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Veröffentlicht am 24.01.2020

Packend, erschütternd, einfühlsam - ein tolles Debüt!

You are (not) safe here
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Als ich das erste Mal von „You are (not) safe here“ hörte, stand für mich einfach sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Allein schon der Klappentext bereitete ich mir eine leichte Gänsehaut. Tausende ...

Als ich das erste Mal von „You are (not) safe here“ hörte, stand für mich einfach sofort fest: Das Buch muss ich lesen! Allein schon der Klappentext bereitete ich mir eine leichte Gänsehaut. Tausende Krähen, die eine Stadt belagern und sich immer weiter vermehren? Also ich finde, das klingt mega unheimlich. Da ich Bücher mit einem mystischen Touch super gerne lese und auch Geschichten, die ernste und schwere Themen behandeln, absolut in mein Beuteschema fallen, packte ich „You are (not) safe here“ schnurstracks auf meine Wunschliste.

Auburn, Pennsylvania: Tausende Krähen belagern die Kleinstadt und bedrohen deren Einwohner. Sie sind überall und werden immer. Die 17-jährige Leighton und ihre beiden jüngeren Schwestern haben allerdings vor etwas ganz anderem viel mehr Angst. Die größte Bedrohung lebt in ihrem Haus: Ihr Vater, der immer wieder seine Aggressionen an der Mutter auslebt und sogar zur Gewalt bereit ist. Die Mutter aber schweigt und unternimmt nichts dagegen. Leighton sieht es als ihre Aufgabe an, ihre Schwestern zu beschützen. Wie gerne würde sie Auburn für immer verlassen, nur kann sie ihre Schwestern einfach nicht zurücklassen. Sie ist sich sicher: Nicht mehr lange und die Situation bei ihnen zu Hause wird eskalieren.

Ich muss gestehen, dass ich hier nicht ganz das zu lesen bekommen habe, was ich erwartet habe. Ehe ihr jetzt aber denkt, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat: Doch, hat es, sehr sogar! Mich hat nur einfach etwas überrascht, wie die Autorin das Thema häusliche Gewalt behandelt. Aufgrund des Klappentextes hatte ich irgendwie mit mehr körperlicher Gewalt gerechnet. Von dieser bekommen wir Leser allerdings gar nicht groß was mit. Dafür aber müssen wir miterleben, wie sehr Leighton und ihre beiden jüngeren Schwestern psychischer Gewalt vonseiten ihres Vaters ausgesetzt sind. Die große Angst und Panik, die sie immerzu haben, dieses Unwohlsein, ihre Hilfslosigkeit, Unsicherheit und Wut – ich habe entsetzlich mit den drei Mädchen mitgelitten und fand es erschütternd zu sehen, was für Zustände bei ihnen zu Hause herrschen. Echt schlimm, was in vielen Haushalten so abgeht, ohne das irgendjemand von außen etwas davon mitbekommt oder - falls man es doch tut - einfach wegschaut. In meinen Augen hat Kyrie McCauley dieses immens wichtige Thema großartig behandelt. Ich muss zwar ganz ehrlich sagen, dass ich insgesamt dann doch mit einer etwas heftigeren Story gerechnet habe, aber schockiert und aufgewühlt hat mich das Ganze natürlich dennoch sehr.

Da wir alles aus der Sicht von Leighton in der Ich-Perspektive erfahren, erhalten wir als Leser einen erstklassigen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und erleben hautnah mit, wie sehr sie die Zustände in ihrem Zuhause belasten. Schon der Beginn des Buches macht deutlich, dass Leighton und ihre Schwestern ihren Vater fast schon als eine Art Monster ansehen. Sehr oft wird der Vater sogar gar nicht erst beim Namen genannt, sondern es wird nur von IHM und ER gesprochen.

Dank der einfühlsamen, bildhaften und authentischen Erzählweise ist es mir vom ersten Moment an spielend leicht gelungen, mich in Leighton hineinzuversetzen. Mit ihr ist Kyrie McCauley eine fabelhafte Protagonistin gelungen. Mir war Leighton auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine so tolle große Schwester und denkt immer zuerst an andere und dann erst an sich selbst. So würde sie zum Beispiel nichts lieber tun als endlich ihrer verhassten Heimatstadt Auburn den Rücken zu kehren, scheut aber davor zurück, weil sie ihre Schwestern nicht alleine lassen möchte. Alleine bei IHM. Die Mutter ist zwar auch noch da, nur schweigt sie stets und nimmt das schlimme, aggressive Verhalten ihres Ehemannes einfach so hin und setzt sich kaum zu wehr.

