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Veröffentlicht am 18.12.2019

Abenteuerlich, geheimnisvoll, fesselnd - ein schöner winterlicher Pferdeschmöker!

Wolfspferd
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Als ich das erste Mal über „Wolfspferd“ stolperte, konnte das wunderhübsche Cover meine Neugierde sofort wecken. Ich liebe diese verschneite Landschaft! Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen ...

Als ich das erste Mal über „Wolfspferd“ stolperte, konnte das wunderhübsche Cover meine Neugierde sofort wecken. Ich liebe diese verschneite Landschaft! Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte und ich zudem schon ein Buch von Sabine Giebken gelesen habe, welches mir wahnsinnig gut gefallen hat, stand für mich schnell fest: „Wolfspferd“ möchte ich unbedingt lesen.

Tala lebt mit ihrer Familie in der Wildnis. Das Leben in der rauen Natur ist nicht immer einfach, vor allem die Winter sind oft hart, wenn die Nächte lang und eisig kalt sind. Tala kennt es aber nicht anders und sie liebt dieses freie und ungebundene Leben. Was sie ebenfalls über alles liebt, ist ihre Albinostute Saphira. Mit Saphira verbindet sie etwas ganz Besonderes; sie ist ihre allerbeste Freundin. Was Tala weniger mag, sind die blöden Jungen aus ihrem Stamm. Sie werden von ihrem Vater Pollo, der der Häuptling ihres Stammes ist, regelmäßig auf die Jagd mitgenommen, aber sie, Tala muss ständig bei den Frauen im Lager bleiben. Total ungerecht! Die Stute Saphira hat es in ihrer Herde ebenfalls nicht leicht, da sie dem Leithengst zu neugierig ist und immerzu von ihm ausgeschlossen wird.
Das Leben von Tala und Saphira ändert sich schlagartig, als der Stamm von Räubern überfallen wird. Die Diebe nehmen alle Vorräte nimmt und hinterlassen ein vollkommen zerstörtes Lager. Wie sollen sie denn jetzt nur durch den kalten Winter kommen? Tala fasst den Entschluss, sich zusammen mit Saphira in die verschneiten Wälder aufzumachen, um den weißen Wolf zu suchen. Man sagt, dass derjenige, der den weißen Wolf lebend fängt, eine große Belohnung erhalte. Ein aufregendes Abenteuer beginnt...

Als ich mit dem Lesen begann, konnte mich diese wunderbar winterliche Atmosphäre, die in dem Buch von Beginn an herrscht, sofort verzaubern. Für die kalte Jahreszeit ist das Buch wirklich perfekt geeignet – da verspricht das zauberhafte Cover also eindeutig nicht zu viel. Mir hat „Wolfspferd“ sehr schöne Lesestunden beschert, allerdings muss ich gestehen, dass ich mir doch etwas mehr von dem Buch erhofft hatte. Es gab leider ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben.

Was mir zum einen nicht so zusagte, waren die Kapitel, die wir aus der Sicht der Stute Saphira erfahren. Die Geschichte wird abwechselnd von Tala und Saphira erzählt, was durch verschiedene Schriftarten auch gut kenntlich gemacht wird. Ich fand die Idee, dass wir Passagen auch aus der Sicht eines Pferdes erfahren, zwar schon irgendwie cool, da die Geschichte so einen sehr magischen und mystischen Touch erhält, nur waren die Erzählungen aus Saphiras Perspektive einfach nicht so meins.

Was mich auch nicht so zufrieden stellen konnte, ist das Ende. Ich finde, dass die Story zum Ende hin zu schnell abgehandelt wurde. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch meinem Empfinden nach sehr gut getan. Mir kam der Schluss leider zu abrupt.

Mein letzter Kritikpunkt bezieht sich auf das Cover. Wie oben bereits erwähnt finde ich es wunderschön, nur sieht das Mädchen auf dem Pferd, die Tala darstellen soll, so viel älter aus als im Buch beschrieben. Sofern ich nichts überlesen habe, wird Talas Alter nicht genannt. Auf mich hat sie jedenfalls immer einen recht kindlichen Eindruck gemacht. Ich hätte es daher besser gefunden, wenn das Mädchen auf dem Cover etwas jünger ausgesehen hätte.

So, das war es dann aber auch mit dem Meckern. Ja, ich weiß, bisher liest sich diese Rezension ziemlich negativ. Die genannten Aspekte haben mich natürlich schon gestört, aber insgesamt bin ich dennoch begeistert von dem Buch.

Was ich einfach nur mega fand, ist das Setting! Die Wildnis, in der Tala mit ihrer Familie lebt, wird traumhaft und sehr anschaulich beschrieben, sodass ich beim Lesen herrliche Bilder im Kopf hatte.
Super interessant und faszinierend fand ich, was man alles über das Leben von Tala und ihrem Stamm erfährt und dass auch Legenden eine große Rolle spielen. Ich würde „Wolfspferd“ als einen spannenden und mythischen Abenteuer-Pferde-Roman bezeichnen. Die Handlung ist durchweg mitreißend und geheimnisvoll – mitfiebern ist hier also definitiv angesagt.
Pferdefans werden hier auch ganz auf ihre Kosten kommen, denn Pferde spielen hier eine sehr große Rolle. Die besondere Bindung und Freundschaft zwischen Tara und ihrer Stute Saphira wird großartig und sehr einfühlsam beschrieben. Pferdeliebhabern kann ich das Buch daher ganz besonders ans Herz legen.

