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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2023

Eine ergreifende Geschichte in zwei Zeitebenen

Das Mädchen aus Ostpreußen
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Lüneburg 1945: Zum Ende des zweiten Weltkriegs flüchten Tausende aus Ostpreußen vor der Roten Armee. Unter ihnen sind auch die junge Netti mit ihrer Familie. Sie landen in Lüneburg. Nach mehreren Umzügen ...

Lüneburg 1945: Zum Ende des zweiten Weltkriegs flüchten Tausende aus Ostpreußen vor der Roten Armee. Unter ihnen sind auch die junge Netti mit ihrer Familie. Sie landen in Lüneburg. Nach mehreren Umzügen von einem schäbigen Zimmer zum nächsten, ergattern sie endlich ein Zimmer über dem Stall eines Bauernhofes. Dieses ist unbeheizt und eng, aber sie haben ein Dach über dem Kopf.

Als Nettis Neffe Helmut von den englischen Besatzern aufgegriffen wird, befürchtet sie schon das Schlimmste. Doch er kommt mit einer Strafarbeit davon. Durch den Kontakt zu den Soldaten hat Netti das Glück, eine Anstellung als Hausmädchen bei Major Alan Thompson zu bekommen. Obwohl dieser alle Deutschen hasst, ist Netti froh diese Stelle zu haben. Dank dem verdienten Geld, schafft es ihre Familie, sich halbwegs über Wasser zu halten. Doch dann erkrankt ihre Schwägerin Otti schwer und Netti soll ihr Medikamente besorgen.

Lüneburg 1993: Johanna hat ihren Job gekündigt und sich von ihrem Freund getrennt. Nun ist sie auf dem Weg zu ihrer Oma Netti nach Lüneburg, um dort erstmal einige Zeit zu bleiben. Wie wird es wohl sein, die alten Freunde wiederzusehen? Damals ist sie überstürzt aufgebrochen.
Als sie mit ihrer Oma nach alten Fotos für Opa Walters 75. Geburtstag sucht, stoßen sie auf eine Blechkiste, doch ihre Oma packt diese schnell wieder fort. Was hat es wohl damit auf sich? Johanna will der Sache auf den Grund gehen.

Karin Lindberg erzählt die Geschichte um Netti und ihre Enkelin Johanna in gewohntem flüssigen Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln. So begleiten wir Netti durch die schwere Zeit zum Ende des zweiten Weltkriegs. Auf der anderen Seite erleben wir Johanna in den Neunziger Jahren, was aus heutiger Sicht ja ebenfalls eine Zeitreise darstellt. So begegnen wir z.B. auch dem geliebten Walkman, unter dem sich die heutige Jugend sicher nichts mehr vorstellen kann. Die verwendete Sprache der Zeitebenen variiert leicht, so dass man sehr gut in die jeweilige Epoche eintauchen kann.

Das Buch "Das Mädchen aus Ostpreußen" ist ein historischer Roman in dem viele Emotionen verarbeitet wurden. Wir erleben viel Leid und Sorge um vermisste Angehörige. Doch es wäre kein Roman von Karin Lindberg, wenn es nicht auch um die Liebe gehen würde. Herausgekommen ist eine gute Mischung. Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich empfehle es gerne weiter. Von mir gibt es volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Alma Täubers zweiter Fall

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Baden-Baden 1924: Im Kurhaus soll die Oper Aida von Guiseppe Verdi aufgeführt werden. Die ganze Stadt ist plötzlich im Ägyptenfieber. Almas Freundin, die Floristin Emmi, ist für die Dekoration im Kurhaus ...

Baden-Baden 1924: Im Kurhaus soll die Oper Aida von Guiseppe Verdi aufgeführt werden. Die ganze Stadt ist plötzlich im Ägyptenfieber. Almas Freundin, die Floristin Emmi, ist für die Dekoration im Kurhaus zuständig. Auf der Premierenfeier kommt es zu einem Todesfall und die Polizei beginnt mit ihren Ermittlungen. Hauptverdächtiger ist Emmis Freund August. Alma kann dem Ganzen nicht tatenlos zusehen. Sie beginnt eigene Ermittlungen im Umfeld der Theatergruppe und begibt sich dadurch selbst in Gefahr.

