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Veröffentlicht am 15.10.2023

Fesselnd

Später
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Jamie ist nicht wie jeder andere Junge. Er mag Burger, ist neugierig und geht nicht so gerne zur Schule wie andere Kinder in seinem Alter durchaus auch, aber eines unterscheidet ihn von ihnen; denn er ...

Jamie ist nicht wie jeder andere Junge. Er mag Burger, ist neugierig und geht nicht so gerne zur Schule wie andere Kinder in seinem Alter durchaus auch, aber eines unterscheidet ihn von ihnen; denn er kann Geister sehen. Wenn er ihnen Fragen stellt, müssen sie ihm wahrheitsgemäß antworten, was seiner Mom, einer Literaturagentin quasi den Job rettet. Aber es geschehen auch Dinge, die er nicht kommen sieht und sein Leben verändern.

Vorwort:
Bei diesem Hörbuch werde ich wenig auf den Inhalt eingehen, sondern eher meine Gefühle beim Hören und den Sprecher eingehen, da dies für mich hier wichtiger ist. Dennoch spreche ich auch ein wenig die Geschichte selber an.

Meine Meinung:
Als ich "Später" von Stephen King vor ein paar Jahren las, war es nicht die große Liebe, aber es war eine ruhige Coming-of-Age Geschichte, die mich durchaus fesselte und so manchen kleinen Schauer bescherte, da ich doch mit Jamie und seine meiner Mutter bangte. Es ist ruhig, sogar für Kings Verhältnisse und ich kann verstehen, dass es nicht jeden begeistert, da er sich vor allem auf die geistige und emotionale Entwicklung von Jamie konzentrierte, der in seinem jungen Leben viel erlebte. Mir gefiel es aber gerade deswegen und es bekam damals von mir vier von fünf Sterne, weil es mir nur zwischendurch ein paar Längen hatte, die mich langweilten. Es las sich flüssig und ich war innerhalb eines Tages damit durch.

Bei dem Hörbuch dauerte es etwas länger, ehrlich gesagt über 1 1/2 Jahre länger, bis ich fertig war, was aber auf keinen Fall an dem Sprecher oder der Geschichte lag, weil ich es immer nur während der Autofahrt gehört habe und ich nun selten damit unterwegs bin. Denn wenn ich es einschaltete, war ich völlig von der Geschichte gebannt und irgendwie konzentrierter.

Zwar gab es hier auch ein paar Längen, aber die fielen mir nun nicht mehr so stark auf, weil der Sprecher David Nathan es einfach zum Hörgenuss machte. Ich schätze Nathan seit meinem ersten Hörbuch von King und auch hier brillierte er von Anfang bis Ende. Kein anderer als er schafft es, Bücher von King mit so einer Intensität und Spannung zu sprechen und mich immer zu fesseln. Ich hatte keine Probleme die Charaktere auseinander zu halten und wusste auch nach längerer Hörpause, was zuletzt passierte und wo ich nun bin.

Er hat eine raue und zugleich sanfte Stimme, die er passend zu dem Geschehen veränderte und gerade tragische und spannende Szenen verlieh er einer Intensität, die ich nicht einmal beim Lesen gespürt habe. Mehr als einmal bekam ich eine Gänsehaut und ich blieb dann doch noch ein paar Minuten länger im Auto sitzen, weil ich das Kapitel noch unbedingt zuende hören wollte.

Vor allem das Ende war durch ihn so spannend und einfach heftig, dass er mich auch etwas überraschte. Zumal ich wohl ein wenig vergessen hatte, wie alles endete und völlig perplex war. Schade, dass nicht alle King-Bücher von ihm gesprochen wurden.

