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Veröffentlicht am 28.01.2021

Einfach nur fantastisch, ich liebe es!

Land of Stories: Das magische Land – Die Macht der Geschichten
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Endlich! Endlich ist er da: Der 5. Land of Stories-Band! Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Die vier vorherigen Bände habe ich so richtig gefeiert und ich war mir ziemlich sicher, dass mir Chris ...

Endlich! Endlich ist er da: Der 5. Land of Stories-Band! Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Die vier vorherigen Bände habe ich so richtig gefeiert und ich war mir ziemlich sicher, dass mir Chris Colfer auch mit Teil 5 seiner phänomenalen Reihe ein absolutes Lesehighlight bescheren wird.

Das magische Land schwebt nach wie vor in großer Gefahr! Das Maskenmann ist immer noch nicht besiegt und neben ihm sorgen nun auch noch drei der fiesesten Schurken sämtlicher Geschichten für Angst und Schrecken im Märchenreich. Connor und Alex aber denken in keiner Sekunde ans Aufgeben. Mithilfe des Weltenwanderer-Elixiers tauchen sie in Connors Geschichten ein und holen die Figuren aus seinen Erzählungen heraus. Piraten, Cyborgs, Zombiemumien, Superhelden – eine durchaus starke (und sehr ungewöhnliche) Armee, aber hat sie eine Chance gegen ihre fürchterlichen Gegner, die wahrlich vor nichts zurückschrecken?

Kennt ihr das, wenn ihr eine heiß ersehnte Fortsetzung endlich in Händen haltet und sie mit einem überglücklichen und leicht sorgenvollen Gefühl zugleich aufschlagt? Zum einen freut man sich riesig, dass das hibbelige Warten endlich ein Ende hat und man in das Buch versinken kann. Zum anderen ist einem aber auch ein bisschen bange zumute: Werden die immens hohen Erwartungen auch dieses Mal erfüllt werden? Wird man auch diesen Band einer neuen Lieblingsreihe mit einem begeisterten „Mann, war das geil!“ wieder zuklappen können?

Mir erging es so mit dem fünften Teil der Land of Stories-Serie. Da ich die vier Vorgänger so abgöttisch liebe, habe ich mir von „Die Macht der Geschichten“ natürlich enorm viel erhofft. Vielleicht zu viel?
Nein. Gott sei Dank nicht! Ich habe das Buch vorhin beendet und tja, was soll ich sagen – Chris Colfer hat es wieder geschafft. Er hat es auch beim fünften Mal mit Bravour geschafft, mir ein wahres Jahreshighlight zu bescheren. Ich finde auch das 5. Land of Stories-Abenteuer einfach nur grandios und habe eine unvergessliche Lesezeit damit verbracht.

Ehe ich mit meinem Geschwärme loslege, kurze Info an alle, die die Reihe noch nicht kennen, dies aber gerne noch ändern möchten (was diejenigen ganz klar unbedingt tun sollten): Startet bloß mit dem Auftakt und haltet die chronologische Reihenfolge der Bände ein! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dem Geschehen problemlos folgen kann, wenn man nicht von Band 1 an aufwärts liest, da die Bücher sehr aufeinander aufbauen.

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein halbes Jahr her ist, dass ich den vierten Teil gelesen habe und der fünfte Band direkt an ihn anschließt, habe ich völlig mühelos ins Land of Stories-Universum zurückgefunden. Bei mir trat von Anfang an das ein, was schon bei den vier Vorgängern der Fall war: Einmal in das Buch versunken, wollte ich daraus gar nicht wieder auftauchen.

Chris Colfer hat auch mit „Die Macht der Geschichten“ eine Story voller Abenteuer und Magie geschrieben, die einen von Beginn an mitreißt und bis zum Schluss in Atem hält. Sie zaubert einem ständig ein breites Grinsen auf die Lippen, lässt einen immerzu mitzittern und überrascht nach Luft schnappen und da es auch viele berührende und emotionale Momente gibt, bewegt die Geschichte auch und erwärmt einen das Herz.
Ich habe mich augenblicklich wieder in den wunderschönen Schreibstil von Chris Colfer verliebt und war von den ersten Zeilen an ganz gefesselt von der Handlung. Chris Colfer hat es wahrlich voll drauf, uns Leser*innen mit seinem großen Erzähltalent sofort in seinen Bann ziehen und in Verzückung zu versetzen. Und von seinem sagenhaften Einfallsreichtum muss man ebenfalls einfach nur begeistert sein.

Ich war beim Lesen erneut immerzu am Staunen, auf was für brillante Ideen der US-amerikanische Autor wieder gekommen ist. Wie kommt man nur auf so etwas? Also ich finde es wirklich zutiefst beeindruckend, was der Chris Colfer mit seiner Land of Stories-Serie erschaffen hat. In Band 5 halten wir uns zwar leider nur recht wenig in meiner geliebten Märchenwelt auf, aber mich persönlich hat das überhaupt nicht gestört. Der Autor nimmt uns dafür an lauter andere, richtig tolle Orte mit, Orte, die ebenfalls unglaublich fantasievoll sind und von denen man dank der anschaulichen Beschreibungen lauter zauberhafte Bilder im Kopf hat.