Neben Leighton haben mir auch die weiteren Charaktere unglaublich gut gefallen. Allesamt wurden sie hervorragend und sehr vielschichtig ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Wer ganz klar zu meinen persönlichen Lieblingen gehörte, ist Liam, ein Mitschüler von Leighton. Liam mit seiner ruhigen, charmanten und humorvollen Art konnte mein Herz im Sturm erobern. Und nicht nur meines. ;)
Leighton und Liam werden sich ineinander verlieben und immer mehr Zeit miteinander verbringen. Das Buch beinhaltet also auch eine Liebesgeschichte, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Meinem Empfinden nach fügt sie sich perfekt ins Geschehen ein und wird absolut echt und einfach nur wunderschön und gefühlvoll beschrieben. Sehr gelungen fand ich auch, dass durch die romantischen Szenen und die gemeinsamen Momente zwischen Leighton und Liam die beklemmende Handlung so schön aufgelockert wird und uns Leser sogar den ein oder anderen Schmunzler entlockt.

Was mich dafür etwas zwiegespalten zurückgelassen hat, ist die Sache mit den Krähen. Da weiß ich einfach nicht, ob ich diesen Handlungsstrang nun brillant oder komisch und verwirrend finde. Hm, ist wohl irgendwie ein Mix aus beidem. :D
Genial fand ich aber, dass diese Krähenstory dem Buch etwas Magisches und Übernatürliches verleiht. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich finde die Vorstellung, dass tausende von Krähen eine Stadt bevölkern, gänsehautmäßig gruselig. Zum Ende des Buches sind es sogar fast 100.000 Krähen! Krass, oder? Total cool ist auch, dass das Buch in mehrere Teile gegliedert ist und zu Beginn eines jeden Abschnitts der aktuelle Krähenbestand aufgeführt wird. Als Leser kann man also sehr gut mitverfolgen, wie drastisch schnell sich die Krähen vermehren.
Ob noch geklärt werden wird, was genau es mit den Krähen auf sich hat und ob sie am Ende wieder verschwinden werden – nun, das werde ich hier nicht verraten. Da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Auch wenn sich „You are (not) safe“ nun nicht zu dem von mir erhofften Highlight entwickelt hat, bin ich dennoch hellauf begeistert von dem Buch. Es ist unfassbar gut geschrieben und reißt einen von den ersten Seiten so richtig mit. Dank dem flüssigen Schreibstil, der packenden Handlung und den herrlich kurzen Kapiteln kann man gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren. Bei mir zumindest war es so. In meinen Augen ist Kyrie McCauley mit „You are (not) safe“ ein tolles Debüt gelungen und ich freue mich schon sehr auf ihre weiteren Werke, die hoffentlich noch folgen werden.

Fazit: Aufwühlend, einfühlsam, absolut fesselnd – ein beeindruckender und zutiefst bewegender Jugendroman, der noch lange in einem nachklingt! Mir hat Kyrie McCauley mit ihrem Debüt ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und geht richtig unter die Haut. Es schockiert, rüttelt auf und beschert einem dank diesem geheimnisvoll magischen Touch, der durch die Krähen zustande kommt, immerzu Gänsehaut. Ich kann „You are (not) safe“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Spannend, witzig, romantisch und einfach nur wunderschön - ein fantastischer Auftakt!

Royal Horses (1). Kronenherz
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Als mir „Kronenherz“ letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so unbeschreiblich gut und in das wunderhübsche Cover habe ...

Als mir „Kronenherz“ letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach so unbeschreiblich gut und in das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. In meinen Augen ist es ein echter Hingucker. Das Cover schimmert so wundervoll, wenn man das Buch ins Licht hält und dieses schicke glamouröse Design ist ein wahrer Augenschmaus. Für mich stand wirklich vom ersten Moment an fest: Den Auftakt der Royal Horses-Trilogie möchte ich unbedingt lesen!

Greta ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Sie möchte einfach nur weg von allem und sich mit all ihren Problemen am liebsten gar nicht mehr befassen. Da kommt ihr der Ferienjob auf dem königlichen Gestüt gerade recht. Dank Yorick, dem Patenonkel ihres Bruders, kann sie den Sommer über auf dem royalen Anwesen ein Praktikum machen. Mit Pferden kennt sich Greta zwar überhaupt nicht aus und mit der Welt der Royals genauso wenig, aber egal, Hauptsache, sie kann ihrem alten Leben für eine Weile entkommen. Auf Caverley Hall angekommen, ist Greta sofort ganz fasziniert von dem stattlichen Anwesen und den imposanten Reitanlagen. Die Arbeit mit den Pferden macht Greta dann auch unerwartet richtig viel Spaß, nur leider gerät sie bereits am ersten Tag mit dem Pferdetrainer Edward aneinander. Dieser ahnt, dass Greta etwas zu verbergen hat und lässt einfach nicht locker, um hinter ihr Geheimnis zu kommen. Als dann auch noch Edwards Freund auf Caverley Hall auftaucht, bei welchem es sich um Prinz Tristan handelt, wird Gretas Leben nur noch mehr auf den Kopf gestellt. Tristan scheint sich in sie verliebt zu haben und obwohl Greta ihn sehr charmant findet, weist sie seine Annäherungsversuche ab. Eine Beziehung mit einem Prinzen? Das klingt einfach zu verrückt. Zudem stellt Greta fest, dass sie sich immer mehr zu einem anderen Jungen hingezogen fühlt...


