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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2016

Packende Geschichte mit sehr viel Charme und Humor.

Papa-Probetraining
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Ben Weber – Papa-Probetraining

Ben staunt nicht schlecht, als er nach hause kommt und in der Küche ein Junge sitzt. Dafür gibt es aber eine schnelle Erklärung: Seine Ehefrau Susanne ist Lehrerin und Leo ...

Ben Weber – Papa-Probetraining

Ben staunt nicht schlecht, als er nach hause kommt und in der Küche ein Junge sitzt. Dafür gibt es aber eine schnelle Erklärung: Seine Ehefrau Susanne ist Lehrerin und Leo hat Stress mit seinen Pflegeeltern.
Erleichtert stellt Benno fest, dass der Junge am Abend wieder verschwunden ist. Kurz darauf kommt Leo ins Heim und Susanne überredet ihren Mann einen Tag mit Leo zu verbringen. Nach einem Kampf in der „Todeshalle“, einem Läuseangriff, Kicker-Match und Hausaufgaben-Stunde ist Benno restlos am Ende mit seinen Kräften, doch Susanne hält eine weitere Überraschung für Benno bereit. Schon ein paar Tage später soll Benno wieder was mit dem Kleinen unternehmen: wie lustig, ärgerlich, wütend, unfreiwillig komisch ein Zoobesuch oder der Ausflug ins Schwimmbad sein kann,... lest am besten selbst.

Der Roman ist flüssig, teilweise bedrückend, aber überwiegend locker, humorvoll, temporeich und vor allem fesselnd geschrieben.
Die aufgepeppte autobiografische Handlung ist spannend und witzig.

Der Witz, Humor, Charme aber auch die Spannung wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Benno präsentiert sich als etwas überforderter Mann im besten Alter, der eigentlich recht zufrieden ist, das Leben in Zweisamkeit mit seiner Susanne zu verbringen. Zwar läuft es in der Arbeit nicht mehr so prickelnd, aber er gibt sich auch gerne mit der Hausarbeit und den Fernsehabenden zu frieden, da Susanne in ihrem Beruf aufgeht.
Als er dann von Susanne „genötigt“ wird mehr Zeit mit Leo zu verbringen, ist er anfänglich wenig begeistert, aber die skurrilen, charmanten und witzigen Abenteuer tun auch ihm gut und schnell wächst ihm Leo ans Herz, macht sich Sorgen und genießt insgeheim die Zeit mit ihm.

Dieses Buch hat mich berührt, war mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen.

Ich will ehrlich sein, als ich das Cover gesehen habe, hab ich nur gedacht: O nein, da würdest du im Laden dran vorbei gehen, weil es ein Sachbuch ist (oder ein Reiseführer). Das rote Cover mit Bild von Vater und Sohn ist absolut unspektakulär und für mich leider überhaupt nicht ansprechend.

ABER: als ich dann die ersten Seiten des Buches gelesen habe, konnte ich mich nicht mehr davon lösen und hab es in einem Rutsch durchgelesen, spannend und witzig geschrieben haben mich Leo, Ben und Susanne gefesselt.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive/aus der Sicht von Ben geschrieben.
Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Packende Geschichte mit sehr viel Charme und Humor.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.11.2016

nett, aber leider nicht ganz rund

Der Schlüssel nach Arvranna
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Katja Schnee – Der Schlüssel nach Arvranna

Verlag : Egmont LYX.digital, Ebook
Lieblingszitat:...“Ehrenkodex: Das Leben ist kostbar und unter allen Umständen zu bewahren.“...

Der Clan der Sol Ben Krain ...

Katja Schnee – Der Schlüssel nach Arvranna

Verlag : Egmont LYX.digital, Ebook
Lieblingszitat:...“Ehrenkodex: Das Leben ist kostbar und unter allen Umständen zu bewahren.“...

