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Veröffentlicht am 30.05.2020

Wer ist meine Mutter?

Die Sommertochter
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Nach dem Tod ihrer Mutter, der ehemaligen Schauspielerin Jillian Croft, machen sich die Schwestern Eve, Olivia und Rosalind gemeinsam daran, das familieneigene Ferienhaus in Maine auszuräumen, wo sie in ...

Nach dem Tod ihrer Mutter, der ehemaligen Schauspielerin Jillian Croft, machen sich die Schwestern Eve, Olivia und Rosalind gemeinsam daran, das familieneigene Ferienhaus in Maine auszuräumen, wo sie in ihrer Kindheit viel Zeit miteinander verbracht haben. Bei der Räumaktion fallen ihnen alte Arztunterlagen in die Hände, die ihnen einen Schock versetzen, denn diese Berichte besagen, dass ihre verstorbene Mutter wahrscheinlich gar nicht ihre leibliche Mutter war. Während Eve und Olivia das für unmöglich halten, lässt Rosalind diese Entdeckung keine Ruhe, denn sie hat sich innerhalb der Familie immer wie eine Außenseiterin gefühlt. Sie will der Sache unbedingt auf den Grund gehen und die Wahrheit herausfinden. Als sie in den Unterlagen ihres Vaters sucht, stößt sie auf Informationen, denen sie nachgehen will…
Muna Shehadi hat mit „Die Sommertochter“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der erst nach und nach seine Geheimnisse preisgibt. Der flüssige und emotionale Schreibstil packt den Leser von Beginn an und lädt ihn ein, gemeinsam mit Rosalind und ihren Schwestern auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Schon die Entdeckung der Tatsache, dass die eigene Mutter vielleicht gar nicht die Leibliche ist, kann einen aus dem Gleichgewicht bringen. Dass zwei der drei Schwestern diese Tatsache von vornherein verleugnen, ist zum einen verständlich, andererseits aber auch merkwürdig, denn wer will nicht die Wahrheit über seine Wurzeln wissen und bei Ungereimtheiten den Dingen auf den Grund gehen. So kommt der Leser in den Genuss, Rosalind bei den Nachforschungen über die Schulter zu schauen, denn sie lässt die Dinge nicht auf sich beruhen, vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie sich schon immer wie das fünfte Rad am Wagen innerhalb der Familie gefühlt hat. Tagebucheinträge ihrer Mutter zu Beginn eines jeden Kapitels sowie die Geschichte aus Rosalinds Sicht erlauben den wechselseitigen Blick zwischen Vergangenheit und Gegenwart und klären Stück für Stück die Geschichte auf, während Rosalind dabei eine große Entwicklung durchlebt. Die Autorin geht mit dem doch recht schwierigen Thema glaubhaft und empathisch um.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich ausgestaltet und wirken mit ihren individuellen Eigenschaften lebendig und realitätsnah. Der Leser folgt ihnen gern und kann mit ihnen hoffen, bangen und fühlen. Rosalind ist eine Frau, die immer im Schatten ihrer Schwestern stand. Erst eher zurückhaltend und unscheinbar, entwickelt sich während ihrer Suche nach und nach zu einer selbstbewussten Frau, die ihre Ziele erreichen will. Das Verhältnis zu ihren Schwestern ist eher unterkühlt und wenig herzlich. Eve und Olivia wirken oftmals gleichgültig, unnahbar und vom Leben verwöhnt. Ihnen fehlt es an Herz und Seele, um mit ihnen warm werden zu können. Aber auch Jillian spielt eine gewichtige Rolle, trägt sie doch mit ihren Tagebucheinträgen maßgeblich zur Aufklärung des Rätsels bei.
„Die Sommertochter“ ist ein unterhaltsamer und anrührender Roman über die Suche nach der eigenen Identität und den damit verbundenen Schwierigkeiten, aber auch über Familienbande und alte Geheimnisse. Packend erzählt und mit verdienter Leseempfehlung ausgestattet!

Veröffentlicht am 30.05.2020

Solider Unterhaltungsroman

Heidesommerträume
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Der erfolgsverwöhnten Schriftstellerin Carolin fällt für ihr neues Buch einfach nichts ein, sie leidet unter einer Schreibblockade und grämt sich über die wenig positiv ausgefallene Kritik ihrer Lektorin ...

