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Veröffentlicht am 01.07.2020

Eine zauberhafte Fortsetzung, die einfach nur rundum glücklich macht!

Glück und wieder!
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Die Bücher von Dagmar Bach lese ich immer unbeschreiblich gerne! Ihre Zimt-Reihe habe ich so richtig gefeiert und auch mit dem Auftakt ihrer Glück-Trilogie konnte sie mich letztes Jahr hellauf begeistern. ...

Die Bücher von Dagmar Bach lese ich immer unbeschreiblich gerne! Ihre Zimt-Reihe habe ich so richtig gefeiert und auch mit dem Auftakt ihrer Glück-Trilogie konnte sie mich letztes Jahr hellauf begeistern. Dem Erscheinen des zweiten Teils habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Juni hatte mein hibbeliges Warten schließlich endlich ein Ende - ich konnte mich endlich zusammen mit Lina und Co. in ein neues turbulentes Abenteuer stürzen.

Seit Lina erfahren hat, dass sie eine Fee ist und Wünsche wahr werden lassen kann, steht ihr Leben komplett Kopf. Einige Wünsche kann sie erfüllen, bei anderen aber geht das Ganze mächtig in die Hose, was für jede Menge Probleme und Peinlichkeiten sorgt. Warum nur klappt es manchmal und dann auf einmal wieder nicht? Als wäre diese Sache mit den Wünschen nicht schon kompliziert genug, ist auch Linas neues Liebesleben alles andere einfach. Sie hat sich hoffnungslos verliebt und er auch in sie, allerdings müssen die beiden ihre Gefühle füreinander unbedingt vorerst geheim halten! Was gar nicht so leicht ist...Als dann auch noch neue Mitbewohner bei Lina zu Hause einziehen und sich herausstellt, dass offenbar irgendjemand über ihre magischen Fähigkeiten Bescheid weiß, ist das ganze Chaos so richtig perfekt.

Dagmar Bach hat mir mit ihrem neuen Buch mal wieder vor Augen geführt, dass ich ihre Bücher zurecht so sehr liebe. Meine große Vorfreude auf den zweiten Teil ihrer Glück-Trilogie war definitiv vollkommen gerechtfertigt: In meinen Augen ist Dagmar Bach mit „Glück und wieder!“ eine fabelhafte Fortsetzung gelungen, mit welcher sie mich genauso verzaubern konnte wie mit dem Trilogiestart. Einmal begonnen mit dem Lesen, konnte ich gar nicht mehr damit aufhören. Die Seiten flogen nur so dahin und ehe ich es mich versah, war das wunderschöne Lesevergnügen leider auch schon wieder für mich vorbei. Tja, und nun heißt es abermals sehnsüchtig warten, bis ich weiterlesen kann, seufz. Echt schade, dass der dritte Band erst in einem Jahr erscheinen wird. Auf das Finale freue ich mich schon gigantisch!

Da es sich hier um den zweiten Teil einer Trilogie handelt und dieser natürlich sehr auf den Vorgänger aufbaut, rate ich dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Der zweite Band schließt zudem nahtlos an den ersten an, daher halte ich es wirklich für deutlich sinnvoller, wenn man mit „Glück und los!“ loslegt und Lina und Co. in „Glück und wieder!“ wiedersieht.
Obwohl es bei mir nun schon wieder relativ genau ein Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe, habe ich völlig mühelos ins Glück-Universum zurückgefunden. Dagmar Bach hat mich mit dem ersten Band einfach so begeistern können – da sind selbst einer so großen Vielleserin wie mir die Geschehnisse sehr gut in Erinnerung geblieben.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht der 15-jährigen Lina in der Ich-Perspektive. Lina war mir bereits im ersten Band unheimlich sympathisch und auch dieses Mal mochte ich sie vom ersten Moment an wahnsinnig gerne. Mit ihrer witzigen, tollpatschigen und zuckersüßen Art schleicht sie sich einfach sofort in die Herzen von uns Lesern.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin ebenfalls wieder vollends überzeugen. Für das Erschaffen liebenswerter und teils herrlich schräger Figuren hat Dagmar Bach zweifellos ein absolutes Händchen. Ich liebe Linas trubelige Patchwork-Familie und auch ihre Freunde finde ich einsame Spitze. Wen ich ebenfalls wieder große Klasse fand, sind die Großeltern von Arthur und Vincent. Himmel, was bin ich froh, dass meine Omas und Opas nicht so drauf sind wie dieses (furchtbare) alte Ehepaar. Köstlich amüsiert habe ich mich auch wieder über den Nachbar Heiko Flöter, der sich für einen bekannten Schauspieler hält, in Wahrheit aber nur ein lausiger D-Promi ist, grins.

