Süchtig machend !
Gentlemen of New York - Emmett„Sie liebt dich, Bishop. Bist du bereit, das wegzuwerfen, obwohl du weißt, dass du es vielleicht nie wieder zurückbekommst ?“
Emmett spürte, wie sich seine Stirn in Falten legte. Liebe ? Die Vorstellung ...
„Sie liebt dich, Bishop. Bist du bereit, das wegzuwerfen, obwohl du weißt, dass du es vielleicht nie wieder zurückbekommst ?“
Emmett spürte, wie sich seine Stirn in Falten legte. Liebe ? Die Vorstellung erschien lächerlich. Lust, vielleicht. Das konnte er glauben.
//S. 309//
Klappentext:
New York 1888: Emmett und Elizabeth haben nichts gemeinsam. Er stammt aus den Slums von New York und ist heute einer der reichsten Männer der Stadt, sie ist in einer Villa aufgewachsen, will aber nichts sehnlicher, als ihr eigenes Geld zu verdienen. Eine Wette bringt die beiden zusammen. Ein Kuss besiegelt ihr Geschäft. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war ...
Meine Meinung:
Der erste Band der "Gentlemen of New York" Reihe ist mal wieder so ein Buch, was sehr lange auf meinem SuB lag, bevor ich es auch nur wieder in die Hand nahm und das mich dann so begeistern konnte. Aber durch ein Challange habe ich es dann für meinen Lesestapel ausgewählt und bin echt froh, es gelesen zu haben. Denn auch, wenn ich anfangs doch etwas Zeit brauchte, um mit den Charakteren und der Geschichte warm zu werden, entwickelte es mit jeder Seite mehr so einen Sog, dem ich mich nur schwer entziehen konnte.
Aber ich möchte erstmal mit dem Cover beginnen, was mir wirklich sehr gut gefällt. Eigentlich bin ich kein Fan von Personen auf dem Cover, aber das Model hier wurde nur bis zur Nase abgebildet und man konnte sich als Leser selber ein Bild von Emmetts Aussehen machen. Die Sepia-Fotografie passt klasse zur Epoche und ich finde es toll, dass sie versucht haben, New York alt aussehen zu lassen, auch wenn mir ein zwei kleine Details aufgefallen sind, die nicht passen. Aber von der Gesamtwirkung her liebe ich es.
Die Geschichte dagegen konnte mich anfangs nicht so wirklich begeistern. Man wurde direkt ins Geschehen geworfen und auch, wenn ich es interessant fand und mich wie im 19. Jhr. fühlte, wollte der Funke einfach nicht so recht überspringen. Ich bin jetzt kein Experte, was die damalige Zeit angeht, aber ich fand das Geschehen authentisch, auch wenn für mich die Sache mit der Hochzeit ein wenig klischeehaft wirkte. Vielleicht habe ich auch zu viele Bücher gelesen, die ähnlich begannen. Zudem fühlte ich mich bei all den Infos zu den vielen Charakteren, ihren Verwandschafts-, sowie Freundschaftsverhältnissen und sonstigen Beziehungen zueinander etwas erschlagen. Auch gab es ein paar Infos zu gewissen Personen, die dann auf einmal umgekehrt wurden und die mich leicht verwirrten. Manchmal dachte ich , dass ich etwas überlesen hätte, bis dann die Aufklärung alles wieder richtete.
Aber je mehr ich las, desto besser fand ich in das Buch hinein, desto mehr verstand ich die Charaktere und ihre Antriebe und desto intensiver verlor ich mich in dieser Epoche, wo Frauen leider immer noch nicht in den typischen Männerdomänen ernst genommen wurden. Shupe erzählte dies alles für mich durchaus sehr authentisch und ich fand es sehr spannend, wie Elizabeth ihren Weg ging, obwohl es einige Intrigen, Geheimnisse und Abmachungen gab, die ihr Steine vor die Füße legten. Ich kam dann auch besser mit den ganzen Beziehungen und Freundschaften zurecht und fand es sehr spannend, nicht nur in emotionaler Sicht.
