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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2022

Unbedingt lesen!

Nichts, was uns passiert
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Endlich lese ich mal wieder ein Buchclub-Buch und dann ist es auch noch mein Vorschlag. Es lag jetzt 1 1/2 Jahre in meinem Schrank, weil ich nur darauf gewartet habe, dass es endlich dran kommt (SPOILER).
Das ...

Endlich lese ich mal wieder ein Buchclub-Buch und dann ist es auch noch mein Vorschlag. Es lag jetzt 1 1/2 Jahre in meinem Schrank, weil ich nur darauf gewartet habe, dass es endlich dran kommt (SPOILER).
Das fand ich gut:
Wir lernen alles sehr detailliert kennen. Viele verschiedene Sichten, viele verschiedene Meinungen. Erzählt ist der Roman überwiegend in Bericht-/Protokollform, wobei nicht ersichtlich ist, welche Rolle die Person hat, die dies erzählt. Es sind teilweise sehr kurze Kapitel, schnelle Sichtwechsel, nach hinten raus wird es aber immer mehr eine klassische Romanstruktur. Anna wirkt für ihr Alter in ihrem Denken manchmal sehr kindlich. Deutlich wird, dass beide Dinge mit sich rumschleppen.
Bei all der Berichterstattung wird aber auch klar, wie Menschen das selbe Ereignis unterschiedlich wahrnehmen können, was der eine vergisst, woran der andere noch denkt, oder was vertauscht wird. Obwohl das Buch nicht aktuell erschienen ist, greift es doch Themen auf, die damals schon präsent waren, und es jetzt mehr denn je sind.
Beide Figuren, sowohl Anna als auch Jonas, wirken verloren und als suchen sie halt beim jeweils anderen. Gleichzeitig wird aber auch beeindruckend gezeigt, was alles in einem vor geht, wenn man vergewaltigt wurde. Ich finde, es werden viele verschiedenen Themen rund um den Fokus aufgebaut und super authentisch rübergebracht. Und allem voran wird einfach deutlich, wie es ist, wenn man mit einem Vergewaltigungsvorwurf zur Polizei geht und Anzeige erstattet, und das auf allen Ebenen.

Das fand ich nicht so gut:
Ich war im ersten Moment enttäuscht, dass es kein richtiges Ergebnis gab. Jedoch wurde mir danach klar, dass das die Realität ist und es deswegen einfach nur authentisch ist. Und es auch gar nicht darum geht, herauszufinden, wer sagt die Wahrheit, sondern abzulichten, wie das Ganze sehr häufig abläuft. Schön wäre gewesen zu erfahren, wie es mit den beiden und all die Menschen um sie herum weitergeht. Ich hätte gerne auch gewusst, wer denn nun der Ich-Erzähler ist und in welchen Kontext das ganze stand.

Fazit:
Es lohnt sich sehr, dieses Buch zu lesen. Es ist so ein wichtiges Thema und gut, nicht immer das Happy End präsentiert zu kommen. Zudem lässt es sich super schnell lesen, weil man einfach wissen will, was passiert als nächstes, was kommt noch alles raus und wie geht es aus. Klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Dicke, fette Leseempfehlung von mir!

Laufen
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Wir sind in dem Kopf einer Frau, einer Frau, die das Laufen wieder angefangen hat, um etwas zu verarbeiten, um mit etwas klar zu kommen. (SPOILER)
Das fand ich gut:
Es werden so viele verschiedene Themen ...

Wir sind in dem Kopf einer Frau, einer Frau, die das Laufen wieder angefangen hat, um etwas zu verarbeiten, um mit etwas klar zu kommen. (SPOILER)
Das fand ich gut:
Es werden so viele verschiedene Themen beleuchtet, und dies gar nicht abstrakt, sondern so, dass sich jeder wiederfindet. Den Einstieg find ich so gut gemacht. Es sind Gedanken, die jeder kennt, der etwas neues starten möchte, der mit etwas altgeliebten wieder anfängt. Es ist ein super Spiegel für uns selbst, um mal darauf zu achten, was wir uns mit unseren Gedanken immer erzählen, und wie sehr diese hin und her springen können. Erst mit jeder Seite bekommen wir heraus, was eigentlich genau vorgefallen ist. Und auch wenn wir nur in ihrem Kopf sind, bekommen wir viel mit, wie ihr Umfeld damit umgeht und was für absurde und irgendwo auch unnötige Hürden sie sich stellen muss. Da musste ich manchmal schlucken, wie egoistisch manche Menschen sind. Um so mehr habe ich sie gefeiert, als sie endlich auf den Tisch gehauen hat. Das Ende hat mich tief berührt, dabei ist es nicht großartig komplex, sondern kommt ganz seicht und leicht daher und hinterlässt große Emotionen.

