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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

mit hat es an Substanz gefehlt

A Study in Drowning
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Dieses Buch ist ja bereits total gehyped worden, bevor es überhaupt erschienen ist und auch ich habe mich da total mitreißen lassen. Muss aber im Nachhinein sagen, dass ich es total overrated finde. War ...

Dieses Buch ist ja bereits total gehyped worden, bevor es überhaupt erschienen ist und auch ich habe mich da total mitreißen lassen. Muss aber im Nachhinein sagen, dass ich es total overrated finde. War eher nicht mein Buch.

Zum Inhalt: Effys Kindheit war geprägt von der harschen Kritik ihrer Mutter rund dem Gefühl nicht richtig zu sein. Geflüchtet hat sie sich in ihre Fantasie und die Welt der Literatur, sodass es ihr größter Traum ist, Literatur zu studieren. Doch in LLyr ist dies Frauen nicht gestattet und Effy gibt sich mit einem Studium der Architektur zufrieden. Als ein Ausschreiben für das Anwesen ihres Lieblingsautors gestartet wird, erhofft sich Effy dadurch einen Weg in die Welt seiner Werke. Unwissend, welche Tür sie damit öffnet.

Das Buch ist gespickt mit Zitaten von Effys eigenem Lieblingsautoren und mit Ausarbeitungen zum Thema Weiblichkeit und zu Myrddins Werken. Das gibt der Geschichte einen historischen Anklang, den ich sehr angenehm fand. Die Mystery-Komponeten fand ich an sich stimmungsvoll angelegt, vor allem weil Effy selbst aufgrund ihrer Vorgeschichte eher unzuverlässig wirkt und sich selbst nicht traut.

Die Beschreibung der Landschaft rund um Hiraeth Manor und des Herrenhauses selbst fand ich sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Mann kann sich diese wilde Landschaft und das versinkende Anwesen gut vorstellen und es schafft ein wahnsinnig tolles Setting, das an Schauergeschichten erinnert.

Alles rund um den Krieg zwischen Argant und Llyr fand ich wenig greifbar. Und generell muss ich im Nachhinein sagen, dass ich das Gefühl hatte, das innerhalb der Handlung eigentlich kaum was passiert.
Das Frauenbild das in diesem Buch gezeichnet ist eher bedenklich und Effy ist im großen und ganzen nicht stark genug es zu entkräften. Immer wieder bleibt sie scheu und stumm statt für sich einzustehen. Sie erkämpft sich kleine Siege, aber mir hat das nicht gereicht.

Insgesamt fand ich die Idee des Ganzen vermutlich besser als die tatsächlich Umsetzung, die für es meinen Geschmack nie geschafft hat, den letzten Schritt zu gehen um wirklich überzeugend und mitreißend zu sein.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Es brennt in New Orleans

Verbrannte Gnade
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Das Cover ist bei diesem Buch ein echtes Verkaufsargument, das Buch sieht einfach total cool aus und auch die Handlung klingt einfach besonders. Hab mich direkt ein bisschen an Sister Act erinnert gefühlt. ...

Das Cover ist bei diesem Buch ein echtes Verkaufsargument, das Buch sieht einfach total cool aus und auch die Handlung klingt einfach besonders. Hab mich direkt ein bisschen an Sister Act erinnert gefühlt. War mal was anderes und hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: für Schwester Holiday war die Zuflucht in einem Kloster in New Orleans die Rettung vor ihrem eigenen ausschweifenden Leben in New York und dessen Konsequenzen. Als die Klosterschule brennt und dabei jemand zu Tode kommt, sieht sie es als ihre persönliche Aufgabe der Polizei bei den Ermittlungen unter die Arme zu greifen.

Ich fand Schwester Holiday eine wirklich gelungene Protagonistin. In Erinnerungs-Rückblenden erfährt der Leser, wie es dazu kommen konnte, dass nun diese eher unkonventionelle Nonne das Kloster bewohnt. Vor allem ihre Familiengeschichte rund um Moose war wirklich nicht ohne. Alle übrigen Charaktere bleiben dagegen blass hinter ihr zurück.

