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Veröffentlicht am 05.10.2023

Ein Boss zum Verlieben

Never date your Boss
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Maeve steckt in der Klemme. Zwar verarbeitet sie die Trennung von ihrem Freund ganz gut, aber genau jetzt kündigt sich ihre Schwester an, die heiraten will. Eigentlich ein schöner Anlass, wenn nur die ...

Maeve steckt in der Klemme. Zwar verarbeitet sie die Trennung von ihrem Freund ganz gut, aber genau jetzt kündigt sich ihre Schwester an, die heiraten will. Eigentlich ein schöner Anlass, wenn nur die Sache mit dem Ex-Freund nicht wäre, da ihre Familie genau diesen endlich kennenlernen will. Da bietet sich ihr Chef Liam als Begleitung und Fake-Freund an, allerdings nicht ganz uneigennützig, da seine Assistentin seit ihrer Trennung immer wieder Fehler gemacht hat und nun kurz vor der Kündigung steht. Die Fake-Beziehung könnte nicht nur ihre Familie zufriedenstellen, sondern auch sie ablenken und so indirekt ihren Job retten. Nur kommt alles ein wenig anders als erwartet.

Vorwort:
Vielen Dank an Sarah Saxx für das Rezensionsexemplar und die schöne Leserunde. Ich werde diese Rezension spoilerfrei halten.

Meine Meinung:
Als mir dieses Buch ins Auge fiel, war ich sofort Feuer und Flamme. Das tolle Cover und der spannende Klappentext machten mich echt neugierig. Ich mag die Farbkombination sehr und obwohl Personen darauf eher nicht so meins sind, finde ich das Model passend und ich konnte ihn mir schon als Liam vorstellen. Zumal gibt es einen Wiedererkennungswert zu den Vorgängern, was mir gut gefiel.

Die Geschichte mochte ich bis auf Kleinigkeiten sehr gerne. Obwohl ich die anderen Bände nicht kannte, aber nun auf jeden Fall nachholen möchte, hatte ich kaum Schwierigkeiten, mich in das Buch einzulesen. Zum Teil lag es daran, dass es immer wieder kleine Erklärungen gab und vorne im Buch auch ein Personenverzeichnis eingefügt wurde. Ich habe nur generell immer zunächst ein wenig Schwierigkeiten, mir so viele Namen und Beziehungen zu merken, aber hier kam ich echt gut zurecht. Und zum anderen hat es mich echt neugierig auf den Fortgang der Geschichte gemacht.

Man lernte schnell Maeve und ihre aktuelle Situation kennen, aber es wurde den Figuren auch genügend Raum gegeben, bevor die Geschichte richtig in Fahrt kam. So konnte man sich an sie gewöhnen und kennenlernen. Die Sticheleien wegen dem Schreibtisch und generell die Kommentare, die die Charaktere sich mitunter an den Kopf warfen, fand ich herrlich und ehrlich gesagt tat mir Liam schon ein wenig Leid. Da bekam nicht nur er unangenehmes Kopfkino.

Ich fand es klasse, wie Liam sich für Maeve einsetzte, auch wenn es nicht ganz uneigennützig war und vielleicht ein klärendes Gespräch besser gewesen wäre, aber das störte mich nicht. Ihre Dates waren ganz süß, weil man auch viel über die beiden und ihre Persönlichkeit erfuhr, aber mir war es etwas zu slow-burn. Dennoch liebte ich die Chemie zwischen ihnen, die spätestens bei ihrer Familie und auf der Hochzeit Flammen schlug. Die Szenen waren super heiß und ich konnte es kaum erwarten, bis sie endlich mal einknickten und ihrer gegenseitige Anziehung zugaben.

Dagegen machte mich ihre Familie oft wütend und das nicht nur, bevor man ihnen begegnete, sondern auch schon davor, wenn Maeve von ihnen und ihren Vorstellungen bezüglich ihrer Person erzählte. Es war einfach nicht fair ihr gegenüber und auch wenn ich es etwas schade fand, dass sie ihnen nicht gleich die Stirn bot, konnte ich sie echt zu gut verstehen, vor allem, da es ja auch die Hochzeit ihrer Schwester war. Die Kommentare, die ihre Mutter, ihr Vater und ihre Brüder von sich gaben, machten mich mitunter sprachlos und da zeigte Liam wieder einmal, was für ein toller Mann er war. Aber es gab auch Szenen mit ihnen, die mir gut gefielen und wo man auch Veränderung sehen konnte, auch wenn nicht bei allen. Mein Highlight waren aber die Brüder und ihre Luftballons. Ich könnte deswegen immer noch lachen, weil es zu herrlich war.