Der Klappentext verrät ja bereits, dass wir gemeinsam mit den Bailey-Zwillingen in ein paar von Connors Kurzgeschichten reisen, mit dem Ziel: Die Charaktere aus ihren Erzählungen herausholen, um gemeinsam mit ihnen den hinterhältigen Maskenmann zu bekämpfen.
Von einem aufregenden Piratenabenteuer über eine galaktische Weltraumgeschichte bis zu einer herzerwärmenden Superheldenstory plus ein spannendes Wettrennen um einen magischen Talisman – all dass hat Connor vor einiger Zeit aufs Papier gebracht und ihr könnt mir glauben: Der Fantasie des lieben Connor sind wahrhaft keine Grenzen gesetzt. Echt Wahnsinn, was für coole und herrliche Geschichten er da geschrieben hat. Also ich hatte unheimlich viel Spaß dabei zusammen mit den Geschwistern in Connors Erzählungen einzutauchen und bin aus dem Mitfiebern und Schmunzeln oft gar nicht mehr herausgekommen. Die Mission der beiden wird einfach so packend beschrieben und der gute Connor ist humormäßig mal wieder mega gut drauf, trotz der gefahrvollen Situation, in der sie sich gerade befinden.

Neben Alex und Connor haben wir das große Vergnügen auf lauter weitere altbekannte Gesichter wiederzutreffen. Die Mutter der Bailey-Zwillinge, die hochschwangere Goldlöckchen, Jack, Rotkäppchen, Emmerich und noch viele mehr – alle haben sie wieder ihren Auftritt und sorgen mit ihren unnachahmlichen Eigenarten für die beste Unterhaltung und ein Leseerlebnis, das man so schnell nicht wieder vergisst.
Auch mit den neu eingeführten Charakteren, welche in erster Linie die Figuren aus Connors Geschichten sind, konnte mich Chris Colfer vollends überzeugen. Vor allem die rote Sally (eine äußerst toughe Piratenlady) und der liebenswerte junge Superheld Bolt mochte ich richtig gerne.

Bezüglich der Gestaltung kann ich ebenfalls nur sagen: Umwerfend. Das Cover ist der reinste Augenschmaus und auch der Innenteil kann sich sehen lassen. Vorne im Buch kommen wir erneut in den Genuss dieser traumhaften farbigen Karte, die das magische Land zeigt und die Kapitelanfänge werden erneut von bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen von Brandon Dorman geziert.

Das Ende hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgefallen. Zum einen leicht bestürzt, weil uns das Buch mit einem fiesen Cliffhanger zurücklässt (wie soll ich mich denn jetzt bitte über ein halbes Jahr gedulden bis endlich der sechste Band auf Deutsch erscheint?) - und zum anderen glücklich und traurig zugleich. Glücklich, weil man so eine großartige Zeit mit dem Buch verbracht hat und traurig, da man weiß, dass man mit „Die Macht der Geschichten“ den vorletzten Band in Händen hält und die Serie mit dem nächsten Teil abgeschlossen sein wird, schnief. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal ihr Ende finden. Auf das Finale von Land of Stories freue ich mich auf jeden Fall schon gigantisch! :D

Fazit: Einfach nur genial, ich liebe es! Ich habe mich zweifellos zurecht so sehr auf das 5. Land of Stories-Abenteuer gefreut: Ich bin ganz hin und weg von dem Buch. Ich habe es förmlich verschlungen, da ich es kaum mehr aus der Hand legen konnte, und habe mich beim Lesen nur noch mehr in diese sensationelle Reihe verliebt. Ich bin einfach von allem, was zwischen den Buchdeckeln von „Die Macht der Geschichten“ schlummert hellauf begeistert und auch beim Cover ist es bei mir ganz große Liebe. Wer die Land of Stories-Serie von Chris Colfer noch nicht kennt, hat eindeutig etwas verpasst! Diese Reihe ist so fantastisch und wunderbar zeitlos und hat definitiv das Zeug zum Klassiker. Der fünfte Band erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Fantasievoll, herrlich schräg und witzig! Ein wunderbares Lesevergnügen!

Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand
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Bei einem Blick ins neue Frühjahrsprogramm des Woow Verlags ist mir „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ sofort ins neue Auge gesprungen. Das Cover finde ich einfach nur toll und auch der ...

