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Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein weiterer magisch schöner Folgeband!

Die Duftapotheke (5). Die Stadt der verlorenen Zeit
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Da ich ein großer Fan der Duftapotheke-Reihe bin, habe ich dem Erscheinen von Band 5 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Letzten Monat hatte mein hibbeliges Warten schließlich endlich ein Ende – ich konnte ...

Da ich ein großer Fan der Duftapotheke-Reihe bin, habe ich dem Erscheinen von Band 5 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Letzten Monat hatte mein hibbeliges Warten schließlich endlich ein Ende – ich konnte mich endlich zusammen mit Luzie, Mats und Co. in ein neues aufregendes Abenteuer stürzen!

Niemand weiß, was genau Edgar de Richmont Böses im Schilde führt. Dass seine Pläne fürchterlich sein werden ist aber allen klar. Für Luzie, Mats und ihre Freunde steht sofort fest: Sie müssen Edgars Machenschaften unbedingt vereiteln. Um sein hinterhältiges Vorhaben zu durchkreuzen, folgen sie ihm bis nach Venedig, wo gerade ein glanzvoller Maskenball veranstaltet wird. Dass es sich dabei aber um keinen normalen Ball handelt, finden die Freunde sehr schnell heraus. Ehe sie es sich versehen, geraten sie in ein gefährliches Zeitreiseabenteuer, aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint. Ob es ihnen wohl gelingen wird, diesem gefahrvollen Zeitstrudel zu entfliehen und Edgar das Handwerk zu legen?

Sieht das Buch nicht umwerfend aus? Also ich finde, dass die Claudia Carls mal wieder einen grandiosen Job gemacht hat. Das Cover, das sie für den 5. Teil entworfen ist, ist einfach nur der reinste Augenschmaus.
Die äußere Gestaltung verspricht auch zweifellos nicht zu viel: Das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist ebenfalls bezaubernd. Ich muss zwar sagen, dass ich „Die Stadt der verlorenen Zeit“ als den bisher schwächsten Band in dieser Reihe empfunden habe, aber begeistert bin ich dennoch, auf jeden Fall. Wie die vier Vorgänger, so habe ich auch Band 5 innerhalb kurzer Zeit durchgelesen und hätte mich danach am liebsten sofort auf das nächste Duftapotheke-Abenteuer gestürzt. Leider werde ich mich da aber noch ein Weilchen gedulden müssen, denn der sechste Teil wird voraussichtlich erst im Herbst 2021 erscheinen.

Ich habe fabelhaft in die Handlung hineingefunden. Mittlerweile hatte ich zwar schon wieder ein paar Dinge aus dem vorigen Band vergessen (großer Nachteil einer Vielleserin wie mir), aber da meine Erinnerungen im Nu wieder aufgefrischt waren, habe ich das Buch ganz ohne Verständnisprobleme genießen können. Ich rate bei dieser Reihe übrigens dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da sie sehr aufeinander aufbauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dem Geschehen im 5. Teil mühelos folgen kann, wenn man ohne das Vorwissen aus den vier Vorgängern in ihn eintaucht.

Ich war von Anfang an wieder ganz fasziniert von dieser fantasievollen Welt, die sich die Anna Ruhe da ausgedacht hat. Die Idee mit den vielen magischen Düften begeistert mich einfach immer wieder aufs Neue und diese geheimnisvolle Atmosphäre, die in jedem Band von den ersten Seiten an geschaffen hat, verzaubert mich immer sofort.
Das Setting ist der Anna Ruhe zweifellos wieder vortrefflich gelungen. Zu Beginn halten wir uns noch in der Villa Evie auf, allerdings verschlägt es uns gemeinsam mit Luzie und Co. sehr schnell nach Venedig. Venedig als Schauplatz in Büchern mochte ich schon immer wahnsinnig gerne, daher hat es mich sehr gefreut, dass uns Anna Ruhe dieses Mal in diese besondere italienische Stadt mitnimmt. Da die Orte allesamt ungeheuer bildhaft, magisch und stimmungsvoll beschrieben werden, hat man beim Lesen mal wieder ein wahres Kopfkino.

Auch mit den Charakteren konnte mich Anna Ruhe abermals überzeugen. Luzie, unsere 13-jährige Hauptprotagonistin, aus deren Sicht wir erneut alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich mag ihre mutige und sympathische Art total gerne und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt wie gewohnt sehr anschaulich und vollkommen authentisch dargestellt wird, ist es mir, als Erwachsene, wieder spielend leicht gelungen, mich unsere Ich-Erzählerin hineinzuversetzen.

Neben Luzie dürfen wir noch auf viele weitere bekannte Gesichter treffen wie beispielsweise ihren zuckersüßen kleinen Bruder Benno, die Brüder Mats und Leon, dem bösen Edgar de Richmont und die schnippische Elodie. Letztere hat mir besonders gut gefallen. Elodie entwickelt sich klasse weiter und obwohl sie sich nach wie vor manchmal sehr herablassend gibt, mochte ich ihren Charakter richtig gerne.
Bezüglich Mats hat mir ausgesprochen gut gefallen, dass die Autorin wieder eine leichte Liebesgeschichte mit einbringt. Die Romanze nimmt aber auch dieses Mal nur sehr, sehr wenig Raum ein, was ich als absolut passend empfunden habe.

