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Veröffentlicht am 08.09.2019

Einfach nur genial!

Sei ein Mädchen!
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Ein neues Buch von Autor Jochen Till und Illustrator Raimund Frey? Da stellte sich mir natürlich gar nicht erst die Frage, ob ich es lesen möchte. Selbstverständlich ließ ich „Sei ein Mädchen!“ bei mir ...

Ein neues Buch von Autor Jochen Till und Illustrator Raimund Frey? Da stellte sich mir natürlich gar nicht erst die Frage, ob ich es lesen möchte. Selbstverständlich ließ ich „Sei ein Mädchen!“ bei mir einziehen. Die gemeinsamen Werke von diesem großartigen Duo sind einfach nur spitze! Luzifer junior, Pogo und Polente...Text und Bild harmonieren stets absolut perfekt miteinander und sorgen für den herrlichsten Lesespaß. Mich hat bisher noch kein Buch von den beiden enttäuscht, daher war ich mir sehr sicher, dass mich auch „Sei ein Mädchen!“ hellauf begeistern wird.

Ich war hier ja schon am schmunzeln, als ich mir das Cover anguckte. Dieses breit grinsende Mädchen, da kann man doch irgendwie gar nicht anders als genauso breit mitzugrinsen, oder? :D

Mein Gesichtsmuskeln wurden nur noch weiter auseinander gezogen, als ich das Buch aufschlug und mit dem Durchschmökern loslegte. Dieses Buch ist so unfassbar cool! Ich habe es mit einem Dauergrinsen auf den Lippen durchgeblättert, weil es so irre witzig und urkomisch ist. Jochen Till und Raimund Frey haben mir mit „Sei ein Mädchen!“ nur noch mal vor Augen geführt, dass ich ihre Bücher zurecht so sehr liebe.

Auf eine total geniale und süße Weise wird hier mit Vorurteilen gegenüber Mädchen aufgeräumt. Mädchen sind immer wohlerzogen und ordentlich? Sie haben keine Ahnung von Technik oder Mathe, können nicht Fußball spielen, sind immer lieb, hübsch und rosa und lieben Pferde und Schuhe? Alles totaler Quatsch! Klar, viele Mädchen sind natürlich so drauf, aber definitiv nicht alle. Natürlich machen sich auch Mädchen dreckig, sie müllen ihr Zimmer zu, sind absolute Technik- und Mathefreaks und ein Ass im Kicken. Jedes Mädchen ist einzigartig und darf so sein, wie es sein möchte und all das tun, was es tun will. Ein Mädchen, dass keine Pferde mag oder lieber schwarz statt rosa trägt? Logisch, warum nicht? Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man nicht den gängigen Klischees entspricht. Wäre doch echt furchtbar und total langweilig, wenn alle Mädchen und Frauen gleich ticken würden, oder? 

Insgesamt bekommen wir es hier mit 30 bekannten Mädchenklischees zu tun. Das Buch ist so aufgebaut, dass unten auf einer Seite ein Satz steht, der ein Stereotype beschreibt und groß darüber ist eine Illustration, die das Gegenteil zeigt. Ein Beispiel: Mädchen sind wohlerzogen. Das Bild zeigt ein Mädchen, dass laut rülpst und einen ordentlichen Furz fahren lässt. Hach, einfach herrlich!

„Sei ein Mädchen!“ enthält also nur sehr wenig Text, aber genau so muss es auch sein, denn gerade diese Kombi – kurze, knackige Aussage plus großes (und so, so witziges) Bild – machen dieses Buch so außergewöhnlich und grandios.

Ich musst hier beim Durchblättern wirklich immerzu für mich hinkichern und öfters auch mal laut loslachen, weil die Bilder so lustig sind. Raimund Frey hat sich hier in meinen Augen selbst übertroffen. Was meine persönlichen Highlights waren? Puh, schwierig, schwierig. Mir haben einfach alle Zeichnungen wahnsinnig gut gefallen. Ich finde dieses Buch einfach nur perfekt. Die Idee und deren Umsetzung sind klasse, die Illustrationen sind brillant und die Botschaft, die hier vermittelt wird, ist unheimlich wichtig und so großartig!

Es handelt sich hier auf jeden Fall nicht um ein normales Bilderbuch. Es ist eher ein Geschenkbuch und zwar eines für jedermann. Wobei die Geschmäcker natürlich verschieden sind, nicht jeder steht auf so einen Humor, wie er hier zu finden ist. Zudem werden sehr kleine Kinder die Aussagen der Bilder vermutlich auch noch nicht verstehen, da sie sehr ironisch sind. Ich kann das Buch dennoch jedem so sehr ans Herz legen!