Der Clan der Sol Ben Krain kämpft schon seit Jahrhunderten in einem Krieg gegen die Nargs, um den Fortbestand der Menschheit und das Leben zu erhalten. So auch die unsterblichen Zwillinge Dorian und Haydan. Doch das Unfassbare passiert und Dorian wird getötet ohne Chance auf Wiederbelebung. Haydan, der eine tiefe Verbundenheit zu seinem Zwilling verspürte, wird aus der Bahn geworfen und wird unvorsichtig. Aufgrund eines lang zurück liegenden Traumas will er ebenfalls in den Tod gehen, jetzt wo sein Bruder verstorben ist. Doch sein älterer Bruder und oberster General verweist ihn des Kriegsplatzes und Haydan darf erst zurück kommen, wenn er seine Aufgabe bewältigt hat.
Unterwegs rettet er Holly, die aus einer anderen Welt kommt, und Haydans verschmähter Liebe Charlene so ähnlich sieht. Sie ist die Frau aus seinen Träumen, Visionen die ihn heimgesucht haben, aber er kann sich ihr nicht nähern. Auch Holly spürt eine Verbundenheit zwischen ihr und Haydan. Doch wie soll man einem Mann nahe kommen, der keine Berührungen zulässt?

Der Roman ist eher langatmig geschrieben, zwar locker und flüssig, aber durch viele Details, Ausschweifungen und Wiederholungen kam mir der Roman sehr lang vor.
Trotzdem gab es auch viele spannende Elemente und sinnliche Momente in der Geschichte.
Der etwas langatmige, detailreiche, ausführliche, ausschweifende Erzählstil führte dazu, dass ich das Buch öfter zur Seite legen musste und ich erst nach gut der Hälfte des Buches mit den Charakteren warm wurde.
Ich konnte mich gut in die Welt der Charaktere zurecht finden, die mir überwiegend unsympathisch erschienen, da die Handlung aber von Krieg, Verlust, Schmerz und Gewalt beherrscht wurde, war dies weniger überraschend.
Holly, die mit ihren zweiunddreißig Jahren schon mehrere Ehen hinter sich hat, wird nun von ihrem letzten Freund gestalkt. Ein brutaler Psychopath, der Holly quält. Zuvor hat ihr ihre Granna von Arvranna erzählt, eine Welt, in der Krieg herrscht und wo sie von einem Krieger schwanger geworden ist. Leider hat dieser sie nur ausgenutzt und vor lauter Wut und Frustration hat sie sich nicht gerade damenhaft verhalten, was Granna nun bedauert. Nachdem Granna verstirbt, will Holly den letzten Wunsch ihrer Großmutter erfüllen und reist eher unfreiwillig nach Arvranna.
Haydan hat Schreckliches in seiner Kindheit erlebt, dass ihn bis heute verfolgt. Einzig seinen Zwillingsbruder Dorian ließ er nah an sich heran, der jedoch auch nicht unbedingt ein Sympathieträger war, obwohl er Haydan zur Seite stand.
Als Haydan auf Holly trifft, muss er seine Ängste überwinden, denn sonst wird die junge Frau ihren sicheren Tod finden und dabei entdeckt Haydan, dass Nähe nicht immer mit Schmerzen verbunden sein muss.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/ unsympathisch und haben die Geschichte gut abgerundet.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung wurde ab Mitte des Buches deutlich positiver und spannender. Ich will ehrlich sein, wäre ich nicht mit an einer Leserunde beteiligt gewesen, hätte ich das Buch vorher schon zur Seite gelegt, aber ich bin froh, es nicht getan zu haben, denn ab der Mitte gab es schöne und spannende Wendungen, die das Buch interessant gemacht haben.

Die Perspektivwechsel machten das Buch interessanter, auch wenn es eine Zeit gedauert hat, bis ich mich in die Geschichte fallen lassen konnte.
Die Autorin Katja Schnee verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen.

Es ist schade und es tut mir leid, keine bessere Rezension schreiben zu können. Für mich war die Geschichte im allgemeinen zu unrund, hatte einen sehr guten Start aber dann wurde die Story schnell langatmig durch viel zu viele Details und Wortwiederholungen, erst ab der Mitte des Buches haben ein paar überraschende Wendungen das Buch wieder interessant gemacht.
Als eingefleischter Fantasy-Leser hab ich mir etwas anderes vorgestellt.

Trotzdem bekommt das Buch eine Leseempfehlung von mir, für alle Leser, die Fantasy-Fans sind, detailreiche Handlungen mögen, die etwas gemütlicher in die Gänge kommt.