Bei einem Blick ins neue Frühjahrsprogramm des Woow Verlags ist mir „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ sofort ins neue Auge gesprungen. Das Cover finde ich einfach nur toll und auch der Klappentext konnte umgehend bei mir punkten. Ich zögerte daher keine Sekunde lang und packte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Als plötzlich sämtliche Uhren aus Schnellbach spurlos verwunden sind, ist Max im ersten Moment überglücklich. Kein nerviger Wecker mehr, der ihn frühmorgens aus dem Schlaf klingelt und keine Mama, die ihn ständig zur Eile mahnt. Max merkt nur sehr schnell, dass das Verschwinden der Uhren irgendwie doch nicht so spitze ist. Den Erwachsenen scheint dieser Verlust überhaupt nicht gut zu bekommen. Sie sind völlig neben der Spur und machen die seltsamsten Dinge. Bis auf Professor Albert Einstock. Er wirkt relativ normal und scheint irgendwas mit der verschollenen Zeit zu tun zu haben. Ob er Max, Elli und Basti wohl dabei helfen kann, die chaotischen Zustände in Schnellbach wieder in Ordnung zu bringen? Eine spannende Zeitreise beginnt...

Witzige Kinderbücher, die voller fantasievoller und verrückter Ideen stecken, fallen seit ich lesen kann absolut in mein Beuteschema. Auch in aufregende Zeitreisegeschichten tauche ich immer nur zu gerne ab. Solltet ihr diese Leidenschaften mit mir teilen, kann ich euch „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ von Anastasia Braun nur ans Herz legen!

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: In meinen Augen ist Anastasia Braun mit ihrem Debüt ein bezauberndes Kinderbuch für Leserinnen ab 8 Jahren gelungen, mit welchem sie mir ein wunderschönes Leseerlebnis bereitet hat. Schon die ersten Seiten konnten mich mitreißen und bestens unterhalten und dies sollte sich bis zum Schluss auch nicht ändern. „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ erzählt eine spannende und ungeheuer vergnügliche Abenteuergeschichte, die einen durchweg mitreißt und immerzu kichern lässt, die zugleich aber auch lehrreich ist und tolle Werte vermittelt wie Freundschaft und Zusammenhalt.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 10-jährigen Max in der Ich-Perspektive. Max fand ich einfach nur klasse. Mit seiner liebenswerten und lustigen Art hat er sich sofort in mein Herz geschlichen und ich bin mir vollkommen sicher, dass ihm das auch bei allen anderen Leser
innen auf Anhieb gelingen wird.
Von den weiteren Charakteren, die in „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ ihr Unwesen treiben, bin ich ebenfalls hellauf begeistert. Allesamt wurden sie prima ausgearbeitet und zaubern uns Leserinnen mit ihren ulkigen Eigenarten ständig ein breites Lächeln aufs Gesicht. Vor allem die Erwachsenen sorgen für die allerbeste Unterhaltung. Ich bin stellenweise aus dem Schmunzeln gar nicht mehr ausgekommen, weil ich mich über das sonderbare und ziemlich abgedrehte Verhalten der erwachsenen Bewohner Schnellbachs so prächtig amüsiert habe. Dass urplötzlich sämtliche Uhren verschwunden sind und somit auch die Zeit, bekommt den Erwachsenen definitiv nicht gut und hat sie völlig aus der Bahn geworfen. Max‘ Vater beispielsweise ist so durch den Wind, dass er nicht seiner Frau einen Abschiedskuss gibt sondern dem Goldfisch seines Sohnes abknutscht. Die Mutter steckt das Telefon in Max‘ Schulbrottüte und die Mama von Max‘ bester Freundin Elli hat ihrer Tochter Opas ekligen Stinkepantoffel in die Brotdose gepackt. Na, dann mal guten Appetit, ihr Zwei. ;)

Während die Erwachsenen am durchdrehen sind, kommen die Kinder erstaunlich gut damit zurecht, dass die Zeit verschwunden ist. Max und seinen beiden Freunden Elli und Basti ist aber dennoch sofort klar: Sie müssen die Uhren und die Zeit schleunigst wiederfinden! Eine Stadt voller übergeschnappter Erwachsener kann einfach nicht funktionieren.

Gemeinsam mit Max, Elli und Basti stürzt man sich als Leser
in in ein unglaubliches Zeitreiseabenteuer, bei welchem unter anderem ein kauziger Professor namens Albert Einstock, ein Goldfisch und ein Dixie-Klo eine große Rolle spielen werden. Was die drei Freunde auf ihrer abenteuerlichen Mission alles erleben werden und ob es ihnen am Ende gelingen wird, die Normalität nach Schnellbach zurückzuholen, das wird hier in meiner Rezension natürlich nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Stellt euch auf jeden Fall darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mögt und die meiste Zeit über mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen dasitzen werdet. Und während ihr durchgehend am mitfiebern seid und eure Gesichtsmuskulatur trainiert, lernt ihr gleichzeitig auch noch ein bisschen was über Albert Einsteins Relativitätstheorie und bekommt vor Augen geführt, wie wichtig Zusammenhalt und gute Freunde (und Uhren) sind.

