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Veröffentlicht am 15.02.2023

Etwas aufdecken, was man nicht aufdecken sollte

Der Schattenriss
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Ich habe im Januar drei Bücher von Laura Purcell gelesen.

Auch das aktuelle Werk der Britin überzeugt auf ganzer Linie.

Das Buch spielt Mitte des 19. Jahrhunderts in Bath.

Agnes ist eine hervorragende ...

Ich habe im Januar drei Bücher von Laura Purcell gelesen.

Auch das aktuelle Werk der Britin überzeugt auf ganzer Linie.

Das Buch spielt Mitte des 19. Jahrhunderts in Bath.

Agnes ist eine hervorragende Künstlerin im Scherenschnitt. Aber der Erfolg lässt zu wünschen übrig.

Eine horrible Mordserie greift in der Stadt immer mehr um sich. Agnes muss feststellen, dass diese irgendwie mit ihr konnektiert ist.

So kommt sie in Kontakt mit dem elfjährigen Kind Pearl. Sie soll ein Medium sein und deren Schwester weiß das zu nutzen.

Können die beiden weiblichen Wesen mit ihrer Synergie das unheimliche Treiben aufklären oder entfesseln sie etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre?

Vom Schreibstil her erinnert die Autorin durchaus an Shirley Jackson. Parallele Erzählstränge und Perspektivenwechsel dynamisieren die Handlung.

Voll von dunklen Esprit ist das Buch unbedingt lesenswert.

Gothic Horror at its best. Ann Radcliffe und Mary Shelley wären stolz auf Laura Purcell.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Wenn das Leben zerbricht ...

Ein Langer Dezember
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Hast du dich schon einmal gefragt, was wäre, wenn dein bester Freund und zudem noch Nachbar, verdächtigt wird, ein Serienmörder zu sein?

Du fällst aus allen Wolken. Und nicht nur das. Es hat eine destruktive ...

Hast du dich schon einmal gefragt, was wäre, wenn dein bester Freund und zudem noch Nachbar, verdächtigt wird, ein Serienmörder zu sein?

Du fällst aus allen Wolken. Und nicht nur das. Es hat eine destruktive Wirkung auf deine Familie und dich.

Genauso ergeht es Robert. Seine Frau Katy und sein Sohn Jimmy, Student, haben ein wunderbares Leben.

Zudem avanciert Nachbar Jimmy zu seinem besten Freund und Intimus.

Bis zu jener Nacht, als die Polizei kommt, das Haus von Jimmy durchsucht und selbigen sucht.

Robert muss erfahren, dass Jimmy mehrere Morde begangen hat. Und zudem ist er abgetaucht.

Zu allem Übel möchte Jimmy dann noch in Kontakt mit Robert treten ...

Das Buch ist ein exzellentes Psychogramm und zeigt, dass das Wirken eines Serienkillers nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Opfer sowie deren Familien hat, sondern ebenso auf das soziale Umfeld direkt drumherum.

Ambivalent, wird Robert von seinen Emotionen zerrissen, die zwischen Negativa und Positiva changieren. Kann man einfach so das Empfinden einer tiefen Freundschaft abschalten? War überhaupt etwas echt zwischen ihnen oder alles nur Augenwischerei und Fake?

Andere Bürger reagieren ablehnend auf ihn, als ob er etwas gewusst haben müsste. Emotional mitreißend. Und das Ende ist nicht vorhersehbar.

Das Buch enthält noch drei sehr künstlerisch wertvolle Zeichnungen von Daniele Serra. Ein echtes Highlight, das Buch. Obwohl etwas kurz. Das aber verleiht dem Werk eine große Dichte.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Es kommt immer noch schlimmer

Fern vom Licht des Himmels
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In einer (vielleicht nicht) so fernen Zukunft ist Michelle Campion die Kapitänin eines Raumschiffes.

Es ist eine sehr angenehme Anstellung. Zehn Jahre soll die Reise von unserem Planeten zu jenem Planeten ...

In einer (vielleicht nicht) so fernen Zukunft ist Michelle Campion die Kapitänin eines Raumschiffes.

Es ist eine sehr angenehme Anstellung. Zehn Jahre soll die Reise von unserem Planeten zu jenem Planeten weit weg dauern.

Eine KI ist der Autopilot und Michelle samt Mannschaft befindet sich in Kryostase.

Allerdings gibt es für Michelle eine böse Überraschung. Vorzeitig wird sie aus ihrem artifiziellen Tiefschlaf gerissen. Ungute Zeichen verheißen nichts Aussichtsreiches.

Andere Mitglieder der Crew sind umgebracht und zerstückelt worden. Nicht nur, dass sich ein Ermittler des fremden Planeten sich einschaltet. Michelle muss konstatieren, schlimmer geht immer ...