Ich frage mich ja nun, ob Jochen Till und Raimund Frey auch noch ein „Sei ein Junge!“ Buch machen werden. Jungs-Klischees gibt es schließlich auch so einige, allerdings denke ich, dass es eindeutig mehr Vorurteile gegenüber Mädchen gibt. Zudem wäre auch die Frage, ob man mit den Jungs-Klischees genauso gut aufräumen kann wie mit denen der Mädchen. Tja, lassen wir uns überraschen. Wenn es jemanden gelingt, ein richtig gutes „Sei ein Junge!“ Buch zu machen, dann Jochen Till und Raimund Frey! Die beiden haben es einfach voll drauf und machen die tollsten Bücher zusammen! :D

Fazit: Ein unglaublich cooles und wunderbar witziges Buch, welches einfach mega gute Laune macht! Ich bin total begeistert von „Sei ein Mädchen!“ Die Idee ist klasse, die Umsetzung ist rundum perfekt gelungen, die liebevollen Illustrationen sind wahnsinnig lustig und die Botschaft ist einfach nur toll. Ob Jung oder Alt, Mädchen oder Junge, ob zum Behalten oder zum Verschenken – ich kann dieses wundervolle Geschenkbuch jedem wärmstens empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 mädchenstarken Sternen!

Veröffentlicht am 08.09.2019

Ein fantastischer Auftakt!

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Als ich es das erste Mal sah, war ich richtig schockverliebt, ich finde das Cover wunderhübsch. Auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen und obwohl ...

Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Als ich es das erste Mal sah, war ich richtig schockverliebt, ich finde das Cover wunderhübsch. Auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen und obwohl ich keine große Fantasyleserin bin und zudem auch nicht so der Fan von dicken Büchern, stand für mich dennoch sofort fest: „One True Queen“ möchte ich unbedingt lesen!

Seit ihre große Schwester Vicky vor sieben Jahren urplötzlich in ein Wachkoma gefallen ist, hat sich das Leben der 17-jährigen Mailin komplett verändert. Sie liebt ihre große Schwester über alles und leidet zutiefst darunter, dass diese nun schon so viele Jahre ohne Bewusstsein ist. Um sich abzulenken und abzureagieren geht Mailin regelmäßig zum Kampfsport. Als sie eines Tages nach dem Training in der Umkleide steht, verschwimmt plötzlich alles vor ihren Augen und Mailin hat das Gefühl zu fallen. Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in einer anderen Welt: In dem magischen Königreich Lyaskye. Hier ist alles ganz anders als in ihrem Heimatland Irland. Zum Glück bleibt Mailin aber nicht lange auf sich alleine gestellt. Sie trifft auf einen mysteriösen Fremden, der zwar gefährlich wirkt, sie aber dennoch vor den Gefahren dieser fremden Welt beschützt, einer Welt, in der sie nicht ohne Grund gelandet ist, wie Mailin schließlich noch erfährt. Sie soll die neue Königin werden. In Lyaskye leben Königinnen allerdings nicht lange...

Von Jennifer Benkau hatte bisher zwei Bücher gelesen. Beide haben mir sehr gut gefallen, aber komplett überzeugen konnten sie mich leider nicht. Bei dem Zweiteiler-Auftakt von „One True Queen“ schaut das aber ganz anders aus. Ich bin total begeistert von dem Buch! Warum nur gibt es den zweiten Band noch nicht, schnief. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Leider aber müssen wir uns alle noch ein Weilchen gedulden, denn die Fortsetzung wird erst nächstes Jahr im Frühjahr erscheinen.

Ich hatte einen wunderbaren Einstieg in das Buch. Jennifer Benkau hat einen großartigen Schreibstil. Er ist locker-leicht, humorvoll, einfühlsam, bildhaft und wahnsinnig mitreißend. Für mich hat er sich super angenehm lesen lassen, bei mir flogen die Seiten nur so dahin.

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht der 17-jährigen Mailin in der Ich-Perspektive. Mit Mailin ist Jennifer Benkau eine richtig coole Protagonistin gelungen! Sie ist extrem tough und selbstbewusst, sie lässt sich nicht unterkriegen, ist immerzu bereit für ihre Ziele zu kämpfen und hat stets einen flotten Spruch auf Lager. Mailin war genau so eine Buchheldin, wie ich sie liebe. Sympathisch, mutig, absolut authentisch und so herrlich schlagfertig und sarkastisch. Ich fand Mailin einfach nur klasse, ich konnte mich jederzeit problemlos in sie hineinversetzen und habe sie nur zu gerne auf ihrer Reise in das magische Land Lyaskye begleitet.

Zu Beginn des Buches befinden wir uns noch in unserer Welt, in Irland, allerdings verschlägt es uns zusammen mit Mailin sehr schnell in das geheimnisvolle Lyaskye. Lyaskye, Leute, wird so genial beschrieben! Wie Jennifer Benkau alles beschreibt, die Orte, die Landschaft, die Natur, die Kreaturen, ist einfach nur brillant. Ich hatte von dieser atemberaubenden Welt die tollsten Bilder im Kopf und wurde von der märchenhaften, düsteren Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, vollkommen verzaubert. Hach, einfach toll. Und wisst ihr was? Es gibt sogar eine Karte vorne und hinten im Buch, die das Königreich Lyaskye zeigt. Ich bin total verliebt in die Karte, ich finde sie wunderschön.

