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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2023

Wunderschön schmerzhaft

Vor uns die Dämmerung
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„Vor uns die Dämmerung“ trügt mit seinem verträumten Äußeren über die hatte Wahrheit im Inneren hinweg. Dieses Buch steckt voller Schmerz, voller Wut und ganz großen Emotionen. Ein Buch, was nichts schönt ...

„Vor uns die Dämmerung“ trügt mit seinem verträumten Äußeren über die hatte Wahrheit im Inneren hinweg. Dieses Buch steckt voller Schmerz, voller Wut und ganz großen Emotionen. Ein Buch, was nichts schönt und beweist, dass es in der Realität nicht immer ein Happy End geben kann.

Zum Inhalt: nach dem Verlust ihrer Zwillingsschwester wächst Emery bei ihrer Mutter auf. Doch als bei Emery die selbe Krankheit diagnostiziert wird, die ihrer Schwester das Leben gekostet hat, droht die Kleinfamilie erneut zu zerbrechen. Deshalb beschließt Em zu ihrem Vater zu ziehen, um ihrer Mutter Raum zu geben. Und trifft dort auf Kaiden, der auch mit Verlusten zu kämpfen hat.

Verlust und Trauer sind zentrale Themen in diesen Buch. Die Emotionen und Gedanken die damit einhergehen sind sehr authentisch dargestellt und haben mich mehr als einmal zu Tränen gerührt. Emery ist sehr nahbar, versucht niemandem zur Last zu fallen und viel mit sich selbst auszumachen. Wie sie innerhalb der Geschichte aufblüht ist einfach wahnsinnig schön und erinnert an Bücher von John Green.

Kaiden ist der klassische Gegenpart- direkt und wütend. Aber auch in ihm steckt so viel mehr und gemeinsam sind die beiden einfach einfach eine wundervolle Kombination, die sehr gut funktioniert. Und obwohl es ein paar süße Momente gibt, bei denen ich Schmunzeln konnte, ist der Tenor der Geschichte eher düster und traurig.

Dieses Buch ist keine rosarote Liebesgeschichte, sie ist eher voll von tristem Grau, aber durchzogen von strahlendem Gelb. Die Geschichte tut beim Lesen beinahe weh, so gut wird der emotionale und körperliche Schmerz transportiert. Für mich ein Buch, dass auch nach dem Ende noch nachhallt.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

spannend und voller Geheimnisse

The Cousins
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Karen McManus schreibt einfach packende Jugendthriller, die thematisch auch immer wieder überraschen können. So auch bei diesem Werk, bei dem ich lange im Dunkeln getappt bin, welche Geheimnisse es wohl ...

Karen McManus schreibt einfach packende Jugendthriller, die thematisch auch immer wieder überraschen können. So auch bei diesem Werk, bei dem ich lange im Dunkeln getappt bin, welche Geheimnisse es wohl verbirgt. Spannend bis zum Schluss gefällt mir dieses Buch wieder richtig gut.

Zum Inhalt: ein ominöser Brief soll das leben der drei Story-Nachkommen für immer verändern. Denn ihre Großmutter, die die drei noch nie kennengelernt haben und die ihre Eltern verstoßen hat, will sie nun treffen. Doch angekommen auf Gull Cove Island ist nichts wie erwartet und die Familien-Matriarchin hat kein Interesse an ihren Enkeln. Wer hat den Brief geschrieben? Und wieso will Mildred Story Kontakt um jeden Preis vermeiden?

Das Buch ist aus den wechselnden Perspektiven der drei Protagonisten geschrieben, so lernt man jeden von ihnen etwas besser kennen, genauso wie die Geheimnisse die sie und ihre Familien verbergen. Denn den enterbten Story-Kindern ist viel daran gelegen, dass Mildred sich über ihre Enkel gnädig stimmen lässt, um so die eigenen Probleme wieder ins rechte Licht zu rücken.

Nach und nach werden diverse Geheimnisse der Vergangenheit und Gegenwart enthüllt, was ich sehr gelungen finde und gut zum Spannungsaufbau beiträgt. Es gibt auch Rückblenden in die Vergangenheit aus der Perspektive von Millys Mutter, die ich bis zum Schluss nicht so recht einordnen konnte, die nach der großen Enthüllung aber plötzlich sehr viel Sinn ergeben.

Das Buch ist wieder gewohnt flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang und die vielen Perspektivwechsel bringen auch zusätzliches Tempo rein.