Der erfolgsverwöhnten Schriftstellerin Carolin fällt für ihr neues Buch einfach nichts ein, sie leidet unter einer Schreibblockade und grämt sich über die wenig positiv ausgefallene Kritik ihrer Lektorin zum ersten Entwurf. Dem Rat ihrer Freundin Moni, die ihr einen Tapetenwechsel verordnet, folgt sie nur recht widerwillig und besucht ihre Schwester Lola, die in der Lüneburger Heide ein kleines Romantikhotel führt. Die beiden Schwestern hatten in der letzten Zeit nur sehr sporadisch Kontakt, so fällt Carolin schon bei ihrer Anreise auf, dass der Empfang wenig herzlich ist und auch das Hotel einen recht heruntergekommenen Eindruck macht. Als Lola nach einem Streit auch noch die Kurve kratzt und einfach untertaucht, steht Carolin mit Schwager Paul allein da und muss sich um die Gäste kümmern, anstatt an ihrem neuen Buch zu arbeiten. Als auch noch ein Hoteltester auf der Bildfläche erscheint, ist die Aufregung groß. Einziger Lichtblick für Carolin ist Hotelgast Till, der allerdings auch ein Geheimnis mit sich herumträgt…
Silvia Konnerth hat mit „Heidesommerträume“ einen Unterhaltungsroman vorgelegt, der zu einer Gedankenreise in die wunderschöne Lüneburger Heide einlädt. Der locker-flüssige Schreibstil macht den Einstieg in die Geschichte leicht. Gleich zu Beginn lernt der Leser Hauptprotagonistin Carolin kennen und darf sich hautnah von deren Selbstzweifeln und Ängsten ein komplettes Bild machen, die viel zu langatmig in Szene gesetzt werden und sich über die ersten 80 Seiten ziehen. Interessanter wird es erst mit der Reise von Köln in die Heide und dem Zusammentreffen der Schwestern. Der Altersunterschied zwischen Lola und Moni beträgt 5 Jahre, doch hat man als Leser schnell den Eindruck, die beiden haben sich kaum etwas zu sagen und auch gefühlsmäßig liegt da einiges im Argen. Die Autorin lässt den Leser nach und nach an einem alten Familiengeheimnis teilhaben, dass so einige Ungereimtheiten enthält und verwirrtes Kopfschütteln nach sich zieht. Auch im weiteren Handlungsverlauf gibt es den einen oder anderen Logikfehler, der Anlass zu Irritationen gibt und eigentlich nicht vorkommen dürfte. Die Beschreibungen des kleinen Heidehotels sind gelungen benso spiegeln die unterschiedlichsten Hotelgäste die Realität sehr gut wieder.
Die Charaktere sind differenziert ausgearbeitet und lebendig in Szene gesetzt. Sie wirken authentisch und glaubwürdig, so dass der Leser seine Sympathien gerecht verteilen kann. Die 38-jährige Carolin ist eine Frau voller Selbstzweifel. Einen Krebs gleich geht sie immer einen Schritt vor und dann wieder zwei zurück. Oftmals wirkt sie allerdings auch recht naiv und unbedarft für ihr Alter. Schwester Lola ist aufgrund von Hormonschwankungen gestresst, aufbrausend und wenig nahbar, während Schwager Paul schon fast zu gut für diese Welt ist. Till ist ein offener, freundlicher Mann, der mit sich selbst in Reine kommen will und ein Geheimnis hütet. Besonders gelungen ist Carolins Freundin Moni, die plappert, wie ihr der Schnabel gewachsen ist und die das Herz am rechten Fleck hat. Aber auch Hannibal, Lars, Ole, Schnitzel sowie Doris und die übrigen Hotelgäste tragen ihren Anteil an der Geschichte bei.
„Heidesommerträume“ ist ein netter Roman, in dem neben Familiengeheimnis und diversen Missverständnissen auch die Liebe einen Platz hat. Zeitweilige Langatmigkeit sowie diverse Logikfehler bringen Punktabzug. Alles in allem ein solider Unterhaltungsroman!