Grandios fand ich auch die vielen Nebenfiguren, auf die wir hier im Verlaufe des Buches stoßen. Ob gut oder böse, Sympathieträger oder nicht – allesamt wurden sie hervorragend ausgearbeitet.
Wer mir besonders gut gefallen hat, ist Mailins geheimnisvoller (und äußerst gutaussehender) Retter ohne Namen. Über ihn kann ich hier nur leider nicht groß was sagen, da ich sonst zu viel von der Handlung erzählen würde. Für Mailin ist er anfangs einfach nur „Peter“, aber ob das wirklich sein richtiger Name ist? Tja, wer weiß. ;)
Mit „Peter“ ist der Autorin jedenfalls ein unheimlich interessanter Charakter gelungen. Durch sein unnahbares und mysteriöses Verhalten kann man ihn anfangs überhaupt nicht einschätzen, was das Leseerlebnis unglaublich packend macht. Die Dynamik zwischen ihm und Mailin und vor allem ihre Dialoge haben mir mega gut gefallen. Es kommt zu so einigen sehr amüsanten Szenen, so viel ich kann euch ja schon mal verraten. Ich jedenfalls bin hier sehr oft ins Schmunzeln geraten.

Neben dem Humor, der definitiv absolut meiner war, kommen hier aber natürlich auch die Spannung und der Nervenkitzel nicht zu kurz. Mich hat die Story von den ersten Seiten an mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Mitfiebern, mitfühlen und mitbibbern ist hier auf jeden Fall Programm. Es gibt lauter unvorhersehbare Wendungen und schockierende Überraschungen, jede Menge Intrigen und Geheimnisse und viele actionreiche und emotionale Szenen.

Sehr gut gefallen hat mir dann auch die Liebesgeschichte, die hier mit eingebaut wurde. Die romantischen und gefühlvollen Momente werden so zauberhaft und berührend beschrieben, sodass ich beim Lesen eine richtige Gänsehaut hatte.

Was genau Mailin in Lyaskye alles erleben wird, welchen interessanten Gestalten sie begegnen wird und ob sie am Ende wirklich die neue Königin dieser faszinierenden, aber auch sehr gefährlichen und brutalen Welt werden wird, werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr euch schon selbst ins Abenteuer stürzen. Was ihr unbedingt tun solltet! An mir kann man auch nur zu gut sehen, dass man kein großer Fantasyleser sein muss, um dieses Buch zu lieben.

Fazit: Ein wundervoller Fantasyschmöker, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Mir hat der erste Band von „One True Queen“ ein herrliches Leseerlebnis beschert. Ich habe das Buch so richtig weggesuchtet und mich dabei immer mehr in die tollen Charaktere und in das magische Königreich Lyaskye verliebt. Das Setting ist fantastisch, die Gestaltung ist einfach nur Traum und die Handlung steckt voller genialer und unerwarteter Plot Twists, sodass man hier von der ersten bis letzten Seiten in Atem gehalten wird. Ich bin hellauf begeistert und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein zauberhaft schönes Leseerlebnis für Jung und Alt!

Ein Baum für Tomti
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Da Nina Blazon zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen zählt und ich zudem Kinderbücher leidenschaftlich gerne lese, stand für mich sofort fest, dass ich Tomti kennenlernen möchte. Sieht das Buch nicht ...

Da Nina Blazon zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen zählt und ich zudem Kinderbücher leidenschaftlich gerne lese, stand für mich sofort fest, dass ich Tomti kennenlernen möchte. Sieht das Buch nicht zauberhaft schön aus? Also bei mir war es hier Liebe auf den ersten Blick, ich finde das Cover total niedlich. Da ich mich auch in den Klappentext sofort verliebte, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten, endlich mit dem Lesen loslegen zu können.

Huch, was ist den das für ein merkwürdiger kleiner Junge, auf den Maja eines spätabends, als die Eltern schon schlafen, in der Küche stößt? Ein Kobold? Nein, der kleine Kerl ist ein echter Baumgeist und stellt sich Maja mit dem Namen Tomti vor. Wie sein Nachname lautet hat er leider vergessen und auch wie er in die Wohnung der Familie Lindermann gelangt ist, weiß er nicht mehr so genau. Was Tomti aber weiß: Er braucht ganz dringend ein neues Zuhause, einen neuen Baum! Und zwar möglichst schnell, in der kleinen Zimmerpalme im Wohnzimmer der Lindemanns fühlt sich Tomti nicht wohl. Maja, ihre kleine Schwester Fini und Majas bester Konrad werden sich gemeinsam mit Tomti auf die Suche nach einem neuen Baum machen. Eine aufregende Suche beginnt. Ob sie wohl ein neues Zuhause für den kleinen Baumgeist finden werden?

Meine große Vorfreude war hier absolut gerechtfertigt, mir hat das Buch ein herrliches Leseerlebnis beschert. Ich habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen und hätte mich danach am liebsten sofort ins nächste Tomti-Abenteuer gestürzt. Leider gibt es dieses noch nicht, ich hoffe aber sehr, dass es noch eines geben wird! Das Buch endet zwar sehr abgeschlossen, es ist aber durchaus genügend Spielraum für einen weiteren Band vorhanden.

