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Veröffentlicht am 18.12.2024

Gruselgeschichte

Geister in Blackwood House
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Wer einen klassischen Gruselroman sucht, der ohne große Effekthascherei auskommt und dennoch Gänsehaut garantiert, liegt mit "Geister in Blackwood House" genau richtig. Darcy Coates schafft es einmal mehr, ...

Wer einen klassischen Gruselroman sucht, der ohne große Effekthascherei auskommt und dennoch Gänsehaut garantiert, liegt mit "Geister in Blackwood House" genau richtig. Darcy Coates schafft es einmal mehr, eine dichte, atmosphärische Spannung aufzubauen, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.


Die Hauptfigur Mara ist vielschichtig und interessant. Ihre rationale, fast starrsinnige Haltung gegenüber den paranormalen Ereignissen macht sie zu einer ungewöhnlichen Protagonistin. Obwohl ihre Sturheit manchmal frustrierend sein kann, bleibt sie dadurch authentisch. Ihr Hintergrund – geprägt von einer Kindheit inmitten von Séancen und geistergläubigen Eltern – verleiht ihrer Skepsis zusätzliche Tiefe.

Ihr Freund Neil ist dagegen das emotionale Gegengewicht: fürsorglich und stets bemüht, sie zu unterstützen. Obwohl seine übertriebene Fürsorglichkeit gelegentlich etwas nervt, ergänzt er Mara perfekt, und ihre Beziehung fühlt sich glaubwürdig und menschlich an.


Das verlassene Blackwood House ist das eigentliche Highlight des Buches. Die beklemmende Atmosphäre und die unheimlichen Details – knarrende Türen, Schaukelstühle, die sich wie von Geisterhand bewegen, und rätselhafte Geräusche – sind meisterhaft beschrieben. Das Haus wird selbst zu einer Figur, die eine ständige Bedrohung darstellt, ohne dass es dabei explizit blutig oder gewalttätig wird.


Darcy Coates versteht es, die Spannung langsam und subtil aufzubauen. Der Spannungsbogen ist gut durchdacht und führt die Leser*innen durch eine fesselnde Geschichte, die nie ins Übertriebene abgleitet. Obwohl einige Wendungen vorhersehbar sind, schmälert das den Lesespaß nicht – der klassische Grusel entfaltet sich genau so, wie man es sich wünscht.

Wer sich nach einer soliden, atmosphärischen Spukhausgeschichte sehnt, die ohne Blutvergießen auskommt, wird dieses Buch lieben. Ein echter Geheimtipp für gemütliche Lesenächte unter der Decke.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Ein toller Abschluss

Die Hofreiterin – Das Versprechen der Liebe
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Franziska Stadler hat mit ihrem zweiten Band Die Hofreiterin – Das Versprechen der Liebe einen würdigen und spannenden Abschluss ihrer historischen Reihe um die Spanische Hofreitschule geschaffen. Der ...

Franziska Stadler hat mit ihrem zweiten Band Die Hofreiterin – Das Versprechen der Liebe einen würdigen und spannenden Abschluss ihrer historischen Reihe um die Spanische Hofreitschule geschaffen. Der Roman entführt die Leserinnen erneut in die faszinierende Welt der Wiener Hofreitschule und verbindet geschichtliche Genauigkeit mit packender Emotion.

Im Mittelpunkt steht die junge Irma Rehberger, die als erste Frau in der Geschichte der Hofreitschule einen festen Platz erobert hat – ein Meilenstein, der selbst vom Kaiser unterstützt wurde. Doch die Herausforderungen reißen nicht ab: Die Hofreitschule steht vor dem finanziellen Ruin, und Irma muss gemeinsam mit dem Reporter Michael Brunner kreative Wege finden, um sie zu retten. Neben den beruflichen und gesellschaftlichen Konflikten steht Irma vor einer emotionalen Zerreißprobe: Während Michael Brunner seine Gefühle für sie offenbart, hängt ihr Herz an Stephan Gowalka, einem verheirateten Mann mit hohen moralischen Prinzipien. Dieser innere Konflikt macht Irma zu einer vielschichtigen und nahbaren Protagonistin.

Der Roman lebt von seinen starken Charakteren und der glaubwürdigen Darstellung der damaligen Zeit. Irmas moralisches Dilemma ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch ein Spiegel der strengen Werte des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Franziska Stadlers flüssiger und atmosphärischer Schreibstil zieht die Leser
innen in eine Welt, die von Traditionen, gesellschaftlichen Zwängen und einer tiefen Leidenschaft für die Reitkunst geprägt ist.

"Die Hofreiterin – Das Versprechen der Liebe" ist ein fesselnder historischer Roman, der gekonnt zwischen Drama, Romantik und geschichtlicher Authentizität balanciert. Ein Muss für Fans der Reihe und alle, die sich für die faszinierende Welt der Spanischen Hofreitschule interessieren.

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Klassiker in Schmuckausgabe

Der Tod auf dem Nil
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Agatha Christie beweist in „Tod auf dem Nil“ einmal mehr, warum sie die unangefochtene Königin des Krimis ist. Der Mord an Bord eines luxuriösen Nildampfers entwickelt sich zu einem raffinierten Puzzle, ...

Agatha Christie beweist in „Tod auf dem Nil“ einmal mehr, warum sie die unangefochtene Königin des Krimis ist. Der Mord an Bord eines luxuriösen Nildampfers entwickelt sich zu einem raffinierten Puzzle, das Meisterdetektiv Hercule Poirot mit gewohnt scharfem Verstand und präziser Beobachtungsgabe löst. Diese Schmuckausgabe ehrt die Königin des Krimis und ist wunderschön anzuschauen.