Also für mich, als Erwachsene, war es einfach nur die reinste Freude dieses Buch zu lesen und ich gehe stark davon aus, dass auch die Zielgruppe begeistert sein wird. Der Verlag empfiehlt „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Kinder ab dem Alter sollten der Handlung mühelos folgen können. Zum Selberlesen würde ich persönlich das Buch allerdings erst ab 9 oder 10 Jahren empfehlen, da ich den Schreibstil teilweise als etwas anspruchsvoller empfunden habe. Es kommt ja aber natürlich immer aufs Kind an. Für mich jedenfalls sich der sehr humorvolle Erzählstil vorzüglich lesen lassen und auch von der schön großen Schrift und den kurzen Kapiteln bin ich ganz angetan.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die famose Innengestaltung des Buches. Nicht nur beim Cover hat die Anastasia Braun einen großartigen Job gemacht (bin total verliebt in das Cover) – auch die Innenaufmachung ist ihr hervorragend geglückt. Mir haben die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen unheimlich gut gefallen. Sie sind total witzig und liebevoll gezeichnet und sorgen, wie die Geschichte, einfach nur für richtig gute Stimmung.

Fazit: Ein wunderbares Lesevergnügen mit Gute-Laune-Garantie! Anastasia Braun hat mit „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ ein fabelhaftes Kinderbuchdebüt aufs Papier gebracht, mit welchem sie Jung und Alt ein richtig cooles Zeitreiseabenteuer beschert. Die Geschichte ist so herrlich schräg und amüsant und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Sie steckt voller spannungsreicher Szenen und kreativer Ideen und ist ganz zauberhaft von der Autorin illustriert. Mir hat es super viel Spaß gemacht in „Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand“ abzutauchen und ich kann jedem nur empfehlen, dies auch noch zu tun. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Eine wunderbare Fortsetzung!

Die 2. Mission der tollkühnen Bücher
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Da mir die erste Mission der tollkühnen Bücher unheimlich gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres ein zweiter Band erscheinen wird. Da stand für mich natürlich ...

Da mir die erste Mission der tollkühnen Bücher unheimlich gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres ein zweiter Band erscheinen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen!

Als aus der antiken Buchausstellung eine Schriftrolle spurlos verschwindet, wittern die Buchagenten mit und ohne Einband sofort einen neuen Fall – einen äußerst mysteriösen Fall. Die anfängliche Vermutung, dass die Schriftrolle gestohlen wurde, erweist sich sehr schnell als falsch…sie ist ausgebrochen! Bei der ausgebüxten Buchrolle handelt es sich um den bösen Liber Veneficiorum, der einen einen ziemlich fiesen Plan verfolgt: Die mächtige Feder des Thot stehlen und damit die Herrschaft der gesamten Buchheit an sich reißen. Dieses teuflische Vorhaben müssen die Buchagten unbedingt verhindern! Ein neues unglaubliches Abenteuer beginnt…

Obwohl es bei mir nun tatsächlich schon wieder fast ein ganzes Jahr her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe und als große Vielleserin leider rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse (vor allem die Namen von Buchcharakteren sind bei mir in der Regel im Nu wieder weg), hatte ich bei der Fortsetzung überhaupt keine Startschwierigkeiten. Ich denke, man kann den zweiten Band sogar ohne Vorkenntnisse gut lesen, allerdings rate ich dennoch sehr, die Bekanntschaft der einmaligen Buchagenten im Reihenauftakt zu machen. Da die Bände etwas aufeinander aufbauen, ist der Lesespaß einfach um ein einiges höher, wenn man deren chronologische Reihenfolge einhält.

Der erste Band war ein echtes Lesehighlight für mich, daher habe ich mir von dem zweiten Teil natürlich sehr viel erhofft. Um es kurz zu machen: Mir hat auch das zweite Abenteuer der Buchagenten ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert. In meinen Augen hat Hendrik Lambertus mit „Die 2. Mission der tollkühnen der Bücher“ eine weitere wunderbare, buchige Geschichte für Leserinnen ab 8 Jahren geschrieben, die voller Einfallsreichtum, Humor und Spannung steckt und die Herzen aller Buchliebhaberinnen höher schlagen lässt.

Gemeinsam mit den drei lebendigen Büchern Hedy Hexensocke, Paulchen Piratenkind und Reginald Ratlos und den beiden Menschenkindern Mel und Arthur begibt man sich als Leserin erneut auf eine abenteuerliche und äußerst knifflige Mission, deren Ziel ist: Die Buchheit retten!
Also für mich war es einfach nur das reinste Vergnügen auf diese ulkige Truppe wiederzutreffen und zusammen mit ihnen in die außergewöhnliche Buchlande einzutauchen, um die Feder des Thot zu finden. Da mich die Handlung von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln konnte und das Buch mit seinen gut 160 Seiten sehr dünn ist, habe ich es in einem Rutsch durchgelesen und für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.