Die Beschreibungen vom überhitzten New Orleans, der strengen Klosterumgebung und vor allem von Holidays Äußeren und ihrem ganzen Auftreten waren sehr gelungen. Sie ist eine coole, taffe Protagonistin und ich mochte die Nonnendetektivin sehr gern. Alles rund um das Kloster selbst und die Ermittlung fand ich fast schon dünn. Da hätte auf die Krimi-Schiene für meinen Geschmack gerne mehr kommen können. Vor allem die Auflösung inklusive Motiv war etwas dürftig.

Der Spannungsbogen flacht innerhalb der Geschichte immer wieder ab, was für mich der Auseinandersetzung der Protagonistin mit sich selbst und ihrer eigenen Geschichte geschuldet ist. Da hätte es für mich gerne etwas knackiger sein können.
Insgesamt eine coole Idee, die sehr an Sister Act erinnert, aus der man aber mehr rausholen könnte. Vielleicht schaffen das die Folgebände, ein solider Grundstein ist jedenfalls gelegt.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Die Geschichten, die ein Ort erzählt

Die Frauen von Maine
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Spannender und interessanter Ansatz die Geschichte einer Gegend und insbesondere eines bestimmten Hauses, verwoben mit unterschiedlichen Schicksalen und einer Familiengeschichte zu erzählen. Für mich wirkte ...

Spannender und interessanter Ansatz die Geschichte einer Gegend und insbesondere eines bestimmten Hauses, verwoben mit unterschiedlichen Schicksalen und einer Familiengeschichte zu erzählen. Für mich wirkte die Geschichte aber fast schon überladen und hat den Fokus innerhalb der Haupthandlung für mich ein bisschen verloren.

Was mich ein bisschen unschlüssig zurücklässt, sind die vielen Einzelschicksale und Geschichten, die zwar angerissen werden, aber dann irgendwie so im Raum hängen bleiben. Im Fokus der Geschichte steht zu Anfang und rahmengebend ganz klar Jane, im Verlauf der Handlung erfährt man aber auch ganz viel über Generationen anderer Frauen, die in Maine lebten und den Ort, sowie seine Geschichte geprägt haben. Die verschiedenen Handlungsstränge sind hier vielschichtig miteinander verwoben und ergeben eine stark verdichtete Handlung. Auch das Leben der indigenen Bevölkerung wird immer mal wieder aufgegriffen und war sehr interessant aufgearbeitet.

Teilweise fand ich diese Schicksale sogar spannender und ergreifender als die Haupthandlung rund um Janes Leben, die dagegen fast schon blass und abgedroschen wirkt. Aber nachdem sie für Janes Recherche dienlich waren, verschwinden die Frauen aus der Vergangenheit wieder in der Versenkung.

Immer wieder greift die Geschichte auch das Thema Spiritualität auf, um die Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. So richtig wollte das für mich zwischen Janes Alkoholismus und den katastrophalen Familienverhältnissen aber nicht funktionieren.

Für mich hat sich die Story sehr überladen angefühlt und war ein ständiger Wechsel zwischen Kapiteln, die ich wirklich mochte und einer Protagonistin, die ich als anstrengend empfunden habe. Für mich ist der Funke nicht übergesprungen, aber das Buch hat einiges zu bieten.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Kurzweiliger Krimi

Einer muss den Job ja machen
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Ich gebs zu: mich hat der Dackel auf dem Cover total überzeugt. Komme da leider nicht dran vorbei, auch wenn ich den Klappentext jetzt nicht super einnehmend fand. Überzeugt hat mich letztendlich Protagonist ...

Ich gebs zu: mich hat der Dackel auf dem Cover total überzeugt. Komme da leider nicht dran vorbei, auch wenn ich den Klappentext jetzt nicht super einnehmend fand. Überzeugt hat mich letztendlich Protagonist Lukas, der nicht nur wahnsinnig angenehm ist und hier echten Schneid beweist, er ist einfach der klassische Typ von Nebenan, dem man deswegen einfach Erfolg wünscht.

Zum Inhalt: Journalist Lukas Hammerstein hat sich nach dem G20 Treffen ein Sabbatical verordnet, er ist ausgebrannt und muss wieder zu sich selbst finden. Außerdem ist Nachwuchs unterwegs. Doch dann erschüttert eine Mordserie Hamburg; die Opfer: Journalisten. Als auch Lukas‘ Name auf einer vermeintlichen Todesliste auftaucht, ist es mit der Ruhe vorbei.