Was die Handlung angeht, konnten meine Erwartungen dieses Mal nicht komplett erfüllt werden. Obwohl der Plot mit ordentlich Spannung und Magie aufwarten kann, die Überraschungen und Gefahren ebenfalls nicht zu kurz kommen und es sogar eine aufregende Zeitreise-Story gibt, konnte mich dieser Band irgendwie nicht so packen und fesseln wie die vier Vorgänger. Woran genau es nun lag, kann ich nur leider gar nicht sagen. Dieser letzte Funke wollte bei mir einfach nicht überspringen. Aber wie oben bereits erwähnt: Ich hatte natürlich dennoch richtig viel Spaß beim Lesen. Das Buch liest sich zudem unglaublich gut. Anna Ruhe hat einen wundervollen Schreibstil, ich liebe ihn. Sehr gefreut hat mich auch wieder, dass die Kapitel schön kurz sind. Dies zusammen mit den schwarz-weiß Illustrationen von Claudia Carls sorgt für einen super angenehmen Lesefluss. Für Kinder ab 10 Jahren bietet sich daher auch dieser Band ideal zum Selberlesen an.

Von der Innenaufmachung könnte ich euch mal wieder endlos etwas vorschwärmen. Das Vorsatzpapier sieht großartig aus, die Kapitelanfänge werden von atmosphärischen Zeichnungen geziert und die Bilder, die die Geschichten begleiten, sind ebenfalls ein Traum. Größere Illustrationen dürfte es für meinen Geschmack gerne viele, viele mehr geben! Ich liebe den Zeichenstil von Claudia Carls und kann von ihren wunderhübschen Bildern einfach nie genug bekommen.

Fazit: Ein weiterer toller Folgeband voller Abenteuer und Magie! Mir hat Anna Ruhe mit dem fünften Teil ihrer zauberhaften Kinderbuchreihe ein herrlich duftes Lesevergnügen beschert. Auch „Die Stadt der verlorenen Zeit“ erzählt eine spannende und wunderbar fantasievolle Geschichte, die an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und große Lust auf mehr macht. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Luzie und ihre Freunde nach Venedig zu begleiten und ich freue mich schon riesig auf das nächste Wiedersehen mit ihnen. Der fünfte Duftapotheke-Band erhält von mir 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Aktuell, lehrreich, herzerwärmend - eine magisch schöne Weihnachtsgeschichte!

Das Wunder von R.
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Da ich Weihnachtsbücher für Kinder über alles liebe und immer auf der Suche nach neuen schönen Titeln bin, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Das Wunder von R.“ hörte. In das ...

Da ich Weihnachtsbücher für Kinder über alles liebe und immer auf der Suche nach neuen schönen Titeln bin, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Das Wunder von R.“ hörte. In das stimmungsvolle Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen. Der Name der Autorin war mir natürlich bekannt. Francesca Cavallos Werk „Good Night Stories for Rebel Girls“ ist schließlich ungemein bekannt. Gelesen hatte ich jedoch bisher noch nichts von ihr. So hatte also „Das Wunder von R.“ die große Ehre, mein erstes Buch von Francesca Cavallo zu werden.

Manuel, Camila und Shonda haben zwei Mamas. Da die Regierung in ihrem Land homosexuelle Familien für illegal erklärt hat, musste die fünfköpfige Familie überstürzt aus ihrer Heimat fliehen. Als ihr neues Zuhause haben sie die Stadt R. ausgewählt – ein Ort, der als sehr sicher gilt, da dort nie etwas Schlimmes passiert. In R. angekommen muss die Familie Greco-Aiden nur sehr schnell feststellen, dass Fremde in dieser Stadt nicht gerne gesehen sind. Die Erwachsenen behandeln die Neuankömmlinge ziemlich abweisend und geben ihnen mehr als deutlich zu verstehen, dass sie nicht erwünscht sind. Einzig das Mädchen Olivia empfängt die Greco-Aidens mit einem Lächeln und unfreundlichen Worten.
Kurz nachdem Dominique und Isabella mit ihren drei Kindern in ihre neue Wohnung gezogen sind, erreicht sie geheimnisvolle Post. Der Weihnachtsmann höchstpersönlich hat ihnen geschrieben und bittet Manuel, Camila und Shondain in seinem Brief um ihre Hilfe. Für die Geschwister steht natürlich sofort fest, dass sie dem Weihnachtsmann bei den Vorbereitungen für Heilig Abend helfen müssen. Als am Morgen des 24.12. zehn Elfen bei ihnen auftauchen, machen sich die Kinder sofort ans Werk. Ob es ihnen wohl gelingen wird, die vielen Geschenke rechtzeitig zu verpacken? Werden sie das Weihnachtsfest retten können?

