Ein wichtiges Werk, um sich mit dem Thema auseianderzusetzen
Mein wunderbares schüchternes KindIch wurde früher als schüchtern bezeichnet und alle meine Kinder sind es, wenn auch alle auf ihre Art. Deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch (SPOILER).
Das fand ich gut:
Dieses Buch ist gedacht, ...
Ich wurde früher als schüchtern bezeichnet und alle meine Kinder sind es, wenn auch alle auf ihre Art. Deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch (SPOILER).
Das fand ich gut:
Dieses Buch ist gedacht, dass man sich die Aspekte raussucht, die beim eigenen Kind vorhanden sind. Auch ist es sehr darauf bedacht, das Kind dort abzuholen, wo es steht, es zu begleiten und zu unterstützen. Eingeteilt ist es je nach Alter/Entwicklungsphasen.
Zu Beginn gibt es eine Übersicht, was Schüchternheit ist und es gefällt mir so gut, dass dargestellt wird, dass es nicht nur das klassische Bild ist, denn es bedeutet erstmal nichts anderes, als dass man zurückhaltend auf neues reagiert. Wie diese Zurückhaltung aussieht, ist völlig verschieden. Schüchternheit ist bunt. Auch wird drauf hingewiesen, das einzelne schüchterne Aspekte erworben sein können z.B. durch Erziehung oder "nur" in einer bestimmten Phase auftreten, aber auch dafür gibt es Tipps.
Untermalt wird das ganze mit vielen verschiedenen Erfahrungsberichten von Eltern schüchterner Kinder.
Insgesamt gibt es viele Literaturtipps und auch das Literaturverzeichnis kann genutzt werden für weiterführende Literatur.
Das fand ich nicht so gut:
Es wird auch darauf hingewiesen, dass es körperliche Ursachen haben kann wie z.B. Einschränkung im Sehen und Hören. Ich finde es schade, dass nicht auch auf weitere Ursachen eingegangen wird, wie Autismusspektrumsstörung oder ADHS: Da hängt dann noch viel mehr dran als die Schüchternheit, auch wenn dies ein oder das deutlichste "Symptom" ist. Das ist aber auch meine eigene Geschichte/die Geschichte meiner Kinder.
Bei manchen Vorschlägen habe ich selbst gedacht, dass ich mich da schwer tue, dies tatsächlich umzusetzen. Das liegt aber an mir und manchmal ist es auch so, dass nicht alles für jeden passt bzw. braucht es Vielfalt, dass für jeden was dabei ist. Auch fehlt mir der Aspekt, wenn man mehrere Kinder hat oder sogar mehrere schüchterne Kinder.
Fazit: Ich wollte natürlich ein Eindruck des gesamten Buches haben und habe es daher ganz gelesen. Das war insgesamt schon viel Input. Vor allem die Baby und Kleinkindzeit war für mich etwas zäh, da ich mich einerseits wenig daran erinnern kann, wie es bei mir war, und auch, weil die meisten meiner Kinder älter sind und auch die Jüngste (die noch in diese Phase passt) im Moment eher offen ist und weniger schüchtern.
Die "Phasen" danach waren für mich selbst, aber auch in Hinblick auf meine Kinder sehr interessant und ich habe auch gemerkt, dass wir schon einiges so tun, wie dort beschrieben, was daran liegt, dass wir introvertiert sind und auch wenn es nicht das Selbe ist, kann es im Umgang damit Parallelen geben. Ich konnte mich in vielen wiedererkennen. Auch hatte ich ein paar Erkenntnisse bzgl. des Verhalten meiner Kinder und was zu Schüchternheit gehört und ich gar nicht so gesehen habe. Ich finde dieses Buch ganz wichtig, weil es einfach viel zu wenig thematisiert wird und dementsprechend mit vielen Kindern, die schüchtern sind, wenig förderlich umgegangen wird.
Bleiben oder Weg? Da es mehr ein Nachschlagewerk für mich ist und beinhaltet, den Ist-Zustand aufzuschreiben und diesen nach Umsetzung der "Maßnahmen" zu reflektieren, bleibt es definitiv, da ich einfach immer wieder einen Blick reinwerfe werde oder einzelne Aspekte, die grade Aktuell sind, raussuchen werde.