Klischeehaft und unoriginell
The Deal – Reine VerhandlungssacheHannah ist schlau, ehrgeizig und verdammt schüchtern, wenn es um ihren Schwarm Justin geht. Eigentlich nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und geht offen auf jeden Konflikt zu, aber bei ihm kriegt sie es ...
Hannah ist schlau, ehrgeizig und verdammt schüchtern, wenn es um ihren Schwarm Justin geht. Eigentlich nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und geht offen auf jeden Konflikt zu, aber bei ihm kriegt sie es einfach nicht hin, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Da kommt ihr das Angebot von Garrett, dem selbstverliebten Eishockey-Captain durchaus recht. Wenn sie ihm hilft, seine Prüfungen zu bestehen und bessere Noten zu erhalten, gibt er vor, an ihr interessiert zu sein und so ihr Ansehen zu pushen, damit Justin sie endlich so bemerkt, wie sie es sich wünscht. Was soll da schon schief gehen ?
Vorwort:
"The Deal - Reine Verhandlungssache" von Elle Kennedy ist der erste Band der "Off-Campus". Es erschien 2016 bei Piper und ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich. Die Bände sind unabhängig voneinander lesbar, allerdings sollte zum besseren Verständnis der Reihe nach gelesen werden.
Meine Meinung:
"The Deal - Reine Verhandlungssache" war mal wieder so ein Buch, wo ich vor Jahren angefixt wurde und es seitdem im Regal stand, bis ich es von seinem Dasein erlöste. Vielen Dank dafür an die Person, die es für mich aussuchte, weil es sonst immer noch da stehen würde. Und vielleicht hat meine innere Stimme irgendwie gewusst, dass es nichts für mich ist und mich immer wieder daran vorbeigehen lassen, obwohl ich solche Bücher durchaus gerne mal lese. Dann bitte aber auch mit einem wesentlich besseren Plott, weniger Toxizität und teils sehr fragwürdigen Momenten, bei denen ich echt eine Gänsehaut bekommen habe und das nicht im guten Sinn. Fangen wir doch mal mit dem Positiven an...dem Cover, denn das gefällt mir ganz gut, obwohl Personen darauf meist nicht so meins sind. Aber dadurch, dass man die Gesichter vom Paar nur ansatzweise sieht, kann man sich den Rest selber dazudenken und das gefiel mir. Bei der Geschichte gab es zwar auch ein paar interessante Momente, aber abgesehen davon triefte diese vor Kitsch, Klischees, Tropes und fragwürdigen Witzen, die mir ehrlich gesagt im Hals stecken geblieben sind.
Ich habe echt nichts dagegen, wenn so eine YA/NA Geschichte, die auf einem Campus spielt, klischeehaft und kitschig ist, aber dann sollte es mich doch zumindest in einem gewissen Maße unterhalten und Spaß machen. Wenn der Autor dann auch noch ein wenig damit spielt und sie eventuell auf die Schippe nimmt, ist es dann sogar ein Highlight für mich. Hier allerdings wurde dies nicht positiv eingesetzt und ich musste öfters den Kopf schütteln, weil ich fragte, ob sie das echt ernst meinte. Die Witze, die hier teils über Männer und Frauen, Sexualität und auch Gewalt gemacht wurden, fand ich einfach nur daneben und sehr fragwürdig. Generell handelten viele Charaktere oft irritierend und nicht nachvollziehbar und/oder führten Konversationen, die mich etwas sprachlos machten. Da durften natürlich auch nicht die unzähligen Klischees der jeweiligen Geschlechter oder Altersgruppen fehlen, die dem ganzen die Krone aufsetzten und es echt auf die Spitze trieben. Ich hatte das Gefühl, dass beinahe jedes Klischee eingesetzt wurde, egal, ob es nun irgendwie passte oder nicht, hauptsache, es war in der Geschichte vorhanden. Die behandelten Themen wurden nicht gut eingesetzt und ich fand es schon irgendwie unangenehm, wie vor allem das Trauma von Hannah behandelt wurde. Natürlich geht jede Person anders damit um, aber ich fand es schon komisch, wie schnell es für sie erledigt war, als sie den Deal einging und von einem in den anderen Moment darüber hinweg war.
Die Vorhersehbarkeit der Handlung störte mich so eigentlich nicht, aber sie war sehr langweilig, bot keine Spannung oder greifbare Emotionen und spulte eigentlich nur die typischen Situationen solcher Geschichten ab. Die Liebesgeschichte war absolut öde und ich spürte keine Chemie zwischen den beiden, obwohl sie in ihrer Oberflächlichkeit recht gut zueinander passten und natürlich den jeweils anderen positiv beeinflussten, was für eine Überraschung. Warum die beiden so aufeinander abfuhren und sie sogar ineinander verliebten, verstand ich nicht ganz, aber was soll´s. Leider reihte sich dann auch eine erotische Szene an die nächste, was es kein Stück besser machte, zumal die auch nicht sinnlich waren und sehr störten.
Genauso wenig verstand ich die Charaktere, die oberflächlich und unnahbar blieben. Sie waren recht eindimensional, langweilig und klischeehaft. Natürlich war Garrett die oberflächliche Sportskanone, die dann doch entdeckte, dass sie auch "tiefere" Ebenen hatte und Hannah die schüchteren Studentin, die unter ihm regelrecht aufblühte. Ihr Wandel war für mich nicht so wirklich nachvollziehbar, aber eben Standard ohne große Überraschungen.
Einzig der Schreibstil gefiel mir manchmal doch ganz gut. Er war zwar klischeehaft, kitschig, überdramatisiert und öde, aber er las sich wirklich flüssig und hatte manchmal auch unfreiwilligen Humor, der mich durchaus gut unterhielt. Tiefe oder die vernünftige Behandlung sensibler Tehmen sollte man hier aber wirklich nicht erwarten.
Fazit:
Satz mit x, das war wohl nichts. Ich habe zwar ohnehin nichts erwartet, aber ich war dann doch überrascht, wie hohl und öde diese Geschichte war. Sie hatte durchaus gute Ansätze, aber all der Kitsch, die Klischees und das unnötige Drama machten so viel kaputt. Und auch die eindimensionalen Charaktere, ihre fragwürdigen Aussagen und Handlungen trugen nicht zu einer Verbesserung bei. Der Schreibstil bot keine Tiefe oder dergleichen, las sich aber recht flüssig. Es war absolut nichts für mich, aber ich habe auch schon echt schlimmeres aus dem Bereich gelesen...von mir gibt es:
2 von 5 Sterne