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Veröffentlicht am 25.09.2021

Verliebt in Moonflower Bay

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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Bei “Someone like you” handelt es sich um den zweiten Band der Moonflower Bay-Reihe. Die Teile sind aber auch unabhängig voneinander zu lesen, da sie sich auf verschiedene Personen konzentrieren, sodass ...

Bei “Someone like you” handelt es sich um den zweiten Band der Moonflower Bay-Reihe. Die Teile sind aber auch unabhängig voneinander zu lesen, da sie sich auf verschiedene Personen konzentrieren, sodass man diesen Teil auch gut als alleinstehendes Buch lesen kann. Von Moonflower Bay zu lesen fühlt sich für mich wie nach Hause kommen kann. Die Autorin hat einen wundervollen Ort mit fantastischen Menschen geschaffen, eine absolute Wohlfühl-Atmosphäre, die sich die ein Stückchen Heimat anfühlt.

Zum Inhalt: Nora braucht einen Neuanfang. Nach einer üblen Trennung und um Geld für einen Neuanfang in Toronto mit ihrer Schwester zu sparen zieht sie in das beschauliche Moonflower Bay, um dort als Allgemeinärztin zu praktizieren. Schnell wachsen ihr die Stadt und seine Bewohner als Herz- besonders Jake, der stille, traurige Riese mit dem großen Herz, der ihr immer zur Seite steht. Doch Nora will sich nicht an die Stadt- oder einen Mann- binden und auch Jake hat sich geschworen, sich nie wieder auf eine Beziehung einzulassen. Hat das Glück der beiden unter diesen Umständen überhaupt eine Chance?

Das Buch ist einfach unglaublich schön geschrieben. Auch ich habe mich direkt wohlgefühlt in Moonflower Bay und die Bewohner sind mir regelrecht ans Herz gewachsen und zu Freunden geworden- allen voran auch die schrulligen Alten, die sich zwar in alles einmischen, aber auch immer zur Stelle sind, wo Not am Mann ist. Generell sind alle Personen so herzlich, offen und sympathisch, dass es schwer ist, die Stadt und die Menschen nicht zu lieben.

Das Buch ist an vielen Stellen locker leicht geschrieben und schafft diese schöne Atmosphäre, bei d er man sich einfach in das Buch und die Handlung fallen lassen kann. Gleichzeitig gibt es aber auch viel Traurigkeit und Schmerz und diesem Buch, was ihm eine angenehme Tiefe gibt. Es ist sehr feinfühlig und emotional geschrieben, sodass ich mich auch sofort in Jake verliebt, wenn er denn real wäre.

Nora ist eine tolle, bodenständige und selbstbewusste Protagonistin, die aber verletzt wurde und nach Moonflower Bay kommt um zu heilen und sich selbst zu finden. Die Kleinstadt mit ihren tollen Bewohnern und den wunderbaren Traditionen nimmt sie mit offenen Armen auf und man merkt als Leser richtig wie sie in ihrer neuen Rolle aufblüht.

Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich bin richtig in der Story versunken. Das Buch war einfach viel zu schnell vorbei und ich hätte gerne noch länger in Moonflower Bay verweilt. Ein wahnsinnig tolles Buch!

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Das Böse lauert überall

Böse
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„Böse“ ist ein Thriller, der das Grauen an einen Ort bringt, der sicher sein sollte. Ein Ort, an dem die Nachbarn einander kennen, an dem man seine Tür nicht abschließen muss und ein Ort, an dem das Böse ...

„Böse“ ist ein Thriller, der das Grauen an einen Ort bringt, der sicher sein sollte. Ein Ort, an dem die Nachbarn einander kennen, an dem man seine Tür nicht abschließen muss und ein Ort, an dem das Böse nicht existiert. „Böse“ schafft eine grausame Zwischenwelt in unserer Realität, bei der man sich fragen muss, wie gut man seine Nachbarn wirklich kennt und wem man eigentlich trauen kann.