Ich war bereits nach den ersten Seiten total verliebt in die märchenhafte Geschichte. Wir lernen die Schwestern Maja und Fini und ihre Eltern kennen und als Leser kann man gar nicht anders, als die Familie Lindemann sofort ins Herz zu schließen.
Besonders gerne mochte ich die kleine Fini. Sie ist zu Beginn des Buches fünf Jahre alt und geht noch in den Kindergarten. Ich fand Fini zuckersüß, sie würde ich sofort als meine kleine Schwester adoptieren. :D
Maja mochte ich aber auch wahnsinnig gerne. Sie ist eine tolle große Schwester und ein super liebes und herzliches Mädchen.
Konrad, Majas allerbester Freund, war mir ebenfalls vom ersten Moment an richtig sympathisch. Die drei Kinder wirken allesamt so schön lebensecht und authentisch, sodass sich die Zielgruppe wunderbar mit ihnen identifizieren kann.

Der wohl außergewöhnlichste Charakter in dieser Geschichte ist Tomti. Mit ihm ist Nina Blazon eine ganz besondere Buchfigur gelungen. Tomti sieht auf den ersten Blick aus wie ein normaler Junge...na ja, okay, vielleicht doch nicht so ganz. Tomti ist schon etwas merkwürdig gekleidet und verhält sich zudem auch eher nicht wie ein gewöhnliches Menschenkind. Tja, kein Wunder, schließlich ist Tomti ein Baumgeist. Er kann nicht nur mit Tieren sprechen und sich unsichtbar machen, sondern sich auch ganz klein schrumpfen, sodass er in Bäume hineinschlüpfen kann.
Jeder Baumgeist besitzt seinen eigenen Baum und bis vor kurzem hatte auch Tomti einen gehabt. Dieser wurde nur leider anscheinend gefällt und irgendwie ist der kleine Tomti schließlich in der Wohnung von Familie Lindemann gelandet, wo er nun in der Zimmerpalme im Wohnzimmer haust. Allerdings ist die Zimmerpalme nichts für ihn, sie ist viel zu eng und einfach nicht der richtige Baum für Tomti.

Tomti habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich musste ständig über ihn schmunzeln, habe allerdings auch sehr mit ihm gelitten. Er tat mir so leid, dass er seinen Baum verloren hat und sich nun auf die verzweifelte Suche nach einem neuen Zuhause machen muss.

Zum Glück ist Tomti nicht auf sich alleine gestellt. Für Maja, Fini und Konrad steht sofort fest, dass sie dem kleinen Baumgeist helfen möchten. Man sollte ja meinen, dass es eigentlich gar nicht so schwierig sein sollte, einen Baum zu finden. Es gibt doch schließlich so viele verschiedene Bäume. Nun, die Suche nach einem neuen Tomti-Baum wird sich dann nur doch als deutlich kniffliger herausstellen als gedacht. Warum? Nun, dafür gibt es verschiedene Gründe.

Ein Grund, warum sich partout kein passender Baum finden lassen will, sind Tomtis Ansprüche. Es darf nicht zu laut sein und nicht zu klein, die Baumwohnung muss ordentlich und sauber sein, sie darf keine puzzelige Tapete haben und zu sehr schaukeln darf sie auch nicht...Ja, ihr merkt, nicht so einfach das Ganze. Zudem sind schon viele Bäume belegt und in der großen Stadt, in der die Kinder wohnen, gibt es irgendwie doch nur erstaunlich wenige Bäume. Und die guten Bäume auf dem Land oder im Wald sind ebenfalls schon alle besetzt. Ob sie wohl noch einen Baum für Tomti finden werden? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr schon selbst zum Buch greifen und mit dem Lesen loslegen. ;)

Ich kann „Ein Baum für Tomti“ wirklich nur empfehlen! Die Geschichte ist zum Träumen schön und zaubert einem immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen. Sie ist spannend, humorvoll und warmherzig und sie enthält so viele tolle Werte und Botschaften! Man lernt sehr viel Wissen über die verschiedenen Baumarten und die Natur und dies auf eine total liebenswerte und fantasievolle Weise. So geht es natürlich in der Geschichte sehr viel um Bäume, aber auch nach dem großen Abenteuer ist der Baumspaß noch nicht vorbei: Hinten im Buch befindet sich ein cooles Baumlexikon, Majas kleine Baumschule, in welchem verschiedene Baumarten aufgelistet werden. Zu jeder Baumart gibt es kleine Bildchen, die sehr detailreich und realistisch gezeichnet wurden. Auch die kurzen Texte dazu sind super schön und absolut kindgerecht und einfach formuliert.

Für Mädchen und Jungen ab etwa 8 Jahren bietet sich das Buch prima zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist altersgerecht, die Schrift ist recht groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Wer schon etwas geübter ist im Lesen, sollte hier keine Probleme beim Durchschmökern haben.
Zum Vorlesen eignet sich das Buch auch hervorragend. Es ist wunderschön illustriert und wird ganz bestimmt für die tollsten Vorlesestunden sorgen. Ich bin mir sehr sicher, dass sich so gut wie jeder, egal ob Groß oder Klein, in die bezaubernde Geschichte und wunderhübschen Illustrationen verlieben wird.

