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Veröffentlicht am 08.05.2022

Dolce Vita

Flüssiges Gold
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Dolce Vita in der Toskana gepaart mit einem sympathischen Kommissar“ ist eine treffliche Bezeichnung für diesen Kriminalroman. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine typische toskanische Umgebung ...

Dolce Vita in der Toskana gepaart mit einem sympathischen Kommissar“ ist eine treffliche Bezeichnung für diesen Kriminalroman. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine typische toskanische Umgebung mit Pinien und einem schönen Landhaus. Der Klappentext ist kurz und prägnant und fasst das wesentliche Handlungsgeschehen sehr gut zusammen. In der Geschichte geht es um Commissario Luca, welcher zusammen mit seiner Tochter Emma und ein paar Eseln auf einem abseits gelegenen Hof in der Nähe des kleinen Städtchens Montegiardino lebt. Aufgrund der ländlichen Idylle rechnet er nicht mit Gewalttaten, wie er es aus dem Großstadtleben aus Venedig kennt. Plötzlich wird inmitten der Piazza von Montegiardino eine Olivenbäuerin angeschossen. Kurze Zeit später ereignet sich ein erneuter Überfall mit Schusswaffengebrauch. Es scheint als hätte die Mafia den kleinen Ort für sich entdeckt. Oder stecken doch lokale Persönlichkeiten hinter den Taten?

Commissario Luca ist ein liebevoller, alleinerziehender Vater. Für ihn sind seine Tochter und seine Esel auf seinem Hof alles im Leben. Nebenher führt er ein beschauliches berufliches Leben im Idyll der Toskana. Er ist sehr mit dem Kleinstadtbürgertum in Montegiardino verwoben und kennt dort sehr viele Einwohner persönlich. Als es jedoch aufgrund der Anschlagsserie ernst wird, zeigt er seine mutige Seite und beweist auch der Polizei von Florenz, dass viel mehr als ein Dorfpolizist in ihm steckt.

Als bedeutsame Nebendarsteller sind Lucas Tochter Emma, die Florentiner Kommissarin Aurora, sowie die Ärztin Dottoressa zu nennen. Dabei hat mir Aurora am besten gefallen, zeigt sie im Laufe der Erzählung eine deutliche Charakterwandlung, welche man ihr am Anfang gar nicht zugetraut hätte.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge zu erkennen. Die Handlung spielt im heutigen Zeitalter und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte ist gut und wird durch geschickte Verschnaufpausen bis zum Ende hochgehalten. Der Schreibstil ist sehr dialogorientiert, flüssig und sehr gut lesbar. Das Fazit ist positiv. Locker leicht mit Anspielungen auf die Landschaft und die Kulinarik Italiens kommt dieser Krimi daher. Ich kann diesen leichten Krimi jedem nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Magie in Buchform

Die magischen Buchhändler von London
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Mit einem sehr schnellen Tempo und ständigen Spannungswechseln kommt dieser Fantasy-Roman daher. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Auf einem beigen Hintergrund ist in lila ein ...

Mit einem sehr schnellen Tempo und ständigen Spannungswechseln kommt dieser Fantasy-Roman daher. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Auf einem beigen Hintergrund ist in lila ein aufgeschlagenes Buch erkennbar. Unterhalb dieses Buches ist der Titel ebenfalls in lila aufgezeichnet. Der Klappentext ist sehr mysteriös gehalten und weiß so Spannung beim Leser zu erzeugen. In der Story geht es um die junge Susan Arkshaw, welche sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater begibt. Dabei besucht sie ihren sonderbaren Onkel. Plötzlich wird sie angegriffen und von einem jungen Buchhändler namens Merlin gerettet. Sie wird mit einer Welt konfrontiert, welche sie bisher nur aus Büchern oder Fantasyfilmen kannte. Es existiert eine Parallelwelt (Alte Welt genannt) in der heutigen Zeit. Sie wird Zeugin von der Existenz von Dämonen und anderen mysteriösen Wesen. Wird es Susan gelingen ihren Vater zu finden?

Die Protagonistin ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit, welche aufgrund der frühen Trennung ihrer Eltern früh auf sich allein gestellt ist. Sie hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, welche ein typisches Hippie-Leben führt. Aufgrund ihrer mystischen Ader fällt es ihr aber leicht sich schnell in dieser „neuen Welt“ zurechtzufinden. Auch Merlin überzeugt als Hauptdarsteller wobei mir dieser etwas zu überzeichnet wirkte. Als wesentlicher Nebendarsteller kann Merlins Schwester Vivien genannt werden, welche öfters versucht ihrem Bruder eine freundschaftliche Stütze zu sein.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und ist keinen Zeitsprüngen unterworfen. Der Schreibstil des Autors ist sehr detailreich und dialogorientiert. Die Übersetzung ins deutsche ist sehr gut gelungen und in einen sehr gut lesbaren Schreibstil umgesetzt worden.

Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von Fantasy-Literatur in Frage. Das Fazit dieses Fantasy-Romans ist positiv. Mit einer ungeheuren Spannung, den jungen Protagonisten, sowie ohne viel Vorgeplänkel ist dieser Roman gerade etwas für jüngere Leser. Aber auch ältere Leserinnen und Leser können getrost zu diesem Buch greifen.

Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich auf eine weitere Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Die Leidenschaft der Malerei

Ursula und die Farben der Hoffnung
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Nach dem ersten Teil um die Familie Dehmel war mir klar, dass ich diese Reihe von Ulrike Renk weiterverfolgen wollte. Dieser zweite Teil hat mir besser gefallen als der erste Teil, dies hatte unterschiedliche ...

Nach dem ersten Teil um die Familie Dehmel war mir klar, dass ich diese Reihe von Ulrike Renk weiterverfolgen wollte. Dieser zweite Teil hat mir besser gefallen als der erste Teil, dies hatte unterschiedliche Gründe.

Das Cover ist wieder sehr gut gestaltet, unten ist eine Stadtansicht von Berlin abgedruckt, dann die Überschrift und oben sehen wir Ursula, welche mit einem mondänen Hut zur Seite blickt. Der Klappentext ist ein klein wenig irritierend. Insgesamt steht Ursulas Entwicklung unbestreitbar im Mittelpunkt, dennoch nimmt nicht ihre Familie den Hauptteil der Handlung ein, sondern die Familie Dehmel, die für sie zu einer zweiten Familie wird. Eine besondere Beziehung pflegt Ursula zu Vera, der Tochter von Paula und Richard Dehmel. Denn die beiden sind nicht nur beste Freundinnen, sondern auch Seelengefährtinnen. Vera ist diejenige die Ursula in die Kunstszene einführt und so Ursula eine ganz neue Welt eröffnet.

Der Roman beginnt 1911 und endet im Frühjahr 1918, somit sind Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln eine logische Konsequenz, diese werden aber zu Beginn des Kapitels angezeigt. Es geht neben der Kunst und dem Krieg, um die Stellung der Frau in der Gesellschaft, um ihre Berufsausbildung.

Besonders genossen habe ich die Ausflüge an die Ostsee, hier versprühte die Geschichte eine wunderbare Leichtigkeit, die es dem Leser sehr leicht machte, vollends in die Geschichte einzutauchen.

Bemerkenswert ist die Entwicklung der Figuren, besonders der Personen, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen um Ursula. Diese habe ich sehr ins Herz geschlossen, sie wird im Laufe der Geschichte zu einer mutigen und selbstbewussten Frau. Aber auch Richard und Paula Dehmel haben sich verändert und mir ist gerade Richard hier im zweiten Band wesentlich sympathischer gewesen als noch in Teil eins.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Einzige was mir ein wenig beim Weiterlesen im Weg war, waren die doch recht langen Kapitel, die gerade unterwegs nicht zur Produktivität einladen, wenn man die Angewohnheit hat unter gar keinen Umständen mitten, im Kapitel aufzuhören. Die Gedichte von Paula haben den Roman wieder sehr bereichert. Ebenso Ursulas Gabe die Welt in Farben zu sehen, ein ganz spannender Einblick.

Ein Muss für alle Fans von Ulrike Renk und historischen Familien-Sagas. Berührend, ergreifend und intensiv, die Geschichte einer ganz besonderen Familie in der Zeit der Umbrüche vor und während dem ersten Weltkrieg.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Was ist unsere eigene Geschichte

Quichotte
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Ist die Grenze zwischen Realität und Fiktion klar definiert oder ist sie sogar grenzenlos? Diese Frage habe ich mir nach dem Lesen dieses sehr außergewöhnlichen Romans des häufigeren gestellt. Das Cover ...

Ist die Grenze zwischen Realität und Fiktion klar definiert oder ist sie sogar grenzenlos? Diese Frage habe ich mir nach dem Lesen dieses sehr außergewöhnlichen Romans des häufigeren gestellt. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist ein schwarz geschwungenes Q, welches fast an eine Astronomische Straße bzw. eigene Dimension erinnert. Im Hintergrund ist eine Person in dunkler Farbe erkennbar. Der Klappentext ist sehr kurzgefasst und gibt dem Leser einen kurzen Einblick in die Handlung, ohne den wahren Hintergrund der Erzählung aber genau zu verraten. In der eigentlichen Geschichte geht es um den älteren ehemaligen Handlungsvertreter Ismael Smile, welcher in Indien geboren wurde. Nach seiner Entlassung aus seinem Beruf begibt er sich auf eine Reise. Auf dieser Reise erlebt er eine Fantasie, in die er sich hineingibt, ohne zu erkennen was Realität und was Fiktion ist. Ist alles Realität was wir sehen oder nur das was wir sehen wollen?