Was ich ebenfalls nur loben kann, ist der Schreibstil. Sabine Giebken hat eine sehr fesselnde und locker-leichte Art zu schreiben. Die lebendige Erzählweise plus die packende Story und die angenehm kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man hier nur so durch die Seiten fliegt. Zumindest bei mir war so. Da das Buch zudem recht dünn ist, habe ich es quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.

Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Manche bleiben zwar recht blass, ein paar mehr Beschreibungen wären ganz nett gewesen, aber groß gestört hat mich dieser Punkt nicht.
Wen ich unheimlich liebgewonnen habe, ist Tala. Sie ist ein super sympathisches, aufgewecktes und mutiges junges Mädel. Mit ihr wird sich die Zielgruppe prima identifizieren können.
Mein persönlicher Liebling war Jacob. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung erzählen möchte, werde ich über ihn hier nichts verraten. Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, dass jeder Leser Jacob sofort ins Herz schließen wird. Er ist ein total lieber Kerl – man gar nicht anders als ihn gernzuhaben.

Fazit: Ein magisch schönes Buch voller Spannung, Winterzauber und Abenteuer. Sabine Giebken ist mit „Wolfspferd“ ein toller Pferdeschmöker gelungen, der mich zwar leider nicht komplett überzeugen konnte, den ich trotz meiner aufgeführten Kritikpunkte aber dennoch sehr empfehlen kann. Ganz besonders pferdebegeisterten jungen Mädchen ab 10 Jahren kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Für mich war „Wolfspferd“ einfach das perfekte Buch für zwischendurch. Mir hat es spannende, kurzweilige Lesestunden beschert und mich so richtig schön in Winterstimmung versetzt.
Bei der Sternenvergabe bin ich irgendwie total hin und her gerissen. 4 Sterne sind mir zu viel, aber 3,5 wiederum zu wenig. Ich vergebe daher etwas dazwischen, 3,7 oder so. :D
Da ich auf meinem Blog aber immer aufrunde, erhält „Wolfspferd“ von mir also eigentlich doch 4 von 5 Sternen. ;)

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Eine richtig tolle Fortsetzung!

Der Fall der linkshändigen Lady
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Da mir der Auftakt der Enola Holmes-Reihe sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Teil bei mir einziehen lassen. Auch bei der Fortsetzung finde ich das Cover mega cool. Dieser altmodischer ...

Da mir der Auftakt der Enola Holmes-Reihe sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Teil bei mir einziehen lassen. Auch bei der Fortsetzung finde ich das Cover mega cool. Dieser altmodischer Charme, den die zauberhaften Cover der Enola Holmes-Serie verströmen, hat es mir irgendwie richtig angetan. Ich war nun sehr gespannt, welchen aufregenden Fall die gewiefte Schwester von Sherlock Holmes wohl als nächstes zu lösen hat.



Enola ist in London gelandet und versteckt such dort vor ihrem Bruder – dem genialen Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Die 14-jährige führt ein sehr gefährliches Leben. In den Büroräumen, die sie übernommen hat, gibt sie sich tagsüber als die Sekretärin Miss Meshle aus und nachts streift als die stumme, barmherzige Nonne durch die dunklen Elendsviertel Londons, um dort armen Menschen zu helfen. Unter ihren verschiedenen Identitäten stellt Enola immerzu Nachforschungen an und versucht weiterhin ihre Mutter zu finden. Über verschlüsselte Nachrichten in Zeitungen hat sie bereits Kontakt zu ihr, aber getroffen hat sie ihre Mutter bisher noch nicht.

Als Enola zufällig von der verschwunden Lady Cecily erfährt, weckt deren mysteriöses Verschwinden sofort ihre Neugierde. Irgendetwas ist da faul. Enola fasst schließlich den Entschluss, die Ermittlungen zu übernehmen. Während ihrer Suche nach der vermissten Lady Cecily trifft sie immer wieder auf ihren Bruder Sherlock, der nach wie vor alles daran setzt, seine kleine Schwester zu finden. Enola wird so einiges riskieren, um den Fall zu lösen und begibt sich damit in große Gefahr.



Da es bei mir tatsächlich schon wieder über ein halbes Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe und die Fortsetzung nahtlos an den Vorgänger anschließt, hatte ich hier leider leichte Startschwierigkeiten gehabt. Bei der Enola Holmes-Serie rate ich wirklich dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Meiner Ansicht nach sollte man das Wissen aus Band 1 haben, um der Handlung im zweiten Teil problemlos folgen zu können.

Meine kleine Anfangshürde war zum Glück rasch überwunden. Sobald ich wieder mittendrin im Geschehen war, wollte ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Da es mit knapp über 200 Seiten recht dünn ist und die Kapitel eine angenehme Länge haben, habe ich das Buch dann auch nahezu in einem Rutsch durchgelesen.