Mir haben die farbigen Illustrationen von Karin Lindermann unglaublich gut gefallen. Sie geben das Geschehen im Text perfekt wieder und schaffen eine wundervolle Atmosphäre. Ob die vielen kleinen Zeichnungen oder die größeren Bilder – ich fand die Illustrationen allesamt total niedlich und konnte mich an ihnen gar nicht sattsehen. Besonders klasse fand ich die dunkle Doppelseite relativ zu Beginn des Buches oder auch die knuffigen Bildchen von den Wellensittichen. Familie Lindemann hält zwei putzige Wellis in ihrer Wohnung, was mich als großer Vogelfreund natürlich sehr gefreut hat. :D

Fazit: Ein fantastischer Lesespaß für Jung und Alt! Mit „Ein Baum für Tomti“ ist Nina Blazon eine zauberhafte Fantasygeschichte für Kinder ab 8 Jahren gelungen, welche von den ersten Seiten an zum Träumen und Mitfiebern einlädt. Das Buch ist spannend und lehrreich zugleich, es ist turbulent, richtig witzig und herzerwärmend schön. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Familie, Heimweh, Abenteuer, Mut, Hilfsbreitschaft und Zusammenhalt und sie vermittelt auf eine ganz wundervolle Weise sehr viel wichtiges Baum- und Naturwissen. Ich bin total verliebt in die süße Geschichte, in die liebenswerten Charaktere und die wunderschönen Illustrationen von Karin Lindermann. Ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich kann „Ein Baum für Tomti“ wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein wunderschönes Buch voller Abenteuer, Magie und Fantasie!

Arthur und der schreckliche Scheuch
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Auf „Arthur und der schreckliche Scheuch“ habe ich mich schon riesig gefreut. Sieht das Cover nicht toll aus? Also ich mag es richtig gerne, es verströmt so eine schön abenteuerliche und actionreiche Atmosphäre. ...

Auf „Arthur und der schreckliche Scheuch“ habe ich mich schon riesig gefreut. Sieht das Cover nicht toll aus? Also ich mag es richtig gerne, es verströmt so eine schön abenteuerliche und actionreiche Atmosphäre. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, war meine Vorfreude auf das Buch wirklich groß. Ich war schon so gespannt, was für ein aufregendes Abenteuer mich wohl in der Welt Arro erwarten wird.

Die elfjährigen Zwillinge Arthur und Rose sind mal wieder über die Sommerferien bei ihrem Opa zu Besuch. Leider ist das gemeinsame Spielen von damals mittlerweile vorbei. Früher haben die Geschwister die tollsten Dinge bei ihrem Opa erlebt, aber mit den Jahren hat sich das Verhältnis der beiden Kinder sehr verschlechtert. Während Arthur eigentlich noch sehr gerne spielen möchte, ist sich Rose längst zu alt dafür und verbringt lieber Zeit mit ihrem Handy oder dem Nachbarmädchen Maisy. Als Arthur seiner Schwester erzählt, dass er meint einen Zauberer auf Opas Dachboden gesehen zu haben, lacht sie ihren Bruder nur aus. Er glaubt doch nicht wirklich mehr an das Fantasieland Arro, das sie sich damals als Kinder ausgedacht haben, oder? Als ihr Opa aber plötzlich spurlos verschwunden ist, nachdem er durch das alte Klappbett gekrochen ist, welches angeblich das magische Tor zu Arro sein soll, und kurz darauf auch Arthur verschollen ist, muss Rose einsehen, dass ihr Fantasieland doch wirklich existiert! Auch sie reist nach langer Zeit wieder zurück nach Arro. Arhur und Rose müssen bei ihrer Ankunft nur feststellen, dass sich in Arro vieles verändert hat. So ist Kreuch, der Scheu, der Vogelscheuchenmann, noch viel böser und mächtiger geworden als er es damals war. Um an die Zwillinge zu kommen, hat er sogar ihren Opa entführt und hält ihn gefangen! Gemeinsam mit vielen magischen Gefährten versuchen Arthur und Rose ihren Großvater zu retten. Ein gefährliches Abenteuer erwartet sie.

Was für ein unglaublich cooles Buch! Kennt ihr das, wenn ihr mit einem Buch beginnt und schon nach den ersten Seiten wisst, dass ihr ein Highlight in Händen haltet? Bei mir war es so mit „Arthur und der schreckliche Scheuch“. In meinen Augen ist Jenny McLachlan hier so ein richtiger Kinderbuchschatz gelungen, der definitiv auch für Jugendliche und Erwachsene absolut lesenswert ist. Ich jedenfalls bin total verliebt in das Buch und habe herrliche Lesestunden damit verbracht.

