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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2023

Fürs Herz und die Lachmuskeln

Let's be bold
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Nachdem mir Band 1 schon richtig gut gefallen hat und mir diese SATC- und Bold Type-Vibes gegeben hat, habe ich mich wahnsinnig auf das Wiedersehen mit der Clique rund um Shae und Tyler gefreut. Und auch ...

Nachdem mir Band 1 schon richtig gut gefallen hat und mir diese SATC- und Bold Type-Vibes gegeben hat, habe ich mich wahnsinnig auf das Wiedersehen mit der Clique rund um Shae und Tyler gefreut. Und auch dieses Buch zeigt wieder, wie gut man locker-leichte New York City Vibes mit ernsten und wichtigen Themen verknüpfen kann.

Zum Inhalt: es wird Sommer in New York und nachdem Shae, Tyler, Evie und Ariana sich langsam in ihre Wahlheimat eingelebt haben, kommen neue berufliche und private Herausforderungen auf sie zu. Aber zwischen all dem Gefühlschaos steht eins fest: New York ist immer für sie da, genau so wie sie füreinander.

Durch die vier sehr unterschiedlichen Charaktere, die natürlich alle ihre eigenen Struggle haben, gibt es nicht nur ein zentrales Thema, was aber für mich ganz klar den Charme des ganzen Buches ausmacht. Denn als Leser kann man sich dadurch mit mindestens einer der Figuren selbst identifizieren, die sich in ganz unterschiedlichen Situationen und Lebensphasen wiederfinden.

Mir gefällt wie locker und leicht diese Geschichte erzählt wird, die kurzen Kapitel aus der wechselnden Sicht der Hauptcharaktere sind nicht nur leicht zu lesen, sondern haben mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Trotzdem greift dieses Buch mit seiner unbeschwerten Art, in der ganz viel Loyalität und Herz steckt, auch ernste Themen auf. Von Beziehungsproblemen, über persönliche Unsicherheiten mit dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität, bis hin zu Problemen am Arbeitsplatz. Und in ganz ähnlichen Situationen hat man sich als Leser sicher selbst schon einmal wiedergefunden. Was ich besonders mag ist der durchweg bestärkende Ton der Geschichte und der Zusammenhalt der Protagonisten.

Kann mir diese Geschichte auch einfach fantastisch verfilmt vorstellen, weil die Erzählweise bereits sehr episodenhaft rüberkommt. Für mich ein wunderbares Buch, dass mich nicht nur immer wieder zum Lachen gebracht hat, sondern auch an den richtigen Stellen ernst und emotional war, sodass ich einen echten Zugang zu den Figuren finden konnte.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Ballettsetting ohne Ballett

Stay Here - New England School of Ballet
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Da mir der erste Band der Reihe so gut gefallen hat und ich das Ballettthema so mochte, habe ich mich sehr auf eine Wiederkehr an die Bostoner Tanzschule gefreut. Aber irgendwie ging es in diesem Buch ...

Da mir der erste Band der Reihe so gut gefallen hat und ich das Ballettthema so mochte, habe ich mich sehr auf eine Wiederkehr an die Bostoner Tanzschule gefreut. Aber irgendwie ging es in diesem Buch um alles mögliche außer Ballett.

Zum Inhalt: als Rayne auf eine Coverversion ihres Lieblingssong stößt ist sie hin und weg und kontaktiert aus einer Laune heraus den Leadsinger der Band. Was dieser nicht weiß: von ihrem Vater ist der Originalsong und sie wird ihm die Band empfehlen. Doch dann gerät in Raynes Welt alles aus den Fugen und sie verliert den Kontakt zu Easton. Bis sie ihm in Boston wieder begegnet.

Hätte ich kein Ballettsetting erwartet, hätte ich mich glaube ich nochmal ganz anders auf diese Geschichte einlassen können, denn die Story um We are no Saints, die Band im Buch, hat mir richtig gut gefallen. Ich hatte aber einfach mit etwas anderem gerechnet und dementsprechend kamen mir die Szenen in der Tanzschule irgendwie zu kurz. Ich hatte mich auch auf ein Wiedersehen mit den Charakteren aus Band 1 gefreut, aber die Wärme, die mich da so von der Geschichte überzeugt hat, fehlte hier irgendwie.

Die Chemie zwischen Easton und Rayne ist irgendwie schwierig. Ich mag Slow Burn, aber hier schwingt auch viel von den jeweiligen Unsicherheiten der Charaktere mir, wodurch sich beide nicht so richtig in die Beziehung fallen lassen konnten und ich mich eben dadurch auch nicht in die Story.
Alles rund um die Entstehung des Songs hat mir aber richtig gut gefallen und auch Eastons Band und war einfach super witzig und ich mochte die Jungs direkt.