Die Geschichte besticht durch ihre exotische Atmosphäre, eine Gruppe vielschichtiger Charaktere und eine Handlung voller Intrigen, Eifersucht und überraschender Wendungen. Christie hält die Spannung bis zum Schluss hoch und überrascht mit einem meisterhaften Finale.

Ein zeitloser Klassiker, der nicht nur Krimifans begeistert, sondern auch durch die faszinierende Kulisse Ägyptens besticht. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Spitzenkrimi mit Abzug

Zugspitzgeist
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Mit „Zugspitzgeist“ gelingt Anna Tröber ein spannender und zugleich tiefgründiger Kriminalroman, der hinter die idyllische Fassade der winterlichen Zugspitze blickt. Was wie ein unbeschwerter Aufenthalt ...

Mit „Zugspitzgeist“ gelingt Anna Tröber ein spannender und zugleich tiefgründiger Kriminalroman, der hinter die idyllische Fassade der winterlichen Zugspitze blickt. Was wie ein unbeschwerter Aufenthalt im Hotel Gamslechner beginnt, entwickelt sich für Bezirksanwalt Clemens Hugo schnell zu einer Reise in dunkle Abgründe aus Geldgier, Macht und lang gehüteten Familiengeheimnissen.

Die Autorin verbindet gekonnt eine fesselnde Kriminalgeschichte mit scharfsinniger Gesellschaftskritik. Die schneebedeckte Kulisse dient nicht nur als malerischer Hintergrund, sondern wird zur Bühne für Themen wie Naturausbeutung, Tourismusdruck und familiäre Konflikte. Dabei gelingt es der Autorin die Geschichte der österreichischen Zugspitzbahn gekonnt in die kriminellen Machenschaften zu verweben. Die Geschichte ist voller unerwarteter Wendungen, sodass die Geschichte bis zur letzten Seite fesselt. Jedoch habe ich auch einen Kritikpunkt. Die Sprache im Roman war mir dann zeitweise doch zu "tirolerisch". Selbst ich, der in Süd-Deutschland zu Hause ist, musste einige Wörter nachschlagen bzw, bleiben mir bis heute ein Rätsel. .

„Zugspitzgeist“ überzeugt mit einer packenden Atmosphäre, einem feinen Gespür für Charaktere und einer Geschichte, die unter der Oberfläche mehr verbirgt, als es zunächst scheint. Ein Krimi, der nicht nur spannend ist, sondern auch zum Nachdenken anregt. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Zauberhafte Fortsetzung

Kikis kleiner Lieferservice 3: Kiki und die andere Hexe
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„Kikis Rückkehr“ ist eine herzerwärmende Fortsetzung, die die Leserinnen erneut in die zauberhafte Welt der jungen Hexe Kiki entführt. Vier Jahre sind vergangen, seit sie sich in der lebendigen Stadt Koriko ...

„Kikis Rückkehr“ ist eine herzerwärmende Fortsetzung, die die Leserinnen erneut in die zauberhafte Welt der jungen Hexe Kiki entführt. Vier Jahre sind vergangen, seit sie sich in der lebendigen Stadt Koriko niedergelassen hat. Der Wechsel vom unsicheren Mädchen zur eigenständigen Hexe ist spürbar, doch mit der Ankunft der schelmischen Keke wird Kikis Leben erneut auf die Probe gestellt.

Die Geschichte beginnt in einem beschaulichen Frühling und zeigt Kikis Leben, das sich mittlerweile gefestigt hat. Doch Keke, ein zwölfjähriges Mädchen mit einer faszinierenden Mischung aus Freigeist und mysteriöser Kraft, bringt Unruhe in diese Idylle. Ihre Präsenz stellt Kikis Selbstverständnis und ihren Platz in der Welt infrage und zwingt sie, tief in sich selbst zu blicken.


Kiki ist spürbar gereift, doch die Zweifel, die durch Kekes Auftauchen in ihr geweckt werden, machen sie auf eine Weise menschlich und greifbar. Ihre Krise zeigt, dass Wachstum ein fortwährender Prozess ist – ein Thema, mit dem sich viele Leser
innen identifizieren können. Keke hingegen ist ein lebhafter Kontrast: charmant, eigenwillig und mysteriös. Ihre freche Art und ihr unbändiger Wille sorgen für viele herzerfrischende und nachdenkliche Momente.
Die Autorin erzählt in einem einfühlsamen und poetischen Stil, der die warme, charmante Atmosphäre von Koriko einfängt. Die Frühlingsstimmung, das bunte Treiben der Stadt und die kleinen magischen Details lassen die Welt lebendig werden. Gleichzeitig sind die Dialoge zwischen Kiki und Keke voller Energie und bringen die Charaktere wunderbar zur Geltung.


„Kikis Rückkehr“ ist ein liebevoll erzähltes Buch über das Erwachsenwerden, das Fragen nach Identität und Lebenssinn aufgreift, ohne dabei die Magie und den Charme der ursprünglichen Geschichte zu verlieren. Es ist eine Geschichte über Zweifel, Mut und die Kraft, seinen eigenen Weg zu finden. Fans von Kiki und neue Leser*innen gleichermaßen werden von dieser bezaubernden Fortsetzung begeistert sein. Ein Buch, das wie eine frische Frühlingsbrise das Herz berührt!

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