Veröffentlicht am 30.05.2020

Vom Suchen und Finden

Weinbergsommer
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Eigentlich mag Altenpflegerin Annika ihren Job im Seniorenheim, allerdings fehlte ihr etwas Abwechslung im täglichen Allerlei, an denen auch die Pokerrunden mit ihrem Pflegeschützling Herrmann, einem etwas ...

Eigentlich mag Altenpflegerin Annika ihren Job im Seniorenheim, allerdings fehlte ihr etwas Abwechslung im täglichen Allerlei, an denen auch die Pokerrunden mit ihrem Pflegeschützling Herrmann, einem etwas mürrischen Senior, nichts ändern können. Als Hermann erfährt, dass sein Leben aufgrund einer schweren Krankheit bald zuende gehen wird, möchte er noch einmal seine Tochter sehen, zu der er seit Jahrzehnten keinen Kontakt hat. Da er diese in Paris vermutet, ist Annikas Unterstützung gefragt, denn sie soll ihn begleiten und bei der Suche unterstützen. So entfernen sie sich unbemerkt und unerlaubt aus dem Seniorenheim und reisen Richtung Frankreich. Im elsässischen Ribeauville stranden sie in der von Olivier geführten Pension und versacken dort, freunden sich mit den Einheimischen an und genießen die französische Lebensart inmitten der Weinberge und vergessen fast den Grund ihrer eigentlichen Reise…
Johnna Frost hat mit „Weinbergsommer“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der zwar etwas realitätsfern ist, aber mit humorigen Einlagen und anrührenden Szenen überzeugen kann. Der Erzählstil ist flüssig-leicht, bildhaft und mit einigem Witz gespickt, so dass sich der Leser alsbald mit Annika und Hermann auf Reisen begibt, um mit ihnen einige Abenteuer zu erleben. Empathisch offenbart die Autorin dem Leser sowohl Annikas als auch Hermanns Sicht über das Leben im Seniorenheim. Die Situation ist für Pflegekräfte nicht einfach, allen Bewohnern die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen. Aber auch die Bewohner fühlen sich manchmal vernachlässigt oder behandelt wie kleine Kinder, die aufgrund ihres Alters eines vernünftigen Gedankens nicht mehr fähig sind. Die Reise nach Frankreich wird bildreich geschildert und lässt mit ihren ansässigen Köstlichkeiten dem Leser schon bald das Wasser im Mund zusammenlaufen, während er vor dem inneren Auge die Weinberge im Blick hat. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie das Zusammentreffen mit Zufallsbekanntschaften werden menschlich und überzeugend dargestellt. Die Autorin räumt in ihrer Handlung einer Vielzahl an Themen Raum ein, allerdings werden diese oftmals nur gestreift und nicht weiter ausgeführt, was der eigentlichen Geschichte aber nicht schadet.
Die Charaktere sind sympathisch und lebensecht gestrickt, wirken glaubwürdig und der Realität entsprungen, so dass der Leser sich gut mit ihnen identifizieren kann und sie gern begleitet. Annika ist eine junge Frau, die ihren eigenen Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Sie stellt vieles in Frage, wünscht sich Veränderung, doch wie genau diese aussehen soll, davon hat sie noch keine genaue Vorstellung. Für sie ist Offenheit und Ehrlichkeit wichtig, Oberflächlichkeit ist ihr ein Gräuel. Sie ist spontan, hilfsbereit und verantwortungsbewusst. Hermann befindet sich in seinem Lebensabend, was allerdings nicht heißen soll, dass er nicht mehr selbständig denken kann. Er möchte noch einmal etwas erleben, möchte versuchen, Vergangenes zu bereinigen. Er wirkt recht kauzig und nörglerisch, doch eigentlich hat er das Herz am rechten Fleck. Aber auch Protagonisten wie Olivier spielen glaubwürdige Rollen in dieser Geschichte und geben ihr das gewisse Etwas.
„Weinbergsommer“ beschreibt eine ungewöhnliche Reise zweier völlig verschiedener Charaktere, die beide auf der Suche sind, nach sich selbst, nach einer vermissten Person, nach etwas Aufregung in ihrem Leben, um sich selbst wieder zu fühlen. Auch die Liebe kommt dabei nicht zu kurz. Rundum kurzweilig und gelungen. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.05.2020

Vom Finden und Festhalten der Liebe

Fincamond
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Lisa ist Rechtsanwältin in der Kanzlei ihrer Eltern und mit dem einflussreichen und allseits angesehenen Anwalt Lutz verlobt. Doch als sie herausfindet, dass Lutz sie mit einer Kollegin betrügt, löst sie ...

