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Veröffentlicht am 24.10.2024

wunderschönes Buch über Liebe, Freundschaft und Mut

Pride began on Christopher Street
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Ich wusste bereits, dass der Christopher Street Day auf die Unruhen im Stonewall Pub in der Christopher Street zurückgeht. Aber was genau damals dort passiert ist, war mir nicht ganz klar. Darum wollte ...

Ich wusste bereits, dass der Christopher Street Day auf die Unruhen im Stonewall Pub in der Christopher Street zurückgeht. Aber was genau damals dort passiert ist, war mir nicht ganz klar. Darum wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich wurde kein bisschen enttäuscht.

Jake und Finn sind beides wunderbare Protagonisten. Ich habe mich sofort mit ihnen verbunden gefühlt und ihre Geschichte gespannt verfolgt. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt. Ich mag diese Perspektivwechsel immer sehr gerne und fand sie hier besonders gelungen. Denn dadurch, dass Finn sehr offen zu seiner Homosexualität steht, während Jake als Polizist eher ein Doppelleben führt, bekommt man einen tollen Einblick in beide Seiten. Gerade Jakes Zerrissenheit wurde wirklich großartig dargestellt. Aber auch die anderen Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen, seien es Finns Mitbewohner oder Jakes Ehefrau. Alle waren so lebensecht beschrieben, dass man glauben könnte, sie würden tatsächlich existieren.

Die beiden Autoren verknüpfen in diesem Roman sehr geschickt reale Ereignisse mit einer wunderschönen, fiktiven Liebesgeschichte. Beides fügt sich perfekt ineinander. Die Schicksale von Finn und Jake und all den anderen sind absolut realistisch dargestellt. Es wird nichts verklärt. Man bekommt einen schonungslosen Einblick in das harte Leben queerer Menschen zur damaligen Zeit. Und sie gehen auch darauf ein, wie schwer Frauen es damals noch hatten. Gleichberechtigung war noch sehr weit entfernt. Umso mehr feiere ich auch die starken Frauen, die dieses Buch zu bieten hat.

Ich empfehle auf jeden Fall, auch das Vor- und Nachwort zu lesen, in dem die Autoren noch einmal auf die Geschichte, die Hintergründe und ihre Inspiration eingehen. Das fand ich wirklich bewegend.

Von mir bekommt „Pride began on Christopher Street“ glatte fünf Sterne und eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

spannendes Abenteuer mit kuriosen Charakteren

Die Schule der Mitternachtswelt 1
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Die Schule der Mitternachtswelt ist der Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe für junge Leser. Maelle Desard hat mit diesem Buch wirklich eine ganz eigene Welt geschaffen. Sie nutzt zwar größtenteils bekannte ...

Die Schule der Mitternachtswelt ist der Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe für junge Leser. Maelle Desard hat mit diesem Buch wirklich eine ganz eigene Welt geschaffen. Sie nutzt zwar größtenteils bekannte (und auch einige weniger bekannte) Fantasy-Gestalten, verleiht ihnen aber ihren ganz eigenen Schliff.

Hauptprotagonist Simeon fand ich auf Anhieb sympathisch. Gerade weil er eben mal nicht der obercoole Vampir ist, wie wir ihn aus vielen Büchern kennen. Nein, Simeon ist ein pummeliger Halb-Vampir mit typischen Teenager-Problemen wie z.B. Pickeln. Nicht gerade der Stoff, aus dem Helden sind und gerade deshalb umso sympathischer. Eben weil er so wunderbar unperfekt daherkommt.

Auch die anderen Charaktere haben mich wirklich überzeugt. Gerade die bunte Mischung an Kreaturen und wie sie zueinander stehen machen dieses Buch wirklich einzigartig.

Der Schreibstil ist locker und flüssig und die Autorin versteht es gut, die Spannung aufrecht zu erhalten. Man kann bis zum Ende miträtseln, was es mit den verschwundenen Schülern auf sich hat und wer dahintersteckt.

Was mir persönlich nicht gefallen hat war, dass es einige spannende Stellen gibt, an denen dann plötzlich abgebrochen wird. Man erfährt dann erst etwas später, quasi im Rückblick, was als nächstes passiert ist. Das hat für mich den Lesefluss ziemlich gestört.

Abgesehen davon ist die Schule der Mitternachtswelt ein sehr unterhaltsames, witziges Fantasy-Buch mit einer schönen Message.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

sehr berührend und absolut fesselnd

Alle Farben von Licht
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Vor einem Jahr hat Rio seine Zwillingsschwester Mavis verloren und er kommt mit diesem Verlust weniger denn je zurecht. Während seine Eltern mit ihren eigenen Problemen und ihrer Trauer beschäftigt sind ...