Das fand ich nicht so gut:
Der Schreibstil war vor allem zum Anstieg ziemlich unaufgeräumt und anstrengend zu lesen. Da es aber Gedanken sind, ist es authentisch. Im Gedankenkarussel gibt es selten einen Punkt. Wenn man sich drauf einlässt, lässt es sich flott lesen.

Fazit:
Ich finde es wichtig zu wissen, dass es um einen Verlust geht, um eine Krankheit, und es nur in ihren Kopf spielt, daher durch lange Schachtelsätze besteht. Das Laufen als solches ist Thema, ich würde aber sagen, dass es ca. ein Drittel der gesamten Geschichte ausmacht. Es beinhaltet Hoffnung, Verzweiflung, Selbstvorwürfe, mit etwas klar kommen, sich schämen, wie andere mit einen Selbst und die Sache an sich umgehen, außerdem geht es um verarbeiten, trauern, Wut, Verständnis, Hilflosigkeit, Mut, Fürsorge und einen Hauch von Liebe.
Trotz der Kürze habe ich es genossen, dem ganzen Raum gegeben und es nicht verschlungen. Es muss wirken können. Aus meiner Sicht ist es genau das richtige für ein langes Wochenende, an den man lesen will, aber nicht so viel Zeit hat.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Lass dich verzaubern

Glück schmeckt nach Popcorn
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Das Lichtspielhaus in ein ganz bezaubernder Ort. Es hat den Charme aus den 1950er Jahren, eine eigene Katze und der Besitzerin Martha ist nur wichtig, dass die Menschen bei ihr ihre schöne Zeit haben. ...

Das Lichtspielhaus in ein ganz bezaubernder Ort. Es hat den Charme aus den 1950er Jahren, eine eigene Katze und der Besitzerin Martha ist nur wichtig, dass die Menschen bei ihr ihre schöne Zeit haben. (SPOILER)
Das fand ich gut:
Mir hat sehr gut die ganze Atmosphäre gefallen, die das Kino mit sich gebracht hat. Einerseits so geordnet, und andererseits so ohne Plan. Man erfährt viel über Film- und Kinogeschichte bzw. -wissen und schaut auch hinter die Kulissen.
Da kommt ein bisschen Liebe, was beides gut zueinander passt und sich ergänzt. Und so viele mehr Themen werden abgedeckt. Familie, Freunde, Feindschaft. Außerdem geht es um Gewohnheiten, um trauern, um sich trauen und aus der Komfortzone ausbrechen.
Besonders fand ich den Schreibstil aus der Sicht des Allwissenden-Erzähler, der aber in die Köpfe der verschiedenen Protagonisten springen kann.

Das fand ich nicht so gut:
Der Einstieg war ein bisschen komisch, wenn auch im Nachhinein stimmig. Mehr kann ich nicht bemängeln.

Fazit:
Dieser Roman hat mir wirklich gut gefallen. Es scheint gar nicht so zu sein, aber er ist auch tiefgründig. Alles hat eine gute Balance, nichts ist zu viel oder zu wenig.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Gute Unterhaltung

Das Café unter den Linden
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Auf Instagram hab ich diesen Roman mit " (...) denn ich denke, es wird mich entführen zum träumen, es ist zum genießen und es wird elegant mit einem gewissen Charme" vorgestellt. Ob er dies erfüllt hat, ...