Das Cover ist ein typisches Lyx-Cover, perfekt abgestimmte Farben, sinnliches Cover, aufwendig und ansprechend. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme mit düsteren Touch. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Nette Geschichte, leider nicht ganz rund. Etwas langatmig mit vielen Wiederholungen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 2 – 3 Sterne.

Veröffentlicht am 09.11.2016

schöne Story, leider viele Fragen noch offen

Porta Inferna - Auserwählte des Schicksals
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Nancy Steffens – Porta Inferna, Auserwählte des Schicksals

Sheeva Matthews ist Kopfgeldjägerin in Boston. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wenn... ja wenn sie nicht Dämonen und andere dunkle Gestalten ...

Nancy Steffens – Porta Inferna, Auserwählte des Schicksals

Sheeva Matthews ist Kopfgeldjägerin in Boston. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wenn... ja wenn sie nicht Dämonen und andere dunkle Gestalten jagen würde.
Seit Jahren ist sie nun schon hinter Duncan McClary her, der ihr immer wieder entwischt. Eines Abends geht sie einem Hinweis nach, der sie direkt in die Arme von Duncan führt. Er bittet sie, mit ihm durch das Porta Inferna zu kommen, da sie eine Auserwählte ist und der Hohe Rat ihr ihre Bestimmung mitteilen möchte. Zuerst skeptisch wagt sie dann doch den Schritt und muss feststellen, dass ihr Leben, so wie sie es kannte, nicht mehr existiert. Verrat in den eigenen Reihen, Verluste und eine Anziehungskraft die sie nicht haben sollte bzw. will, machen ihr das Leben auch nicht leichter.
Als Sheeva in tödliche Gefahr gerät, muss sie sich entscheiden, ob sie Leben und den Kampf aufnehmen oder alles hinter sich lassen möchte.

Der Fantasy-Roman ist flüssig, locker, humorvoll, spannend und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Handlung ist spannend, leicht erotisch angehaucht und gut durch dacht.
Ich konnte mich schnell in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptperson, Sheeva, rein versetzen, die gut ausgearbeitet erschien.
Sheeva war mir anfänglich sehr sympathisch, was sich im Laufe des Buches ein wenig verlor, weil sie von einer toughen Kopfgeldjägerin hinterher zu einer etwas verunsicherten, ängstlichen Frau mutierte. Aufgrund der vielen Gegebenheiten, neuen Aufgaben und diverser Umstände zwar verständlich, nichts desto trotz hat sie es geschafft zum Ende des Buches wieder ihre Stärke zu finden.
Duncan McClary, ein Dämon und Torwächter des Porta Inferna wurde ausgewählt, Sheeva zum Hohen Rat zu bringen. Er kümmert sich um sie und schwört ihr, dass ihr nichts von Seiten der Hölle geschehen kann. Seine langjährige verbotene Sehnsucht zu einer Wächterin, steht den Gefühlen zu Sheeva etwas im Weg.
Auch die weiteren Charaktere waren mir sympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet. Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Dieses Buch war mitreißend, kreativ und bereitete mir Freude beim Lesen, bis auf das Finale, denn da es sich hier um einen Mehrteiler handelt, war das Ende natürlich offen und es gab noch jede Menge ungeklärte Fragen.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive/aus der Sicht von verschiedenen Charakteren geschrieben, überwiegend Sheeva und Duncan, aber auch Nebenfiguren kommen hier zu Wort.
Die Perspektivwechsel machten das Buch spannend und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen.

Ein Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert.
Das Cover ist ansprechend und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme mit düsteren Touch. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Leider muss ich ein halbes Sternchen abziehen, weil das Ende für mich sehr unbefriedigend war, die vielen offenen Fragen, Sheeva die mich zwischendrin etwas verloren hat, aber nichtsdestotrotz handelt es sich um ein sehr gutes, spannendes kleines Meisterwerk, dass ich gern gelesen habe und auf die Fortsetzung gespannt bin.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5Sterne.

Veröffentlicht am 09.11.2016

hatte viel mehr erwartet

Icarus
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Deon Meyer – Icarus

Der Gründer einer Internetfirma für Alibis wird ermordet. Schnell stellt sich heraus, dass Ernst Richter bei seinen Mitmenschen absolut unbeliebt war, und dass nicht nur wegen seiner ...

