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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2021

Reality TV der tödlichen Art

Escape Zone
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Dieses Buch war für mich ein Spontankauf in der örtlichen Buchhandlung. Das Cover, was im Design eines pausierten Videos gestaltet ist, hat mich sofort angesprochen. Als großer Escape-Room Fan musste ich ...

Dieses Buch war für mich ein Spontankauf in der örtlichen Buchhandlung. Das Cover, was im Design eines pausierten Videos gestaltet ist, hat mich sofort angesprochen. Als großer Escape-Room Fan musste ich bei diesem Thriller einfach zugreifen.

Zum Inhalt: für ein neues Reality-TV Format sollen acht Kandidaten in einem brandenburgischen Landgut einen riesigen Irrgarten überwinden, der sie zu einem Herrenhaus führt, welches als Escape Spiel angelegt ist. Dem Gewinner winken 300000 Euro. Was die Kandidaten allerdings nicht wissen ist, dass jemand im Hintergrund ganz eigene Pläne verfolgt und das Spiel auf einmal bitterer Ernst wird. Schnell geht es nicht mehr um Geld, sondern um Leben und Tod.

Der erste Teil des Buches zieht sich ganz schön hin, es werden alle möglichen Personen vorgestellt und das allgemeine Konzept ein bisschen geschildert. Die Charaktere bleiben, bis auf Martha, alle ziemlich eindimensional. Und Marthas Hintergrundgeschichte fand ich irgendwie total unnötig und unpassend. Ich bin es einfach so leid von (versuchten) Vergewaltigungen zu lesen. Fällt denen nichts besseres ein, um ihre Leserschaft zu verschrecken?

Nachdem also der erste Teil ziemlich unspektakulär war, gehts im zweiten Teil dann endlich los. Wobei auch hier rohe Gewalt im Vordergrund steht und die eigentlich coole Idee des Buches überschattet. Denn die Rätsel werden nur ganz knapp runtergerattert und spielen eher eine marginale Rolle.
Das Ende fand ich dann wirklich extrem blöd, weil die Verantwortlichen nicht mal zur Rechenschaft gezogen werden und die Protagonistin das auch einfach so zulässt, nachdem sie vermeintlich durch die Hölle gegangen ist.

Sprachlich war das Buch ok, nichts herausragendes, aber hat sich ziemlich flüssig lesen lassen. Mir sind die Details einfach zu kurz gekommen und ich hatte hinterher noch einige offene Fragen.

Insgesamt hat mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen können, das Beste war noch das Cover. Schade, ich hatte mir hier wirklich mehr versprochen. Die Idee hinter dem Buch war super, leider ist die Umsetzung dann etwas zu kurz gekommen.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Schatzsuche der etwas anderen Art

Montecrypto
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Tom Hillenbrand ist für brisante Thriller bekannt, die sich oft mit den Gefahren aktueller und bahnbrechender Technologien beschäftigen. So hat dieses Buch einen starken inhaltlichen Bezug zu Kryptowährungen ...

Tom Hillenbrand ist für brisante Thriller bekannt, die sich oft mit den Gefahren aktueller und bahnbrechender Technologien beschäftigen. So hat dieses Buch einen starken inhaltlichen Bezug zu Kryptowährungen und den damit verbundenen Ideologien und Möglichkeiten. Auch als Laie auf diesem Gebiet kann man das Buch lesen, da inhaltlich wichtige Begriffe und Theorien leicht verständlich erklärt werden.

Zum Inhalt: Start-up-Unternehmer Gregory Hollister ist in der Welt der Kryptowährung vom Messias zum Antichristen geworden, nachdem er mit einer Bezahl-App die ideale der Krypto-Bewegung verraten hat. Als er bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt, vermutet seine Schwester, dass dieser geheime Gelder in Form von Bitcoin beiseite geschafft hat und beauftragt den auf Finanzen spezialisierten Privatdetektiv Ed Dante damit, diese zu finden. Kurz nach Beginn der Ermittlung taucht ein ominöses Video von Hollister selbst auf, bei dem er zur Schnitzeljagd nach seinem Schatz aufruft und Hinweise hinterlässt. Schnell ist Ed nicht mehr der einzige, der den unermesslichen Schatz Montecrypto sucht. Und Ed beginnt sich zu Fragen, ob es dabei wirklich nur um Geld geht oder ob vielleicht in Wahrheit mehr dahinter steckt, als sich auf den ersten Blick erkennen lässt.

