Schräg und erschreckend, aber genial !
AchtNachtEr hatte die Idee gehabt, Ben und Arezu Prüfungen zu unterziehen, bei denen sie sich der Öffentlichkeit stellen mussten. Nur dank seiner Genialität war aus einem Versteckspiel eine interaktive Jagd geworden.
//S.220//
Klappentext:
Es ...
Er hatte die Idee gehabt, Ben und Arezu Prüfungen zu unterziehen, bei denen sie sich der Öffentlichkeit stellen mussten. Nur dank seiner Genialität war aus einem Versteckspiel eine interaktive Jagd geworden.
//S.220//
Klappentext:
Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben?
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie. Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der "AchtNacht", am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst. Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!
Meine Meinung:
Ich werde mich kurz halten und spoilerfrei meine Meinung argumentieren, da man sich selber ein Bild machen sollte und ich vermutlich viel spoilern würde, wenn ich zu sehr ins Detail gehe, deswegen gibt es nur einen kurzen Leseeindruck.
AchtNacht ist eines dieser Bücher, welches gefühlt schon ewig auf meinem SuB lag und um das ich immer rumgeschlichen bin, aber nie in die Hand genommen habe, bis ich irgendwann mal wieder vorbei lief und mir dachte: "Das will ich jetzt lesen !" Und bei dem Klappentext schwirrten mir unzählige Plots durch den Kopf und ich war sehr gespannt, wie dieser Thriller im "The Purge" Stil mich begeistern würde.
Das Cover passt auf jeden Fall perfekt zu der Geschichte und ich liebe es, wie schlicht und dabei so aussagekräftig ist. Der schwarze Hintergrund, die rote acht und die Menschen, die eine einzelne Person vor ihnen jagt, gibt klasse den Inhalt wieder, während es gleichzeitig auch nichts groß verrät.
Man wurde mitten in das Geschehen hineingeworfen und Fitzek ließ nicht nur Ben kaum Zeit, sondern auch dem Leser, bevor es schon rasant losging und man sich fragte, was denn hier los war. Es war verwirrend ohne Ende und vor allem Anfangs brauchte ich doch ein klein wenig Zeit, bevor ich mich zurechtfand, da unzählige Handlungsstränge eröffnet und dem Leser sehr viele Figuren vorgestellt wurden, wovon die meisten aber auch relativ schnell wieder verschwanden, da sie bedeutungslos für die Handlung waren.
Der Fokus lag hier auf Ben und Arezu, die nicht sofort zueinander fanden, sondern erst allein um ihr Überleben kämpfen mussten. Während man zu Ben relativ viel erfuhr, blieb mir Arezu relativ lange ein Rätsel, wobei man sich eh die ganze Zeit fragte, wer die beiden so hassen musste, dass er oder sie sie vogelfrei gab. Zudem gab es auch einige andere Fragen, die mich früh beschäftigten und die auch erst relativ spät geklärt wurden.
Es passierte unglaublich viel und irgendwie hatte es aber eine Kernhandlung, die Fitzek immer Auge behielt und stetig spannend machte. Man hoffte, bangte und flog durch die Seiten, weil man unzählige Theorien, Vermutungen und Fragen hatte, die man aufgelöst haben wollte. Keine meiner Theorien bewahrheitete sich, dafür schockierte mich die Auflösung umso mehr. Zwar blieben ein paar Fragen übrig, aber ich fand es sehr interessant und spannend, wie alles endete.
Die Handlung ist mitunter brutal und raubte mir zeitweilig den Atem, weil man sich nicht vorstellen mochte, dass Menschen zu so etwas fähig waren, aber man braucht heutzutage ja nur mal in die Nachrichten sehen. Der Autor behielt hier doch relativ eine gute Balance und ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu übertrieben dargestellt wurde, allerdings gab es eine Szene, die zwar irgendwie schon passte, die mir persönlich aber zu drüber war, auch wenn sowas garantiert auch auf der Welt passiert.
Zwischendurch gab es auch ein paar Längen und vor allem nach der Hälfte drehte es sich leicht, aber vor allem das spannende und mega interessante Finale begeisterte mich. Nicht nur, weil die meisten meiner Fragen geklärt wurden und es einen guten und runden Abschluss gab, sondern weil es sich so spannend las, dass ich meine Augen nicht von den Seiten lassen konnte. Generell war ich sehr schnell durch mit dem Buch, weil es eine interessante und spannende Geschichte war.
Bei den Charakteren halte ich mich lieber auch bedeckt, aber das, was man über einige Personen erfuhr, egal, ob es sich bewahrheitete oder als Falschaussage entpuppte, war schockierend und spannend. Vor allem Arezu war mir ein Rätsel und ich fand es heftig, wer sie wirklich war und was sie getan hatte. Ben fand ich manchmal etwas sehr wehleidig und unsympathisch, aber seine Entwicklung gefiel mir sehr.
Die Nebencharaktere tauchten in Massen auf und verschwanden meist schnell wieder, nur Nikolai, Dash und ein alter Bekannter aus einem anderen Buch waren wichtig. Ich würde euch auch empfehlen, zuerst "Passagier 23" zu lesen, weil Martin Schwartz in "AchtNacht" eine wichtige Nebenrolle hat und man durchaus zu seiner Geschichte gespoilert werden kann. Ich bin jedenfalls froh, es schon lange vorher gelesen zu haben.
Klasse war auch der Schreibstil, durch den ich durch das Buch geflogen bin. Schräg, melodramatisch, spannend und so typisch Fitzek. Ich fand ihn einfach super und auch, wenn es an ein, zwei Stellen etwas zu viel des Guten war, behielt es auch seine Balance und driftete nicht ab.
Fazit:
Dieses Buch gehört nicht zu meinen absoluten Lieblingen, aber vor allem als Fitzek-Fan sollte man es schon gelesen habe, weil es einfach Fitzek ist. Schräg, überladen, aber auch so genial und spannend. Vor allem liebe ich es, dass es so verwirrend was und sich am Ende so gut auflöste. Von mir gibt es:
4 von 5 Sterne