Mir hat Enolas zweiter Fall richtig gut gefallen, besser noch als ihr erster. Mit dem Auftakt hatte mich Nancy Springer leider nicht komplett überzeugen können. So ein paar Kleinigkeiten gab es, die ich mich ein wenig gestört haben. Was ich unter anderem kritisiert hatte, war die fehlende Spannung. Mein Eindruck von damals, dass man den ersten Band als eine Art große Einleitung der Enola Holmes-Reihe ansehen kann, scheint irgendwie richtig gewesen zu sein, denn den zweiten Teil habe ich als deutlich spannender und packender empfunden. In „Der Fall des verschwundenen Lords“ lag das Augenmerk mehr auf unserer Protagonistin Enola als auf ihrem Fall – hier jedoch geht es mit dem Ermitteln nun so richtig zur Sache. Krimifreunde und Sherlock-Holmes-Fans werden hier garantiert ganz auf ihre Kosten kommen. Mich, als großer Sherlock Holmes-Liebhaber hat es übrigens wahnsinnig gefreut, dass sowohl Sherlock, als auch sein Bruder Mycroft sowie Dr. Watson und die Haushälterin Mrs. Hudson in Band 2 ihren Auftritt haben werden. :D



Erfahren tun wir alles wieder aus der Sicht der 14-jährigen Enola in der Ich-Perspektive. Mit Enola ist Nancy Springer eine einmalige Buchheldin gelungen. Sie ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Charmant, mutig und so herrlich clever, pfiffig und gewitzt. Enola lässt sich nicht unterkriegen und ist eine wahre Meisterin im Kombinieren und Codes knacken. Vor ihrem messerscharfen Verstand und ihrer enorm großen Beobachtungsgabe kann man wirklich nur den Hut ziehen. Auch im Verkleiden ist Enola einsame Spitze. Sie ist eine Holmes durch und durch und steht ihrem großen Bruder Sherlock in nichts nach. Ich finde Enola einfach nur große Klasse und habe sie schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen.



Was ich an Enola ebenfalls wundervoll finde: So unerschrocken und humorvoll sie sich immer gibt – sie besitzt auch eine verletzliche und sensible Seite. Es wird mehr als deutlich, dass sich Enola ziemlich einsam in London fühlt und ihre Mutter sehr vermisst. Dieser Punkt macht sie in meinen Augen nur noch authentischer und sympathischer. Toll finde ich auch, dass Enola überhaupt nichts von dem Frauenbild der damaligen Zeit hält und sich dagegen wehrt, in dieses gedrängt zu werden. Bereits in Band 1 wurde die Rolle der Frau im Jahre 1888 sehr thematisiert. Fand ich einerseits natürlich gut und wichtig, nur hatte es mich andererseits irgendwann etwas genervt, dass dieser Aspekt so sehr hervorgehoben wurde und man ständig über Wörter wie Korsett und Po-Polster gestolpert ist.

In diesem Band jedoch habe ich mich überhaupt nicht an dem Thema gestört, ganz im Gegenteil. Ich finde es großartig, wie die Nancy Springer diesen Aspekt in die Geschichte eingebaut hat.



Abgesehen von dem Ende, welches ich irgendwie als ein bisschen unglaubwürdig empfunden habe, konnte mich die Autorin mit dem gesamten Handlungsaufbau hellauf begeistern. Zum einem begibt man sich mit Enola weiterhin auf die Suche nach ihrer verschwundenen Mutter, zum anderen gilt es aber auch einen spannenden Fall zu lösen. Hinzu kommt dann noch, dass sich Enola nach wie vor vor ihren Brüdern, insbesondere vor Sherlock, auf der Flucht befindet. Sherlock Holmes versucht seine kleine Schwester aufzuspüren und ihr könnt euch vermutlich schon denken, dass es alles andere als einfach ist, sich vor einem Meisterdetektiv wie Sherlock Holmes versteckt zu halten. Wenn dies aber jemanden gelingt, dann ist das Enola Holmes!



Absolut brillant fand ich das Setting. Das Buch spielt im Viktorianischen London und wie bereits im Vorgängerband, so ist es Nancy Springer auch in der Fortsetzung ausgezeichnet gelungen mir die tollsten Bilder in den Kopf zu zaubern. Die Orte werden allesamt so unglaublich anschaulich beschrieben. Die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, die durch diese einzigartige Kulisse ensteht, ist einfach nur fantastisch. Für mich kam hier wieder das totale Charles Dickens-Feeling auf.

Verstärkt wird dieses viktorianische Flair durch den altertümlichen Schreibstil. Angepasst an die Zeit, in der die Enola Holmes-Krimis spielen, ist die Erzählweise recht gehoben und sehr ungewöhnlich für Bücher dieser Altersklasse (die Reihe wird ab 12 Jahren empfohlen). Die gewählte Ausdrucksweise liest sich ziemlich anspruchsvoll und wird wohl nicht jedermanns Sache sein. Man liest sich aber schnell rein, zumindest bei mir war es so. Ich mag diesen besonderen Erzählstil super gerne und finde, dass er einfach nur perfekt zu dieser wunderbaren Reihe passt.