Zum Inhalt: nach der Scheidung braucht Katharina einen Neuanfang für sich und ihre siebzehnjährige Tochter Fenja. Deswegen zieht sie mit ihr ins beschauliche Hussfeld. Einen kleinen Ort, der als der sicherste des ganzen Landkreises gilt. Hier will Katharina für sich und ihre Tochter ein neues zu Hause schaffen. Doch die Ruhe im Ort ist trügerisch und die Dorfbewohner beäugen die Neuankömmlinge kritisch, Störenfriede will in Hussfeld niemand haben. Als Fenja nach einer Party nach Hause kommt, glaubt niemand an ein Verbrechen. Denn in Hussfeld geschehen keine Verbrechen und Fenjas Ruf war eher zweifelhaft. Doch Katharina lässt nicht locker und kommt allmählich dem Bösen auf die Spur.

Das Buch ist packend geschrieben, wobei die düstere und unangenehme Atmosphäre hauptsächlich von diesem hinterwäldlerischen Dorf und seinen Bewohnern herrührt. Katharina und ihre Tochter werden schnell vorverurteilt und abgestempelt. Die Ansichten der Bewohner wirken teils etwas aus der Zeit gefallen, zumeist aber einfach engstirnig und unsympathisch. Dass alle wegschauen, wenn ein junges Mädchen verschwindet hat mich beim Lesen unglaublich wütend gemacht. Aber Katharina beweist Mut und Stärke und lässt sich nicht kleinmachen. Sie ist wild entschlossen ihr Kind zu finden. Doch wem kann sie eigentlich trauen?

Die Episoden aus Fenjas Perspektive sind optisch abgesetzt und wirken grausam und beängstigend, ohne zu detailliert zu sein. Vieles wird der Fantasie des Lesers überlassen, was mir gut gefallen hat. Die Andeutungen sind ausreichend, um eine Vorstellung zu bekommen, was passiert ohne zu brutal oder bildlich in ihrer Gewaltsamkeit zu sein.

Das Ende hat mir ehrlich gesagt nicht so gut gefallen, da für mich viele Fragen bezüglich der Motive und Hintergründe, sowie des Ausgangs und der Konsequenzen unbeantwortet bleiben. Hier hätte ich mir einen klaren Abschluss gewünscht.

Alles in allem aber ein spannender Thriller, der unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

bin unentschlossen

Barbara stirbt nicht
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„Barbara stirbt nicht“ wird beworben mit den Worten „Urkomisches Portrait einer Ehe“, beim Lesen hatte ich allerdings öfter mal den Eindruck das Buch hätten ebenso mit den Worten „rassistischer Frauenhasser ...


„Barbara stirbt nicht“ wird beworben mit den Worten „Urkomisches Portrait einer Ehe“, beim Lesen hatte ich allerdings öfter mal den Eindruck das Buch hätten ebenso mit den Worten „rassistischer Frauenhasser lernt auf eigenen Beinen zu stehen“ beschrieben werden können. Denn obwohl das Buch natürlich mit klassischen Rollenbildern, Vorurteilen und der „old white men“-Mentalität spielt, hat es manchmal einfach nicht meine Humor getroffen und mich eher verärgert als unterhalten zurückgelassen.

Zum Inhalt: Walter Schmidt führt ein spießbürgerliches Leben, er ist der Pascha des Hauses, in dem seine Frau Barbara für das Essen, die Wäsche, die gesellschaftlichen Verpflichtungen und die Kinder verantwortlich ist. Als Barbara aber plötzlich ausfällt, muss Herr Schmidt den Alltag plötzlich selbst bestreiten und merkt, dass er seine Frau und die Arbeit, die sie leitet, vorher gar nicht richtig zu schätzen gewusst hat. Herr Schmidt stellt sich der Herausforderung und lernt dabei viel über seine Frau, seine Ehe und sich selbst.

Das Cover ist sehr bunt und auffällig und bildet sehr gut das „Kernproblem“ der Geschichte ab. In Kombination mit dem Titel hat es mich auf jeden Fall neugierig gemacht und auch der Klappentext ließ auf eine unterhaltsame Geschichte hoffen. Das Buch beinhaltet auch tatsächlich sehr viele lustige Episoden, z.B. wenn der deutsche Schäferhund sich mal wieder als ein Schande für die ganze Rasse herausstellt. Ansonsten lebt das Buch hauptsächlich von er Situationskomik der skurrilen und teils unbehaglichen Szenarien, in die sich Herr Walter immer wieder bugsiert.