Auch im zweiten Teil der neuen Hörbuchreihe geht es rasant daher. Die Geschichte wird spannend erzählt. Natürlich sind auch Kriminalkommissar Ludwig Schiller und Almas Cousin wieder mit dabei. Neben dem rein fachlichen Austausch zwischen Alma und Ludwig knistert es auch immer wieder zwischen den Beiden. Doch Alma will sich nicht auf eine Beziehung einlassen, da sie um ihren Job bangt. Als Fräulein vom Amt soll man schließlich ungebunden sein. Aber auch die fortschreitende Technik bedroht Almas Arbeitsplatz. Im Land werden bereits erste Versuche mit automatischen Vermittlungen erprobt.

Während im ersten Band das kriminelle Milieu im Vordergrund stand, ist es diesmal die Theatergruppe sowie einige der Ägyptenanhänger, die zum Teil auch die Ausgrabungen im Tal der Könige besucht haben. Im Laufe der Geschichte machen sich mehrere Personen verdächtig, doch es gibt immer wieder interessante Wendungen.

Gelesen wird das Hörbuch erneut von Dagmar Bittner. Es gelingt ihr sehr gut die Stimmung der Geschichte herüberzubringen. Mir hat das Hörbuch fast 11 unterhaltsame Stunden beschert und ich vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Geplatzte Träume und neue Hoffnungen

Das Tor zur Welt: Hoffnung
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Hamburg, 1912. Ava hatte einen großen Traum. Sie wollte nach Amerika reisen und ihre Familie suchen. Doch dieser Traum ist über Nacht geplatzt, denn ihre beste Freundin Claire hat ihr Ticket zusammen mit ...

Hamburg, 1912. Ava hatte einen großen Traum. Sie wollte nach Amerika reisen und ihre Familie suchen. Doch dieser Traum ist über Nacht geplatzt, denn ihre beste Freundin Claire hat ihr Ticket zusammen mit gespartem Geld und Kleidung gestohlen. Für Ava ist das ein schwerer Schicksalsschlag. Hinzu kommt, dass sie sich nach dem Tod ihrer Mitbewohnerin die winzige Kellerwohnung nicht mehr leisten kann. Zum Glück kann sie auch weiterhin in der BallinStadt arbeiten. Dort findet sie auch Unterstützung von Quint.

Claire Conrad ist aus Verzweiflung mit dem Ticket ihrer Freundin nach Amerika aufgebrochen. Doch die Bedingungen auf dem Schiff sind für die verwöhnte Tochter aus gutem Hause alles andere als angenehm. Diese führen letztlich auch dazu, dass Claire das Ziel New York nicht erreicht und nach Hamburg zurückkehrt. Doch wo soll sie hin. Zu ihrer Mutter kann sie nicht, da diese von ihrem Hausarzt umgarnt wird. Dieser war ein Grund ihrer Flucht, da er sie in eine Anstalt stecken will.

Miriam Georg schließt mit dem zweiten und letzten Teil der Auswandererreihe direkt an den ersten Teil an. Die Auswanderungen halten an und die BallinStadt platzt aus allen Nähten. Auch die illegalen Geschäfte im Umfeld der Auswanderungen laufen weiter und die Polizei beginnt mit Ermittlungen. Das setzt Magnus, den Geliebten von Claire unter Druck. Doch auch Quint ist in diese Geschäfte involviert. Entsprechend spannend zeigt sich das Hörbuch. Dabei beschreibt die Autorin die Geschehnisse sehr lebendig und man kann regelrecht in das Geschehen zu Beginn des 20. Jahrhunderts eintauchen.

Im zweiten Teil lernen wir die Hauptprotagonisten Ava, Claire, Quint und Will sehr intensiv kennen. So werden auch immer weitere Details zu deren Vergangenheit offenbart. Die kurzweilige Erzählung gipfelt in einem für mich überraschenden Ende. Während des Hörens hatte ich mir schon so einige Sachen zusammengereimt, doch am Ende wurde ich überrascht. Die Geschichte ist aber schlüssig erzählt. Zum Abschluss des Buches klärt die Autorin noch einige Dinge auf. So erfährt man, welche Aspekte auf historischen Fakten beruhen und wo die künstlerische Freiheit Einzug gehalten hat.

Über insgesamt 36 Stunden hat mich das Hörbuch gut unterhalten. Dabei hat mir der zweite Band besser gefallen als der erste. Das mag auch daran gelegen haben, dass einem die Figuren bereits vertraut waren. Von mir gibt es für die Geschichte sowie die akustische Umsetzung volle 5 Sterne und eine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Die magische Welt der Schmetterlinge

The Butterfly Tales: Imogen
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Wir begeben uns in das Reich Agrona. Es herrscht tiefster Winter. Prinzessin Laoghaire und Prinz Anrai haben Langeweile und toben durch das Schloss. Als sie Verstecken spielen, stoßen sie auf ein Turmzimmer. ...