Fazit: Eine fabelhafte Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht! Mir hat der zweite Enola Holmes - Band richtig gut gefallen, sogar noch etwas besser als der erste. Ich habe Enolas zweiten Fall als deutlich spannender und mitreißender empfunden als den Auftakt. Wenn ihr gerne atmosphärische Krimireihen lest, die euch ins Viktorianische England entführen, ihr toughe Buchheldinnen liebt, die sich nicht unterkriegen lassen und wenn ihr Fans von Sherlock Holmes seid – dann kann ich euch Enola Holmes echt nur ans Herz legen. „Der Fall linkshändigen Lady“ hat mir ein tolles Leseerlebnis beschert und ich freue mich schon sehr auf die weiteren kniffligen Fälle von Meisterdektivin Enola Holmes! Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Ein zuckersüßes und absolut bezauberndes Weihnachtsbuch!

Maximilian und der verlorene Wunschzettel
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Auf „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ bin ich tatsächlich erst recht spät gestoßen. Normalerweise studiere ich die neuen Vorschauen der Verlage immer ganz genau, aber irgendwie muss mir dieser ...

Auf „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ bin ich tatsächlich erst recht spät gestoßen. Normalerweise studiere ich die neuen Vorschauen der Verlage immer ganz genau, aber irgendwie muss mir dieser Titel total durchgegangen sein. Erst als ich eine begeisterte Rezension einer anderen Bloggerin zu dem Buch las, wurde ich darauf aufmerksam. Was bin ich froh, dass ich es noch entdeckt habe und das auch noch rechtzeitig vor Weihnachten! Ich finde das Buch so wundervoll! Ich warne mal lieber vor: Dies wird mal wieder eine sehr schwärmerische Rezension werden. :D

Der achtjährige Junge Oliver hat es eilig. Er ist dieses Jahr ziemlich spät dran und hat seinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann noch gar nicht abgeschickt - und das, obwohl schon heute der 24. Dezember ist! Ganz schnell hastet Oliver zum nächsten Briefkasten und wirft seinen Brief ein. Was er aber nicht mehr bekommt: Der Brief wird von einem kalten Windstoß erfasst und wieder aus dem Briefkasten hinausgeweht. Ist da etwa Magie mit im Spiel? Wer weiß. Der Brief schwebt jedenfalls die verschneite Straße entlang und...flattert einer kleinen Straßenmaus vor die Pfoten. Bei der Maus handelt es sich um Maximilian, der gerade frierend und hungrig auf der Suche nach einem warmen Unterschlupf und etwas zu futtern ist. Maximilian erkennt schnell, um was es sich bei dem Brief handelt: Es ist ein Wunschzettel an den Weihnachtsmann! Er muss anscheinend verloren gegangen sein. Oh nein, wie soll der Brief denn jetzt noch rechtzeitig zum Weihnachtsmann kommen? Der heilige Abend ist doch schließlich schon heute! Da Maximilian ein riesengroßes Mäuseherz hat, fasst er sofort den Entschluss, sich auf den Weg zum Nordpol zu machen, um den Brief persönlich zum Weihnachtsmann zu bringen. Eine aufregende Reise beginnt. Ob es Maximilian wohl gelingen wird, seine weihnachtliche Mission zu erfüllen?

Klingt das nicht nach einer zuckersüßen Weihnachtsgeschichte? Und sieht das Cover nicht hinreißend aus? Nun, ich kann euch versichern, dass sowohl der Klappentext als auch die äußere Gestaltung nicht zu viel versprechen. Alex T. Smith ist mit „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ ein ganz bezauberndes Weihnachtsbuch gelungen, welches gute Chancen hat, von nun an zu meinen liebsten Weihnachtsbüchern zu gehören. Ich bin total verliebt in das Buch. Die Geschichte ist so niedlich und herzerwärmend und die Illustrationen sind märchenhaft schön. Und von den vielen tollen Rezepten, Bastelanleitungen und weihnachtlichen Liedern und Gedichten bin ich ebenfalls hellauf begeistert. Die gesamte Aufmachung ist einfach nur fabelhaft. Klasse finde ich auch, dass man das Buch als Adventskalender nutzen kann. Die Geschichte ist sogar in 24 ½ Kapitel unterteilt, sodass man auch noch am ersten Weihnachtsfeiertag etwas von dem Buch hat und das (Vor-) Lesevergnügen nicht schon am 24. Dezember endet.

Ehe es aber mit dem großen Weihnachtsabenteuer der kleinen Maus Maximilian losgeht, erklärt uns Autor in einem kurzen Vorwort, wie man dieses Adventskalenderbuch am besten liest. Da ich das Buch nur für mich alleine gelesen habe, habe ich die Anleitung nicht befolgt, sondern habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen. Ich glaube, ich hätte es auch gar nicht durchgehalten, jeden Tag bloß ein Kapitel zu lesen. Die Handlung konnte mich bereits von den ersten Seiten an so sehr mitreißen und verzaubern und die Kapitel enden immer so spannend – nur wenige Seiten am Tag zu lesen hätte ich niemals geschafft. ;)
Kindern wird es, so vermute ich, ähnlich ergehen wie mir. Erwachsene sollten sich darauf einstellen, dass junge Lauscher ständig lautstark nach mehr verlangen werden. Um das sofortige Verschlingen der Geschichte zu verhindern, folgen im Anschluss an jedes Kapitel tolle Extras, die empörte kleine „Noch nicht aufhören“ - rufende Zuhörer prima ablenken und beschäftigen werden. Es gibt lauter wunderbare Basteltipps, die super einfach und kindgerecht erklärt werden. So gibt es zum Beispiel Anleitungen für Deko-Schneeflocken, Christbaumschmuck oder für eine putzige Maximilian-Fingerpuppe. Auch die Rezepte werden total leicht erläutert: Spitzbuben, Lebkuchen-Mäuse...klingt alles verdammt lecker, sag ich euch. Die Rezepte möchte ich auf jeden Fall noch ausprobieren!