Deon Meyer – Icarus

Der Gründer einer Internetfirma für Alibis wird ermordet. Schnell stellt sich heraus, dass Ernst Richter bei seinen Mitmenschen absolut unbeliebt war, und dass nicht nur wegen seiner fragwürdigen Internetseite.
Bennie Griessel wird mit den Ermittlungen beauftragt, doch der willensstarke Cop muss einen schweren Rückschlag erleiden: einer seiner Kollegen hat seine Familie und im Anschluss sich selbst umgebracht.
Durch diese Beziehungstat total verunsichert und traurig, greift Bennie nach Monaten des „Trocken seins“ wieder zur Flasche. Er stellt sich gegen seine ebenfalls alkoholkranke Freundin Alexa und für seinen Partner Vaughn Cupido ist er keine besonders große Hilfe.
Doch wird er es schaffen, sich aufzuraffen, um den Fall abzuschließen?

Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Nach ungefähr dreiviertel des Buches habe ich aufgegeben und das Buch nicht beendet.

Der Roman ist vom Schreibstil her zwar locker, aber trotzdem eher langatmig und detailreich geschrieben. Die Handlung hat sich gezogen, war viel zu detailreich und ist überwiegend düster und beklemmend, mit den Problemen von Bennie Griessel nimmt es leider überhand und im Grunde genommen, so empfand ich es, wird dieses Buch davon beherrscht, dass Bennie seinen nächsten Schluck bekommt.
Dazu kommt noch, dass der Weingutbesitzer Francois Du Toit seiner Anwältin Susan Peires die Lebensgeschichte von sich und seiner Großfamilie erzählt, weil er angeblich Schuld am Tod von Ernst Richter ist.

Doch ich muss auch positives berichten: Die Charaktere waren allesamt gut ausgearbeitet, je nach Rolle sympathisch oder unsympathisch, man hatte das Gefühl sie bildlich vor sich zu sehen. Aufgrund der vielen außergewöhnlichen Details fühlte man sich ihnen Nahe.
Auch die Örtlichkeiten waren gut beschrieben und haben die Geschichte plastischer werden lassen.

Dennoch hat leider die Chemie zwischen mir und dem Buch nicht gestimmt, was mir sehr leid tut, aber es konnte mich nicht berühren, hat mich gelangweilt, ich konnte mich nicht in die Geschichte hinein versetzen und die verworrene/teilweise sehr langweile Handlung konnte mich nicht überzeugen.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir etwas anderes vorgestellt und war deswegen enttäuscht, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mit „Icarus“ das erste Mal in Bennie Griessels Welt abgetaucht bin und ich die Vorgänger-Romane nicht kenne, oder aber einfach, weil das Buch mich nicht gepackt hat.
Es ist schade und es tut mir leid, keine bessere Rezension schreiben zu können.
Als eingefleischter Thriller/Krimi Leser hab ich mir etwas anderes vorgestellt.

Trotzdem bekommt das Buch eine Leseempfehlung von mir, für alle Leser, die Bennie Griessel Fans sind, die gerne Thriller mit detailreichem Wissen Spaß haben und die auch einen Thriller mögen, der etwas langsamer zur Sache kommt.

Ich werde sicherlich bei Gelegenheit mir den ersten Band in der Bibliothek leihen, wenn vorhanden um auszutesten, ob ich vielleicht doch noch ein Fan von Bennie werden kann.

Das Cover ist ein Blickfang, überwiegend dunkle Farben mit einer knallgelben Schrift laden ein, sich das Buch genauer anzusehen.
Von mir gibt es 2 Sterne.

Veröffentlicht am 09.11.2016

überraschend und spannend

Die Spur des Jägers
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Matthias Ernst – Die Spur des Jägers

Inge Vill, kommissarische Leiterin des Dezernats für Verbrechen gegen Leib und Leben, und ihr Team werden zu einem Leichenfund gerufen. Ein Bauer hat die Leiche auf ...