Die erotischen Szenen waren echt heiß und ich liebte die Chemie zwischen Liam und Maeve. Man spürte, dass sie zueinander gehörten und mir gefiel es auch sehr, dass nach der Hochzeit eben nicht das große obligatorische Drama abgespult wurde, sondern sich wirklich Gedanken um die Entwicklung ihrer Beziehung gemacht wurde. Zwar war mir einfach da etwas die Luft raus und mir war es etwas zu lang, aber dennoch fand ich es spannend und emotional, weil man nicht wusste, ob sie sich nun kriegen oder nicht. Beide haben ihr Happy End aber mehr als verdient und ich bin auf die anderen Bände gespannt.

Die Charaktere mochte ich auch sehr gerne, auch wenn mich manche etwas wütend machten. Aber sie wirkten alle authentisch und vor allem Liam, Blake und Maeve fand ich super. Die größte Überraschung bot für mich hier Emilia, die ich sehr lange nicht genau einschätzen konnte.

Liam wirkte anfangs etwas kühl und unnahbar, aber man lernte schnell seine sanfte und auch sehr sinnliche Seite kennen. Es war klasse, wie er sich um Maeve bemühte und alles tat, um sie zu unterstützen. Vor allem bei so Kleinigkeiten, die ihr aber umso mehr halfen. Ihm sind seine Familie und seine Freunde sehr wichtig und er würde für sie durchs Feuer gehen. Sein Humor war klasse und er machte sie viele Gedanken um seine Mitmenschen.

Maeve machte sich selber oft wegen Kleinigkeiten fertig und schaffte es auch nicht so gut, sich durchzusetzen. Das merkte man mitunter bei ihrer Arbeit, aber vor allem bei ihrer Familie und mir gefiel ihre Wandlung sehr. Sie wurde mutiger, selbstbewusster und sprach Dinge endlich mal an.

Mein Highlight war aber definitiv Rosalie, die Nachbarin von Maeve, die mich echt umhaute. Obwohl sie doch einige Jahre älter war, wirkte sie vor allem befreiter und offener als Maeve, die einiges von ihr lernen konnte. Manche ihrer Kommentare trieben mir vor Lachen die Tränen in die Augen und mir war sie so sympathisch. Rosalie nahm kein Blatt vor dem Mund und schubste ihre Nachbarin so manches Mal in die richtige Richtung.

Der Schreibstil las sich flüssig, nur zum Ende war etwas die Luft raus. Aber dennoch gefiel er mir echt gut und ich liebte den Humor und die Chemie zwischen dem Paar. Emotionen, kleinere Dramen und ganz viel Liebe unterhielten super. Nur eine Sache störte mich echt sehr. Mir wurde schon gesagt, dass es hier normal ist, aber dennoch fand ich die Kraftausdrücke irgendwann sehr störend. Ich fluche selber zu oft, aber hier war es mir dann doch etwas zu viel und weniger wäre mehr gewesen. Aber das ist ja Geschmackssache.

Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte, die vor allem von den Beziehungen zwischen ihren Charakteren lebt und viel Humor, aber auch Tiefgang und Emotionen bot. Mir gefiel die Liebesgeschichte zwischen Maeve und Liam sehr und ich fand, dass sie ein schönes Paar waren. Nur zum Ende hin war mir einfach die Luft raus und die Sache mit den Kraftausdrücken störte mich schon. Dennoch würde ich dieses Buch vor allem jetzt für gemütliche Lesestunden im Herbst empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2023

Mutige Ehrlichkeit

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Kurt Krömer hat vielleicht nicht jeder gesehen, aber bestimmt schon einmal von ihm gehört. Hier schreibt er über seine Depressionen, sein Leben und will damit ein Tabu brechen. Nicht unbedingt, um des ...

Kurt Krömer hat vielleicht nicht jeder gesehen, aber bestimmt schon einmal von ihm gehört. Hier schreibt er über seine Depressionen, sein Leben und will damit ein Tabu brechen. Nicht unbedingt, um des Tabubrechens willen, sondern, um den Menschen, die ebenfalls darunter leiden oder leiden könnten, zu helfen. Er erzählt, wie es seinen Alltag, seine Arbeit als Komiker und Moderator und sein Familienleben beeinflusst hat. Er wirbt um einen offenen Umgang mit psychischen Krankheiten und macht dem Leben zugleich eine Liebeserklärung.