Fazit:
Egal, ob man diese Geschichte nun mag oder nicht, man sollte auf jeden Fall einmal ein Hörbuch probieren, wo der Sprecher David Nathan ist. Denn was dieser Mann mit seine Stimme kann, ist einfach unglaublich. Jedes Hörbuch mit ihm konnte mich bisher absolut umhauen und vor allem für die Geschichten von King ist er die perfekte Besetzung, da er dem Hörer nicht nur neue Sichten auf die Geschichte ermöglicht, sondern auch durch seine Interpretation völlig umhaut. Ja, ich klinge wie ein Fangirl, aber das bin ich nun einmal auch, vor allem, weil mich bisher kein anderer Sprecher oder andere Sprecherin so begeistern konnte wie er.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Ein toller Spaß für Groß und Klein

Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst
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Zippel ist ein kleines Schlossgespenst, welches ein besonderes Zuhause hat, denn schließlich muss so ein Gespenst nicht unbedingt in einem Schloss beheimatet sein. Im Türschloss von Pauls Familie hat er ...

Zippel ist ein kleines Schlossgespenst, welches ein besonderes Zuhause hat, denn schließlich muss so ein Gespenst nicht unbedingt in einem Schloss beheimatet sein. Im Türschloss von Pauls Familie hat er es besonders bequem und liebt es sehr. Und nachdem Paul ihn dort entdeckt, beginnt für beide eine lustige Zeit, da Zippel ständig Quatsch im Kopf hat. Doch dann soll das Türschloss ausgetauscht werden und sein Zuhause ist in Gefahr.

Meine Meinung:
Ich lese eigentlich keine Kinderbücher, bis gelegentlich mal einen Fall von den drei ???, da es einfach nicht mehr meins ist. Aber dann sollte ich eines für eine Challange lesen und mir wurde wärmstens "Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst" empfohlen. Ich ging mit eher verhaltener Meinung daran und erwartete wirklich nichts allzu großartiges, wurde aber dann umso mehr überrascht und es gefiel mir richtig gut.

Die Geschichte war absolut niedlich und wirklich sehr lustig. Wenn Zippel wieder wild um sich reimte und sich für Paul rächte, war das einfach nur zu herrlich und ich hatte echt meinen Spaß daran. Erwachsenenthemen wurden kindgerecht eingebaut und verliehen etwas mehr Tiefe, weil ihnen so auch gezeigt wurde, dass nicht immer alles im Leben rund läuft, aber gleichzeitig wurde auch vermittelt, dass man eine Lösung dafür finden kann. Die Suche nach einem neuen Zuhause für Zippel ging dabei aber nie unter und es ich war schon recht gespannt, ob sie eines finden würden, wo er sich wohl fühlen würde.

Sehr schön fand ich die Illustrationen. Sie waren niedlich und luden dazu ein, noch etwas mehr in der Geschichte zu verweilen. Besonders die Abbildung von Zippel gefiel mir sehr. Und auch die Charaktere mochte ich. So war Zippel sehr frech und hatte allerlei Unfug im Kopf, machte sich aber auch Gedanken um seine Freunde und versuchte zu helfen, auch wenn dies nicht immer glückte. Paul war ein toller Junge und mir gefiel es, wie mutig er im Verlauf der Geschichte wurde.

Der Schreibstil von Rühle war kindgerecht und absolut charmant. Mir gefiel es, dass die Kapitel nicht zu lang waren, aber in sich abgeschlossen, sodass es auch nicht abgehackt wirkte. Die Reime waren einfach klasse und machten Spaß.

Fazit:
Wie schon geschrieben, Kinderbücher sind nicht meins, aber dieses hat mir gezeigt, dass es doch auch Bücher gibt, die mir nicht nur gut gefallen, sondern mich begeistern können. Das erste Abenteuer von Zippel und Paul ist ein kurzweiliger Spaß für Groß und Klein, der nicht nur zum Nachdenken anrührt, sondern auch wichtige Themen bietet. Ich bin auf mehr gespannt.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Jahreshighlight !

Dead Romantics
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Florence ist nicht wie jeder andere Mensch. Sie ist Ghostwriterin und kann, wie ihr Vater auch, Geister sehen. Als dieser nun überraschend stirbt und sie eh nichts mehr Zuhause hält, reist sie wieder zu ...

Florence ist nicht wie jeder andere Mensch. Sie ist Ghostwriterin und kann, wie ihr Vater auch, Geister sehen. Als dieser nun überraschend stirbt und sie eh nichts mehr Zuhause hält, reist sie wieder zu ihrer Familie, die sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen hat. Und seit ihre letzte Beziehung in die Brüche ging, glaubt sie auch nicht mehr an die Liebe. Das möchte Ben, ihr Lektor, gerne ändern; dumm nur, dass er alles andere als lebendig ist.

