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Danielle_Shirin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2024

Gelungenes Debüt!

Rübentod
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Wir werden mitgenommen in die Prignitz in Brandenburg, so wie es beschrieben ist eine sehr schöne Landschaft, die man nach der Lektüre gerne besuchen möchte. Dort wird in einer Rübenmiete eine schon recht ...

Wir werden mitgenommen in die Prignitz in Brandenburg, so wie es beschrieben ist eine sehr schöne Landschaft, die man nach der Lektüre gerne besuchen möchte. Dort wird in einer Rübenmiete eine schon recht unkenntliche Leiche gefunden, und so geht die Suche nach dem Mörder in einer sehr ländlichen Gegend los. Jeder, der schon einmal in einem Dorf gelebt hat, kann sich vorstellen was es für Schwierigkeiten, aber vielleicht auch Vorteile, hat in einem Dorf, bzw. in einer ländlichen Gegend, ermitteln zu müssen. Und das wird gerade von einer Großstädterin, der neu ernannten Polizeidirektorin von Neuruppin, übernommen. Sie hat nicht nur den Fall zu klären, sondern sich zugleich noch zu beweisen, was in dem aktuell dort herrschenden Umfeld nicht immer ganz so einfach ist...

Ich als Laie hatte den Eindruck, dass die beschriebenen Ermittlungen genauso stattgefunden haben könnten. Alle Schritte und Informationen erschienen mir komplett nachvollziehbar und logisch. Nur warum manche Menschen nicht einfach alles sagen was sie wissen, wird mir immer ein Rätsel bleiben, vor allem wenn sie keine Schuld haben.

Eine weitere, sehr spannende Note, waren die politischen Umstände, die subtil mit angeschnitten wurden. Sie wurden nicht ausdiskutiert, wofür in einem Roman auch gar nicht der Platz wäre, aber so regt das Buch in vielen Bereichen zum weiteren Nachdenken an!

Die Protagonistin, Marley, ist eine sehr toughe und sympathische Frau, die aber auch ihre Fehler und Charakterzüge hat, genauso wie ihr Kollege Richard Said Wagner. Dadurch wird man noch besser mitgenommen als Leser und fühlt sich den Menschen sehr nah, ich fand es wunderbar! Man fiebert mit, man ist teilweise empört, man ist traurig und enttäuscht, und man freut sich! Das macht das Buch zu einem absoluten Lesevergnügen! Ich freue mich sehr, wenn es weitere Bücher von Dagmar Rosenbauer gibt, die werde ich garantiert auch lesen

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Nichts ist wie erwartet.

She Who Became the Sun
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Dieses Buch hat mich mit seinem wunderschönen Cover und dem Klappentext magisch angezogen und so musste es bei mir einziehen. Man erwartet eine Geschichte von einem Mädchen in einer Zeit und einem Land, ...

Dieses Buch hat mich mit seinem wunderschönen Cover und dem Klappentext magisch angezogen und so musste es bei mir einziehen. Man erwartet eine Geschichte von einem Mädchen in einer Zeit und einem Land, in dem Mädchen nichts wert sind, das sich dadurch, dass es den Platz seines toten Bruders einnimmt, ein Leben erkämpft. Der Anfang hat diesen Erwartungen auch entsprochen. Die Einführung bringt gut die Verzweiflung und Ödnis rüber, unter der dieses Mädchen lebt (oder eher existiert?), man gleitet ohne Schwierigkeiten in das Asien der damaligen Zeit.

Was dann aber weiter geschieht habe ich nicht im geringsten erwartet. Der Charakter des Mädchens ändert sich im Laufe des Buches in einer Weise, die mich verwundert und fasziniert hat. Es gibt in diesem Buch einfach nicht die typischen Helden und die typischen Bösen. Alles verschwimmt ineinander, die Farben sind eine Palette von Grau anstelle von Schwarz und Weiß.