Insgesamt fand ich, dass dieses Buch wieder ein echter Pageturner war. ich war so gefesselt von den Familiengeheimnissen, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Horrorvorstellung

Institut für gute Mütter
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Ich weiß gar nicht so genau, was ich mir von diesem Buch erwartet hatte, der Klappentext erinnerte mich ein bisschen an Bücher von Christina Dalcher und hat mich auf jeden Fall direkt neugierig gemacht. ...

Ich weiß gar nicht so genau, was ich mir von diesem Buch erwartet hatte, der Klappentext erinnerte mich ein bisschen an Bücher von Christina Dalcher und hat mich auf jeden Fall direkt neugierig gemacht. Die Story selbst glich dann einer Mischung aus Freakshow und Horrorszenario und hinterließ einen bleibenden Eindruck, von dem ich gar nicht sicher bin, ob er positiv oder negativ ist- vermutlich ein bisschen von beidem.

Zum Inhalt: Frida ist als Mutter überfordert. Und deswegen setzt sich Frida ins Auto und lässt ihre Tochter Harriet allein zu Hause zurück. Das nächste, was Frida bewusst wahrnimmt ist der Anruf der Polizei. Sie haben Harriet. Und Frida muss sich wegen Vernachlässigung verantworten. Im Institut für gute Mütter soll sie ihren Narzissmus ablegen und lernen eine bessere Mutter zu sein.

Natürlich werden hier viele Szenarien überspitzt dargestellt und Frida werden Sachverhalte und Verhaltensweisen zur Last gelegt, wie sie in fast jedem normalen Haushalt mal vorkommen. Dagegen wird ihr eigentliches Fehlverhalten von ihr selbst immer mit "einem schlechten Tag" heruntergespielt. Echte Einsicht gibt es in diesem Buch eigentlich nicht. Dem gegenüber steht die neue Freundin ihres Exmannes, designierte Supermutter, Ernährungsberaterin und Pilateslehrerin, die alles perfekt meistert und für Fridas Tochter die Mutter mimt, die diese immer verdient hatte. Die Gegensätze könnten nicht gravierender sein und so kann man Fridas Frustration gut nachvollziehen.

Die Erziehungsmaßnahmen im Institut sind drastisch bis schockierend, die Puppen auf eine beunruhigende Art real und die Trainingssituationen teilweise grotesk in ihrer Grausamkeit. Auch Rassenunterschiede, Vorurteile, sowie körperliche und seelische Misshandlung werden thematisiert und ergeben ein erschreckendes Potpourri. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend, das wiederkehrende Mantra des „ich bin eine schlechte Mutter weil“ war anstrengend, aber auch abschreckend. Die Hoffnungslosigkeit der Situation war geradezu mit Händen greifbar. Trotzdem bleibt vieles im Alltag von Frida allgemein, einiges wiederholt sich, wie Telefonstrafen und Extrasitzungen im Gesprächskreis. Eine echte Entwicklung bei Frida ist für mich nicht spürbar gewesen. Stattdessen verfällt sie wieder in Ich-bezogene Muster, als Männer im Institut ankommen- natürlich auch wieder sehr überzogen dargestellt. Das Ende ließ mich dann ein bisschen ratlos zurück, auch wenn ich darüber nicht überrascht war.

Die Thematik selbst war superspannend und das Buch entwickelt eine grausame Sogwirkung. Trotzdem bleibt ein fader Nachgeschmack zurück

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Wieder ein klassisches Werk von Taylor Jenkins Reid

Malibu Rising
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Taylor Jenkins Reid bleibt ihrer Linie treu und schafft auch mit „Malibu Rising“ einen Roman der zwischen fiktiver Biografie einer starken Frauenfigur und Gesellschaftskritik rangiert. Das besonders diesmal: ...

Taylor Jenkins Reid bleibt ihrer Linie treu und schafft auch mit „Malibu Rising“ einen Roman der zwischen fiktiver Biografie einer starken Frauenfigur und Gesellschaftskritik rangiert. Das besonders diesmal: das Buch schlägt eine starke Brücke zu den anderen Werken der Autorin.

Zum Inhalt: 1983 in Malibu. Model Nina Riva schmeißt ihre jährliche Strandhausparty und alles was Rang und Namen hat ist eingeladen. Die Party ist legendär für ihre Ausschweifungen. Aber in diesem Jahr ist Nina die Partylaune vergangen, nachdem ihr Ehemann sie für eine andere Frau verlassen hat. Nina ahnt noch nciht, dass diese Nacht alles verändern wird, denn es liegt ein ruhiges Flirren in der Luft.

