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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Literarisch magisch

Die Goldene Schreibmaschine
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Ich bin großer Fan der kulinarischen Krimis des Autors Carsten Henn und war super neugierig, als ich gesehen habe, dass er jetzt ein Jugendbuch geschrieben hat. Und dann auch noch eins über Magie, Bücher ...

Ich bin großer Fan der kulinarischen Krimis des Autors Carsten Henn und war super neugierig, als ich gesehen habe, dass er jetzt ein Jugendbuch geschrieben hat. Und dann auch noch eins über Magie, Bücher und die Macht der Worte, was ich thematisch ganz toll finde. Ich kann eigentlich nur sagen: wow, ein absoluter Volltreffer. Hat mir richtig richtig gut gefallen.

Zum Inhalt: an sich ist Emily zufrieden mit ihrem Leben, auch wenn einiges besser laufen könnte. Als sie in der Bibliothek hinter einem Bild einen versteckten Raum mit einer goldenen Schreibmaschine findet, ist es der Beginn eines magischen Abenteuers und Emily scheinen plötzlich alle Möglichkeiten offen zu stehen.

Carsten Henn schafft es hier hervorragend einerseits absolut entzückende Charaktere und andererseits absolute Oberschurken zu erschaffen. Das Buch deckt da eine wunderbar bunte Bandbreite ab, die mich schmunzeln und schaudern lassen hat.

Das Magiekonzept rund um die Schreibmaschine ist denkbar simpel, aber ich fands genial, was Henn daraus gemacht hat. Denn wie weitreichend die Konsequenzen kleiner Änderungen innerhalb von Geschichten sind, lernen Emily und der Leser recht schnell. Und genau darin steckt auch die Botschaft der Geschichte, was toll verpackt war.

Nebenher geht es natürlich auch um klassische Jugendthemen wie Freundschaft, Familie und die erste Liebe, was die Figuren nahbar und sympathisch macht. Ich hab schon auch mitgefiebert, ob Emily Fürst Dresskau stoppen kann. Das Buch liest sich angenehm flüssig, enthält keinen unverständlichen Jugendslang und hat mir große Freude bereitet.

Ein ganz tolles Buch mit einer wunderbaren, magischen Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Ich glaub ich hätte diese Fortsetzung nicht gebraucht

Perfect Redemption
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Ich hab den ersten Band hauptsächlich aufgrund der Publicity für die entsprechende Netflix-Verfilmung gelesen und weil ich neugierig war, ob an dem Hype was dran ist. Und tatsächlich hat mir „Perfect Addiction“ ...

Ich hab den ersten Band hauptsächlich aufgrund der Publicity für die entsprechende Netflix-Verfilmung gelesen und weil ich neugierig war, ob an dem Hype was dran ist. Und tatsächlich hat mir „Perfect Addiction“ auch gut gefallen, weil ich Thema und Protagonistin so mitreißend fand. Und genau das hat mir hier irgendwie gefehlt.

Zum Inhalt: Nach dem Vorfall mit seiner Ex-Freundin Sienna flüchtet Jax von Boston nach L.A. und frönt dort weiter seinem exzessiven Lebensstil. Bis er es einmal zu weit treibt und von seinem berühmten Vater zu einem Alkoholentzug verdonnert wird. Ausgerechnet unter der Aufsicht der schönen Blair, die genug eigene Probleme hat. Zwischen den beiden fliegen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Funken.

Jax war mir schon im ersten band ehrlich gesagt en Dorn im Auge und wenn ich dachte er könnte nicht mehr unsympathischer werden, so schafft er das in diesem band locker. Besonders mit seinem selbstzerstörerischen Verhalten am Anfang des Buches konnte ich ja gar nichts anfangen. Zum Glück legt sich das innerhalb des Handlungsverlaufes. Aber ganz ehrlich, ich mag den Typen trotzdem nicht.

Auch mit Blair stand ich anfangs auf Kriegsfuß. Ich verstehe ihre Situation, aber sie verhält sich völlig irrational in ihrem Versuch alles geraderücken zu wollen. Ich finds gut, dass sie eine echte charakterliche Entwicklung durchmacht und gegen Ende fand ich sie dann insgesamt ok. Mein Lieblingscharakter war trotzdem Jax Vater, obwohl der eher nur in Gastauftritten vorkommt.

