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Veröffentlicht am 11.09.2021

Nordisch by nature via Niedersachsen

Niedersachsen-Quiz
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8,5 Zentimeter mal 8,5 Zentimeter in einer schönen bordeauxroten Farbe mit sehr ansprechendem Design.

So gestaltet sich diese Box als sehr praktisch, um sie sehr bequem mitnehmen zu können.

Niedersachsen ...

8,5 Zentimeter mal 8,5 Zentimeter in einer schönen bordeauxroten Farbe mit sehr ansprechendem Design.

So gestaltet sich diese Box als sehr praktisch, um sie sehr bequem mitnehmen zu können.

Niedersachsen - das unbekannte Wesen! Auf hundert Karten gibt es hundert Fragen, mal mit der Option zum korrekten Auswählen der Antwort. Und dann zum freien Beantworten.

Es ist eine herrlich bunte Mischung, die Wissen aus allen gängigen Gebieten tangiert. Kultur, Geographie, Geschichte, Politik, Sehenswürdigkeiten, Natur, Essen usw.

Selbstredend werden auch Nichtniedersachen aus solch exotischen Ländern wie Bayern, Hessen und Baden-Württemberg, allein schon dem eigenen (Allgemein)Wissen geschuldet, Fragen locker beantworten können.

Es gibt aber auch richtig harte Paranüsse an sehr speziellem Wissen, an denen auch der eine oder andere eingeborene Niedersachse scheitern dürfte.

Dieses Quiz ist jedenfalls sehr unterhaltsam, witzig, weckt Reminiszenzen an eigene Erfahrungen mit diesen nordischen Individuen und spielerisch nebenbei lernt man noch viel Neues dazu.

Die Antwort unterscheidet sich von der Frage im Design durch ihre kursive Schrift und daß man dafür die Karte herumdrehen muß.

Vom selben Verlag, Grupello, gibt es ebenso Quiz zu Bremen, Hannover, der Lüneburger Heide und Osnabrück. In gleicher hochwertiger Ausstattung. Haptisch ist dieses Spiel ebenso ein Highlight.

Natascha Manski hat hier jedenfalls richtige Fleißarbeit geleistet, gesteuert von massivem kreativem In - und Output. Eine außerordentlich originelle Idee, die hier herrlich umgesetzt wurde. Auch als Geschenk bestens geeignet! Danke, Natascha Manski!!!!!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Potential verschenkt

Bitte Anstand halten!
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Mark Jischinski ist zweifellos ein intelligenter, scharfsinniger, kreativer Autor. Dieses Potential blitzt ab und zu auf in einigen der 17 Short Stories.

Es gibt eigentlich prinzipiell nichts daran auszusetzen, ...

Mark Jischinski ist zweifellos ein intelligenter, scharfsinniger, kreativer Autor. Dieses Potential blitzt ab und zu auf in einigen der 17 Short Stories.

Es gibt eigentlich prinzipiell nichts daran auszusetzen, Klischees und Stereotypen zu bedienen, wenn man diese konterkariert und geschickt mit ihnen spielt.

Hier allerdings hat er das Ziel bei weitem verfehlt. Die Intention des Autoren ist mir nicht offenbar geworden.

Nimmt er Geschlechterklischees auf die Schippe und er ist nur dabei verunglückt, das literarisch zur Expression zu bringen? Oder ist DIE Zielperson des Buches der männliche, machistische Hetero?

Schade! Potential verschenkt. Weil einige mir gefallen haben ( trotz Klischees), gibt es einen Bonusstern.

Lachen konnte ich sehr oft gar nicht, nicht einmal lächeln. Frauen werden hier durch die Bank negativ dargestellt. Männer werden zwar nicht verherrlicht, aber ich finde die Sichtweise trotzdem problematisch. Ich denke nicht, daß der Autor misogyn ist, aber ein bißchen mehr Differenziertheit und hintergründiger Humor hätten nicht geschadet. Frauen haben hier in ihrer Darstellung in der Hauptsache die Arschkarte.

Der Klappentext hält nicht, was er verspricht. Bedauerlicherweise.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Widerständig sein im Antlitz der Dunkelheit!

Amboreg - Die magische Rüstung
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Iris Hennemann verfügt über eine Starkstromkreativität, die den Leser/in mitreißt.