Denkt man sich zu Anfang noch der kauzige Alte mit dem grummeligen Gemüt versteckt ein weiches Herz, zweifelt man das bei seiner Kritik an Barbara und generell allen Menschen seines Umfelds doch immer wieder an. Keiner kann es Walter recht machen, seine Kinder sind eher eine Last und Enttäuschung und Barbara hat er eh nur geheiratet weil ein Kind unterwegs war. Seine häufigen, abwertenden Kommentare bezüglich Frauen, Ausländern, Homosexuellen und Menschen mit Behinderung treffen allerdings eher weniger meinen Humor, sodass ich bis zum. Ende nicht mit Herrn Schmidt warm werden konnte. Auch die titelgebende Barbara ist keine Sympathieträgerin, da sie eher blass gezeichnet ist und quasi keine Stellung im Buch bezieht.

Bis zum Schluss erfährt der Leser nicht, welche ominöse Krankheit Barbara ereilt hat. Und während Walter zunehmend weicher wird, seine Kochkünste verbessert und alte Fehler eingesteht, fragt sich der Leser, ob es wohl noch ein Happy End geben wird. Nur um dann an einer Autobahnraststätte ausgesetzt zu werden. Das Buch hat mich irgendwie unbefriedigt und zweigespalten zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

eine wundervolle Geschichte

Das Buch der verschollenen Namen
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„Das Buch der verschollenen Namen“ erzählt die Geschichte Frankreichs während des zweiten Weltkriegs unter der Besatzung der Nazis. Dabei stellt es nicht die Gräueltaten der damaligen Zeit in den Fokus, ...

„Das Buch der verschollenen Namen“ erzählt die Geschichte Frankreichs während des zweiten Weltkriegs unter der Besatzung der Nazis. Dabei stellt es nicht die Gräueltaten der damaligen Zeit in den Fokus, sondern die Menschen, die sich auflehnten, ihr Schicksal nicht hinnehmen wollten und vielen das Leben retteten. Es ist eine Geschichte voller Mut und Hoffnung in einer der düstersten Zeiten der Menschheitsgeschichte. Und die Tatsache, dass dieses Buch auf einer wahren Geschichte beruht, erfüllt mein Herz mit Licht und der Hoffnung, dass Güte und Barmherzigkeit immer stärker sein werden als die Dunkelheit.

Zum Inhalt: Eva lebt mit ihren Eltern in Paris und studiert dort Literatur. Es ist 1942 und die Nazis besetzen Frankreich, Juden sind gezwungen den charakteristischen Stern zu tragen und ihre Rechte werden immer weiter eingeschränkt. Als eines Nachts die Nazis ab die Türen der jüdischen Bevölkerung klopfen und Massenverhaftungen stattfinden können Eva und ihre Mutter dem Unheil entgehen, der Vater wird allerdings abtransportiert. Eva versucht alles ihres Vater zu retten. In der unbesetzten Zone trifft Eva auf den Widerstandskämpfer Rémy und verschreibt sich seiner Sache, so viele Juden wie möglich zu retten.

Das Cover ist sehr farbenprächtig und springt direkt ins Auge. Es schafft direkt einen Bezug zum Titel und zum Klappentext. Es ist sehr künstlerisch und romantisch gestaltet und passt daher hervorragend zu dem Bild, das ich von Eva habe.

Das Buch ist fantastisch geschrieben, es wird sehr detailliert erzählt, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, was die Besatzung und den Krieg anbelangt. Stattdessen steht das persönliche Schicksal von Eva und die Wiederstandsgruppierung in Aurignon im Vordergrund. Es geht darum, wie Fremde zu Verbündeten und Freunden werden können, wenn sie ein gemeinsames Ziel und eine gemeinsame Hoffnung haben. Es geht viel um Mut und Menschlichkeit und um die Opfer, die die Menschen für ihre Zukunft zu bringen bereit waren.

Eva und Rémy sind unglaublich sympathisch und ich habe bis zum Schluss mit den beiden mitgefiebert und gehofft, dass sie nach dem Krieg wieder zueinander finden. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden gibt dem Buch die Extraportion Herz und macht sie noch menschlicher. Denn selbst in dieses schwierigen Zeiten war es möglich Liebe zu finden.
Beeindruckt war ich auch von den vielen Nebencharakteren, die das Buch mit Leben und Herzlichkeit füllten und die mir während der Lektüre auch sehr Herz gewachsen sind.