Ansonsten besteht das Buch für mich zu einem großen Teil aus der sexuellen Anspannung zwischen den beiden Protas und dem entsprechenden Spice. Finde ich aber nichts besonderes. Irgendwie hat mir hier die mitreißende Wirkung des ersten Bandes gefehlt, denn dass die Autorin das kann, hat sie ja bewiesen. Spice und Romance können packend sein, hier wars für meinen Geschmack aber eher zäh und langwierig.

Kann man lesen, man verpasst aber nichts, wenn man‘s nicht tut. Für mich schwächer als Band 1 und einen weiteren band, sodann es denn einen geben würde, würde ich nicht lesen.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Mörderisch anstrengende Verwandtschaft

Stille Nacht, mörderische Nacht
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Cosy Crime und Weihnachten gehen für mich Hand in Hand und mir hat vor allem auch das hochherrschaftliche, Schweizer Anwesen als Setting wahnsinnig zugesagt. Der Krimi ist nicht allzu aufsehenerregend, ...

Cosy Crime und Weihnachten gehen für mich Hand in Hand und mir hat vor allem auch das hochherrschaftliche, Schweizer Anwesen als Setting wahnsinnig zugesagt. Der Krimi ist nicht allzu aufsehenerregend, hat ein bisschen Agatha Christie Charme und dreht sich eigentlich mehr um zwischenmenschliche Verstrickungen. Diese haben es allerdings faustdick hinter den Ohren.

Zum Inhalt: jedes Jahr lädt Clothilde Anthamatten ihre gesamte Familie in ihr Schweizer Chalet ein und die Blutsauger folgen dem Ruf einer winkenden Erbschaft. Doch dann wird Clothilde tot aufgefunden und das Haus ist voller Verdächtiger.

In kurzen, angenehm seichten Kapiteln erfährt der Leser mehr über die Ankunft der einzelnen Gäste vor Weihnachten, sowie die Ermittlungen von Clothildes Enkelin Anna, die hier als Ich-Erzählerin dient. Dabei werden einige Geheimnisse, Streitigkeiten und versteckte Absichten offenbart und schnell merkt man als Leser, dass in dieser Familie einiges im Argen liegt.

Tatsächlich fand ich keine der Personen auch nur ansatzweise sympathisch. Die einzelnen Auftritte sind aufgrund der großen Personenzahl auch nur recht kurz, sodass die Figuren insgesamt eher blass und distanziert wirken. Hier wird eher ein grobes, großes Bild umrissen und weniger detailliert erzählt. Ein bisschen hat es dabei Who-Dunnit-Charakter.

Das Ende fand ich dann tatsächlich ziemlich ernüchternd und schnell übers Knie gebrochen. Da hatte ich mir tatsächlich etwas mehr erhofft, auch wenn die Auflösung selbst einen netten unerwarteten Kniff beinhaltet. Trotzdem hatte ich das Gefühl am Ende noch viele unaufgelöste Fragen zu haben, was schade war.

Als nettes kleines Schmankerl sind am Ende des Buches ein paar schöne Rezepte eingefügt. Ich finde sowas immer ein sehr schönes Add-on.
War insgesamt ganz nett, das Ende hats mir aber ein bisschen verhagelt.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Locked-In in gefährlicher Höhe

Freier Fall
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Ich liebe ja Locked-In Thriller, weil es gewöhnliche Thriller nochmal deutlich prekärer macht und Flugzeuge gehören da zu meinen absoluten Lieblingssettings. Gleichzeitig ist das Thema aber natürlich echt ...

Ich liebe ja Locked-In Thriller, weil es gewöhnliche Thriller nochmal deutlich prekärer macht und Flugzeuge gehören da zu meinen absoluten Lieblingssettings. Gleichzeitig ist das Thema aber natürlich echt nichts neues mehr, deshalb war ich sehr gespannt, was Clare Mackintosh daraus machen würde. Und wow, sie hat hier ein paar spannende Twists eingebaut. Hat mir gut gefallen und vor allem das Ende war ja nochmal ein absoluter Knaller.

Zum Inhalt: Für Flugbegleiterin Mina hat sich mit der Adoption von Tochter Sophia ein absoluter Traum erfüllt. und auch wenn es manchmal schwer ist, liebt sie ihre Tochter über alles. Als jemand dieses Glück und Sophias Leben bedroht, wenn Mina den prestigeträchtigen Nonstop-Flug von London nach Sydney nicht zum Absturz bringt, bleibt ihr daher nur eine Option: Kooperation. Aber ist ein Leben wirklich mehr wert als das der 350 Passagiere?

