel zu kurz, seufz), kann ich mich nur mit heller Begeisterung über das Buch äußern.

Da hätten wir zum einen den Schreibstil, der wahrlich ein ganz besonderer ist. Er ist recht anspruchsvoll, allerdings hat man sich in die gehobene Sprache schnell reingefuchst. Also ich mag den Erzählstil total gerne; er passt einfach perfekt zum atmosphärischen Setting.

Als Leser*innen verschlägt es uns auch dieses Mal in das viktorianische London und wie gewohnt beschreibt Nancy Springer die Kulisse grandios. Man erhält erneut einen äußerst bildlichen und meinem Empfinden nach perfekt recherchierten Einblick in das Londoner Leben Ende des 19. Jahrhunderts. So wird vor allem die Kleidung wieder sehr genau veranschaulicht wie Enolas Kostümierungskünste und die damalige Frauenmode. Bei den Beschreibungen von Enolas originellen Verkleidungen bin ich mal wieder richtig ins Staunen geraten – Sherlocks kleine Schwester ist fraglos eine absolute Meisterin im Verkleiden und eine Holmes durch und durch.
Was die damalige (und sehr umfangreiche) Frauengarderobe der reichen Gesellschaft angeht, bin ich so froh, dass ich nicht in dieser Zeit gelebt habe. Diese ganzen Stoffe, Rüschen und Röcke, ganz zu schweigen von diesem furchtbaren Korsett, brr, nee, darauf kann ich echt gut verzichten. Vor allem das Korsett, dessen großen Nachteile abermals sehr verdeutlicht werden, stelle ich mir verdammt unbequem und schrecklich vor.

Kein Wunder, dass sich unsere Ich-Erzählerin Enola auf gar keinen Fall in das Frauenbild jener Zeit drängen lassen und – wie ihre Mutter – frei sein und selbst über ihr Leben bestimmen möchte.
Ich fand Enola erneut einfach großartig! Ich liebe ihre pfiffige, scharfsinnige und sympathische Art und ziehe jedes Mal aufs Neue meinen Hut vor ihrer beeindruckenden Kombinationsgabe und ihrer großen Stärke und Tapferkeit. Auch bei ihrem sechsten Fall wird die junge Meisterdetektivin ihren messerscharfen Verstand wieder unter Beweis stellen und zeigen, dass sie schon längst eine ernstzunehmende Konkurrenz für ihren großen Bruder Sherlock ist.

Enolas neuer Fall wird unsere Romanheldin zweifellos viel cleveres Denken und Mut abverlangen, so viel sei schon mal verraten. Durchweg mitfiebern und mitraten ist also ganz klar angesagt! Das plötzliche Verschwinden von Lady Blanchefleur del Campo ist wirklich höchst mysteriös und sonderbar. Ich bin da beim Lesen so richtig ins Miträtseln geraten und dass Sherlock ebenfalls an dem Fall dran ist, hat mir ungemein gut gefallen. Der bekannte Meisterdetektiv ist dieses Mal noch mehr involviert als vorher, was ich echt klasse fand. Auch Mycroft Holmes wird zum Ende hin auf der Bildfläche erscheinen, sodass wir in den Genuss eines Zusammentreffens aller drei Geschwister kommen. Wie dieses Ablaufen wird – Mycroft ist schließlich eigentlich immer noch darauf aus, seine kleine Schwester in ein Mädcheninternat zu stecken – werde ich euch hier jedoch nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Mir jedenfalls haben die gemeinsamen Szenen von Enola, Sherlock und Mycroft ausgesprochen gut gefallen.

Auch hinsichtlich der vermissten Mutter der drei Holmes-Geschwister werde ich schweigen. Nur so viel: Das große Rätsel ihres Verschwindens wird endlich gelüftet werden. Mich hat Nancy Springer mit der Auflösung gänzlich überzeugen können und auch das Ende hat mich nicht nicht enttäuscht. Wie oben bereits erwähnt schließt dieser Band die Reihe gelungen ab, sodass man auf jeden Fall von einem würdigen Abschluss sprechen kann. Potenzial für viele weitere Bände ist aber durchaus vorhanden. Da bin ich nun wirklich super gespannt wie es in Teil 7 wohl weitergehen wird.