Auf Instagram hab ich diesen Roman mit " (...) denn ich denke, es wird mich entführen zum träumen, es ist zum genießen und es wird elegant mit einem gewissen Charme" vorgestellt. Ob er dies erfüllt hat, lest ihr in der Rezension. (SPOILER)
Das fand ich gut:
Zu Beginn ist es schon etwas düster sowohl Fritzi selbst, als auch ihre Ansichten und wie Berlin dargestellt wird. Dies fand ich aber zum Verlauf der Geschichte passend.
Die anbahnende Liebesgeschichte habe ich sofort geahnt und fand ich sehr stimmig. Für mich hätte es Gable gar nicht gebraucht, wenn auch seine Geschichte einen gewissen Witz zum Ende hatte. Fritzi selbst machte eine sehr schöne Entwicklung durch von dem Mauerblümchen zu einer toughen Frau. Besonders gefallen hat mir der Geräteschuppen von Wlad und Rose. Ein wirklich schöner Ort.

Das fand ich nicht so gut:
Was mich bei lesen sehr gestört hat, war die Tatsache, dass das Cafe an sich gar nicht so die tragende Rolle hatte und Fritzi die ganzen Menschen nicht zwingend im Cafe kennengelernt hat. Dies ist sehr schade, wenn der Titel dieses in den Fokus setzt.
Die Kapitel empfand ich als ungewöhnlich lang.

Fazit:
Dieser Roman hat etwas feines, elegantes mit einen gewissen Charme. Ein bisschen hat es was von Märchen und "sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende". Auch wenn ich nicht alles rund fand, war ich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Ein Krimi, wie er sein soll!

Engelsgrube
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Ich liebe diesen Krimi! Und es gibt fast nix auszusetzen ;) (SPOILER)
Das fand ich gut:
Die Grundstimmung ist zu Beginn ähnlich wie im vorigen Band. Pia scheint nicht ganz ernstgenommen zu werden von ihren ...

Ich liebe diesen Krimi! Und es gibt fast nix auszusetzen ;) (SPOILER)
Das fand ich gut:
Die Grundstimmung ist zu Beginn ähnlich wie im vorigen Band. Pia scheint nicht ganz ernstgenommen zu werden von ihren Kollegen, aber wenn man genauer hinschaut, sieht man schon, dass sie von anderen ernstgenommen wird. Sie hat die Stellung der einzigen Frau und Pia selbst ist da, glaube ich, auch etwas voreingenommen. Sozusagen, die haben mich ja immer so behandelt, warum soll das jetzt anders sein. Schnell wird klar, das sie gut ist in ihrem Job und weiß, was sie tut.
Mir gefiel das Dou Pia und ihr Kollege Heidmüller, bei denen es am Anfang doch so aussah, als würden sie nicht zusammenpassen, da Heidmüller normalerweise Innendienst macht, aber beide kamen dann doch gut miteinander aus.
Hier ist der Fokus definitiv mehr auf den Fall und den Ermittlungen, was ich sehr gut fand, auch wenn ich im ersten Teil den Fokus auf Pias Privatleben gut fand. Mir gefällt vor allem der Freunde- und Geschwisteraspekt. Der Fall selber hatte eine große Dynamik und auch, wenn man durchaus erahnen konnte, er mit den Morden zu tun hat, waren wieder tolle Wendungen eingebaut, die sich erst zum Schluss lösten und allem einen Sinn gaben. Insgesamt gibt es immer wieder eine gewisse Tragik, die unter die Haut geht und mich getroffen hat.

Das fand ich nicht so gut:
Wenn ich einen Fehler suchen müsste, gibt es nur den einen, dass ich finde, dass die Geschichte in ihren kleinsten Detail nicht zu ende erzählt wurde bzw. ich noch auf ein, zwei Auflösungen gewartet habe. Da die Reihe aber noch ein paar Teile hat, ist es durchaus möglich, dass dies nochmal aufgegriffen wird.
Ich gebe zu, dass ich ein paar Verläufe zu beginn blöd fand, allerdings am Ende der Geschichte schlüssig und passend fand.

Fazit:
Ich habe dieses Buch an einem Tag gelesen, das sagt, glaube ich, schon alles aus :) Ich freu mich richtig auf die weiteren Teile der Reihe (sind jetzt noch mind. 16) und finde diesen Krimi einfach durch und durch gelungen.

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