Lisa ist Rechtsanwältin in der Kanzlei ihrer Eltern und mit dem einflussreichen und allseits angesehenen Anwalt Lutz verlobt. Doch als sie herausfindet, dass Lutz sie mit einer Kollegin betrügt, löst sie kurzerhand die Verbindung, packt ihre sieben Sachen und entflieht der Heimat auf die Insel Mallorca, wo sie durch eine Erbschaft ihres verstorbenen Onkels Hans eine Finca ihr Eigen nennen darf. Hier will sie sich eine Auszeit gönnen, denn das Vermächtnis ihres Onkels sieht vor, dass sie mindestens ein Jahr auf der Insel bleiben und sich um seinen Hündin kümmern muss, um die rechtmäßige Besitzerin der Finca zu werden. Lisa hat keine Ahnung von Hunden, doch der Nachbar ist Tierarzt und dazu noch recht attraktiv. Leider kracht es gleich beim ersten Zusammentreffen zwischen den beiden gewaltig, denn Lisa ist gedanklich noch zu sehr mit den Vorgängen in der Heimat beschäftigt und kennt auch die Gepflogenheiten der Spanier noch nicht. Je länger Lisa sich auf der Insel aufhält, umso mehr gefällt ihr der Lebensstil und der unkomplizierte Umgang der Menschen miteinander. Schnell lernt sie neue Leute kennen und gewinnt echte Freunde. Auch die Liebe lässt nicht lange auf sich warten und ebenso eröffnen sich berufliche Chancen. Doch Lisa ist immer noch durch ihr nüchternes Elternhaus geprägt, sehnt sich nach Anerkennung und Liebe, dadurch scheint sie bald alles zu verlieren. Wird sie sich endlich gegen die Widerstände auflehnen und das neue Leben als Geschenk hinnehmen, Liebe eingeschlossen?

Eva-Maria Farohi hat mit „Fincamond“ einen wunderschönen Liebesroman vor der magischen südländischen Kulisse Mallorcas vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderschön flüssig, gefühlsbetont und fesselnd zugleich. Der Leser wird von der ersten Seite an in den Bann gezogen und begleitet die Protagonistin Lisa auf ihrer Reise der Entscheidungen. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr malerisch und laden zum Träumen ein. Auch die eingestreuten spanischen Vokabeln in den Dialogen bringen das südländische Flair lebendig rüber. Die Charaktere sind sehr liebevoll skizziert und wirken authentisch und sehr lebendig. Lisa ist eine unsichere Frau, die sich alles in ihrem Leben erkämpft hat, damit sie die Liebe und Anerkennung ihrer Eltern erhält. Dabei sind ihre eigenen Wünsche regelrecht auf der Strecke geblieben. Erst in Mallorca, fernab des elterlichen Einflusses wird ihr klar, dass sie so nicht weitermachen will und setzt sich mit ihrem Leben auseinander. Ihre neuen Freunde zeigen ihr auf, dass sie um ihrer selbst willen geliebt und geachtet wird. Aber Lisa muss erst wieder lernen, zu vertrauen und die entgegengebrachte Freundschaft als selbstverständlich hinzunehmen. Juan ist ein sympathischer Mann, der als Tierarzt auf der Insel großen Respekt genießt. Er hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich, gilt deshalb eher als verschlossen und als Eigenbrötler, obwohl er im Freundeskreis sehr gern gesehen ist. Er ist hilfsbereit und selbstlos, hat aber Angst, nochmals enttäuscht zu werden.

„Fincamond“ ist ein wunderschöner und unterhaltsamer Liebesroman, der im Leser das Fernweh weckt und in eine zauberhafte Kulisse entführt. Die richtige Lektüre für den Urlaub, besonders für einen kalten Abend, an dem man sich Wärme wünscht. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.05.2020

Eine Schildkröte als Kupplerin

Fincaträume
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Seit 9 Jahren lebt Marika nun schon auf Mallorca, hat sich mit ihrem kleinen Privatzoo an gestrandeten Tieren eingerichtet, mit ihrer Tätigkeit als Änderungsschneiderin etabliert und sich einen großen ...