Wovon ich euch wieder gar nicht genug was vorschwärmen kann, sind die großartigen Charaktere. Unsere fünf Buchhelden Hedy, Paulchen, Reginald, Mel und Arthur habe ich auch dieses Mal sofort in mein Herz geschlossen. Die Geschwister Mel und Arthur sind so schön abenteuerlustig, mutig und gewitzt und die drei Jung-Buchagenten sorgen mit ihren amüsanten Besonderheiten erneut für die beste Unterhaltung. Auch die zahlreichen Nebenfiguren sind abermals vortrefflich gelungen. Die lebendigen Bücher aus Dinas Bücherhort, die liebenswerte Buchzauberin und Leuchtturmwärterin Sága, der fiese Liber Veneficiorum...egal ob gut oder böse – alle Charaktere tragen mit ihren unterschiedlichen und lustig-schrägen Eigenarten dazu bei, dass man eine richtig tolle Zeit mit dem Buch verbringt.

Bezüglich des Settings kann ich ebenfalls nur sagen: Große Klasse! Hendrik Lambertus hat seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen und eine Welt voller Magie, wundersamer Orte und außergewöhnlicher Kreaturen erschaffen. Die Berge von Literatur, das Tintenmeer, das Große Zentralarchiv, Fehlerteufel und Zombücher – all das und noch mehr findet man in den Buchlanden. Zusammen mit unseren fünf tapferen Agenten reisen wir in diese fantasievolle buchstarke Welt und ich kann euch versprechen: Ihr werdet aus dem Staunen und Mitfiebern gar nicht mehr herauskommen.

Für mich kam beim Lesen an manchen Stellen irgendwie ein richtiges Indiana Jones-Feeling auf. Der Federtempel, in den es unsere Freunde noch verschlagen wird, steckt voller Rätsel und Hürden und wird garantiert jeden Indiana Jones- und Abenteuer-Fan in Verzückung versetzen. Also ich habe diese spannungsreiche Atmosphäre beim Lesen einfach nur gefeiert und von den vielen kreativen Einfällen des Autors bin ich hellauf begeistert. Vor allem das Gefährt, mit dem unsere Agenten unterwegs sind, hat‘s mir total angetan. Und die Illustration dazu ist einfach nur herrlich.

Mit dem Stichwort Illustration leite ich mal zu der famosen Innengestaltung des Buches über. Auch dieser Band wurde von Alica Räth illustriert und ich bin erneut vollkommen verzaubert von ihrer Zeichenkunst mit diesen wundervoll leuchtenden Farben. Allein schon von dem Cover bin ich ganz hin und weg. Sieht es nicht traumhaft aus? Ich glaube, mir persönlich gefällt es sogar einen Tick besser als das vom Vorgänger.
Die farbigen Bilder, die zwischen den Buchdeckeln schlummern, können sich aber wahrhaft auch sehen lassen. Die Alica Räth kann einfach so schön zeichnen. Also ich mag ihren Zeichenstil wahnsinnig gerne.

Vom Verlag wird die Reihe ab 8 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich abermals an. Der Schreibstil ist leicht und mitreißend, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind sehr kurz. Kinder ab 8 Jahren, die schon etwas geübter im Lesen sind, sollten bei der tollkühnen Bücher-Serie keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen eignen sich die Bände meiner Ansicht nach durchaus schon für etwas jüngere Kids. Und für deutlich ältere Leser
innen sind die Missionen der tollkühnen Bücher natürlich ebenfalls absolut lesenswert.

Im Anschluss an die Geschichte erwartet einen auch in diesem Band ein nettes Extra: Ein cooler Buchagenten-Eignungstest, mit dem man prüfen kann, wie aufmerksam man gelesen hat. Auch eine schicke Urkunde befindet sich hinten im Buch, in der man sein Ergebnis eintragen kann. Eine geniale Idee, wie ich finde. Die Zielgruppe wird bestimmt begeistert davon sein.

Fazit: Hendrik Lambertus hat mit der zweiten Mission der tollkühnen Bücher eine weitere buchig schöne und agentenstarke Geschichte aufs Papier gezaubert, die dem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht. Auch die Fortsetzung beschert uns ein spannendes Abenteuer voller liebenswerter Verrücktheiten, Witz und Fantasie und ist ganz zauberhaft von der Alica Räth illustriert. Über ein weiteres Wiedersehen mit den Buchagenten mit und ohne Einband würde ich mich riesig freuen. Der zweite Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Ein großartiges Buch über ein immens wichtiges und aufwühlendes Thema!

Lügentochter
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Da ich die brisante Thematik Sekten ungemein interessant finde, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Lügentochter“ hörte. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und das ...

Da ich die brisante Thematik Sekten ungemein interessant finde, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Lügentochter“ hörte. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und das Cover gefiel mir auf den ersten Blick ausgesprochen gut, trotz seiner schlichten Gestaltung und Farbgebung. Für mich stand daher sehr schnell fest: „Lügentochter“ muss ich unbedingt lesen.