Humormäßig bin ich definitiv wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Dagmar Bach ist nicht nur eine große Könnerin im Ausarbeiten einmaliger und herzlicher Figuren – auch das Schreiben von äußerst unterhaltsamen Geschichten hat sie ganz klar voll drauf. :D
Neben den lustigen Szenen kommen selbstverständlich auch die spannenden Momente nicht zu kurz. Besonders zum Ende hin habe ich die Story als richtig packend und sogar etwas gruselig empfunden. Die letzten Seiten habe ich wirklich inhaliert, anders kann man es nicht sagen.

Was natürlich ebenfalls wieder eine Rolle spielt, ist Linas magische Begabung. Lina erfüllt auch in diesem Band wieder so einige Wünsche und wie schon im Vorgänger, so gehen auch dieses Mal viele der Wünsche leider nicht so in Erfüllung wie von Lina geplant. Was alles schiefgehen wird und wer dieser rätselhafte Unbekannte ist, der scheinbar über ihre magische Fähigkeiten Bescheid weiß, werde ich euch nur nicht verraten. Das müsst ihr schon selber herausfinden. ;)

Auch was sich liebestechnisch bei Lina so tun wird, werde ich euch nichts erzählen. Da im Klappentext nicht erwähnt wird, in wen sich unsere Buchheldin bis über beide Ohren verliebt hat, werde ich es auch in meiner Rezension nicht tun. Möchte ja schließlich auf gar keinen Fall spoilern oder so.
Nur so viel noch: In diesem Band liegt der Fokus eindeutig mehr auf Linas gefühlschaotisches Liebesleben, sodass ihre magische Begabung etwas in den Hintergrund rückt. Mich persönlich hat dies aber überhaupt nicht gestört. Linas romantische Gefühle und komplizierte Liebeswirrungen mitzuverfolgen, hat mir unglaublich viel Spaß bereitet. Bei der Zielgruppe wird dieser Punkt ganz bestimmt besonders gut ankommen, aber auch für Erwachsene liest sich dieser Handlungsstrang äußerst amüsant. Man fühlt sich einfach wieder so schön jung und muss ständig an seine eigene Teeniezeit zurückdenken. Mir zumindest haben diese Szenen öfters ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert. :)

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich noch einmal ganz kurz auf die Gestaltung des Buches eingehen. Bereits von dem Cover des ersten Teils war ich ganz hin und weg und auch das von Band 2 gefällt mir mega gut. Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich übrigens auch eine wahre, wunderbar golden schimmernde Schönheit.

Fazit: Eine ganz famose Fortsetzung, die einfach nur rundum glücklich macht! Dagmar ist auch mit dem zweiten Band ihrer neuen Trilogie ein zauberhaftes Wohlfühlbuch geglückt, welches durchweg zum mitfiebern einlädt und der totale Gute-Laune-Macher ist.
Jede Menge romantisches Liebeswirrwarr, lauter geheime Herzenswünsche, zahlreiche Turbulenzen, Fettnäpfchen und magische Momente – klingt das nicht toll? Nun, das ist es auch! Solltet ihr euch gerade sehnlichst eine Jugendbuchreihe wünschen, die euch ein mitreißendes, liebeschaotisches und super lustiges Leseerlebnis beschert, wird euch Lina diesen Wunsch mit ihren Erlebnissen garantiert erfüllen!
Ich habe wundervolle Lesestunden mit „Glück und wieder!“ verbracht und freue mich schon riesig auf den dritten Teil. Der zweite Band erhält von mir sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Spannend, mystisch, geheimnisvoll - ein toller Auftakt!

Das Rätsel des Pferdeamuletts
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Die Bücher von Karin Müller lese ich immer unheimlich gerne. Meine Neugierde war daher sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ hörte. In das wunderhübsche Cover habe ich ...

Die Bücher von Karin Müller lese ich immer unheimlich gerne. Meine Neugierde war daher sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ hörte. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Den Auftakt von Karin Müllers neuer Pferdebuchreihe möchte ich unbedingt lesen.

Godje ist nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter Margarete aufgewachsen, die sie immer liebevoll „Nana“ nennt. Wie Nana, so hält auch ihre Enkelin wenig von Pferden und fürchtet sich vor ihnen. Dies soll sich jedoch ändern, als Godje an ihrem 14. Geburtstag ein mysteriöses Paket ohne Absender erhält. In seinem Inneren befindet sich ein merkwürdiges Amulett mit einer Darstellung der keltischem Pferdegöttin Epona. Godje hat keine Ahnung, was der Anhänger für eine Bedeutung hat, trägt ihn fortan aber als Glücksbringer mit sich herum. Auf einmal passieren nur sehr sonderbare Dinge. Die Pferde vom nahegelegenen Reiterhof verhalten sich in ihrer Nähe plötzlich merkwürdigerweise total zutraulich und auch Godje selbst fühlt sich unvermittelt zu ihnen hingezogen. Vor allem der hübsche traumatisierte Hengst Arion hat es ihr angetan. Komisch, was ist nur mit ihr los? Dieses jähe Interesse für Pferde ist aber nicht die einzige Seltsamkeit: Seit Godje das Amulett trägt, hat sie Visionen, die ihr Rätsel aufgeben. Haben sie etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun? Was hat Nana ihr verschwiegen und was hat es nur mit dem Pferdeamulett auf sich?