Zwar fügt sie Hinweise auf den ersten Teil ein. Von Vorteil wäre es aber zweifellos, diesen zu kennen.

Der gotonische ...

Iris Hennemann verfügt über eine Starkstromkreativität, die den Leser/in mitreißt.

Zwar fügt sie Hinweise auf den ersten Teil ein. Von Vorteil wäre es aber zweifellos, diesen zu kennen.

Der gotonische Adlige Erwech hat das magische Schwert Unaktal in seinen machtgierigen Pfoten. Der dunkle Orden der Gobarem steuert ihn jedoch.

Erwech will "nur" Gotonien unter seine Knute bringen, die Gobarem aber ebenso Evidanien und Abladur knechten.

Godered, der Kampfmeister und seine wackeren Kämpen sind die letzte Hoffnung der Republik, oh sorry, der Widerstreiter ( Star Wars ritt mich! )

Sehr liebevoll und mit spritziger Energie hat die Autorin den zweiten Teil ausgestaltet.

Wirkmächtige Bilder erstehen dank ihrem plastischen Schreibstil in einem.

Action läßt den Puls steigen, BA Bumm, BA Bumm, BA Bumm, Humor ist auch enthalten - alles in der richtigen, explosiven Mischung, im besten Sinne.

Dann gibt es noch Anhänge, alle Illustrationen naturalistisch von Iris Hennemann selbst gestaltet, sehr ansprechend und ein ästhetischer Genuß. Ein unschätzbarer, exzeptioneller Mehrwert. Jede Körperzelle der Autorin atmet vielfältige Kunst der expressiven Art.

Völker, Organisationen, Ränge, Karten, Glossar runden das Buch wirklich perfekt ab. Was will man mehr? Dieses Buch triggert extrem mein Interesse und Neugierde auf Band Drei! Danke, Iris Hennemann!!!!!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Wie schreibt man Hoffnung?

Liebe / Liebe
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Dieses Buch ist in der ersten Person erzählt, was dem Plot eine ungeheure, emotionale Wucht verleiht. 

Sascha ist Kind bei Eltern in einem Hochhaus wohnend, in einer anonymen Großstadt. Der Vater ist ...

Dieses Buch ist in der ersten Person erzählt, was dem Plot eine ungeheure, emotionale Wucht verleiht. 

Sascha ist Kind bei Eltern in einem Hochhaus wohnend, in einer anonymen Großstadt. Der Vater ist lange abwesend, um dann doch wieder zurückzukommen, was aber mitnichten ein Segen ist. 

Die gleichgültige, emotional kalte Mutter ist trotz physischer Präsenz abwesend. Der Vater nähert sich der Tochter auf eine Art und Weise, wie ein Vater das nicht tut. 

Sascha verdörrt und verkümmert im eisigen Wind, der von ihren Eltern ausgeht. 

Sie schieben sie dann, gerade am Anfang der Pubertät, zum Großvater ab. Sie hat ihn als streng und lieblos in Erinnerung. Seitdem aber die Großmutter, seine Frau, verstorben ist, ist er wie ausgewechselt, liebevoll, warmherzig und angemessen im Verhalten zu ihr. Sie bekommt auch einen Hund, Rosalie, Rosa gerufen. 

Ihr Vater schickt ihr eklige Geschenke. Weil ihr Großvater dessen Vater ist, traut sie sich nicht, sich ihm zu offenbaren. Sie lernt Charlie kennen, eine Mitschülerin ihrer neuen Lehranstalt. Diese selbst trägt einen dunklen Schatten auf ihrer Seele. 

Aus ihrer Freundschaft wird bald viel mehr. Und dann bekommt Sascha den Anruf, daß ihre Mutter im Sterben liege. Die Gelegenheit abzurechnen? Oder reißt das wieder tiefe Wunden bei der mittlerweile Achtzehnjährigen auf? 

Marlen Pelny hat ein tief ausgeprägtes empathisches Empfinden und einen äußerst scharfsinnigen Blick, wie sie die dysfunktionalen Strukturen einer Kleinfamilie sezierend offenlegt. 

Es gibt zurecht eine Triggerwarnung bezüglich sexueller Gewalt, Kindesmissbrauchs und Selbstverletzung. Sie spiegelt damit aber auch auf sehr berührende Weise und authentisch die Realität. 