Die 17-jährige Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Wie es da draußen wirklich zugeht, weiß sie nicht. Auch dass sie und ihre Geschwister in einer Sekte leben, ist ihr gar nicht bewusst. Sie stellt die Regeln und Gesetze ihres Vaters daher auch gar nicht infrage. Sie vertraut ihrem Vater blind, befolgt sämtliche seiner Befehle und glaubt alles, was er ihr predigt.
Pipers Leben soll sich auf einen Schlag ändern, als sie entführt und in die Außenwelt verschleppt wird. Sie findet sich bei einer wildfremden Frau wieder, die sie angeblich beschützen soll und nur das Beste für sie möchte. Piper aber glaubt ihr nicht. Sie ist sich sicher: Diese Frau will ihr eine Gehirnwäsche verpassen und führt nichts Gutes im Schilde. Was aber sind sie ihre Absichten? Warum hat man sie hierher gebracht? Und was ist mit ihren Geschwistern geschehen? Piper ist verzweifelt, verwirrt und wütend. Sie will nur noch eines: Fliehen und zurück nach Hause.

Welches Buch hat euch zuletzt sehr positiv überrascht und zutiefst beeindruckt zurückgelassen? Also bei mir war das ganz klar „Lügentochter“ von Megan Cooley Peterson. Ich hatte mir natürlich schon recht viel von dem Buch erhofft, aber dass es mich so dermaßen umhauen würde, hätte ich dann irgendwie doch nicht gedacht. Für mich hat sich „Lügentochter“ zu einem echten Lesehighlight entwickelt, bei dem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen! Ich finde dieses Buch unheimlich gut und wichtig und kann jedem nur ans Herz legen, Piper und ihre Geschichte kennenzulernen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise wie die Story erzählt wird. Als großer Fan der Ich-Perspektive hat es mich zum einen sehr gefreut, dass uns unsere 17-jährige Hauptprotagonistin Piper die gesamte Handlung in der ersten Person schildert. Brillant fand ich aber auch, dass der Plot in zwei Zeitebenen geschrieben wurde: Der Vergangenheit und der Gegenwart. Diese ständigen Wechsel zwischen den DAVOR - und den DANACH - Kapiteln hat bei mir zu einen enormen Lesesog geführt, dem ich mich kaum mehr entziehen konnte. Da sich zudem der Schreibstil super angenehm für mich hat lesen lassen und mich die Handlung von den ersten Zeilen an in ihren Bann ziehen konnte, bin ich beim Lesen nur so durch Seiten geflogen und habe das Buch regelrecht verschlungen.

In den DAVOR - Kapiteln lernen wir Pipers Leben in der Sekte kennen. Zu striktem Gehorsam und Disziplin gezwungen ist sie gemeinsam mit ihren Geschwistern völlig abgeschieden von der Außenwelt aufgewachsen. Regeln müssen befolgt müssen, der Hunger muss unterdrückt werden und wenn die Eltern zu Besuch kommen, müssen sich die Kinder hübsch machen. Der Vater und die Mutter leben nicht bei Piper und ihren Geschwistern – sie halten sich die meiste Zeit in der fernen Kolonie auf, wo sie sich um ihr Unternehmen kümmern. Die Kinder befinden sich daher in der Obhut zweier Tanten, die alles andere als nett und herzlich sind.
Dass Piper in einer Sekte aufgewachsen ist, ist ihr gar nicht bewusst. Sie stellt daher auch keine Fragen, vertraut ihrem Vater blind, macht alles, was er befiehlt und glaubt ihm sämtliche Lügenmärchen, die er erzählt.

Da ich schon Bücher über die Sekten-Thematik gelesen habe und daher ein bisschen weiß, wie es in so einer Gemeinschaft zugeht, waren diese Dinge – Gehirnwäsche, Manipulation, bedingungsloser Gehorsam, Bestrafungen – nicht groß was Neues für mich. Mich haben die Erzählungen aber natürlich dennoch entsetzt und aufgewühlt. Ich fand es einfach nur schockierend zu sehen, wie sehr der Vater Piper manipuliert und indoktriniert, ohne dass sie selbst etwas davon merkt und auch gar nicht den Wunsch verspürt, die Welt da draußen kennenzulernen.

Im DANACH befinden wir uns mit Piper bei einer ihr völlig fremden Frau, wo sie – Pipers Meinung nach – gefangen gehalten wird. Auch diese Kapiteln haben mich emotional sehr mitgenommen und berührt – sogar mehr als die Davor-Erzählungen. Die Autorin beschreibt Pipers Gefühls – und Gedankenwelt ungeheuer authentisch und stellt ihren inneren Konflikt, ihre Widersprüche, ihr blindes Vertrauen und ihre Verzweiflung absolut nachvollziehbar und schonungslos dar, sodass man sich erstklassig in Piper hineinversetzen kann und sich ihr beim Lesen richtig nahe fühlt.
Neben unserer Ich-Erzählerin konnte mich die Autorin auch mit den weiteren Charakteren überzeugen. Sie wirken ebenfalls vollkommen glaubhaft und beeindruckend echt.