Da „Das Wunder von R.“ mit „Eine revolutionäre Weihnachtsgeschichte“ angepriesen wird und es zudem hinten auf dem Einband in einem Zitat heißt, dass das Buch „ein neuer Kinderbuchklassiker“ sei, muss ich gestehen, dass ich mir schon recht viel von dem Buch erhofft habe. Hinzu kommt, dass die Rezensionen zu dem Titel bisher ausgesprochen positiv sind. Um es kurz zu machen: Meine Erwartungen konnten nicht gänzlich erfüllt werden, aber ein wunderschönes Leseerlebnis hat mir „Das Wunder von R.“ dennoch beschert, definitiv. In meinen Augen ist Francesca Cavallo mit ihrem neuen Werk eine bezaubernde, moderne Weihnachtsgeschichte geglückt, die viele wichtige Themen und Werte vermittelt wie Vielfalt, Offenheit, Respekt, Hilfsbreitschaft, Familie und Freundschaft. „Das Wunder von R.“ ist zweifellos ein erfrischend anderes Weihnachtsbuch, allerdings würde ich es dennoch nicht als einen neuen Kinderbuchklassiker bezeichnen. Dafür hat mir persönlich dann irgendwie doch etwas gefehlt.

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir zunächst noch ziemlich sicher, dass ich mit „Das Wunder von R.“ einen neuen Weihnachtskinderbuch-Liebling in Händen halte. Die Erzählweise mochte ich auf Anhieb, die Familie Greco-Aiden habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen und die Geschichte konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen.
Ab dem Moment aber, wo die Elfen auftauchen, erhielt meine bisherige große Begeisterung einen kleinen Dämpfer. Die Idee mit Weihnachtselfen fand ich zwar sehr schön, nur hätte ich mir mit ihrem Auftritt mehr Magie gewünscht. Irgendwie habe ich da diesen besonderen Weihnachtszauber vermisst. Die Beschreibungen, wie die Kinder den Elfen beim Geschenke einpacken helfen, hatte für mich einfach nicht genug Magisches an sich. Hinzu kommt, das mir manches zu schnell ging. Vor allem das Ende kam mir ein wenig zu abrupt. Fand ich etwas schade, aber da der Schluss wunderbar zeigt, was Weihnachten wirklich ausmacht und mir dabei richtig warm ums Herz wurde, bin ich mit dem Ende letztendlich doch sehr glücklich.

Auch sonst kann ich mich nur noch positiv zu dem Buch äußern. Vor allem der Aspekt, wie die Autorin das Thema Diversität behandelt, hat mir unheimlich gut gefallen.
Homosexualität in Kinderbüchern ist nichts Neues – ich zumindest kenne ich inzwischen ein paar Kinderbuchtitel, in denen diese Thematik eine Rolle spielt. Für meinen Geschmack sind es aber leider viel zu wenige und eine Weihnachtsgeschichte für junge Leser, in denen wir es mit gleichgeschlechtlichen Familien zu tun bekommen, fällt mir so spontan gar keine ein. Ich finde es daher großartig, dass Francesca Cavallo ein Weihnachtsbuch geschrieben hat, in welchem sie von diesem klassischen Familienbild abweicht. Ausgesprochen gut gefallen hat mir dabei auch, dass es in der Geschichte als ganz selbstverständlich dargestellt wird, dass Manuel, Camila und Shonda zwei Mamas haben und unterschiedliche Hautfarben besitzen. Finde ich wirklich klasse, da Kindern so fabelhaft verdeutlicht wird, dass auch Familien, die vielleicht sehr anders sind als die eigene, vollkommen normal sind.

Von der Art und Weise, wie Francesca Cavallo weitere bedeutsame Themen anspricht, bin ich ebenfalls begeistert. „Das Wunder von R“ führt uns sehr gut vor Augen, dass wir Erwachsene viel öfter auf die Kinder hören sollten und eine Menge von ihnen lernen können. Diese kindliche Neugier, diese einzigartige Offenheit der Kinder, der Glaube an Wunder – wir Erwachsenen sollten versuchen, uns diese wichtigen Dinge zu bewahren, damit wir die Welt nicht so verbittert und vorurteilsvoll sehen, wie viele von uns es leider tun. Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit, ein offener Umgang miteinander, Akzepttanz und Toleranz sowie Warmherzigkeit und Zusammenhalt – genau so sollte unsere Gesellschaft aussehen. Die Kinder in „Das Wunder von R.“ gehen uns da mit einem hervorragenden Beispiel voran und zeigen uns, was eine gute Gemeinschaft wirklich ausmacht.

Vom Verlag wird „Das Wunder von R.“ ab 8 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Wer schon ein bisschen geübter im Lesen ist, sollte hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind sehr kurz, der Schreibstil ist leicht und flüssig und die zahlreichen Illustrationen lockern den Textfluss prima auf. Zum Vorlesen eignet sich das Buch meiner Ansicht nach auch schon für jüngere Kinder.

Kommen wir nun zu der Innengestaltung. Mit der Aufmachung konnte das Buch ganz klar vollends bei mir punkten! Es ist natürlich immer Geschmackssache – ich jedenfalls bin ich total verliebt in die farbigen Illustrationen von Verena Wugeditsch. Egal ob die ganzseitigen oder die doppelseitigen Illustrationen oder die etwas kleineren Zeichnungen – die Bilder sind allesamt zum Träumen schön und schaffen eine wunderbar winterliche und weihnachtliche Atmosphäre.