Wie oben bereits erwähnt, habe ich bei „Kronenherz“ gar nicht erst gezögert, ob ich das Buch lesen möchte. Ein Mix aus Pferde, Liebe und der Welt Royals mit jeder Menge Geheimnisse und Skandale? Klingt das nicht super interessant und unglaublich cool? Nun, das Buch hört sich nicht nur so an, es ist es auch! Mir hat das, was ich hier zu lesen bekommen habe, wahnsinnig gut gefallen. Jana Hoch ist mit „Kronenherz“ in meinen Augen nicht nur ein famoser Trilogieauftakt gelungen, sondern zugleich auch ein fantastisches Debüt. Echt Wahnsinn, dass es das erste Werk der jungen Autorin ist. Ihr Schreibstil liest sich so toll! Er ist mitreißend, jugendlich und herrlich locker-leicht und fluffig. Da zudem die Kapitel eine angenehme Länge haben und die Story enorm packend ist, bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe deren Inhalt so richtig weggeatmet.


An alle, die mit Pferden nicht groß was am Hut haben und so gut wie nie zu Pferdebüchern greifen: Lasst euch von dem Cover und dem Titel bloß nicht abschrecken! Klar, natürlich spielen Pferde in dem Buch eine große Rolle, aber ich würde „Royals Horses - Kronenherz“ definitiv nicht als einen dieser typischen Pferdeschmöker bezeichnen. Es geht einfach noch um so viel mehr! Ich bin mir sehr sicher, dass auch diejenigen, die überhaupt keine Pferdefans sind, ähnlich oder genauso begeistert von dem Buch sein werden wie ich.

Auch unsere Protagonistin Greta ist kein Pferdemädel und hatte bisher nicht groß was mit diesen Tieren zu tun. Sie wird während ihrer Zeit auf dem königlichen Gestüt aber noch merken, wie wunderbar Pferde sind. Besonders von dem temperamentvollen Schimmel Mariscal ist sie ganz fasziniert. Und von einem sehr gutaussehenden Jungen auch. ;)


Greta war mir auf Anhieb sympathisch. Vor allem ihre toughe und sarkastische Art mochte ich unheimlich gerne. Da wir alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und ihre Gefühls- und Gedankenwelt erstklassig und sehr einfühlsam beschrieben wird, konnte mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen.


Als Leser erfahren wir gleich zu Beginn, dass Greta ein großes Geheimnis mit sich herumträgt. Irgendetwas ist passiert, was dazu geführt hat, dass die 16-jährige völlig aus der Bahn geworfen wurde und einfach nur noch eines möchte: Weg! Das königliche Gestüt erscheint ihr daher genau das Richtige, um die Geschehnisse verarbeiten zu können. Was genau Greta zu verbergen hat, erfahren wir erst so nach und nach im Verlaufe des Buches, was ich großartig fand - das Leseerlebnis wird dadurch so pricklend spannend und fesselnd.

Was mich zum Ende hin total aus den Socken gehauen hat, ist das Geheimnis eines anderen Charakters. Jetzt, im Nachhinein, frage ich mich ja, wieso ich nicht viel früher gecheckt habe, was Sache ist. Finde ich aber super, das dem nicht so ist. Diese Wendung kam für mich echt richtig überraschend. Ich hatte also einen meiner geliebten Aha-Momente. :D


Die Story kann insgesamt mit so einigen Überraschungen und genialer Plot-Twists aufwarten. Mitfiebern ist hier also ganz klar angesagt. Was auch nicht zu kurz kommt, ist der Humor. Ich war hier öfters am breit schmunzeln und grinsen. Besonders brillant fand ich die spritzigen Dialoge und den amüsanten Schlagabtausch zwischen Greta und Edward. Große Klasse, sag ich euch! Also meine Gesichtsmuskeln waren hier äußerst aktiv beim Lesen gewesen.


Neben der Spannung und den humorvollen Momenten sind natürlich auch die Romantik und das Thema Pferde wichtige Bestandteile der Handlung. Beide Aspekte wurden hervorragend in die Handlung eingefügt. Bei den Pferdeszenen merkt man, finde ich, nur zu deutlich, dass die Autorin Jana Hoch Pferdetrainerin ist und sich daher ausgezeichnet mit Pferden auskennt. Die Beziehungen zwischen Mensch und Tier werden absolut authentisch dargestellt und voller Magie und Gefühl beschrieben.


Wovon ich ebenfalls ganz begeistert bin, ist die Liebesgeschichte. Mich konnte sie vollkommen überzeugen – sie kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus und ist einfach nur zuckersüß und wunderschön. Genauso sieht es mit dem königlichen Hintergrund aus. Auch hinsichtlich der Royals erwartet einen hier kein albernes und klischeehaftes Adligen-Tamtam. Ich zumindest habe es nicht so empfunden. Auf mich hat alles absolut realistisch und überhaupt nicht überzogen gewirkt.


Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist das Setting. Das königliche Gestüt wird so traumhaft und mega cool beschrieben! Ich hatte beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und die Atmosphäre, die durch diese märchenhafte Kulisse entsteht, konnte mich sofort in ihren Bann ziehen und komplett verzaubern.


Fazit: Spannend, witzig, romantisch - ein großartiger Trilogieauftakt voller Geheimnisse, Überraschungen und wunderschöner Momente! Mir hat der erste Band von Royal Horses ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. Der Schreibstil ist grandios, das Setting ist atemberaubend, die Charaktere wurden allesamt vielschichtig und spitzenmäßig ausgearbeitet und der Mix aus Pferde, Romantik und der Welt der Royals ist einfach nur perfekt gelungen. Ich habe das Buch richtiggehend verschlungen und fiebere dem Erscheinen der Fortsetzung nun ganz ungeduldig entgegen. Ich kann „Kronenherz“ wärmstens empfehlen, sowohl Mädchen ab 12 Jahren als auch deutlich älteren Lesern, und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Witzig-frech und wunderbar abenteuerlich - eine tolle Fortsetzung!

Lenni und Luis 2: Voll geheim, Krötenschleim!
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Da mir der Auftakt der Lenni und Luis-Reihe so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Band bei mir einziehen lassen. Ich war schon unheimlich gespannt, was für eine aufregende Klassenreise ...

Da mir der Auftakt der Lenni und Luis-Reihe so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Band bei mir einziehen lassen. Ich war schon unheimlich gespannt, was für eine aufregende Klassenreise uns wohl mit den pfiffigen Chaos-Zwillingen erwarten wird.

Hurra, endlich geht es auf Klassenfahrt ins Schullandheim! Lenni und Luis freuen sich schon riesig auf die schulfreien Tage. Abenteuer statt Unterricht, bis in die Puppen aufbleiben und Unfug ohne Ende stiften – hach, klasse! Ihre große Freude soll aber einen gewaltigen Dämpfer erhalten, als sich Blödmann-Ben aus der Parallelklasse nicht an die Vereinbarung hält und sich zusammen mit seiner ätzenden Gang das megacoole Vierbettzimmer unter den Nagel reißt. Lenni und Luis sind stinkwütend. Für sie steht sofort fest: Ben werden sie es so richtig heimzahlen! Und das geniale Vierbettzimmer werden sie auch noch bekommen! Gemeinsam beginnen sie einen grandiosen Plan auszutüfteln und werden mal wieder für das reinste Chaos sorgen.

Da es bei mir noch nicht allzu lange her war, dass ich den ersten Teil gelesen habe, habe ich wunderbar in das Lenni und Luis-Universum zurückgefunden. Es ist allerdings auch gar kein Problem, wenn man ganz ohne das Vorwissen aus dem Vorgänger in Band 2 abtaucht. „Voll geheim, Krötenschleim!“ baut nicht groß auf den Reihenauftakt auf – man kann die Bände also prima unabhängig voneinander lesen.

In meinen Augen ist Wiebke Rhoduis mit dem zweiten Lenni und Luis-Abenteuer eine wundervolle Fortsetzung gelungen, welche mich zwar nicht ganz so begeistern konnte wie der erste Band, die mir aber dennoch ein tolles Leseerlebnis beschert hat. Mir persönlich waren ein paar der Streiche der Zwillinge etwas zu fies und hinterhältig. Ihr Widersacher Ben ist zwar echt ein absoluter Vollidiot und hat ein paar Gemeinheiten definitiv verdient, nur tat er mir trotzdem stellenweise richtig leid. 
 
Die Klassenreise, die wir hier mit den fünften Klassen erleben dürfen, hat es streichemäßig echt in sich. Lenni und Luis sind mal wieder vollkommen in ihrem Element und hecken am laufenden Band jede Menge Dummheiten aus und sorgen mit ihren kreativen Einfällen für das reinste Chaos. Um das heiß begehrte Vierbettzimmer zu bekommen, schrecken die beiden wahrlich vor nichts zurück: Laut quakende Kröten, die nachts für Unruhe sorgen, ein Pudding mit den widerlichsten Zutaten, welcher von den Zwillingen für Blödmann Ben zubereitet wird (na, Lust auf leckerschmecker Pudding mit köstlichem Schneckenschleim, grins?), ein wilder Schwarm Wespen – all das und noch so einiges mehr erwartet einen hier. Ich kann euch versichern: Langeweile kommt hier beim Lesen an keiner einziger Stelle auf! Einer verrückten und abenteuerlichen Idee folgt der nächsten. Durchweg mitfiebern und schmunzeln ohne Ende ist hier definitiv Programm!