Was ich an diesem Buch wieder liebe ist der Flair, dieser Vibe der Zeit, wie ihn Taylor Jenkins Reid perfekt einfängt und durch ihre Figuren transportiert. Ninas Leben, ihr Haus in Malibu und die heiß ersehnte, durch die Gäste automatisch glamouröse Party geben einfach dieses „alles ist möglich“ Gefühl wieder, den amerikanischen Traum. Ich fühle mich einfach perfekt in diese Zeit und Szenerie versetzt.

Ich finds cool, dass das Buch in zwei Zeitschienen aufgeteilt ist und der Leser, obwohl es in dem Buch vorrangig um Nina Riva geht, auch viele über ihren Vater Mick und die Beziehung der Eltern erfährt. Generell werden hier wieder starke Figuren erschaffen, natürlich auch Stereotypen, die man sich dadurch aber sofort bildlich vorstellen kann. Auch hier dreht sich wieder alles um Beziehungen jeglicher Art und die vielfältigen Interaktionen bauen Dramatik und Spannung im Buch auf. Alles läuft auf den großen Knall hinaus, der am Ende des Buches lauert.

Im Vergleich zu den vorherigen Büchern und vllt der Aufteilung geschuldet, habe ich diesmal aber keine echte Verbindung zur Protagonistin aufbauen können, die in ihrer eigenen Geschichte recht blass zurückbleibt. Trotzdem lässt sich das Buch natürlich wieder toll lesen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Zwischen gescheiterter Lesebeziehung und Herzensbuch

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Witzig, dass in der "Enzyklopädie der kleinen Gefühle" auch die gescheiterte Lesebeziehung beschrieben wird. Denn genauso empfand ich dieses Buch passagenweise. Alles an diesem Buch hat mich auf den ersten ...

Witzig, dass in der "Enzyklopädie der kleinen Gefühle" auch die gescheiterte Lesebeziehung beschrieben wird. Denn genauso empfand ich dieses Buch passagenweise. Alles an diesem Buch hat mich auf den ersten Blick angesprochen, aber dann hat es einfach nicht gefunkt zwischen uns. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches stand ich kurz vor dem Abbruch, jetzt zum Schluss bin ich aber froh, die Geschichte doch bis zu Ende verfolgt zu haben, denn die Story steckt so voller Herzensgüte, dass man sie einfach lieben muss. Jeder sollte einen literarischen Apotheker haben, um die Maladie des Lebens zu heilen.

Zum Inhalt: Vier Jahre ist es her, dass Buchhändler Jean Perdu sein Bücherschiff verließ und den Job als literarischer Apotheker an den Nagel hing um seinen großen Liebe in die Provence zu folgen. Doch als sich in seinem und dem Leben seiner engen Freunde eine Art herzschwere breit macht, wagt Perdu ein letztes Abenteuer und bringt sein Schiff zurück nach Paris. Eine Reise voller Begegnungen beginnt, die nicht nur Peruds Leben bereichern soll.

Ich fand es ziemlich schwer, in die Geschichte reinzukommen. Am Anfang fand ich die Zwischenkapitel der „Großen Enzyklopädie der kleinen Gefühle“ noch ein nettes Gimmick. Später habe ich sie nurnoch überflogen, da sie meinen Lesefluss gestört haben und für mich auch nicht immer ganz stimmig zu den vorangegangenen Kapiteln gepasst haben. Die eigentlich Hauptgeschichte der Reise des Bücherschiffs nach Paris mochte ich nämlich eigentlich ganz gerne und wollte schon wissen, wie diese ausgeht. Nachdem der holprige Start in die Haupthandlung geglückt war, hat mich die Gesichte so ab circa der Hälfte richtig mitgerissen, was an den vielen tollen Charakteren liegt, die Perdu auf seiner Reise trifft und die nicht zur sein Leben bereichern, sondern auch das Leseerlebnis.

Was entsteht ist eine Geschichte mit ganz viel Herz in der das Schicksal Menschen zusammenbringt, die nicht wussten, dass sie einander brauchen um sich wieder ganz zu fühlen. Es werden großartige, emotionale Momente geschaffen, die mich zu Tränen gerührt haben.
Schön war es auch, den Wandel zu verfolgen, den die Bücher und Perdu als literarischer Apotheker in den Menschen ausgelöst haben. Ich bin während der Lektüre auf ein paar altbekannte Bücher gestoßen, bei denen ich mich gefreut habe, dass sie hier Nennung erfahren haben, habe mir aber auch neue Leseanregungen mitgenommen. Am Ende der Geschichte war ich dann doch traurig, das sie vorbei war und hätte gerne noch länger verweilt.

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