Fazit: Herzerwärmend, magisch, aktuell und lehrreich – eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte für Jung und Alt! Mir hat Francesca Cavallo mit ihrem neuen Werk ein wundervolles Lesevergnügen beschert. In meinen Augen ist der Bestseller-Autorin mit „Das Wunder von R.“ ein außergewöhnliches, diverses Weihnachtsbuch geglückt, welches viele tolle Botschaften vermittelt und fantasievoll und real zugleich ist. Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen und von den hinreißenden Illustrationen von Verena Wugeditsch bin einfach nur verzaubert. Für 5 Sterne hat es mir am Ende nur dann irgendwie doch nicht gereicht. Mir persönlich hat es insgesamt ein bisschen an Weihnachtsstimmung gefehlt. Wärmstens empfehlen kann ich das Buch aber natürlich dennoch. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Super witzig und einfach nur genial!

Gregs Tagebuch 15 - Halt mal die Luft an!
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Ich liebe die Gregs Tagebuch-Serie über alles und fiebere dem Erscheinen jedes neuen Bandes immer ganz sehnsüchtig entgegen. So habe ich mich selbstverständlich auch auf den 15. Teil tierisch gefreut!

Sommerferien ...

Ich liebe die Gregs Tagebuch-Serie über alles und fiebere dem Erscheinen jedes neuen Bandes immer ganz sehnsüchtig entgegen. So habe ich mich selbstverständlich auch auf den 15. Teil tierisch gefreut!

Sommerferien in einem Wohnwagen, einmal quer durchs ganze Land? Hört sich doch richtig toll und spaßig an, oder? Gregs Begeisterung hält sich allerdings sehr in Grenzen, als es heißt, dass er mit seiner Familie den Sommer über in einem Campingbus verbringen muss. Das kann doch nur Chaos pur werden. Als die Familie auf einem Campingplatz landet, passiert auch genau das: Es geht gefühlt alles schief und der Urlaub endet schließlich in einer einzigen Katastrophe.

Wahnsinn, mittlerweile sind wir tatsächlich schon beim 15. Greg-Band angelangt! Und noch mal Wahnsinn: Bisher konnten mich alle Bände aus dieser Reihe restlos begeistern! Also letzteres ich finde wirklich beeindruckend. Eigentlich gibt es doch in jeder Reihe mindestens mal einen Band, der etwas schwächer ist. Bei der Gregs Tagebuch-Serie ist das aber überhaupt nicht der Fall. In dieser brillanten Reihe, die mittlerweile ein echter Klassiker im Comic-Roman-Genre ist, sind einfach alle Bände irrsinnig gut! Ich zumindest habe bisher alle Gregs-Tagebücher so richtig gefeiert – und der 15. Band bildet da keine Ausnahme.

Man könnte meinen, dass dem Jeff Kinney mittlerweile ein wenig die Ideen ausgehen, aber nein, ihm gelingt es einfach mit jedem weiteren Band eine hammerstarke Story aufs Papier zu zaubern, die mit neuen schrägen und unglaublich witzigen Abenteuern aufwarten kann. Mit der Familie Heffley durften wir zwar schon in Band 9 und 12 in den Urlaub fahren, aber wer jetzt denkt, dass dieses Konzept beim dritten Mal langweilig wird, hat sich ganz klar getäuscht! „Halt mal die Luft an!“ liefert uns ein weiteres, total verrücktes Heffly-Ferienerlebnis mit vielen neuen turbulenten, urkomischen und abenteuerlichen Momenten. Wie die 14 Vorgänger, so habe ich auch diesen Band in einem Rutsch durchgesuchtet und hatte dabei wahnsinnig viel Spaß!

Der 15. Band schließt ziemlich direkt an den vorherigen Teil an. Die Familie Heffley hat bei der Oma Unterschlupf gesucht, nachdem sie dank katastrophal laufender Bauarbeiten ihr Haus verloren haben. Da das Leben in Omas Keller nicht so der Burner ist, möchte die Familie den Sommer gerne woanders verbringen. Da kommt ihnen das Wohnmobil von Onkel Gary gerade recht. Eigentlich sollte es eine ganz entspannte Wohnwagen-Tour werden, schön gemütlich durch das ganze Land. Ruhige und erholsame Ferien sind bei den Heffleys aber wahrhaft ein Ding der Unmöglichkeit. Auch in diesem Campingurlaub geht nur schief, was schief gehen kann.

Man kann mit Greg und seiner Familie eigentlich nur Mitleid haben. Diese Familie hat einfach ein Talent dafür, von einem chaotischen Ereignis ins nächste zu stolpern – vor allem Greg ist darin natürlich ein wahrer Meister, hihi. Natürlich wird auch dieses Mal das meiste wieder sehr überspitzt dargestellt – als realistisch würde ich die Geschichte definitiv nicht bezeichnen. Aber genau das machen die Gregs-Tagebücher ja auch aus: Diese herrlichen Übertreibungen, die die Story so umwerfend lustig machen. Als Leser leidet man zwar schon irgendwie sehr mit Greg und seiner Familie mit (ich jedenfalls habe es getan) – zugleich kommt man aus dem Schmunzeln und Kichern aber auch gar nicht mehr heraus. Ich persönlich habe diesen Band als besonders humorvoll empfunden und habe ihn quasi mit einem breiten Dauergrinsen auf den Lippen gelesen.

