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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2022

Auszeit in der Vergangenheit

Liebe beginnt, wo Pläne enden
3

Um Abstand zu gewinnen und zu sich selbst finden zu können, geht Kristin mit ihren Töchtern für sechs Wochen in ein Freilichtmuseum, als lebendes Inventar. Die Gruppe mit der sie in einem Hof einquartiert ...

Um Abstand zu gewinnen und zu sich selbst finden zu können, geht Kristin mit ihren Töchtern für sechs Wochen in ein Freilichtmuseum, als lebendes Inventar. Die Gruppe mit der sie in einem Hof einquartiert wird, findet wunderbar schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. Es herrscht Witz und Schlagfertigkeit vor. Kristin und ihre Kinder erleben eine unbeschwerte Zeit. Naja, so unbeschwert für Kristin auch wieder nicht. Muss sie sich doch mit dem Betrug ihres Mannes und ihrer Zukunft auseinandersetzten. Nicht unbedingt erleichtert wird ihr das durch ihre Gefühle zu einem Mann, den sie eigentlich ganz und gar unmöglich finden will. Ist er unmöglich, oder ziehen sich die beiden mehr an, als es Kristin in ihrer Situation lieb ist?
„Liebe beginnt, wo Pläne enden“ ist ein vor Witz aber auch tiefgründigen Lebensweisheiten durchzogener Roman. Wunderbar um aus dem Alltag in eine andere Welt abzutauchen und doch die Probleme der Gegenwart nicht ganz vergessen zu lassen.
Mir lag der Schreibstil von Sandra Poppe sehr. Der Roman ist locker zu lesen, wenn man die Zeit hat, sicherlich auch beinahe in einem durch. Wortwitz und Humor sind manchmal leicht schräg, aber von den Figuren immer liebevoll gemeint.
Das Cover wirkt etwas verspielt romantisch. Im Ganzen finde ich es für das Buch passend, auch wenn Probleme durchaus nicht ausgeblendet oder verschönt werden.
Als grobes Fazit kann ich sagen, dass mir am Ende der momentane Standpunkt jeder Figur glaubwürdig erscheint. Sie haben sich gefunden, viel miteinander erlebt, voneinander gelernt, Freundschaften sind gewachsen und Stärken erkannt und ausgebaut. All das, ohne ins Kitschige abzugleiten. Der Schluss ist in meinen Augen abgerundet, wenn ich mir persönlich eine Lösung in dieser Art allerdings nicht vorstellen kann. Dennoch gibt es von mir eine volle Leseempfehlung. Ich hatte viel Spaß mit Kristin und ihren neuen Freunden.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Theorie und Praxis – Buch und derzeitige Situation in Österreich

Mein neues Österreich
0

Ich muss hier erstmals eine etwas andere Rezi schreiben, denn ich gebe zu das Buch nur quergelesen zu haben. Alleine schon die momentane Situation in unserem Land lässt so manche Aussage im Buch als Hohn ...

Ich muss hier erstmals eine etwas andere Rezi schreiben, denn ich gebe zu das Buch nur quergelesen zu haben. Alleine schon die momentane Situation in unserem Land lässt so manche Aussage im Buch als Hohn wirken. Vielleicht war es irgendwann einmal anders gedacht. Dann ging etwas schief.
Um meinen Buchleichen in den Griff zu bekommen, habe ich mich über dieses gebeugt und aufgegeben. Es tut mir leid. Vielleicht meine Einstellung, vielleicht die Situation in meinem geliebten Land, ich weiß es nicht. Mit jeder Zeile fühle ich mich mehr veräppelt. Daher habe ich das Buch nur überflogen und abgehakt.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Hoch erotisch und gleichzeitig tiefgehend

Im Wandel der Macht | Erotischer SM-Roman
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„Im Wandel der Macht“ erzählt von zwei Beziehungen. Die Beziehung zwischen Ludwig und seiner Frau Annabelle nur in kurzen Worten und als Einstieg, sozusagen. Das Spiel mit Macht und Unterwerfung kann für ...