Pferderomane lese ich seit meiner Kindheit unbeschreiblich gerne und Bücher mit einem mystischen Touch fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. Solltet ihr diese beiden Leidenschaften mit mir teilen und gerade auf der Suche nach einem Buch sein, das einen gelungenen Mix aus diesen Themen enthält, kann ich euch „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ sehr ans Herz legen!
In meinen Augen ist Karin Müller mit dem Auftakt ihrer neuen Pferdesaga ein richtig schöner Mystery-Pferdeschmöker geglückt, mit welchem sie mir eine wundervolle Lesezeit beschert hat.

Ich habe prima in das Buch hineingefunden. Der flüssige Schreibstil von Karin Müller gefiel mir mal wieder auf Anhieb wahnsinnig gut und unsere Protagonistin Godje war mir vom ersten Moment an sympathisch. Wir erfahren ihre Kapitel in der Ich-Perspektive und dank der anschaulichen Darstellung ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in die 14-jährige hineinzuversetzen. Mit Godje hat die Autorin eine tolle Buchheldin erschaffen. Sie ist ein total liebes und sehr aufgewecktes Mädchen, welches man einfach sofort gernhaben muss.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Karin Müller ebenfalls vollends überzeugen. Wen ich besonders liebgewonnen habe, ist der Junge Flynn. Seinem Charme bin nicht nur ich komplett verfallen, auch Godje scheint äußerst angetan von Flynn zu sein, grins. Dass die Autorin eine leichte Romanze mit ins Spiel gebracht hat, hat mir persönlich außerordentlich gut gefallen.

Bezüglich der anderen Figuren verrate ich euch nun mal lieber nichts. Nur so viel noch: Man weiß bei vielen bis zum Schluss nicht, woran bei ihnen ist. Manche umgibt so etwas herrlich Mysteriöses, was das Lesevergnügen super aufregend und faszinierend macht. So wird zum Beispiel sehr schnell deutlich, dass Godjes‘ Oma Nana ihrer Enkelin so einiges über ihre Vergangenheit verheimlicht.

Die Spannung kommt in dem Buch wahrlich nicht zu kurz. Man ist beim Lesen immerzu am herumträtseln und fragt sich wie Godje, wie bloß alles miteinander zusammenhängt. Dieses Herumtappen im Dunklen hat mir mega gut gefallen und auch von der geheimnisvollen und wunderbar magischen Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht, bin ich vollkommen verzaubert.
Was das Leseerlebnis noch packender macht, sind die ständig wechselnden Perspektivwechsel. Der größte Teil der Geschichte wird schon aus dem Blickwinkel von Godje erzählt, aber gibt es immer mal wieder auch kurze Passagen, die wir aus der Sicht von anderen Figuren erfahren, was durch eine kursive Schrift immer sehr gut kenntlich gemacht ist.

Sehr gelungen fand ich auch die Einbindung der keltischen und griechischen Mythologie. Da ich mich in diesem Bereich nur leider nicht so gut auskenne, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass es hinten im Buch ein famoses kleines Glossar gibt, in welchem wir ein bisschen mehr über die in der Geschichte genannten Götter und ihre Namen erfahren.

Was ich ebenfalls große Klasse fand, ist, dass Karin Müller die Pferdeszenen so aufgebaut hat, dass auch Nicht-Pferdeverzückte alles verstehen können. Da Godje selbst anfangs überhaupt keine Pferdekennerin ist, lernen wir Leser mit ihr zusammen alles Wichtige, was es im Umgang mit Pferden zu wissen und zu beachten gibt. Die gefühlvollen Pferdemomente haben mir ganz besonders gut gefallen. Die Bindung zwischen Godje und dem Hengst Arion wird wunderschön und einfach nur bezaubernd beschrieben. Pferdefans werden bei diesem Buch auf jeden Fall ganz auf ihre Kosten kommen, allerdings kann ich das Buch auch weniger pferdebegeisterten Lesern nur ans Herz legen.

Tja, jetzt habe ich euch so viel von dem Buch vorgeschwärmt, da fragt ihr euch nun sicher, wieso ich trotzdem „nur“ 4 Sterne vergeben habe. Mir hat „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ echt richtig gut gefallen, was, so hoffe ich doch, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. ;)
Für die volle Sternenzahl hat mir letztendlich aber dann doch etwas gefehlt. Obwohl die Handlung mit zahlreichen überraschenden Wendungen aufwarten kann, konnte sie mich insgesamt irgendwie doch nicht so mitreißen, wie es für mich für ein 5-Sterne Buch sein muss. Aber wie gesagt, begeistert bin ich selbstverständlich dennoch und ich freue mich auch schon riesig auf den zweiten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden August erscheinen wird. Da der erste Teil mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger endet und eine Menge Fragen offen lässt, kann ich es wirklich kaum noch abwarten zu erfahren wie es weitergehen wird!