Ihr könnt mir glauben: Langeweile kommt in diesem Buch an keiner einzigen Stelle auf. Man kann wirklich gar nicht anders, als es zu verschlingen. Spricht natürlich für die Story, allerdings finde ich es immer ziemlich schade, dass die Greg-Leseerlebnisse immer so ratzfatz wieder vorbei sind. Die Bücher lesen einfach immer viel zu schnell, seufz.
Für Lesemuffel ist auch dieser Band die perfekte Lektüre. „Halt mal die Luft an!“ kann nicht nur mit einer großartigen Geschichte auffahren – auch die einmalige Gregs-Tagebuch-Gestaltung ist selbstverständlich mal wieder grandios gelungen. Da staune ich ja jedes Mal aufs Neue, wie vortrefflich es dem Jeff Kinney immer gelingt, die Greg-Bücher mit seinen doch recht einfachen Bildern so dermaßen lebendig werden zu lassen. Seine Comic-Zeichnungen sind erneut einfach nur genial und irre witzig und harmonieren hervorgehend mit dem Text. Da es insgesamt also wieder einen sehr hohen Bildanteil gibt und nicht allzu viel Text, ist das Buch wirklich der reinste Leckerbissen für lesefaule Kinder. Allerdings würde ich davon abraten, mit Band 15 in die Reihe einzusteigen. Die Bände erzählen zwar recht eigenständige Geschichten, aber etwas aufeinander aufbauen tun sie dennoch. Das Einhalten der chronologischen Reihenfolge ist bei den Gregs Tagebüchern meiner Ansicht nach nicht notwendig, aber zumindest ein bisschen Vorwissen sollte man haben, ehe man in den 15. Teil eintaucht.

Bezüglich der Handlung möchte ich dann auch gar nicht mehr viel erzählen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand mögt und durchweg am Mitfiebern und Kichern sein werdet.

Zu den Figuren kann ich nur sagen: Wie gewohnt große Klasse! Vor allem Greg ist erneut einsame Spitze. Etwas schade fand ich nur, dass wir dieses Mal auf Rupert verzichten müssen. Rupert zählt eindeutig zu meinen liebsten Figuren aus dem Greg-Universum, daher habe ich ihn schon ziemlich vermisst, muss ich gestehen. Da mir aber die anderen Figuren echt gut gefallen haben, hat es mich letztendlich eigentlich gar nicht so sehr gestört, dass Rupert in diesem Band fehlt. Ich hoffe aber sehr, dass er im nächsten Teil wieder präsenter sein wird. Einen 16. Teil wird es doch hoffentlich geben. Wehe, wenn nicht! Also ich würde mich gigantisch über ein weiteres Greg-Abenteuer freuen!

Fazit: Auch der 15. Band dieser genialen Kultserie konnte mich von Anfang bis Ende hellauf begeistern! Ein richtig cooler Comic-Roman mit Lach-Garantie!
Jeff Kinney hat es mal wieder geschafft und mir mit einem neuen Gregs-Tagebuch-Band ein Lesevergnügen der allerschönsten Sorte beschert. Die Story, die einen in Teil 15 erwartet, ist mega witzig, super originell und mitreißend und spitzenklasse aufgemacht. Mir hat es mächtig viel Spaß gemacht Greg und seine unnachahmliche Familie auf ihrer Campingtour zu begleiten und ich freue mich schon riesig auf das nächste Abenteuer mit ihnen. Von mir erhält „Gregs Tagebuch 15 – Halt mal die Luft an!“ volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Eine großartige Fortsetzung!

Der Zauber von Immerda 2 – Ein Hellseher sieht schwarz
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Da mich Dominique Valente mit dem ersten „Der Zauber von Immerda“ - Band hellauf begeistern konnte, musste ich selbstverständlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf das nächste ...

Da mich Dominique Valente mit dem ersten „Der Zauber von Immerda“ - Band hellauf begeistern konnte, musste ich selbstverständlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf das nächste magische Abenteuer von Junghexe Anemona habe ich mich schon mega gefreut!

Anemona versteht die Welt nicht mehr. Gerade noch ist es ihr mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten gelungen, den verschwundenen Dienstag zurückzuholen, da spielen ihre Zauberkräfte auf einmal verrückt. Anstatt verlorene Dinge wiederzufinden, lässt sie nun plötzlich Sachen versehentlich verschwinden! Ausgerechnet jetzt, wo ihr Freund, der Dunkelseher Arno Dazumal dringend ihre Hilfe benötigt: In einem Brief bittet er die kleine Hexe darum, ihn vor seinen Entführern zu retten. Für Anemona steht natürlich sofort fest, dass sie Arno helfen muss. Zusammen mit ihren Freunden begibt sich sie auf die Suche und gelangt schließlich in die gefährliche Unterwelt Nimmerda. Ob die Rettungsmission wohl gelingen wird?