Dank dem wunderschönen, flüssigen Schreibstil, der recht großen Schrift und den angenehm kurzen Kaptel fliegt man hier nur so durch die Seiten. Hinzu kommt dann natürlich noch die mitreißende Handlung. Ich kann euch versichern: Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf! Einer spannenden Szene und überraschenden Wendung folgt der nächsten. Ich habe das Buch quasi inhaliert und leider viel zu schnell wieder beendet. 

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht des 11-jährigen Arthur in der Ich-Perspektive. Arthur habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und süßer Junge, den man einfach sofort gernhaben muss.
Seine Zwillingsschwester Rose dagegen war mir leider nicht so sympathisch. Im Verlaufe des Buches habe ich sie zwar noch deutlich lieber gewonnen, aber zu Beginn fand ich sie ziemlich gemein und anstrengend. Sie benimmt sich schon wie so ein typischer Teenager, macht ständig einen auf reif und erwachsen und findet, dass ihr Bruder total kindisch und freakig ist. Ein bisschen konnte ich Rose aber auch verstehen. Die beiden Kinder sind eben in dem Alter, in welchem man sich auseinander entwickelt und es so langsam uncool ist, Zeit mit dem Bruder oder der Schwester zu verbringen. 
 
Mich hat es aber dennoch ziemlich traurig gemacht zu sehen, wie schlecht das Geschwisterverhältnis der beiden mittlerweile ist. Durch Arthurs Erzählungen erfahren wir, dass er und seine Schwester sich früher viel besser verstanden haben, wobei es auch damals natürlich schon kleine Reibereien gab. Das kennen wohl die meisten, die Geschwister haben. ;)
Als kleine Kinder jedenfalls haben Arthur und Rose sehr viel zusammen gespielt und gemeinsam haben sie das Fantasieland Arro erfunden.

Habt ihr euch in eurer Kindheit magische Welten mit euer Gedankenkraft erschaffen? Also ich ja, ich bin als Kind ständig in meine Fantasiewelten abgetaucht. Allerdings waren meine nicht so fantasievoll und beeindruckend wie die von Arthur und Rose.

Mit Arro hat die Autorin eine absolut fantastische und atemberaubend schöne Welt erschaffen! Wie die Orte alle beschrieben werden ist einfach nur der Wahnsinn. Kopfkino pur! Echt schade, dass das Hineinreisen in Bücher nicht möglich ist. Ich wäre hier beim Lesen nur zu gerne in das Buch hinein gekrabbelt, um mir das magische Land Arro selbst mal anzusehen. Den An-Aus-Wasserfall, die Magische Straße, das Krähennest, … hach, so, so cool, sag ich euch! Mein Herz hat hier beim Durchschmökern immer wieder so ein richtigen Hüpfer vor Freude getan, weil ich es einfach so schön fand, was Arthur und Rose da Großartiges dank ihrer enormen Vorstellungskraft erschaffen haben. 

Was ich hier ein wenig vermisst habe, muss ich gestehen, sind Illustrationen. Und eine Karte vorne oder hinten im Buch, die das Land Arro mit seinen vielen zauberhaften Ort zeigt, hätte ich auch super gefunden. Man kann sich aber natürlich auch so, ohne diese netten Extras, alles dank den bildhaften Beschreibungen erstklassig vorstellen.

Gemeinsam mit Arthur und Rose werden wir nach Arro reisen und dort die tollsten Abenteuer erleben. Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt, wir lernen lauter einzigartige Orte kennen und begegnen den wundersamsten Geschöpfen. Wir stoßen hier zum Beispiel auf Drachen, auf ein zum Leben erwachtes Schaukelpferd, auf die verlorenen Mädchen und noch auf viele weitere Wesen mehr.

Wer definitiv zu meinen absoluten Lieblingen zählte, ist Min. Er wurde von Arthur erfunden und ist ein Magier und Ninja zugleich. Ein Minja eben. Allerdings klappt es bei ihm mit dem Zaubern irgendwie nicht ganz so gut...
Ich fand Min einfach nur spitze! Über seine witzige und urkomische Art musste ich ständig schmunzeln und lachen.
Total gerne mochte ich auch den Opa der Kinder. Er ist so jemand, der nie richtig erwachsen geworden ist und noch an das Unmögliche und Fantastische glaubt.

Wen ich ziemlich furchterregend fand, ist Kreuch, der Scheu, der Vogelscheuchenmann und Bösewicht in dieser Geschichte. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir sind Vogelscheuchen irgendwie nicht so ganz geheuer. Und wenn sie lebendig sind, fürchte ich mich erst recht vor ihnen! Kreuch, der Scheuch ist wirklich eine absolut böse und finstere Gestalt. Die Szenen mit ihm haben mir eine richtige Gänsehaut beschert. 

Das Buch ist stellenweise schon recht düster und unheimlich. Sogar ich, als Erwachsene, habe mich manchmal ziemlich gegruselt. Aber keine Sorge, der Nervenkitzel und die Spannung sind natürlich absolut kindgerecht. Allerdings würde ich persönlich schon empfehlen, dass Kinder, die sich sehr schnell ängstigen, das Buch besser nicht alleine lesen sollten.  