Meine Meinung:
Ich bin ein sehr kritischer, eigentlich schon pessimistischer Mensch und auch bei Büchern kann mich nicht so oft ein Roman begeistern. Die meisten gefallen mir, aber ich finde immer etwas zu meckern und ein Jahreshighlight zeichne ich erst recht nicht so schnell aus. Bis dann "Dead Romantics" von Ashley Poston kam und mich völlig umhaute und mir auch wieder richtig Freude am Lesen und Geschichten gab. Dieses Buch hatte so eine tolle Atmosphäre und der Autorin gelang es ausgezeichnet eine gute Balance zwischen schrägen Humor, Emotionen, Spannung und ernsten Themen wie Trauerbewältigung zu halten. Sowas habe ich wirklich schon länger nicht mehr gelesen und ich muss unbedingt mehr von dieser Autorin haben.

Zu Beginn lernte man das Leben und die aktuelle Situation von Florence kennen, die nicht nur unglaublich viel Pech mit ihrem Ex-Freund hatte, sondern auch deswegen in einer absoluten Schaffenskrise steckte. Dumm nur, dass sie als Ghostwriterin einer erfolgreichen Bestsellerautorin bereits im Verzug war und ihr neuer Lektor Ben ihr im Nacken saß. Bereits hier erkannte ich den besonderen Stil, der mir unglaublich nahe ging, aber mich auch so gut wie schon lange nicht mehr fühlen ließ. Der trockene Humor und die bissigen Kommentare, die die Charaktere mit unter von sich gaben, waren zu herrlich und ich hatte so einen Spaß daran, vor allem, als Florence dann bei ihrer Familie war und so mancher Konflikt bevorstand. Aber es war auch sehr traurig und ich weinte auch des Öfteren, weil viele Gespräche, Erinnerungen und einfach die Atmosphäre mir unter die Haut gingen und ich an meine Großeltern und meine Mutter denken musste, die ich auch heute noch so sehr vermisse.

Ich liebte es, dass diese Geschichte einen nie runter riss, wie ich es bei ähnlichen durchaus erlebt habe, sondern stets ein Lobgesang auf das Leben, die Familie und Freundschaften war, was irgendwie elektrisierend wirkte und durch die ich mich richtig gut fühlte, beinahe schon euphorisch, ohne danach tief zu fallen. Es klingt kitschig, ich weiß, aber dieses Buch ist für mich etwas sehr Besonderes. Vor allem, weil die ruhige und unaufgeregte Art dennoch immer spannend und emotionsgeladen war. Es ging um die Familie, was einen Bindungen bedeuten, dass man einfach miteinander reden sollte und Streitgespräche echt heilsam sein können.

Durch den Storyzweig mit Bens Erscheinungen bekam die Geschichte auch so einen tollen Mystery-Vibe, der sich durch das ganze Buch zog und es gab schon ein paar Stellen, wo ich echt eine Gänsehaut bekam, weil es sehr beklemmend wirkte. Die Krähen und das Bestattungsinstitut, sowie der Friedhof trugen auch eindeutig dazu bei, dass es oft gruselig wirkte. Aber es wurde nie zu viel und ich mochte es sehr, dass die Liebesgeschichte sehr Slow-Burn war und sich wirklich eher auf die Familie und Florence als Person konzentriert wurde. Aber dennoch fand ich die Chemie zwischen Ben und Florence super schön und ich fieberte bis zum Schluss mit ihnen mit, zumal ich auch gefühlt tausend Fragen zu ihren Möglichkeiten und seinem Schicksal hatte, die die Autorin geschickt beantwortete, auch wenn zum Ende hin etwas die Luft raus war.

Die Charaktere gefielen mir auch sehr und vor allem Ben, Florence, Nicki, Carver und ihr Dad, begeisterten mich echt. Ich mochte alle sehr, selbst ihren fiesen Ex, weil sie lebensnah und authentisch gezeichnet wurden. Ich fand die kleinen Wandlungen bei Alice, Isabella und manchem Dorfbewohner super und ich begrüßte es vor allem bei ihrer Schwester. Mein Highlight waren aber definitiv Carvers sehr flache Witze, die manchmal weh taten und Rose, die sehr vulgär sein konnte und kein Blatt vor den Mund nahm. Ihre Freundschaft zu Florence fand ich so toll und man spürte, wie wichtig sie einander waren.