Ich will nicht zu viel erzählen, um nicht zu spoilern, daher nur mein Fazit: An manchen Stellen hatte das Buch Längen, die aber nicht übermäßig waren. Der Einstieg war ein wenig zäh, weil das Leben der Protagonistin einfach zäh und öde ist. Aber dann gewinnt das Buch an Fahrt und man verfolgt gespannt wie sich das Mädchen entwickelt. Die Entschlossenheit und das Feuer kommen in dem gesamten Buch sehr gut rüber und ziehen den Leser mit. Allerdings ist das so intensiv und die Charaktere so polarisierend, dass das Buch auch in einem gewissen Sinne anstrengend war.

Als ich durch war, fühlte ich mich etwas zerrissen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den zweiten Band lesen möchte, auf jeden Fall aber nicht direkt hinterher. Einerseits war das Lesen und Miterleben der Geschichte anstrengend, andererseits fühle ich mich irgendwie "eingebunden" und möchte Zhu weiter folgen und sehen was sie noch erreicht.

Ich denke ich werde mir das zweite Buch vormerken und es mit etwas Abstand angehen. Denn ein so besonderes Buch muss ich auf jeden Fall würdigen.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Ein bisschen Soziologie, ein bisschen Psychologie, ein wenig Politik, und ganz viel Humor.

Vorstandssitzung im Paradies
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Dieses Buch bot ein sehr überraschendes Vergnügen! Eigentlich ist dieses Genre nicht eines, das ich sonst gerne lese, und auch das Cover hätte mich in einem Buchladen nicht gerade angezogen. Aber die Leseprobe ...

Dieses Buch bot ein sehr überraschendes Vergnügen! Eigentlich ist dieses Genre nicht eines, das ich sonst gerne lese, und auch das Cover hätte mich in einem Buchladen nicht gerade angezogen. Aber die Leseprobe hatte mich dann schnell überzeugt. Auch der Rest des Buches ging genauso gut weiter und hielt noch einige Überraschungen bereit!

Ich fand es faszinierend wie der Autor soziologische, psychologische und politische Aspekte miteinander verwoben und damit ein nachvollziehbares Szenario von einer Gruppe Menschen geschaffen hat, die nach einem Flugzeugabsturz auf einer Insel stranden und sich den "typischen" und weiteren ungeahnten Schwierigkeiten stellen müssen..
Die gestrandeten Menschen haben recht schnell Konflikte zu lösen, die wahrlich nicht nur wegen der lebensnotwendigen Bedürfnisse entstehen, sondern auch über Banalitäten wie die Sprache ausgetragen werden. Sie müssen schnell eine Gesellschaftsform entwickeln, um den angeborenen Egoismus des Menschen in den Griff zu bekommen und bessere Überlebenschancen zu haben.
Während die Geschichte sich entwickelt, werden immer wieder sehr amüsante Episoden und Geschichten eingestreut, die das Buch von vorne bis hinten zu einem Genuss macheen (Der Affen-Fang, das Wildschwein in der Sauna, die religiösen Wünsche nach einer Beerdigung und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten...)

Zwischenzeitlich kommt es zu überraschenden Wendungen, die dem Leser bei einer solchen Storyline vielleicht nicht unbedingt in den Sinn kämen, was das Buch noch einmal wesentlich spannender macht. Und zum Ende hin entwickeln sich einige Menschen aus der Gruppe in einer ebenfalls überraschenden Weise. Um nicht zu sehr zu Spoilern belasse ich es hierbei

Bis auf wenige Passagen, in denen das Frauenbild doch etwas eindimensional und leicht kritisch erscheint (was aber mit dem Erscheinungsjahr in den 70ern erklärbar ist und auch nichts wirklich schlimmes beinhaltet, die Anführerin des Lagers ist sogar eine Frau und sehr kompetent), kann ich nur Positives über diese intelligente Geschichte sagen, und ich freue mich schon auf weitere Bücher von diesem Autor, die bald in meinem Regal landen werden

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Viel Emotionen, wenig Handlung...