Als ich das Buch aufschlug und mit dem Lesen begann, wusste ich einfach schon nach den ersten paar Seiten, dass mir Dominique Valente auch mit der Fortsetzung ein echtes Lesehighlight bescheren wird. Und wisst ihr was? Ich lag mit dieser Vermutung vollkommen richtig. :D

Mich konnte das zweite Abenteuer im einzigartigen Reich Immerda genauso begeistern wie das erste. Wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr. In meinen Augen hat Dominique Valente mit „Ein Hellseher sieht schwarz“ eine weiteres, hexenstarkes Fantasyabenteuer ab 9 Jahren aufs Papier gebracht, welches voller Magie, Überraschungen, Gefahren und liebenswerter Absonderlichkeiten steckt und ungeheuer mitreißend und unterhaltsam erzählt wird. Die Geschichte lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, vermittelt zugleich aber auch viele wichtige Werte und Botschaften wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sowie den Glauben an sich selbst.
Wenn ihr den Serienstart gefeiert habt, dann werdet ihr ganz bestimmt auch vom zweiten Band genauso entzückt sein wie ich. Und für alle, die die Reihe noch nicht kennen: Lest besser zuerst den Auftakt, ehe ihr euch auf die Fortsetzung stürzt. Bei der „Der Zauber von Immerda“ - Serie sollte man die chronologische Reihenfolge der Bände besser einhalten, da sie aufeinander aufbauen.

Da ich mich noch ziemlich gut an die Geschehnisse aus dem Vorgänger erinnern konnte, habe ich völlig problemlos in das Reich Immerda zurückgefunden. In die Kulisse habe ich mich vom ersten Moment an wieder komplett verliebt. Mit dem Land Immerda hat Dominique Valente eine unglaublich fantasievolle Welt erschaffen, von der ich dank der anschaulichen Beschreibungen erneut die wunderbarsten Bilder im Kopf hatte. Auch in diesem Band nimmt uns die englische Autorin an lauter faszinierende Ort mit wie zum Beispiel die Bücherstadt Libraria. Dieser Schauplatz, der ganz klar zu meinen persönlichen Highlights zählte, wird garantiert das Herz eines jeden Buchliebhabers höher schlagen lassen. Ich meine: Eine Stadt die ausschließlich aus Büchern erbaut ist? Wie cool ist das denn bitte! Allein die Illustration dazu ist klasse. Also ich wäre nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir diese tolle Stadt selbst mal anzuschauen und in den vielen, vielen Büchern zu stöbern.
Neben dem Kopfkino kann sich auch die Atmosphäre wieder sehen lassen. Von dieser märchenhaften und düsteren Stimmung war ich bereits im ersten Teil ganz angetan und auch dieses Mal konnte sie mich völlig in ihren Bann ziehen und verzaubern.

Ganz große Liebe ist es bei mir auch wieder bei den Figuren. Für das Erschaffen von außergewöhnlichen und herrlich schrägen Charakteren hat Dominique Valente zweifellos ein absolutes Händchen. Wir haben das große Vergnügen, auf lauter bekannte Gesichter zu treffen, dürfen aber auch ein paar Personen kennenlernen.
Wer unter anderem wieder mit von der Partie ist, ist unsere Buchheldin Anemona (logisch), ihr hinreißend grimmiges Monster von unterm Bett namens Oswald (merkt euch: Er ist ein Kobold, KEINE Katze!), sowie der Drache Fedrian, die mächtige Hexe Moreg Vaine und der ständig in Ohnmacht fallende Arno Dazumal.
Neu eingeführt werden beispielsweise der herzliche Seemann-Zauberer Holloway und der rätselhafte Junge Spig. Zu den beiden und zu den weiteren Charakteren werde ich euch allerdings nichts erzählen. Ich will ja schließlich nicht spoilern oder so. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr auch in diesem Band lauter liebevoll ausgearbeiteten Figuren begegnet werdet, die euch mit ihren teils ziemlich kuriosen Eigenarten öfters ein breites Schmunzeln und Lächeln auf die Lippen zaubern werden.

Zu unserer Protagonistin Anemona, aus deren Sicht wir wieder alles aus der dritten Person erfahren, möchte ich dann aber doch noch kurz etwas sagen. Anemona fand ich erneut wundervoll. Mit ihr hat Dominique Valente eine großartige Buchheldin erschaffen, die sich mit ihrer sympathischen, witzigen und mutigen Art sofort in die Herzen von uns Lesern schleicht. Junghexe Anemona muss man einfach lieben und vor ihrem großen Mut und ihrer Entschlossenheit kann man nur den Hut ziehen. Auch bei ihrem zweiten Abenteuer legt die kleine Hexe eine beeindruckende Tapferkeit und Stärke zutage und denkt in keiner Sekunde ans Aufgeben. Ob sie aber erfolgreich sein wird? Wird sie den Dunkelseher Arno Dazumal finden und retten? Nun, das werde ich hier natürlich verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Da mich die Handlung von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln konnte, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und richtiggehend verschlungen. Der Spannungsbogen ist der Autorin wahrhaft wieder vortrefflich gelungen. Man kommt aus dem Mitfiebern wirklich gar nicht mehr heraus. Auch zum Gruseln gibt es so einiges, allerdings wird die Geschichte niemals zu schauerlich. Für Leser*innen ab 9 Jahren ist der Plot auf jeden Fall geeignet.
Neben der Spannung kann sich auch der Humor sehen lassen, was in meiner Rezension vermutlich schon mehr als deutlich geworden ist. ;)
So habe ich mich beispielsweise wieder über die ulkige Sprechweise von Oswald köstlich amüsiert. Anemonas Kobold kann man wohl als meinen heimlichen Star in dieser Reihe bezeichnen. Ich liebe diesen kleinen Miesepeter einfach und seine Sätze mit diesen grandiosen Wortneuschöpfungen lese ich stets mit einem ziemlich fetten Grinsen auf dem Gesicht, hihi.

