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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

Nein Schicksale, eine gemeinsame Schuld

Neun Leben
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Dieser Roman erinnert an klassische Kriminalromane im Stile von Agatha Christie oder Edgar Wallace. Christie wird sogar immer wieder referenziert, die Ähnlichkeit ist also vermutlich gewollt. Das Buch ...

Dieser Roman erinnert an klassische Kriminalromane im Stile von Agatha Christie oder Edgar Wallace. Christie wird sogar immer wieder referenziert, die Ähnlichkeit ist also vermutlich gewollt. Das Buch ist spannend geplottet und die Auflösung stimmig umgesetzt. Hat mir gut gefallen und war tolle Werbung für Christie, deren referenziertes Werk ich mir nun auch bestellt habe.

Zum Inhalt: neun Personen, verteilt auf ganz Amerika, die einander nicht kennen, bekommen denselben Brief: eine Liste mit neun Namen. Und als der erste von dieser Liste tot gefunden wird ist klar, dass hier jemanden einen mörderischen Plan verfolgt.

Zu Anfang gibt es ein kurzes Personenregister der neun Namen von der Liste, was ich sehr hilfreich fand um den Überblick zu behalten. Die Kapitel zählen von Neun aus runter, wie ein Todescountdown, was ich eine gelungene Idee fand. Die Geschichte ist in kurzen Kapiteln erzählt, die nicht nur die neun Personen begleiten, sondern auch auch Ermittler, Killer und fälsche Fährten beinhalten. Insgesamt fand ich das Gesamtkonstrukt als Ausgangsposition richtig gut.

Im Verlauf der Geschichte gibt es immer mehr Hinweise darauf, was hinter der Liste steckt, sodass sich das Motiv offenbart. Die Enthüllung des Täters fand ich nicht vorhersehbar, sodass die Auflösung für mich eine gelungene Überraschung darstellte.
Die Morde sind schnell und unblutig, die Tat selbst steht nicht im Vordergrund, sondern ganz klar die Entschlüsselung des Motivs, was mir sehr gefallen hat.

Für mich eine gelungene, stimmungsvolle Erzählung, die einige Überraschungen bereithält.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Schrullig schön

Endling
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Bücher von Jasmin Schreiber bereichern mein Leben. Aus ihren Geschichten, denen meist auch eine elementare Botschaft zugrunde liegt, kann ich immer etwas für mich mitnehmen. So auch bei diesem Buch. Ich ...

Bücher von Jasmin Schreiber bereichern mein Leben. Aus ihren Geschichten, denen meist auch eine elementare Botschaft zugrunde liegt, kann ich immer etwas für mich mitnehmen. So auch bei diesem Buch. Ich wollte gar nicht, dass es endet, weil die Geschichte auf so vielschichtig skurrile Weise einfach wunderschön ist.

Zum Inhalt: 2041- nach diversen Pandemien und bedingt durch den Klimawandel hat sich das Leben in Deutschland drastisch verändert. Minderheiten und Frauen haben es immer schwerer ihr Leben zu bestreiten, die Obdachlosenzahlen steigen, das Regime verfolgt alle, die gegen die Repressalien ankämpfen. Und in all dem Chaos machen sich drei Frauen auf den Weg um etwas zu finden, dessen Existenz nicht belegt ist.

Die Geschichte beginnt erstmal recht überraschend in einer Zukunft, die beunruhigend realistisch ist, da sie auf den aktuellen Begebenheiten beruht. Im Zentrum der Geschichte steht die Familie von Zoe, bestehend aus vier Frauen, die alle mit ihren ganz persönlichen Problemen und Sorgen struggeln. Das Familienbild, das hier geschaffen wird, hat nichts idyllisches, es ist eine Kraterlandschaft aus unausgesprochenen Konflikten und stummen Schuldzuweisungen. Ich habe es absolut geliebt zuzusehen wie hier der Knoten platzt und die Figuren für sich und ihre Bedürfnisse einstehen.

