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Veröffentlicht am 13.11.2020

Unterwegs, rastlos!

Nach Süden
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Man kann neidisch werden über diese Reiseberichte - hochinteressant!

Marius hat es gut. Er kann Teile von Südamerika per Anhalter, per Bus und per pedes bereisen. Von den gemäßigten Klimazonen bis zu ...

Man kann neidisch werden über diese Reiseberichte - hochinteressant!

Marius hat es gut. Er kann Teile von Südamerika per Anhalter, per Bus und per pedes bereisen. Von den gemäßigten Klimazonen bis zu den Subtropen und der überaus dünnen Luft in den Anden. Man muß gesundheitlich gut beieinander sein, um diese Strapazen gut zu überstehen. Wenn man des öfteren auf diese Art unterwegs ist, ist es wie im Drogenrausch. Highsein hilft bei so etwas, ohne echtes Rauschgift natürlich. Ein natural high!

Sein ewiges Andenken wird bei ihm wohl leider die Malaria sein. Die Reiselust ist aber bei Marius ungebrochen und das nächste Ziel ist schon in seinem Kopf, obwohl Covid-19 jetzt so manche Reise vereiteln wird.

Was mir an dem Buch nicht so sehr gefällt sind seine Kommentare über Katzen, Hunde und Nandus. Was soll das? Die Fleischesserei von Marius ( als auch die statischen 68 kg Fleischverzehrerei jeden Argentiers ) gefällt mir auch nicht. Was mit dem Klimawandel? Vegetarier ( vorausgesetzt, man verzichtet auf Soja ) und Veganer tun mehr für das Klima als Fleischvertilger. Also was ist damit?

Wer das Geld hat und die Abenteuerlust, der soll ruhig in die weite Welt gehen. Wenn aber zu viele Backpacker unterwegs sind in den entlegensten Winkeln der Erde, schadet das unserem Planeten gewaltig. Schon mal daran gedacht?

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Es kommt anders, als man denkt!

Monstratorem
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Die Verwandlung eines "kalten" Menschen, tolle Mixtur aus Krimi und Liebe!

Wie kann ein Auftragskiller sich in sein potentielles Opfer verlieben? Genau das passiert Tom Enders, als er Sina Brodersen, ...

Die Verwandlung eines "kalten" Menschen, tolle Mixtur aus Krimi und Liebe!

Wie kann ein Auftragskiller sich in sein potentielles Opfer verlieben? Genau das passiert Tom Enders, als er Sina Brodersen, eine alleinstehende Frau töten soll. Sie besitzt einen Gegenstand, den ein gewisser illegaler Kreis von Gleichgesinnten begehrt und da kommt Tom ins Spiel. Er kann es aber nicht. Sina erkennt, daß Tom alles andere als kalt ist und läßt ihn bei sich wohnen - auf ihrem Bauernhof in Schleswig-Holstein, nur noch mit einem Hund. Bis ein weiterer Cleaner kommen wird ....

Das Buch ist poetisch geschrieben und hat ein ungewöhnliches Setting, das es zwar schon gegeben hat, aber nicht in dieser Mixtur.

Es gibt zwar einige Längen, aber die sind verkraftbar. Mir gefallen die plastischen Beschreibungen, die einem alles dreidimensional vor Augen führen.

Der Schreibstil ist sehr gut und zieht einen regelrecht in den Sog hinein.

Krimi und Romanze bilden eine gute Synergie, was dem Buch Kraft und Auftrieb gibt.

Die Geschichte geht einem nahe und wühlt auf und so sollte ein Buch sein!

Ich bin mit Tom und Sina warm geworden und sie sind mir sympathisch.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Jesus über Rio

Das Himmelsschiff
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Klappentext übernommen:

Elisabeths Vater ist Ingenieur für die Zeppelin Luftschiffbau GmbH und soll in Santa Cruz bei Rio de Janeiro ( der Januarfluß ) den Bau eines Luftschiffhafens mit großer Zeppelinhalle ...

Klappentext übernommen:

Elisabeths Vater ist Ingenieur für die Zeppelin Luftschiffbau GmbH und soll in Santa Cruz bei Rio de Janeiro ( der Januarfluß ) den Bau eines Luftschiffhafens mit großer Zeppelinhalle leiten. Die Familie fährt dazu 1935 für zwei Jahre mit dem LZ 127 Graf Zeppelin von Friedrichshafen am Bodensee nach Brasilien. Es ist für Elisabeth nicht die erste Zeppelinfahrt. Schon mit sechs Jahren war sie mit ihrem Vater auf diesem Luftschiff über die Schweiz gefahren.

Für das zehnjährige Mädchen ist es ihr geliebtes Himmelsschiff - und sie macht auf der Fahrt Bekanntschaft mit dem etwas älteren Frederik, dessen Vater eine Kirche in Rio gründen möchte.