Florence und Ben hatten eine tolle Chemie und ich liebte ihre kleinen Konservationen, egal, ob sie sich uneinig waren oder über das Leben und den Tod philosophierten. Ich glaube, bei keinem Paar habe ich so mit gebangt und gehofft, dass sie sich kriegen, weil die Chemie zwischen ihnen so gut passte. Nicht nur ihre Liebe zum geschriebenen Wort verband sie, auch ihre Wünsche und Hoffnungen, wobei das Thema Liebe ja zunächst eher ein Streitpunkt darstellte.

Ich mochte bei Florence sehr, wie sie für die Wünsche ihres Dads kämpfte und generell nie aufgab, egal, wie hoffnungslos es erschien. Sie konnte sich zurückziehen und eher die stille Beobachterin sein, aber auch gegen an gehen, wenn es ihr reichte. Manchmal wirkte sie etwas übermütig und stürmisch und sie hatte es nicht wirklich mit Pünktlichkeit und platzt gerne mal einfach rein, aber das fand ich irgendwie schon wieder liebenswürdig.

Ben wirkte anfangs so manches Mal recht steif und wie ein Blödmann, aber je näher man ihn kennenlernte, desto sympathischer wurde er. Ich mochte seinen Humor und die kleinen Bemerkungen, die es in sich hatten. Er war schon durchaus ein kleines Schlitzohr und er brachte mich öfters zum Lachen. Ich fand es interessant mehr aus seinem Leben zu erfahren und wie es zu seinem Zustand kommen konnte. Zudem war seine nerdige Art und sein Bedürfnis danach, dass alles korrekt ablief, herrlich.

Den Schreibstil liebte ich so sehr. Der Autorin gelang es hervorragend eine gute Balance zu halten und nie zu kippen. Der Stil ließ sich sehr flüssig lesen und die mysteriöse Atmosphäre war echt klasse. Generell passte das ganze Setting so zu dieser Idee. Nur eine Sache störte mich sehr. Es kamen immer wieder Rechtschreibfehler vor, wo ich mir dachte, dass da jemand nicht gründlich drüber geschaut hat. So wurde zum Beispiel aus "sie" "sier" oder aus "doch" "doc", um zwei Beispiele zu nennen. Ich fand das nicht tragisch, aber es riss mich manchmal etwas aus dem Lesefluss.

Fazit:
Wer eine etwas andere Liebesgeschichte sucht, die von ihrem mysteriösen Flair und ihren Charakteren lebt, sollte hier unbedingt zugreifen. Ich preise eigentlich nie etwas an, aber dieses Buch ist ein absolutes Highlight für mich, sodass ich sogar ihre anderen Bücher in der Originalsprache lesen würde, obwohl ich nichts auf englisch lesen mag. Es ist eine traurige und zugleich euphorisierende Geschichte, die einen, trotz der vielen schweren Themen, nicht runterzieht, sondern das Leben, sowie Freundschaften feiert und mich echt aufbaute.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Eine gute Balance

Rob
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Die dichten Dichter sind zum letzten Mal zurück und in diesem dritten Band geht es um Rob und Zebulon, die sich seit Anfang nur kappeln, sich kreative Schimpfwörter an den Kopf werfen und etliche Mutmaßungen ...

Die dichten Dichter sind zum letzten Mal zurück und in diesem dritten Band geht es um Rob und Zebulon, die sich seit Anfang nur kappeln, sich kreative Schimpfwörter an den Kopf werfen und etliche Mutmaßungen über das Leben des anderen anstellen, vor allem, was das Liebesleben belangt. Aber nun ist Zeb irgendwie von Rob abhängig und schleppt ihn zur Hochzeit seines Ex-Freundes, wo er seinen verliebten Freund spielen soll. Nur leider klappt das viel zu gut und vor allem seit ihrem One Night Stand ist da einfach etwas zwischen ihnen, was sich nach mehr anfühlt.