Zu guter Letzt möchte ich euch unbedingt noch von der Gestaltung berichten. Zum Cover brauche ich aber vermutlich gar nicht groß was sagen, oder? Sieht es nicht klasse aus? Also mir gefällt`s mir unheimlich gut. Besonders cool finde ich, dass bei diesem Band der Schriftzug und die Sterne so umwerfend schimmern, wenn man das Buch ins Licht hält.
Die Innenaufmachung ist der Sarah Warburton aber auch wieder hervorragend geglückt.Vorne im Buch gibt es erneut eine traumhafte Karte, die das Reich Immerda sowie die finstere Welt Nimmerda zeig und die Geschichte wird von zahlreichen wunderhübschen schwarz-weiß Illustrationen begleitet. Egal ob die kleineren Zeichnungen oder die größeren, manchmal sogar doppelseitigen Illustrationen – ich bin vollen allen Bildern einfach nur begeistert.

Fazit: Spannend, skurril, wunderbar magisch – eine bezaubernde Fortsetzung! Dominique Valente hat mit „Ein Hellseher sieht schwarz“ einen rundum gelungen Folgeband geschrieben, welcher dem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht. Die Geschichte lädt durchweg zum Mitfiebern ein und ist so schön märchenhaft-verrückt. Sie steckt voller Fantasie und Sprachwitz und macht einfach nur richtig gute Laune. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht unsere starke Buchheldin Anemona und ihre Freunde auf ihrem zweiten großen Abenteuer zu begleiten und ich freue mich schon riesig auf ihr nächstes! Allerdings werde ich mich da noch ein bisschen gedulden müssen, denn der dritte Teil wird leider erst im Herbst 2021 erscheinen.
Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Die Zauberer von Immerda“ - Reihe jedem nur ans Herz legen. Band 2 erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Spannend, fantasievoll, wunderbar magisch!

Die Glücksbäckerei – Die magischen Zwillinge
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Da ich die Glücksbäckerei-Serie über alles liebe, habe ich dem Erscheinen des neunten Bandes ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal war neben der hibbeligen Ungeduld allerdings auch etwas Wehmut ...

Da ich die Glücksbäckerei-Serie über alles liebe, habe ich dem Erscheinen des neunten Bandes ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal war neben der hibbeligen Ungeduld allerdings auch etwas Wehmut dabei, denn leider handelt sich bei „Die magischen Zwillinge“ um den Abschlussband, was mich ziemlich traurig macht, muss ich gestehen. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal vorbei sein. Ich war nun sehr gespannt, ob mich auch das Finale so verzaubern wird wie die acht vorherigen Bände.

Roses Mitschülerin Lucy ist weiterhin spurlos verschwunden, eine äußerst komische (und sehr bärtige) Bäckerin treibt seit kurzer Zeit in Calamity Falls ihr Unwesen und dann wird auch noch die Glücksbäckerei überfallen. Und ausgerechnet in dieser turbulenten Zeit erhält Rose die Zusage zu ihrer Ausbildung als Meisterbäckerin. Sie und ihre beste Freundin Nevika sollen am Nordpol in dieser besonderen Backkunst von zwei Meisterbäckerinnen unterrichtet werden. Die beiden Mädchen sagen natürlich sofort zu, auch wenn sich Rose ein wenig hin und her gerissen fühlt, da zu Hause gerade so viel los ist. Und ihr Ausbildungsplatz scheint ebenfalls voller Rätsel zu stecken. Zugleich gibt er aber auch Antworten. Ob wohl das gefährliche Schattenbacken alle Probleme lösen wird?

Wenn man mich fragen würde, welche die schönsten Bücher in meinen Regalen sind, würde ich wohl ganz spontan als erstes die Glücksbäckerei-Bände nennen. Die Bücher sehen allesamt einfach nur fantastisch aus und machen sich so traumhaft im Regal! Auch von der Gestaltung des neunten Teils bin ich ganz hin und weg. Sieht es nicht umwerfend schön aus? Also ich finde, dass sich die Eva Schöffmann-Davidov mal wieder selbst übertroffen hat. Ich kann mich an dem Cover gar nicht sattsehen.
Mit der äußeren Aufmachung konnte also auch dieser Band schon mal vollends bei mir punkten. Wie aber schaut es mit dem aus, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat?

Um es kurz zu machen: Mir hat auch „Die magischen Zwillinge“ ein großartiges Leseerlebnis beschert. Allerdings, denn ja, ein Aber gibt es hier leider: Dafür, dass es das Finale der Serie ist, hätte ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht. Irgendwie hat mich der Schluss ein bisschen unzufrieden zurückgelassen...Dies wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt an das Buch. Ansonsten kann ich mich nur ganz verzückt zu dem letzten Glücksbäckerei-Abenteuer äußern.