Neben der Haupthandlung bekommt man viele interessante Funfacts aus der Entomologie und Biologie. Liebe ja diese intelligenten Charaktere von Jasmin Schreiber, die einem auch immer was mit auf den Weg geben. Macht direkt Lust tiefer in diese Themen einzutauchen, obwohl ich das vorher jetzt nicht so als Interessengebiet von mir gesehen hätte.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, unterstützt durch die schrulligen Figuren und abstrusen Situationen in die diese sich bringen. Zwischen cleveren Ausführungen und gewitzten Schlagabtauschen bietet die Handlung einen hohen Unterhaltungswert. Gleichzeitig ist das Buch offen kritisch, feministisch, behutsam nachdenklich. Diese Mischung ist einfach grandios zu einer stimmigen Geschichte verwoben, die mir unglaublich gut gefallen hat

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Hinreißend witzig und sehr spicy

Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von Liebe
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Gott, wie humorvoll, sexy und kompliziert kann eine Geschichte sein? Und Ali Hazelwood so: ja! Ich liebe, liebe, liebe ihre Bücher. Warte ja eigentlich drauf, dass irgendwann mal der Moment kommt wo ich ...

Gott, wie humorvoll, sexy und kompliziert kann eine Geschichte sein? Und Ali Hazelwood so: ja! Ich liebe, liebe, liebe ihre Bücher. Warte ja eigentlich drauf, dass irgendwann mal der Moment kommt wo ich mir denke „es nur der Hype“, aber nö, ich liebs wirklich jedes verdammte Mal. Ali Hazelwood ist für mich ne absolute Romance-Queen.

Zum Inhalt: Rue musste hart für ihr sicheres, gefestigtes Leben arbeiten und verdankt ihrer Mentorin und Chefin Florence viel, die über die Jahre zu einer Freundin geworden ist. Als Florence Firma finanzielle Schwierigkeiten hat und aufgekauft werden soll, steht Rues ganzes Leben wieder mal auf der Kippe. Und verantwortlich dafür ist ausgerechnet Eli, der attraktive Fremde mit dem Rue sich über eine Dating-App verabredet hat.

Ich liebe Rues nüchterne, pragmatische Art, die besonders gut in den diversen Gesprächen mit Eli zur Geltung kommt und bei denen ich teilweise Tränen gelacht habe. Sie ist der Inbegriff von sozial inkompetent und unbeholfen, aber gleichzeitig ein verdammtes Genie- ich liebe die Kombination total. Generell sind die Figuren bei Ali Hazelwood ja gerne mal speziell, aber hier hat sie gefühlt noch ne Schippe draufgelegt. Bin großer Fan davon.

Die Geschichte in ziemlich spicy und ähnlich wie bei den anderen Büchern der Autorin mutet das anfangs irgendwie cringe an, weil Rue in Bezug auf Intimität sehr speziell ist. Wirkt im Gesamtkonzept aber irgendwie stimmig und die Chemie zwischen den Protas ist definitiv spürbar.

He falling first ist ein Trope der mir definitiv gefällt und ich mags wie in den Büchern von Ali Hazelwood immer ein akademisches Setting geschaffen wird, das total stimmig und auf nerdige Art cool wirkt. Hier werden gleichzeitig überraschend viele ernste Themen angesprochen, was dem Buch als Ausgleich zu dem vielen Spice eine angenehme Tiefe verleiht.

Einfach wieder grandiose Unterhaltung, die mich wieder total umgehauen hat

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Nette Zusammenfassung

Stolz und Vorurteil
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Die Graphic Novel ist eine nette Ergränzung oder auch Vereinfachung des Jane Austen Romans, wer das Original kennt, wird hier vermutlich den Charme vermissen, den Austens Beschreibungen und Dialoge ausmachen. ...

Die Graphic Novel ist eine nette Ergränzung oder auch Vereinfachung des Jane Austen Romans, wer das Original kennt, wird hier vermutlich den Charme vermissen, den Austens Beschreibungen und Dialoge ausmachen. Die Handlung ist hier wirklich stark komprimiert, auf das wesentlichste beschränkt dargestellt. Für mich, als Austen Fan, ist das Buch ein nettes Add-on, kann dem Original aber natürlich nicht das Wasser reichen.

Die Liebesgeschichte um Elisabeth Bennet und Mr. Darcy ist eine der bekanntesten Liebesgeschichten aller Zeiten und eines der Topbücher von Jane Austen, das immer noch Leser aus aller Welt begeistert. Durch diese Graphic Novel bekommt die Geschichte einen modernen Anstrich. Die Sprache ist simpler gehalten, wodurch sie leichter zugänglich ist. Sie verliert dadurch aber auch ihren pointierten Witz, der Austens Werk so episch macht. Es fehlen die charmanten Schlagabtausche zwischen Elisabeth und Mr. Darcy und auch die ganzen Feinheiten der Kunst des Werbens gehen irgendwie verloren.