Das Buch beginnt schon super unterhaltsam mit der Busfahrt, bei der Lenni und Luis Ben und seine doofen Kumpels zu einer Rülps-Wette herausfordern. Da kann ich mir nur zu gut vorstellen, dass diese Szene bei der Zielgruppe wahnsinnig gut ankommen wird. Aber auch ich, als Erwachsene, habe mich köstlich über die rülpsige Wette amüsiert. :D
Insgesamt waren meine Lachmuskeln hier äußerst aktiv. Lenni und Luis haben aber auch immer Ideen – herrlich! Die beiden halten zusammen wie Pech und Schwafel und brüten gemeinsam den genialsten Schabernack aus. Wie gesagt, manche ihrer Streiche fand ich dann irgendwie doch etwas zu hart und irgendwie hätte ich es auch gar nicht schlecht gefunden, wenn sie mal Opfer einer Schandtat vonseiten Bens gewesen wären, aber unglaublich lustig ist die gesamte Story natürlich dennoch.

Erzählt wird die Handlung übrigens auch in diesem Band wieder aus der Sicht von Luis in der Ich-Perspektive. Ich könnte erneut gar nicht sagen, welchen der Zwillinge ich lieber mag. Ich finde sie beide einsame Spitze und habe sie, trotz ihrer extrem frechen Art, schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Diese beiden Chaoten muss man einfach lieben. Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob ich das auch noch sagen würde, wenn die Zwillinge mir mal einen ihrer cleveren Streiche spielen würden. ;)

Zur Handlung möchte ich dann auch gar nicht mehr groß was sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr zusammen Lenni und Luis eine total amüsante, sehr turbulente und unvergessliche Klassenreise erleben werdet.

Empfohlen wird die Reihe für Kinder ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Mädchen und Jungen ab dem Alter sollten bei den Lenni und Luis-Büchern keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben. Die Schrift ist recht groß, der Schreibstil ist flüssig, leicht und mitreißend und die Kapitel sind schön kurz.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die fabelhafte Gestaltung des Buches. Nicht nur das ulkige Cover mit dieser coolen Schleimloch-Stanzung ist brillant – der Innenteil kann sich ebenfalls sehen lassen. Sabine Sauter hat auch dieses Lenni und Luis-Abenteuer mit lauter liebevollen und richtig witzigen schwarz-weiß Illustrationen versehen, welche einfach nur perfekt zur Geschichte passen. Mir haben die vielen kleinen Zeichnungen erneut total gut gefallen und auch von dem entzückenden Daumenkino unten rechts auf den Seiten bin ich wieder hellauf begeistert.

Anders als im Vorgänger, wird in „Voll geheim, Krötenschleim!“ leider kein nächster Band angekündigt. Also ich würde mich sehr über ein weiteres aufregendes Abenteuer mit den beiden aufgeweckten Chaoten freuen. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein weiteres Wiedersehen mit Lenni und Luis geben wird. :)

Fazit: Eine tolle Fortsetzung, die einfach nur mega gute Laune macht und einem immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen zaubert! Wiebke Rhoduis ist mit „Voll geheim, Krötenschleim!“ ein toller Folgeband gelungen, welchen ich zwar als etwas schwächer als den Auftakt empfunden habe, der mir aber dennoch ein richtig schönes Lesevergnügen beschert hat. Die Story ist so wunderbar schräg, humorvoll und abenteuerlich und die Aufmachung ist einfach nur mal wieder große Klasse. Ich habe die herzlichen Chaos-Zwillinge schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen und hoffe sehr, dass wir auch noch in einem dritten Band in den Genuss ihrer originellen Ideen und Streiche kommen werden. Ich kann den zweiten Lenni und Luis-Band wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Ein großartiger Auftakt, der von den ersten Seiten an zum Träumen einlädt!

12 - Das erste Buch der Mitternacht, Band 1
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„12 – Das erste Buch der Mitternacht“ ist bereits letzten September als Taschenbuch bei Thalia erschienen und am liebsten hätte ich mir das Buch sofort gekauft. Ich liebe die Bücher von Rose Snow und ihre ...

„12 – Das erste Buch der Mitternacht“ ist bereits letzten September als Taschenbuch bei Thalia erschienen und am liebsten hätte ich mir das Buch sofort gekauft. Ich liebe die Bücher von Rose Snow und ihre neue 12-Reihe klang einfach so unfassbar gut! Da ich aber wusste, dass die 12-Bücher als Hardcover-Ausgaben dieses Jahr im Ravensburger Verlag erscheinen werden und ich einfach #teamhardcover bin, habe ich das bisschen Wartezeit in Kauf genommen. Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war. Das Buch ist so wunderhübsch gestaltet! Das Cover ist ein richtiger Hingucker (ich liebe es!), aber auch das, was sich unter dem Schutzumschlag verbirgt, ist bezaubernd. Optisch konnte mich das Buch also schon mal komplett überzeugen. Ich war nun sehr gespannt, ob mich die Geschichte wohl genauso begeistern kann wie die tolle Aufmachung.