Er lebt in seiner eigenen Welt und kann Fiktion und Realität kaum auseinanderhalten. Als wesentliche Nebendarsteller in der Story sind Miss Salma R sowie der „fiktive“ Sancho zu nennen. Salma R ist mir dabei etwas zu überzeichnet worden. Sie wird als opiumsüchtige hochnäsige Fernsehmoderatorin beschrieben. In manchen Situationen wirkt sie aber auch sehr naiv und infantil.

Als wesentliche Information ist zu nennen, dass dieser Roman auch aus der Erzählperspektive eines Autors stattfindet. Es findet eine Geschichte innerhalb des Romans statt. Ein Buch in der Entstehung seiner Geschichte, was für die Logik des Lesens des Öfteren für ein wenig Schwierigkeiten sorgen kann. Der Aufbau der Story wird demnach erst im Laufe der Erzählung deutlich.

Die Spannung der Geschichte entwickelt sich immer mehr und als Leser ist man geneigt ein anderes Ende zu erwarten. Als Besonderheit dieses Romans ist der Grundgedanke des Autors zu nennen. Diese Geschichte ist die Implementierung der klassischen Romanfigur Don Quichotte in das moderne Amerika des 21. Jahrhunderts. Gerade die Themen der heutigen Zeit wie Medikamentenmissbrauch sowie alltäglich aufkommender erbitterter Rassismus, werden schonungslos zur Sprache gebracht. Wer eine gewöhnlich erzählte strukturierte Geschichte haben möchte wird hier nicht fündig werden. Es geht mehr um die Frage: Was ist die Realität des Lebens? Auf Seite 414 des Buches kann dies sehr eindrucksvoll nachempfunden werden. Es heißt dort „Wir alle bewegen uns zur selben Zeit in zwei Geschichten, Leben und Zeit. Wir durchleben unsere persönliche Geschichte und die größere Geschichte, die sich um uns herum ereignet“. Dies fasst das Problem der eigenen Realität gut zusammen. Was ist unsere eigene Geschichte oder sind wir alle ein Teil der Geschichte oder ist Geschichte ein Teil von uns?

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Paris mit seinen Schwachstellen

Lacroix und die Toten vom Pont Neuf: Sein erster Fall
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Ein nostalgischer Kommissar gepaart mit einer guten Portion Spannung und interessanten Charakteren machen bei diesem Paris-Krimi Lust auf mehr. Ich konnte mich gut mit Kommissar Lacroix identifizieren. ...

Ein nostalgischer Kommissar gepaart mit einer guten Portion Spannung und interessanten Charakteren machen bei diesem Paris-Krimi Lust auf mehr. Ich konnte mich gut mit Kommissar Lacroix identifizieren. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist ein Panoramaabendbild von Paris, welches auch auf jeder Postkarte so dargestellt werden könnte. Es handelt sich dabei um den Handlungsort des Kriminalfalls, die berühmte Pont Neuf. Sie ist die älteste im Originalzustand erhaltene Brücke über die Seine in Paris. Der Klappentext ist prägnant, informativ und bereitet die wesentlichen Informationen für den Leser sehr gut auf. In der Story geht es um den Pariser Kommissar Lacroix, welcher nach seinem Urlaub mit einem brutalen Mord an einem Obdachlosen unter der Pont Neuf konfrontiert wird. Obwohl er die Ermittlungen versucht schnellstmöglich voranzutreiben geschieht bald ein weiterer Mord. Lacroix und sein Team sind sich schnell einig, dass es vielleicht um einen Serientäter handeln könnte. Oder ist dieser Mord doch von der „Obdachlosen Mafia“ geplant worden? Der Hauptdarsteller ist ein akribischer und gemütlicher Kommissar vom alten Schlag. Er arbeitet lieber nach alten Methoden und hat in seinem Büro z.B. keinen Computer stehen bzw. hat begrenzte Erfahrung mit Handys. Diesen Aspekt fand ich sehr sympathisch bzw. süffisant. Lacroix ist ein „Genussmensch“ der gerne Pfeife raucht und den kulinarischen Lustbarkeiten der Grand-Nation dabei immer wieder kaum widerstehen kann. Als wesentliche Nebendarsteller der Geschichte können Lacroixs Kollegen Jade Rio und Paganelli, sein Bruder Pfarrer Pierre-Richard sowie die Wirtin Yvonne Abeille von seinem Lieblingsbistro Chai genannt werden. Gerade Yvonne hat mir sehr gut gefallen. Sie ist die gefühlte „Teilzeitsekretärin“ von Lacroix und nimmt schon mal Telefonate von diesem entgegen, wenn er nicht in seinem Büro anzutreffen ist. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und mit keinerlei Zeitsprüngen versetzt worden. Die Handlung ist im heutigen Zeitgeschehen angesiedelt und damit für die Leser gut nachvollziehbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, sehr dialogorientiert und gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen Krimifans aller Altersgruppen in Frage. Das Fazit ist sehr positiv. Kompakt und lebensfroh kommt dieser Kriminalroman daher. Ich war von der Umsetzung der Geschichte sehr angetan und hoffe bald eine Fortsetzung von Lacroix lesen zu dürfen.

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