Das Buch nimmt rasend schnell Fahrt auf und es beginnt eine nervenaufreibend Schnitzeljagd, die den Leser zusammen mit dem Protagonisten um den halben Erdball führt. Der Schreibstil ist wirklich flüssig, bildlich aber nciht zu detailreich, sodass genug Raum für einge Interpretationen bleibt. Hillenbrand hat sich für seinen spleenigen Protagonisten ein paar interessante Eigenheiten überlegt, die diesen für mich total sympathisch und nahbar machen.

Das Thema Kryptowährung fand ich wahnsinnig interessant und ich konnte aus diesem Buch ein paar interessante Fakten zum Thema Geld und Kryptowährung lernen, was für mich ein zusätzlicher Pluspunkt für das Buch ist. Natürlich ist es in erster Linie ein Thriller und man ist nach der Lektüre kein Finanz-Insider. Trotzdem habe ich das Gefühl jetzt einiges über Kryptowährung zu wissen.

Mich hat dieses Buch voll überzeugt. Die Auflösung des Falls war, wenn auch etwas überstürzt, doch sehr schlüssig und für mich total nachvollziehbar. Das Thema fand ich wahnsinnig spannend und ich hatte großen Spaß beim Lesen. Auf mich hatte das Buch eine richtig "Sogwirkung", sodass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter!

Der erste letzte Tag
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Als begeisterter Fitzek-Leser war ich überrascht und skeptisch, als da ein Fitzek Buch erschien, das den Untertitel „kein Thriller“ trägt. Fitzek und kein Thriller passte für mich irgendwie nicht zusammen. ...

Als begeisterter Fitzek-Leser war ich überrascht und skeptisch, als da ein Fitzek Buch erschien, das den Untertitel „kein Thriller“ trägt. Fitzek und kein Thriller passte für mich irgendwie nicht zusammen. Wie ich mich doch geirrt habe. Ich gestehe meinen Fehler hiermit ein: Fitzek und kein Thriller- das passt einfach hervorragend. Ich würde fast soweit gehen zu sagen, dass dies mein liebstes Fitzek-Buch ist.
Schön finde ich außerdem, wie er am Ende die Entstehungsgeschichte des Buches erzählt, so kleine „Schmankerl“ und Anekdoten finde ich immer toll.

Zum Inhalt: Livius ist der übliche Spießer- fester Job, gesittetes Leben mit (Ex-)Ehefrau, Paartherapie und demnächst Kind. Aber als im Herzen jugendlich gebliebener passt er sich modisch seinen Schülern an und will dem zukünftigen Stammhalter ein par Lebensweisheiten in Buchform hinterlassen, mit der sich bestenfalls auch ein bisschen Geld verdienen lässt. Als er von München zurück nach Berlin reisen will, um dort einen potentiellen Verleger zu treffen und die Beziehung zu seiner (Ex-)Frau zu kitten kommt alles anders als geplant. Aufgrund der Wetterverhältnisse kann die Maschine nicht starten und aufgrund von Mietwagenknappheit findet sich Livius in einer Fahrgemeinschaft mit der unkonventionellen Lea wieder. Es beginnt ein Roadtrip der besonderen Art, der beider Leben nachhaltig verändern soll.

Das Cover ist einfach toll gestaltet und mir gefallen besonders die kleinen Zeichnungen zwischen den Kapiteln, die wie kleine Polaroids aussehen. Die lockern das ganze zusätzlich auf und geben dem Buch eine Art „Reisetagebuch-Flair“.

Fitzeks Schreibstil hat mich wie immer total abgeholt. Der Mann kann einfach schreiben- er könnte vermutlich Supermarkt-Prospekte verfassen und ich würde die gerne lesen wollen :D
Für mich waren die Protagonisten wieder total greifbar und absolut sympathisch. Am liebsten wäre ich mit im Auto gesessen.
Zudem gibt das Buch die ein oder andere, von den zwei Protagonisten teils stark umstrittene, Lebensweisheit zum Besten, über die man mal nachdenken sollte.

Ich habe mich von diesen Buch bestens unterhalten gefühlt, habe gelacht und am Ende ein Tränchen verdrückt. Ich liebe dieses Buch und bin froh, dass es keine Kurzgeschichte geworden ist.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Verrücktes Housekeeping

Das Haus der tausend Räume
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"das Haus der tausend Räume" ist der dritte band der Howl-Saga. Mir war das bei Kauf des Buches nicht klar und ich habe die anderen beiden Bände nicht gelesen. macht aber nichts, ich hatte nicht den Eindruck, ...

"das Haus der tausend Räume" ist der dritte band der Howl-Saga. Mir war das bei Kauf des Buches nicht klar und ich habe die anderen beiden Bände nicht gelesen. macht aber nichts, ich hatte nicht den Eindruck, dass mir wichtige Informationen fehlen würden. Und da die Protagonistin Charmain auch gänzlich unwissend ist, passte das irgendwie.