Die Kapitel sind angenehm kurz und werden aus verschiedenen, sich abwechselnden Perspektiven erzählt. Nicht alle davon sind unbedingt Schlüsselrollen, aber der Leser bekommt dadurch ein recht ganzheitliches Bild.

Es ist ein eher unaufgeregter Kriminalroman, bei dem es ruhig losgeht und der auch nach Auffinden des ersten Opfers ein eher gemächliches Tempo vorlegt. Dackel Fini steht eher im Mittelpunkt als die Mordopfer und Journalist Lukas leistet solidere Ermittlungsarbeit als die zuständigen Beamten. Erst im zweiten Drittel nahm die Geschichte für mein Empfinden etwas mehr Fahrt auf. Genauso schnell flaute der Spannungsbogen aber auch wieder ab. Es ist eine eher gemütliche Geschichte, die nicht so recht in Gang kommt, bzw. durch Nebenschauplätze ablenkt.

Was ich eine total coole und gelungen umgesetzt Idee fand, war der Club der vier Flaschen. Ich fand die Runde und ihre Treffen sehr sympathisch und unterhaltsam. Und ein besonderes Schmankerln waren für mich die „Gastauftritte“ von Udo. Als Hamburger Ikone war seine Bekanntschaft mit Lucky Luke ein absolut authentisches und doch extravagantes Highlight.

Hat mich insgesamt nicht aus den Socken gehauen, ist aber ein schönes Lesevergnügen für alle, die es eher gemächlich mögen.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Über Neuanfänge

Zwei in einem Leben
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David Nicholls „Zwei an einem Tag“ war damals ein Buch, was mich tief berührt und auch irgendwie geprägt hat. Die Erwartungshaltung für „Zwei in einem Leben“ war entsprechend hoch. Dieses Buch hat mich ...

David Nicholls „Zwei an einem Tag“ war damals ein Buch, was mich tief berührt und auch irgendwie geprägt hat. Die Erwartungshaltung für „Zwei in einem Leben“ war entsprechend hoch. Dieses Buch hat mich weniger berührt, vielleicht auch weil ich mich mit den Figuren und ihrer Situation nicht identifizieren konnte.

Zum Inhalt: Marnies Leben ist festgefahren, seit ihrer Scheidung geht sie kaum nich vor die Tür, hat in der Folge kaum noch Freunde und versinkt in Einsamkeit. Auch Michael kapselt sich zunehmend von seinem sozialen Umfeld ab, auch wenn er es nicht so recht eingestehen will. Auf einer Wanderung begegnen sie einander und müssen erkennen, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind.

Eine Verbindung zu den beiden Protagonisten aufzubauen ist mir sehr schwer gefallen. Vor allem Marnie fand ich stellenweise in ihrer Bedürftigkeit und ihrem Wunsch zu Gefallen total unsympathisch. Auch ihre Art Gespräche zu führen war manchmal etwas befremdlich. Weiß nicht, obs am Altersunterschied zwischen ihr und mir liegt, aber sie war mir manchmal regelrecht peinlich (Hut ab, dass der Autor mir das derart plastisch vermittelt hat; habe mich, glaube ich, noch nie für eine Buchfigur geschämt).

Ihre jeweiligen Einzelschicksale, besonders das von Michael, waren schon ganz interessant unf auch nahbar erzählt. Besonders Michael beginnt im Verlauf der Handlung seine eigene Vergangenheit und seine Gefühle zu reflektieren, was sehr authentisch war. Für mich hat es trotz amüsanter Episoden zwischen den beiden aber einfach nicht richtig gefunkt.

Es ist eine offene, ungeschönte Erzählung über Beziehungen, die eben auch mal Scheitern. Und darüber, wie schnell man sich im Sumpf der eigenen Gefühle verlieren kann. Der Thema Einsamkeit/Vereinsamung wird sehr facettenreich beleuchtet und dringt gut bis zum Leser vor.

Mit dem Ende habe ich gehadert, aber sowas ist halt Geschmackssache. Insgesamt ist die Geschichte recht rund, hat mich aber weniger berührt als erwartet.

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