Total schön finde ich auch die Message, die das Buch enthält: Man sollte sich seine Fantasie erhalten und sein inneres Kind bewahren. Auch als Erwachsener sollte man nicht damit aufhören, sich die wundervollsten Dinge vorzustellen und in fremde Welten einzutauchen.

Ich hoffe nun sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Das Abenteuer endet recht abgeschlossen, allerdings ist genügend Spielraum für einen zweiten Band vorhaben. Hoffentlich wird es den geben! Ich möchte wahnsinnig gerne gemeinsam mit Arhtur und Rose zurück nach Arro reisen!

Fazit: Ein fantastisches Leseerlebnis für Jung und Alt voller Abenteuer, Magie und Fantasie! Ich bin total verliebt in diesen zauberhaft schönen Kinderbuchschatz. Die Charaktere sind wundervoll, das Setting ist einfach nur grandios und die Botschaft, die das Buch vermittelt, hat mir so richtig das Herz erwärmt. Mit „Arthur und der schreckliche Scheuch“ ist Jenny McLachlan ein ganz besonderes Buch gelungen, welches ich jedem nur ans Herz legen kann! Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 begeisterten Sternen!

Veröffentlicht am 03.09.2019

Traumhaft schön!

Unter dem Zelt der Sterne
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Was war meine Freude groß, als ich beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Carlsen Verlags entdeckte, dass im August ein neues Buch von Jenn Bennett erscheinen wird! Wer mich ein bisschen kennt, der weiß, ...

Was war meine Freude groß, als ich beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Carlsen Verlags entdeckte, dass im August ein neues Buch von Jenn Bennett erscheinen wird! Wer mich ein bisschen kennt, der weiß, dass ich die Bücher aus dem Königskinder Verlag über alles liebe. Auch „Annähernd Alex“ von Jenn Bennett konnte mich damals hellauf begeistern.
Für mich stand hier wirklich sofort fest: „Unter dem Zelt der Sterne“ möchte ich unbedingt lesen! Nicht nur, weil das Buch von Jenn Bennett ist, auch der Klappentext und das wunderhübsche Cover überzeugten mich auf Anhieb. Ich war schon so gespannt, ob mich Jenn Bennett mit ihrem neuen Jugendroman wohl genauso begeistern wird wie es ihr mit „Annähernd Alex“ gelungen ist.

Zorie ist ein Mensch, der sein Leben bis aufs Genaueste plant und strukturiert. Auch die Sommerferien hat sie bereits perfekt durchorganisiert. Dann aber soll alles ganz anders kommen. Anstatt ihre Liste abzuarbeiten, wird sie mit Freunden einen Campingtrip in die Sierra Nevada unternehmen, irgendwo zwischen dem Yosemite- und King‘s-Forest-Nationalpark. Genauer gesagt handelt sich dabei um glamouröses Camping, kurz Glamping. Als wäre das nicht schon stressig genug für Zorie, für die solche Ausflüge so gar nichts ist, erfährt sie leider zu spät, wer auch noch bei der Tour dabei sein wird: Lennon Mackenzie. Zorie und Lennon waren früher die allerbesten Freunde gewesen und eine kurze Zeit waren sie sogar mehr als nur Freunde. Seit einem Vorfall auf dem Homecoming-Ball letztes Jahr herrscht zwischen den beiden jedoch Funkstille. Dass Lennons Mütter ihren Sexshop dann ausgerechnet gegenüber von der Praxis von Zories Eltern eröffnen mussten und damit einen großen Nachbarschaftsstreit verursacht haben, hat das ganze Chaos erst so richtig perfekt gemacht. Und ausgerechnet zusammen mit Lennon wird Zorie von den anderen in der Wildnis zurückgelassen werden. Ganz auf sich alleine gestellt beginnen sich die beiden ihren Weg zurück in die Zivilisation zu kämpfen. Auf ihrem Weg kommen sich die beiden endlich wieder näher. Aber reichen ihre wieder erwachten Gefühle auch für mehr als nur eine Versöhnung? Werden die beiden zu ihrer alten Freundschaft zurückfinden?

Und, konnte mich Jenn Bennett mit „Unter dem Zelt der Sterne“ genauso begeistern wie mit „Annähernd Alex“? Oh ja, das konnte sie! Sogar mehr als das, mir hat ihr neuer Roman sogar noch besser gefallen als ihr Königskinder-Titel. Ich finde das Buch großartig! Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Das Ergebnis könnt ihr euch vermutlich denken, oder? Jep, genau, ich habe das Buch so richtig weggesuchtet und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Jenn Bennett hat einen fabelhaften Schreibstil. Er ist locker-leicht, humorvoll, einfühlsam und sehr bildhaft. Durch die tolle Erzählweise, die angenehm kurzen Kapitel und die mitreißende Handlung kommt hier ein wundervoller Lesefluss zustande, sodass die Seiten wirklich nur so dahin fliegen. Zumindest war es bei mir so.