„Im Wandel der Macht“ erzählt von zwei Beziehungen. Die Beziehung zwischen Ludwig und seiner Frau Annabelle nur in kurzen Worten und als Einstieg, sozusagen. Das Spiel mit Macht und Unterwerfung kann für eine Beziehung sehr schnell, sehr gefährlich werden. Und genau darauf zielt Jens Polt gekonnt ab. Er berührt und fesselt mit seinem fließenden Erzählstil, lässt die Figuren lebendig und authentisch ihre Sichtweise darstellen.
Den wichtigen Teil haben Bernhard und Nora über. Sie sind ein glückliches Paar. Aber falsch verstandene „Ideale“, fehlende Empathie, Stolz und Unglauben können die Liebe töten. Wie schnell ein dominanter Partner die Grundpfeiler zum Einsturz bringen kann, wenn er nur sich selber hört und sieht, erfährt Bernhard am eigenen Leib. Da kann der devote Part noch so viel aus Liebe auf sich nehmen, irgendwann ist Schluss. Endgültig Schluss, oder schafft ein Fünkchen Glut das Überleben?
Beide Figuren sind in meinen Augen extrem wirklichkeitsnah gezeichnet. Die emotionale und tief liegende Botschaft wird nicht nur zwischen den Zeilen sehr gut lesbar vermittelt, sondern oft auch in direkte Worte gefasst. Für den Leser bleibt kein Zweifel was hier gerade schiefläuft. Trotz, oder wegen (?) aller Seelenqual lernen und entwickeln sich die Protagonisten sichtbar und glaubhaft weiter.
Die erotischen SM-Spielszenen sind nicht wirklich hart im Sinne von körperlicher Pein, allerdings können sie schon einen Nerv treffen. Dennoch sind sie bildlich und anregend erzählt. Das Ambiente ist unterschiedlich und realistisch. Sie wirken beinahe als seien sie der Rahmen für die Botschaft dahinter. Gefällt mir ausnehmend gut.
Das Cover wirkt beim ebook edel, hochwertig und verdeutlicht die Richtung von Dominanz und Unterwerfung auf den ersten Blick.
Fazit von mir: ein sehr lesenswerter SM-Roman, der sich nicht mit erotischen Szenen und einer kurzen Geschichte rundum, begnügt, sonder auch den menschlichen, emotionalen Hintergrund und seine Folgen beleuchtet. Ich spreche dafür eine Leseempfehlung aus vollem Herzen aus.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Für mich zu viele Perspektiven- und Zeitsprünge

Das Glashotel
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Aufgrund des Klappentextes ist dieses Buch auf meine Leseliste gewandert. Leider finde ich, dass diese Beschreibung den Inhalt nicht wirklich trifft.
Für mich waren außerdem zu viele Zeitsprünge und Perspektivenwechsel ...

Aufgrund des Klappentextes ist dieses Buch auf meine Leseliste gewandert. Leider finde ich, dass diese Beschreibung den Inhalt nicht wirklich trifft.
Für mich waren außerdem zu viele Zeitsprünge und Perspektivenwechsel vorhanden. Zeitsprünge, vor und zurück, manchmal angekündigt mittels Überschrift, manchmal nicht. Perspektivenwechsel, sämtliche unangekündigt und aus Sicht von zu vielen Personen, wichtigen wie unwichtigen.
Ich hätte mir mehr Eingang auf die Hauptfiguren gewünscht und nicht so viele Personen angerissen. Auch „Das Glashotel“ selbst wird nur kurz erwähnt, es soll wohl als eine Art Symbol stehen. So ganz durchblick habe ich den Gedanken aber nicht.
Der Schreibstil war in Ordnung, ich konnte das Buch gut lesen. Emily St. John Mandel versucht eine Odyssee des modernen Menschen zu beschreiben. Vielleicht hätte ich mehr damit anfangen können, wenn der Fokus auf einer oder zwei Figuren geblieben wäre.
Das Cover gefällt mir nach wie vor gut. Es hat auch einen gewissen Bezug zur Geschichte, Meer, Fahrwasser, Fahrrinne, Weg, so in etwa.
Für mich kann ich hier leider nur drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Unterhaltsam, aber zu viel des Unwahrscheinlichen passiert

Reise mit zwei Unbekannten
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Maxine und Alex erleben auf ihrer Reise, die nur zwei Tage dauert, so viel unwahrscheinliches, dass es die Geschichte unrund wirken lässt. Zu konstruiert, zu gewollt.
Eigentlich würde mir die Idee dahinter ...

Maxine und Alex erleben auf ihrer Reise, die nur zwei Tage dauert, so viel unwahrscheinliches, dass es die Geschichte unrund wirken lässt. Zu konstruiert, zu gewollt.
Eigentlich würde mir die Idee dahinter ja sehr gut gefallen, doch dieses zu viel bezieht sich nicht nur auf die Ereignisse, sonder auch auf den Charakter der beiden Protagonisten. Alex ist doch sehr depressiv gezeichnet, auch wenn es das durchaus gibt, nur würde er dann wahrscheinlich keine alte Dame mit auf seine Fahrt nehmen. Maxine ist überdreht, voll mit Energie und Lebenslust und gerade sie macht sich auf um ihr Ableben zu beschließen? Das passt nicht ganz zusammen.
„Reise mit zwei Unbekannten“ liest sich einfach, wenn auch nicht immer flüssig. Schwierig hat es für mich gemacht, dass ständig von einem Absatz zum nächsten aus der Sicht von Alex zu Maxines und umgekehrt gewechselt wird.
Zoe Brisby wollte in meinen Augen zu viele eher unmögliche Möglichkeiten in ihrem Buch verarbeiten. Entstanden ist ein Roman, der zwar unterhält und trotzdem nicht authentisch wirkt.

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