Seit 9 Jahren lebt Marika nun schon auf Mallorca, hat sich mit ihrem kleinen Privatzoo an gestrandeten Tieren eingerichtet, mit ihrer Tätigkeit als Änderungsschneiderin etabliert und sich einen großen Freundeskreis aufgebaut, der ihr wie eine eigene Familie ist. Doch dass sie ein Heimkind der ehemaligen DDR ist und ihre Eltern nie kennengelernt hat, hat sie nie vergessen. Deshalb fällt es ihr auch so schwer, sich zu verlieben, an eine eigene Familie und Kinder zu denken, diese Gedanken hat sie kurzerhand aus ihrem Kopf verbannt. Doch dann steht plötzlich dieser große blonde Fremde namens Dean Vossbrink vor ihrer Tür mit einer verletzten Schildkröte auf dem Arm. Marika geht sofort auf Abwehrstellung, kann sie doch diesen neureichen und arroganten Angeber nicht ausstehen. Doch je öfter sich die beiden treffen, umso mehr findet Marika Gefallen an Dean, wenn nur nicht ihre Ängste aus der Vergangenheit ihr im Wege stehen würden. Aber auch Dean hat schon so einiges im Leben erlebt und verarbeitet als Schriftsteller diese Schicksalsschläge in seinen Büchern. Marika und Dean kommen sich immer näher wohlwissend, dass auch eine Zeit der Trennung kommen wird. Wie wird sich Marika entscheiden?


Eva-Maria Farohi hat mit ihrem Buch „Fincaträume“ den Nachfolgeband ihres Romans „Fincamond“ vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, der Leser findet sich in Gedanken sogleich im mediterranen Mittelmeer auf der Insel Mallorca wieder, wo es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, dem sympathischen Freundkreis um Marika, Lisa und Emely, gibt. Die Landschaftsbeschreibungen sind so genau und farbenfroh, dass man die Sonne auf der Haut und den Meereswind in den Haaren spüren kann, ebenso sieht man die wunderschöne Vegetation der spanischen Insel vor dem inneren Auge wieder und hat somit einen kleinen Gedankenurlaub während der Lektüre.


Die Charaktere sind sehr schön skizziert, wirken durch ihre jeweiligen Eigenheiten liebenswert, natürlich und authentisch. Wenn man den ersten Teil bereits kennt, ist es wie ein Nachhauskommen zu lieben alten Freunden. Marika ist eine sehr sympathische und liebevolle junge Frau, die alles für ihre Tiere tut, aber auch für ihre Freunde eine Anlaufstelle ist bei Sorgen und Nöten. Doch wenn sie allein ist, wirkt sie oftmals unsicher, zurückhaltend und sehr verletzlich, was ihrer Vergangenheit geschuldet ist. Nie hat sie ein richtiges Familienleben kennengelernt, kennt das Gefühl von familiärer Wärme und Geborgenheit nicht, sondern erlebt dies nur durch ihre engsten Freunde. Lisa und Emely sind die besten Freundinnen von Marika, jede der drei Frauen nimmt starken Anteil am Schicksal der anderen und unterstützt und hilft, wo es nur geht. Dean Vossbrink ist ein attraktiver Mann, der in seinem Hobby, dem Schreiben, seine Passion gefunden hat und damit sehr erfolgreich ist. Er kommt aus einer wohlhabenden Hamburger Familie, doch sein Elternhaus war nicht von Liebe und Zuneigung geprägt. So hat er sich abgenabelt und steht auf eigenen erfolgreichen Füßen, doch er vertraut nicht leicht. Oma Helene ist der Fels in der Brandung und die Anlaufstelle für gutes Essen und das Abladen von Sorgen. Sie weiß immer Rat und hilft auch ungebeten, die Wogen zu glätten.


„Fincaträume“ ist ein sehr stimmungsvoller romantischer Liebesroman vor der zauberhaften Kulisse Mallorcas, der als Urlaubslektüre ebenso geeignet ist wie als Lesegenuss für alle Daheimgebliebenen, die sich einfach nur wegträumen wollen. Absolute Leseempfehlung!!!