The Hurricane Wars
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Da der Roman gut geschrieben ist, und sich entspannt durchlesen lässt (bis auf wenige, etwas langatmige Stellen), gibt es von mir die 3 Sterne.

Auch mag ich die Protagonistin sehr gern. Sie ist noch etwas ...

Da der Roman gut geschrieben ist, und sich entspannt durchlesen lässt (bis auf wenige, etwas langatmige Stellen), gibt es von mir die 3 Sterne.

Auch mag ich die Protagonistin sehr gern. Sie ist noch etwas unsicher, hat sehr menschliche Züge und ist sympathisch unvollkommen.

Der Beginn der Story ist etwas hakelig zu lesen, da - wie schon von anderen Lesern angemerkt wurde - sehr viele neue Begriffe, Namen und Funktionen benutzt werden, die sehr fremd scheinen. Da hätte ich mir eine etwas sanftere Einführung gewünscht. Der Charakter der Protagonistin wird schön dargestellt, ihre Gedankenwelt ist nachvollziehbar und relativ tief, aber alle anderen Figuren sind recht blass und bleiben dies auch. Sie sind eindeutig nur Nebendarsteller in diesem Buch. Auch der Protagonist bleibt sehr lange sehr flach, erst zum Ende hin bekommt er etwas Struktur und man merkt, dass vielleicht nicht alles so schwarz-weiß ist wie es anfangs erschien.

Insgesamt ist im ersten Band erstaunlich wenig passiert, und da bis zum Ende nicht wirklich viel Aufregung und Spannung aufkam, drängt es mich leider nicht den zweiten Teil zu lesen... Daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Die Handlung ist nicht überzeugend

Flugangst 7A
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Ein Psychologe mit Flugangst gerät in eine extrem verworrene Erpressungssituation und soll dafür sorgen, dass eine ehemalige Patientin das Flugzeug abstürzen lässt...

Achtung, kleine Spoiler!

Das Buch ...

Ein Psychologe mit Flugangst gerät in eine extrem verworrene Erpressungssituation und soll dafür sorgen, dass eine ehemalige Patientin das Flugzeug abstürzen lässt...

Achtung, kleine Spoiler!

Das Buch wurde mir empfohlen, und da das zugrunde liegende Thema einen Nerv bei mir trifft war ich sehr gespannt wie sich die Story entwickelt. Leider war keine der dargestellten Persönlichkeiten für mich auch nur im geringsten glaubwürdig (ok, bis auf den einen etwas extremistischen jungen Mann). Die Beteiligten bleiben recht flach skizziert, gehen mit völlig absurden, scheinbar nicht zum Charakter passenden Handlungen durch ihre Leben, und werden nach und nach alle als Beteiligte in einem riesigen Komplott entlarvt. Schon allein die Planung des Verbrechens ist sehr konstruiert, aber dass dann alle darin verwickelt sind, oder durch Zufall mit hineingeraten weil sie einen Groll auf eine der beteiligten Personen haben, ist sehr an den Haaren herbeigezogen und auch sehr durcheinander beschrieben.

Für mich persönlich fehlte ein roter Faden und ehrlich gesagt auch ein Gefühl der Spannung.

Das Ende war dann für mich der völlige Supergau, so platt die Charaktere dargestellt waren, so platt sind sie auch gegangen, oder wurden in ein schönes Leben danach entlassen. Ich mag Bücher, in denen man sich gern vorstellt wie es mit den Protagonisten weitergeht, wie sie ihr Leben gestalten werden nach dem Ende der Geschichte. Aber das war hier gar nicht der Fall. Eigentlich habe ich es nur durchgelesen, weil ich es schon mal in der Hand hatte.

Schade, denn der Autor ist mir eigentlich recht sympathisch. Aber diese Story hat er für meinen persönlichen Geschmack nicht ganz logisch aufgebaut.

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