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht von Zorie in der Ich-Perspektive. Zorie habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total herzliches und sympathisches Mädchen. Sie ist witzig, sarkastisch, schlagfertig, ein Nerd mit Stil und ein ziemlicher Ordnungs- und Kontrollfreak. Ich fand Zorie einfach klasse und konnte mich jederzeit problemlos in sie hineinversetzen.

Bei Lennon sah das ein bisschen anders aus. Er gibt sich anfangs sehr distanziert und unnahbar, sodass man ihn als Leser irgendwie kaum einschätzen kann. Ich habe ihn aber dennoch sehr schnell unheimlich liebgewonnen. Man spürt als Leser einfach, dass Lennon das Herz am rechten Fleck trägt und ein prima Kerl ist.

Zorie und Lennon sind zwei ziemliche Gegensätze, aber vermutlich passen sie gerade deswegen so gut zusammen. Zorie hegt eine große Leidenschaft für Astronomie, Karos und Listen und muss alles bis kleinste Detail durchplanen. Lennon trägt gerne schwarze Klamotten, er liebt Reptilien und die Freiheit und ist ein großer Fan von Abenteuern und Überraschungen. Beide haben sie so ihre skurrilen Ticks und Eigenarten, was sie nur noch authentischer und liebenswerter macht.

Neben unseren beiden Hauptfiguren konnte mich Jenn Bennett auch mit den Nebencharakteren komplett überzeugen. Ob Sympathieträger oder nicht, sie tragen allesamt dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt. Wen ich zum Beispiel überhaupt nicht leiden konnte war Zories Vater oder ihre „Freunde“, mit denen sie glampen geht. Warum ich sie nicht mochte, werde ich hier allerdings nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen.

Super gerne mochte ich dafür Zories Stiefmutter Joy. Sie ist ein herzensguter Mensch, den man einfach gernhaben muss.
Auch die beiden Mütter von Lennon, Sunny und Mac, haben sich sofort in mein Herz geschlichen. Die beiden fand ich total cool und lustig.

Die Ausarbeitung der Charaktere ist Jenn Bennett in meinen Augen wirklich perfekt gelungen. Womit sie mich ebenfalls hellauf begeistern konnte, ist das Setting. Hach, seufz, die wilde Natur der Sierra Nevada wird so, so atemberaubend und malerisch beschrieben. Pures Kopfkino, sag ich euch! Dank der anschaulichen und traumhaften Beschreibungen kann man sich alles ganz genau vorstellen und hat beim Lesen richtig das Gefühl, live dabei zu sein.

Neben dem fantastischen Setting hat mir auch das Zusammenspiel von Zorie und Lennon wahnsinnig gut gefallen. Ihre Dialoge und Schlagabtäusche sind einfach nur herrlich. Neben den witzigen Momenten gibt es aber natürlich auch jede Menge gefühlvolle und emotionale, die einem so richtig das Herz erwärmen. Man spürt als Leser nur zu deutlich, dass Zorie und Lennon nach wie vor etwas ganz Besonderes verbindet. Ob sie sich wieder vertragen und zueinander finden werden? Nun, darüber werde ich selbstverständlich schweigen, Spannung muss schließlich sein. ;)

Apropos Spannung: Die mitreißenden Szenen und unerwarteten Wendungen kommen hier natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Ich persönlich würde die Handlung schon eher als ruhig bezeichnen, aber mitfiebern ist hier dennoch angesagt. Mich zumindest konnte das Buch durchweg fesseln. Ich wollte unbedingt wissen, warum Zorie und Lennon sich so gar nicht mehr riechen können. Wir erfahren im Verlaufe des Buches nur so nach und nach, was damals vorgefallen ist, was das Leseerlebnis nur noch packender und aufregender macht.

Zu guter Letzt muss ich unbedingt noch die tolle Innengestaltung des Buches erwähnen. „Unter dem Zelt der Sterne“ ist insgesamt in drei Teile gegliedert und zu jedem Abschnitt gibt es eine Karte, die einen besonderen Bezug zur Handlung hat. Ganz am Ende gibt es dann sogar noch mal eine Karte, sodass wir insgesamt in den Genuss von vier verschiedenen Zeichnungen kommen. Mir haben die Karten unglaublich gut gefallen, sie stecken voller süßer Details und sind zum Schmunzeln schön.

Fazit: Ein absolut bezauberndes Buch mit lauter wunderschönen Momenten, einer herrlichen Wohlfühlatmosphäre und vielen fantastischen Augenblicken in der wilden Natur der Sierra Nevada! Für mich hat sich „Unter dem Zelt der Sterne“ zu einem richtigen Highlight entwickelt. Die Charaktere wurden wundervoll ausgearbeitet, die Liebesgeschichte ist super süß und romantisch, die Handlung ist tiefgründig, authentisch und durchweg mitreißend und das Setting ist einfach nur grandios! Ich habe Zorie und Lennon nur zu gerne auf ihrem Trip durch die Wildnis begleitet und war am Ende richtig traurig, als ich mich wieder von den beiden verabschieden musste. Ich bin ganz verliebt in das Buch und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!