Vorwort:
Ich bin Sabrina, 30 Jahre und seit meinem 12. Lebensjahr depressiv. Ich habe ADHS, Panickattacken und Angstzustände. Und ich weiß nur zu gut, über was Alexander Bojcan, der unter seinem Künstlernamen Kurt Krömer auftritt, hier schreibt. In dieser Rezension werde ich rein auf meine Eindrücke während es Lesens eingehen und ein klein wenig auf den Stil, aber mehr auch nicht. Ich habe einen riesen Respekt davor, dass Bojcan hier sich so offen entblößt und mitunter sehr detailreich von seinem Leben erzählt. Daher finde ich es auch etwas schwierig, die Erfahrungen eines Menschen zu bewerten und zu rezensieren, da sie eben keine Fiktion sind.

Meine Meinung:
Als ich in einer Challange ein Buch lesen sollte, dass sich mit Mental Health beschäftigt, ist mir sofort dieses Buch in den Sinn gekommen. Ich wollte es schon länger lesen, da ich selber seit vielen Jahren depressiv bin und es immer spannend finde, wie andere Erkrankte dies empfinden. Und in dieser Hinsicht fühlte ich mich von Bojcan besser verstanden als von jedem Therapeuten, bei dem ich je war. Seine Schilderungen trafen bei mir echt einen Nerv und ich nickte oft, wenn ich wieder einmal etwas las, wo ich mich wiederfinden konnte. Gedanken wie "Genau das meine ich", "Das verstehe ich total" oder auch "Endlich mal jemand, der weiß, was ich fühle" gingen mir häufig durch den Kopf. Hier habe ich mich absolut wiedergefunden. Zwar bin ich nie in einer Klinik gewesen und konnte da keine Erfahrungen vergleichen, weil ich nie einen Platz bekam und man mir auch mit Kündigung drohte, aber ich fand diese Passagen sehr spannend und informativ. Zwar gab es hier bereits Informationen, die ich nicht gebraucht hätte, fand es aber nicht schlimm.

Weshalb hat es dann von mir "nur" drei Sterne bekommen und nicht mehr ? Weil dem Buch einfach der rote Faden fehlt. Ich fand seine Schilderungen über seine Depression spannend und informativ, aber alles abseits davon konnte es mich irgendwie nicht packen. Zwar gefiel es mir, wie er beschrieb, wie sich alles auf seine Familie, Freunde und seine Kreativität auswirkte, aber das war irgendwie zu durcheinander und oft kamen Informationen vor, die ich nun wirklich nicht gebraucht hätte. Ja, es ist schwierig, das zu bewerten, weil es seine Erfahrungen sind und er dies für wichtig erhielt, aber es wirkte mitunter sprunghaft und mir wäre eine chronologische und gestraffte Erzählung lieber gewesen. Oft verlor er sich ein wenig in den Ausholungen und auch Wiederholungen, die er machte und es passte für mich auch nicht alles rein. Vor allem zum Ende hin fand ich es etwas anstrengend zu lesen. Allerdings las sich sein Stil aber sehr flüssig.

Fazit:
Ich habe mich als Betroffene wieder oft wiedergefunden, auch, was das Schlimmste angeht. Seine Schilderungen wirkten authentisch und sehr offen und ich bewundere ihn wirklich für seinen Mut, sich so "nackt" der Welt zu präsentieren, zumal Depressionen und andere psychische Krankheiten immer noch ein Tabuthema sind. Allerdings fehlte mir ein gewisser "roter Faden", da es oft etwas durcheinander wirkte und mir persönlich wurde es an einigen Stellen zu detailreich und ausschweifend. Ich weiß auch nicht, ob es etwas für eine psychisch gesunde Person wäre, weil es einen runter ziehen kann, weshalb ich mich mit einer allgemeinen Empfehlung zurückhalte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2023

Mörderisches Landleben

Blaubeermorde
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Als Janas Vater verstirbt, erlebt sie die Überraschung ihres Lebens. Nicht nur, dass sie nicht mehr alleinige Erbin ist, jetzt hat sie auch noch eine, ihr bis dahin unbekannte, Halbschwester. Aber den ...