Harper Bennet hat es zurzeit nicht leicht. Ihr Job als Schuhverkäuferin sagt ihr so gar nicht zu, die Sorgen um ihre arbeitslose Mutter plagen sie und als dann auch noch ihr Freund Phoenix nach einem schweren Autounfall ins Koma fällt, wird alles nur noch schlimmer. Nachts suchen sie nun immerzu seltsame Träume heim, die sich so erschreckend echt anfühlen und in denen Harper ständig einem jungen Mann begegnet. Als ihr der besagte junge Mann, bei welchem es sich um den millionenschweren Cajus Conterville handelt, urplötzlich im realen Leben gegenüber steht, soll sich für Harper alles auf einen Schlag ändern. Obwohl sie Cajus mit seiner herablassenden Art so gar nicht leiden kann, willigt sie ein, ihn in die Traumstadt Noctaris zu begleiten. Nur so, behauptet Cajus, kann man Phoenix aus dem Koma zurückholen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


Rose Snow haben es mal wieder geschafft, mir ein absolutes Lesehighlight zu bescheren! Mir hat der Auftakt ihrer 12-Reihe wahnsinnig gut gefallen. Bei mir trat hier das ein, was ganz klar für ein großartiges Buch spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Story konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Längen gab es für mich keine. Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi inhaliert. Es liest sich wirklich fabelhaft! Den Schreibstil von Rose Snow kann ich gar nicht oft genug loben. Er ist mitreißend, bildhaft und so herrlich locker-leicht und humorvoll. Ganz famos fand ich zudem, dass die Kapitel so angenehm kurz sind. Ich liebe kurze Kapitel, ich finde, dass durch diese immer so wunderbarer Lesefluss zustande kommt.


Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Harper in der Ich-Perspektive. Harper habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Ich konnte mich dank der einfühlsamen und anschaulichen Erzählweise problemlos in sie hineinversetzen und ihr Handeln und Denken jederzeit vollkommen nachvollziehen. Harper ist so eine Protagonistin, wie ich sie in Büchern liebe. Sie ist ein starker Charakter und besitzt so eine schön schlagfertige und sarkastische Art. Besonders ihr Zusammenspiel mit Cajus fand ich einsame Spitze. Den Schlagabtausch der beiden habe ich beim Lesen richtig gefeiert. :D


Cajus macht es Harper und uns Lesern anfangs ziemlich schwer, ihn zu mögen. Er ist arrogant, selbstverliebt und furchtbar eingebildet. Ich kann nun nicht behaupten, dass er mir auf Anhieb sympathisch war, aber klasse fand ich ihn dennoch. Cajus hat einfach so etwas Faszinierendes an sich. Man weiß eine lange Zeit nicht, woran man bei ihm ist und wer genau er eigentlich ist. Das Leseerlebnis wird dadurch so prickelnd spannend und aufregend.

Cajus ist wohl aber das, was man als „harte Schale, weicher Kern“ bezeichnet. Sein kühles Gehabe dient nur zum Schutz und dahinter wird auch noch Harper kommen. Sie wird noch merken, dass sie Cajus eigentlich doch sehr gerne mag. Vielleicht sogar mehr als das...Aber das habt ihr euch vermutlich schon gedacht, oder? ;)

Ja, in dem Buch sind so einige Klischees vertreten, aber mich hat das überhaupt nicht gestört. Ich finde, dass die Ladung an Klischees hier genau richtig dosiert wurde und prima zur Geschichte passt.


Neben Harper und Cajus haben mir auch die weiteren Charaktere richtig gut gefallen. In meinen Augen wurden sie allesamt hervorragend ausgearbeitet und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.


Zur Handlung kann ich nur sagen: Top! Beide Däumchen nach oben! Wie oben bereits erwähnt, bin ich hier zu einer absoluten Buchverschlingerin mutiert. Ich habe die Story als extrem packend empfunden. Man wird mit jeder Menge Überraschungen und unerwarteter Wendungen konfrontiert, sodass man gar nicht anders kann, als das Buch so richtig wegzusuchten.


Besonders brillant fand ich den ständigen Wechsel zwischen der wachen Welt, also der Realität, und der Traumwelt. Ich habe zwar ein kleines bisschen gebraucht, ehe ich mich in der Traumstadt Noctaris zurecht gefunden habe, aber dank der detailreichen Beschreibungen ist mir dies dann doch sehr schnell gelungen. Die Traumwelt wird atemberaubend und so cool beschrieben! Mega, sag ich euch! Mit Noctaris haben Rose Snow ein außergewöhnliches und zutiefst beeindruckendes Setting erschaffen, von welchem man als Leser die tollsten Bilder im Kopf hat und die Atmosphäre, die durch diese einzigartige Kulisse zustande kommt, ist ebenfalls einfach nur wundervoll. Sie ist fesselnd, geheimnisvoll und magisch und konnte mich sofort verzaubern.

Die Fantasyelemente kommen hier definitiv nicht zu kurz – Fantasyfreunde dürfen sich also freuen. Auch die Romantik ist hier gut vertreten, nimmt insgesamt aber nicht allzu viel Raum ein, was ich persönlich sehr gelungen fand.