Fazit: Spannend, mystisch, geheimnisvoll – ein zauberhafter Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Karin Müller hat mit „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ einen tollen Serienstart aufs Papier gebracht, welcher einen fabelhaften Mix aus Pferde, Mystik, Liebe und Magie enthält. Die Geschichte lädt von Anfang bis Ende zum mitfiebern und miträtseln ein und ist definitiv auch für deutlich ältere Leser absolut lesenswert. Sie lässt die Herzen aller Pferdeliebhaber höherschlagen und wer sich für Mythologie interessiert, wird ganz bestimmt ebenfalls begeistert sein. Mir hat das Buch richtig schöne Lesestunden beschert, nur irgendwie hat mir für die volle Sternenzahl dann doch dieses gewisse Etwas gefehlt. Wärmstens empfehlen kann ich es aber selbstverständlich dennoch. Auf den zweiten Band bin ich schon unglaublich gespannt!
„Das Rätsel des Pferdeamuletts“ erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Magisch schön und einfach nur bezaubernd!

Der Zaubergarten – Überraschungen haben Fell
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Da mir die ersten beiden Bände vom Zaubergarten mega gut gefallen haben, habe ich dem Erscheinen des dritten Bandes ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten schließlich endlich ...

Da mir die ersten beiden Bände vom Zaubergarten mega gut gefallen haben, habe ich dem Erscheinen des dritten Bandes ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten schließlich endlich ein Ende! Als mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich mich sofort darauf gestürzt und voller Freude mit dem Lesen losgelegt.

Hurra, endlich geht es los mit dem Zauberblumenunterricht! Tilda und Anni freuen sich riesig und sind schon ganz aufgeregt. Nicht mehr lang und sie werden endlich in den Kreis der Zaubergärtner aufgenommen werden. Leider ist der schöne Spaß aber schon nach der ersten Unterrichtsstunde wieder vorbei, da Herr Bovist kurzfristig verreisen muss. Ach Menno! Natürlich werden Tilda und Anni in der Zeit, in der Herr Bovist weg ist, aber nicht auf die magischen Zauberblumen verzichten. Nein, sie brauchen sie sogar ganz dringend! An ihrer Schule ist gerade Projektwoche, an deren Ende es eine große Zirkusvorstellung geben soll, mit Zaubertricks und vielem mehr. Doch dann erkrankt der Schuldirektor, es geht irgendwie alles schief und die Aufführung droht ins Wasser zu fallen. Ob es Tilda und Anni mithilfe der magischen Zauberblumen wohl gelingen wird, die Zirkusshow doch noch stattfinden zu lassen?

Sieht das Cover nicht traumhaft aus? Also ich war ja bereits von den Covern der ersten beiden Bände ganz hin und weg, aber die Aufmachung von Band 3 finde ich besonders klasse. Ich kann mich an dem Buch gar nicht sattsehen.
Mir ist es mir dann aber schließlich doch noch gelungen, meinen Blick vom dem umwerfenden Cover loszureißen und meine Nase zwischen die Buchdeckeln zu stecken. Dort ist sie dann auch erst einmal eine ganze Weile geblieben.
Bei mit trat das ein, was ganz klar für ein richtig gutes Buch spricht: Einmal begonnen mit dem Schmökern, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. In meinen Augen hat Nelly Möhle mit „Überraschungen haben Fall“ eine weitere fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gezaubert, mit welcher sie mich genauso begeistern konnte wie mit den beiden vorherigen Bänden. Diese liebenswerte Kinderbuchreihe ist einfach nur wundervoll, ich liebe sie! Solltet ihr sie noch nicht kennen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, dies unbedingt noch zu ändern. Ich rate jedoch sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da sie sehr aufeinander aufbauen. Vielleicht mag man dem Geschehen in den Fortsetzungen auch ohne Vorkenntnisse folgen können, allerdings ist der Lesespaß zweifellos viel, viel höher, wenn man vom Band 1 an aufwärts liest.

Mein Lesevergnügen war jedenfalls rundum perfekt. Da mich die Handlung von Anfang an mitreißen konnte und sich die Geschichte dank des flüssigen Schreibstils, den kurzen Kapiteln und der angenehm großen Schrift einfach nur fantastisch liest, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Echt schade, dass es den vierten Teil noch nicht gibt. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Zu meiner großen Freude wird der vierte Band aber bereits hinten im Buch angekündigt und sogar noch zwei weitere Bände. Auf die nächsten Abenteuer von Tilda und Anni bin ich schon unglaublich gespannt!