Meine Meinung:
Ist es wirklich schon wieder zu Ende ? Irgendwie kann ich es jedes Mal nicht glauben, wenn ich die letzten Seiten von Robs und Zebs Geschichte lese und das Buch mit einem breiten Grinsen beende. Aber irgendwann werde ich die Reihe wieder lesen, weil sie mir einfach so viel Spaß macht.

Der letzte Band der Reihe war ein auf und ab der Gefühle. Es kamen viele Storylines und Ereignisse vor, aber Mars schaffte es gekonnt, alles zu einer harmonischen Geschichte zu vereinen, die mich zum Grinsen, Fluchen und Schmunzeln brachte, mich aber auch die Stirn runzeln und wütend werden ließ. Die Erotik kam nicht zu knapp, aber hier wurde sehr stark auf die Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren geachtet, sodass man sich auch richtig darauf freute. Ja, es wurde verdammt spicy, aber nicht zu sehr und es standen stets die Gefühle im Vordergrund, was ich sehr begrüßte. Vor allem, weil die besagte zwischen Chemie zwischen Rob und Zebulon schon in den Vorgängern verdammt heiß war und hier richtig schön genutzt wurde.

Auch wenn ich den Inhalt mehr als gut kannte, war ich doch immer gespannt, wie es sich entwickeln würde und ich freute mich auf meine Lieblingsszenen mit den beiden Autoren. Zwar gab es vor allem nach der Hochzeit ein, zwei kleine Längen, aber das fiel nicht zu sehr ins Gewicht, da man dennoch mit ihnen mit fieberte, ob sie sich nun bekommen oder einer von ihnen einen Rückzieher machen würde. Die Konflikte von Rob und Zeb wurden super in das Geschehen eingefügt und sehr emotional beschrieben, ohne zu viel Drama oder Kitsch draufzulegen. Vor allem bei den wenigen Seiten fand ich das durchaus beachtlich. Man erfuhr viel über die beiden Männer und auch mehr über ihre Beziehung vor ihrer Annäherung und vor allem bei Rob fand ich seinen Schaffensprozess spannend.

Bei den Charakteren wurde sich hier sehr stark auf Rob und Zeb fokussiert, was mir sehr gut gefiel, weil ihre Geschichte so auch intensiver und spannender. Ihre Freunde und die Familie kamen auch vor, agierten aber eher vom Rande aus. Das passte sehr gut rein und so bekam das Paar auch den Raum, den es in meinen Augen auch brauchte.

Beide hatten ihre Päckchen zu tragen und verschlossen sich eher hinter einer coolen Fassade, damit niemand sah, wie es wirklich in ihnen aussah. Dumm nur, dass der jeweils andere das zu gut konnte und nicht locker ließ, vor allem Rob nicht. Sie waren auf ihre Art temperamentvoll und leidenschaftlich, nur hielt sich Zeb mehr zurück und bewies eine bemerkenswerte Gelassenheit. Wobei ich es auf der Hochzeit sehr interessant fand, wie laut er werden konnte. Ich fand sie sehr sympathisch und liebte es, wie Zeb seine Träume lebte und Rob mit einer "mir-egal" Haltung immer wieder aufstand.

Der Schreibstil war typisch Mars und ließ sich locker und flüssig lesen. Sie schaffte eine super Balance aus Liebe, Drama und Erotik und unterhielt mich super.

Fazit:
Ich finde es echt schade, dass diese Reihe zuende ist und hätte gerne noch mehr gelesen. Aber alle Jungs haben ihr verdientes Happy End erhalten und konnten mich so klasse unterhalten. Es gab ein, zwei Längen, aber das störte mich nicht. Wer auf humorvolle Gay-Romance mit Tiefe, Emotionen und etwas Drama steht, für den ist diese Reihe auf jeden Fall etwas. Ich kann sie echt nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Das Bildnis der Dolores Claiborne

Dolores
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Seit dreißig Jahren arbeitet Dolores bereits als Haushälterin bei der bettlägrigen Vera Donovan und wird nun beschuldigt, die alte Dame umgebracht zu haben. Beim Polizeiverhör legt sie ihre Lebensbeichte ...