Grandios war auch mal wieder der Humor. Humormäßig liegen Rose Snow und ich ganz auf einer Wellenlänge. Ich war hier öfters am breit schmunzeln und grinsen.


Zum Ende hin erinnert die Geschichte fast schon an einen Thriller und hält uns Leser richtig in Atem. Der Showdown am Schluss kann sich wahrlich sehen lassen. Leider endet das Buch, ihr ahnt es sicher schon, mit einem Cliffhanger. Zum Glück geht er aber noch, finde ich. Was Cliffhanger angeht, habe ich bei Rose Snow schon fieseres erlebt. ;)

Das Ende ist aber natürlich dennoch so, dass man den unbändigen Drang verspürt, sofort zum zweiten Band greifen zu wollen, um weiterzulesen. Echt schade, dass „Das zweite Buch der Mitternacht“ erst im Sommer diesen Jahres erscheinen wird. Da heißt also leider noch ein Weilchen hibbeln und warten. Auf den zweiten Teil freue ich mich schon sehr!


Fazit: Ein traumhaft schöner Auftakt voller Geheimnisse, Emotionen, Magie und Fantasie! Mir hat „Das erste Buch der Mitternacht“ unglaublich gut gefallen. Ich war hier von Beginn an wie gebannt am Lesen und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Story lädt von den ersten Seiten an zum Träumen ein und beschert uns Leser einen genialen Plot-Twists nach dem nächsten. Der Schreibstil ist super, das Setting ist fantastisch, die Charaktere wurden erstklassig ausgearbeitet und die Gestaltung des Buches ist umwerfend. Was will man mehr? Also ich bin begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Ein großartiges Debüt!

Falling Skye (Bd. 1)
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Obwohl ich mich an Dystopien irgendwie etwas sattgelesen habe und mich daher zurzeit nicht mehr so oft wie früher in dieses Genre verirre, stand für mich bei „Falling Skye“ sofort fest: Das Buch muss ich ...

Obwohl ich mich an Dystopien irgendwie etwas sattgelesen habe und mich daher zurzeit nicht mehr so oft wie früher in dieses Genre verirre, stand für mich bei „Falling Skye“ sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde umwerfend schön – in meinen Augen ist es ein absoluter Eyecatcher! Der Klappentext klang aber auch einfach nur unbeschreiblich gut. „Falling Skye“ sollte dann auch gar nicht allzu lange auf meiner Wunschliste stehen. Dank Vorablesen durfte ich das Buch sogar schon kurz vor dem Erscheinen in Händen halten und darin abtauschen.

Nach einer schlimmen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Ein neues System kristallisiert die Menschen nun, sprich sie werden in zwei Traits eingeteilt: Die Ratio (Rationale) und die Senso (Emotionale). Ein Testungsverfahren, zu welchem man normalerweise ab 18 Jahren einberufen wird, soll bestimmen, welcher Kategorie man angehört. Während die Rationalen stets besonnen und bestimmt handeln und niemals ihr Ziel aus den Augen verlieren, lassen sich die Emotionalen von ihren Gefühlen leiten und beeinflussen und unterliegen zu ihrem eigenen Schutz strenger Regeln.
Für Skye steht ihre Testung kurz bevor. Was ihr Ergebnis sein wird, ist für die 16-jährige glasklar: Sie ist eine Rationale. Als Skye unerwartet schon jetzt zu den Prüfungen eingezogen wird, soll sich ihre überzeugte Meinung über die Kristallisierung nur sehr schnell ändern. Die Tests, die sie und die anderen Jugendlichen absolvieren müssen, sind verstörend und scheinen anderen Zielen zu dienen als Skye immer angenommen hat. Ihre Unsicherheit und ihr Entsetzen über die Testung nimmt immer mehr zu. Sie ist sich auf einmal gar nicht mehr sicher, ob sie wirklich eine Rationale ist und beginnt immer mehr an den angeblich perfekten Gläsernen Nationen zu zweifeln.

Wow, was für ein Buch! „Falling Skye“ ist definitiv eines der besten Debüts, welches ich seit langem gelesen habe. Echt Wahnsinn, dass es tatsächlich das erste Buch der jungen Autorin Lina Frisch ist. Ich bin zutiefst beeindruckt von dem, was ich hier zu lesen bekommen habe. Der Handlungsaufbau, die gesamte Story, der wundervolle Schreibstil – wirklich ganz große Klasse, ich bin hellauf begeistert und freue mich jetzt schon unbändig auf den zweiten Band, der im Herbst diesen Jahres erscheinen wird.

