Über die Suche nach dem ewigen Leben
Das Volk der BäumeIch habe mir dieses Buch gekauft, nachdem "Ein Wenig Leben" von Hanya Yanagihara mich umgehauen hatte. Ich habe einen ähnlichen erwartet, aber ein Buch bekommen, bei dem ich bis heute nicht sagen kann, ...
Ich habe mir dieses Buch gekauft, nachdem "Ein Wenig Leben" von Hanya Yanagihara mich umgehauen hatte. Ich habe einen ähnlichen erwartet, aber ein Buch bekommen, bei dem ich bis heute nicht sagen kann, ob es mir gefallen hat.
Zum Inhalt: das Buch stellt die Biographie des Arztes und Forscher Norton Perina dar und ist entsprechend mit Vorwort und Nachwort aufgebaut. Auf der Insel Ivu'ivu gibt es ein Volk deren Mitglieder überdurchschnittlich alt werden. Der Grund dafür soll der Verzehr einer besonderen Schildkröte sein, die es nur auf der Insel gibt. Wer das 60. Lebensjahr erreicht hat die Ehre, das Schildkrötenfleisch zu probieren.
Aber nicht nur das entdeckt Perina auf der Insel: so scheinen die Ureinwohner auch rege sexuelle Kontakte untereinander zu pflegen, auch mit ihren Kindern.
Und so kommt es, dass Perina nicht nur ein paar der älteren Einwohner zu Studienzwecken mit sich nimmt, sondern auch Kinder der Insel adoptiert.
Von Schreibstil her wirkte das Buch so sachlich wie man es von einer Biographie erwarten würde. Die Expedition und die Erkenntnisse, welche auf der Insel gemacht wurden, wurden detailliert geschildert. Der Einstieg ins Buch war dadurch für mich etwas langatmig, einen riesigen Spannungsbogen wird man in diesem Buch nicht finden. Das Inselleben und der Umgang der Ureinwohner mit ihren älteren Mitgliedern war für mich sehr faszinierend und interessant zu lesen. Auch Perina's Bestreben war nachvollziehbar geschildert und wäre das Buch vor dem Nachwort zu Ende gewesen, hätte es einen netten aber vermutlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Erst das Nachwort offenbart wie weit Perinas Liebe zu Kindern wirklich ging. Vorher gab es Andeutungen, aber im Nachwort wird ganz klar gesagt, dass Perina seine Adoptivkinder missbraucht hat. Und das ist der Punkt, an dem mich das Buch fassungslos zurückgelassen hat und ich nicht mehr wusste, ob ich das Buch nun gut fand oder nicht.
Es ist jetzt fast ein Jahr her, dass ich das Buch gelesen habe. Und trotzdem bin ich mir immernoch unschlüssig, was ich davon halte. Es ist gut geschrieben, hat eine interessante Story und eine Botschaft, die mir nicht harsch genug ausgefallen ist.