Um mich war es hier schon geschehen, als das Buch bei mir eintraf und ich es erste Mal in echt bewundern durfte. Ich liebe dieses Cover! Die Maus sieht so knuffig aus, die Häuser im Hintergrund sind so hübsch gezeichnet und einfach nur mega finde ich die Glitzerelemente. Das Cover schimmert ganz zauberhaft, wenn man es ins Licht hält. In meinen Augen ist es ein richtiger Eyecatcher.
Meine große Begeisterung nahm nur noch mehr zu, als ich das Buch aufschlug und zu blättern begann. Der Einband und vor allem das Inhaltsverzeichnis sind total liebevoll aufgemacht und die Kapitelanfänge werden von entzückenden kleinen Bildchen geziert. Voller Freude begann ich mit dem Lesen - und wollte am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Geschichte wird so unfassbar mitreißend, humorvoll, herzlich und atmosphärisch erzählt. Sie handelt von Freundschaft, Mut, dem Hinauswachsen über sich selbst und Hilfsbereitschaft und lädt durchweg zum Träumen und Mitfiebern ein. Das Buch hat so etwas herrlich Zeitloses an sich und steckt voller Fantasie und Wärme und wunderschöner Momente.

Gemeinsam mit dem Mäuserich Maximilian, begibt man sich auf eine turbulente und abenteuerliche Reise durch eine große verschneite, weihnachtliche Stadt kurz vor dem heiligen Abend. Die anschaulichen Beschreibungen der Orte haben mir die tollsten Bilder in den Kopf gezaubert und die originellen Formulierungen haben mich immer wieder breit schmunzeln lassen. Die magische Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, konnte mich vollkommen in ihren Bann ziehen und in den mutigen Maximilian habe ich mich vom ersten Moment an verliebt.
Mit Maximilian ist Alex T. Smith ist ein einzigartiger Buchheld gelungen, welchem man als Leser sofort ins Herz schließen muss. Er ist so ein herzensguter, tapferer und liebenswerter kleiner Kerl. Für seine Selbstlosigkeit und seinen großen Mut habe ich den Mäuserich zutiefst bewundert und total putzig fand ich, dass er lesen kann und beim Anblick von Büchern begeistert nach Luft schnappt. :D

Die weiteren Figuren wurden ebenfalls super liebevoll ausgearbeitet. Maximilian wird auf seiner weihnachtlichen Mission so einigen Tieren begegnen, die ihm helfen werden und die sich, wie der Mäuserich, sofort in die Herzen von uns Lesern schleichen.

Ganz verliebt bin ich auch in die vielen großartigen farbenfrohen Illustrationen des Autors. Mein persönliches Highlight ist das Bild, das den Querschnitt eines Puppenhauses zeigt. An der wunderhübschen Zeichnung konnte ich mich gar nicht sattsehen.
Die Illustrationen stecken stets voller niedlicher Details und verströmen durch diesen außergewöhnlichen nostalgischen Stil eine ganz besondere, heimelig warme Weihnachtsatmosphäre.

Fazit: Ein absolut bezauberndes Weihnachtsabenteuer voller Herzenswärme, Liebe und Fantasie! Alex T. Smith ist mit „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ ein ganz wunderbares Adventskalenderbuch gelungen, welches sich einfach nur perfekt für die Vorweihnachtszeit eignet und für den allerschönsten Vorlesespaß sorgen wird. Ich bin total verliebt in die warmherzige, süße Geschichte und in die vielen traumhaften Bilder. Egal ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich kann „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 weihnachtlichen Sternen!

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Aufwühlend, emotional, herzergreifend, zutiefst berührend - ein großartiges Buch!

Wer ist Edward Moon? - Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020
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Als ich das erste Mal von „Wer ist Edward Moon?“ hörte, war mir sofort klar: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und in das recht schlichte – in meinen Augen aber ...

Als ich das erste Mal von „Wer ist Edward Moon?“ hörte, war mir sofort klar: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und in das recht schlichte – in meinen Augen aber wunderhübsche – Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Von Sarah Crossan hatte ich leider noch kein Buch gelesen. Obwohl mich ihre Werke sehr ansprechen und ich schon so viel Gutes über sie gehört habe, durfte bisher noch kein Buch von ihr bei mir einziehen. Ich kann noch nicht mal sagen, warum und nun, nachdem ich „Wer ist Edward Moon?“ gelesen habe, ist es mir irgendwie unbegreiflich, dass ich mir ihre anderen Bücher nicht schon längst zugelegt habe. Das werde ich auf jeden Fall schleunigst ändern! Mein erstes Werk von Sarah Crossan konnte mich so sehr beeindrucken – ihre anderen Bücher möchte ich jetzt auch unbedingt noch lesen.