Als Janas Vater verstirbt, erlebt sie die Überraschung ihres Lebens. Nicht nur, dass sie nicht mehr alleinige Erbin ist, jetzt hat sie auch noch eine, ihr bis dahin unbekannte, Halbschwester. Aber den beiden wird nach dem ersten Schock keine Ruhe gegönnt, da sie plötzlich in einen Mordfall verwickelt werden, den sie lösen wollen und dafür müssen sie nicht nur ihre Differenzen überbrücken.

Meine Meinung:
Ich habe diese Reihe damals echt geliebt. Als der erste Band Anfang 2016 als Debüt von Mareike Marlow erschien und ich es für eine Challange las, war ich völlig begeistert. Krimis sind nicht immer mein Fall, aber dieser überzeugte mich auf ganzer Linie und auch Band zwei fand ich klasse. Da der Titel nun wieder für eine Challange passte und ich auch echt Lust auf einen re-read hatte, freute ich mich wieder sehr, in Janas und Tessas turbulente Welt einzutauchen. Aber ich habe hier wieder einmal gemerkt, wie sehr sich mein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert hat.

Das Cover liebe ich auch heute noch. Es ist auf der einen Seite recht schlicht, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Der Titel ist passend in blau im unteren Bereich angesiedelt und der Fokus liegt eher auf die zerplatzten Früchte neben einer Schale mit Blaubeeren und Heidelbeeren. Der braune Holztisch im Hintergrund rundet die Farbkombination super ab. Es gibt selten Cover, die passender sind ohne alles zu verraten.

Ich bin wirklich mit Vorfreude an die Geschichte gegangen, aber ehrlich gesagt konnte sie mich nach dem ersten Leichenfund nicht mehr wirklich begeistern. Das lag zum Teil daran, dass die Kombination aus Privatleben der "Ermittlerinnen" und die Lösung des Falls nicht sehr gut miteinander harmonierte. Meistens fand ich das Geschehen recht langweilig und auch der Fall las sich leider nicht sonderlich spannend. Zwar gab es immer mal wieder Momente, die mich interessierten und wo ich auch ein wenig mit rätselte, aber der Funke sprang nicht mehr wirklich über. Vieles zog sich in die Länge und die privaten Dramen langweilten eher. Die Aufdeckung des Täters war leider etwas zu Standard und ehrlich gesagt habe ich es mir vorher schon gedacht, dass es diese Person sein würde. Zumal es um eines der ältesten Motive der Welt ging, welches auch nicht interessant verpackt wurde. Aber mir gefiel es, dass die Zustände der Leichen und der Tatorte nicht zu explizit beschrieben wurden, man aber einen guten Überblick über die Lage bekam.

Der Humor und die Gespräche zwischen den Bewohnern war manchmal durchaus interessant und amüsant, aber auch etwas anstrengend, weil es etwas aufgesetzt wirkte und mich es auch nicht so sehr interessierte. Vor allem die Sache mit dem Huhn war mir dann doch etwas albern, vor allem, was Tessas Verhalten betraf, die so manches Mal eher wie eine Jugendliche und nicht wie eine erwachsene Frau agierte.

Generell wurde ich mit den Charakteren nicht sonderlich warm. Die Nebencharaktere fand ich durchaus in Ordnung, auch wenn sie leicht schablonenhaft wirkten und ich sie etwas anstrengend fand. Aber ich mochte Georg ganz gerne, der immer für Jana da war.

Die Beziehung von Jana und Tessa war turbulent und anfangs von Differenzen geprägt, aber mir gefiel es, wie sie sich nach und nach annäherten und schließlich doch einige Gemeinsamkeiten entdeckten.

Ich konnte allerdings mit Tessa nicht viel anfangen, weil ich sie sehr anstrengend und unreif fand. Sie nahm sich einfach, was sie wollte, ohne an die Konsequenzen zu denken, oder ob sie vielleicht jemanden schaden bzw. verletzen könnte. Wenn sie etwas wollte, machte sie es auch. Zwar fand ich ihre Durchsetzungsfähigkeit einerseits bewundernswert, aber auch unsensibel und engstirnig. Zudem störte es mich, dass sie öfters wie eine Jugendliche, manchmal sogar wie ein Kind redete und auch so handelte, das irritierte mich einfach.