Aber zurück zum dritten Band. Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht von Tilda in der Ich-Perspektive. Tilda habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist ein super sympathisches, witziges und pfiffiges junges Mädchen, welches man einfach gernhaben muss.
Genauso schaut es bei ihrer besten Freundin Anni aus. Anni kann man sogar als meine persönliche Lieblingsfigur aus dieser Buchreihe bezeichnen. Ich liebe ihre lustige und herrlich aufgeweckte Art! Auch in diesem Band hat sie mir immerzu Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Bei den zahlreichen Nebencharakteren waren ebenfalls wieder so einige dabei, die mich bestens unterhalten haben. Wir treffen auf viele bekannte Personen aus den ersten beiden Bänden, dürfen aber auch ein paar neue Gesichter kennenlernen. Eine äußerst anstrengende Tante zum Beispiel oder einen total knuffigen Hasen. Egal ob Mensch oder Tier – mir haben die außergewöhnlichen Figuren abermals unheimlich gut gefallen.

Von der Kulisse bin ich ebenfalls wieder hellauf begeistert. Mit dem geheimen Zaubergarten des alten Herrn Bovist hat Nelly Möhle wahrlich einen einzigartigen Schauplatz erschaffen. Mir macht es immer wahnsinnig viel Spaß zusammen mit Tilda und Anni in diesen wild bewachsenen Garten einzutauchen und diesen verwunschenen Ort mit seinen vielen magischen Pflanzen zu erkunden. Schon schade, dass das Hineinreisen in Bücher nicht möglich ist. Die coolen Zauberkräfte der Blumen würde ich nur zu gerne mal selbst ausprobieren. :D

Die Magie spielt selbstverständlich auch in diesem Band eine große Rolle. So kommt zum Beispiel die Unsichtbarkeitspflanze mal wieder zum Einsatz und auch an der Blüte einer Eichhörnchenpflanze wird geschnuppert. Welche Zauberblumen uns dieses Mal sonst noch so begegnen werden, werde ich euch nur nicht verraten. Spannung muss schließlich sein, hehe.

Apropos Spannung: Die kommt bei dem neuen Abenteuer von Tilda und Anni natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Wie oben bereits erwähnt, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich von Beginn an so sehr am mitfiebern war. Die nahende Zirkusaufführung in der Schule sorgt für jede Menge Aufregung und Turbulenzen und dann gilt es auch nach wie vor das Geheimnis des Zaubergartens zu wahren, was bei zwei so extrem neugierigen Brüdern, wie Tilda sie hat, gar nicht so einfach ist. Die Zwillinge Finn und Jonas scheinen wirklich kurz davor zu sein, ihrer Schwester und deren besten Freundin auf die Schliche zu kommen. Oje, nicht gut. Ob es Tilda und Anni wohl gelingen wird, sie davon abzuhalten? Nun, auch darüber werde ich euch nichts erzählen. Und bezüglich der Zirkusvorstellung werde ich ebenfalls schweigen. Wenn ihr all das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Wovon ich euch aber unbedingt noch kurz berichten möchte, ist sind die vielen märchenhaft schönen Illustrationen von der lieben Eva Schöffmann-Davidov. Ich bin schon seit langem ein großer Fan ihrer famosen Zeichenkunst und auch dieses Mal bin ich wieder ganz verzückt von ihren wunderhübschen schwarz-weiß Bildern. Auch das Vorsatzpapier ist total niedlich aufgemacht und unten rechts auf den Seiten gibt es erneut ein putziges kleines Daumenkino. Bei der Zaubergarten-Serie sind definitiv nicht nur die Cover ein Augenschmaus – auch die Innengestaltung ist einfach nur bezaubernd.

Fazit: Ein magisch schönes Kinderbuch, das uns Leser vollkommen verzaubert! Nelly Möhle ist mit dem dritten Band ihrer zuckersüßen Zaubergarten-Reihe eine weitere hinreißende Fortsetzung geglückt, die wie die beiden Vorgänger eine großartige Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Abenteuer und Magie erzählt. Die Geschichte ist super spannend und witzig und so wunderbar fantasievoll und warmherzig. Sie lädt durchweg zum Träumen und Mitfiebern ein und macht große Lust auf mehr! Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Zaubergarten-Bücher jedem nur wärmstens ans Herz legen. Mit Tilda und Anni kann man einfach die tollsten Abenteuer erleben. Der dritte Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Eine wunderbare Fortsetzung!

Mina und die Karma-Jäger - Fiese Tat im Internat
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Da mir der erste Band von „Mina und die Karma-Jäger“ total gut gefallen hat, musste ich selbstverständlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf die nächste aufregende Mission von ...