Joe ist sieben Jahre alt, als sein großer Bruder Edward wegen Mordes an einen Polizisten angeklagt wird. Ed wird verhaftet und bekommt die Todesstrafe. Joes Familie bricht daraufhin komplett auseinander. Die Mutter vernachlässigt Joe und seine große Schwester Angela immer mehr und haut eines Tages schließlich einfach ab. Zum Glück gibt es Tante Karen, die versucht, sich so gut es geht um die Kinder zu kümmern.
Zehn Jahre vergehen. Joe hat seinen großen Bruder seit seiner Verhaftung nicht mehr gesehen. Als Eds Hinrichtungsdatum immer näher rückt, beschließt Joe, nach Texas zu reisen, wo sein Bruder im Todestrakt eines Gefängnisses sitzt. Er möchte die letzten Wochen mit Ed verbringen und ihm beistehen. Doch wer ist dieser Edward Moon? Joes großer Bruder ist nicht mehr der, der er vor zehn Jahren war. Ist Ed wirklich schuldig oder nicht?

Wie oben bereits erwähnt, war dieses Buch mein erstes Werk von Sarah Crossan. Ich weiß jetzt nicht, in welcher Form ihre anderen Bücher geschrieben wurden, aber „Wer ist Edward Moon?“ wird auf eine ganz besondere, einzigartige Weise erzählt, eine Weise, an die ich mich zuerst gewöhnen musste. Zum Glück gelang mir dies aber sehr schnell und ehe ihr jetzt denkt, dass mir der Schreibstil nicht gefiel – doch, hat er, sehr sogar! Ich bin total fasziniert von Sarah Crossans Art zu erzählen. Das Buch wurde in Versform verfasst, allerdings reimen sich die Sätze nicht. Vielleicht ist dies der Übersetzung geschuldet und anders als im Deutschen, ergeben die Zeilen im Englischen Reime, keine Ahnung - optisch jedenfalls sehen die Seiten wie Gedichte aus. Die Geschichte liest sich dadurch sehr ungewöhnlich, zugleich aber auch locker-leicht und wunderschön.

Dadurch, dass das Buch in so einem poetischen Stil verfasst wurde, befinden sich auf den Seiten nur sehr wenig Text. Fand ich persönlich große Klasse, da dadurch ein fabelhafter Lesefluss zustande kommt. Man fliegt hier wirklich nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch in gut einem Tag durchgesuchtet und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Allerdings ist „Wer ist Edward Moon?“ definitiv nicht so ein Werk, das man flott liest, zuklappt, ins Regal stellt und nicht weiter drüber nachdenkt, sondern sofort zur nächsten Lektüre greift. Nein, absolut nicht. Dieses Buch geht richtig unter die Haut und wirkt noch lange in einem nach. „Wer ist Edward Moon?“ ist keine leichte Kost. Ich hatte hier immerzu Gänsehaut beim Lesen und musste mehrmals schwer schlucken, da mich die Handlung emotional so mitgerissen, berührt, schockiert und aufgewühlt hat.

Sarah Crossan befasst sich in ihrem neuen Roman mit dem schweren und krassen Thema Todesstrafe in den USA und zeigt auf, wie fehlerhaft und unfair es in dem amerikanischen Rechtssystem oft zugeht. Mich hat es entsetzt zu sehen, dass es anscheinend kaum jemanden kümmert, dass Edward vermutlich unschuldig ist. Sein Fall müsste viel genauer untersucht werden, aber es interessiert einfach niemanden, ob Ed berechtigterweise im Todestrakt sitzt oder nicht. Das Buch rüttelt einen so richtig auf und erschüttert einen zutiefst. Man ist immerzu am bangen und mitzittern und hofft so sehr, dass alles gut enden wird. Ob es ein Happy End geben wird oder nicht, werde ich hier nur natürlich nicht verraten – da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel: Mich hat das Ende sehr mitgenommen und eine ganze Weile einfach nicht mehr losgelassen.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 17-jährigen Joe in der Ich-Perspektive. Mit Joe ist der Autorin ein wundervoller Protagonist gelungen. Er war mir auf Anhieb sympathisch und hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Dank der einfühlsamen Erzählweise konnte ich mich problemlos in ihn hineinversetzen und sein Handeln jederzeit vollkommen nachvollziehen.

Da Joes Gefühle so anschaulich beschrieben werden, leidet man Leser richtig mit. Vor zehn Jahren hat er seinen großen Bruder Ed das letzte Mal gesehen und mittlerweile weiß er gar nicht mehr, wer dieser Edward Moon eigentlich ist. Sein Bruder, ein Mörder? Hat er diese schreckliche Tat wirklich begangen? Sitzt er zurecht hinter Gittern? Hat er die Todesstrafe verdient? Joe hinterfragt eine Menge, hält aber dennoch stets an der Unschuld seines Bruders fest.
Als der Hinrichtungstermin immer näher rückt, fasst Joe den Entschluss, Edward zu besuchen. Er möchte den neuen Ed kennenlernen, ihm Beistand leisten und alles versuchen, um die Hinrichtung seines Bruders zu verhindern. Wie Joes Gefühls- und Gedankenwelt hier dargestellt wird, ist einfach nur grandios und absolut authentisch.