Matthias Ernst – Die Spur des Jägers

Inge Vill, kommissarische Leiterin des Dezernats für Verbrechen gegen Leib und Leben, und ihr Team werden zu einem Leichenfund gerufen. Ein Bauer hat die Leiche auf seinem Grundstück gefunden. Die Leiche ist grausam entstellt, sie wurde bestialisch gefoltert und mit Senf bestrichen. Schnell wird klar, hier handelt es sich um die Großunternehmerin und Politikerin Annette Rieger, die bei den meisten ihrer Mitmenschen unbeliebt war.
Inge und ihr Team haben noch keine richtige Spur, als auch der Oberstudienrektor eines Gymnasiums entführt wird. Neben dem großen Druck den ihr Chef Rudi ihr auferlegt, um schnell den Fall zu lösen, mischt sich auch der neue Staatsanwalt Dr. Fink und der Pressesprecher Martin Göttwein in die Ermittlungen ein.
Doch auch privat läuft es nicht gerade rund für Inge, ihre Mutter mischt sich in ihr Leben und weiß alles besser, ihr langjähriger Freund Bernd engt sie ein und ihr Geburtstag wird eine Katastrophe.
Als Inge einer Spur nachgeht, gerät sie in Lebensgefahr.

Mit einem Wort: WOW

Wir haben hier einen Kriminalroman von Matthias Ernst, der meine Erwartungen vollends übertroffen hat.
Für mich ein kleines Meisterwerk!

Der Roman ist flüssig, locker, humorvoll und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Handlung ist komplex, spannend, ab und zu auch bedrückend und einfach mitreißend.
Die ersten zwei oder drei Kapitel hatte ich leichte Schwierigkeiten mich in der Geschichte zurecht zu finden, aber das hat sich innerhalb kürzester Zeit gelegt.
Der Roman baut auf drei Handlungssträngen auf, die am Ende perfekt und harmonisch zusammen geführt werden.
Dieses Buch hat mich in die komplette Palette der Emotionen entführt, von Humor über Angst, Freude, Spannung, Liebe und Freundschaft, Traurigkeit und brodelnde Wut waren alle Gefühlsregungen dabei.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt von Inge Vill rein versetzen, die mir sofort sympathisch und gut ausgearbeitet erschien. Man spürt eine gewisse Nähe zu ihr.
Inge bekommt ihr eigenes kleines Team an die Seite gestellt, um einen Mordfall zu bearbeiten. Von ihrer Mutter nicht ernst genommen und unterdrückt, hat sie es nicht so einfach, weil diese sie lieber als Lehrerin gesehen hätte, statt einer Polizistin. Wie treffend, dass Inge sich dann ausgerechnet in einen Mathelehrer verliebt, Bernd. Doch ein wenig kriselt es in der Beziehung.
Bernd lernen wir als netten sympathischen, vielleicht etwas anhänglichen Menschen kennen, der sich um Inge und um die gemeinsame Zukunft mit ihr bemüht.
Anja, ihre beste Freundin war mir mit einer der liebsten Charaktere, eine Freundin, wie sie im Buche steht und auf die jeder neidisch sein kann.
Inges Team, bestehend aus Markus(mein absoluter Lieblingscharakter), Ralf, Larissa und Raimund haben gut zusammen interagiert und harmoniert, das komplette Team ist sympathisch und ergänzt sich gut.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rolle sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet. Die Charaktere sind glaubhaft und detailreich dargestellt.
Die Örtlichkeiten, die Handlungen und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ und mich in ihren Bann zog.

Dieses Buch war großartig, mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen, wenn mir nicht gerade ein Schauer über den Rücken vor Spannung lief.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive/aus der Sicht von Inge und dem Mörder geschrieben.
Die Zeit- und Perspektivwechsel machten das Buch spannend und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen.
Matthias Ernst verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge, die gekonnt und überraschend zusammen laufen.
Ein spannender Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne-machmal-gruselige-aber-die-ganze-Zeit- spannende Lesestunden garantiert.
Das Cover ist ansprechend, herbstlich und aufwendig gestaltet. Die Rottöne haben einen herbstlich, einsamen und faszinierenden Touch, hier würde ich allein vom Cover her schon auf einen Krimi tippen. Ein richtiger Blickfang.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und 5 Sterne.