Seit dreißig Jahren arbeitet Dolores bereits als Haushälterin bei der bettlägrigen Vera Donovan und wird nun beschuldigt, die alte Dame umgebracht zu haben. Beim Polizeiverhör legt sie ihre Lebensbeichte ab, die nicht nur schonungslos ist, sondern auch den Horror freilegt, den Dolores stets verschlossen hielt.

Meine Meinung:
Es ist lange her, dass ich einen King gelesen habe, aber es war jetzt einfach wieder die Zeit dafür. Dolores ist mir beim Stöbern meiner Bücher aufgefallen und mein Bauchgefühl riet mir zu diesem Roman von Stephen King, welches auch verfilmt wurde. Ich kannte die Geschichte bisher gar nicht und war gespannt, wie sie mir zusagen würde, da seine Geschichten auch immer ein wenig speziell sind und ich den Kopf dafür frei haben muss. Es ist nicht mein Lieblingsbuch von ihm, aber "Dolores" ist definitiv ein kleines Meisterwerk, was mich so sehr in seine Geschichte zog und mich fesselte. Zwar hat es auch einige Längen, aber dafür wurde ich mit einer vielschichtigen und interessanten Handlung belohnt, bei der sich mir auch die Nackenhaare aufstellten. Bitte beachtet, dass die der

Das Cover bei der neuen Ausgabe ist sehr schlicht und zeigt auf dem weißen Hintergrund lediglich einen braunen Schaukelstuhl. Es ist zwar recht einfach, sagt aber im Grunde auch alles aus. Passend dazu wurde auch der Titel des Buches in braun gehalten, was mir aber nicht so zusagte, weil es einfach nicht mit dem Autorennamen und dem Gesamtbild harmonierte. Dennoch gefällt mir das Cover als ganzes sehr gut.

Da ich nicht spoilern möchte, werde ich mich kurz und bedeckt halten. Lediglich zu dem Inhalt, den Figuren und dem Schreibstil werde ich oberflächlich eingehen, weil ich sonst zu viel verraten könnte.

Als ich das Buch begann hatte ich große Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen. Zwar las es sich durchaus flüssig und ich fand auch die Art und Weise, wie King sie erzählte sehr interessant, aber ich konnte keinen Bezug dazu herstellen. Man wurde mit vielen, sehr vielen Infos zu Dolores, ihrem Leben und ihrer aktuellen Situation konfrontiert, so dass es mir etwas schwer viel durchzublicken. Vor allem, weil sehr viele Personen auftauchten und unzählige Handlungsstränge angerissen wurden, egal, ob sie nun etwas mit der Haupthandlung zu tun hatten oder nicht. Ich schätze Kings ausufernden Schreibstil, aber ich hatte wie gewohnt anfangs leichte Probleme damit, weil es eben auch ein Weilchen her war, dass ich zuletzt etwas von ihm las.

Aber schon hier bot das Buch etwas besonderes für mich, da sich die Handlung nur in einem Raum abspielte und die eigentliche Geschichte als Erzählung von Dolores ablief. Und es war auch keine Geschichte im herkömmlichen Sinne, weil hier das Vernehmungsprotokoll von der Polizeistation wieder gegeben wurde. So gab es keine Kapitel, keinen direkten Spannungsbogen oder einen Anfang und ein Ende im klassischen Sinn, nur gelegentliche Absätze. Ansonsten war es ein fortlaufender Text, eine Mitschrift eines gesprochenen Dialoges und sowas hatte ich auch nicht in der Art gelesen, aber mir gefiel es sehr gut.