Auf der fünftägigen Reise erzählt der Junge Elisabeth von Jésus Christus und der Arbeit seines Vaters. Ganz überrascht wird das Mädchen, als nach der Fahrt über den Urwald die Großstadt am Horizont auftaucht und über Rio die Christusstatue erscheint. Dieser Eindruck bleibt für Elisabeth bis ins hohe Alter unvergesslich.

Luftschiffe sind schon etwas Phantastisches für die Welt.

Elisabeth ist etwas naiv und glaubt all das was Frederik sagt. Die Bibel zu lesen ist eine hochinteressante, bereichernde Lektüre, aus welcher man viel Spiritualität schöpfen kann. Sie zu lesen ist einem jedem freier Wille.

Einen mit Bibelzitaten totzuquatschen, ist nicht das Richtige. Das Mädchen ist noch zu jung.

Warum ist das Luftschiff "Hindenburg" abgebrannt? Wo war denn Gott oder Jesus bei diesem Drama? Kann man denn alles mit freien Willen begründen?

Außerdem finde ich es nicht richtig, jeden Tag Fleisch zu verzehren. Das Handeln von Menschen auch damals hat Langzeitfolgen bis in unsere Gegenwart und Zukunft. Ist Corona SARS Cov2 eine Prüfung von Ihm? Ich könnte mir das sehr gut vorstellen.

Wenn man wirklich und ernsthaft gläubig ist oder sein will, muß Seine Schöpfung achten und respektieren. Macht euch die Erde untertan, rechtfertigt nicht diesen endlosen Missbrauch der Tiere ( tja, wenn man die falschen Tiere isst, dann fängt sich der Mensch schon mal einen zoonotischen Virus ein, der auf menschliche Rezeptoren mutiert und dann "human" und nicht mehr "tierisch" ist ). Wann kapieren die Menschen das endlich? Egal ob im Kongo, China oder Deutschland?

Dieses Buch jedenfalls ist ein hochinteressant geschriebenes Zeitdokument und für alle Altersklassen geeignet. Es ist sehr gut geschrieben und man kann darin versinken. Kurzweilig und gut!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Ein sehr tiefer Fall!

Das Fallen
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Surreal und abgründig, geheimnisvoll wie Elemente in "Picknick am Valentinstag"!

Antonia, ein wenig chaotisch, aber nicht unsympathisch, will in ihren normalen Alltag starten, aber im Asphalt öffnet sich ...

Surreal und abgründig, geheimnisvoll wie Elemente in "Picknick am Valentinstag"!

Antonia, ein wenig chaotisch, aber nicht unsympathisch, will in ihren normalen Alltag starten, aber im Asphalt öffnet sich ein Loch und sie fällt und fällt und fällt und fällt und fällt und fällt.... ohne jemals anzukommen, wo auch immer.

Sie hat diverse Erlebnisse während des Fallens und dem Leser ist nicht klar, wo er dran ist.

Subjektiv läßt der Autor einen an Antonias Erleben und Inversion teilhaben. Aber was passiert oder ereignet sich real? Ist sie im Koma, gestorben und rekapituliert ihr Leben und ihre Phantasien, bevor sie "ankommt" oder ist in einem Paralleluniversum? Oder gar das Opfer eines Experimentes? Oder etwas komplett anderes?

Der Autor macht es dem Leser nicht einfach! Sehr gut! Literatur soll auch innovativ sein, zum Nachdenken und Reflektieren anregen, die gewohnte Perspektive und eingefahrene Bahnen brechen. Das Geheimnis bleibt dichter denn je und jeder fällt weiterhin allein unendlich in seinem individuellen Loch. Könnte es auch eine Parabel über Einsamkeit sein? Wer weiß? Jeder Leser kann so nach Lust und Laune spekulieren, ohne daß es die eine richtige Lösung gibt.

Reminiszenzen an "Die Wand" von Marlen Haushofer, "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll, Samuel Beckett, an gewiße Aspekte von "Picknick am Valentinstag" von Joan Lindsay sowie "Spuk in Hill House" von Shirley Jackson, sogar ein ferner Hall an Elfriede Jelinek und ähnlich gelagerte Bücher geweckt.

Das Phantastische, Absurde, Unerklärliche, Geheimnisvolle kann unerwartet in das Leben einer oder mehrerer einbrechen.

Surreal, absurd, beklemmend, sogar gruselig im besten Sinne, allein diese Vorstellung des vermeintlich endlosen Fallens. Der Gedanke, absolut keine Kontrolle zu haben. Wie jetzt! Corona hat uns die absolute Kontrolle, die ohnehin eine Illusion ist, aus der Hand genommen.

Das Leben an sich, unsere "Realität" ist im Grunde genommen grotesk und das Buch reflektiert das ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Eine Insel, die ist tödlich, eine Insel, ach so öd!

