Ein Stück irisches Leben
Der Junge aus dem Meer„Der Junge aus dem Meer“ hat mich sofort mit seiner ungewöhnlichen Erzählweise überrascht – die Geschichte beginnt nicht in der Ich-Perspektive, sondern wird aus der Sicht des Dorfes erzählt. Das war anfangs ...
„Der Junge aus dem Meer“ hat mich sofort mit seiner ungewöhnlichen Erzählweise überrascht – die Geschichte beginnt nicht in der Ich-Perspektive, sondern wird aus der Sicht des Dorfes erzählt. Das war anfangs ungewohnt, aber genau das hat mich mitten in die irische Gemeinschaft hineingezogen.
Brendan, das Findelkind im Fass, wird zur Hoffnung für das Dorf, und sein Aufwachsen über 20 Jahre hinweg berührt auf stille, aber eindringliche Weise. Der Autor schafft es, das raue Leben an Irlands Küste authentisch und poetisch einzufangen, ohne große Dramen, aber mit viel Gefühl für die leisen Töne. Die Rivalität unter Brüdern, das Schweigen, die Fragen nach Herkunft und Zugehörigkeit – all das wird feinfühlig geschildert.
Das Cover passt wunderbar zur Geschichte: schlicht, geheimnisvoll und ein wenig melancholisch.
Für mich ist das Buch ein echtes Herzensbuch – ruhig, atmosphärisch und nachdenklich.