Da mir der erste Band von „Mina und die Karma-Jäger“ total gut gefallen hat, musste ich selbstverständlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf die nächste aufregende Mission von Mina und Julius war schon wahnsinnig gespannt!

Geisterjunge Julius ist nach wie vor auf Karmajagd. Um sein (sehr mickriges) Karma aufzubessern und endlich in den Himmel zu kommen, muss er Missionen erfüllen, die er von seinem Himmelshandy zugeschickt bekommt. Der nächste Auftrag soll dann auch nicht lange auf sich warten lassen. Im Rosen-Internat soll Julius für die Gerechtigkeit einer Frau Faulbeer sorgen. Aus mysteriösen Gründen befindet sich Frau Faulbeer nicht mehr an der Schule. Warum, weiß keiner der Schüler. Wurde sie entlassen? Hat sie gekündigt? Oder ist sie vielleicht schlimm erkrankt? Klar, dass Mina Julius bei seiner neuen Mission helfen möchte. Es trifft sich daher ziemlich gut, dass demnächst ein Erfinderwettbewerb im Rosen-Internat stattfinden wird. Dank Julius' Hilfe dürfen Mina und ihre Freunde mit ihrer coolen Erfindung beim Wettbewerb antreten. Im Rosen-Internat angekommen, versuchen Mina und Julius sofort, das große Rätsel um Frau Faulbeer zu lösen. Ob es ihnen wohl gelingen wird?

Den Auftakt hatte ich erst vor kurzem gelesen – ich konnte mich also noch sehr gut an dessen Handlung erinnern und habe daher völlig mühelos in den zweiten Teil hineingefunden. Da dieser ziemlich zeitnah an den Vorgänger anschließt und auf ihn aufbaut, rate ich sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Vermutlich mag man dem Geschehen in der Fortsetzung auch ohne Vorkenntnisse recht gut folgen können, allerdings ist der Lesespaß zweifellos deutlich höher, wenn man mit Band 1 beginnt.

Mir jedenfalls hat das zweite Abenteuer von Mina, Julius und Co. ein herrliches Leseerlebnis beschert. In meinen Augen ist Janet Clark mit „Fiese Tat im Internat“ eine wundervolle Fortsetzung geglückt, mit welcher sie mich fast genauso verzaubern konnte wie mit dem Serienstart. Mir hat das Buch echt gut gefallen, allerdings habe ich es im Vergleich zum vorherigen Band als ein kleines bisschen schwächer empfunden. Warum genau, kann ich nur leider gar nicht sagen. Irgendwie hat mir dieses Mal einfach das gewisse Etwas gefehlt. Aber wie gesagt, begeistert bin ich dennoch. Ich mag diese witzig-schräge Kinderbuchreihe unheimlich gerne und freue mich schon riesig auf den dritten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden August erscheinen wird.

Erfahren tun wir alles erneut aus der Sicht der 11-jährigen Milena, genannt Mina, in der Ich-Perspektive. Unsere Buchheldin war mir schon im ersten Band auf Anhieb sympathisch und auch dieses Mal mochte ich sie wieder unglaublich gerne. Mina ist ein tolles Mädchen! Sie lässt sich nicht unterkriegen und setzt sich wann und wo sie kann für die Gerechtigkeit ein. Mit ihrer liebenswerten, hilfsbereiten und aufgeweckten Art schleicht sie sich einfach sofort in die Herzen von uns Lesern.

Bei Julius, den Geist, den nur Mina sehen kann, schaut das ein wenig anders aus. Er hat nichts als Unfug und Flausen im Kopf und sorgt am laufenden Band für Chaos und Ärger. Im zweiten Band hat sich sein Verhalten schon etwas gebessert, aber ein Unruhestifter ist er nach wie vor. Sein Karma, welches sich zu Beginn des Buches auf Level 22 befindet, wird sich im Verlauf der Geschichte – Überraschung - daher immer mehr verschlechtern, bis er schließlich nur noch bei lausigen 14 von 100 Punkten liegt. Wer den Auftakt gelesen hat, wird sich bestimmt noch erinnern, dass jedes Karmalevel eine sehr ulkige Bezeichnung hat. Mit 14 Punkten ist man zum Beispiel eine besoffene Kopflaus, also nicht so prickelnd. Tja, wenn das so weitergeht, wird unser Geisterjunge mit Karma-Problem wohl niemals in den Himmel kommen.
Über Julius Vergangenheit werden wir in diesem Band übrigens endlich ein wenig mehr erfahren. Was das aber für Dinge sind, werde ich euch nicht verraten, hehe. Spannung muss schließlich sein. ;)

Neben Mina und Julius treffen wir in Band 2 auf ein paar weitere bekannte Gesichter aus dem Auftakt, dürfen aber auch so einige neue außergewöhnliche Figuren kennenlernen. Mir haben alle Charaktere wieder irre gut gefallen. Vor allem Minas beste Freundin Isabel ist mir richtig ans Herz gewachsen.