Die Insel
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Wenn man das Buch aufschlägt ( und ich habe eine ältere Ausgabe, die unzensiert ist! ) wundert man sich, warum trotz strahlenden Sonnenscheins der Raum sich verfinstert - auf einmal. Habe ich etwas mit ...

Wenn man das Buch aufschlägt ( und ich habe eine ältere Ausgabe, die unzensiert ist! ) wundert man sich, warum trotz strahlenden Sonnenscheins der Raum sich verfinstert - auf einmal. Habe ich etwas mit den Augen? Aber nein, die Dunkelheit strömt wie ein Hauch der Verdammnis aus den Seiten und verkündet gar nichts Gutes! Bruhaha!


Manchmal steht mir der Sinn nach blutigen Steaks von Büchern u d da ist man mit Richard Laymon genau richtig bedient - in seinem Fastfood-Restaurant der verwegenen Wörter: Laymon's House of bloody Horror. Gerüchten zufolge soll es in der Mitte von vier Wegkreuzungen stehen versteckt zwischen den Dimensionen des Irrsinns, der Serienkiller und jener der gehirnsaugenden Aliens. Es muß nicht immer die Hochliteratur sein.


Die Erzählperspektive des Buches ist subjektiv geschrieben, in Form eines Journals aus der Sicht des achtzehnjährigen Rupert, der sich äußerst unreif gebärdet. Es sind hie und da acht Personen, im großen und ganzen in der Hauptsache zwei Familien, zwischen denen eigentlich Animositäten und die unglaublich dekadent sind sowie nicht gerade arm. Insgesamt acht an der Zahl, auf einer Yacht unterwegs im jenen Teil des Pazifiks, den man gemeinhin Stillen Ozean nennt. Hier ist es aber alles andere als still, als die Yacht mit Kawumm in die Luft fliegt. Unsere ach so verwegene Bande, das Oktett rettet sich auf eine scheinbar einsame Insel.

Rupert ist Connies Freund, diese die Tochter Billies und sie wiederum hat Muttern samt deren Schwester Kimberly im Schlepptau, um mal ein Verhältnis der Protagonisten untereinander zu verdeutlichen. Sympathisch ist kein er der glorreichen Acht. Rettung scheint fern, so ganz ohne Funkgerät. Dass jene Explosion auch noch mutwillig herbeigeführt wurde, wie sich später herausstellt, macht die Situation kein Deut besser. Jemand hatte da wohl Revanche von langer Hand geplant und bald wird der erste brutal Ermordete aufgefunden. Selbstredend gedeiht und wächst das Mißtrauen und konzentriert sich auf einen, der unter dieses Brennglas gerät, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit unschuldig ist.


Mehr Blut wird fließen mit einem weiteren entseelten Corpus Delicti. Nach Agatha Christie - Manier dürstet da wohl jemand wahrhaftig nach Murder most foul! Die anderen eliminieren wollend! ( und nein, es ist kein Dalek und Doctor Who eilt ebensowenig zur Rettung der Yankees ). Nur ist das hier Agatha Christie auf Speed! Definitiv! Die Insel ist eine gnadenlose Todesfalle!


Wie meist nicht anders zu erwarten, ist Laymons Schreibstil nicht genial generisch aus origineller cerebraler Sprachakrobatik geboren. Er ist eher einfach gehalten, aber Hausmannskost sollte man nicht verachten, denn diese kann auch gut sättigen. Ißt man sie hingegen dauernd, verdirbt man sich den Magen ( des Geistes ). Deswegen lese ich meine Laymons mit einer immer wieder differierenden Karenzzeit.


Es bleibt nicht aus, wieviele von den geschilderten Vorfällen tatsächlich passiert sind, denn wir haben den potentiell unzuverlässigen Rupert als einzigen Augenzeugen in diesem Setting. Hat er womöglich alles erfunden? Beschönigt? Verharmlost? Tatsachen verdreht? Fakten unterschlagen? Oder alles war doch ganz ganz anders?

Wie öfters bei Mr Laymon gibt es Logikbrüche, die etwas schwer zu verdauen sind und Rupert ist nicht gerade frei von Sexismus. Manchmal legte sich meine Stirn schon in Falten. So manche Szene ist etwas flach und auch die Charaktere entbehren der Tiefe, aber wie erwähnt, Fast Food.


Leute, die sich leicht ekeln, wie auch immer geartet empfindlich und / oder sexuelle Gewalt ablehnen, sei ausdrücklich von diesem Buch abgeraten.


Wie kommt es, daß Richard Laymon nach dem Studium der englischen Literatur sich nicht an DEM großen amerikanischen Roman versucht hat? Oder hat er, sogar mit Pulitzerpreis nur unter Nom de plum?

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