Auch mit dem Setting konnte das Buch komplett bei mir punkten; vor allem von der Kulisse, die die Autorin für die Gemeinschaft gewählt hat, bin ich hellauf begeistert: Ein alter, verlassener Vergnügungspark. Fand ich wirklich genial, muss ich sagen. Insbesondere von der Atmosphäre, die dieser Schauplatz verströmt, war ich sofort ganz angetan.

Mir hat das Buch insgesamt sehr intensive, packende und ergreifende Lesestunden beschert. Vor allem die Passagen in der Gegenwart habe ich als extrem spannend empfunden. Ich war ständig am herumrätseln, habe wie Piper eine lange Zeit nicht gewusst was nun Lüge und was Wahrheit ist und habe der Auflösung ganz gebannt entgegenfiebert. Ab einem gewissen Punkt hatte ich schließlich eine Vermutung, worauf alles hinauslaufen könnte und dieser Verdacht hat sich dann auch bestätigt. Dass das Ende nun nicht mit einem großen Überraschungseffekt für mich kam, hat mich jedoch in keinster Weise gestört. Ich habe das Buch wie im Rausch gelesen und ziemlich geflasht wieder zugeklappt. Als ich dann hinten im Nachwort las, dass die Autorin selbst Erfahrungen mit Sekten gemacht hat und daher höchstwahrscheinlich sehr viel Autobiografisches in „Lügentochter“ steckt, ist meine Begeisterung und Faszination für das Buch nur noch größer geworden.

Fazit: Fesselnd, emotional, authentisch – ein großartiger Jugendroman, der noch lange in einem nachklingt! Megan Cooley Peterson hat mit „Lügentochter“ ein unglaublich tolles Buch über ein wichtiges Thema geschrieben, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die US-amerikanische Autorin erzählt in „Lügentochter“ die Geschichte der 17-jährigen Piper, die in einer Sekte aufgewachsen ist, urplötzlich in die Außenwelt geworfen wird und nun lernen muss zwischen Wahrheit und Lügen zu unterscheiden. Die Handlung reißt einen durchweg mit, sie wühlt auf, bewegt, regt sehr zum Nachdenken an und schenkt Zuversicht und Hoffnung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Ein zauberhaftes Buch!

Elchtage
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Als ich das erste Mal von „Elchtage“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und in das niedliche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. ...

Als ich das erste Mal von „Elchtage“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und in das niedliche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich finde, der Max Meinzold hat mal wieder einen grandiosen Job gemacht. Ich habe es nun schon öfters in meinen Rezensionen erwähnt, muss es aber einfach auch noch einmal hier tun: Für mich ist der Max Meinzold inzwischen ein wahrer Covergott.
Die Autorin Malin Klingenberg war mir bisher vollkommen unbekannt. „Elchtage“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Das neue Schuljahr hat begonnen und somit auch Johannas Zeit in der Mittelstufe. Dies ist jedoch nicht die einzige Veränderung in Johannas Leben: Ihre ehemals beste Freundin Sandra möchte auf einmal nichts mehr mit ihr zu tun haben. Anstatt sich wie früher mit ihr in ihrer gemeinsamen Hütte im Wald zu treffen, hängt Sandra nur noch mit den blöden In-Mädchen aus ihrer Klasse rum. Dass sich Sandra so plötzlich von ihr abgewandt hat, trifft Johanna sehr. Sich aber ebenfalls Lusses und Viktorias Fanclub anschließen, kommt für die 13-jährige überhaupt nicht infrage. Sie verbringt viel lieber Zeit in ihrer kleinen gemütlichen Hütte und in der Natur. Eines Tages entdeckt Johanna zwei Elchkühe am See und ehe sie sich versieht, beginnt ein aufregendes Abenteuer für sie, in dem popcornliebende Elchkühe, eine ziemlich schräge Tierschützerin, gefährliche Eichjäger und ein geheimnisvoller Junge namens Sixten eine große Rolle spielen.

„Elchtage“ war mal wieder so ein Buch, bei dem ich einfach schon nach wenigen Seiten wusste, dass ich es lieben werde. Der angenehm leichte Schreibstil, das Setting, die Atmosphäre, unsere Hauptprotagonistin – ich mochte alles auf Anhieb unheimlich gerne. Eigentlich wollte ich abends, kurz vor dem Schlafengehen, nur ein bisschen in „Elchtage“ reinlesen, war dann aber von Beginn an so begeistert und gefesselt von der Geschichte, dass aus den geplanten wenigen Seiten letztendlich gute hundert wurden. Die Handlung wird zwar sehr ruhig erzählt und kann mit keinem wirklich hohen Spannungsbogen aufwarten, aber durchweg mitreißen konnte sie mich dennoch. Langeweile kam für mich an keiner Stelle auf und auch hinsichtlich Längen hieß es für mich Fehlanzeige. Ich habe insgesamt eine herrliche Lesezeit mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.