Der Autor kombiniert nicht nur das typische Inventar eines SF-Romans, sondern bindet auch diverse, kulturelle Elemente Afrikas ein. Was dem Buch sehr gut zu Gesicht steht.

Das bringt eine innovative Frische ins Genre. Originell und kreativ.

Allerdings hat das Buch kleinere Schwächen. Es verliert sich etwas im Kleinklein und mehr Profundität wäre für die Protagonisten gut gewesen.

Zudem hätte der tolle Showdown mehr Raum verdient. Dennoch ist das Werk sehr lesenswert. Ist jedenfalls vielversprechend und man ist auf weitere Bücher, egal, welches Genre, sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Destruktive Strömungen

A Raisin in the Sun
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1959 wurde dieses Theaterstück am Broadway uraufgeführt. Es ist die erste Frau of color überhaupt, die das erlebte.

Lorraine Hansberry ist am 19.05.1930 in Chicago geboren und an Bauchspeicheldrüsenkrebs ...

1959 wurde dieses Theaterstück am Broadway uraufgeführt. Es ist die erste Frau of color überhaupt, die das erlebte.

Lorraine Hansberry ist am 19.05.1930 in Chicago geboren und an Bauchspeicheldrüsenkrebs am 12.01.1965 in New York City verstorben.

In dieses Drama hier sind ihre eigenen Erfahrungen miteingeflossen..

Es geht um die in Chicago lebende Familie Younger. Das Ehepaar Walter und Ruth, deren Sohn Travis, Walters Schwester Beneatha und Walters Mutter Lena.

Sie leben unter beengten Verhältnissen in einer Wohnung in einem "Schwarzenviertel".

Lena erhält eine erkleckliche Summe aus der Lebensversicherung ihres Mannes.

Walter träumt davon, zusammen mit zwei Freunden, unter anderem Willy Harris, einen Schnapsladen zu eröffnen.

Seine religiöse Mutter hat damit Probleme. Zudem soll die Medizinstudentin Beneatha, die zwischen zwei Männern steht, einen Teil des Geldes erhalten.

Zudem möchte Walter, weil er ein weiteres Mal Vater wird, im "weißen Viertel" Clybourne Park ein Haus von Lenas Geld kaufen..

Diese aber sperren sich aus rassistischen Gründen dagegen. Und Walter soll noch eine weitere, herbe Enttäuschung erfahren ...

Das Buch ist aktueller denn je. Weil der Rassismus, ob nun offen oder verdeckt, auch in den USA offenbar nicht tot zu kriegen ist.

Der Februar ist ja der Monat der "black" History, um sich gewahr zu werden, wieviel noch im Argen liegt, aber dass auch schon viel erreicht wurde.

Männer sind im.breitesten Kontext in der Literatur immer noch unsichtbar, aber Frauen of color noch weit mehr.

Wird Zeit, dass sich das ändert, denn auf dem weiten Feld der Literatur gibt es viele faszinierende Literat*innen zu entdecken. Egal aus welcher Epoche.

Der Titel des Stückes von Lorraine Hansberry bezieht sich übrigens auf eine Gedichtzeile von Langston Hughes. 1961 wurde das Drama übrigens mit dem großartigen Sidney Poitier verfilmt.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Fluten der ganz anderen Art

Eifelfluten
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In der Eifel ist doch immer was los. Burgen und Manuskripte, die das Dritte Reich noch verherrlichen.

Tim, Fremdenführer in der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, fällt ein total nasses Exposé in die ...

In der Eifel ist doch immer was los. Burgen und Manuskripte, die das Dritte Reich noch verherrlichen.

Tim, Fremdenführer in der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, fällt ein total nasses Exposé in die Hand. Ein Hitleranhänger hat es geschrieben und es ist auf dunkle Art interessant. Tim fallen ein paar Ungereimtheiten auf.

Eine Kommissarin, ihr türkischstämmige Kollege und Marie, die Betreuerin Tims, verschwinden. Tim sitzt im Rollstuhl und kann nicht alles machen, was er will.

Hitlers Geburtstag am 20. April naht und Nazis aus aller Welt tummeln sich auffällig in der nördlichen Eifel.

Die Staatssicherheit schaltet sich auch ein. Denn es ist Gefahr in Verzug.

Kommissar Heisterbach aus Euskirchen, die operative Fallanalystin Dolores Montizquierdo-Gil und Tim werden in scheinbare Undurchsichtigkeiten verwickelt. Stranger Than Fiction?

Das Buch ist fesselnd, gut durchdacht und getaktet sowie sehr interessant. Lehrreich obendrein noch. Ich habe unter anderem mit Tim sehr mitgefühlt.

Durch die Erzählweise ist das Werk ein richtiger Pageturner. Durch die Beschreibungen kann man alles exzellent visualisieren. Grüße an die Domstadt Aachen und danke, Bruno Laberthier. Hier ist jedenfalls nichts Gelaber. :)

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