Bei mir trat hier das ein, was zweifellos für ein richtig gutes Buch spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, habe ich gar nicht mehr damit aufhören können. Die Handlung konnte mich von Beginn an mitreißen und bis zum Schluss in Atem halten. Das Endergebnis könnt ihr euch vermutlich denken, oder? Jep, genau! Ich habe das Buch förmlich verschlungen, bei mir flogen die Seiten nur so dahin.
Lina Frisch hat eine unfassbar tolle Art zu schreiben. Mir hat ihr Schreibstil mega gut gefallen! Er ist lebendig, jugendlich und so herrlich locker-leicht und wunderschön. Für mich hat er sich super angenehm lesen lassen. Prima fand ich auch, dass die Kapitel recht kurz sind, sodass ein wunderbarer Lesefluss zustande kommt.

Wie mit dem Schreibstil, so konnte mich Lina Frisch auch mit der Handlung komplett überzeugen. Die Idee mit dem Gläsernen Nationen und der Einteilung in Rationale und Emotionale hatte mich vom ersten Moment an unheimlich fasziniert. Dementsprechend gespannt war ich natürlich auf die Umsetzung.
Kurz gesagt: Ich finde die Umsetzung hervorragend gelungen! Die Story ist wahnsinnig gut durchdacht und regt sehr zum Nachdenken an. Sie rüttelt extrem auf und beschert einem immerzu Gänsehaut. Das Zukunftsbild, welches Lina Frisch hier erschaffen hat, mag Fiktion sein, dennoch wirkt es gar nicht mal so weit hergeholt, finde ich. Ich habe die Zustände, die in den Gläsernen Nationen herrschen, als erschreckend realistisch empfunden, was das Ganze nur noch spannender und nervenaufreibender macht. Ich fand die Atmosphäre teilweise sogar richtig beklemmend, aber keine Sorge, zu heftig und beängstigend wird das Buch nicht. „Falling Skye“ ist ein Jugendbuch und erhält durch typische Themen dieses Genres wie Freundschaft und die erste Liebe neben all der Ernsthaftigkeit auch etwas Auflockerndes und Leichtes. Mir persönlich hat die Liebesgeschichte sehr gut gefallen. Sie nimmt nicht zu viel Raum ein und fügt sich meiner Ansicht nach fabelhaft in die Handlung ein.

Womit Lina Frisch ebenfalls völlig bei mir punkten konnte, sind die Charaktere. Bei der Ausarbeitung der Figuren merkt man sehr, finde ich, dass die junge Autorin, derzeit Psychologiestudentin, wirklich Anhang von der Psyche des Menschen hat. Die Charaktere sind enorm vielschichtig und tiefgründig gestaltet und wirken stets absolut authentisch und glaubhaft.

Skye, unsere Hauptprotagonistin, aus deren Sicht wir den größten Teil der Geschichte erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Skye ist so eine Buchheldin, wie ich sie in Büchern liebe: Sie ist eine absolute Sympathieträgerin und besitzt enorm an Mut und Willensstärke. Ich konnte mich vom ersten Moment an problemlos in sie hineinversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln jederzeit vollkommen nachvollziehen. Besonders klasse fand ich die Entwicklung, die Skye durchmachen wird. Skye ist unter sehr rationalen Bedingungen ihres Vaters erzogen worden und ist eine überzeugte Anhängerin der Gläsernen Nationen. Ein Leben als Rationale ist für sie vorherbestimmt und nichts kann sie von diesem Ziel abbringen. All das soll sich aber noch ändern. Skye wird damit beginnen, immer mehr Dinge zu hinterfragen und an vielem zu zweifeln, sowohl an sich selbst, als auch an den Gläsernen Nationen. 

Neben Skyes Kapiteln gibt es immer mal wieder auch Passagen, die wir aus der Sicht des Testleiters Alexander in der Ich-Form zu lesen bekommen werden. Alexander hat mir ebenfalls total gut gefallen. Anfangs war ich zwar ein wenig verwirrt von den Erzählerwechseln, da ich Alexander erst nicht so wirklich einordnen konnte, aber gestört hat mich dieser Aspekt nicht, im Gegenteil. Für mich wurde das Leseerlebnis so nur noch aufregender und brillanter. 

Mein Lesevergnügen war insgesamt wirklich einfach nur famos. Die Story kann mit jeder Menge Geheimnisse und genialer Plot-Twists aufwarten und konfrontiert uns immerzu mit lauter überraschenden Wendungen und zahlreichen schockierenden Enthüllungen. Man kann wirklich gar nicht anders, als durchweg mitzufiebern und das Buch zu inhalieren.

Fazit: Ein fantastischer Debütroman, welchen man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Vor der jungen Autorin Lina Frisch kann man in meinen Augen nur den Hut ziehen. Ich bin zutiefst beeindruckt von dem, was mich in „Falling Skye“ erwartet hat. Der Schreibstil ist grandios und malerisch schön, die Story ist unglaublich packend, faszinierend und erschreckend realistisch und die Charaktere wurden allesamt ausgezeichnet ausgearbeitet. Dieser Dystopie-Roman geht richtig unter die Haut und ist wahrlich nichts für zarte Gemüter. Ich bin hellauf begeistert und kann nur sagen: Unbedingt lesen, es lohnt sich! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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