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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2022

Absolut schade!

Four Walls - Nur ein einziger Ausweg
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Das Buch fängt so gut und atmosphärisch an. Deswegen gibt es überhaupt den zweiten Stern.

Studentin Cara Lockhart ist unschuldig, wird aber des Mordes an zwei Kindern von Reichen verdächtigt, die sie ...

Das Buch fängt so gut und atmosphärisch an. Deswegen gibt es überhaupt den zweiten Stern.

Studentin Cara Lockhart ist unschuldig, wird aber des Mordes an zwei Kindern von Reichen verdächtigt, die sie bestialisch umgebracht haben soll.

Sie wird verknackt, von den Mithäftlingen abgrundtief gehasst und verzweifelt. Als sie in ein ultramodernes, brandneues Hochsicherheitsgefängnis überwiesen wird, verschlimmert sich ihr Nachtmahr. Das Kameraauge ist 24/7 omnipräsent.

Ihre Mitinsassin stirbt durch eine Kugel ins Haupt und just dann ist die Kamera ausgefallen. Prompt verdächtigt man sie. Nun beginnt Caras Alptraum erst so richtig ...

Beklemmend und eindrücklich wird die Klaustrophobie sowie Desperation beschrieben. Es scheint ausweglos für Cara.

Es hätte solch ein gutes Buch sein können, aber der Showdown verdirbt alles. Unrealistisch, zu artifiziell, zu gewollt, schlicht und ergreifend ad absurdum blödsinnig. Leider. Ein wenig wirr und an den Haaren herbeigezogen. O je!

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Veröffentlicht am 01.06.2022

🎵Bad bad Leroy Brown, ehm, mermaid ...🎵

Insel der Meerjungfrauen
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Stell dir vor, dass es eine Art Verein gibt, dem etwas daran liegt, Meerjungfrauen von der Roten Liste zu holen. Stell dir vor, diese Meerjungfrauen sind keine Arielles, sondern menschenfleischvertilgende ...

Stell dir vor, dass es eine Art Verein gibt, dem etwas daran liegt, Meerjungfrauen von der Roten Liste zu holen. Stell dir vor, diese Meerjungfrauen sind keine Arielles, sondern menschenfleischvertilgende Ungeheuer. Und stell dir vor, jener Verein verändert Menschen genetisch dergestalt, dass sie keinen Willen mehr besitzen und ihnen wie die Maus der Schlange dient.

ESS, so heißt der Verein, merkt jedoch, dass die Mermaids keine Gentechnik mögen, sondern bio! Und diese werden dann Happen.

Dr. Black, der wandelnde Kühlschrank und Jackson, eine junge Frau landen auf jener ominösen Insel. Erstgenannter sollte eigentlich im Auftrag von ESS Nachforschungen anstellen. Aber dann kommt alles anders ...

Im rasanten Tempo erzählt, schenkt der Autor dem Leser nichts. Schön eklig hardcore und auch nicht frei von abgründiger Erotik eilt man durch die Geschichte.

Es gibt unerwartete Wendungen und schön blutigen Horror. So absurd, dass es zeitweise comichaft wirkt, aber für Liebhaber des Genres sehr gut. Kreativ auf jeden Fall, im besten Sinne. Wer einen empfindlichen Magen hat, ein No go!

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Willkommen im siebten Zirkel der Hölle

Sechzehn Pferde
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Der düstere Lesehorizont eröffnet sich hier und man wird schnell in diesen fiktiven Kosmos hineingeboren.

Et voilà! Willkommen im Alptraum in der britischen Stadt am Meer, Ilmarsh. Einst war diese sehr ...

Der düstere Lesehorizont eröffnet sich hier und man wird schnell in diesen fiktiven Kosmos hineingeboren.

Et voilà! Willkommen im Alptraum in der britischen Stadt am Meer, Ilmarsh. Einst war diese sehr wohlhabend, aber nun doch ziemlich abgewrackt.

Ein Landwirt erleidet einen Schrecken, als er in einem Acker sechzehn Köpfe von Pferden entdeckt, nur diese. Sonst nichts.

Alec Nichols arbeitet bei der Polizei vor Ort und führt die Ermittlungen. Ehemalige Tierärztin Cooper Allen und nun Veterinärforensikerin hilft ihm dabei.

Erschreckendes eröffnet sich in den zu explorierenden Einheimischen. Zudem tritt noch eine unheimliche Infektion auf den Plan. Menschen sterben. Die Seuchenschutzbehörde riegelt den Ort ab. Was jetzt? Gibt es zwischen all dem eine Kohärenz?

Ausdrücklicher Trigger: Die Gewalt gegen Tiere ist sehr graphisch dargestellt. Aber nicht Selbstzweck. Wer das nicht lesen will, bitte nicht lesen. Ihr seid gewarnt!

Ein Meer der dunkelsten Assoziationen wurden bei mir erweckt. Das Buch ist sehr gut geschrieben und hält einen Spannungsbogen auf hohem Niveau.

