Campingurlaub der Extraklasse
In „Halt mal die Luft an!“ wagt sich Gregs Familie diesmal aufs Wasser – genauer gesagt: auf einen Wohnwagen-Roadtrip inklusive Camping, Outdoor-Abenteuer und jeder Menge Pannen. Jeff Kinney bleibt seiner ...
In „Halt mal die Luft an!“ wagt sich Gregs Familie diesmal aufs Wasser – genauer gesagt: auf einen Wohnwagen-Roadtrip inklusive Camping, Outdoor-Abenteuer und jeder Menge Pannen. Jeff Kinney bleibt seiner bewährten Linie treu und serviert auch in Band 15 eine charmant-chaotische Urlaubsodyssee, die wie gewohnt völlig aus dem Ruder läuft.
Der Kontrast zwischen dem idyllischen Naturerlebnis, das Gregs Mutter sich erhofft, und dem realen, völlig überforderten Familienleben ist der zentrale Humor-Motor dieses Bandes. Von Insektenplagen über Toilettendramen bis hin zu Begegnungen mit anderen Campern – Kinney schöpft das volle Katastrophenpotenzial eines Campingtrips aus.
Was diesen Band auch für erwachsene Leser unterhaltsam macht, ist die treffsichere Satire auf den modernen Erholungswahn: Entschleunigung, Familienzeit, zurück zur Natur – das klingt alles gut, bis man mit kaputter Campingausrüstung und mürrischen Familienmitgliedern im Matsch steht. Greg ist dabei wie immer der passiv-aggressive Beobachter, der Verantwortung meidet, aber alles kommentiert.
Die Zeichnungen liefern erneut die passenden Pointen zu Gregs Tagebuchtexten. Auch wenn das Konzept inzwischen vertraut ist, sorgt das neue Setting für frische Lacher – besonders, wenn man selbst schon mal einen „entspannten“ Campingurlaub erlebt hat.
Fazit:
„Halt mal die Luft an!“ ist eine weitere gelungene Episode im chaotischen Leben der Heffleys. Jeff Kinney trifft erneut den richtigen Ton zwischen absurder Übertreibung und erstaunlich realem Alltagswahnsinn. Für erwachsene Leser bietet der Band kurzweilige Unterhaltung mit hohem Wiedererkennungswert – gerade, wenn man Urlaube nicht nur aus Instagram-Postings kennt.