Fazit: Ein weiterer wunderbarer Folgeband voller Spannung, Witz und Charme!
Auf mein Wiedersehen mit Enola Holmes habe ich mich mal wieder zurecht so sehr gefreut – mir hat es erneut unheimlich viel Vergnügen bereitet die gewitzte kleine Schwester von Sherlock Holmes auf ihren Ermittlungen durch das viktorianische London zu begleiten. Langeweile kam für mich dabei an keiner Stelle auf, ich habe auch diesen Band in einem Rutsch durchgelesen und leider viel zu schnell wieder beendet. Auf den siebten Teil freue ich mich schon sehr!
Ich kann die Enola-Holmes-Reihe jedem nur ans Herz legen, sie ist etwas ganz Besonderes. „Der Fall des verschlüsselten Briefes“ erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Ein echtes Highlight für mich!

Baby & Solo
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Als ich das erste Mal von „Baby & Solo“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und da es vor allem Fans von John Green ans Herz gelegt wird – zu denen ich zweifellos ...

Als ich das erste Mal von „Baby & Solo“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und da es vor allem Fans von John Green ans Herz gelegt wird – zu denen ich zweifellos gehöre – zögerte ich wirklich keine Sekunde lang und ließ das Jugendbuchdebüt von Lisabeth Posthuma bei mir einziehen.

Der 17-jährige Joel möchte nur eines in seinem Leben: Normal sein und seine schwere Vergangenheit hinter sich lassen. Er befolgt daher den Vorschlag seines Therapeuten und sucht sich einen Job. Die Stelle in der Videothek ROYO Video scheint einfach nur perfekt für seinen erhofften Neubeginn zu sein. Er darf sich dort sogar einen neuen Namen geben, denn im ROYO Video ist es Tradition, dass sich alle Mitarbeiter nach einer Filmfigur benennen. So wird Joel schließlich für alle zum Han Solo, oder kurz Solo. Mit seinen Kollegen versteht er sich auf Anhieb richtig gut, nur die scharfzüngige und sarkastische Baby scheint ihn zunächst nicht so recht zu mögen, allerdings scheint sie scheint irgendwie niemanden zu mögen. Als sie kurz nach seinem Start im ROYO Video Hilfe braucht und einen ziemlich verzweifelten Eindruck macht, beschließt Joel ihr zu helfen. Die beiden werden daraufhin sehr gute Freunde, doch während Baby viel über sich erzählt, gibt Joel nur wenig über sich preis. Wer ist Solo alias Joel eigentlich? Baby ahnt schnell, dass ihr neuer Freund ihr etwas Wichtiges verschweigt. Ob Joel wohl noch seine Angst überwinden und Baby von seiner Vergangenheit erzählen wird?

„Baby & Solo“ war mal wieder so ein Werk, bei welchem ich schon nach wenigen Zeilen wusste: Dieses Buch wirst du ganz bestimmt lieben. Tja, und wisst ihr was? Ich habe mit dieser Vermutung goldrichtig gelegen. Ich habe einfach genau das bekommen, was ich mir von dem Roman erhofft habe: Eine Geschichte, die mich auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt, durchweg mitreißt und nicht mehr loslässt. Solltet ihr gerne, wie ich, zu Jugendbüchern greifen, die schwierige und tiefgründige Themen mit viel Leichtigkeit und Humor behandeln, kann ich euch echt nur nahelegen das Jugendbuchdebüt von Lisabeth Posthuma kennenzulernen.

„Baby & Solo“ beinhaltet viele Aspekte, die es in meinen Augen zu einem ganz besonderen Werk machen. Da hätten wir zum einen die Zeit, in der es spielt. Das Buch entführt uns ins Jahr 1996, was ich genial fand. Das Setting war wirklich absolut meins, diesen einmaligen 90er-Jahre-Charme, der dank Dinge wie Videokassetten und alte Film- und Buchtitel aufkommt, habe ich richtig geliebt. Da ich selbst Anfang der Neunziger geboren wurde und daher mit so etwas wie VHS-Kassetten und Telefonzellen groß geworden bin und miterleben durfte wie ein Leben ohne Smartphones, Social Media und Netflix war, musste ich beim Lesen öfters an meine Kindheit denken und bin daher stellenweise ziemlich nostalgisch geworden.
Super fand ich auch, dass die Autorin als Hauptkulisse eine Videothek gewählt hat. Die Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, hat‘s mir irgendwie sofort voll angetan. Aber auch die anderen Schauplätze mochte ich sehr wie beispielsweise das Café von Babys Mum.

Was dieses Buch ebenfalls zu etwas Besonderem macht: Zwischen Joel (alias Solo) und Baby, unseren beiden Hauptfiguren, wird sich keine Romanze entwickeln, sondern eine innige Freundschaft. Für das YA-Genre ist das meinem Empfinden nach ja schon eher untypisch. Also mir hat dieser Punkt echt gut gefallen. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Joel und Baby wird wundervoll beschrieben; ich mochte das Zusammenspiel zwischen den beiden unheimlich gerne.