Wir begeben uns in das Reich Agrona. Es herrscht tiefster Winter. Prinzessin Laoghaire und Prinz Anrai haben Langeweile und toben durch das Schloss. Als sie Verstecken spielen, stoßen sie auf ein Turmzimmer. Dieses ist eigentlich immer verschlossen, doch Prinzessin Laoghaire schafft es das Schloss zu öffnen. Doch zu ihrer Überraschung ist das Zimmer leer. Doch rundum an den Wänden befindet sich eine besondere Tapete. Auf ihr entdecken die Kinder Wesen mit Flügeln, Landschaften und vieles mehr. Als sie immer mehr Details entdecken, fangen sie an, daraus eine Geschichte zu machen. Abwechselnd beginnen sie zu erzählen.

In der Geschichte in der Geschichte treffen wir auf Arren und Blake. Blake ist ein Auftragsmörder und zieht mit seinem Freund durch die Wälder. Dabei treffen sie auf Imogen. Sie ist eine Dealan-Dè, ein menschenähnliches Wesen mit Schmetterlingsflügeln. Imogen ist verletzt und erzählt vom Raub eines Schatzes. Die beiden Männer beschließen ihr zu helfen.

Prinzessin Laoghaire und ihr Bruder Prinz Anrai entführen die Leser in eine magische Welt in der wir neben den Dealan-Dè auch Feuerlibellen, Löwenzahnhasen oder Mooshühnern begegnen. Der Erzählstil gefällt mir gut. Die Fantasywelten sind detailliert beschrieben und lassen den Leser tief in die Geschichte eintauchen.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich vergebe 4 Sterne. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 08.03.2023

Paris, Schokolade und Magie

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Mila Kornblum begibt sich mit ihrer Klasse auf einen Schüleraustausch nach Frankreich. Der vierwöchige Austausch findet immer für die achte Klasse in den Sommerferien statt. Es geht zur Privatschule Saint-Clément ...

Mila Kornblum begibt sich mit ihrer Klasse auf einen Schüleraustausch nach Frankreich. Der vierwöchige Austausch findet immer für die achte Klasse in den Sommerferien statt. Es geht zur Privatschule Saint-Clément in Paris. Mit dabei ist auch ihre beste Freundin Liz. Mila freut sich schon. Dank ihrer Oma hat sie mit der französischen Sprache keine Probleme.

Doch bevor es soweit ist, hat Mila am letzten Schultag ein besonderes Erlebnis. Als ihr der Duft einer Tafel Schokolade ihres Mitschülers in die Nase steigt, bildet sich plötzlich ein Nebel vor ihren Augen. Sie sieht eine Straße und dann wie eine Taube durchs Bild fliegt und ihre auf den Kopf scheißt. Wenig später bewahrheitet sich das Gesehene. Doch wie konnte das sein? Mila hat von ihrer Oma die Gabe des Duftsehens geerbt. Leider hat sie es erst kurz vor dem Tod ihrer Oma erfahren, so dass diese ihr nicht mehr viel darüber erzählt hat.

Nach diesem Erlebnis hat Mila nun Sorgen, dass dies auch auf der Fahrt passieren könnte. Doch zunächst freute sie sich auf ihre Gastschwester Lou. Die Überraschung ist jedoch groß, als Mila in Paris feststellen muss, dass Lou eigentlich Louis heißt und kein Geringerer als der Sohn des französischen Präsidenten ist. Was zunächst nach einer Verwechslung aussieht, hat jedoch seine Richtigkeit und so verbringt Mila die nächsten vier Wochen im Èlysée-Palast.

Das Buch von Mareike Allnoch bildet den Auftakt einer neuen Reihe. Wie zu erwarten hat Mila auch in Paris weitere Visionen und die Leser erfahren nach und nach, genau wie Mila selbst, was es mit diesen Visionen auf sich hat und wie sie ausgelöst werden. Dabei kommen sie üblen Machenschaften im Èlysée-Palast auf die Spur.

Die Geschichte wird flüssig erzählt. Sie bietet eine Mischung aus Spannung, Humor und ein bisschen erste Liebe. Am Ende des Buches gibt es noch ein paar schokoladige Rezepte. Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren gedacht. Die Geschichte um Mila Kornblum passt auch gut für dieses Alter. Doch das Lesen ist durch die zahlreichen französischen Wörter etwas holprig. Unserer Tochter (11) hat das Buch dennoch sehr gut gefallen und sie vergibt 5 Sterne.