Jana mochte ich wesentlich mehr, weil sie eine sehr ruhige und doch auch energische Frau war, die wusste, wie sie sich durchsetzen musste, ohne die Menschen zu bedrängen. Durch ihre Arbeit als Ärztin hatte sie auch einen ganz anderen Draht zu ihnen und reagierte wesentlich sensibler als ihre Schwester. Zwar wirkte sie manchmal etwas altbacken, konnte mich aber auch überraschen.

Der Schreibstil ließ sich durchaus flüssig lesen, aber es wurden mir zu viele Nichtigkeiten zu sehr in die Länge gezogen, sodass die Spannung oft auf der Strecke blieb. Aber wenn es spannende Stellen gab, konnte ich meine Augen nicht von den Seiten lösen. Schade, dass die Handlung abseits davon es nicht so recht schaffte.

Fazit:
Ein re-read, der wieder für etwas Platz in meinem Regal sorgte. mich aber durchaus gut unterhalten konnte. Zwar wurde ich nie mit Tessa warm und fand sie sehr anstrengend, aber mit ihr und Jana als selbst ernanntes Ermittlerteam gab es ein paar spannende Momente. Leider funktionierte der Mix aus Privatleben und Fall nicht mehr so gut, weil es sich auch recht zog und die Auflösung des Täters mir zu vorhersehbar war. Und nach sieben Jahren wusste ich vor dem erneuten Lesen nun wirklich nicht mehr, wer es war und warum.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Eindrucksvoll

Miss Kim weiß Bescheid
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In "Miss Kim weiß Bescheid" von Cho Nam-Joo stehen acht Frauen verschiedenen Alters im Fokus einer Geschichte. Sie sind alle unterschiedlich aufgewachsen, haben andere Hintergründe und familiäre Situationen. ...

In "Miss Kim weiß Bescheid" von Cho Nam-Joo stehen acht Frauen verschiedenen Alters im Fokus einer Geschichte. Sie sind alle unterschiedlich aufgewachsen, haben andere Hintergründe und familiäre Situationen. Aber sie vereint ihre Rolle als Frau in Korea und ihr stiller Protest dagegen. Es geht um junge Frauen, die Familie, Haushalt und Arbeit perfekt unter einem Hut bekommen sollen, aber daran zerbrechen und resigniert ihre Arbeit kündigen. Frauen, von denen erwartet wird, dass sie nach einigen Jahren ihren Freund heiraten ohne zu fragen, was sie eigentlich möchten oder Frauen, die kurz vor der Rente stehen und sich ihren Lebenstraum erfüllen wollen, von denen aber erwartet wird, dass sie sich rund um die Uhr um ihre Enkelkinder kümmern.

Meine Meinung:
Eigentlich ist das gar nicht mein Genre. Früher habe ich meist nur Fantasy, YA/NA oder Erotik gelesen, aber ich merke mittlerweile bei mir einen Umschwung, wo mich Bücher wie "Miss Kim weiß Bescheid" mehr begeistern können als die eben genannten Genre. Ich bin ohne jegliche Erwartungen an das Buch gegangen und war sehr gespannt, wie mir diese achte Geschichten gefallen würden und wurde sehr überrascht.

Die Geschichten waren unterschiedlich lang und endeten meist sehr offen, was mir sehr gut gefiel, weil es nicht nur Interpretationsfreiraum für den Leser ließ, sondern es anders auch gar nicht gepasst hätte. Ich fand es sehr spannend, in die koreanische Kultur einzutauchen, wobei doch manches gar nicht so anders ist als bei uns. Zwar liegen zwischen Südkorea und Deutschland etliche Kilometer, aber bei den Erzählungen erinnerten mich doch einige Dinge auch an die Rolle der Frau hier. Sei es das Dilemma Arbeit und Kindererziehung unter einen Hut zu bekommen, ohne eines von beiden zu vernachlässigen oder das Männer meist vor Frauen bevorzugt werden, vor allen in Berufen, die nicht "frauentypisch" sind. Auch ging es um die Probleme, einen Betreuungsplatz zu finden und wie einem allerhand Steine in den Weg gelegt wurden.

Die Frauen in den acht Erzählungen schreien aber nicht auf, sie protestieren nicht, weil es sich nicht gehört. Sie leiden eher still und versuchen alles mögliche, um ihr Leben und das ihrer Angehörigen angenehm zu gestalten. In einigen Geschichten wurde dieses Dilemma sehr deutlich und irgendwie wirkte es sehr absurd, wie die Wahrheit an die Seite gekehrt wurde, nur, damit die Akte rein blieb und dieser Person nicht die Zukunft verbaut wurde.