Mit den Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen können. Manche bleiben zwar recht blass, aber mich persönlich hat dies überhaupt nicht gestört. Ich habe es als vollkommen stimmig empfunden, dass wir über einige Personen nicht allzu viel erfahren und sie daher für uns Leserinnen ein bisschen farblos bleiben. Mir haben wirklich alle Charaktere sehr gut gefallen, sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren. Manche sind so herrlich schräg drauf, Scarlet zum Beispiel, ist echt eine Nummer für sich, und allesamt sind sie einfach einzigartig. Besonders liebgewonnen habe ich Joel und Baby.

Joel, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er ist so ein toller und liebenswerter Typ, ich mochte seine sympathische und selbstironische Art auf Anhieb und habe mich jederzeit problemlos in ihn hineinversetzen und sein Denken, Handeln und Fühlen nachvollziehen können. So habe ich es nur zu gut verstehen können, dass er sich aufgrund seiner dunklen Vergangenheit nach einem Neuanfang und Normalität sehnt, zugleich aber auch große Sorge hat, dass ihm dies aufgrund seiner Eigenheiten vielleicht nicht vergönnt sein könnte.
Was genau er durchmachen musste, erfahren wir erst am Ende. Bis zur Enthüllung spricht Joel immer nur von „das Schlimme“. Dass wir diesbezüglich so lange im Dunkeln gelassen werden, hat mir extrem gut gefallen. Die Handlung gewinnt dadurch eine gewisse Spannung, da man die ganze Zeit am überlegen ist, was damals nur Furchtbares passiert sein könnte, dass Joel so dermaßen aus der Bahn geworfen hat. Man ahnt zwar, was es in etwa sein könnte, aber aufgeklärt werden wie gesagt erst am Schluss. Wie die Antwort lautet, werde ich euch hier aber natürlich nicht erzählen. Nur so viel: Ich persönlich hätte eine Triggerwarnung eigentlich gar nicht so schlecht gefunden. Das Buch befasst sich mit teils ziemlich schweren Themen wie psychische Gesundheit und Homophobie und noch so einige weitere, die ich hier aus Spoilergründen lieber nicht nennen möchte.

Auch Baby hat mit Problemen zu kämpfen. Leider kann ich auch da nicht näher ins Detail gehen, da ich ansonsten vermutlich zu viel verraten würde. Das Päckchen, das sie zu tragen hat, ist jedenfalls auch ein äußerst großes.
Zu Babys Charakter möchte ich aber gerne noch ein paar Worte loswerden. Mit ihr hat die Autorin eine außergewöhnliche Figur skizziert. Baby ist tough, schlagfertig und manchmal ziemlich ruppig drauf, gleichzeitig wirkt sie aber auch sehr verletzlich und ist trotz ihrer Kratzbürstgkeit eine echte Sympathieträgerin. Also ich fand Baby klasse.

Zur Handlung kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Mich hat sie tief bewegt und nachdenklich gestimmt und obwohl gefühlt eigentlich gar nicht so viel passiert und ich die Story als recht ruhig bezeichnen würde, konnte sie mich dennoch so richtig packen und an die Seiten fesseln.
Neben dem Mitfiebern und Mitfühlen bin ich beim Lesen an vielen Stellen auch sehr ins Schmunzeln geraten. Trotz der teils sehr ernsten Themen verströmt die Geschichte eine herrliche Leichtigkeit und steckt voller Witz und Charme. So mochte ich vor allem die humorvolle und jugendliche Erzählweise total gerne und auch der Aspekt, dass Joel uns Leser
innen öfters direkt anspricht, hat gänzlich bei mir punkten können.

Was das Ende angeht, wurde ich ebenfalls nicht enttäuscht. Es hat mich in so mancher Hinsicht sehr überrascht (im positiven Sinne, versteht sich) und absolut zufriedenstellen können. Dies war also mein erstes Buch von Lisabeth Posthuma und es wird hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein.

Fazit: Emotional, tiefgründig, witzig und ergreifend. Ein wunderbares und wichtiges Buch, das mitreißt, berührt und nachhallt.
Für mich hat sich „Baby & Solo“ von Lisabeth Posthuma zu einem echten Highlight entwickelt. Ich habe großartige Lesestunden mit diesem Buch verbracht und kann es jedem, der gerne Bücher im Stil von John Green liest und auf 90er Jahre Vibes steht, nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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