Bei mir trat von der ersten Zeile an das ein, was ganz klar für eine richtig coole Story spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich gar nicht mehr damit aufhören. Wie schon die acht Vorgänger, so habe ich auch diesen Teil regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Ach Mann, echt schade, dass es mit diesem Band heißt Abschied zu nehmen von lauter unglaublich liebgewonnen Charakteren und dem einzigartigen Glücksbäckerei-Universum. Ich werde die Familie Glyck, die weiteren Figuren und einfach alles sehr vermissen.

Obwohl ich das Buch mit einem sehr wehmütigen Gefühl gelesen habe, hatte ich dennoch wahnsinnig Spaß dabei. Die Mischung aus Spannung, Witz und Magie ist Kathryn Littlewood in meinen Augen erneut hervorragend geglückt. Man ist von Beginn an durchweg am mitfiebern, kommt aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr heraus und von den magischen, sehr fantasievollen und teils auch ziemlich gefährlichen Rezepten, in deren Genuss wir dieses Mal kommen, muss man einfach fasziniert und begeistert sein. Also ich kann über die kreativen, verzauberten Backwaren, die sich die Kathryn Littlewood immer so ausdenkt, jedes Mal wahrlich nur staunen. Selbst essen würde ich sie zwar vermutlich nicht, keine Ahnung, etwas Magisches zu mir nehmen ist mir irgendwie nicht so geheuer, aber über das Lesen beim Zubereiten und Verzehren dabei sein, ist für mich stets das reinste Vergnügen.

Was ich ebenfalls wieder richtig gefeiert habe, ist der tolle Humor in dieser Reihe. Tymo und Basil, die Brüder unserer Buchheldin Rose, sorgen in diesem Band mal wieder für die beste Unterhaltung. Ich liebe die Zwei einfach. Die beiden sind so witzig und herzallerliebst und zaubern mir mit ihren einmaligen Eigenarten stets ein fettes Grinsen auf die Lippen. In diesem Band haben die Brüder YouTube für sich entdeckt, was für so einige, sehr spaßige Szenen sorgen wird, hihi.
Prächtig amüsiert habe ich mich auch über die Beschreibungen mancher Bewohner des Städtchen Calamity Falls und das Zusammenspiel der mysteriösen Zwillinge, die wir in diesem Band kennenlernen werden, fand ich teilweise auch sehr unterhaltsam.

Neben den lustigen Momenten kommen selbstverständlich auch die mitreißenden und abenteuerlichen Szenen nicht zu kurz. Da wäre zum einem das große Rätsel um diese merkwürdige neue Bäckerin in Calamity Falls. Wer ist diese bärtige Frau nur, die sich Bart-Mama nennt?
Dann sorgt natürlich auch die Meisterbäckerinnen-Ausbildung von Rose und Nevika für ordentlich Spannung sowie die Frage, was eigentlich mit Lucy geschehen ist. Wer den achten Band gelesen hat, erinnert sich bestimmt, dass Roses Mitschülerin am Ende spurlos verschwunden ist. In „Die magischen Zwillinge“ erfahren wir nun endlich, was aus Lucy geworden ist, so viel verrate ich euch jetzt einfach schon mal.

Ansonsten möchte ich zur Handlung aber eigentlich gar nicht mehr groß was sagen. Wovon ich euch aber natürlich noch berichten möchte, sind die wunderbaren und zum Teil hinreißend schrägen Charaktere. Auch in diesem Band dürfen wir auf lauter bekannte Gesichter treffen wie die gesamte Familie Glyck, Nevika, Devin und Tante Lily. Wir dürfen aber auch neue Personen kennenlernen wie beispielsweise die bereits erwähnten Zwillinge.
Ich fand die Figuren – egal ob neu oder alt – allesamt wieder große Klasse. Rose, aus deren Sicht wir erneut alles aus der dritten Person erfahren, ist eine tolle Buchheldin, die man einfach gernhaben muss. Genauso schaut es mit den weiteren Charakteren aus. Vor allem Tymo und Basil, die man wohl als meine heimlichen Stars in dieser Reihe bezeichnen kann, muss man lieben.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die hübsche Innengestaltung. Die Eva Schöffmann-Davidov hat nicht nur beim Cover einen grandiosen Job gemacht – auch die Kapitelanfänge hat sie wieder wunderschön illustriert.

Fazit: Ein spannendes Finale voller Magie und Fantasie! Kathryn Littlewood hat mit „Die magischen Zwillinge“ ein weiteres zauberhaftes Glücksbäckerei-Abenteuer aufs Papier gebracht, mit welchem sie mir ein herrliches Leseerlebnis beschert hat. Die Geschichte sprüht nur so vor Einfallsreichtum, Witz und Charme und steckt voller aufregender, warmherziger und skurriler Momente. Mich hat auch dieser Band richtig glücklich gemacht, zugleich hat er mich aber auch etwas melancholisch gestimmt. Ich finde es sehr schade, dass ich mich mit diesem Band von der wundervollen Glücksbäckerei-Welt verabschieden musste. Dafür, dass es das Finale ist, hat mir nur am Ende leider etwas gefehlt. Für mich fühlt es sich irgendwie so an, als wäre noch nicht alles erzählt. Ich habe daher die große Hoffnung, dass es ganz vielleicht ja doch noch einen weiteren Band geben wird, rechne allerdings eher nicht damit. Aber wer weiß, man soll schließlich niemals nie sagen.
Das Abschlussabenteuer der Glücksbäckerei erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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