Die Protagonisten wirken authentisch und man bekommt profunde Einblicke in deren Innerstes. Es ist erschreckend, zu was Menschen fähig, die offenbar unterfordert sind.

Beklemmend und außergewöhnlich ist das Werk im besten Sinne ein Höllenritt.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

On the train ...

Reisehandbuch Europa mit dem Zug
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Allein schon das Cover ist visuell und haptisch ein Genuss. Die Lettern des Titels sind erhaben. Vorne wie hinten kann man an den Deckeln Klappen umkippen.

Das Buch fängt mit einigen Erläuterungen an ...

Allein schon das Cover ist visuell und haptisch ein Genuss. Die Lettern des Titels sind erhaben. Vorne wie hinten kann man an den Deckeln Klappen umkippen.

Das Buch fängt mit einigen Erläuterungen an und mit Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein, dann geht es ab Seite 28 direkt los. Norden, Osten, Südosten, Südwesten und Westen.

Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland,

Polen, Litauen, Lettland, Estland, Belarus, Russland, Tschechien, Slowakei, Ukraine, Moldawien

Slowenien, Ungarn, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Rumänien, (jaaa, gehört zum Südosten), Nordmazedonien, Kosovo, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Türkei,

Italien, Frankreich und Monaco, Spanien, Portugal,

Belgien, Niederlande, Luxemburg, Großbritannien, Nordirland, Irland

Zu jedem Land gibt es kurze Informationen, ausgewählte Strecken, inklusive der jeweiligen Reisezeit und den Preisen. Fotos geben zusätzlich Würze. Die Strecken werden erläutert. Auch der Zustand des Streckennetzes.

Es gibt auch die Tipps von Freunden, die auf dem Cover erwähnt werden und zusätzlich noch Buchtipps für an Bord, jeweils passend zum Land. Auch die Anfahrt wird thematisiert.

Ein durch und durch schönes und informatives Buch. Was will man mehr! Danke! Mulțumesc!

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Das Grauen grüßt ...

Hunger
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Das Grauen mag nicht mehr horizontal sein und begibt sich in die Vertikale. Und an einem Ort, den nicht einmal die Zeit mehr kennt, weil sie an selektiver Amnesie leidet.

Der Osten Bayerns. (Ja! Ja! Ja! ...

Das Grauen mag nicht mehr horizontal sein und begibt sich in die Vertikale. Und an einem Ort, den nicht einmal die Zeit mehr kennt, weil sie an selektiver Amnesie leidet.

Der Osten Bayerns. (Ja! Ja! Ja! Das ist das Grauen! Ich kenne nicht nur Bayern, das schon ein veritabler Alptraum an sich ist, sondern auch das Schwarze, abgründige Loch – genannt Osten! Witzbold aus der vorletzten Reihe: Nicht so frech werden! Du könntest Gefühle verletzen. Gefuhleschmüle! antwortet jener, Die können mal ....(Rest zensiert!)

Das 19. Jahrhundert hält sich mittig. Die Landmenschen glauben noch sehr an den lieben Gott und Krampus; sie verehren die Wittelsbacher.

Stagnation und statisches Immerdasselbe dominiert den öden Alltag. Dann, schockschwerenot, wird die tugendhafte Müllerin Creszenzia Aytermoser brutal abgemurkst, äh, zu ihren Ahnen in den Himmel entsandt.

Nun tun sich die Abgründigkeiten hinter der Harmlosigkeit auf. Natürlich verdächtigt jeder jeden, nur nicht den, der es war?

Gendarmerie und Justiz produzieren schnell einen Erfolg und können einen Täter präsentieren. War der das aber wirklich? Kruzsakrateifi!

In der vormaligen Hauptstadt des Regenkreises kommt es zum Prozess. Drei Männer (aber nicht the good, the bad and the ugly, anderer Schauplatz!). Ein Justizschreiber, der Magister der königlichen Bibliothek und der Gerichtsreporter, allesamt eher Außenseiter fangen an zu ermitteln.
Ist das Grauen wohl gar nicht von dieser bajuwarischen Welt?

Philipp Engelhardt intoniert nuanciert die Geschichte als Sprecher dieses Hörspiels. Das macht das Lauschen sehr angenehm.
Die Geschichte ist geradlinig, hat aber Überraschungen und Wendungen. Es ist auch ein exzellentes Tableau jener Epoche und Mentalität. (Und seitdem hat sich nicht viel geändert? Bruhahaha!)


Das Grauen kommt auf leisen Pfoten wie die Katze jener Geschichte. Und es zeigt sich hier mal wieder, dass erst die Außenseiter und "Sonderlinge" diejenigen sind, die Gesellschaft voranbringen. Nicht die Satten, Tumben und Selbstgerechten beim Homo Sapiens.

Wer E. T. A. Hoffmann schätzt, wird auch diese Geschichte genießen. Danke, Jörg Fischer!

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