Unheimlich gut gefallen hat mir auch, dass es immer wieder Rückblenden gibt, die die Vergangenheit von Joes Familie näher beleuchten. Dabei wird deutlich, dass Joe keine leichte Kindheit hatte. Das Buch thematisiert nicht nur die Todesstrafe in den USA – sie erzählt auch eine tragische Familiengeschichte.

Neben Joe konnte mich die Autorin auch mit den allen weiteren Figuren komplett überzeugen. Sie wurden hervorragend ausgearbeitet und tragen allesamt durch ihre einzigartigen Charaktereigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Fazit: Aufwühlend, herzergreifend, unglaublich mitreißend – ein großartiges Buch, das einen zutiefst berührt und einfach nicht mehr loslässt! Mir hat mein erstes Werk von Sarah Crossan unfassbar gut gefallen. „Wer ist Edward Moon?“ ist brillant geschrieben und beschert einem ein ganz besonderes Leseerlebnis. Die Geschichte übt Kritik an dem amerikanischen Rechtssystem aus, sie handelt von Vergebung, Schuld, Armut, Vernachlässigung, Familie und Liebe und steckt voller Emotionen und Gefühle. „Wer ist Edward Moon?“ ist echt heftig und wird wohl nicht Jedermanns Sache sein. Ich jedenfalls bin total beeindruckt und hellauf begeistert von dem Buch. Wenn ihr meint, dass ihr mit den schweren Themen, die Sarah Crossan hier behandelt, umgehen könnt, dann kann ich nur sagen: Lest dieses Buch! Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein wunderschönes und absolut bezauberndes Buch!

Toto. Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz
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Ich liebe Kinderbuch-Klassiker über alles und der „Der Zauberer von Oz“ zählt auf jeden Fall zu meinen absoluten Lieblingen. Als ich nun hörte, dass im Woow Books Verlag eine Neuerzählung dieses märchenhaften ...

Ich liebe Kinderbuch-Klassiker über alles und der „Der Zauberer von Oz“ zählt auf jeden Fall zu meinen absoluten Lieblingen. Als ich nun hörte, dass im Woow Books Verlag eine Neuerzählung dieses märchenhaften Klassikers erschienen ist, geschrieben aus der Perspektive des Hundes Toto, stand für mich natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Der kleine schwarze Hund Toto lebt zusammen mit seinem Frauchen Dorothy und deren Onkel und Tante auf einer Farm in Kansas. Als eines Tages ein Wirbelsturm aufkommt, schaffen Toto und Dorothy es nicht rechtzeitig, sich im Keller des Hauses in Sicherheit zu bringen. Der Sturm reißt das Farmhaus mit sich fort – und somit auch Toto und Dorothy. Die beiden landen in einer fremden, wundersamen Welt – dem Märchenland Oz. Hier gibt es die merkwürdigsten Wesen und Dinge: Geflügelte Affen, furchteinflößende Ungeheuer, außergewöhnliche Blumen, gute und böse Hexen – Würstchen oder andere leckere Sachen zum Futtern gibt es aber keine. Allein das ist schon ein großer Grund, warum Toto unbedingt wieder zurück nach Hause möchte. Zusammen mit Dorothy macht er sich daher auf in die Smaragdstadt, zum großen und schrecklichen Zauberer von Oz. Der Zauberer wird ihnen hoffentlich dabei helfen können, zurück nach Kansas zu gelangen. Auf ihrem Weg begegnen die beiden einer Vogelscheuche, die gerne Verstand haben möchte, einem Blechmann, dessen größter Wunsch es ist, ein Herz zu bekommen und einem feigen Löwen, der davon träumt, mutig zu sein. Die drei beschließen Toto und Dorothy zu begleiten. Vielleicht kann der Zauberer von Oz ja auch ihnen ihre Wünsche erfüllen. Eine Reise voller Abenteuer beginnt...

Als das Buch bei mir eintraf, war ich richtig überrascht, wie groß und schwer es ist. Mit so einem Format hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet. Ich kann euch versichern: Der Preis von 19,00 € ist absolut gerechtfertigt! Das Buch wurde sehr hochwertig verarbeitet – ich finde sogar, dass man es als eine Schmuckausgabe bezeichnen kann. Es ist so wunderhübsch gestaltet – hach, also, von der umwerfenden Aufmachung des Buches könnte ich euch hier endlos etwas vorschwärmen. Das Cover schimmert so herrlich und ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker. Noch bezaubernder aber finde ich den Innenteil. Die vielen bunten, fröhlichen Illustrationen von Emma Chichester Clark sind einfach nur ein Traum! Sie harmonieren ausgezeichnet zum Geschehen im Text und schaffen eine ganz besondere, magisch schöne Atmosphäre. Ob die vielen ganzseitigen Illustrationen oder die kleineren Bilder – allesamt wurden sie super liebevoll gezeichnet und stecken voller entzückender Details.