Das Buch startet ohne große Vorbereitung direkt in die Handlung rein. Es gibt zwar ein paar Hintergrundinformationen zu den Familienverhältnissen von Mina, aber der Fokus liegt ziemlich schnell auf dem Flug. Einen besonderen erzählerischen kniff fan dich, dass sich einige der Passagiere vorstellen und man Einblicke darin bekommt, warum sie sich an Bord des Flugzeuges befinden. Dabei werden dort erste Verdachtsmomente geschaffen, da einige von ihnen eine eher ungewöhnliche Vita haben. Die angespannte Atmosphäre im Flugzeug und das Misstrauen untereinander werden gut rüber gebracht.

Wie authentisch die Flugzeugentführung beschrieben wurde, kann ich nicht beurteilen, aber es wirkte schon schlüssig auf mich und war absolut spannend. Vor allem weil man sich als Leser unweigerlich fragt, wie man selbst reagieren würde. Und ich fands super interessant, dass man zusätzlich die Parallelhandlung rund um Adam und Sophia bekommt, die zusätzlich Spannung aufbaut und ebenfalls einige überraschende und nervenaufreibende Momente enthält. Dadurch ist die Handlung absolut kurzweilig und man will als Leser unbedingt dranbleiben.

Die Auflösung fand ich durchaus gelungen, sehr wendungsreich und gut geplottet. Vor allem, dass man als Leser kurz in Sicherheit gewogen wird, bevor nochmal eine enorme Enthüllung erfolgt- einfach nur wow.
Ein absolut spannender Thriller, der nochmal ganz anders ist, als die, die ich bisher zu ähnlichen Themen gelesen habe.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Gefährlich sanft

Last Seen
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Lucy Clarke ist für mich die Meisterin sanfter, psychologischer Thriller, die mich mit ihren perfiden Enthüllungen auf den letzten Seiten eines Buches jeder mal wieder kriegt. Und auch hier hat sie es ...

Lucy Clarke ist für mich die Meisterin sanfter, psychologischer Thriller, die mich mit ihren perfiden Enthüllungen auf den letzten Seiten eines Buches jeder mal wieder kriegt. Und auch hier hat sie es wieder geschafft. Absolut mindblowing

Zum Inhalt: zwei Freundinnen, ein tragischer Unfall und eine späte Rache. Es ist ein lauer Sommer an der englischen Küste und Isla und Sarah verbringen ihn wie jeder Jahr gemeinsam hier, Isla als fester Bestandteil von Sarahs Familie. Doch dann verschwindet Sarahs Sohn Jacob spurlos und alles scheint wie vor 7 Jahren zu sein. Nur dass nun die andere der beiden Freundinnen leidet

Die Geschichte ist aus den Perspektiven von Sarah und Isla erzählt, untermalt mit Rückblenden in die Zeit nach Marleys Verschwinden. Schnell wird unterschwellige Spannung aufgebaut, ein subtiles Misstrauen liegt in der Luft, das die Ereignisse einfärbt. Spannend ist auch hier wieder, dass durch die Verdächtigungen rund um Jacobs Verschwinden einiges an Geheimnissen ans Licht kommt

Wohin die Haupthandlung sich entwickelt war relativ schnell klar, viel spannender sind eher die feinen Nuancen dessen, was ungesagt bleibt und erst auf den letzten Seiten über den Leser hereinbricht. Absolut abgründig und schockierend, aber so so gut geplottet. Dabei sollte mich das bei Lucy Clarke echt nicht mehr überraschen, aber die kriegt mich damit jedes Mal.

Die Kapitel sind kurz und knackig, die Handlung spielt in Verlauf weniger Tage und ist daher detailreich ausgeschmückt, sodass man einen guten Einblick in die freundschaftliche Dynamik zwischen Isla und Sarah bekommt und vor allem auch in Sarahs Gefühlswelt rund um ihre Familie.
Ich mag es, dass ich bei Büchern von Lucy Clarke eigentlich immer nur auf unsympathische, getriebene und abgründige Charaktere treffe, die gerade dadurch aber so interessant sind.

Hat mir wieder richtig gut gefallen

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