Zum Inhalt: Charmain wird von ihrer Mutter zu einer ehrbaren Dame erzogen, das heißt, dass sie im Haushalt nichts selber machen darf und wie ein rohes Ei gehegt wird. Daher bestehen ihre Hobbys aus essen und lesen. Daher kommt es Charmain sehr gelegen, als sie das Haus ihres Großonkels hüten soll, der ein Zauberer ist und aufgrund einer Erkrankung ein paar Tage weg muss. Charmain will dies hauptsächlich zu ihren eigenen Zwecken nutzen, um in der Bibliothek des König zu arbeiten. Doch sie hat nicht mit dem sehr eigenwilligen Haus und dem Lehrling Peter gerechnet, die einiges Durcheinander bringen. Und dann gibt es da noch das ein oder andere Geheimnis zu lüften.

Schön fand ich die Kapitelüberschriften, die direkt auch immer ein bisschen was vom Inhalt verraten haben und eher wie ein kurzer Teaser wirkten. Das Buch ist recht kurz, wodurch man beim Lesen schnell durch die Seiten fliegt. Allerdings baut sich dadurch auch nicht so richtig Tiefe auf.

Charmain ist als Protagonistin einfach nur anstrengend. Sie ist faul, egoistisch, verzogen und geringschätzig gegenüber anderen. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass sie regelrecht Scheuklappen aufhatte. Vielleicht liegt es aber auch einfach an ihrem Alter und ich bin nicht das passende Klientel für das Buch. Auch die Zauberei kam mir irgendwie zu kurz, hier hatte ich mir mehr erhofft.

Der Schreibstil ist flüssig und passend zum Alter der Charaktere. Es wird das ein oder andere skurrile Szenario beschrieben, was ich mir dann auch gut vorstellen konnte. Der angepriesene sprudelnde Humor ist bei mir nicht so ganz angekommen.

Für mich war es ein kurzweiliges Buch für Zwischendurch, dass sich bei mir aber in die Reihe der Fehlgriffe einreiht. Nicht, weil es schlecht war, sondern einfach, weil ich etwas völlig anderes erwartet hatte und mit dem Buch dadurch nicht warm geworden bin. Für jüngere Leser ist dieses Buch aber vermutlich durchaus charmant.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Im Bann der Künstlerin

Blütenschatten
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Cynthia_Mähnertvor 2 Minuten
„Blütenschatten“ von Annalena McAfee ist ein eigensinniges Werk, das schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt und einen tiefer in die Abgründe der Kunstszene Londons hineinzieht.

Zum ...


Cynthia_Mähnertvor 2 Minuten
„Blütenschatten“ von Annalena McAfee ist ein eigensinniges Werk, das schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt und einen tiefer in die Abgründe der Kunstszene Londons hineinzieht.

Zum Inhalt: eines Nachts läuft die Künstlerin Eve durch London und reflektiert über ihr Leben. Sie beginnt in ihrer ehemaligen Wohngegend, wo ihr Exmann jetzt mit einer neuen Frau zusammen ist. Von außen sieht Eve durch die Fenster und auf ihr Leben, auf die Ereignisse, die sie zu diesem Tag gebracht haben. Im Verlaufe der Nacht und des Spaziergangs erfährt man viel über Eve als Person, ihre Vergangenheit, die Menschen in ihrem Leben und ihre Kunst. Das ganze Buch ist wie ein einziges Crescendo, dass sich zum Ende hin entlädt.

Zu Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten in die Erzählung hineinzufinden und den Zusammenhängen zu folgen. Aber nChdem man sich daran gewöhnt hat, wird dem Leser ein klares Bild der vorangegangen Ereignisse gezeichnet. Eve war mal als Protagonistin sehr unsympathisch- zu ich-bezogen, zu naiv, zu schwach. Aber sie war trotz allem eine überzeugende Protagonistin mit einer faszinierenden Geschichte. Als Leser fühlt man sich schnell als Voyeur in Eves Leben.

Besonders gut hat mir die detaillierte Beschreibung von Eves Arbeit gefallen und mit welches Hingabe sie über Pflanzen spricht. Ich konnte aus dem Buch durchaus die eine oder andere Information ziehen.

Eve zeichnet mit ihrer kühlen Art ein interessantes Bild der Menschen um sich herum, gefüllt von Neid, Zynismus und Einsamkeit. Ich habe immer wieder zwischen Mitleid und Abscheu für Eve geschwankt.

Das Ende der Geschichte- wenn auch etwas vorhersehbar- hat dem Buch einen paukenschlagartigen Abschluss gegeben, auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, mich etwas gelehrt und mich gut unterhalten.

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