Auch von der Handlung bin ich begeistert. Wie der vorherige Band, so erzählt auch der zweite Teil eine super mitreißende und sehr lustige Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt, Anstand und Gerechtigkeit. Besonders klasse fand ich wieder den Humor. Die Story kann mit so einigen höchst amüsanten Szenen und originellen Ideen aufwarten, die einem die Gesichtsmuskel auseinanderziehen. Eines meiner Highlights war die Erfindung von Minas Freunden für den Erfinderwettbewerb im Rosen-Internat. Diese Maschine ist einfach nur genial und sie wird garantiert bei der Zielgruppe mega gut ankommen, grins.

Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel haben eine optimale Länge. Kinder ab 9 Jahren sollten daher keine Probleme mit dem Selberlesen haben.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen von Sabine Sauter. Mir haben ihre Bilder wieder total gut gefallen. Ihr pfiffiger Zeichenstil passt wahrlich einfach nur perfekt zu den unterhaltsamen Geschichten, die uns in den „Mina und die Karma-Jäger“ - Bücher erwarten.
Bezüglich der Aufmachung fand ich die Gestaltung der Seitenzahlen wieder besonders brillant. Wie schon im ersten Band, so wird auch im zweiten neben den Seitenzahlen Julius‘ jeweiliges Karmalevel in Form von kleinen Zeichnungen abgebildet. Welche Bildchen uns im Buch so erwarten, werde ich euch nur nicht erzählen. Da müsst ihr schon selber herausfinden.

Fazit: Eine tolle Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht! Janet Clark ist mit dem zweiten Band ihrer bezaubernden „Mina und die Karma-Jäger“ - Serie ein erneutes wunderbares Kinderbuch gelungen, welches von Anfang bis Ende zum mitfiebern einlädt und an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen lässt. Ich war beim Lesen immerzu am Schmunzeln und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Themenmischung ist famos, die Charaktere sind großartig und die Aufmachung ist ebenfalls wieder ausgezeichnet gelungen. Für die volle Sternenzahl hat mir nur irgendwie dennoch etwas gefehlt, etwas, das ich leider gar nicht benennen kann. Begeistert bin ich aber selbstverständlich dennoch. Ich habe eine richtig schöne Lesezeit mit dem Buch verbracht und freue mich schon sehr auf den nächsten Band!
„Mina und die Karma-Jäger – Fiese Tat im Internat“ erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Ein großartiges Buch über ein unglaublich wichtiges Thema!

Nichts ist okay!
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Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine ...

Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine immens wichtige Thematik: Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Da ich mir fest vorgenommen habe, mehr Bücher über dieses Thema zu lesen, stand für mich sofort fest, dass ich das Gemeinschaftswerk der beiden US-amerikanischen Autoren unbedingt bei mir einziehen lassen muss! 

Der 16-jährige Rashad möchte diesen Freitagabend zusammen mit seinen Freunden zu einer angesagten Party gehen. Vorher macht er noch einen kleinen Abstecher zu Jerry‘s, um dort eine Tüte Chips zu kaufen. Als er sich bückt, um sein Handy aus seiner Sporttasche zu holen, stolpert eine Kundin plötzlich über ihn. Ehe es sich Rashad versieht, wird er von einem jungen Polizisten gepackt und aus dem Laden gezerrt. Er wirft ihm Diebstahl vor und beginnt brutal auf ihn einzuschlagen. Rashad verliert das Bewusstsein und wacht erst im Krankenhaus mit gebrochener Nase, Rippenbrüchen und inneren Blutungen wieder auf.
Quinn, ein weißer Mitschüler von Rashad, war an dem Freitag ebenfalls auf dem Weg zu Jerry‘s und hat die Szenerie schockiert beobachtet. Was das Ganze noch schlimmer für ihn macht: Quinn kennt den weißen Polizisten, der den schwarzen Jungen vor dem Laden so heftig verprügelt. Bei ihm handelt es sich um Paul Galluzzo, der große Bruder seines besten Freundes. Quinn weiß nicht, wie er sich nun verhalten soll. Er schweigt zunächst und hofft, dass niemand gesehen hat, dass er Zeuge dieser schrecklichen Szene war.
Die Stadt Springfield gerät in einen Ausnahmezustand, als ein Video über den Vorfall auftaucht und die Medien verstärkt über die Ereignisse berichten. Während Rashad im Krankenhaus von den Auswirkungen der Geschehnisse erfährt, steckt Quinn mittendrin. Sein innerer Konflikt wird immer größer. Soll er weiter den Mund halten und Paul schützen? Oder soll er sich der Wahrheit stellen und aktiv werden? 