Sehr eindrucksvoll fand ich vor allem die Geschichte "Lieber Hyunnam", die in Briefform geschrieben wurde und eigentlich sehr süß begann, bis der Leser das wahre Naturell der Beziehung zwischen der namenlosen Erzählerin und Hyunnam zu Gesicht bekam. Es war sehr beklemmend und ich fieberte mit dieser Frau mit. Aber auch "Unter dem Pflaumenbaum" ging mir unter die Haut, weil ich da viel von meiner Familie und mir wiederfand und mich emotional werden ließ.

Der Stil war nüchtern, aber auch voller Emotionen. Die Autorin Cho Nam-Joo weiß eindeutig, wie sie gekonnt Geschichten erzählt, die einem unter die Haut gehen, aber auch zum Nachdenken anregen und protestieren lassen. Man findet sich immer ein klein wenig in ihren Geschichten wieder und man fühlt sich mit diesen Frauen auf eine besondere Art verbunden.

Fazit:
Es gab ein, zwei Geschichten, die mich etwas ratlos zurückließen, aber dennoch schafften es diese Erzählungen mich zum Nachdenken anzuregen. Der nüchterne und doch unter die Haut gehende Stil fesselte von Anfang bis Ende und es ist schon eine große Erzählkunst, wie die Autorin es schafft, ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen, wo man sich wiederfindet. Die Rezension hierzu viel mir definitiv nicht leicht, da mir immer noch die Eindrücke von diesen acht Frauen und ihren Lebensgeschichten im Kopf herumschwirren. Von mir gibt es aber eine eindeutige Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Chaos und viel weihnachtlicher Charme

Ein Fest zum Verlieben
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Vielen Dank an NetGalley und Fischer Taschenbuch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Weihnachten, das Fest der Liebe ? Nicht bei Petter und Julia, ...

Vielen Dank an NetGalley und Fischer Taschenbuch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Weihnachten, das Fest der Liebe ? Nicht bei Petter und Julia, die aus unterschiedlichen Gründen mit den Festtagen hadern und gestresst sind. Und zu allem Unglück wurde ihre Unterkunft versehentlich an beide vermietet und dank eines Schneesturms bietet sich so schnell auch keine Ausweichmöglichkeit an. Also müssen die beiden die Feiertage zusammenverbringen, obwohl sie sich nicht ausstehen können.

Meine Meinung:
Eigentlich lese ich so früh keine Weihnachtsgeschichten, wenn ich überhaupt mal eine dann lese, aber der Inhalt und das Cover verführten mich gerade dazu. Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch rangegangen und wurde echt gut unterhalten. Zwar gab es vor allem bei dem Stil eine Sache, die mich sehr störte, aber für zwischendurch ist es wirklich eine süße Liebesgeschichte, bei der ich auch die Chemie zwischen dem Paar super spüren konnte.

Als ich das Cover sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Eigentlich bin ich nicht so der große Fan von so vielen kleine Details auf einmal, aber hier passte es nicht nur super gut zu der Geschichte, sondern auch zu Weihnachten und Schweden, mit dem ich den Begriff "Hygge" sehr stark verbinde. Dieses Lebensgefühl von Gemütlichkeit strahlt dieses Cover definitiv aus und ich finde die Farbkombi aus rot, blau und grün sehr passend.

Die Geschichte gefiel mir insgesamt auch recht gut. Man lernte zunächst Julias und Petters Lebenssituation und ihre Probleme, Sorgen und Wünsche kennen und begleitete sie auf ihren Weg. Mir gefiel es, dass es nicht sofort in der Unterkunft begann, sondern der Leser erst einmal mit den Figuren und ihren Leben warm werden konnte. Und da gab es bereits ein paar Momente, wo das Schicksal die beiden ein wenig auf den richtigen Weg lenkte und das fand ich echt amüsant.

Beide hatten viel Pech und vor allem Julia tat mir doch echt Leid. Sei es wegen ihren Tinder-Fails, der fehlenden Unterstützung ihrer Familie oder eben, dass sie ihre erholsamen Ferientage mehr oder weniger vergessen konnte. Und auch Petter hatte es nicht leichter. Die Scheidung von seiner Ex-Frau, seine Schreibblockade oder ein noch pikanteres Problem plagten ihn. Als beide dann aufeinander trafen, sprühten die Funken und das zunächst nicht im romantischen Sinne.