Neben der Gestaltung bin ich auch von der Erzählweise des Buches komplett verzaubert. Meiner Ansicht nach ist es Michael Morpurgo hervorragend gelungen die Geschichte von „Der Zauberer von Oz“ aus der Sicht des Hundes Toto in der Ich-Perspektive zu schreiben. Papa Toto erzählt hier seinen sieben Welpen von seinem großen Abenteuer. Eine total niedliche Idee, oder? :)
Vor allem bei Kindern wird diese anschauliche und zum Schmunzeln schöne Erzählweise prima ankommen. Sie ist modern, lustig, herzerwärmend und zuckersüß und lässt sich fabelhaft vortragen. Zum Vorlesen ist das Buch prima geeignet. Ich habe es für mich alleine gelesen, bin mir aber vollkommen sicher, dass es für perfekte Vorlesestunden sorgen wird. Die Kapitel haben eine optimale Länge, es fallen viele Wiederholungen und da es jede Menge Dialoge gibt und der Schreibstil so wunderbar lebendig und warmherzig ist, werden junge Zuhörer hier garantiert die reinste Freude beim Lauschen haben. Zum Selberlesen bietet das Buch aber natürlich auch den tollsten Lesespaß.

Nun habe ich aber mal eine Frage an euch: Kennt ihr eigentlich „Der Zauberer von Oz“? Mittlerweile gibt es schon zahlreiche verschiedene Ausgaben und auch Verfilmungen und Theaterinszenierungen dieses zeitlosen Klassikers, aber mein Eindruck ist irgendwie, dass er dennoch eher unbekannt ist. Zumindest hier in Deutschland. Vom Namen her wird er vielen vermutlich schon ein Begriff sein, ich meine, wer hat nicht schon mal von dem Zauberer von Oz gehört? Aber die genaue Handlung kennen doch eher erstaunlich wenige. So empfinde ich jedenfalls, vielleicht täusche ich mich ja auch. 
Falls ihr die Originalfassung nicht kennen solltet, ist das überhaupt kein Problem, um Totos Geschichte verstehen zu können. Michael Morpurgo erzählt die Geschichte zwar originaltreu, nur eben auf eine andere Weise. Wenn man, wie ich, die Orignalgeschichte gelesen (oder als Verfilmung gesehen) hat, wird man Michael Morpurgos Adaption natürlich ganz anders lesen als diejenigen, die sie nicht kennen. Man zieht natürlich Vergleiche. Ich weiß nun tatsächlich gar nicht, was ich persönlich besser finde und daher eher empfehlen kann: Totos Geschichte zu lesen, ohne Vorwissen oder sie zu lesen, mit der Handlung im Kopf. Ich denke, dass beide Varianten ihren Charme haben. Was ich euch aber definitiv nur ans Herz legen kann: Lernt diese einzigartige Geschichte kennen! „Der Zauberer von Oz“ erzählt so ein wunderschönes Märchenabenteuer voller Magie und Fantasie!

An fantasievollen Ideen mangelt es hier wahrlich nicht. Es beginnt schon aufregend und phantastisch, als Dorothy und Toto durch den Wirbelwind in das Reich von Oz getragen werden. Dieser Szenen sollen noch viele, viele weitere zauberhafte Dinge folgen. In dem wundersamen Land Oz, in welchem Dorothy und Toto gelandet sind, gibt es die außergewöhnlichsten Geschöpfe und großartigsten Orte. Wir begegnen im Verlaufe des Buches den verrücktesten und kuriosesten Figuren und egal ob gut oder böse – allesamt sind sie erstklassig gelungen. Ich könnte gar nicht sagen, wen ich nun am liebsten mochte. Vermutlich Toto. Er ist so knuffig und herzallerliebst – ich liebe diesen kleinen mutigen Kerl. Dorothy, die Vogelscheuche, der Blechmann und der Löwe habe ich aber natürlich auch ganz, ganz fest in mein Herz geschlossen.

Super finde ich, was für tolle Botschaften und Werte das Buch vermittelt. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, von Hilfsbreitschaft, Vertrauen und dem Hinauswachsen über sich selbst. Sie steckt voller Wunder und Überraschungen und spannender, witziger, herzlicher und stellenweise sogar recht gruseliger Momente. Obwohl ich die Story schon kannte, war ich hier durchweg am Mitfiebern und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich so gefesselt von der Handlung war. Hier noch mal ein ganz großes Lob an Michael Morpurgo, dass es ihm so grandios gelungen ist, „Der Zauberer von Oz“ auf eine so mitreißende und liebenswerte Weise neu zu erzählen.
„Toto. Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz“ ist so ein richtiger Kinderbuchschatz, der meiner Meinung nach in keinem guten Kinderbuchregal fehlen sollte.

Fazit: Was für ein unglaublich schönes Buch – ich bin total verliebt in diese wundervolle moderne Neuerzählung von „Der Zauberer von Oz“! „Toto . Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz“ ist in meinen Augen ein absolutes Schätzchen, welches mir ein herrliches Leseerlebnis beschert hat. Ich habe dieses märchenhafte Abenteuer nur zu gerne aus Sicht von Toto noch einmal erlebt und kann diesem mutigen kleinen Hund nur glücklich und zufrieden zustimmen: „Ich war dabei!“. Michael Morpurgo ist es großartig gelungen, die Geschichte leicht, spannend und kindgerecht neu zu erzählen. Sein Text plus die fantastischen farbenfrohen Bilder von Emma Chichester Clark ergeben zusammen ein wahres Kunstwerk. Ich bin hellauf begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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