Vor einem Jahr hat Rio seine Zwillingsschwester Mavis verloren und er kommt mit diesem Verlust weniger denn je zurecht. Während seine Eltern mit ihren eigenen Problemen und ihrer Trauer beschäftigt sind und seine Freunde einfach wollen, dass alles wieder okay ist, ist es ausgerechnet der seltsame Nachbarsjunge, der Rio auffängt.

Dieses Buch hat mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite tief berührt. Es war nicht ganz das, was ich erwartet hatte, muss ich gestehen. Trotzdem bin ich absolut begeistert.

Der Schreibstil ist etwas eigenwillig, zieht einen aber sofort in Rios Geschichte hinein. Man spürt seine Verzweiflung und seine innere Zerrissenheit und kann sich gut in ihn hineinversetzen. Dabei ist Rio ein sehr sympathischer Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Ich fand ihn und seine Trauer auch sehr authentisch. Genauso ging es mir mit Franz alias Dracula. Im ersten Abschnitt des Buches wird die Geschichte nur aus Rios Sicht erzählt. Erst später gibt es dann auch einige Kapitel aus der Perspektive von Franz, was ihn für mich noch greifbarer gemacht hat.

Das Tempo der Geschichte ist eher langsam, aber absolut passend. Auch die Entwicklung zwischen den Charakteren fühlte sich für mich sehr natürlich an. Ich konnte mir die Orte, die die beiden zusammen besuchen, bildlich vorstellen. Auch die Sommerhitze war regelrecht greifbar.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass man erst langsam, nach und nach erfährt, was genau mit Mavis passiert ist. Dadurch wird die Spannung lange aufrecht erhalten. Das Ende fand ich wunderschön. Hoffnungsvoll und doch absolut plausibel. Es ist nicht einfach auf Knopfdruck alles wieder gut. Es ist ein Prozess.

Auf jeden Fall eines meiner Highlights dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

praxisnah und sehr interessant

Founders' Stories
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Das Buch "Founders' Stories" stellt die Erfolgsgeschichten von 10 verschiedenen Gründerinnen und Gründern aus ganz unterschiedlichen Bereichen vor. Die Kapitel sind alle nach dem gleichen Muster gegliedert. ...

Das Buch "Founders' Stories" stellt die Erfolgsgeschichten von 10 verschiedenen Gründerinnen und Gründern aus ganz unterschiedlichen Bereichen vor. Die Kapitel sind alle nach dem gleichen Muster gegliedert. Zuerst gibt es einen Steckbrief, darauf folgen Do‘s und Dont‘s, sowie eine Beschreibung des Gründungswegs, der Herausforderungen und Erfolge der jeweiligen Person.

Das Buch ist eine gute Orientierungshilfe für alle, die selbst ein Start-up gründen möchten, bietet aber auch allen anderen eine interessante Lektüre.

Was mir besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass alle vorgestellten Unternehmer auch ganz offen über Rückschläge sprechen. Der Herausgeber stellt klar, dass Scheitern und Misserfolge einfach dazugehören und man bekommt an anschaulichen Beispielen gezeigt, wie man am besten damit umgeht.

Die Sprache ist einfach verständlich und verzichtet auf zu viel "Fach-chinesisch". Hinten im Buch gibt es auch noch ein hilfreiches Glossar, in dem alle relevanten Begriffe erläutert werden.

Veröffentlicht am 07.10.2024

einfühlsam und kindgerecht erzählt

Mukiza
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Mukiza erzählt die wahre Geschichte eines Berggorillas aus dem Bwindi Nationalpark in Uganda. Und das auf absolut berührende und kindgerechte Art und Weise. Man begleitet Mukiza von seiner Geburt an bis ...

Mukiza erzählt die wahre Geschichte eines Berggorillas aus dem Bwindi Nationalpark in Uganda. Und das auf absolut berührende und kindgerechte Art und Weise. Man begleitet Mukiza von seiner Geburt an bis zu dem Tag, an dem er selbst eine Gruppe Gorillas anführt und Vater wird.

Dabei werden alle Aspekte des Lebens der wilden Gorillas beleuchtet. Auch schwierige Themen wie der Tod eines Gruppenmitglieds, Kämpfe um die Rangordnung oder die Aufspaltung der Gruppe werden thematisiert. Alles auf eine Art, dass auch kleine Kinder es gut begreifen können.

Insgesamt sind die schriftlichen Passagen eher kurz gehalten und der Schreibstil ist einfach verständlich. Ergänzt wird das Ganze durch wunderschöne Illustrationen, die für mich das echte Highlight an diesem Buch sind.

Besonders schön fand ich, dass am Ende des Buches noch Fotos vom echten Mukiza eingefügt sind und erneut erwähnt wird, dass es ihn wirklich gibt.

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