Die ganzen Geheimnisse um Emmett, seiner Kindheit und Jugend, Williams Firma, bei der nicht alles koscher lief und die Sache mit der Hochzeit machten das Buch sehr spannend und emotional. Ich hätte dem einen oder anderen zu gerne nur mal den Kopf gewaschen und das nicht nur, bei der Art, wie sich diese Person anderen Menschen, die nicht dem Stand entsprachen oder dem anderen Geschlecht angehörten gegenüber verhielt.
Die erste Hälfte war interessant, konnte mich aber nicht so sehr überzeugen, was sich aber spätestens in den Flitterwochen von Elizabeth und Emmett und nachdem ein paar pikante Geheimnisse gelüftet wurden änderte. Dann gab es kein Halten mehr für mich und ich verschlang die Seiten geradezu. Es war mega spannend und ich hoffte und bangte mit den beiden so sehr mit, denn die Chemie zwischen ihnen war mehr als heiß. Ich bin zwar kein Fan von solchen Begriffen, aber holy sh* trifft es hier echt gut. Das ganze hin und her, die Geheimnisse und ihre Leidenschaft waren echt prickelnd und ich fand die Erotikszenen sehr heiß und obwohl dann doch einige vorkamen, war es nicht zu viel. Die Autorin behielt hier eine gute Balance, zumal sie die emotionale Seite und Gefühle zwischen Emmett und Elizabeth nicht außer acht ließ und klasse miteinander verband.
Zum Schluss war leicht die Luft raus, auch wenn das Finale sich spannend las und sie ihr wohlverdientes Happy Ende erhielten. Mir gefiel nur die Sache mit Henry persönlich nicht ganz so gut, da sie etwas zu plötzlich kam, aber das ist echt meckern auf hohem Niveau, weil ich mir schon im Vorfeld durchaus so etwas dachte.
Mit den Charakteren musste ich zunächst noch warm werden, aber mir gefielen sie wirklich sehr gut. Selbst Will und Henry passten klasse in das Geschehen, auch wenn mir ihre Ansichten manchmal vor Wut den Atem raubten :D
Elizabeth war eine willensstarke und unnachgiebige Frau, die nur klein bei gab, wenn sie dachte, dass sie anderen Menschen schaden könnte. Sie hatte es als Frau zu der Zeit trotz ihre hohen Standes nicht leicht, wenn es um die Erfüllung ihrer beruflichen Träume ging. Aber sie biss sich durch und ich fand sie auch kein Stück abgehoben oder überheblich. Höchstens etwas zu streitlustig, was ich aber auch klasse fand. Mir war sie jedenfalls sehr sympathisch.
Emmett blieb die meiste Zeit recht geheimnisvoll, auch wenn man durchaus viel über ihn erfuhr. Erst mit der Enthüllung einiger Geheimnisse seiner Person und Kindheit betreffend, gelang es mir, einen Draht zu ihm aufzubauen. Er und Elizabeth passten hervorragend zusammen, da er genauso dickköpfig und stur war, auch wenn sie ihn doch manches Mal überragte. Mir gefiel es, dass er nicht so auf diese Sache mit den Gesellschaftsständen pochte, auch wenn er sich doch manchmal deswegen klein machte.
Die Nebencharaktere passten super rein und vor allem Brendan und Kelly waren mir sehr sympathisch. Mit William wurde ich erst sehr spät warm, als man ihn dann näher kennenlernen durfte. Dagegen konnte ich mit Henry und Edith nicht viel anfangen, zumal Henry ein übelster Snob war, für den Frauen fürs Kinderkriegen da waren und Edith immer den Kopf in den Sand zu stecken schien.
Mit dem Schreibstil musste ich zunächst auch warm werden, weil doch sehr viele Infos auf einen einprasselten und es etwas gehetzt wirkte, aber dann konnte er mich völlig fesseln. Spannend, interessant und sehr sinnlich. Und es gab auch ein paar Momente, wo ich so breit grinsen musste, weil es einfach zu herrlich wurde.
Fazit:
Nach leichten Startschwierigkeiten konnte es mich völlig fesseln und begeistern. Es hat seine kleineren Längen, aber ich liebte die Chemie zwischen ihnen und ihre Liebesgeschichte war voller Dramen und Emotionen. Ein paar weniger Seiten hätten dem Geschehen durchaus gut getan, aber mir gefiel dieser Auftakt sehr. Ich bin auf die Geschichte mit William gespannt und vergebe hier:
4,5 von 5 Sterne*