Die Geschichte um das Buch war wirklich bewegend und hat mich sehr berührt. Ich hätte nicht gedacht, mich so und er Geschichte zu verlieren und bin wahnsinnig froh, über diese wundervolle Geschichte gestolpert zu sein.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Herzfeld schwächelt ein bisschen

Abgetrennt
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Ich bin riesiger Fan von Michael Tsokos und folge ihm auch auf Instagram, wo man ihn ein Stück weit bei seiner Arbeit begleiten kann. Die Reihe um Paul Herzfeld gehört daher auch zu denen, bei denen ich ...

Ich bin riesiger Fan von Michael Tsokos und folge ihm auch auf Instagram, wo man ihn ein Stück weit bei seiner Arbeit begleiten kann. Die Reihe um Paul Herzfeld gehört daher auch zu denen, bei denen ich neue Bücher immer sehnlichst erwarte. Es handelt sich hier nun um den dritten Band der Reihe um den Kieler Rechtsmediziner Paul Herzfeld und so langsam merkt man, dass Herzfeld ein bisschen schwächelt.

Zum Inhalt: nachdem Paul Herzfeld sich ein bisschen von den Ereignissen des zweiten Bandes erholt hat, nimmt er seine Arbeit in der Kieler Rechtsmedizin wieder auf und startet eigentlich mit einem recht ruhigen Fall, wobei es sich um ein illegales medizinisches Institut handelt, welches nicht genehmigte Sektionen durchführen lässt. Beim Erfassen der menschlichen Beweise stellt Paul fest, dass ihm eines der im Institut verwendeten Körperteile erstaunlich bekannt vorkommt. Denn er selbst hat daran vor nicht mal einem Jahr die Obduktion durchgeführt und die Leiche hätte danach ordnungsgemäß verbrannt werden sollen. Paul ermittelt auf eigene Faust in den Reihen der Kieler Rechtsmedizin und bringt sich damit mal wieder ins Fadenkreuz eines perfiden Psychopathen. Und auch eine Nemesis taucht unerwartete wieder auf.

Ich mag die Reihe um den sympathischen Rechtsmediziner wirklich gerne und finde, diese lebt vor allem von den bildlichen und gut erklärten Beschreibungen der Obduktionen. Das ist auch hier wieder ein riesiger Pluspunkt, der sich natürlich daraus ergibt, dass Tsokos einfach vom Fach ist. Alles wirkt dadurch sehr authentisch und man hat das Gefühl in der Rechtmedizin mit am Sektionstisch zu stehen. Auch die kleinen Schmankerl und Fun Facts aus der Rechtsmedizin wie z.B. die Madenrinne finde ich immer total gelungen. Für mich ist diese Nähe zur Realität der Hauptgrund die Reihe zu lesen und da ist es Tsokos wieder absolut gelungen mich abzuholen. Im Nachwort schreibt Tsokos auch nochmal, welche echten Fälle als Inspiration für dieses Buch dienten- einfach toll.

Der Rest der Handlung schleppt sich diesmal ganz schön voran und erst ab der Mitte des Buches und vor allem im letzten Drittel nimmt es dann an Spannung und Fahrt auf. Dazwischen werden weniger relevante Fälle und Institutsabläufe besprochen, die aber nicht zur Haupthandlung beitragen. Und auch die Geschichte um Schneider wirkt sehr dünn gesponnen, dafür, dass der ehemalige Stellvertretender Institutsleiter eigentlich so ein brillanter Kopf und perfider Gegner war. Inzwischen wirkt er abgehalftert, handelt gefühlt sehr irrational und willkürlich. Nachdem er so lange auf seine Rache gewartet hat, habe ich mir da einfach mehr versprochen. Der eine gezielte Versuch wirkte au mich doch sehr lieblos und uninspiriert und war daher schon vorbei bevor er eigentlich wirklich anfing.

Auch Herzfeld wirkte irgendwie nicht in Höchstform. Naiv und bereitwillig tappt er in die gestellte Falle, ohne das Ganze drumherum überhaupt zu hinterfragen. Auch die von Schneider potentiell ausgehende Gefahr wird praktisch ignoriert und auch Tomforde reagiert da in allem einfach viel zu spät.

Ein solider dritter Teil, der aber Potential für mehr gehabt hätte. Trotzdem absolut lesenswert!

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