wunderschönes Buch über Liebe, Freundschaft und Mut
Pride began on Christopher StreetIch wusste bereits, dass der Christopher Street Day auf die Unruhen im Stonewall Pub in der Christopher Street zurückgeht. Aber was genau damals dort passiert ist, war mir nicht ganz klar. Darum wollte ...
Ich wusste bereits, dass der Christopher Street Day auf die Unruhen im Stonewall Pub in der Christopher Street zurückgeht. Aber was genau damals dort passiert ist, war mir nicht ganz klar. Darum wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich wurde kein bisschen enttäuscht.
Jake und Finn sind beides wunderbare Protagonisten. Ich habe mich sofort mit ihnen verbunden gefühlt und ihre Geschichte gespannt verfolgt. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt. Ich mag diese Perspektivwechsel immer sehr gerne und fand sie hier besonders gelungen. Denn dadurch, dass Finn sehr offen zu seiner Homosexualität steht, während Jake als Polizist eher ein Doppelleben führt, bekommt man einen tollen Einblick in beide Seiten. Gerade Jakes Zerrissenheit wurde wirklich großartig dargestellt. Aber auch die anderen Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen, seien es Finns Mitbewohner oder Jakes Ehefrau. Alle waren so lebensecht beschrieben, dass man glauben könnte, sie würden tatsächlich existieren.
Die beiden Autoren verknüpfen in diesem Roman sehr geschickt reale Ereignisse mit einer wunderschönen, fiktiven Liebesgeschichte. Beides fügt sich perfekt ineinander. Die Schicksale von Finn und Jake und all den anderen sind absolut realistisch dargestellt. Es wird nichts verklärt. Man bekommt einen schonungslosen Einblick in das harte Leben queerer Menschen zur damaligen Zeit. Und sie gehen auch darauf ein, wie schwer Frauen es damals noch hatten. Gleichberechtigung war noch sehr weit entfernt. Umso mehr feiere ich auch die starken Frauen, die dieses Buch zu bieten hat.
Ich empfehle auf jeden Fall, auch das Vor- und Nachwort zu lesen, in dem die Autoren noch einmal auf die Geschichte, die Hintergründe und ihre Inspiration eingehen. Das fand ich wirklich bewegend.
Von mir bekommt „Pride began on Christopher Street“ glatte fünf Sterne und eine klare Kaufempfehlung.