Sehr nahbar fand ich irgendwie Raines Struggle damit, was sie aus ihrem Leben machen will, wie sie ein eigener Mensch sein und trotzdem an ihren Eltern und deren gedenken festhalten kann. Das war eine schöne Background-Thematik, die auch authentisch und greifbar aufgearbeitet wurde.

Insgesamt eine schöne Geschichte, die für mich nur irgendwie am Thema vorbei war.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Düstermärchen mal anders erzählt

Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters
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Düstere Legenden wie die von Sleepy Hollow mochte ich schon immer total gern und das in Kombination mit Christian Henry, die klassische Geschichten und Märchen nimmt und in etwas makaber verdrehtes verwandelt, ...

Düstere Legenden wie die von Sleepy Hollow mochte ich schon immer total gern und das in Kombination mit Christian Henry, die klassische Geschichten und Märchen nimmt und in etwas makaber verdrehtes verwandelt, konnte ja nur gut werden. Muss aber gestehen, dass die diese Geschichte fast schon seicht erzählt fand, dabei ist von von Henry doch eigentlich mehr Brutalität gewohnt.

Zum Inhalt: in Sleepy Hollow glauben die Leute. Sie glauben daran, dass dort etwas in den Wäldern lauert. Sie glauben daran, dass die Opfer, die die Dorfgemeinschaft bringt, gerechtfertigt sind und ihnen Wohlstand und ein gutes Leben sichern. Sie glauben, dass man an Traditionen festhalten sollte. Nur Ben glaubt, dass das alles Bullshit ist und ist bereit mit den Gepflogenheiten von Sleepy Hollow zu brechen.

Ich finds gut, dass diese Geschichte nicht einfach nur ein modernes Retelling ist, sondern Henry ihre ganz eigene Geschichte daraus macht, in denen natürlich einige der Originalelemente aufgegriffen werden, aber die Story selbst etwas völlig neues ist was mich überraschen konnte.

Das Tempo der Geschichte ist überraschend ruhig, passend zum Leben in Sleepy Hollow. Das finde ich fast ein bisschen schade, denn in der Originalgeschichte rollen ja geradezu im Sekundentakt die Köpfe und dafür dass Henry sonst ja auch nicht zu den zartbesaiteten Autorinnen gehört, hätte ich gedacht dieses Buch wird im übertragenen Sinne ein Gemetzel. Stattdessen ist die Geschichte fast schon unaufgeregt, die Spannung besteht eher in den zwischenmenschlichen Beziehung und den Geheimnissen.

Was sie aus dem kopflosen Reiter gemacht hat finde ich wiederum gut gelungen und auch Ben, ein Mädchen das lieber ein Junge wäre, ist charakterlich interessant und nahbar angelegt. Durch sie ist es auch so einfach, an der Geschichte dranzubleiben, einfach weil ihr persönliches Schicksal gut konstruiert ist.

Auch wenn ich mir das Buch düsterer und makaberer vorgestellt hätte, so habe ich es doch gerne gelesen. Vielleicht nicht Henrys spannendstes Werk aber eine gelungene Erzählung.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Die Leben der anderen

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Ich muss gestehen, dass mir der Start in diese Geschichte nicht ganz leicht gefallen ist. Ich fand einfach sie nimmt nicht so richtig Fahrt auf und mir war einfach nicht klar, wo diese Geschichte hinführen ...

Ich muss gestehen, dass mir der Start in diese Geschichte nicht ganz leicht gefallen ist. Ich fand einfach sie nimmt nicht so richtig Fahrt auf und mir war einfach nicht klar, wo diese Geschichte hinführen soll. Dranbleiben lohnt sich aber in meinen Augen total, denn umso besser man die Figuren kennenlernt, desto größer wird die Wirkung dieser Alltagsgeschichte.

Zum Inhalt: Janice hat mit ihren eigenen Träumen abgeschlossen. Stattdessen sammelt sie die Geschichten anderer Leute; bewegende Geschichten und Happy Ends, zieht aus ihnen Trost und Hoffnung. Doch ein neuer Job lockt sie aus ihrem Schneckenhaus und sie erkennt: es ist nie zu spät der eigenen Geschichte eine neue Wendung zu geben.