King ließ seine Hauptfigur Dolores erzählen, wie es zu dem Tod von Vera kam und inwiefern sie damit zu tun hatte. Aber eigentlich ging es um etwas ganz anderes, etwas, was weitaus spannender, interessanter und tragischer war, nämlich Dolores Leben, welches definitiv nicht einfach ablief. Sie erzählte von ihrer Jugend, ihrer Ehe mit Joe, von ihren Kindern und wie es war, unter Vera Donovan zu arbeiten. Diese Erzählung nimmt auch einen großen Teil des Buches ein und es ging um Schikane, Drohungen, Angst und im Grunde auch Freundschaft. Ich fand es teils sehr schockierend und heftig, was sie erlebte und King sparte keinesfalls an Details, obwohl ich es mir bei der einen oder anderen Szene durchaus gewünscht hätte, weil meine Vorstellungskraft zu gut funktionierte. Allerdings muss ich auch sagen, dass er eine gute Balance hielt und es nicht zu eklig oder übel wurde. Er erzählte alles relativ nüchtern, aber gerade das machte es umso eindringlicher und emotionaler für mich. Wie er mit Worten jongliert und sie für sich seine Geschichte einsetzt, fasziniert mich immer wieder aufs Neue, so auch hier.

Meine Augen klebten förmlich an den Seiten und ich bangte mit Dolores mit, vor allem, als sie einige Dinge über ihr Familienleben herausfand, die mir den Boden unter den Füßen rissen. Mir gefiel es auch hier, dass es nicht aufgebauscht wurde, sondern zum Fortgang der Geschichte und ihres Handelns beitrug. Ich durchlebte beinahe die komplette Palette der Gefühle und es war trotz dieser Nüchternheit eine Achterbahn. Vor allem als sie ihren Plan umsetzte und das Ende ihrer Erzählung begann, fieberte ich mit. Es war sehr spannend, heftig, grausam und ich hoffte trotz allem, dass es für Dolores gut ausgehen würde, weil sie mir einfach nur Leid tat, auch wenn ihr Handeln heftig war. Die kleinen Zeitungsschnipsel zum Schluss passten klasse rein und rundeten das Buch sehr gut ab.

Unten werde ich noch eine kleine Triggerwarnung als Spoiler verpacken, wenn man sich unsicher ist, ob dieses Buch etwas für einen ist, aber man vorher schon wissen möchte, was auf einen zukommen könnte.

Die Charaktere handelten hier nur in der Erzählung von der Hauptfigur. So erfuhr man auch nur, was die Polizistin oder die Stenografin sagten oder taten, wenn Dolores es noch einmal aussprach oder Andeutungen machte, wo sich der Leser dann ein eigenes Bild machen musste. Die eigentlichen Figuren sind relativ niedrig gehalten und handelten oder sprachen eben durch Dolores . Aber dennoch fand ich sie sehr vielschichtig und interessant, da auch immer wieder Dingen passierten, die Vera, Joe oder Dolores in einem anderen Licht erschienen ließen. Hier wurde ich immer wieder überrascht und musste meine bisherige Meinung zu dem jeweiligen Charakter neu überdenken. Nur bei Joe war die Abneigung relativ schnell gefestigt und ich fand sein Auftreten und seine ganze Art widerlich und abstoßend.

Der Schreibstil ist für mich wieder ein Meisterwerk und entweder man mag ihn oder nicht. Ich liebe es, wie King mit den Worten spielt, wie er Szenarien erschaffte und mir mit unter eine kräftige Gänsehaut bescherte. Ich fieberte, litt, bangte mit, wurde wütend, war verwirrt, und war einfach nur begeistert. Und trotz der vielen Infos und Handlungsstränge, die erst am Ende einen vernünftigen Sinn ergaben, ließ es sich sehr flüssig lesen.

Fazit:
Ein sehr eigenwilliges Buch mit einer starken Hauptfigur, das mich sehr nachdenklich machte und absolut fesselte. King ist und bleibt für mich ein Meister der Worte und auch, wenn er vor nichts zurückschreckte, behielt er eine gute Balance. Sein Stil war nüchtern, ging aber auch gleichzeitig unter die Haut, weil er so viele Emotionen losließ. Die Figuren agierten nur in der Vergangenheit von Dolores Erzählung, wirkten aber sehr lebendig, als wenn es gerade passieren würde. Ich empfehle es nach "Das Spiel" zu lesen, weil beide Romane einige Verknüpfungen haben und es zu Spoilern kommen kann. "Dolores" ist ein Buch, was mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird und von seiner besonderen Art lebt.















Triggerwarnung:

• Gewalt

• Sexueller Missbrauch

• Alkoholabhängigkeit

• Mord

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