Erfahren tun wir die gesamte Handlung aus der Sicht der 13-jährigen Johanna in der Ich-Perspektive. Johanna fand ich einfach nur klasse! Sie ist eine starke und toughe Protagonistin und lässt sich nicht unterkriegen. Ich habe sie sehr dafür bewundert, dass sie sich nicht darum schert, was andere von ihr denken und halten und einfach so ist, wie sie sein möchte und das tut, worauf sie Lust hat. Mit der beliebten Lusse und deren Mädelsclique abhängen, über Jungs, Make-up und Klamotten quatschen, Shoppen gehen? – das ist überhaupt nicht Johannas Ding. Sie ist viel lieber draußen in der Natur, in ihrer geliebten Hütte im Wald am See, wo sie für sich ist und in Ruhe nachdenken kann. Da ich selbst so jemand bin, der eher der Typ Einzelgänger ist, habe ich mich, trotz des Altersunterschieds, prima in Johanna hineinversetzen können. Hinzu kommt natürlich noch die einfühlsame und glaubhafte Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, die meiner Ansicht nach hervorragend geglückt ist. Ich habe die sympathische und tierliebe Johanna einfach sofort in mein Herz geschlossen und ihr Denken, Fühlen und Handeln jederzeit nachvollziehen können.

Die weiteren Figuren haben mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen. Ich kann zwar nun nicht behaupten, dass ich sie alle liebgewonnen habe – die Zicke Lusse beispielsweise, fand ich einfach nur richtig doof und auch Johannas ehemalige beste Freundin Sandra konnte ich nicht leiden – aber egal ob Sympathieträger oder Blödian: Mich konnte die schwedische Autorin mit der Ausarbeitung sämtlicher Charaktere überzeugen.

Malin Klingenberg hat mit „Elchtage“ in meinen Augen eine wundervolle Geschichte aufs Papier gezaubert, welche die Herzen aller Elchfans und Naturliebhaber höher schlagen lässt und vor allem für junge Mädels sehr zu empfehlen ist. Mädchen ab etwa 11 Jahren würde ich als die Hauptzielgruppe für dieses Buch bezeichnen, allerdings kann ich es auch Jungen und deutlich älteren Leserinnen nur ans Herz legen. Wer sich in Büchern gerne in das traumhafte Schweden mitnehmen und von dieser einzigartigen skandinavischen Stimmung verzaubern lässt, wird diesbezüglich in „Elchtage“ ganz auf seine oder ihre Kosten kommen. Und wer ruhig und liebevoll erzählte Geschichten mag, in denen für Heranwachsende relevante Themen behandelt werden, wird garantiert ebenfalls begeistert sein.

Freundschaft, Pubertät, das Erwachsenwerden, Veränderungen, Tier- und Umweltschutz und die erste Liebe – großartig verpackt in einem elchstarken und herzerwärmenden Abenteuer haben all diese Dinge ihren Platz in „Elchtage“ gefunden. Also mir hat es unglaublich gut gefallen, wie Malin Klingenberg diese wichtigen Themen anspricht: Authentisch, feinfühlig und ernsthaft und witzig zugleich. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und bewegt einen, gleichzeitig unterhält sie einen aber auch und lädt einfach nur zum Träumen ein. Vor allem die Elchszenen haben mich sich sehr berührt. Wie sich Johanna der außergewöhnlichen Elchkuh Wildstern annähert und Vertrauen zu ihr aufbaut, wird wunderschön beschrieben. Mir haben diese Momente richtig das Herz erwärmt.
Auch Johannas Besuche in ihrer Hütte im Wald fand ich einfach nur toll. Mein 11-jähriges Ich wäre beim Lesen garantiert super neidisch geworden – so eine coole Hütte im Wald hätte ich als Kind auch nur zu gerne gehabt.
Settingmäßig konnte das Buch definitiv vollends bei mir punkten. Kinderbücher, die in Schweden spielen habe ich schon immer geliebt, daher hat es mich riesig gefreut, dass „Elchtage“ so ein bezauberndes nordisches Flair verströmt.

Enden tut die Geschichte sehr abgeschlossen, sodass ich persönlich davon ausgehe, dass es sich bei „Elchtage“ um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre aber durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit Johanna und Co. geben wird.

Fazit: Eine zauberhafte schwedische Coming-of-Age-Geschichte über Freundschaft, die erste Liebe und popcornverrückte Elche! Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Malin Klingenberg ein wunderbares Lesevergnügen beschert. Die schwedischen Autorin hat mit „Elchtage“ einen richtig schönen Wohlfühlroman geschrieben, in welchem sie viele wichtige Themen auf eine sanfte, warmherzige und humorvolle Weise behandelt und uns Leser
innen mit einer tollen schwedischen Atmosphäre verzaubert. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Elchtage“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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