Ich finde am Anfang braucht es ein bisschen um in die Handlung reinzukommen. Man steigt quasi mitten in den Alltag der Protagonistin ein, die ein bisschen über ihre Kunden erzählt und im gleichen Atemzug ihr eigenes Leben auf den Prüfstand stellt. Es ist eine episodenhafte Alltagsgeschichte, gezeichnet von den Begegnungen und Gesprächen die Janice durchlebt.

Ich mag wie vielfältig die Charaktere sind und ein bisschen wirkt es wie Voyeurismus, wie der Leser Einblicke in die unterschiedlichen Leben von Janines Kunden bekommt. Janice selbst ist das klassische Mauerblümchen. Am Anfang irgendwie grau und bemitleidenswert, wird sie im Verlauf der Geschichte zunehmend interessanter und lernt für sich selbst einzustehen. Alterstechnisch konnte ich mich zwar nicht unbedingt mit ihr identifizieren, aber ich mag die emphatische Art, mit der sie sich Gedanken über ihre Kunden und deren Bedürfnisse macht.

Der Erzählton der Geschichte ist eher ruhig, aber bedacht und reflektiert und obwohl die Geschichte nicht mitreißend im herkömmlichen Sinne ist, so habe ich die einzelnen Schicksale, ihre Schnittstellen und Entwicklungen doch mit Spaß verfolgt. Ein Buch über die Unsicherheiten des Lebens, aber auch über die Stärke sie zu überwinden.

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Veröffentlicht am 15.07.2023

die Geheimnisse von Dirt Town

Dinge, die wir brennen sahen
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Ich finde so Kleinstadtgeschichten vom anderen Ende der Welt immer irgendwie atmosphärisch und mag diese Art Verbrechen von nebenan, die Nachbarn verdächtig wirken lassen und die Bevölkerung erschüttern, ...

Ich finde so Kleinstadtgeschichten vom anderen Ende der Welt immer irgendwie atmosphärisch und mag diese Art Verbrechen von nebenan, die Nachbarn verdächtig wirken lassen und die Bevölkerung erschüttern, weil man meint, dass einem selbst sowas nie passieren würde. Weil man sich in falscher Sicherheit wiegt. Das Buch ist als Roman kategorisiert, was ich sehr treffend finde. Es passiert zwar ein Verbrechen, aber statt der Tat selbst stehen eher das Leben in Dort Town und die Menschen, die Esthers Leben berührt haben im Fokus…

Zum Inhalt: ein Tag wie jeder andere in einer dieser kleinen, aussterbende Städte. Es ist Sommer, direkt vor den Ferien, die Luft schwirrt vor Hitze und der Hoffnungslosigkeit eines Ortes, der seiner Jugend nichts zu bieten hat. An diesem Tag kehrt Esther nach der Schule nicht nach Hause zurück, nachdem sie sich von ihrer Freundin Ronnie vor der Kirche getrennt hat. Wo kann das Mädchen sein und wer würde ihr etwas antun in einem Ort, wo jeder jeden kennt und niemand was gesehen hat.

Was mir an dieser Geschichte total gut gefallen hat ist die Art, die Burton als Ort charakterisiert wird. Ich hatte direkt ein Bild vor Augen von dieser kleinen Stadt voller Perspektivlosigkeit. Das wird auch immer wieder anhand der diversen Gespräch innerhalb der Polizeiermittlungen aufgegriffen, sodass eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen wird, voller Trostlosigkeit, Monotonie und Kleingeistigkeit.

Ähnlich hinterwäldlerisch wie Dort Town selbst sind auch einige der Charaktere angelegt, wodurch es direkt diverse potentielle Verdächtigen gibt.Ronnie, Lewis und Esther sind alle drei auf ihre eigene Art Außenseiter in dieser Geschichte und drücken ihr gewissermaßen ihren Stempel auf.

Erzähltechnisch interessant finde ich, dass es eine Erzählperspektive unter dem Namen "Wir" gibt, was quasi für die restlichen Kinder Durtons stehen soll. Diese wissen deutlich mehr als die anderen erzählenden Charaktere und schaffen eine Art auktorialen, zeitlosen Erzähler. Fand ich anfangs etwas befremdlich, passt aber an sich gut in diese Geschichte rein.

Die Spannung im Buch ist eher unterschwellig und das Erzähltem eher gemäßigt. Viel mehr werden hier viele Stimmungen und Beobachtungen eingefangen, denen der Fall um Esthers Verschwinden einen geschichtlichen Rahmen gibt.

Mit hat die Geschichte gut gefallen und die Auflösung kam für mich sehr überraschend, was gut gemacht war.

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