Sie ergeht sich nicht in graphischen Beschreibungen kaum auszuhaltender Zustände und Begebenheiten. Sie tippt nur die Stimmgabel an und die jeweiligen Töne klingen je nach individueller Disposition beim Leser / in nach. 

Sie hat in der Tat Poesie in ihre Prosa eingewoben. Manchmal scheint der Text spröde anzumuten, aber wie der Stein die Wasseroberfläche durchbricht, ist unter dem Korpus der Worte schmerzliche Schönheit verborgen. 

Es ist kein Wohlfühlbuch und nix da mit heile heile Gänschen. Trotzdem ist die Hoffnung greifbar, dank einiger hell leuchtender und fest verankerter Leuchttürme in Saschas Leben. So seufzt man am Ende angekommen und konstatiert: emotional mitreißend und exzeptionell! Danke, Marlen Pelny!!!!! 

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Der steinige Weg zur Heilung

Ich bin der Rede wert
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Annelie Sand ist ein Pseudonym einer offenbar bekannten Autorin, die dergestalt und natürlich nachvollziehbar ihre Identität und Privatsphäre schützen will. 

Paul L. Janssen ist ein ebenso bekannter Psychotherapeut ...

Annelie Sand ist ein Pseudonym einer offenbar bekannten Autorin, die dergestalt und natürlich nachvollziehbar ihre Identität und Privatsphäre schützen will. 

Paul L. Janssen ist ein ebenso bekannter Psychotherapeut im Ruhestand, den jeder in psychiatrischen und psychoanalytischen Kreisen kennen dürfte.

Hier wurde ein ganz und gar ungewöhnliches Objekt ursprünglich initiiert, wobei dieses Werk hier das außergewöhnliche Ergebnis ist. 

Es ist die literarische Kollaboration zwischen Analysandin und Analyst, die komprimiert 400 Stunden Psychoanalyse wiedergeben. 

Schließlich laborierte Annelie Sand an massiven Problemen, die ihren Ursprung in ihrer Kindheit und einem einschneidenden Trauma ihrer Jugend hatten. Alpträume war beileibe nicht das einzige Symptom, das ihr zusetzte. 

Psychoanalyse polarisiert. Viele denken dabei noch an Freud und Jung. Dabei ist die Zeit seit damals ja nicht stehengeblieben. Diese Disziplin entwickelte sich auch weiter und was nachweislich bewährt ist und heilsam, kann man getrost beibehalten. 

Sinn und Zweck dieses Buches ist nicht nur, daß die Autorin ebenfalls einen literarischen Abschluß erreichen wollte. Nein, sie und Herr Janssen traten hier nochmals in den ( schriftlichen ) interdynamischen Dialog. Sie konnten so nochmals ihre Perspektive auf den jeweils anderen erweitern und neue (verblüffende ) Erkenntnisse über das Gegenüber und sich selbst hinzugewinnen. 

Außerdem ist dieses Buch ein sehr wertvoller Beitrag für jeden, der erwägt, eine Psychotherapie zu beginnen, um nicht eventuell eine Psychotherapie für ihn oder sie infrage käme. Das Buch bricht eine imposante Lanze für sie. Und ist dabei sehr überzeugend. Weckt die Neugier und Faszination, ist überraschend anders als Verhaltenstherapie und scheint durchaus wirksam zu sein. Für Annelie Sand jedenfalls wurde der nicht einfache Weg der Heilung initiiert. 

Über Psychoanalyse werden Witze gerissen, sie wird belächelt, abgewertet. Es ist an der Zeit, sie wieder angemessen zu würdigen. Es ist natürlich kein einfacher Weg. Wie jede wirksame, gute, heilsame Psychotherapie ist es ein Weg des Schmerzes und der Tränen, aber ebenso der Freude und Hoffnung. 

Schattenseiten werden selbstredend nicht ausgespart und lichte Seiten ebensowenig. Ein ausgewogenes Buch, das auch Poeme und Kurzgeschichten enthält. 

Man erfährt die Sicht beider Seiten, was dem Buch eine große Authentizität verleiht, auch wenn es in der Hauptsache ihr Buch ist und er "nur" Co-Autor. Ihre Synergie jedoch erst macht dieses Werk zu einem solitär hellstrahlendem Leuchtturm in der finsteren Nacht. 

Berührend, emotional, poetisch und es gibt einem unglaublich viel! Danke!!!!!

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