Ich fand die Illustrationen ganz nett und ansehnlich, bestimmte Gesichtsausdrücke wirkten für meinen Geschmack zwar etwas überzeichnet, was zum Beispiel Mrs. Bennet in meinen Augen boshafter wirken ließ, als ich sie aus dem Roman in Erinnerung habe. Manchmal sind einzelne Charaktere auch scher auseinanderzuhalten, weil sie sich in bestimmten Bildern so ähnlich sehen. Die Farbgestaltung an sich und auch die Einteilung in Jahreszeiten fand ich aber sehr passend und schön umgesetzt.

Die Schlüsselmomente waren soweit alle da, wenn auch komprimiert, manche Figuren und Szenen aus dem Original gingen aber auch einfach verloren. Ich finde es schwer zu beurteilen, ob jemand der das Original in keiner Form kennt, hier alle Verstrickungen völlig rekonstruieren kann.

Insgesamt fand ich das Buch nett anzuschauen um die Geschichte nochmal in Kurzfassung zu rekapitulieren. Auch meine Lieblingsmoment aus dem Buch waren alle vertreten und nett bebildert, sodass man sich nochmal anders auf Zeit und Setting einlassen konnte. Ersetzt mir aber nicht den Charme des Originals.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Wilde Jagd nach der Wahrheit

Ich finde dich wieder
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"Uns bleibt immer New York" von Mark Miller war letztes Jahr eines dieser Bücher, die mich total überrascht und begeistert haben, sodass mir der Autor im Gedächtnis geblieben ist und es sofort Klick gemacht ...

"Uns bleibt immer New York" von Mark Miller war letztes Jahr eines dieser Bücher, die mich total überrascht und begeistert haben, sodass mir der Autor im Gedächtnis geblieben ist und es sofort Klick gemacht hat, als ich dieses Buch gesehen habe. Und wow, war das wieder ein tolles Buch. Irgendwo zwischen Familiendrama und Thrillerspannung, hat mich dieser Roman wieder sehr gefesselt. Ich war richtig gebannt von der Story, deren Perfidität man sich gar nicht ausmalen kann. Spannend und temporeich geplottet.

Zum Inhalt: Bei einem tragischen Autounfall verstirbt Toms Sohn, während er selbst noch im Koma liegt. Daran zerbricht auch seine bereits angeschlagene Ehe völlig und Tom lebt seitdem zurückgezogen in den Florida Keys. Als er eine anonyme Email bekommt, deren Schreiber andeutet Josh würde noch leben, flammt in Tom neuer Kampfgeist auf und er setzt alles daran, die Wahrheit über die Nacht, die sein Leben zerstörte, aufzudecken.

Am Anfang der Geschichte steht der Unfall selbst, der eindringlich und aufwühlend geschildert ist, dann folgt ein harter Cut zu Toms Leben in der Gegenwart, wo er immer noch versucht, die Ereignisse zu verarbeiten. Anfänglich liegt der Fokus eher auf seinen neuen Mietern und schon bei ihrer Ankunft überkommt einen ein ungutes Gefühl, dass sie Ärger bedeuten könnten. Und das nicht nur, weil Tom sich zu der verheirateten Kay hingezogen fühlt. Schnell stellt sich eine angespannte Atmosphäre ein, in der Tom beschattet wird und sich andeutet, dass an der anonymen Mail mehr dran sein könnte, als Tom zuerst zu glauben wagte.

Die Geschichte schlägt schnell unerwartet große Kreise, in denen Tom nur ein Spielball ist, seinen Gegnern aber mächtig in die Suppe spuckt, nicht zuletzt weil er ein paar tolle Verbündete auf seiner Seite hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war wirklich auf den Ausgang dieser Geschichte gespannt. Ein bisschen liest sich das Buch zwischendurch wie ein Actionfilm, bei dem der Held auf einen einsamen Rachefeldzug geht. Stellenweise war das für mich knapp an der Grenze zur Übertreibung, was so eine Einzelperson (unser Protagonist ist Autor von Beruf, kein Soldat oder Polizist), da alleine auf die Beine stellt.

Tatsächlich hielt das Buch die eine oder andere überraschende Wendung bereit, sodass es bis zum Schluss interessant und unterhaltsam bleibt. Mir hats wieder gut gefallen, war aber eine komplett anderes Buch, als die kosmopolitische New York Geschichte aus dem vergangenen Jahr. Für mich hat sich Autor Mark Miller damit schön breit aufgestellt, sodass ich auch in Zukunft nach seinen Büchern Ausschau halten werde.

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