Als ich mit dem Lesen begann, haben mich bereits die ersten Seiten erschüttert und aufgewühlt. Rassismus, Vorurteile und Gewalt sind definitiv keine leichten Themen, aber ungemein wichtige, über die man sich dringend informieren sollte! Solltet ihr gerade auf der Suche nach einem richtig guten Jugendbuch sein, das diese ernste Thematik ausgezeichnet behandelt, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely zu lesen!

In meinen Augen haben die beiden Autoren gemeinsam ein unglaublich tolles Buch aufs Papier gebracht, welches man meiner Ansicht nach unbedingt im Unterricht durchnehmen sollte. Als Schullektüre eignet es sich wahrlich hervorragend, da es eine Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren liefert und auf eine absolut authentische und einfühlsame Weise aufzeigt, dass Rassismus nicht der Vergangenheit angehört, sondern leider nach wie vor ein Teil unserer Gesellschaft ist. Viele wollen das nicht wahrhaben und verschließen die Augen vor der Wahrheit, aber das ändert nichts an der Tatsache: Rassismus ist nach wie vor brandaktuell. Darüber schweigen, wegsehen und nichts tun ist vollkommen falsch – wir müssen aktiv werden und handeln, nur so wird es uns hoffentlich gelingen, diese große Diskriminierung, die immer noch unter uns Menschen herrscht, irgendwann zu überwinden.

Diese Aussage und noch manches mehr wird uns anhand der Erzählungen von Rashad und Quinn verdeutlicht. Das Buch wird im Wechsel der beiden erzählt, jeweils in der Ich-Perspektive. Mir haben die ständig wechselnden Sichtweisen wahnsinnig gut gefallen, da wir dank dieser zwei verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse erhalten.
Während Jason Reynolds, der selbst Afroamerikaner ist, den Part des schwarzen Rashads übernommen hat, hat der weiße Autor Brendan Kiely die Kapitel des hellhäutigen Quinns geschrieben. Meiner Meinung nach haben beide Autoren einen grandiosen Job gemacht. Beide schildern sie die Vorkommnisse auf eine schonungslos ehrliche und erschreckend realistische Weise und frei von jeglichen Klischees. Rashad und Quinn bewegen sich im selben Umfeld und gehen auf dieselbe Schule. Sie sind zwei ganz normale amerikanische Teenager, deren Leben sich eigentlich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Wäre da nicht ihre unterschiedliche Hautfarbe. 

Ich persönlich mochte die Kapitel aus Quinns Sicht ein bisschen lieber, da ich mich mit ihm besser identifizieren konnte. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich an seiner Stelle gehandelt hätte. Vermutlich hätte ich mich wie er verhalten und zunächst aus Angst und Unsicherheit einfach geschwiegen. Dass dieser Weg der falsche ist, wird Quinn aber noch realisieren. Die Darstellung seines inneren Konflikts und das Herantasten an dessen Lösung hat mir unsagbar gut gefallen.
Rashads Passagen fand ich aber selbstverständlich auch große Klasse! Wie Quinn, so war mir auch Rashad auf Anhieb sympathisch und da seine Gefühls- und Gedankenwelt ebenfalls sehr anschaulich und feinfühlig beschrieben wird, konnte ich mich auch ihn jederzeit spielend leicht hineinversetzen. 
Mit den Nebenfiguren konnte mich das Autorenduo ebenfalls komplett überzeugen. Allesamt wurden sie sehr glaubhaft und erstklassig ausgearbeitet.

Ein weiterer Punkt, mit welchem mich die beiden Autoren hellauf begeistern konnten, ist der leichte, jugendliche Schreibstil. Die lockere Jugendsprache gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut. Sie verleiht dem gesamten Buch nur noch mehr Authentizität und wird garantiert vor allem bei der Zielgruppe, sprich Leser ab 14 Jahren, mega gut ankommen. 

Mit dem Ende konnten Jason Reynolds und Brendan Kiely ebenfalls vollends bei mir punkten. Es lässt so einige Fragen offen, was manche vielleicht stören wird, was mir aber gerade gut gefallen hat, da es meinem Empfinden nach einfach nur perfekt zur Geschichte passt.

Fazit: Ein großartiger Jugendroman über eine hochaktuelle Thematik! Jason Reynolds und Brendan Kiely ist gemeinsam ein unfassbar wichtiges Buch gelungen, welches auf eine realistische, emotionale und aufrüttelnde Weise die Themen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA behandelt. Die packende Geschichte reißt einen von Beginn an mit und lässt einen einfach nicht mehr los. Sie bewegt, rüttelt auf und regt extrem zum Nachdenken an. In mir zumindest hat die Handlung genau das hervorgerufen. Ich hatte öfters Gänsehaut beim Lesen und da ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Ich habe eine unvergessliche und äußerst intensive Zeit mit diesem Roman verbracht und kann abschließend nur sagen: Unbedingt lesen! „Nichts ist okay!“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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