Aber schon hier spürte man eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und ich fand es süß, wie sie sich immer näher kamen und schließlich nicht mehr dagegen wehren konnte. Die kleinen Berührungen, Blicke und ihre Gespräche verliehen der Geschichte eine angenehme Tiefe und mir gefiel es auch sehr, dass es keine richtige Erotikszene gab, sondern eher Andeutungen, die die eigene Fantasie anfachten. Zum Ende hin hätte ich beide nur zu gerne geschüttelt, weil es mich wahnsinnig machte, wie sehr man wieder einmal aneinander vorbeireden konnte. Zwar zog es sich vor dem Happy End ein wenig und manches wirkte etwas sehr zufällig, aber mir gefiel es, dass sich beide in ihrem realen Leben wieder trafen und die Charaktere das erhielten, was sie verdienten.

Die Charaktere gefielen mir auch ganz gut, nur wurde ich mit Jonathan und seiner Schwester, sowie Carolin nie ganz warm. Vor allem mit Jonathan fremdelte ich die meiste Zeit, weil ich sein Auftreten als unsympathisch empfand und er auf mich sehr unreif und chaotisch wirkte. Carolin fand ich eigentlich ganz in Ordnung, aber dennoch wirkte sie sehr unnahbar, ich hätte gern mehr über sie erfahren. Mein Highlight ist und bleibt aber Evelyn, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Ich glaube auch nicht an ihre Praktiken, aber die Frau war sehr weise und hatte immer ein Ohr offen.

Julia und Petter mochte durchaus ganz gerne, wobei ich Julia aus seiner Sicht sehr unsympathisch fand. Aber dennoch bewunderte ich ihre Stärke und ihren Mut, ganz alleine an den Feiertagen in einem fremdes Haus zu wohnen, wo man niemanden kannte und mit den Menschen in Kontakt kommt. Sie hasste die Feiertage und ich konnte ihre Gründe absolut nachvollziehen. Sie wirkte ein wenig wie ein weiblicher Grinch, aber das mochte ich irgendwie. Mich störte es nur, dass sie zunächst nie richtig ihre Meinung sagte und geradeheraus fragte, was los sei, sondern lieber den Kopf einzog, wobei das auch ihrer Erziehung geschuldet war.

Petter fand ich recht sympathisch, auch wenn er sich manchmal wie ein Blödmann verhielt und recht unbeholfen agierte. Aber mir gefiel es, wie er um die Menschen kämpfte, die er liebte und ihn seiner Arbeit aufging, auch wenn er sich selber da einigen Druck machte. Und wie bei Julia ärgerte es mich, wenn er sich lieber zurückzog und sich nicht der Situation stellte.

Und nun komme ich zu meinem Problem mit dem Buch. Die Geschichte war süß und schön weihnachtlich, es gab ein paar witzig Momente und viel Gefühl, aber beim Stil gab es etwas, was mich sehr störte und mich jedes Mal aus dem Lesefluss riss. Die Autorin schrieb einige Kapitel aus der Sicht von Julia in der Ich-Perspektive und in der Gegenwart und wechselte dann in die allgemeine Erzählerperspektive von Petter, Carolin und Jonathan in der Vergangenheit und das war absolut nicht meins. Nicht nur riss es mich eben jedes Mal aus der Geschichte, sondern ich fand auch, dass es einfach nicht miteinander harmonierte. Manchmal hatte ich das Gefühl mehrere Geschichten und nicht eine zu lesen, was echt schade war. Mir hätte es viel besser gefallen, wenn man eine Variation gewählt und nicht so viel hin und her gewechselt hätte. Denn wenn man sich an eine Form gewöhnt hatte, dann las es sich sehr flüssig und ich hatte durchaus meine Freude damit.

Fazit:
Eine schön weihnachtliche Geschichte mit hyggeliger Stimmung, die mich schon mal so langsam auf das Fest einstimmte und wo ich die Chemie beim Paar toll fand. Allerdings war mir der Stil zu sprunghaft und vor allem zum Ende hin verlor es sich etwas. Dennoch ist es eine tolle Geschichte für einen gemütlichen Nachmittag und ich würde gerne mehr von der Autorin lesen, da mir die schwedische Atmosphäre sehr gefiel.

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